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Mobile Broadband - IT Wissen.info

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MOBILE BROADBAND<br />

1<br />

Weitere Top-Infos unter <strong>IT</strong><strong>Wissen</strong>.<strong>info</strong>


MOBILE BROADBAND<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Klaus Lipinski<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong><br />

Copyrigt 2010<br />

DATACOM-Buchverlag GmbH<br />

84378 Dietersburg<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Keine Haftung für die angegebenen<br />

Informationen. Das E-Book ist<br />

urheberrechtlich geschützt und darf nicht<br />

auf fremden Websites ins Internet oder<br />

in Intranets gestellt werden.<br />

Produziert von Media-Schmid<br />

www.media-schmid.de<br />

2<br />

Inhalt<br />

3,5. Generation<br />

3,9. Generation<br />

3GPP, third generation<br />

partnership project<br />

3GPP2, third generation<br />

partnership project 2<br />

4. Generation<br />

802.16m<br />

DSRC, dedicated short range<br />

communication<br />

Diversität<br />

EDGE, enhanced data<br />

service for GSM evolution<br />

EVDO, evolution data optimized<br />

GPRS, general packet<br />

radio service<br />

HC-SMDA, high capacity -<br />

spatial division multiple access<br />

HSCSD, high speed circuit<br />

switched data<br />

HSDPA, high speed downlink<br />

packet access<br />

Weitere Top-Infos unter <strong>IT</strong><strong>Wissen</strong>.<strong>info</strong><br />

HSPA, high speed<br />

packet access<br />

HSPA+, high speed packet<br />

access plus<br />

HSUPA, high speed uplink<br />

packet access<br />

iBurst<br />

LTE, long term<br />

evolution<br />

Mehrantennensystem<br />

Mehrwegeausbreitung<br />

MIMO, multiple input<br />

multiple output<br />

MISO, multiple input<br />

single output<br />

<strong>Mobile</strong>-WiMAX<br />

<strong>Mobile</strong>s Breitband<br />

MRC, maximum ratio combining<br />

OFDM, orthogonal frequency<br />

division multiplex<br />

OFDMA, orthogonal frequency<br />

division multiplexing access<br />

Raumdiversität<br />

Raummultiplex, RMX<br />

SIMO, single input<br />

mutliple output<br />

SISO, single input<br />

single output<br />

Spatial-Multiplexing<br />

UMB, ultra mobile<br />

broadband<br />

UMTS, universal mobile<br />

telecommunications system<br />

UMTS-Netz<br />

UMTS-Standard<br />

UMTS-Stick<br />

UMTS-Übertragungsrate<br />

WiBro, wireless<br />

broadband<br />

WCDMA, wideband code<br />

division multiple access<br />

WiMAX, worldwide<br />

interoperability for microwave<br />

access


MOBILE BROADBAND<br />

3,5. Generation<br />

3.5G, 3.5 generation<br />

Generationen der<br />

Mobilfunknetze<br />

3,9. Generation<br />

3.9G, 3.9 generation<br />

3GPP, third generation<br />

partnership project<br />

3<br />

Weitere Top-Infos unter <strong>IT</strong><strong>Wissen</strong>.<strong>info</strong><br />

In die Mobilfunk-Generationen hat man<br />

nachträglich die 3,5. Generation<br />

eingefügt.<br />

Es handelt sich hierbei um die<br />

paketvermittelten Techniken HSDPA<br />

und HSUPA, die für UMTS entwickelt<br />

wurden. Unter 3.5G fallen aber auch<br />

WiBro und WiMAX, ebenso Digital<br />

Multimedia Broadcast (DMB) mit ihren<br />

terrestrischen und satellitengestützten<br />

Varianten T-DMB und S-DMB.<br />

Mobilfunknetze sind chronologisch in<br />

Generationen gegliedert. So gibt es die<br />

1., 2. und 3. Generation (3G), die jede<br />

für sich einen Entwicklungssprung<br />

charakterisiert, der primär durch neue<br />

Technologien und höhere<br />

Datenübertragungsraten<br />

gekennzeichnet ist. So repräsentiert 3G<br />

UMTS und die Stufe 3,5G die auf<br />

UMTS aufbauenden High-Speed-<br />

Techniken HSDPA und HSUPA.<br />

Mit der 3,9. Generation, die 2007 von der 3GPP standardisiert wurde, erfolgt eine unmittelbare Annäherung<br />

an die 4. Generation. In 3.9G, auch als Super 3G bezeichnet, werden Datenraten von 100 Mbit/s für das<br />

Empfangen und von 50 Mbit/s für das Senden von Signalen festgeschrieben. Die dafür verwendete Technik<br />

basiert auf Long Term Evolution (LTE). Die 3,9. Generation wird in die 4. Generation eingehen.<br />

Das 3rd Generation Partnership Project (3GPP) ist eine Standardisierungsinitiative, die zwischen<br />

verschiedenen regionalen Standardisierungs-Organisationen aus Europa, den USA und Asien mit dem Ziel<br />

geschlossen wurde, die technischen Spezifikationen für Mobilfunknetze der 3. Generation voranzutreiben.<br />

Das 3GPP-Projekt, an dem auch Industriekonsortien und Unternehmen mitarbeiten, wurde 1998 ins Leben<br />

gerufen und soll das Funkzugangsnetz (UTRA) und das GSM-Netz weiterentwickeln. Das von 3GPP<br />

definierte Mobilfunksystem gehört zu IMT-2000. Ein weiteres Projekt von 3GPP ist Long Term Evolution<br />

(LTE).<br />

Die 3GPP-Spezifikationen, die von Technical Specification Groups (TSG) erarbeitet werden, beschreiben die<br />

Kommunikationsprotokolle innerhalb des Funkzugangsnetzes und die lu-Schnittstellen. Diese Protokolle sind<br />

oberhalb der ATM-Anpassungsschicht (AAL) angesiedelt. Sie bilden die Steuerungsebene zur Signalisierung<br />

und dem Verbindungsaufbau.


MOBILE BROADBAND<br />

3GPP2, third generation<br />

partnership project 2<br />

4. Generation<br />

4G, fourth generation<br />

802.16m<br />

IEEE 802.16m<br />

4<br />

3GPP arbeitet eng mit der <strong>IT</strong>U und ETSI zusammen, die 3GPP-Entwicklungen als Standards übernehmen.<br />

http://www.3gpp.org<br />

Das Third Generation Partnership Project 2 (3GPP2) zielt im Gegensatz zu 3GPP auf den<br />

nordamerikanischen und asiatischen Mobilfunkmarkt. Unter der Bezeichnung 3GPP2 werden die<br />

Spezifikationen für die Mobilfunknetze der 3. Generation (3G) entwickelt. Die Vereinbarung wurde 1998<br />

zwischen asiatischen und nordamerikanischen Telekommunikationsverbänden getroffen. Dazu gehören ARIB<br />

aus Japan, CCSA aus China, TIA aus den Nordamerika, TTA aus Südkorea und TTC aus Japan.<br />

Mittels 3GPP2 sollen globale Funknetze entwickelt werden, die auf IMT-2000 resp. CDMA2000 basieren.<br />

Eines der Projekte von 3GPP2 ist Ultra <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong> (UMB).<br />

Die Entwicklung der globalen Spezifikationen für die Funktechniken werden unterstützt und standardisiert von<br />

der ANSI, TIA und EIA.<br />

http://www.3gpp2.org<br />

Nach der Einführung der 3G-Mobilfunksysteme, die im Wesentlichen von UMTS geprägt sind, werden die<br />

Systeme der vierten Generation konzipiert. Sie stehen unter dem Motto “Always best connected” und<br />

“Beyond 3G”.<br />

Die 4G-Systeme sollen dem Endanwender Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s im Nahbereich und bis zu 100<br />

Mbit/s im Fernbereich zur Verfügung und eine verbesserte Leistungsfähigkeit zur Verfügung stellen. Systeme<br />

der vierten Generation basieren dabei auf einem Kernnetz und einer gemeinsamen IP-gestützten Plattform<br />

für den Medienzugang. Zu den Mobilfunksystemen der 4. Generation gehören WLANs nach 802.11n,<br />

<strong>Broadband</strong> Wireless Access (BWA) nach 802.16m, Long Term Evolution (LTE) von UMTS, Ultra <strong>Mobile</strong><br />

<strong>Broadband</strong> (UWB), HC-SDMA, iBurst und EVDO.<br />

Die zukünftigen Mobilfunksysteme arbeiten über horizontales und vertikales Handover, das bedeutet systemund<br />

schichtenübergreifend. Ziel der 4G-Aktivitäten ist es, allen Benutzern weltweit die gesamte Dienstvielfalt<br />

netzübergreifend anzubieten.<br />

Die 4G-Aktivitäten werden von den weltweit größten Mobilfunkanbietern unter der Bezeichnung Next<br />

Generation <strong>Mobile</strong> Network (NGMN) vorangetrieben. Zu den Gründungsmitgliedern der NGMN-Initiative<br />

gehören T-<strong>Mobile</strong>, Vodafone, Orange, China <strong>Mobile</strong>, KPN und NTT DoCoMo.<br />

http://www.ngmn.org<br />

Die im Jahr 2007 aktiv gewordene Arbeitsgruppe 802.16m, Advanced Air Interface, befasst sich mit der<br />

Definition eines Hochgeschwindigkeits-Funkstandards mit Übertragungsraten von bis zu 1 Gbit/s im mobilen<br />

Betrieb mit sich langsam bewegenden Teilnehmern. Diese Betriebsart nennt sich Nomadic respektive High<br />

Efficiency/Strong Signal Mode.<br />

Im High Mobility Mode bei einer Fahrgeschwindigkeit von 250 km/h soll die Datenrate für die mobilen<br />

Terminals noch 100 Mbit/s betragen. 1 Gbit/s soll bei geringer Bewegungsgeschwindigkeit möglich sein.<br />

Weitere Anforderungen liegen in der Größe der Funkzelle, die einen Durchmesser von 30 km haben soll,<br />

darüber hinaus soll es sich um ein All-IP-Konzept handeln, als Zugangsverfahren wird OFDMA verwendet und<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

DSRC, dedicated short range<br />

communication<br />

Diversität<br />

diversity<br />

Mehrantennensysteme<br />

5<br />

als Mehrantennenkonzept MIMO. Des Weiteren soll die gängige Bitdichte von 1:5 auf 1:8 erhöht werden.<br />

802.16m ist kompatibel zu 802.16e und setzt auf flexible Bandbreiten mit 5 MHz, 7 MHz, 8,75 MHz, 10 MHz<br />

und 20 MHz.<br />

Unter Dedicated Short Range Communication (DSRC) versteht man funkgestützte sicherheitsrelevante und<br />

private Dienste, die in der Automotive-Technik von mobilen Stationen ausgeführt werden können. Die Federal<br />

Communications Commission (FCC) hat für die DSRC-Dienste das Frequenzband von 5,85 GHz bis 5,925<br />

