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WWW.NETWORK-KARRIERE.COM 04.<strong>2024</strong><br />
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EUROPAS GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN DIREKTVERTRIEB<br />
Das sollten Sie wissen:<br />
EIN NEUER NETWORK-KARRIERE BEITRAG ÜBER<br />
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NETWORK-<br />
KARRIERE<br />
VERBINDET
4<br />
BRANCHE<br />
<strong>PM</strong>-INTERNATIONAL FEIERT EINWEIHUNG<br />
IHRES DRITTEN VERWALTUNGSGEBÄUDES<br />
Im Februar 2023 feierte die <strong>PM</strong>-International<br />
AG im europäischen Headquarter<br />
und Logistikzentrum in Speyer<br />
den Spatenstich zum Bau ihres<br />
nunmehr dritten Verwaltungsgebäudes.<br />
Nun wurde ein knappes Jahr<br />
später bei wechselhaftem Aprilwetter<br />
zusammen mit zahlreichen<br />
Gästen, Vertretern<br />
der Stadt<br />
Speyer<br />
und der FREYLER Industriebau<br />
GmbH, sowie internen Mitarbeitern<br />
die Einweihung des Gebäudes gefeiert.<br />
Zu den bestehenden 8.000m² der<br />
Logistik und 2.800m² der Verwaltungsge-<br />
bäude 1 und 2 kommen mit dem dritten<br />
Verwaltungsgebäude weitere<br />
1.800 m² hinzu. So wird Platz für 100<br />
weitere Arbeitsplätze geschaffen. Aktuell<br />
arbeiten mehr als 300 Mitarbeiter<br />
in den beiden bereits existierenden<br />
Verwaltungsgebäuden und der<br />
Logistik. Mit diesem Neubau investierte<br />
die <strong>PM</strong>-International AG weitere<br />
6,5 Millionen Euro in den Standort<br />
Speyer, insgesamt wurden<br />
bereits rund 30 Millionen<br />
Euro in das europäische<br />
Headquarter<br />
investiert.<br />
Im Rahmen der Einweihung wandte<br />
sich Vorstand Patrick Bacher an die<br />
anwesenden Mitarbeiter und Gäste:<br />
„Die rapide Expansion der letzten Jahre<br />
hat uns vor räumliche Herausforderungen<br />
gestellt, denen wir uns mit<br />
dem Bau dieses dritten Verwaltungsgebäudes<br />
angenommen haben“, erklärte<br />
Patrick Bacher. „Mit diesem<br />
Neubau zeigen wir ein klares Commitment<br />
zu unserem Standort hier in<br />
Speyer und zu unseren deutschlandweit<br />
knapp 400 Mitarbeitern.“, ergänzte<br />
er. Vorstand Patrick Bacher<br />
nutzte die Gelegenheit, allen Beteiligten<br />
am Bau und den <strong>PM</strong>-International<br />
Mitarbeitern im Allgemeinen, sowie<br />
Alex Dellwo, Erol Cankur und deren<br />
Teams im Besonderen, für ihre tatkräftige<br />
Unterstützung zu danken,<br />
denn ohne sie wäre dieses Projekt<br />
nicht möglich gewesen. Außerdem<br />
bedankte er sich direkt bei der Stadt<br />
Speyer für ihre jahrelange Unterstützung.<br />
Besonderes Lob sprach Vorstand Patrick<br />
Bacher der Firma FREYLER Industriebau<br />
GmbH aus. Er lobte die<br />
Zusammenarbeit und die eigenver-<br />
Vorstand Patrick Bacher<br />
antwortliche Arbeitsweise des Bauunternehmens<br />
und hob hervor, dass<br />
das Projekt vor Zeitplan und innerhalb<br />
des geplanten Budgets fertiggestellt<br />
wurde.<br />
Es ist bereits das dritte Bauprojekt,<br />
bei dem <strong>PM</strong>-International auf das Planungs-Knowhow<br />
und die Umsetzungskompetenz<br />
von FREYLER Industriebau<br />
vertraute. Das FREYLER-<br />
Team aus Ettlingen koordinierte nach<br />
Konzept und Detailplanung ebenfalls<br />
die komplette Ausführung bis zur betriebsfertigen<br />
Übergabe.<br />
Baustart war Anfang letzten Jahres,<br />
die Bauzeit für das 1.800 m² große<br />
