Unternehmensrechnung - Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre ...
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Technische Universität München<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 0:<br />
Gliederung und Literatur<br />
Prof. Dr. Gunther Friedl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> – Controlling<br />
Technische Universität München<br />
Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de
Kaapitel<br />
0<br />
0.1 Gliederung<br />
0.2 Literatur<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 1<br />
0.1 Gliederung<br />
1. Gegenstand und Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>:<br />
Abbildung des Unternehmensprozesses<br />
1.1.2 Rechnungszwecke der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
121 1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />
1.2.2 Abgrenzung zwischen Rechnungswesen und <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 3<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 2<br />
0.1 Gliederung<br />
2. Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes Teilsystem der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
2.1 Gegenstand, Rechnungsziele und Formen der Finanzrechnung<br />
211 2.1.1 Zahlungsmittelvorgänge der Unternehmung als Gegenstand der<br />
Finanzrechnung<br />
2.1.2 Rechnungszwecke und -ziele der Finanzrechnung<br />
213 2.1.3 Formen der Finanzrechnung<br />
2.2 Grundlagen und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
221 2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />
2.2.3 Beziehungen zwischen Finanz- und Kapitalflussrechnung<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 4<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 3<br />
0.1 Gliederung<br />
3. Erfolgszielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
31Investitionsrechnung<br />
3.1 Investitionsrechnung<br />
3.1.1 Rechnungszwecke der Investitionsrechnung<br />
3.1.2 Entscheidungsprobleme der Investitionsrechnung<br />
313 3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
32K 3.2 Kosten- t und dElö Erlösrechnung h<br />
3.2.1 Rechnungszwecke der Kosten- und Erlösrechnung<br />
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
323 3.2.3 SSysteme der d Kosten- K und dElö Erlösrechnung h<br />
3.3 Bilanzrechnung<br />
3.3.1 Gegenstand und Rechnungszwecke der Bilanzrechnung<br />
3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 5<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 4<br />
0.1 Gliederung<br />
4. Potentialzielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
4.1 Human Resource Accounting<br />
4.1.1 Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />
4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />
4.2 Intellectual Capital p<br />
4.2.1 Kennzeichnung von Intellectual Capital<br />
4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 6<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 5<br />
0.1 Gliederung<br />
5. Ansätze zur Integration der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
55.1 1 Bedeutung des Preinreich Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Lücke Theorems<br />
5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler Unternehmenseinheiten<br />
5.2.1 Jahresabschlussorientierte Performance-Maße<br />
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
5.2.3 Residualgewinnorientierte Maße<br />
524 5.2.4 KKapitalwertorientierte it l t i ti t MMaße ß<br />
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 7<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 6<br />
0.1 Gliederung<br />
6. Sozial- und umweltzielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 8<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 7<br />
0.1 Gliederung<br />
7. <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten Branchen<br />
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 9<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