GHz zugeteilt. In den entsprechenden Telematikstandards wird die drahtlose Fahrzeug-Fahrzeug- und die<br />

Fahrzeug-Straße-Kommunikation einfließen, also die Car-to-Car-Kommunikation (C2C) und die Car-to-<br />

Infrastructure-Kommunikation (C2I). Darüber hinaus kann die DSRC-Technik in existierenden Technologien<br />

der Unterhaltungselektronik und in Abrechnungssystemen für die Straßenbenutzungsgebühren oder die<br />

Wartungskontrollen für die Fahrzeuge eingesetzt werden.<br />

Die DSRC-Standardisierungsansätze der Amerikaner, Europäer und Japaner sind unterschiedlich, weswegen<br />

die ISO mit dem Standardisierungsprojekt CALM versucht einen weltweit einheitlichen Standard zu<br />

entwickeln.<br />

Diversität bedeutet Vielfalt. In der Funktechnik gibt es diverse Diversitäts-Verfahren, die den zur Verfügung<br />

stehenden Funkübertragungsweg vielfältig ausnutzen. Das Diversity kann sich auf die<br />

Übertragungsfrequenzen, auf Mehrantennensysteme<br />

oder den Informationsinhalt beziehen, man spricht dann<br />

auch von Frequenz-, Antennen-, Receiver- und<br />

Raumdiversität.<br />

Bei der Funkübertragung besteht die Möglichkeit die<br />

gleiche Information gleichzeitig von mehreren Antennen<br />

aus zu übertragen. Diese Antennen-Diversity wird bei<br />

MIMO umgesetzt. Ähnlich arbeiten die<br />

Gleichwellennetze, die die gleiche Information über<br />

mehrere Sender ausstrahlen. Ein anderer Diversitäts-<br />

Ansatz nutzt die Ausstrahlung der gleichen Information<br />

auf unterschiedlichen Frequenzen oder, wie das Spatial-<br />

Multiplexing, die räumliche Dimension. Des Weiteren<br />

gibt es Diversity-Verfahren, die mehrere Techniken<br />

miteinander kombinieren. So werden bei der STBC-<br />

Codierung zusätzlich zur spektralen Dimension noch die<br />

zeitliche und die räumliche Komponente ausgenutzt,<br />

indem die Signale zeitlich versetzt von mehreren<br />

Antennen ausgestrahlt werden. Diese Technik heißt<br />

STBC-Codierung, tritt anstelle der zeitlichen Komponente<br />

die frequenzmäßige, dann handelt es sich um SFBC.<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

EDGE, enhanced data<br />

service for GSM evolution<br />

Datenübertragungsraten<br />

von EDGE<br />

6<br />

Die Diversity-Techniken verbessern die Übertragungsqualität und nutzen die vorhandene Funkstrecke<br />

effizienter aus. Sie eignen sich ideal für mobile Empfangseinrichtungen, die sich in fahrenden Zügen und<br />

Kraftfahrzeugen befinden. So verbessert sich beispielsweise der Empfang bei zwei Empfangsantennen um<br />

5 dB bis 9 dB bei einer Reduzierung der Fehlerrate um 50 %.<br />

Enhanced Data Service for GSM Evolution (EDGE) ist ein Mobilkommunikationssystem, das wie HSCSD und<br />

GPRS auf die bestehende GSM-Infrastruktur aufsetzt. Es zeichnet sich durch höchste Übertragungsraten aus<br />

und ist konzeptionell ausgerichtet für mobile Echtzeitanwendungen wie Video- oder Internettelefonie. Im<br />

Gegensatz zu HSCSD und GPRS, bei denen die Übertragungsgeschwindigkeit durch Optimierung der<br />

Fehlerkorrektur erhöht wird, setzt EDGE bereits bei der Modulation an um eine höhere Datenrate zu<br />

erreichen. EDGE arbeitet mit einer Phasenumtastung (8PSK), mit der acht Symbole übertragen und damit die<br />

Übertragungsgeschwindigkeit eines GSM-Kanals auf bis zu 59,2 kbit/s erhöht werden kann. Bei diesem<br />

Verfahren werden drei Bits gleichzeitig in einer Gruppe übertragen, wobei der Träger zwischen acht<br />

verschiedenen Phasenlagen wechselt. Im Gegensatz dazu wird mit dem bestehenden GSMK-Verfahren, das<br />

adaptiv bei stark gestörten Verbindungen eingesetzt wird, nur ein Bit pro Übertragungsschritt übertragen.<br />

Je nach<br />

Übertragungsverfahren<br />

ergeben sich mit GMSK-<br />

Modulation<br />

Übertragungsraten<br />

zwischen 8,8 kbit/s pro<br />

Kanal und 17,2 kbit/s pro<br />

Kanal, bei der<br />

Phasenumtastung (8-<br />

PSK) liegen die Werte<br />

zwischen 22,4 kbit/s pro<br />

Kanal und 59,2 kbit/s pro<br />

Kanal. Das bedeutet,<br />

dass man bei Nutzung aller acht Kanäle mit GMSK im Übertragungsmodus mit dem Modulation and Coding<br />

Scheme (MSC4) eine maximale Datenübertragungsrate von 137,6 kbit/s erzielen kann. Dieser Wert erhöht<br />

sich bei 8-PSK-Modulation im MSC9-Nodus auf eine maximale Übertragungsrate von 473,6 kbit/s. Diese<br />

Werte können nur bei störungsfreiem stationärem Betrieb in Nähe der Sendeeinrichtung erreicht werden.<br />

Der paketorientierte Teil des EDGE-Standards ist der Enhanced General Packet Radio Service, EGPRS, als<br />

Nachfolger von GPRS.<br />

EDGE stellt die letzte Stufe des geplanten Ausbaus vorhandener GSM-Netze dar. Auf Seite der<br />

Netzbetreiber sind Änderungen im Funknetz und Erweiterungen von vorhandenen GPRS-Einrichtungen<br />

erforderlich.<br />

EDGE bildet die Vorstufe für WCDMA und UMTS, wobei nicht sicher ist, ob alle Mobilfunknetzbetreiber ihre<br />

Netz-Infrastruktur auf EDGE umrüsten, da wesentliche Netzkomponenten ausgetauscht werden müssen.<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

EVDO, evolution data<br />

optimized<br />

Entwicklung der Datenraten in der<br />

Mobilkommunikation<br />

7<br />

Evolution Data Optimized (EVDO), EV-DO oder 1xEVDO ist eine drahtlose Breitband-Zugangstechnik der 3.<br />

Generation (3G), die keinen WiFi-Hotspot benötigt, da das mobile Endgerät selbst der Hotspot ist. Die<br />

EVDO-Technik benutzt vorhandene Mobilfunk-Infrastrukturen wie CDMA2000 und bietet Roaming zwischen<br />

den Funkzellen Zugang zum Internet, ohne, dass man einen Hotspot suchen müsste. So hat man mit EVDO<br />

beispielsweise in Zügen oder Autos direkten Zugang zum Internet. Die mittlere Downlink-Geschwindigkeit<br />

liegt bei stationärem Betrieb bei über 2 Mbit/s, bei mobilem zwischen 400 kbit/s und 700 kbit/s. Die<br />

Datenraten für den Uplink liegen zwischen 60 kbit/s und 100 kbit/s.<br />

Ursprünglich wurde EVDO von Qualcomm so entwickelt, dass es die Anforderungen an IMT-2000 erfüllte.<br />

Dazu gehörte die Datenrate von über 2 Mbit/s für den Downlink im stationären Betrieb. Nach der Ratifizierung<br />

von EVDO durch die International Telecommunication Union (<strong>IT</strong>U) wurde es in 1xEV-DO umbenannt, was für<br />

“1x Evolution-Data Only” steht und die direkte Evolution zur standardisierten Luftschnittstelle 1xRTT aufzeigt.<br />

Wobei die EVDO-Kanäle ausschließlich Daten übertragen.<br />

EVDO, das in verschiedenen Ländern von Sprint und Verizon angeboten wird, eignet sich gleichermaßen für<br />

den beruflichen und persönlichen Einsatz. Bei einem Notebook muss lediglich eine EVDO-Karte eingesteckt<br />

werden, der Teilnehmer ist dann im Always-on-Betrieb.<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

GPRS, general packet<br />

radio service<br />

Datenübertragungsraten<br />

von GPRS<br />

8<br />

Beim General Packet Radio Service (GPRS) handelt es sich um eine Datenübertragung mit<br />

Datenpaketvermittlung über GSM. Da GPRS im Gegensatz zu HSCSD paketorientiert arbeitet, können sich<br />

mehrere Datenpakete mit unterschiedlichen Zieladressen einen Übertragungskanal dynamisch teilen,<br />

wodurch die Netzressourcen gegenüber HSCSD wesentlich effizienter genutzt werden. Gleichzeitig ist eine<br />

Tarifierung nach dem Übertragungsvolumen möglich.<br />

Bedingt durch vier verschiedene Codierschemen (CS) lassen sich die Übertragungsgeschwindigkeit und die<br />

Übertragungsgüte aufeinander abstimmen. Die Übertragungsraten liegen bei CS1 bei 9,05 kbit/s je Timeslot,<br />

bei CS2 bei 13,4 kbit/s, bei CS3 bei 15,6 kbit/s und bei CS4 bei 21,4 kbit/s, wobei bei höheren Datenraten<br />

der Aufwand für die Fehlerkorrektur verringert wird.<br />

Zur Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeit wird in GPRS-Netzen die Technik der Kanalbündelung<br />

genutzt. Im Codierschema 4 (CS4) mit einem Datendurchsatz von 21,4 kbit/s pro Kanal, ergibt sich bei der<br />

Kanalbündelung aller acht Kanäle eine Gesamtdatenrate von 171,2 kbit/s. In dieser Betriebsart werden<br />

allerdings längere Datenblöcke übertragen, was eine Anpassung der ABIS-Schnittstelle zwischen Base<br />

Station Controller (BSC) und Basisstation (BS) erforderlich macht.<br />

In der Praxis erwartet man eine mittlere Datenraten von 58 kbit/s, die auf vier Zeitschlitzen basiert. Die<br />

Anpassung der Übertragungsgeschwindigkeit erfolgt dynamisch in Abhängigkeit der HF-<br />

Übertragungseigenschaften durch Umschaltung zwischen den Codierschemen.<br />

Bei GPRS gibt es zwei Dienstkategorien: die Punkt-zu-Punkt-Verbindung (PTP, PP) und die Punkt-zu-<br />

Mehrpunkt-Verbindung (PTM, PMP). PTP-Dienste übertragen IP-Pakete zwischen zwei Benutzern, PTM-<br />

