Aus- und Weiterbildung Weilheim| Ausgabe 2 | April 2024

BERUF
&
KARRIERE
Leserthema: Aus- und Weiterbildung“
Fachkraft für Lagerlogistik
Jederzeit den Überblick behalten
nzählige Produkte in unzähligen
Kisten, verteilt auf
hohe Regale in einer riesigen
Lagerhalle. Kartons werden
angeliefert und ausgeliefert – wo
kommen sie hin und wie findet
man sie, wenn man sie braucht?
Auf solche Fragen spezialisiert
sind Fachkräfte für Lagerlogistik.
Sie arbeiten allerdings nicht nur
im Lager, sondern auch im Büro.
Sie haben zahlreiche organisatorische
Aufgaben, buchen zum
Beispiel eingegangene Waren ins
Bestandssystem und machen bestellte
Auslieferungen auf die Minute
genau fertig. Sie behalten
jederzeit den Überblick in dieser
scheinbar chaotischen, tatsächlich
aber extrem durchgeplanten
und getakteten Umgebung. Die
technische Entwicklung der Logistiksysteme
schreitet immer weiter
voran, die Umschlagzahlen steigen,
Zeitvorgaben werden enger.
Tätigkeiten im Bereich der Lagerlogistik
haben sich zu hochqualifizierten
und komplexen Jobs entwickelt.
Zeit sparen und
die Fehlerquote minimieren
Fachkräfte für Lagerlogistik nehmen
laut Bundesagentur für Arbeit
Waren aller Art an und prüfen
anhand der Begleitpapiere deren
Menge und Beschaffenheit. Sie organisieren
die Entladung der Güter,
sortieren diese und lagern sie
sachgerecht an vorher bereits eingeplanten
Plätzen. Dabei achten
sie darauf, dass die Waren unter
optimalen Bedingungen gelagert
werden, und regulieren zum Beispiel
Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Im Warenausgang planen
sie Auslieferungstouren und ermitteln
die günstigste Versandart.
Sie stellen Lieferungen zusammen,
verpacken die Ware und erstellen
Begleitpapiere wie Lieferscheine
oder Zollerklärungen. Außerdem
beladen sie Lkw, Container oder
Eisenbahnwaggons, bedienen Gabelstapler
und sichern die Fracht
gegen Verrutschen oder Auslaufen.
Darüber hinaus optimieren
Fachkräfte für Lagerlogistik
den innerbetrieblichen Informations-
und Materialfluss von der
Beschaffung bis zum Absatz. Sie
erkunden Warenbezugsquellen,
Wer sich für eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik entscheidet, hat gute Jobaussichten. Foto: PantherMedia/Arne Trautmann
erarbeiten Angebotsvergleiche,
bestellen Waren und veranlassen
deren Bezahlung. Fachkräfte für
Lagerlogistik müssen zwar auch
immer wieder mal anpacken, doch
das meiste machen die Maschinen.
Zum Beispiel fassen vollautomatische
Wickelanlagen die Euro-
Paletten mit Klarsichtfolie ein.
Die Fachkräfte müssen dabei nur
die richtigen Knöpfe drücken. Die
Waren werden inzwischen meistens
mit einem Scanner ins System
einbucht. Die automatische Abwicklung
spart Zeit und minimiert
die Fehlerquote. Wer in diesem
Beruf tätig ist, sorgt dafür, dass
Waren zum richtigen Zeitpunkt in
der benötigten Menge dort vorhanden
sind, wo sie gebraucht
werden. Das ist nicht nur bei Onlinehändlern
wichtig, sondern in
allen Unternehmen, die Produkte
herstellen, weiterverarbeiten oder
handeln. Mal müssen Waren für
Kunden bereitgestellt, mal Rohstoffe
zu den Maschinen gebracht
werden. Woanders gilt es, Ladungen
für Lkw oder Schiffe zusammenzustellen
sowie verderbliche
und empfindliche Produkte fachgerecht
zu lagern. „Eine Ausbildung
zur Lagerlogistik-Fachkraft
dauert drei Jahre. Sie bietet dauerhaft
gute Jobchancen in sehr vielen
Branchen und ist breiter angelegt
als die des Fachlageristen, der
vor allem Aufträge im Lager ausführt“,
weiß Petra Timm, Pressesprecherin
von Randstad Deutschland.
Wer den Beruf ergreifen
will, braucht eine gute körperliche
Konstitution und organisatorische
Fähigkeiten. Zudem sind Sorgfalt
und räumliches Vorstellungsvermögen
gefragt. Darüber hinaus
kommt es auf Umsicht und Verantwortungsbewusstsein
an, etwa
beim Transport und der Lagerung
von Gefahrstoffen. Dpa/bw/txn
Packmitteltechnolog/in
Ein Beruf für echte Tüftler
Smartphones, Schuhe, Pralinen,
Milch und Kekse haben eine Gemeinsamkeit
– sie benötigen die richtige
Verpackung. Und die hat gleich mehrere
Aufgaben: Sie soll gut aussehen,
schützen, über den Inhalt informieren,
den Hersteller repräsentieren und möglichst
umweltverträglich sein. Experten
sorgen dafür, dass all diese Ziele erreicht
werden: die Packmitteltechnologinnen
und Packmitteltechnologen.
Mit ihrem technischen Know-how sind
sie in der Lage, jede denkbare Verpackungsart
zu fertigen.
Das vielseitige Berufsbild gibt es seit
bereits seit 2011. Damals hat es den
Verpackungsmittelmechaniker abgelöst.
„Die duale Ausbildung dauert drei
Jahre und ist ideal für alle, die nicht
nur gestalten wollen, sondern sich
auch für Technik interessieren“, erklärt
Petra Timm, Sprecherin des Personaldienstleisters
Randstad Deutschland. Es
handle sich um einen vielseitigen Beruf
mit Zukunft und zahlreichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Packmitteltechnologen
erstellen am Computer
die Vorlage für eine Verpackung, damit
die Produktionsmaschinen sie fertigen
Packmitteltechnologen entwickeln neue Verpackungen und überwachen die Fertigung. Foto:
Wavebreak Media Ltd./123rf.com/randstad
können. Ist das Probeexemplar mit
dem Kunden abgestimmt, besorgen
sie die benötigten Materialien für die
Fertigung und überwachen während
der Produktion sorgfältig die Maschinen.
Auch das Thema Umweltschutz
spielt in diesem Beruf eine große Rolle.
Packmitteltechnologen müssen
darauf achten, dass ein Produkt nicht
nur sicher, sondern auch ökologisch
und ressourcenschonend verpackt
wird. Bewerber brauchen daher gute
Noten in naturwissenschaftlichen und
gestalterischen Fächern. Die Übernahmechancen
nach der Ausbildung
sind sehr gut.
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