0<br />
0.1 Gliederung<br />
0.2 Literatur<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 10<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 1<br />
0.2 Literatur<br />
� Küpper, H.-U. (2005):<br />
Controlling Controlling. 4. 4 Aufl., Aufl Stuttgart 2005 2005. (insbesondere SS. 127-155) 127 155)<br />
Kapitel 2<br />
�� KKapitel i l 22.1: 1<br />
Perridon, L. und M. Steiner (2007):<br />
Finanzwirtschaft der Unternehmung. 14. Aufl., München 2007.<br />
� Kapitel 2.2:<br />
Coenenberg, A. G. und Mitarbeiter (2005):<br />
Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. 20. Aufl., Landsberg 2005.<br />
(insbesondere S. 743-837)<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 11<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 3<br />
0.2 Literatur<br />
� Kapitel 3.1:<br />
Bitz, M. (2005):<br />
Investition Investition. In: Vahlens Kompendium der <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong>. <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> Band 11. Hrsg Hrsg. vv. MM.<br />
Bitz, K. Dellmann, M. Domsch u. H. Egner. 5. Aufl., München 2005, S. 105-172.<br />
Trautmann, S. (2006):<br />
IInvestitionen. titi BBewertung, t AAuswahl hl und d Ri Risikomanagement. ik t BBerlin, li HHeidelberg id lb 2006 2006.<br />
� Kapitel 3.2:<br />
Schweitzer, M. und H.-U. Küpper (2008):<br />
SSysteme t der d Kosten- K t und dElö Erlösrechnung. h 99. AAufl., fl Mü München h 2008 2008.<br />
Küpper, H.-U./Friedl, G./Pedell, B. (2007):<br />
Übungsbuch zur Kosten- und Erlösrechnung. 5. Aufl., München 2007.<br />
� Kapitel 3.3:<br />
Coenenberg, A. G. und Mitarbeiter (2005):<br />
Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. 20. Aufl., Landsberg 2005.<br />
Kleekämper/Kuhlewind (2002):<br />
Internationale Rechnungslegung, in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und<br />
Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp.<br />
777-787.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 12<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 4<br />
0.2 Literatur<br />
� Kapitel 4.1:<br />
Streim, H. (1981):<br />
Human Resource Accounting Accounting. In: HWR HWR. Hrsg Hrsg. v. v E. E Kosiol ua u.a. 22. Aufl Aufl.,<br />
Stuttgart 1981, Sp. 743-750.<br />
Streim, H. (1993):<br />
HHumanvermögensrechnung. ö h In I HWB Bd Bd.I. I HHrsg. v. W. W Wittmann Witt u.a.<br />
5. Aufl., Stuttgart 1993, Sp. 1681-1694.<br />
� Kapitel 4.2:<br />
MMouritsen/Bukh/Larsen it /B kh/L (2002) (2002): IIntellectual t ll t l CCapital, it l iin: HHandwörterbuch d ö t b h<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />
Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 768-776.<br />
� Kapitel 4.3:<br />
Hachmeister, D. (2000):<br />
Der Discounted Cash Flow als Maß der Unternehmenswertsteigerung. Frankfurt am<br />
MMain i et t al. l 4. 4 AAufl., fl 2000 2000.<br />
Mengele, A. (2003):<br />
Shareholder-Return und Shareholder-Risk als unternehmensinterne<br />
St Steuerungsgrößen. öß Stuttgart St tt t 2003 2003.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 13<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 5<br />
0.2 Literatur<br />
� Kapitel 5.1:<br />
Küpper, H.-U. (1991):<br />
Bestands Bestands- und zahlungsstromorientierte Berechnung von Zinsen in der Kosten- Kosten und<br />
Leistungsrechnung. In: ZfbF (43) 1991, S. 3-20.<br />
� Kapitel 5.2:<br />
Pfaff Pfaff, DD. und Bärtl Bärtl, O O. (1999):<br />
Wertorientierte Unternehmenssteuerung - Ein kritischer Vergleich ausgewählter<br />
Konzepte. In: ZfbF-Sonderheft 41 1999, S. 85-115.<br />
�� Kapitel 5.3:<br />
Ewert, R. und Wagenhofer, A. (2008):<br />
Interne <strong>Unternehmensrechnung</strong>. 7. Aufl., Berlin 2008, S. 49-54.<br />
Küpper, H.-U. H. U. (1985):<br />
Investitionstheoretische Fundierung der Kostenrechnung. In: ZfbF (37) 1985, S. 26-46.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 14<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 5 (2)<br />
