Familiengeschichte Johner OHG Kapitel 1: Auf und Ab ... - con-texte
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Lebenseinstellung, die Kardinaltugenden Erfindungsgeist,<br />
Fleiß, Zuverlässigkeit sind geblieben. Die Wiesbacher<br />
haben die Entwicklung ja nicht passiv erduldet, sondern<br />
mit getragen <strong>und</strong> gestaltet.<br />
Der Großmutter Franziska hat es gar nicht gefallen, als<br />
ihrem Sohn Bernhard in den 60er Jahren der Betrieb aus<br />
allen Nähten platzte <strong>und</strong> er sehr erleichtert die 40<br />
Quadratmeter im Haus räumte, um samt Maschinen <strong>und</strong><br />
zwei Arbeiterinnen ein paar h<strong>und</strong>ert Meter weiter zu<br />
ziehen. Von der Lemberg- in die Hohenbergstraße in einen<br />
bescheidenes Flachbau, der aber immerhin dreimal so viel<br />
Platz bot wie die erste Werkstatt. Da war Franziskas Mann<br />
schon vierzehn Jahre tot, ihre Jüngste gerade volljährig,<br />
also flügge geworden. Die Maschinen nicht mehr zu hören,<br />
die <strong>Ab</strong>wesenheit, das hat sie unruhig gemacht, als habe<br />
man sie vom stetig klopfenden Herzen der Familie<br />
entfernt. Kein W<strong>und</strong>er, war der Umzug doch ein<br />
sozusagen historischer Schritt, den viele Wiesbacher<br />
Kleinbetriebe zu der Zeit schon gemacht hatten: Die<br />
Trennung von Alltags- <strong>und</strong> Arbeitsleben. Das Ende vom<br />
Leben mit der Drehbank, die bei etlichen Wiesbacher<br />
Familien buchstäblich in der Stube gestanden hatte;<br />
so war es seit h<strong>und</strong>ert Jahren im Ort üblich gewesen.<br />
Da ist es nur folgerichtig, dass die heute hinter einem<br />
Wohnhaus verborgene Werkstatt Bernhard <strong>Johner</strong>s auch<br />
bald ausgedient hatte <strong>und</strong> der Betrieb vom Wohn- ins<br />
Gewerbegebiet umzog, in die Weiherstraße. Dieser dritten<br />
Bleibe des <strong>Johner</strong>schen Betriebs sieht man schon die<br />
Fabrik an, mehrstöckig, mit Zufahrtsrampe. Es liegt an der<br />
Hauptstraße gleich beim Ortseingang, wo die Lastwagen