Familiengeschichte Johner OHG Kapitel 1: Auf und Ab ... - con-texte
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kennt die Familie seit 200 Jahren. Rückschritte,<br />
Fortschritte.<br />
Im Haus aus den 30er Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts, ganz<br />
in der Nähe der Kirche gelegen, wohnen jetzt zwei<br />
Familien mit ihren Kindern. <strong>Ab</strong>er vor 50 Jahren horchte<br />
Franziska <strong>Johner</strong>, die Großmutter der beiden heutigen<br />
Firmeninhaber, auf den gleichförmigen Rhythmus der<br />
laufenden Maschinen, während sie für den Betrieb ihres<br />
Nachbarn in Heimarbeit Kugelschreiberminen<br />
zusammenbaute oder für sich <strong>und</strong> ihre vier Kinder das<br />
Mittagessen kochte. Das Geräusch gehörte zu ihrem<br />
Alltag, es bedeutete Betrieb <strong>und</strong> Leben, das sich<br />
unermüdlich <strong>und</strong> konstant bewegte <strong>und</strong> drehte, so wie die<br />
Spindeln in den Maschinen, die die rohen Metallstangen<br />
drehten <strong>und</strong> halfen, sie in Muttern <strong>und</strong> Bolzen zu<br />
verwandeln. Bernhard <strong>Johner</strong> war ihr Ältester, 25, <strong>und</strong> ihr<br />
Mann schon tot.<br />
Franziska <strong>Johner</strong> war, wie viele Wiesbacherinnen zu der<br />
Zeit, Fabrikarbeiterin <strong>und</strong> nebenberuflich Landwirtin. Seit<br />
dem Tod ihres Mannes war sie auch Inhaberin des<br />
Familienunternehmens. Das Geräusch der Maschinen<br />
hörte man damals aus vielen Wiesbacher Kellern,<br />
Garagen oder Schuppen: Der Ort war <strong>und</strong> ist ein Zentrum<br />
der Drehteileindustrie. Unauffällig eingebettet in eine<br />
abwechslungsreiche Landschaft <strong>und</strong> angelehnt an den<br />
mächtigen Heuberg, sieht Wiesbach wirklich nicht aus wie<br />
der am höchsten industrialisierte Ort Deutschlands, der er<br />
ist: 95% der arbeitenden Bevölkerung ist in der Industrie