0.2 Literatur<br />
� Kapitel 5.3:<br />
Küpper, H.-U. (1990):<br />
Verknüpfung von Investitions Investitions- und Kostenrechnung als Kern einer umfassenden<br />
Planungs- und Kontrollrechnung. In: BFuP 4/1990, S. 253-267.<br />
� Kapitel 5.4:<br />
Küpper Küpper, HH.-U. -U (1998b):<br />
Angleichung des externen und internen Rechnungswesens. In: Controlling und<br />
Rechnungswesen im internationalen Wettbewerb. Hrsg. von C. Börsig und A.<br />
Coenenberg, g Stuttgart g 1998.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 15<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 6<br />
0.2 Literatur<br />
� Kapitel 6.1:<br />
Wolff, B. / Lucas, S. (2002):<br />
Sozialbilanz Sozialbilanz. In: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling Controlling. Hrsg Hrsg. HH.-U. U<br />
Küpper und A. Wagenhofer, 4. Aufl., Stuttgart 2002, Sp. 1795-1803.<br />
� Kapitel 6.2:<br />
St Strebel, b l H H. (2002) (2002):<br />
Umweltbilanz. In: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling. Hrsg. H.-<br />
U. Küpper und A. Wagenhofer, 4. Aufl., Stuttgart 2002, Sp. 1979-1987.<br />
�� KKapitel it l 66.3: 3<br />
Haller, A. / Ernstberger J. (2006):<br />
Global Reporting Initiative – Internationale Leitlinien zur Erstellung von<br />
Nachhaltigkeitsberichten. In: Betriebs-Berater, 61. Jg., Heft 46, 2006, SSp.<br />
2516-2524.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 16<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 7<br />
0.2 Literatur<br />
� Kapitel 7.1:<br />
Müller-Hagedorn/Toporowski (2002):<br />
U<strong>Unternehmensrechnung</strong> h h iim HHandel, d l iin: HHandwörterbuch d ö b h U<strong>Unternehmensrechnung</strong> h h und d<br />
Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp.<br />
657-667.<br />
� Kapitel 7.2:<br />
Perlitz/Seger (2002):<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> in der Beratung, in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002,<br />
Sp. 134-143.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 17<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel 7 (2)<br />
0.2 Literatur<br />
� Kapitel 7.3:<br />
Lüder (2002):<br />
U<strong>Unternehmensrechnung</strong> h h fü <strong>für</strong> die di öff öffentliche li h VVerwaltung, l iin: HHandwörterbuch d ö b h<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />
Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 1319-1328.<br />
� Kapitel 7.4:<br />
Schlüchtermann (2002):<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser, in: Handwörterbuch<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />
Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 1187-1195.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 18<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
0.2 Literatur<br />
Vertiefende Literatur<br />
� Aschoff, C. (1978):<br />
Betriebliches e eb c es Humanvermögen. u a e öge Grundlagen G u d age einer e e Humanvermögensrechnung.<br />
u a e öge s ec u g<br />
Wiesbaden 1978.<br />
� Busse von Colbe, W. (1966):<br />
Aufbau und Informationsgehalt von Kapitalflußrechnungen. In:ZfB In: ZfB (36) 1966,<br />
Ergänzungsheft 1, S. 82-114.<br />
� Busse von Colbe, W. (1968):<br />
Kapitalflußrechnungen als Berichts Berichts- und Planungsinstrument. Planungsinstrument In: Schriften zur<br />
Unternehmensführung. Hrsg. v. H. Jacob. Bd. 6/7, Wiesbaden 1968, S. 9-28.<br />
� Busse von Colbe, W. (1981):<br />
Kapital- und Finanzflußrechnung Finanzflußrechnung. In: HWR. HWR Hrsg. Hrsg v. v E. E Kosiol uu.a. a 22. Aufl Aufl., Stuttgart<br />
1981, Sp. 891-905.<br />
� Chmielewicz, K. (1973):<br />
Betriebliches Rechnungswesen 1 - Finanzrechnung und Bilanz Bilanz. Reinbek 1973 1973.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 19<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
0.2 Literatur<br />
Vertiefende Literatur (2)<br />