Verwaltungsgebäude betrug nur 13<br />
Monate und konnte damit einen Monat<br />
früher fertiggestellt werden als<br />
geplant. Der 4-geschossige Neubau<br />
erweitert das Platzangebot auf dem<br />
Firmengelände und ist über einen<br />
verglasten Brückenbau auf zwei Etagen<br />
mit dem Bestand verbunden.<br />
Im Inneren ist eine offen gestaltete<br />
und lichtdurchflutete Bürowelt mit<br />
etwa 100 Arbeitsplätzen entstanden,<br />
großflächige Glastrennwände mit erhöhtem<br />
Schallschutz sorgen für eine<br />
<strong>05</strong>.<strong>2024</strong>
BRANCHE<br />
5<br />
v. l. n. r. Director Infrastructure IT & Facility Alex Dellwo, Vorstand Patrick Bacher, Bürgermeisterin der Stadt Speyer<br />
Monika Kabs, Oberbauleiter der FREYLER Industriebau GmbH Guido Leuthner<br />
angenehme Akustik. Es gibt attraktive<br />
Meetingpoints sowie technisch<br />
hochmodern ausgestattete Besprechungsräume.<br />
Das Konzept hat<br />
FREYLER gemeinsam mit <strong>PM</strong>-International<br />
entwickelt und exakt auf die<br />
Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten.<br />
Im Gartengeschoss wurde<br />
für die Mitarbeiter eine Terrasse<br />
mit Blick in die parkähnliche Grünanlage<br />
geschaffen. Eine große Dachterrasse<br />
mit festem Sonnenschutz lädt<br />
ebenfalls ins Freie ein.<br />
hängte, hinterlüftete Fassade kombiniert<br />
eine silberfarbene Aluminiumwelle<br />
mit blauem Alucobond. Über<br />
dem Haupteingang erstreckt sich<br />
eine verglaste Pfosten-Riegel-Fassade<br />
über alle Geschosse hinweg.<br />
Durchgehende Fensterbänder mit<br />
Jalousien und automatischer Steuerung<br />
gewährleisten im Sommer ein<br />
angenehmes Klima in den<br />
Innenräumen.<br />
Die Unterkonstruktion für die<br />
Glasfassade sowie die Fensterbänder<br />
wurde von FREYLER Metallbau gefertigt<br />
und auf der Baustelle fachgerecht<br />
montiert.<br />
Der Neubau präsentiert sich mit zukunftsfähiger<br />
Haustechnik nachhaltig<br />
und energieeffizient: Geheizt und<br />
gekühlt wird über eine leistungsstarke<br />
Wärmepumpe in Verbindung mit einer<br />
Fußbodenheizung. Eine zentrale<br />
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />
sorgt für Frischluft und<br />
senkt den Heizbedarf zusätzlich. Zudem<br />
vernetzt ein BUS-System alle<br />
wichtigen Komponenten der Haustechnik<br />
miteinander. Da die große<br />
Photovoltaik-Anlage auf den Bestandhallen<br />
bereits so ausgelegt wurde,<br />
dass sie auch das neue Gebäude<br />
mit Strom versorgen kann, wurde auf<br />
dem Neubau ein Gründach angelegt.<br />
Die <strong>PM</strong>-International AG verzeichnete<br />
in den vergangenen Jahren ein außergewöhnlich<br />
starkes Umsatzwachstum,<br />
so wurde im Jahr 2023 in<br />
Deutschland ein Wachstum von<br />
16,3 % erreicht. Der Bau des neuen<br />
Verwaltungsgebäudes ist somit ein<br />
bedeutender Schritt für die weitere<br />
Expansion im Gründungsland<br />
Deutschland und im Inner- und außereuropäischen<br />
Ausland.<br />
Auch der jüngste Erweiterungsbau<br />
greift das<br />
Corporate Design<br />
der <strong>PM</strong>-International<br />
auf: Die<br />
vorge-<br />
Rolf Sorg, <strong>PM</strong> Gründer & CEO<br />
Über <strong>PM</strong>-International AG<br />
Die <strong>PM</strong>-International AG entwickelt und vertreibt unter der Eigenmarke<br />
FitLine® hochwertige und größtenteils patentierte Produkte<br />
für Gesundheit, Fitness und Schönheit von innen und außen. Die<br />