Dienste unterstützen die Datenübermittlung von einem Absender zu einer Empfängergruppe, die sich zu<br />

einer bestimmten Zeit in einem Gebiet aufhält. Der GPRS-Teilnehmer kann sich für beide Gruppen<br />

registrieren lassen. Bei dem PTM-Dienst unterscheidet man noch zwischen dem Multicast-Betrieb (PTM-M)<br />

und dem Gruppenruf, PTM-GC (Group Call). Bei Multicast werden die Daten an alle in alle Regionen<br />

übertragen, die der Absender angegeben hat. Beim Gruppenruf gehen die Informationen nur an eine<br />

bestimmte Teilnehmergruppe.<br />

Da GPRS-Handys neben der Datenübertragung auch die GSM-Funktionalität zum Telefonieren unterstützen,<br />

wird es für die Endgeräte mehrere<br />

Terminal-Klassen geben. Mit den<br />

technisch aufwändigen Geräten<br />

der A-Klasse kann man<br />

gleichzeitig telefonieren und Daten<br />

übertragen. Bei Geräten der<br />

Klasse B hingegen muss die<br />

Datenübertragung zur Annahme<br />

eines Telefonates unterbrochen<br />

werden. Bei der Klasse C muss<br />

die Betriebsart GSM/GPRS vor<br />

dem Verbindungsaufbau<br />

festgelegt werden, da sie während<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

HC-SMDA, high capacity -<br />

spatial division multiple<br />

access<br />

HSCSD, high speed circuit<br />

switched data<br />

Datenübertragungsraten<br />

von HSCSD<br />

HSDPA, high speed downlink<br />

packet access<br />

9<br />

des Betriebs nicht mehr geändert werden kann.<br />

GPRS-Netze werden auf den vorhandenen GSM-Netzen betrieben, wobei die Übertragungsgeschwindigkeit<br />

von verschiedenen Faktoren wie der Übertragungskapazität des Funknetzes und der Anzahl der Nutzer<br />

abhängt. Es wurde speziell für die Anforderungen an die mobile Datenkommunikation mit Blick auf das <strong>Mobile</strong><br />

Office entwickelt.<br />

High Capacity - Spatial Division Multiple Access (HC-SDMA) ist ein von Alliance of Telecommunications<br />

Industry Solutions (ATIS) standardisiertes Mehrfachzugangsverfahren, das im GSM-Standard, in iBurst und<br />

IEEE 802.20 eingesetzt wird.<br />

HC-SDMA unterstützt als Zugangsverfahren eine breitbandige Funkverbindung für stationäre, tragbare und<br />

mobile Computer. Es arbeitet mit einem intelligenten Antennen-Array mit dem die HF-Abdeckung und die<br />

Übertragungskapazitäten wesentlich verbessert werden. Das Empfangsgerät kann sich auch mit der<br />

Geschwindigkeit eines Autos oder Zugs bewegen.<br />

In dem Zugangsprotokoll HC-SDMA werden alle HF-Eigenschaften der Sende- und Empfangseinrichtung<br />

spezifiziert, die Übertragungsfrequenzen, die Sendeleistung und die Empfangsfeldstärke, die<br />

Störemissionen und die Pulsformung. Hinzu kommen die Framestrukturen für die verschiedenen Bursttypen,<br />

für den Uplink- und Downlink-Traffic, das Paging und den Broadcast. Ferner werden die Modulation und die<br />

Vorwärts-Fehlerkorrektur (FEC), das Interleaving und das Scrambling spezifiziert, außerdem alle Kanalrelevanten<br />

Parameter sowie das Error Recovery.<br />

Die Datenraten von HC-SDMA liegen bei 1 Mbit/s pro Endgerät und sollen auf 5 Mbit/s erhöht werden.<br />

HSCSD setzt auf GSM auf und bündelt maximal acht<br />

Zeitschlitze zu einem einzigen Übertragungskanal. Dies ergibt<br />

bei einer Datenübertragungsrate von 9,6 kbit/s pro Kanal eine<br />

Gesamtdatenrate von 76,8 kbit/s. Setzt man als<br />

Datenübertragungsrate 14,4 kbit/s pro Zeitschlitz an, die mit<br />

einem effizienteren Fehler-korrekturverfahren erreicht werden<br />

kann, dann ergibt sich daraus eine Gesamtdatenrate von<br />

115,2 kbit/s.<br />

Das HSCSD-Verfahren hat den Nachteil, dass immer<br />

komplette Kanäle reserviert sind und daher dem einzelnen<br />

Nutzer relativ viel Übertragungskapazität zur Verfügung steht.<br />

Die Kanalbündelung hat auch Auswirkungen auf die Hardware<br />

der Endgeräte: der Kunde benötigt neue Handys.<br />

HSCSD kann sowohl im 960-MHz-Bereich übertragen werden, als auch im 1,8-GHz-Bereich.<br />

High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und High Speed Uplink Packet Access (HSUPA) sind<br />

Erweiterungen des UMTS-Standards hin zu höheren Übertragungsgeschwindigkeiten. HSDPA für das<br />

Downlink, HSUPA für das Uplink.<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

HSDPA und HSUPA für den Downund<br />

Uplink im<br />

UMTS-Netz<br />

HSPA, high speed<br />

packet access<br />

10<br />

Die von 3GPP definierte HSDPA-<br />

Technik arbeitet mit paketbasiertem<br />

Datendienst in WCDMA, dem von der<br />

ETSI standardisierten breitbandigen<br />

Zugangsverfahren für Mobilfunknetze der<br />

3.5 Generation (3.5G). Die Datenrate für<br />

die Downlink-Übertragung liegt zwischen<br />

8 Mbit/s und 10 Mbit/s; für MIMO<br />

(Multiple Input Multiple Output) sogar bei<br />

20 Mbit/s bei einem 5 MHz breiten<br />

Übertragungskanal. Die Architektur von<br />

HSDPA hat eine parallele Struktur, die<br />

einen hohen Datendurchsatz bei<br />

niedrigen Taktraten ermöglicht. HSDPA<br />

arbeitet mit einer verbesserten<br />

Modulationstechnik, einer Kombination aus QPSK und Quadraturamplitudenmodulation (16QAM), mit der in<br />

Verbindung mit einer speziellen Kompression, dem so genannten Turbo Codec,<br />

Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 21,6 Mbit/s erreicht werden. Zur Erhöhung der Datenrate<br />

werden auch Diversitäts-Verfahren eingesetzt, so als Antennen- oder Receiver-Diversität. Darüber hinaus<br />

zeichnet sich HSDPA durch extrem kurze Antwortzeiten aus, die bei 2 ms liegen kann.<br />

Der Vorteil von HSDPA gegenüber dem schnelleren WiMAX liegt in der Infrastruktur. HSDPA ist für mobile<br />

Anwendungen ausgelegt und benötigt bei Handys lediglich einen Software-Download, bei Notebooks<br />

zusätzlich HSDPA-Karten um in den vorhandenen UMTS-Netzen arbeiten zu können, WiMAX hingegen<br />

benötigt eine vollkommen neue Infrastruktur.<br />

Für HSDPA, das in die Standards von 3GPP eingegangen ist, wurde die 3.5 Generation (3,5G) der<br />

Mobilfunknetze definiert.<br />

High Speed Packet Access (HSPA) ist eine Weiterentwicklung von UMTS. Es verwendet die gleichen<br />

Frequenzbänder wie UMTS und kennt die drei Übertragungstechniken HSDPA, HSUPA und HSOPA. Diese<br />

übertragungstechnischen Aufrüstungen setzen auf der UMTS-Technik auf und benutzen deren Infrastruktur.<br />

Ziel von High Speed Packet Access (HSPA) ist die Erhöhung der Datenrate, die Ausweitung der Netzwerk-<br />

Kapazität und die Beschleunigung des Zugriffs auf Datendienste. Mit dieser Technik können<br />

Mobilfunkbetreiber paketvermittelte Hochgeschwindigkeitszugänge im Uplink und Downlink realisieren. Die<br />

HSPA-Technik kommt all jenen zugute, die in beiden Übertragungsrichtungen hohe Datenraten und eine<br />

schnelle Interaktion zwischen Downlink und Uplink benötigen. Dazu gehören beispielsweise<br />

Videokonferenzen, IP-Telefonie und <strong>Mobile</strong> Office. Die Datenraten erreichen im Downlink zum Endgerät 14,4<br />

Mbit/s, im Uplink 5,76 Mbit/s.<br />

Zu den von HSPA benutzten Techniken gehört u.a. das schnelle Datenübertragungsprotokoll HARQ (Hybrid<br />

Automatic Repeat Request), bei dem der Empfänger fehlerhaft empfangene Datenpakete direkt neu<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

HSPA+, high speed packet<br />

access plus<br />

HSUPA, high speed uplink<br />

packet access<br />

iBurst<br />

11<br />

anfordert. Die Anforderungszeit ist mit 2 ms wesentlich kürzer als die von UMTS, wo sie 10 ms beträgt.<br />

HSPA nutzt den UMTS-Übertragungsrahmen mit einer Länge von 10 ms und 15 Zeitschlitzen. Es werden<br />

lediglich Subframes von je 2 ms und 3 Zeitslots eingeführt.<br />

Als leistungsfähigere Variante von HSPA hat 3GPP HPSA+ standardisiert.<br />

High Speed Packet Access Plus (HSPA+) ist eine leistungsfähigere Variante von HSPA, die von 3GPP<br />

standardisiert wurde. Im Gegensatz zu HSPA, das im Downlink als HSDPA Datenraten bis zu 10 Mbit/s bietet,<br />

bringt es der Downlink von HSPA+ auf 28 Mbit/s und der Uplink auf 11 Mbit/s, anstelle von 1,5 Mbit/s bei<br />

HSUPA. Die höheren Datenraten von HSPA+ wirken sich in einer verkürzten Pingzeit aus und sind ideal für<br />

alle datenintensiven mobilen Anwendungen.<br />

Mit HSPA+ wird ein kontinuierlicher Übergang von der Mobilfunknetzen der 3,5. Generation zu denen der 4.<br />

Generation mit Long Term Evolution (LTE) geschaffen.<br />

HSPA+, das ebenso wie HSPA die UMTS-Infrastruktur benutzt, arbeitet mit einem Mehrantennensystem<br />

nach dem MIMO-Verfahren und verwendet als Codierung die Quadraturamplitudenmodulation, im Downlink<br />

als 64QAM und im Uplink als 16QAM.<br />

High Speed Uplink Packet Access (HSUPA) ist eine Ergänzung von UMTS mit der das Third Generation<br />

Partnership Project (3GPP) die Übertragungsraten für den Upstream in UMTS-Netzen erhöht. Die Datenraten<br />

von HSUPA liegen mit 1,0 Mbit/s bis 1,5 Mbit/s unter denen der Downstream-Technik HSDPA. Sie können<br />

aber mit speziellen Techniken wie dem Enhanced Uplink (EUL), dessen Übertragungskanal mit Enhanced<br />

Uplink Channel (EUCH) bezeichnet wird, auf Übertragungsraten bis zu 5,76 Mbit/s erhöht werden.<br />