� Chmielewicz, K. und B. Caspari (1985):<br />
Zur u Problematik ob e a von o Finanzierungsrechnungen. a e u gs ec u ge In: DBW (45) ( 5) 1985, 985,<br />
S. 156-169.<br />
� Coenenberg, A.-G. und R. Kleine-Doepke (1981):<br />
Sozialbilanz. In: HWR. Hrsg. v. E. Kosiol u.a. 2. Aufl., Stuttgart 1981,<br />
Sp. 1498-1511.<br />
� Dellmann, K. und R. Kalinski (1986):<br />
Die Rechnungslegung zur Finanzlage der Unterneh Unternehmung mung. In: DBW (46) 1986 1986, SS. 174- 174<br />
187.<br />
� Dirrigl, H. (1998):<br />
Wertorientierung und Konvergenz in der <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>Unternehmensrechnung</strong>. In: BFuP (50) 1998 1998,<br />
S. 540-579.<br />
� Drukarczyk, J. (1991):<br />
Finanzierung Finanzierung. 55. Aufl Aufl., Jena et al al. 1991 1991.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 20<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
0.2 Literatur<br />
Vertiefende Literatur (3)<br />
� Egner, H. (1974):<br />
Bilanzen. a e München ü c e 1974. 9<br />
� Franke, G. und H. Hax (1994):<br />
Finanzwirtschaft des Unternehmens und Kapitalmarkt. 3. Aufl., Berlin u.a. 1994.<br />
�� Hax Hax, H H. (1993a):<br />
Finanzierung. In: Vahlens Kompendium der <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong>. Band 1. Hrsg. v.<br />
M. Bitz, K. Dellmann, M. Domsch u. H. Egner. 3. Aufl., München 1993, S. 397-455.<br />
�� Hax Hax, H H. (1993b):<br />
Finanzierungstheorie. In: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft. Teilband 1. Hrsg. v.<br />
W. Wittmann u.a. 5. Aufl., Stuttgart 1993.<br />
�� Heinen Heinen, E E. (1986):<br />
Handelsbilanzen. 12. Aufl., Wiesbaden 1986.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 21<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
0.2 Literatur<br />
Vertiefende Literatur (4)<br />
� Heinen (1990):<br />
Industriebetriebslehre. dus ebe ebs e e 8. 8 Aufl., u , Wiesbaden esbade 1990. 990<br />
� Kloock, J. (1981):<br />
Mehrperiodige Investitionsrechnungen auf der Basis kalkulatorischer und<br />
handelsrechtlicher Erfolgsrechnungen. In: ZfbF (33) 1981, S. 873-890. 873 890.<br />
� Kruschwitz, L. (1990):<br />
Investitionsrechnung. 4. Aufl., Berlin, New York 1990.<br />
�� Küpper Küpper, HH.-U. U (1984):<br />
Kosten- und entscheidungstheoretische Ansatzpunkte zur Behandlung des<br />
Fixkostenproblems in der Kostenrechnung. In: ZfbF (36) 1984, S. 794-811.<br />
�� Lachnit Lachnit, L L. (1972):<br />
Zeitraumbilanzen - Ein Instrument der Rechnungslegung, Unternehmens-analyse und<br />
Unternehmenssteuerung. Berlin 1972.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 22<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
0.2 Literatur<br />
Vertiefende Literatur (5)<br />
� Laux, H. und G. Franke (1970):<br />
Der e Erfolg o g im betriebswirtschaftlichen be ebs sc a c e Entscheidungsmodell. sc e du gs ode In: ZfB (40) ( 0) 1970, 9 0, SS. 331<br />
52.<br />
� Lücke, W. (1955):<br />
Investitionsrechnung auf der Grundlage von Ausgaben oder Kosten?<br />
In: ZfbF (7) 1955, S. 310-324.<br />
� Lücke, W. (1965):<br />
Die kalkulatorischen Zinsen im betrieblichen Rechnungswesen Rechnungswesen. In: ZfB (35) 1965 1965,<br />
Ergänzungsheft, S. 3-28.<br />
� Moxter, A. (1984):<br />
Bilanzlehre Bilanzlehre. Band 1: Einführung in die Bilanztheorie. Bilanztheorie 33. Aufl Aufl., Wiesbaden 1984 1984.<br />
� Moxter, A. (1986):<br />
Bilanzlehre. Band 2: Einführung in das neue Bilanzrecht. 3. Aufl., Wiesbaden 1986.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 23<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
0.2 Literatur<br />
Vertiefende Literatur (6)<br />
� Pfaff, D. (1998):<br />
Wertorientierte e o e e e Unternehmenssteuerung, U e e e ss eue u g, Investitionsentscheidungen es o se sc e du ge uund d<br />
Anreizprobleme. In: BFuP (50) 1998, S. 491-516.<br />
� Preinreich, G.A.D. (1937):<br />