Kernkompetenz des Unternehmens ist das Nährstoff-Transportkonzept:<br />
Das exklusive Nährstoff-Transportkonzept (NTC®) bringt die<br />
Nährstoffe, wenn sie gebraucht werden, dorthin, wo sie gebraucht<br />
werden – auf die Zellebene von innen und außen.<br />
Um eine anhaltend hohe Produktqualität zu gewährleisten, lässt<br />
<strong>PM</strong>-International die Produkte kontinuierlich unabhängig durch den<br />
ELAB Analytics GmbH überprüfen. Der Produktkonsument gelangt<br />
via Scan eines QR-Codes auf der Produktverpackung direkt auf eine<br />
Web-Seite von ELAB Analytics GmbH und kann die Analysen einsehen.<br />
Über 900 Millionen FitLine® Produkte wurden bisher weltweit verkauft.<br />
Weit mehr als 1.000 Spitzensportler aus mehr als 85 Disziplinen<br />
und 40 Nationen vertrauen den FitLine Nahrungsergänzungsmitteln<br />
und FitLine ist offizieller Ausrüster zahlreicher Sportverbände<br />
und Nationalmannschaften, wie dem Deutschen, Österreichischen,<br />
Polnischen und Kanadischen Skiverband (DSV, ÖSV, PZN, ACA), dem<br />
Deutschen Eishockey-Bund (DEB), dem Bund Deutscher Radfahrer<br />
(BDR), der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), dem Olympiastützpunkt<br />
Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP), der Österreichischen<br />
und Schweizer Sporthilfe, dem Schweizerischen und dem Luxemburgischen<br />
Handballverband (SHV, FHL), dem Schweizer<br />
Squashverband, dem Luxemburgischen Basketballverband (FLBB),<br />
dem Koreanischen Ringerverband (KWF) und vielen anderen.<br />
<strong>PM</strong>-International vertreibt seine Premium-Produkte weltweit aus<br />
über 45 Niederlassungen.<br />
www.pm-international.de
10<br />
BRANCHE<br />
Interview Erol Cankur, Director Logistics <strong>PM</strong>-International<br />
<strong>PM</strong>-INTERNATIONAL ZU LAND,<br />
AUF DEM WASSER UND IN DER LUFT<br />
Dreißig Jahre <strong>PM</strong>-International, im Geschäftsjahr 2023 über drei Milliarden US-<br />
Dollar Umsatz, Platz 6 auf der DSN Top 100 Direktvertriebe Weltrangliste mit 45<br />
Tochtergesellschaften weltweit in 71 Ländern vertreten, das sind nicht nur<br />
phantastische Erfolgszahlen, sondern müssen vor allen Dingen auch logistisch<br />
bewältigt werden. Network-Karriere Herausgeber Bernd Seitz ließ sich von Erol<br />
Cankur, Director Logistics <strong>PM</strong>-International, sein gigantisches Arbeitsfeld in<br />
Speyer zeigen und erklären, welche enormen Ansprüche an die Logistik eines<br />
weltweit tätigen Direktvertriebsunternehmens gestellt werden.<br />
<strong>NK</strong>: Wir starten unseren Rundgang in<br />
einer riesigen Lagerhalle mit Hochregalen<br />
bis zur Decke und Verkehrswegen<br />
wie einer Bundestraße. Außer<br />
der Bezeichnung Lagerhalle, fein<br />
säuberlich in den Hochregalen gestapelten<br />
Paletten, hat die Halle von der<br />
Optik sehr wenig mit einem Lager zu<br />
tun. Alles ist pieksauber, die Luft ist<br />
frisch, aber angenehm temperiert,<br />
die gesamte Fläche ist gleichmäßig<br />
ausgeleuchtet und was besonders<br />
auffällt, ist eine wohltuende Geräuschkulisse,<br />
die eine besondere<br />
Atmosphäre schafft.<br />
Erol Cankur, würden Sie uns bitte zusammenfassen,<br />
was in der <strong>PM</strong>-Logistic<br />
in Speyer abgeht?<br />
Erol Cankur: Alle unsere Auslieferungen<br />
werden von den Teams in Speyer<br />
mit unserem internationalen Headquarter<br />
