19.03.2024 Aufrufe

KÄNGURUplus 2024/25

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: – Freizeit: Ich bin Fan, ich bin Nerd – Familienleben: Organspende – Berufe-Check: Mediengestalter:in – Berufe-Check: Hörakustiker:in

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:
– Freizeit: Ich bin Fan, ich bin Nerd
– Familienleben: Organspende
– Berufe-Check: Mediengestalter:in
– Berufe-Check: Hörakustiker:in

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FAMILIENLEBEN<br />

Wir haben uns den Pod -<br />

cast angehört und mit<br />

Menschen gesprochen,<br />

die sich aus verschiedenen<br />

Gründen mit Organ -<br />

spende beschäftigen.<br />

Dabei haben wir festgestellt,<br />

dass es ein vielschichtiges<br />

und herausforderndes<br />

Thema ist.<br />

WARUM DRÜBER REDEN?<br />

Wer sich mit dem Thema Organspende<br />

beschäftigt, denkt zugleich über seine<br />

eigene Sterblichkeit nach. Das kann<br />

unangenehm sein. Darauf weist die Medizinethikerin<br />

Prof. Dr. Silke Schicktanz<br />

im Podcast hin. Dennoch meinen die<br />

Jugendlichen in der Diskussion, dass<br />

sie das Thema wichtig und auch in der<br />

Schule richtig angesiedelt finden. Doch<br />

auch für Lehrer:innen ist dies eine Herausforderung.<br />

Im Podcast „Sag mal …“<br />

gehen die Jugendlichen sehr offen mit<br />

dem Thema um. Sie sprechen über<br />

Ängste und ihr Interesse am Thema und<br />

machen damit deutlich, dass ein so intensiver<br />

Austausch über Pro und Kontra<br />

für eine persönliche Entscheidungsfindung<br />

hilfreich sein kann.<br />

WARUM ORGANSPENDE?<br />

Jedes Jahr warten Menschen, deren<br />

Organe nicht arbeiten, auf Spenderorgane.<br />

Patient:innen, deren Nieren<br />

betroffen sind und die deshalb eine<br />

Blutwäsche, eine so genannte Dialyse, benötigen,<br />

warten bis zu zehn Jahre auf ein<br />

Spenderorgan. Nur damit könnten sie,<br />

ohne mehrfach pro Woche diese anstrengende<br />

Behandlung über sich ergehen<br />

zu lassen, ihren Alltag leben. Und<br />

hier wird bereits deutlich, dass es zum<br />

Thema viele Fragen und viele Informationen<br />

gibt.<br />

LEBEND- ODER POST-<br />

MORTALE SPENDE<br />

Wer sich über Organspende informieren<br />

möchte, kann verschiedene Wege gehen:<br />

Einer ist, sich den Podcast „Sag mal<br />

… Über Organspende reden“ anzuhören.<br />

Hier kommen auch Viktoriia und Lukas zu<br />

Wort, die beide eine Lebendspende von<br />

ihren Vätern erhalten haben, eine Niere.<br />

Dies bedeutet, dass sowohl Spender:in<br />

als auch Empfänger:in leben. Diese<br />

Spende ist für Nieren und Leber möglich,<br />

wird aber zumeist nur für Nieren -<br />

transplantationen gewählt. Leberspenden<br />

sind für die organspendende Person<br />

wesentlich gefährlicher.<br />

Eine postmortale Spende bedeutet,<br />

dass der:die Spender:in verstorben ist.<br />

Diese Spende ist jedoch nur möglich,<br />

wenn die Spender:innen hirntot sind.<br />

Das müssen zwei besonders qualifizierte<br />

Fachärzt:innen unabhängig voneinander<br />

erklären.<br />

GESETZLICHE REGELUN-<br />

GEN IN DEUTSCHLAND<br />

In Deutschland gilt die Entscheidungslösung.<br />

Das heißt, dass Spender:innen<br />

ihren Willen zur Organspende schriftlich<br />

festhalten sollten. Das kann in einem<br />

Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung<br />

erfolgen. In anderen<br />

Ländern, wie zum Beispiel in Österreich,<br />

gilt die Widerspruchslösung. Diese bedeutet,<br />

dass man schriftlich Widerspruch<br />

gegen eine Entnahme von Organen<br />

einlegen sollte, wenn man dies nicht<br />

möchte. Diese Regelung gilt auch in den<br />

Niederlanden und in England und hat<br />

dort zu mehr Organspenden geführt. In<br />

einigen Ländern gibt es Mischlösungen.<br />

Die Entscheidungslösung bei uns wird<br />

von manchen kritisiert, weil es einen<br />

großen Mangel an Spenderorganen gibt.<br />

In einer aktuellen Befragung hat die<br />

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />

festgestellt, dass 84 Prozent der<br />

Befragten einer Organ- und Gewebespende<br />

aktuell eher positiv gegenüberstehen.<br />

Doch weniger als die Hälfte der<br />

Befragten haben dies schriftlich festgehalten.<br />

Während für die Spende von Knochenmark<br />

zur Behandlung von Krebserkrankten<br />

eine Altersgrenze festgeschrieben<br />

ist, trifft dies bei der Organspende nicht<br />

zu. Ebenso gibt es keinen festgelegten<br />

Katalog von Krankheiten, die eine Organentnahme<br />

ausschließen.. Die Ärzt:innen<br />

im Krankenhaus begutachten die spendenden<br />

Personen und entscheiden über<br />

eine Entnahme. Empfänger:innen können<br />

dann entscheiden, ob sie das Organ<br />

nehmen oder nicht.<br />

ROLLE DER<br />

KRANKENHÄUSER<br />

Große Transplantationszentren in Krankenhäusern<br />

sind mit der Entnahme und<br />

dem Einsetzen von Spenderorganen<br />

betraut. Sie sind jedoch nicht für die<br />

Organisation zuständig. Das übernimmt<br />

die bundesweite Koordinierungsstelle<br />

Mit der Schule<br />

fertig, los!<br />

FSJ / BFD<br />

Orientieren und praktische<br />

Erfahrungen sammeln.<br />

FSJ und BFD werden gefördert vom:<br />

fsd-köln.de<br />

6 <strong>KÄNGURUplus</strong> 04/24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!