Valuation and Amortization. In:TheAccounting In: The Accounting Review (12) 1937, S. 209-226. 209 226.<br />
� Richter, F. (1996):<br />
Konzeption eines marktwertorientierten Steuerungs- und Monitoringsystems. Frankfurt<br />
am Main et al al. 1996 1996.<br />
� Weber, H. K. (1988):<br />
Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen. Bd.I: Bilanz und Erfolgsrechnung,<br />
33. Aufl Aufl. München 1988 1988.<br />
� Witte, E. (1983):<br />
Finanzplanung der Unternehmung - Prognose und Disposition - 3. Aufl., Opladen 1983.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 24<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
0.2 Literatur<br />
Vertiefende Literatur (7)<br />
� Wysocki, v. K. (1981):<br />
Sozialbilanzen. So a b a e Inhalt a uund d Formen o e gese gesellschaftsbezogener sc a sbe oge e Berichterstattung.<br />
e c e s a u g<br />
Stuttgart 1981.<br />
� Zwehl, v. W. (1993):<br />
Entscheidungsregeln. In: HWB Bd.I. Hrsg. v. W. Wittmann u.a., 5. Aufl., Stuttgart 1993,<br />
Sp. 920-929.<br />
Kapitel 0: Gliederung und Literatur 25<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Technische Universität München<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 1:<br />
Gegenstand und Struktur<br />
der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Prof. Dr. Gunther Friedl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> – Controlling<br />
TTechnische h i h UUniversität i ität Mü München h<br />
Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de
Inhalt<br />
1. Gegenstand und Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>:<br />
Abbildung des Unternehmensprozesses<br />
1.1.2 Rechnungszwecke der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
121 1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />
1.2.2 Abgrenzung zwischen Rechnungswesen und <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Literatur<br />
� Küpper, H.-U. (2005):<br />
Controlling. 4. Aufl., Stuttgart 2005. (insbesondere S. 127-155)<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
3<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
1<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.3 Anforderungen an die Gestaltung der<br />
U<strong>Unternehmensrechnung</strong> t h h<br />
4<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>: Abbildung des Unternehmensprozesses<br />
Überblick über die Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Mengengrößen<br />
Wertgrößen<br />
finanzzielorient.<br />
Kapitel 2<br />
FinanzFinanzrechrechnung<br />
Nung<br />
2.1<br />
2.1<br />
KapitalKapitalflußflussrechrech<br />
nung<br />
nung<br />
2.2<br />
2.2<br />
Führungssystem der Unternehmung<br />
- Zielsystem<br />
- Plan Planungssystem<br />
ngss stem<br />
- Kontrollsystem<br />
erfolgszielorientiert<br />
Kapitel 3<br />
InvestiKostenBilanzInvestiKostenBilanztionsu.Erlösrechtionsu.Erlösrechrechrechnungrech-rech-nung nung nung<br />
nung nung<br />
3.1 3.2 3.3<br />
3.1 3.2 3.3<br />
potentialzielorient.<br />
Kapitel 4<br />
Human<br />
Resource<br />
Accounti<br />
ting<br />
4.1<br />
Integration der <strong>Unternehmensrechnung</strong> (Kapitel 5)<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Erfolgspotential-<br />
rech-<br />
Finanz- und Betriebsbuchhaltungg<br />
5<br />
sozial- u. umweltzielorientiert<br />
Kapitel p 6<br />
Sozialbilanzen<br />
nung<br />
4.2 6.1 - 6.3 6.4<br />
Umweltbilanzen<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>: Abbildung des Unternehmensprozesses<br />
Unterscheidung von traditionellem Rechnungswesen und<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Traditionelles Rechnungswesen → Wertgrößen<br />
� Finanzbuchhaltung, Finanzrechnung (Ist-Rechnung)<br />
� Bilanzrechnung (Jahresabschluss: Bilanz und GuV) (Ist-Rechnung)<br />
� Kosten- und Erlösrechnung (Ist- und Planrechnung)<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> → Wert- Wert und Mengengrößen<br />