HSUPA hat einen Enhanced Uplink Channel für Daten, E-DCH, mit drei weiteren Signalisierungskanälen für<br />

das Downlink, die die erhöhte Datenrate von HSUPA unterstützen: In dem E-HICH, E-DCH HARQ Indicator<br />

Channel, wird die Übertragung von dem UMTS-Handy in dem E-DCH zu bestätigt. Der E-AGCH, der E-DCH<br />

Absolute Grant Channel, zeigt der UMTS-Mobilstation die mögliche Datenrate im Uplink an und die zulässige<br />

Sendeleistung. Über den dritten Signalisierungskanal E-RGCH, was für E-DCH Relative Grant Channel steht,<br />

kann die Uplink-Datenrate erhöht oder reduziert werden.<br />

Ziel der HSPA-Aktivitäten ist es die beiden Dienste HSDPA und HSUPA in UMTS-Netzen zu kombinieren.<br />

Damit könnten dann Anwendungen realisiert werden, die in beiden Übertragungsrichtungen hohe Datenraten<br />

benötigen, wie Videokonferenzen oder E-Mails mit großem Anhang.<br />

Generell sind für HSDPA und HSUPA entsprechende UMTS-Handys mit Datenkarte erforderlich.<br />

iBurst ist eine von mehreren Hochgeschwindigkeits-Mobilfunktechnologien für breitbandige Internet-Zugänge.<br />

Sie wird ebenso wie WiMAX, WiBro, Long Term Evolution (LTE), Ultra <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong> (UMB) oder<br />

HiperMAN der 4. Generation an Mobilfunksystemen zugeordnet. Alle diese Techniken unterscheiden sich in<br />

ihrem Ansatz und ihrer Anwendung, manche nur marginal und stehen somit im Wettbewerb untereinander.<br />

Alle Hochgeschwindigkeits-Mobilfunktechnologien erreichen ihre hohen Datenraten durch<br />

Bandbreitenoptimierung, durch optimierte Zugangs- und Modulationsverfahren und durch Antennen-Arrays<br />

und MIMO-Technik.<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

LTE, long term<br />

evolution<br />

Die Entwicklung der Datenraten von<br />

UMTS, HSPA und LTE<br />

12<br />

Als Funktechnik benutzt iBurst ein Technik mit adaptiven Antennen-Arrays, Mehrträgermodulation und das<br />

Mehrfachzugangsverfahren HC-SDMA. Mit diesen Techniken erzielt iBurst hohe Datenraten,<br />

Übertragungskapazitäten, eine hohe Portabilität und hat jederzeit und überall einen breitbandigen Internet-<br />

Zugang. Darüber können Echtzeitdarstellungen, volumenreiche Downloads und Browsing realisiert werden.<br />

Innerhalb des Funkbereichs einer Basisstation sind iBurst-Geräte permanent mit dieser verbunden. Auch der<br />

Wechsel von einer Funkzelle in eine andere erfolgt unterbrechungsfrei.<br />

iBurst wurde von der Firma ArrayComm entwickelt und High Capacity Spatial Division Multiple Access (HC-<br />

SDMA) von der Alliance of Telecommunications Industry Solutions (ATIS) standardisiert. Es ist seit 2004 in<br />

verschiedenen Ländern verfügbar, darunter die USA, Kanada, einige europäische und mehrere afrikanische<br />

Länder und im mittleren Osten.<br />

http://www.iburst.org<br />

Den verschiedenen Techniken der Mobilkommunikation werden Generationen zugeordnet. So gehört GSM<br />

der 2. Generation (2G) an, UMTS der dritten (3G) und HSDPA wird der 3,5. Generation zugeordnet. Long<br />

Term Evolution (LTE) ist als Nachfolgetechnik von UMTS und HSDPA anzusehen. Sie hat daher die<br />

chronologische Einordnung als 4. Generation (4G), ebenso wie <strong>Mobile</strong>-WiMAX und Ultra <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong><br />

(UMB), das die gleichen Datenraten bietet wie Long Term Evolution. Alle 4G-Techniken konkurrieren um den<br />

Markt des <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong>, des mobilen Breitbands. Long Term Evolution wird dabei von den großen<br />

Betreibern der UMTS-Netze priorisiert, die sich weltweit zur LTE-Technologie bekannt haben. LTE ist damit<br />

weltweit der erste einheitliche Mobilfunkstandard.<br />

Die Standardisierung der LTE-Technik ist in 3GPP als Release 8 definiert. Diese Technik kann in Verbindung<br />

mit MIMO und OFDMA Spitzendatenraten von 100 Mbit/s im Downlink empfangen. Neben der höheren<br />

Datenrate nutzt die LTE-Technik den zur Verfügung stehende Frequenzbereich effizienter aus. Im Uplink<br />

werden Datenraten von 50 Mbit/s vom<br />

Mobilgerät zur Basisstation erreicht. Die<br />

hohen Datenraten werden durch Zuweisung<br />

von verschiedenen Bandbreiten erzielt. So<br />

können Bandbreiten von 1,25 MHz, 1,6 MHz,<br />

2,5 MHz, 3 MHz, 5 MHz, 10 MHz, 15 MHz und<br />

20 MHz flexibel zugewiesen werden.<br />

Weiterhin steigert die in LTE angewandte<br />

MIMO-Technik den Antennengewinn und<br />

erhöht die Empfangsleistung, weil bei dieser<br />

Technik mehrere Antennen in Gruppen<br />

zusammengefasst werden. Jede<br />

Verdoppelung der Antennenzahl verursacht<br />

einen um 3 dB höheren Empfangspegel,<br />

wenn die Antennensignale miteinander<br />

verknüpft sind und eine Wellenüberlagerung<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

Entwicklung der mobilen<br />

Hochgeschwindigkeitstechnologien<br />

Mehrantennensystem<br />

multiple antenna system<br />

Mehrantennensystem<br />

13<br />

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erfolgt. Ein 4x4-Antennen-<br />

Array hat somit eine um 3<br />

dB höhere<br />

Empfangsleistung als ein<br />

2x2-Antennen-Array.<br />

Darüber hinaus bietet das<br />

MIMO-LTE-Konzept eine<br />

verbesserte Unterdrückung<br />

von Interferenzen und eine<br />

bessere<br />

Verbindungsqualität.<br />

Long Term Evolution (LTE)<br />

arbeitet auf der physikalischen Ebene im Downlink mit OFDM als Zugangsverfahren, diese Technik wird auch<br />

als High Speed OFDM Packet Access (HSOPA) bezeichnet. Im Uplink kommt das Zugangsverfahren Single<br />

Carrier Frequency Division Multiple Access (SC-FDMA) zum Einsatz.<br />

Long Term Evolution ist so konzipiert, dass es als Upgrade von vorhandenen Mobilfunktechnologien<br />

angesehen werden kann, so von CDMA2000 und EVDO.<br />

Um in Funksystemen höhere Empfangsfeldstärken und<br />

Datenraten zu erzielen, gibt es mit der Raumdiversität<br />

eine Technik, die die Mehrwegeausbreitung der<br />

Funksignale nutzt, mit Spatial-Multiplexing oder<br />

Diversitäts-Verfahren arbeiten oder auch mit sende- und<br />

empfangsseitigen Antennen-Arrays, so genannten<br />

Mehrantennensystemen.<br />

Generell erfolgt eine funktechnische Übertragung<br />

zwischen einem Sender und einem Empfänger in der<br />

Form, dass der Sender das HF-Signal von einer Antenne<br />

abstrahlt und der Empfänger eine Antenne für den<br />

Empfang hat. Für solche Systeme gibt es das Akronym<br />

SISO, das für Single Input Single Output steht.<br />

Eine Erhöhung der Empfangsfeldstärke kann bereits<br />

durch zwei oder mehr Empfangsantennen erfolgen. Man<br />

spricht dann von SIMO, Single Input Multiple Output.<br />

Werden anstelle einer Sendeantenne mehrere Antennen<br />

zur Abstrahlung des HF-Signals eingesetzt, spricht man<br />

von MISO, Multiple Input Single Output. Werden sowohl<br />

für die senderseitige Abstrahlung als auch für die<br />

Empfangsseite mehrere Antennen eingesetzt heißen die


MOBILE BROADBAND<br />

Mehrwegeausbreitung<br />

multipath propagation<br />

MIMO, multiple input<br />

multiple output<br />

MIMO-Verfahren<br />

Sende- und empfangsseitiges<br />

Antennen-Array von MIMO<br />

14<br />

Systeme MIMO, Multiple Input Multiple Output.<br />

Bei den Mehrantennensystemen senden alle Sender die Signale an alle Empfänger. So erhält bei einem<br />

Drei-Antenennsystem die erste Empfangsantenne die Summe der Signalanteile h11, h12 und h13, die<br />

zweite h21, h22 und h23 und die dritte Empfangsantenne empfängt Anteile von h31, h32 und h33. Sind die<br />

Matrixen bekannt, dann können aus diesen die Sendesignale berechnet werden. Die Matrixelemente werden<br />

regelmäßig durch einen Pilot-Ton gemessen und optimiert. Dies ist erforderlich weil sich die Übertragung auf<br />

der Funkstrecke und damit die Empfangsbedingungen geändert haben können.<br />

Mit diesen Mehrantennensystemen kann die Bandbreite effizienter genutzt und die Datenrate auf 20 bit/Hz bis<br />

40 bit/Hz erhöht werden.<br />

Unter eine Mehrwegeausbreitung versteht man die Ausbreitung von ungerichteten Funkfrequenzen. Solche<br />

ungerichtete Funkfrequenzen breiten sich beim Senden in verschiedene Richtungen aus und legen durch<br />

Beugung, Brechung, Fading und Reflexion unterschiedlich lange Wege zurück, bevor sie beim Empfänger<br />

mit unterschiedlichen Phasenlagen eintreffen. Die einzelnen Phasenlagen der Eingangsfrequenzen bilden<br />

sich am Empfängereingang als Interferenzen aus, die sich in starken Feldstärkeschwankungen bemerkbar<br />

machen.<br />

Bei der Mehrwegeausbreitung werden die durch die unterschiedlichen Laufzeiten bedingten<br />

Phasenverschiebungen minimiert und erzielen dadurch eine effizientere Ausnutzung der zur Verfügung<br />

stehenden Frequenzbereiche. Mit der Mehrwegeausbreitung können die knappen Ressourcen an Bandbreite<br />

und Sendeleistung optimal ausgenutzt werden.<br />

Mehrwege bedeutet in diesem Zusammenhang das parallele Aussenden der gleichen Information über<br />

Mehrantennensysteme, die Aussendung der gleichen Information über verschiedene Trägerfrequenzen<br />

oder verschiedener Informationen über verschiedene Trägerfrequenzen, wie beim Spatial-Multiplexing. Bei<br />

der STBC-Codierung werden mehrere Dimensionen, die räumliche, die spektrale und die zeitliche<br />

miteinander verknüpft.<br />

Das MIMO-Verfahren (Multiple Input Multiple Output) ist vergleichbar dem von Bell entwickelten Blast-<br />