und den Lieferanten abgestimmt<br />
und gesteuert. Je<br />
nach Bestimmungsland<br />
und Marktgröße<br />
nutzen wir hierfür<br />
die Landfracht<br />
mit dem LKW,<br />
die Luftfracht<br />
oder die<br />
Erol Cankur<br />
Seefracht. Ein Großteil der Sendungen<br />
für die großen asiatischen und<br />
europäischen Märkte versenden wir<br />
direkt von unseren Herstellern in<br />
Deutschland. Alle anderen Sendungen<br />
und die meisten Märkte werden<br />
in Speyer kommissioniert und bereitgestellt,<br />
bevor sie versendet werden.<br />
Hierbei hilft und unterstützt uns natürlich<br />
die immer weiter fortschreitende<br />
Digitalisierung, die wir im Bereich<br />
der Logistik auch noch weiter ausbauen<br />
wollen.<br />
<strong>NK</strong>: Erol Cankur, auf die aktuelle Situation<br />
bei der Seefracht komme ich<br />
noch einmal zurück. Zunächst eine<br />
persönliche Frage: Sie sehen durchtrainiert<br />
aus, könnte es sein, dass Ihr<br />
sichtbare Fitness Ihrem 7.800 qm<br />
großen Arbeitsplatz zuzuschreiben<br />
ist?<br />
Erol Cankur: Sie meinen die 7.800 m<br />
große Lagerfläche plus einiges an<br />
sonstigen Arbeitsflächen, deren möglichst<br />
reibungslosen Betrieb ich verantworte?<br />
Ja, das sind gewaltige Strecken,<br />
die ich jeden Tag zurücklege.<br />
Natürlich kann und muss man auch<br />
einiges telefonisch erledigen, aber mir<br />
ist es wichtig, möglichst oft mit den<br />
Kollegen vor Ort direkt zu sprechen,<br />
sie als Mensch wahrzunehmen und<br />
zu spüren, wie es Ihnen geht.<br />
<strong>NK</strong>: Wertschätzung der Person und<br />
der Leistung ist heute vielfach verloren<br />
gegangen. Ist Wertschätzung<br />
eine Motivation?<br />
Erol Cankur: Wertschätzung bedeutet<br />
mir sehr viel. Wertschätzung ist eine<br />
persönliche Anerkennung, die zu fühlen<br />
ist und die stolz macht. Aber um<br />
es klarzustellen: Ich laufe nicht täglich<br />
unzählige Kilometer durch die Hallen,<br />
um nach Fehlern zu suchen. Meine<br />
Warehouse Teams überlegen sich<br />
Verbesserungen und gemeinsam suchen<br />
wir nach Maßnahmen / Lösungen.<br />
Logistik-Arbeitsplätze befinden<br />
sich in einem ständigen Wandel, die<br />
das Ziel haben, die Abläufe weiter zu<br />
perfektionieren, die Qualität und die<br />
Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.<br />
<strong>NK</strong>:. Wenn wir bei der Fehlervermeidung<br />
sind, wer Waren versendet,<br />
muss mit Retouren rechnen, die in der<br />
Regel den Absender viel Geld kosten.<br />
Sie versendeten 2023 allein ab <strong>PM</strong>-<br />
Logistic-Center Speyer 950.000 Pakete<br />
an Endkunden. Wie hoch war die<br />
Reklamationsquote?<br />
Erol Cankur: 0,5 Prozent.<br />
<strong>NK</strong>: Alle Achtung! Das Fachportal Reklamation.com<br />
spricht beim deutschen<br />
Versandhandel inkl. Online-<br />
Handel von etwa 28,6 Prozent Retouren.<br />
Da sind allerdings die stark retourenanfälligen<br />
Modebereiche und Unterhaltungselektronik<br />
dabei, aber die<br />
Differenz zeigt doch, dass <strong>PM</strong> wohl<br />
ein besseres Retouren-Vermeidungskonzept<br />
haben dürfte?<br />
Erol Cankur: Wer seine Retourenquote<br />
nachhaltig verbessern möchte, muss<br />
sich laufend mit den Gründen der Warenrückgabe<br />
beschäftigen. Diese sind<br />
vielfältig und nicht jeder Grund lässt<br />
sich vermeiden. Beispiel: Jemand bestellt<br />
sich ein Hemd, ist sich aber mit<br />
der Größe nicht sicher. Also bestellt er<br />