� Controlling<br />
�� mehr als Rechnungswesen; alle Rechnungssysteme Rechnungssysteme, Ist und Plan<br />
� Zusammenhänge, z.B. Investition und Finanzierung<br />
� Führungsinstrument<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>: Abbildung des Unternehmensprozesses<br />
Klassifizierungsmöglichkeiten der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Merkmal Ausprägungen<br />
Rechnungszweck<br />
Entscheidungszielbezug<br />
Abbildung<br />
(Dokumentation,<br />
Transparenz)<br />
Finanzziele<br />
Erfolgs<br />
-ziele<br />
Informationen<br />
zur Planung<br />
Produktziele<br />
Potentialziele<br />
Abbildungs- Abbildungs Bar- Bar und Forderungen und<br />
gegenstand Buchgeld Verbindlichkeiten<br />
Basisgrößen g<br />
Zeitlicher<br />
Bezug<br />
Zeitliche<br />
Reichweite<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Informationen<br />
zur Steuerung<br />
Sozialzie<br />
le<br />
Informationen<br />
zur Kontrolle<br />
Umweltziele<br />
Realgüter<br />
Ein- und Einnahmen und Erträge und Erlöse und<br />
Auszahlungen Ausgaben Aufwendungen Kosten<br />
Vergangenheit<br />
(Ist-, Nachrechnungen)<br />
Eine Periode<br />
kurzfristig<br />
7<br />
Zukunft<br />
(Vor-, Prognose-, Planrechnungen)<br />
Mehrere Perioden<br />
Kurzfristig langfristig<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.1.2 Rechnungszwecke der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Abgrenzung Rechnungszweck, Rechnungsziel und Entscheidungsziel<br />
� Rechnungszweck, z.B. Planung:<br />
(Wozu benötigt der Informationsempfänger die Informationen?)<br />
� Wissenswünsche der Informationsempfänger<br />
�� Dokumentation, Planung, Verhaltenssteuerung, Kontrolle<br />
� Rechnungsziel, z.B. Jahresüberschuss<br />
� Das ermittelte Ergebnis einer Rechnung<br />
� Entscheidungsziel, z.B. Erfolgsziel<br />
� Ziel, , anhand dessen Alternativen bewertet und Entscheidungen g gefällt g werden<br />
� Kann mit Rechnungsziel identisch sein<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
8<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.1.2 Rechnungszwecke der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Zusammenhang zwischen Informationsempfängern, Entscheidungsfeldern<br />
und Rechnungszwecken der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Informationsempfänger<br />
UUnternehmensleitung h l i IInstanzen AAnteilseigner il i Mi Mitarbeiter b i u.a.<br />
Entscheidungsfelder<br />
* Entscheidungsproblem Alternativen<br />
* Handlungsbeschränkungen<br />
* Zielvorstellungen<br />
* Daten<br />
Abbildung<br />
Lösung von<br />
Begrenzung Planung Kontrolle Steuerung<br />
Informationskonflikten<br />
von Entscheidungsspielräumen<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Rechnungszwecke<br />
9<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
1<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.3 Anforderungen an die Gestaltung der<br />
U<strong>Unternehmensrechnung</strong> t h h<br />
10<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />
Begriff und Gliederungsmöglichkeiten des Rechnungswesens<br />
� Begriff des Rechnungswesens<br />
Zielorientiertes Informationsinstrument zur quantitativen Beschreibung, Planung,<br />
Steuerung und Kontrolle von Beständen und Bewegungen an Gütern und Schulden<br />
� Gliederungen des Rechnungswesens<br />
Klassisch<br />
H.K. Weber<br />
• Buchhaltung und Bilanz • Einzahlungen/Auszahlungen<br />
• Selbstkostenrechnung/Kalkulation<br />
• Einnahmen/Ausgaben<br />
• Planungg • Erträge/Aufwendungen<br />
g g<br />
• Statistik • Erlöse/Kosten<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
11<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />
Gliederung des Rechnungswesens nach den Basisgrößen<br />
� Einzahlungs- und Auszahlungsrechnung<br />
�� beobachtbare Größen → Finanzrechnung<br />
� Einnahmen- und Ausgabenrechnung<br />
�� zT z.T. gleich Zahlungsrechnung<br />