Verfahren. Es handelt sich<br />

um ein<br />

Mehrantennensystem bei<br />

dem identische<br />

Funkfrequenzen gleichzeitig<br />

über ein intelligentes<br />

Antennen-Array<br />

ausgesendet und von einem<br />

Mehrantennensystem<br />

empfangen werden.<br />

Die Grundüberlegung dabei<br />

ist eine Vervielfachung der<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

MISO, multiple input<br />

single output<br />

<strong>Mobile</strong>-WiMAX<br />

15<br />

Funkstrecken durch Mehrwegeausbreitung. Das räumlich verteilte Antennen-Array strahlt von allen Antennen<br />

dieselben Frequenzen aus. Empfangsseitig treffen die gleichen Funkfrequenzen zu verschiedenen Zeiten<br />

ebenfalls auf ein intelligentes Antennen-Array, da sie räumlich verteilt ausgestrahlt und darüber hinaus an<br />

Wänden oder anderen Objekten und Gegenständen reflektiert werden. Durch diese Streuung wird eine<br />

Funkwelle in mehrere schwächere aufgeteilt. Die Mehrwegeausbreitung bewirkt, dass am Empfangsort ein<br />

komplexes, raum- und zeitabhängiges Muster als Summensignal der einzelnen Sendesignale entsteht.<br />

Dieses eindeutige Muster nutzt MIMO indem es die in ihrer räumlichen Position charakteristischen Signale<br />

erfasst, wobei sich jede Raumposition von der benachbarten unterscheidet. Zwischen den Sendern und<br />

Empfängern werden so genannte Air Paths eingerichtet über die unterschiedliche Datenteile übertragen<br />

werden. Mit der Charakterisierung der einzelnen Sender ist es dem Empfänger möglich mehrere Signale<br />

voneinander zu trennen. Da bei WLANs meistens die Sender auch Empfänger sind, kann man mit ebenso<br />

vielen Empfängern wie Sende-Antennen arbeiten.<br />

Da in WLANs Sender und Empfänger nicht statisch sind, ebenso wie die Strahlungsbedingungen, müssen<br />

sich die Empfänger dynamisch an neue charakteristische Reflektionen anpassen. Dies geschieht bei MIMO<br />

mit einem speziellen Testsignal.<br />

Die Kapazität der funktechnischen Übertragung kann durch den Einsatz von mehreren Sendern erhöht<br />

werden: Doppelt so viele Sender bedeuten auch die doppelte Kapazität.<br />

Die mit MIMO erzielbare spektrale Effizienz liegt zwischen 20 bit/s/Hz und 40 bit/s/Hz, wohingegen normale<br />

Funkübertragungen Werte von bis zu 5 bit/s/Hz erzielen.<br />

MIMO wird in Kombination mit OFDM in WiMAX eingesetzt.<br />

Bei den Mehrantennensystemen unterscheidet man zwischen denen die mit mehreren Sende- und denen die<br />

mit mehreren Empfangsantennen arbeiten. Multiple Input Single Output (MISO) gehört zu den Letzteren und<br />

arbeitet mit mehreren Empfangsantennen.<br />

Ebenso wie SIMO arbeitet die MISO-Technik mit Beamforming bei dem der Sendestrahl in Richtung des<br />

Nutzers ausgestrahlt wird. Die gerichtete Abstrahlung hat ihrer Grenzen, wenn die Nutzer nahe beieinander<br />

liegen und die Hauptkeule der Abstrahlcharakteristik hinreichend selektiv gehalten werden kann.<br />

Die MISO-Technik hat Vorteile bei der Unterdrückung von Interferenzen und erhöht den Empfangspegel.<br />

WiMAX kennt zwei Einsatzvarianten: die stationäre und die mobile, das <strong>Mobile</strong>-WiMAX. Der wesentliche<br />

Unterschied zwischen den beiden Szenarien liegt in der Sichtverbindung (LOS) zwischen Basisstation (BS)<br />

und Mobilstation (MS), die das stationäre WiMAX kennzeichnet, und der nicht erforderlichen Sichtverbindung,<br />

Non Line of Sight (NLOS), für das mobile WiMAX. Dieser Unterschied hat unmittelbare Auswirkungen auf die<br />

Datenrate, die beim <strong>Mobile</strong>-WiMAX niedriger ist, als beim stationären. Die Übertragungsspezifikation für die<br />

Datenrate liegt bei 2 bit/Hz und beträgt damit fast die Hälfte von WiMAX. Mit diesen Spezifikationen werden<br />

über einen 20-MHz-Kanal Datenraten von 40 Mbit/s erreicht. Mit dem MIMO-Verfahren werden auf einem 10-<br />

MHz-Kanal Datenraten von über 90 Mbit/s erreicht. Davon werden 63 Mbit/s für den Downlink und 28 Mbit/s<br />

für den Uplink benutzt. Die Funkzellen sind mit einem Durchmesser von 1 km bis ca. 4 km ebenfalls<br />

wesentlich kleiner als die vom stationären WiMAX.<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

Kenndaten von WiMax und<br />

<strong>Mobile</strong>-WiMAX<br />

<strong>Mobile</strong>s Breitband<br />

mobile broadband<br />

16<br />

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<strong>Mobile</strong>-WiMAX, das auf dem<br />

Standard 802.16e-2005 basiert,<br />

benutzt für die Übertragung das<br />

skalierbare OFDMA, SOFDMA, mit<br />

2.048 Subträgern. Als<br />

Modulationsverfahren schreibt IEEE<br />

802.16e die Quadratur-<br />

Phasenumtastung (QPKS) oder die<br />

Quadraturamplitudenmodulationen<br />

16QAM und 64QAM vor. Letztere nur<br />

optional. Darüber hinaus nutzt <strong>Mobile</strong>-<br />

WiMAX HARQ für die<br />

Effizienzsteigerung und<br />

unterschiedliche Multiplexverfahren<br />

wie Frequency Division Duplex (FDD)<br />

oder Time Division Duplex (TDD).<br />

Die Funkfrequenzen von <strong>Mobile</strong>-<br />

WiMAX liegen zwischen 2 GHz und<br />

11 GHz.<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong> ist eine mobil einsetzbare Breitbandtechnik. Der Nutzer kann von jedem Ort aus die hohen<br />

Übertragungsraten für Internet-Anwendungen nutzen. Für <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong> wurden die verschiedensten<br />

Techniken entwickelt, die auch vom Markt aufgenommen wurden.<br />

Die eigentliche Entwicklung breitbandiger Mobilfunktechniken begann Ende der 90er Jahre, als die ersten<br />

UMTS-Netze installiert wurden. Gleichzeitig wurden die GSM-Netze mit HSCSD und GPRS und später mit<br />

EDGE auf höhere Datenraten aufgerüstet. Diese reichten aber nicht für Bewegtbild-Übertragungen und nur<br />

bedingt für das Surfen im Internet. Erst mit UMTS konnten Datenraten von 2 Mbit/s realisiert werden. Mit den<br />

auf der UMTS-Technik basierenden Verfahren Long Term Evolution (LTE), HSDPA und HSUPA konnten<br />

später die Datenraten weit über 10 Mbit/s bis zu 100 Mbit/s erhöht werden. Weitere breitbandige<br />

Mobilfunktechniken wie Ultra Wideband (UWB), Ultra <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong> (UMB) und WiMAX resp. <strong>Mobile</strong>-<br />

WiMAX, sowie einige Techniken mit nationalem Charakter wie beispielsweise WiBro, erhöhten die Vielfalt für<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong> mit Datenraten von 100 Mbit/s und darüber.<br />

Was fehlte war die Killerapplikation, über die jahrelang diskutiert wurde aber die man anscheinend nicht<br />

generieren konnte. Diese Killeranwendung kam 2008 mit dem iPhone. Das Datenaufkommen stieg rapide<br />

an. Gleichzeitig entwickelten die Mobilgerätehersteller diverse Smartphones mit Smartphone-Browsern,<br />

portablen Medienplayern und vielen anderen datenintensiven Funktionen.<br />

Die mit der Endgeräte-Entwicklung in direktem Zusammenhang stehende Tendenz zeigt eindeutig, dass da<br />

wo höhere Datenraten zur Verfügung stehen, diese auch für Highspeed-Datenverkehr genutzt werden.<br />

Neben den erwähnten Techniken entwickeln die Arbeitsgruppen 802.16e-2005 und


MOBILE BROADBAND<br />

Entwicklung der Datenraten in der<br />

Mobilkommunikation<br />

MRC, maximum ratio<br />

combining<br />

OFDM, orthogonal frequency<br />

division multiplex<br />

17<br />

802.16m des IEEE mobile High-Speed-Techniken, letztere mit Übertragungsraten bis zu 1 Gbit/s für Gigabit-<br />

Übertragungen.<br />

Maximum Ratio Combining (MRC) ist eine Variante der Raumdiversität. Das Verfahren zielt darauf ab, die<br />

Empfangsfeldstärke von Funksignalen durch den Einsatz mehrerer Antennen zu erhöhen. Die von den<br />

einzelnen Antennen empfangenen Funksignale werden einzeln empfangen und nach einem bestimmten<br />

Algorithmus verarbeitet. Das verarbeitete Signal ist eine Kombination aus allen Einzelsignalen.<br />

Mit dem MRC-Verfahren wird das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) verbessert und die Fehlerrate verringert.<br />

Orthogonal Frequency Division Multiplex (OFDM) ist eine äußerst Bandbreiten-effiziente Funktechnik, die ein<br />

wesentlich geringeres Frequenzband benötigt als Frequenzmultiplex (FDM).<br />

Beim orthogonalen Frequenzmultiplex (OFDM) handelt es sich um eine Mehrträgermodulation, bei der viele<br />

Subträger mit einer relativ geringen Datenrate moduliert werden. Die OFDM-Signale werden über eine<br />

inverse diskrete Fourier-Transformationen (IDFT) erzeugt. Die Besonderheit von OFDM liegt darin, dass die<br />

Frequenzen der einzelnen Subträger präzise aus der Symbolrate bestimmt werden, und zwar so, dass ein<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