die Größe „könnte schon passen“ plus<br />
eine Nummer größer und eine Nummer<br />
kleiner. Das Ergebnis: Die Retoure<br />
von mindestens zwei Hemden ist garantiert.<br />
Das Größenproblem haben<br />
wir bei unseren Bestellungen nicht.<br />
Doch bei rund einer Million Kundenpaketen<br />
mit völlig verschiedenen Inhalten<br />
ist ein ausgeklügeltes Digitalkonzept<br />
unabdingbar, das Bestückungsfehler<br />
nahezu unmöglich<br />
macht. Bei uns wird der Paketinhalt<br />
mit der Bestellung digital abgeglichen<br />
und das Inhaltsgewicht zur Gegenkontrolle<br />
verwendet. Zudem wird der<br />
Inhalt per Foto dokumentiert, so dass<br />
die Richtigkeit und Vollständigkeit je-<br />
<strong>05</strong>.<strong>2024</strong>
BRANCHE<br />
11<br />
d e r<br />
Sendung<br />
nachgewiesen<br />
werden<br />
kann.<br />
<strong>NK</strong>: Wie ist es mit der Pünktlichkeit<br />
der Zustellungen? Sind die Kunden<br />
nicht durch Amazon & Co verwöhnt:<br />
Abends bestellt, morgens<br />
geliefert?<br />
Erol Cankur: Pünktlichkeit der Lieferungen<br />
ist heute für die Kunden eine<br />
Selbstverständlichkeit und für uns<br />
eine Verpflichtung. Unsere Teams auf<br />
der Fläche machen einen großartigen<br />
Job und wir arbeiten natürlich auch<br />
mit den großen Zustellern, die zwischen<br />
einem Amazon- und <strong>PM</strong>-Paket<br />
keinen Unterschied machen.<br />
In Asien ist das Thema pünktliche Zustellung<br />
dagegen sehr heikel. Dort ist<br />
es allgemein so, dass eine Sendung,<br />
die auch nur einen Tag verspätet ankommt,<br />
von Kunden nicht mehr abgenommen<br />
wird und was noch<br />
schlimmer ist, der Kunde tätigt aufgrund<br />
der Verspätung künftig keine<br />
weiteren Bestellungen. Dabei ist der<br />
Kunde auf die Firma nicht böse, er<br />
kauft von ihr einfach keine Produkte<br />
mehr. Es könnte durchaus sein, dass<br />
sich der Kunde wegen der Verspätung<br />
nicht wertgeschätzt fühlt und deshalb<br />
gemäß diesem Brauch handelt.<br />
<strong>NK</strong>: Kommen wir noch einmal zu den<br />
internationalen Frachtmöglichkeiten<br />
zurück. Der Seefrachtweg von Europa<br />
nach Asien ist durch Terroristen<br />
und Piraten sehr gefährlich geworden.<br />
Augen zu und durch? Oder gibt<br />
es bezahlbare Alternativen?<br />
Erol Cankur: Prinzipiell ist der Seeweg<br />
weiterhin nicht gefährlich. Dass liegt<br />
hauptsächlich daran, dass auch die<br />
Reedereien ihre Schiffe und Crews<br />
nicht unnötigen Gefahren aussetzen<br />
wollen und ganz genau prüfen, welche<br />
Route sie wählen. Aktuell fahren<br />
fast alle Schiffe über das Kap der guten<br />
Hoffnung, was natürlich eine Verlängerung<br />
der Laufzeit um ca. 2 Wochen<br />
bedeutet.<br />
Alternativ können wir natürlich auch<br />
auf die Luftfracht ausweichen, die wesentlich<br />
teurer ist. Hier haben wir aber<br />
zuverlässige Partner, mit denen wir<br />
insbesondere unsere kleinen Märkte<br />
beliefern, aber auch die großen Märkte<br />
wie Hong Kong oder Korea mit Produkten<br />
bedienen, die wir nicht über<br />
den Seeweg verladen können.<br />
Für die Zukunft ist unser Ziel, 70% aller<br />
Warenbewegungen Richtung Asien<br />
über die Seefracht abzuwickeln<br />
und unsere großen Lager in Hong<br />
Kong und Korea zu bevorraten.<br />
Generell behalten hier aber meine<br />
Teams alle Entwicklungen gemeinsam<br />
mit unseren Partnern im Blick<br />
und werden reagieren, sobald sich die<br />