Unterträger in orthogonaler<br />

Zuordnung<br />

OFDMA, orthogonal frequency<br />

division multiplexing access<br />

OFDMA mit Frequenzgruppen und<br />

mehreren Subchannels<br />

18<br />

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Subträger dann seine maximale Modulationsamplitude<br />

erreicht, wenn alle anderen Subträger einen<br />

Nulldurchgang haben. Die Blocklänge der IDFT<br />

entspricht dabei der Zahl der Subträger.<br />

Die IDFT setzt voraus, dass alle Subträgerfrequenzen<br />

orthogonal zueinander stehen. Jeder dieser Subträger<br />

wird mit einem Teil der Daten moduliert. Da auf einem<br />

Subträger dadurch nur wenige Daten übertragen werden,<br />

ergeben sich lange Symbolraten. Diese sind<br />

unempfindlicher gegen Störungen und Echos als andere<br />

Modulationsverfahren und bieten daher besondere<br />

Vorteile bei stark beeinträchtigter terrestrischer<br />

Übertragung. Verzerrungen durch Reflektionen und<br />

Laufzeitunterschiede, wie sie bei breitbandiger<br />

Übertragung als Verzögerungsstreuung auftreten, werden vermieden. Darüber hinaus benötigt diese Technik<br />

ein schmaleres Frequenzband als andere Mehrträgertechniken, da zwischen den einzelnen<br />

Subträgerbändern kein Sicherheits-Frequenzband benötigt wird.<br />

Soll also beispielsweise ein 1-Mbit/s-Signal mittels OFDM über zehn Trägerfrequenzen, die jeweils mit 100<br />

kbit/s moduliert werden, übertragen werden, dann ist der optimale Abstand der Trägerfrequenzen 100 kHz.<br />

OFDM wird u.a. in terrestrischem Digital-TV (DVB-T), in Digitalaudio-Broadcast (DAB) und DRM-Radio<br />

eingesetzt, ebenso in WLANs nach IEEE 802.11a, bei Long Term Evolution (LTE) und in HiperLAN. In<br />

WiMAX wird OFDM mit der MIMO-Technik kombiniert und erreicht spektrale Effizienzwerte von bis zu 8 bit/s/<br />

Hz.<br />

OFDMA (Orthogonal Frequency Division Multiplexing Access) ist ein Zugangsverfahren für funktechnische<br />

Systeme, basierend auf der Mehrträgermodulation OFDM und erweitert um die Mehrfachzugangsverfahren<br />

FDMA und TDMA. Hierin besteht auch der<br />

Unterschied zu OFDM, das mit<br />

eindimensionalem Mehrfachzugang in Form<br />

von Zeitschlitzen arbeitet.<br />

Durch die Mehrfachzugangsverfahren können<br />

einzelne oder mehrere orthogonale Subträger<br />

unterschiedlichen Nutzern zugewiesen<br />

werden. Über die zugewiesenen Zeitschlitze<br />

von TDMA und die Unterkanäle von FDMA<br />

kann die Übertragungskapazität an die<br />

Nutzeranforderungen angepasst werden. So<br />

wird einem Teilnehmer der telefoniert, eine<br />

geringere Bandbreite zugewiesen als einem


MOBILE BROADBAND<br />

Raumdiversität<br />

space diversity<br />

19<br />

der Internetfernsehen anschaut.<br />

Bei OFDMA bildet der Sender die zu übertragenden seriellen Bitströme auf diversen Subträgern ab. Die<br />

Anzahl an Subträgern hängt von der Kanalbreite ab. Die einzelnen Subträger werden parallel über die zur<br />

Verfügung stehende Bandbreite des Funkkanals übertragen. Je mehr Subchannels für die Übertragung<br />

genutzt werden, desto niedriger wird die Symbolrate, die sich in den Frequenzänderungen des Sendesignals<br />

zeigt. Was die Orthogonalität betrifft, so wird das Verhältnis der zur Verfügung stehenden Bandbreite zur<br />

Symbolrate so gewählt, dass das Maximum eines Subträgerspektrums in den Minima seiner Nachbarn liegt.<br />

OFDMA kennt drei verschiedene Subcarrier: den<br />

- Data Subcarrier für die Datenübertragung,<br />

- den Pilot Subcarrier für die Synchronisation und<br />

- den Null Subcarrier ohne Übertragungsfunktion. Diese dienen zur Bereitstellung der Schutzzonen.<br />

Das in WiMAX benutzte OFDMA hat gegenüber OFDM eine flexible Anzahl an Trägerfrequenzen. Sind es bei<br />

der OFDM-Technik 256, so können es bei OFDMA 128, 512, 1.024 oder 2.048 sein. Die Codierung,<br />

Modulation und Amplitude werden je nach den Kanalbedingungen für jeden Subchannel separat eingestellt.<br />

Das bedeutet, dass die Sendeleistung optimal an unterschiedliche Übertragungsbedingungen angepasst<br />

werden kann.<br />

OFDMA sorgt für die Zuordnung der mehr oder weniger vielen Subträger eines Funknetzes zu den<br />

unterschiedlichen Radio Network Terminations (RNT). Mit dieser Funktion werden Interferenzen der<br />

Symbolrate und die Frequenzabweichungen der Lokaloszillatoren (LO) kompensiert. Da die Frequenzen der<br />

Lokaloszillatoren, bedingt durch Alterung und Temperatur, erheblich schwanken können, wird mit der OFDMA-<br />

Funktion der Bezug zu einem Subträger sichergestellt.<br />

OFDMA wird vorwiegend in Hochgeschwindigkeits-Mobilfunknetzen wie 802.16m, Ultra <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong><br />

(UMB), Long Term Evolution (LTE), WiBro und <strong>Mobile</strong>-WiMAX eingesetzt.<br />

Raumdiversität umfasst die verschiedenen Techniken bei denen das gleiche Funksignal über verschiedene<br />

Funkwege zur Empfangseinheit übertragen und von mehreren Antennen empfangen wird. Techniken in denen<br />

die Raumdiversität genutzt werden sind die Mehrantennensysteme.<br />

Bei der Raumdiversität geht es darum, die von den verschiedenen Antennen empfangenen Signale so zu<br />

kombinieren, dass dem Receiver ein optimales Empfangssignal zur Verfügung steht. Da die Funksignale mit<br />

unterschiedlichen Phasenlagen und Empfangssignalstärken an den Antennen anliegen, müssen diese<br />

Kennwerte bei der Kombination der Funksignale berücksichtigt werden.<br />

Es gibt unterschiedliche Diversitäts-Verfahren. Das relativ einfache Switched Combining (SC) arbeitet so<br />

lange mit einer Antenne, bis die Eingangsfeldstärke unter einen Grenzwert sinkt. Danach schaltet das System<br />

auf eine andere Antenne mit höherer Feldstärke um.<br />

Ein anderes Verfahren, das Selection Combining (SEC), arbeitet mit mehreren Antennen und benutzt den<br />

Kanal mit dem besten Signal-Rausch-Verhältnis (S/N). Wenn ein SEC-System mit drei Antennen arbeitet,<br />

verbessert sich der Antennengewinn um 2,6 dB.<br />

Eine schwierigere Raumdiversitätstechnik ist das Equal Gain Combining (EGC). Bei dieser Technik werden<br />

die diversen Empfangssignale in eine einheitliche Phasenlage verschoben und ihr Pegel wird addiert.<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

Raummultiplex, RMX<br />

SDM, space division<br />

multiplexing<br />

SIMO, single input<br />

mutliple output<br />

SISO, single input<br />

single output<br />

20<br />

Das Maximum Ratio Combining (MRC) ist die Technik mit den besten Ergebnissen, allerdings auch die<br />

aufwendigste. Neben der Phasenangleichung und der Symbolkorrektur wie beim EGC-Verfahren, hat die<br />

MRC-Technik noch eine Gewichtung der einzelnen Signale. So werden Signale mit hohem<br />

Störspannungsabstand höher gewichtet als solche mit niedrigerem.<br />

Generell ist festzuhalten, dass die Raumdiversität in erster Linie von der Anzahl der Antennen abhängt und<br />

dass mit den Selektionstechniken eine merkbare Verbesserung erreicht werden kann.<br />

Space Division Multiplexing (SDM), Raummultiplex, ist die Zusammenfassung der physikalischen<br />

Übertragungsmedien in einem Kabel, einem Frequenzband oder einem Sendegebiet. Bei drahtgebundenem<br />

Raummultiplex werden ganze Übertragungsmedien zu- und abgeschaltet: Statt einem Kabel werden mehrere<br />

benutzt, statt einem Lichtwellenleiter erfolgt die Übertragung über mehrere. Das Zu- und Abschalten von<br />

Übertragungsmedien ist eine relativ grobe Form für die Erweiterung von Übertragungskapazitäten, wesentlich<br />

feinere sind die Skalierung und das Bandbreitenmanagement.<br />

Beim drahtlosen Raummultiplex werden zu einer bestehenden Funkverbindung weitere Funkstrecken dazu<br />

geschaltet. Auch die Anordnung von Funkzellen ist eine Art Raummultiplex, da jede einzelne Funkzelle einen<br />

regionalen Bereich mit einer Funkfrequenz ausleuchtet. In diesem Zusammenhang sei auch auf das MIMO-<br />

Verfahren hingewiesen, bei dem mehrere Funkstrecken im Raummultiplex betrieben werden.<br />

Praktische Anwendung findet das drahtgebundene Raummultiplex beispielsweise bei ISDN als<br />

Zubringerstrecke für Primärmultiplexanschlüsse oder beim Space-Switching von Glasfasern in optischen<br />

Netzen, wo es über die elektromechanisch arbeitenden Komponenten der Mikrosystemtechnik (MEMS)<br />

realisiert wird. Auch bei 100-Gigabit-Ethernet steht das optische Raummultiplex (OSDM) zur Diskussion.<br />

Dabei werden mehrere parallele Lichtwellenleiter einer Bündelader für die parallele Übertragung genutzt.<br />

Single Input Multiple Output (SIMO) ist ein Mehrantennensystem, das sendeseitig mit mehreren Antennen<br />

arbeitet, wird empfangsseitig mit zwei Antennen gearbeitet, wird ein solches System als Single Input Dual<br />

Output (SIDO) bezeichnet. Bei der SIMO-Technik erfolgt eine sendeseitige Strahlformung, bei der die<br />

Sendeleistung in einer Hauptrichtung auf einen bestimmten Nutzer hin abgestrahlt wird.<br />

Die SIMO-Technik kann auch für mobile Nutzer angewendet werden, deren Empfangsort sich ändert. In<br />

diesem Fall wird der Sendestrahl dem Empfangsort nachgeführt. Dies erfolgt durch das Aussenden von<br />

Testsignalen, die dem Empfänger bekannt sind und mit dem der Abstrahlwinkel ermittelt wird.<br />

Die SIMO-Technik verhindert die Abstrahlung eines Sendesignals in Richtung eines anderen Benutzers, sie<br />

erhöht durch das Beamforming den Empfangspegel und reduziert Interferenzen.<br />

Bei funktechnischen Übertragungen ist der Empfangspegel mitentscheidend für die Übertragungsqualität und<br />

die übertragbare Datenrate. Die klassische Funktechnik basierte darauf, dass ein Sendesignal sendeseitig<br />

von einer Antenne abgestrahlt und empfangsseitig von einer Antenne empfangen wurde. Dieses Ein-<br />

Antennen-System mit einer Sende- und einer Empfangsantenne nennt sich Single Input Single Output, kurz<br />

SISO. Werden empfangsseitig zwei Antennen eingesetzt, spricht man von Single Input Dual Output (SIDO).<br />

Angewendet werden SISO-Systeme im Broadcast bei der Ausstrahlung von Rundfunk und Fernsehen, aber<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

Spatial-Multiplexing<br />

SM, spatial multiplexing<br />

UMB, ultra mobile<br />

broadband<br />

UMTS, universal mobile<br />

telecommunications system<br />

21<br />

auch bei den bekannten Mobilfunksystemen. Um die Empfangsfeldstärke und damit die Empfangsqualität<br />

und die übertragbare Datenrate zu erhöhen, wird sende- und/oder empfangsseitig mit mehreren Antennen<br />

oder sogar Antennen-Arrays gearbeitet. Diese Mehrantennensysteme heißen je nach dem ob sende- oder<br />

empfangsseitig bzw. sende- und empfangsseitig mehrere Antennen eingesetzt werden MISO, SIMO bzw.<br />

MIMO.<br />

Spatial-Multiplexing (SM) ist ein Funk-Multiplexing, das zur Erhöhung der Datenrate in WLANs eingesetzt<br />

werden könnte und im Rahmen der Standardisierung von 802.11n als Alternative zu MIMO diskutiert wird.<br />

Das Spatial-Multiplexing ist ein räumlich versetztes Multiplexing, das mit einem Mehrantennensystem arbeitet<br />

und gleichzeitig mehrere Datenströme übermittelt. Bei Funk-LANs nach 802.11 könnten die vier<br />

Frequenzbänder von 10 MHz, 20 MHz, 30 MHz oder 40 MHz benutzt und über diese könnten Datenraten von<br />

315 Mbit/s bis 630 Mbit/s übertragen werden.<br />

Ultra <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong> (UMB) ist ein von 3GPP2 initiiertes Projekt für die mobile<br />

Hochgeschwindigkeitskommunikation. Es gehört der 4. Generation der Mobilfunksysteme an, steht im<br />

Wettbewerb mit Long Term Evolution (LTE) und bietet wie dieses im Downlink Datenraten von 100 Mbit/s bis<br />

hin zu Spitzendatenraten von 280 Mbit/s. Im Uplink bietet UMB Datenraten von 50 Mbit/s bis hin zu<br />

Spitzendatenraten von 75 MHz.<br />

UMB stellt ebenso wie LTE die kommende Generation an Mobilfunknetzen. Es hat eine hohe Datenrate, eine<br />

geringe Latenz und unterstützt anspruchsvolle Services, die mit den bisherigen Mobilfunknetzen nicht<br />

realisiert werden konnten, wie VoIP, qualitativ hochwertige Sprachkommunikation und Echtzeitübertragungen<br />

von HDTV.<br />

Bei der Entwicklung wurde auch die Kompatibilität mit vorhandenen Technologien, die von UMB abgelöst<br />

werden, berücksichtigt. Dadurch kann UMB auch mit CDMA2000 und EVDO betrieben werden.<br />

Das in UMB benutzte OFDMA-Verfahren beseitigt die Nachteile von CDMA wie das Hinzufügen an<br />

Übertragungskapazität über Mikrozellen und die festgelegten Bandbreiten, die die verfügbare Bandbreite für<br />

das mobile Endgerät einschränken. Es verfügt über skalierbare Bandbreiten zwischen 1,25 MHz und 20 MHz,<br />

unterstützt die verschiedenen Funkzellengrößen wie Makrozellen, Mikrozellen und Picozellen, benutzt die<br />

Architektur von IP-Netzen und arbeitet gleichermaßen in flachen, zentralisierten und gemischten Topologien.<br />

Während Ericsson für Long Term Evolution wirbt, ist Qualcomm auf Ultra <strong>Mobile</strong> <strong>Broadband</strong> fixiert.<br />

UMTS ist ein vom ETSI 1998 standardisiertes System für die universelle Mobilfunk-Telekommunikation.<br />

Dieser Standard soll die bisherige Mobilkommunikation über GSM, wie sie in den D- und E-Netzen angewandt<br />

wird, mit einem erweiterten Leistungsspektrum ablösen. Vor allem im Bereich der Multimediatechnik soll<br />

UMTS dank der hohen UMTS-Übertragungsraten leistungsfähige Multimediadienste unterstützen. Dazu<br />

gehören neben den Sprach- und Audiodiensten die schnelle Daten-, Grafiken- und Textübertragung sowie die<br />

Übertragung von Bewegtbildern und Video. Den Anforderungen entsprechend sind UMTS-Handys mit einer<br />

Videokamera und einem Farbdisplay ausgestattet.<br />

UMTS integriert die Leistungsmerkmale der Leitungsvermittlung der GSM-Technik und der<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

UMTS-Netz<br />

UMTS network<br />

UMTS-Standard<br />

22<br />

Datenpaketvermittlung der GPRS-Technik und schafft dadurch die besten Voraussetzungen für schnellen<br />

Datentransfer. Darüber hinaus enthält UMTS Spezifikationen, die den Transport von Daten auf der Grundlage<br />

des IP-Protokolls unterstützen und so die Verwendung von UMTS für einen funkgestützten Internet-Zugang<br />

ermöglichen.<br />

Außerdem soll der UMTS-Standard auch für die In-House-Kommunikation genutzt werden und als Standard<br />

für die Satellitenkommunikation, ohne die ein weltweites Netz nicht realisierbar ist. Durch den ergänzenden<br />

Einsatz von satellitengestützten UMTS-Mobilfunksystemen soll auch ohne die Existenz flächendeckender<br />

terrestrischer UMTS-Systeme eine globale Erreichbarkeit für UMTS-Teilnehmer realisiert werden.<br />

Im Jahre 2000 wurden in den meisten europäischen Ländern die Lizenzen für die Frequenzbänder vergeben.<br />

In einigen Ländern, so auch in Deutschland, erfolgte dies in Form einer öffentlichen Versteigerung unter<br />

Federführung der Regulierungsbehörde. Die Lizenzen gingen dabei an T-Mobil von der Deutschen Telekom,<br />

an Mannesmann Mobilfunk, Mobilcom, Group 3G, E-Plus und Viag Interkom.<br />

Für die Rufnummern wurden von der Regulierungsbehörde RegTP der Nummernraum 015 freigegeben. An<br />

die Lizenznehmer wurden folgende Rufnummernblöcke mit jeweils 100 Millionen elfstelligen Rufnummern<br />

reserviert: (0)1505 Group 3G, (0)1511 T-Mobil, (0)1520 Vodafone und (0)1566 Mobilcom.<br />

http://www.umts-forum.org<br />

Die Leistungsfähigkeit des UMTS-Netzes wird durch eine neuartige Zellenstruktur erzielt, wobei Zellen<br />

unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen Datenraten kombiniert werden. Innerhalb einer Funkzelle<br />

stehen allen aktiven Teilnehmern gemeinsam pro Duplex-5-MHz-Frequenzband eine Bandbreite von 2 Mbit/s<br />

zur Verfügung.<br />

Als kleinste Funkzelle mit einem Radius von unter 100 Metern gibt es die Picozelle, die für die Versorgung im<br />

Gebäude- und Grundstücksbereich sorgt. Die Mikrozelle, die nächstgrößere Funkzelle, kann Stadtbereiche<br />

versorgen und hat eine Ausdehnung von bis zu mehreren Kilometern. Darüber hinaus, für Vororte und<br />

ländliche Bereiche, gibt es die Makrozelle, die einen Versorgungsbereich von 20 km und mehr abdeckt. Für<br />

noch größere Flächenabdeckung sorgen die Hyperzelle und mit einem Radius bis zu einigen hundert<br />

Kilometern die Umbrella-Zellen. Die beiden Funkzellen werden in dem globalen Konzept von UMTS auch als<br />

Weltzelle bezeichnet.<br />

Die Netz-Infrastruktur des zellularen UMTS-Netzes kennt als zentrale Zellenstation die Basisstation, die<br />

allerdings Node “B” genannt wird. Diese leitet die Daten an die übergeordnete Steuereinheit weiter, den<br />

Radio-Network-Controller (RNC). Von dort geht es über eine Schnittstelle, dem Media-Gateway ins Kernnetz.<br />

Der funktechnische Teil des UMTS-Netzes heißt UTRAN (UMTS Terrestrial Radio Access Network).<br />

Das UMTS-Netz wird auch für den Ausbau von HSDPA und HSUPA, die mit wesentlich höheren Datenraten<br />

arbeiten, genutzt.<br />

Der UMTS-Standard kennt mehrere verschiedene Zugangs- und Modulationsverfahren: TDMA und WCDMA<br />

mit Frequency Division Duplex (FDD) und Time Division Duplex (TDD). TDMA soll nur in den ersten Jahren<br />

zur Sprachübertragung verwendet werden. Demgegenüber hat WCDMA mit FDD den Vorteil, dass mehrere<br />

Teilnehmer gleichzeitig einen Kanal benutzen können.<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

UMTS-Frequenzbereiche<br />

UMTS-Stick<br />

UMTS-Übertragungsrate<br />

UMTS transmission rate<br />

23<br />

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UMTS sieht<br />

Datenübertragungsraten<br />

von 384 kbit/s bei mobilen<br />

Anwendungen und bis zu 2<br />

Mbit/s bei Verbindungen zu<br />

stationären Endgeräten vor.<br />

Gesendet wird in den<br />

Frequenzbereichen<br />

zwischen 1,900 GHz und<br />

2,025 GHz sowie zwischen<br />

2,110 GHz und 2,200 GHz.<br />

Der Upstream-Bereich<br />

unterteilt sich in einen 20<br />

MHz breiten Frequenzbereich zwischen 1,900 GHz und 1,920 GHz, in dem das TDD-Verfahren eingesetzt<br />

wird und einem weiteren Upstream-Bereich zwischen 1,920 GHz und 1,980 GHz, der für Frequency Division<br />

Duplex (FDD) reserviert ist. Der Downstream-Bereich liegt für die TDD-Übertragung zwischen 2,010 GHz und<br />

2,025 GHz und für FDD-Übertragung zwischen 2,110 GHz und 2,170 GHz.<br />

Darüber hinaus ist der Frequenzbereich zwischen 1,980 GHz und 2,010 GHz für <strong>Mobile</strong> Satellite Services<br />

(MSS) reserviert, ebenso wie der Bereich zwischen 2,170 GHz und 2,200 GHz für den Satelliten-<br />

Downstream. Diese Satelliten-Frequenzbänder könnten dann benutzt werden, wenn keine terrestrische<br />

Übertragung möglich ist. Dadurch kann UMTS auch von Global-Reisenden weltweit benutzt werden:<br />

terrestrisch oder über Satellit.<br />

Das <strong>Mobile</strong> Computing basiert auf Mobilfunknetzen mit höheren Datenraten, wie sie UMTS-Netze oder<br />