Situation verschärft.<br />
<strong>NK</strong>: Die <strong>PM</strong> We Care Wohltätigkeitsorganisation<br />
leistet weltweit humanitäre<br />
Hilfe für Menschen in Not. Neben<br />
einer Patenschaft von 6.000 Kindern<br />
hilft <strong>PM</strong>-International seit 20<br />
Jahren mit Spenden in Höhe von fast<br />
acht Millionen Euro hilfsbedürftigen<br />
Kindern, ihren Familien und ganzen<br />
Dorfgemeinschaften in 47 Entwicklungsprojekten<br />
in 21 Ländern auf der<br />
ganzen Welt mit sinnvollen Hilfe zur<br />
Selbsthilfe Maßnahmen. Vicki Sorg,<br />
die Ehefrau des <strong>PM</strong>-Gründers und<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden der <strong>PM</strong>-<br />
International AG, überzeugt sich als<br />
Charity-Botschafterin von <strong>PM</strong>-International<br />
bei Projektbesuchen auf der<br />
ganzen Welt, wie sich die Lebensbedingungen<br />
der Patenkinder verbessern.<br />
„Mit unserer Unterstützung sind sie<br />
in der Lage, Schulen zu bauen,<br />
Stromleitungen zu verlegen und Hygienebedingungen<br />
zu verbessern.<br />
Dadurch wird das Leben dieser Kinder<br />
jede Stunde ihres Lebens wertvoller“,<br />
meint Vicki Sorg.<br />
<strong>PM</strong> We Care gehört meist bei Erdbeben,<br />
Naturkatastrophen und<br />
Pandemien zu den ersten Sachund<br />
Ernährung-Spendern. Im<br />
Jahr 2020 half <strong>PM</strong>-International<br />
bei der Bekämpfung der COVID-<br />
19-Pandemie, indem es 1 Million<br />
Euro für Hilfsmaßnahmen<br />
spendete. Im Rahmen der Initiative<br />
„<strong>PM</strong> hilft“ unterstützte <strong>PM</strong>-<br />
International Ersthelfer durch die<br />
Spende von Schutzausrüstung,<br />
Desinfektionsflaschen, Vinylhandschuhen,<br />
Infusionspumpen, Masken<br />
und Nahrungsmitteln für schwer betroffene<br />
Regionen. Darüber hinaus<br />
wurden eine Million Mahlzeiten in<br />
Form von PowerMeal-Energieriegeln<br />
verteilt. Hier sind Sie und Ihr Logistik-<br />
Team im Spiel.<br />
Bei einer Flutkatastrohe<br />
oder einem<br />
Erbeben ist Zeit nicht Geld,<br />
sondern Schnelligkeit kann viele<br />
Menschenleben retten.<br />
Erol Cankur: Ein Teil unseres Lagers<br />
ist immer für Hilfsgüter reserviert, sodass<br />
wir schnell handeln können, sollte<br />
irgendwo auf der Welt Bedarf bestehen.<br />
Das ist einfach unser Anspruch.<br />
Wir benötigen im Schnitt zwei Tage,<br />
bis die Hilfsgüter unsere Logistik verlassen<br />
und weltweit verschickt werden<br />
können. Hier gilt das Lob insbesondere<br />
auch dem Transport- und<br />
Exportteam, das sich schnell, teilweise<br />
auch mit unbekannten Waren, beschäftigen<br />
muss, um alle erforderlichen<br />
Formalitäten abzuwickeln.<br />
<strong>NK</strong>: <strong>PM</strong> unterstützt in Katastrophengebieten<br />
die Helfer und die Bevölkerung<br />
auch mit Schutzausrüstung,<br />
Desinfektionsflaschen, Vinylhandschuhen,<br />
Infusionspumpen, Masken<br />
und Nahrungsmitteln für schwer betroffene<br />
Regionen. Die Corona-Pandemie<br />
hat gezeigt, dass es bei Notfällen<br />
sehr schwierig sein kann, solche<br />
Hilfsmaterialien zu beschaffen.<br />
Die Bundesregierung hat<br />
seinerzeit ein Laienschauspiel<br />
abgeliefert.<br />
Erol Cankur: Ich denke, es ist ein großer<br />
Unterschied, ob eine oder mehrere<br />
Behörden den Auftrag bekommen,<br />
sagen wir mal ein paar Millionen Masken<br />
zu beschaffen. Ohne mir eine<br />