WiMAX-Netze bieten. Da die UMTS-Infrastruktur in Ballungsgebieten gut ausgebaut ist, können externe<br />

UMTS-Modems an die Mobilgeräte angeschlossen und darüber der Internetzugang realisiert werden.<br />

Im UMTS-Standard ist für mobile Anwendungen eine Datenrate von 384 kbit/s spezifiziert. Die HSPA-<br />

Zugangstechniken HSUPA und HSDPA erhöhen diese Datenrate auf 5,76 Mbit/s (HSUPA) bzw. 7,2 Mbit/s<br />

(HSDPA, Stufe 3). Für mobile Anwendungen sind diese Techniken in UMTS-Sticks realisiert. Das sind kleine<br />

Sticks mit UMTS-Receiver und -Modem, die eine USB-Schnittstelle haben und in den USB-Anschluss des<br />

Notebook oder Netbook eingesteckt werden. UMTS-Sticks können Informationen auf dem Flashspeicher des<br />

Sticks speichern, der vom Betriebssystem ausgelesen werden kann.<br />

Die Übertragungsgeschwindigkeit von UMTS ist einer der wesentlichen Vorteile gegenüber allen anderen<br />

Mobilfunksystemen. Geht man bei GSM von einer typischen Übertragungsgeschwindigkeit von 9,6 kbit/s aus,<br />

so werden bei HSCSD theoretisch 115,2 kbit/s erreicht, wobei man in der Praxis von 57,6 kbit/s bzw. 38,4<br />

kbit/s ausgeht, bei GPRS theoretisch 171,2 kbit/s, die sich in der Praxis auf 58 kbit/s reduzieren dürften, und<br />

bei UMTS liegt der theoretische Wert bei 2 Mbit/s bzw. einer Chiprate von 3,84 MChips/s.<br />

Dieser Wert steht allen aktiven Teilnehmern einer Funkzelle gemeinsam in einem 5-MHz-Kanal zur Verfügung.


MOBILE BROADBAND<br />

WiBro, wireless<br />

broadband<br />

WCDMA<br />

wideband code division<br />

multiple access<br />

WiMAX, worldwide<br />

interoperability for microwave<br />

access<br />

24<br />

Weil die Bandbreite unter den aktiven Teilnehmern aufgeteilt wird, werden die 2 Mbit/s nur dann erreicht,<br />

wenn sich nicht mehr als ein aktiver UMTS-Nutzer in einer Funkzelle befindet. Bei zwei aktiven Anwendern<br />

schrumpft die Bandbreite 384 kbit/s. Sind fünf Anwender in einer Zelle aktiv, verfügen diese jeweils über 144<br />

kbit/s und bei neun Anwendern sogar nur noch über 64 kbit/s.<br />

Die genannten Zahlen beziehen sich auf die Datenübertragung und nicht auf das Telefonieren.<br />

Wireless <strong>Broadband</strong> (WiBro) ist eine Alternative zu WiMAX. Es wurde in Südkorea entwickelt und auch dort<br />

von der Telecommunications Technology Association (TTA) von Korea standardisiert. Da WiBro den gleichen<br />

mobilen Ansatz wie IEEE 802.16 verfolgt und einen Entwicklungsvorsprung hatte, hat das IEEE-Gremium<br />

das WiBro-Projekt mit in die Entwicklungsarbeiten für 802.16e eingebunden. Dadurch flossen bestimmte<br />

Entwicklungen in das <strong>Mobile</strong> WiMAX ein, insbesondere die Übertragungstechnik SOFDMA.<br />

In 802.16e wird ein Funkdienst für einen breitbandigen, mobilen Zugang definiert, quasi für das mobile,<br />

drahtlose Internet.<br />

WiBro unterstützt mit seinen Datenraten zwischen 20 Mbit/s und 50 Mbit/s diese Dienste. Es zeichnet sich<br />

aus durch Handover und kann bei Fahrgeschwindigkeiten von über 100 km/h empfangen werden. Die WiBro-<br />

Funkzellen haben einen Radius von einem bis zu fünf Kilometern. Als Übertragungsfrequenzen nutzen die<br />

Koreaner und Japaner ein 100-MHz-Band bei 2,3 GHz. Übertragungstechnisch arbeitet WiBro mit<br />

skalierbarem SOFDMA mit 2.048 Subträgern.<br />

WiBro bietet Dienstgüte (QoS), wodurch es auch für Streaming-Media und VoIP interessant ist. In Verbindung<br />

mit dem Handover kann es auch als Alternative zu den Mobilfunktechniken der 3. Generation (3G) wie UMTS<br />

in Betracht gezogen werden.<br />

Damit die drahtlosen Breitband-Technologien WiBro und WiMAX später untereinander kompatibel sind,<br />

haben sich namhafte Chiphersteller und koreanische Firmen, die das WiBro-Projekt entwickelt haben, auf<br />

Kompatibilitätsfragen verständigt.<br />

Wideband Code Division Multiple Access (WCDMA), Breitband-CDMA, ist ein von der ETSI beschriebenes<br />

breitbandiges Zugangsverfahren, das Mobilfunkdienste der 3. Generation (3G) unterstützt.<br />

Das Verfahren kann in UMTS mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 2 Mbit/s eingesetzt werden. Es<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass die Informationen gleichzeitig in zwei Phasen moduliert werden. WCDMA<br />

eignet sich ideal für Hochgeschwindigkeitsübertragungen, so für Multimedia-Anwendungen mit<br />

Bewegtbildübertragung und wird auch in HSDPA eingesetzt.<br />

Der UMTS-Standard WCDMA-FDD wird in verschiedenen Regionen eingesetzt. Der Standard arbeitet im<br />

Uplink von der Mobilstation zur Basisstation im Frequenzband zwischen 1,920 GHz und 1.980 GHz und im<br />

Downlink zwischen 2,110 GHz und 2,170 GHz. Der Kanalabstand beträgt 5 MHz, das Kanalraster 200 kHz. Im<br />

Uplink wird mit HPSK moduliert, im Downlink mit QPSK.<br />

Worldwide Interoperability for Microwave Access (WiMAX) ist eine High-Speed-Funktechnologie für<br />

breitbandige, bidirektionale Hochgeschwindigkeitsübertragungen im Zugangsnetz. Diese<br />

Hochgeschwindigkeitstechnik eignet sich für stationäre und mobile Endgeräte und kann ganze Stadtteile<br />

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MOBILE BROADBAND<br />

Die für WiMax reservierten<br />

Frequenzbänder in Europa<br />

25<br />

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eines Wireless Metropolitan Area Networks<br />

(WMAN) versorgen. Der stationäre Betrieb<br />

arbeitet mit Sichtverbindungen (LOS) und<br />

zeichnet sich gegenüber dem mobilen<br />

WiMAX, <strong>Mobile</strong>-WiMAX, durch größere<br />

Funkzellen und höhere Datenraten aus.<br />

<strong>Mobile</strong>-WiMAX benötigt für die Übertragung<br />

allerdings keine Sichtverbindung.<br />

Die Datenraten von WiMAX sind relativ<br />

hoch und hängen ab von den Bandbreiten<br />

des Funkkanals, die zwischen 1,25 MHz<br />

und 20 MHz liegen können. Beim<br />

stationären WiMax wird über einen 20 MHz<br />

breiten Funkkanal ohne MIMO-Verfahren<br />

(Multiple Input Multiple Output) eine Datenrate von ca. 75 Mbit/s erzielt. Dieser Wert ergibt sich aus der<br />

Übertragungsspezifikation von 3,75 bit/Hz bei Sichtverbindungen. Bei <strong>Mobile</strong>-WiMAX reduziert sich dieser<br />

Wert auf 2 bit/Hz, und erreicht mit MIMO über einen 10-MHz-Funkkanal ca. 90 Mbit/s, die für das Downlink<br />

und das Uplink aufgeteilt werden.<br />

WiMAX ist eine Weiterentwicklung der Funk-LANs, basierend auf der A-Version des Standards 802.16<br />

<strong>Broadband</strong> Wireless Access (BWA). 802.16 weist Übertragungsfrequenzen zwischen 10 GHz und 66 GHz<br />

aus, die A-Version definiert Frequenzen zwischen 2 GHz und 11 GHz und die B-Version zwischen 5 GHz und<br />

6 GHz.<br />

Das WiMAX-Forum will die Standardisierung für alle 802.16-Versionen vorantreiben, wobei vorerst WiMax für<br />

den Frequenzbereich zwischen 2 GHz und 11 GHz ausgelegt ist und dabei speziell für die Frequenzen von<br />

2,500 GHz bis 2,690 GHz, 3,400 GHz bis 3,600 GHz und 5,725 GHz bis 5,850 GHz. In Deutschland hat die<br />

Bundesnetzagentur (BNetzA) den Frequenzbereich zwischen 3,410 GHz und 3,594 GHz an mehrere<br />

Anbieter vergeben. Die Sendeleistung beträgt in Deutschland 3,2 W.<br />

Der Breitband-Funk WiMAX benutzt als Modulationsverfahren OFDM mit 2.048 Unterträgern, das, kombiniert<br />

mit der MIMO-Technik, die hohen Datenraten ermöglicht.<br />

Als Standard-basierte Technologie können über ein WiMAX-Netz drahtlose Breitbanddienste bereitgestellt<br />

werden, sowohl für stationäre Anschlüsse als auch für portable und mobile Endgeräte, und das ohne<br />

Sichtverbindung zur Basisstation. Ein wesentlicher Aspekt ist die Dienstgüte. Da WiMAX<br />

verbindungsorientiert arbeitet, können für bestimmte Anwendungen Dienstgüten (QoS) vereinbart werden.<br />

Der Betrieb mit stationären Antennen basiert auf dem Standard IEEE 802.16-2004, der für <strong>Mobile</strong>-WiMAX<br />

auf 802.16e-2005. Die letztgenannte Technik ist in Verbindung mit DSRC eine interessante Alternative für<br />

telematische und sicherheitsrelevante Dienste in der Automotive-Technik.<br />

Zu den Einsatzszenarien von WiMAX gehören Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen im Richtfunk, Mesh-Netze<br />

mit Subscriber-zu-Subscriber-Kommunikation sowie die Anbindung von WLANs zur Erweiterung der<br />

Funkzellen von 802.11a auf bis zu 50 km. WiMAX könnte mittelfristig sogar WLANs und UMTS ersetzen und


MOBILE BROADBAND<br />

26<br />

als breitbandige Zugangstechnik mit xDSL konkurrieren.<br />

In Korea wurde mit WiBro eine der WiMAX-Technik vergleichbare Breitbandtechnik entwickelt, die in<br />

asiatischen Ländern eingesetzt wird. Teile dieser Entwicklung fließen in das <strong>Mobile</strong>-WiMAX nach IEEE<br />

802.16e ein.<br />

http://www.wimaxforum.org<br />

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