fachliche Bewertung zu erlauben, mit<br />
dem Satz, „Die Bürokratie frisst ihre<br />
Kinder“ dürfte alles gesagt sein. Wie<br />
viele „selbstlose Vermittler“ dann da<br />
noch dazwischen gehangen sind, wollen<br />
wir besser nicht wissen. Zudem<br />
warten heute noch Maskenhersteller<br />
auf die Zahlung ihrer Rechnungen.<br />
Wir bei <strong>PM</strong>-International halten unsere<br />
Prozesse schlank und sind sehr gut<br />
aufgestellt, um flexibel auf neue Situationen<br />
zu reagieren.<br />
Wenn der <strong>PM</strong>-Einkauf für Hilfsgüter,<br />
sozusagen die schnelle <strong>PM</strong>-Hilfstruppe,<br />
Hilfsgüter ordern möchte, greift<br />
sie auf langjährig bestehende und bewährte<br />
Lieferanten zurück, zu denen<br />
ein gewachsenes gegenseitiges Vertrauensverhältnis<br />
besteht. <strong>PM</strong> benötigt<br />
keine selbstlosen Vermittler und<br />
kann jeder Zahlungsverpflichtung aus<br />
eigenen Mitteln nachkommen.<br />
<strong>NK</strong>: Umgang mit Lieferanten: Sie haben<br />
viel mit Speditionen, Verpackungsherstellern<br />
und Versandzubehör<br />
zu tun. Im Bereich der Speditionen<br />
hört man immer wieder von<br />
Dumpingpreisen und -löhnen. Wie<br />
gehen Sie damit um? Kosteneinsparung<br />
um jeden Preis?<br />
Erol Cankur: Ich bin jetzt seit 15 Jahren<br />
bei der Firma <strong>PM</strong>-International<br />
tätig und einen Großteil davon auch in<br />
Kontakt mit unseren Speditionen. Unser<br />
Ansatz ist hierbei schon immer<br />
gewesen, mit unseren Speditionen ein<br />
partnerschaftliches Verhältnis zu pflegen.<br />
Der Preis spielt dabei natürlich auch<br />
keine unerhebliche Rolle, allerdings<br />
achten wir bei der Auswahl unserer<br />
Partner stets auf faire Bezahlung und<br />
faire Arbeitsbedingungen und lassen<br />
uns diese auch vorweisen. Auch auf<br />
den Bereich Sicherheit haben wir<br />
stets ein Auge, indem wir jedes Fahrzeug<br />
in Speyer auf Sicht kontrollieren,<br />
ob es offensichtliche Mängel aufweist.<br />
<strong>NK</strong>: Was bedeutet die Logistik für Sie?<br />
Erol Cankur: Die Logistik ist das Herzstück.<br />
Es geht darum, sicherzustellen,<br />
dass alle Teile einer Lieferkette<br />
nahtlos zusammenarbeiten, um Produkte<br />
effizient von einem Ort zum anderen<br />
zu transportieren. Das umfasst<br />
die Planung, Implementierung und<br />
Kontrolle des effektiven Flusses von<br />
Waren, Informationen und Ressourcen<br />
vom Lieferanten bis zum Kunden.<br />
Wir optimieren Prozesse, um Kosten<br />
zu senken, Lieferzeiten zu verkürzen<br />
und die Kundenzufriedenheit zu steigern.<br />
Dazu gehört auch die Verwaltung<br />
von Lagerbeständen, die Auswahl<br />
der richtigen Transportmethoden<br />
und die Nutzung von Technologie<br />
zur Verbesserung der Effizienz. Insgesamt<br />
ist die Logistik ein entscheidender<br />
Bereich für den Erfolg.<br />
<strong>NK</strong>: Vielen Dank, Erol Cankur für das<br />
interessante Gespräch. Ich habe bei<br />
Ihnen in zwei Stunden mehr gelernt<br />
als in so manchem Tages-Seminar.<br />
Logistik ist etwas ganz anderes als<br />
Päckchen zu packen und von DHL<br />
abholen zu lassen. Nicht ohne Grund<br />
ist Logistik ein internationales Studienfach<br />
mit einer ganzen Reihe von<br />
Spezialisierungen.<br />
www.pm-international.de
36 BRANCHE<br />
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<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> 04.<strong>2024</strong>