� sonstige Kreditvorgänge: Anstieg Forderungen = Einnahme<br />
Anstieg Verbindlichkeiten = Ausgabe<br />
� Aufwands- und Ertragsrechnung<br />
� periodisierte erfolgswirksame Einzahlungen / Auszahlungen → Bilanzrechnung<br />
� Kosten- und Erlösrechnung<br />
� dem “eigentlichen Unternehmenszweck” dienende Aufwendungen und Erträge<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
12<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />
FBE-System nach Chmielewicz zum Zusammenhang der einzelnen<br />
Rechensysteme<br />
Finanzrechnung<br />
Geld-AB Auszahlungen<br />
Einzahlungen<br />
Geld-EB<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Geld-EB<br />
Bilanz Erfolgsrechnung<br />
13<br />
Aufwand Ertrag<br />
Gewinn Gewinn Gewinn<br />
Abb.: FBE-System nach Chmielewicz<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.2 Abgrenzung zwischen Rechnungswesen und <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Abgrenzung zwischen Rechnungswesen und <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
� Gemeinsamkeiten:<br />
� beides sind Rechnungen → quantitative Größen<br />
� Rechnungszwecke: Dokumentation, Planung, Steuerung, Kontrolle<br />
� Wertgrößen<br />
� Mögliche g Unterschiede: <strong>Unternehmensrechnung</strong> g ist umfassender im Hinblick auf<br />
� relevante Entscheidungsziele: auch Sozial-, Umwelt-, Potentialziele<br />
�� Anzahl der Rechnungssysteme<br />
� Fristigkeit: auch längerfristiger Bereich, taktisch-strategische Bereiche<br />
� neben Wert- auch Mengengrößen<br />
� stärkerer Charakter eines Führungsinstruments<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
14<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Unternehmensziele im System der sozialen Marktwirtschaft<br />
� Finanzziele<br />
� Erfolgsziele<br />
�� Potentialziele<br />
� Produktziele<br />
� Sozialziele<br />
� Umweltziele (ökologische Ziele)<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
15<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Einperiodige Erfolgsziele erwerbswirtschaftlicher Unternehmen<br />
� Zahlungsüberschuss<br />
� Jahresüberschuss<br />
� Bilanzgewinn<br />
� Steuerlicher Gewinn<br />
� Betriebsergebnis (kalkulatorischer Periodenerfolg)<br />
� Deckungsbeitrag<br />
�� Ök Ökonomischer i h GGewinn i<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
16<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (1)<br />
� Kapitalwert / Endwert:<br />
K<br />
0<br />
=<br />
T<br />
E − A<br />
t t<br />
∑ V<br />
t<br />
T = K0⋅ ( + i)<br />
0 ( 1+<br />
i)<br />
1<br />
= ( i)<br />
t 0 1+<br />
Symbole: y K 0<br />
VT A<br />
= Kapitalwert p zum Zeitpunkt p 0<br />
= Endwert zum Zeitpunkt T<br />
= erwartete Auszahlungen, E = erwartete Einzahlungen<br />
i = Kalkulationszins, t = Zeitpunkte (ggf. Perioden)<br />
T = Planungshorizont<br />
Beachte: Je nach Definition von K 0 ggf. Einbeziehung von Zahlungen erst ab t=1<br />
(vgl. Perridon/Steiner (1997), S. 61 vs. Franke/Hax (1994), S. 82)<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
17<br />
T<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (2)<br />
� Äquivalente Annuität<br />
Umrechnung des Kapitalwertes einer Zahlungsreihe in eine Zahlungsreihe mit lauter gleich<br />
hohen Zahlungen; diese besitzt also den gleichen Kapitalwert wie die ursprüngliche<br />
Zahlungsreihe.<br />
K 0<br />
a = K 0 ⋅ WGF =<br />
RBF<br />
bzw.<br />
a<br />
K 0 = = a ⋅ RBF<br />
WGF<br />
Symbole: a<br />
WGF<br />
RBF<br />
= äquivalente Annuität<br />
= Wiedergewinnungsfaktor =<br />
= Rentenbarwertfaktor<br />
i ⋅<br />
(1 ( +<br />
n = Anzahl der Perioden; hier: n = T<br />
n<br />
(1+<br />
i)<br />
= n<br />
i) ) −1<br />
Beachte: Kapitalwertkriterium und Annuitätenkriterium sind kompatibel:<br />
a > 0 genau dann, wenn K 0 > 0<br />
a = 0 genau dann, wenn K 0 = 0<br />
a < 0 genau dann, wenn K 0 < 0<br />
0<br />
Spezialfall: Kapitalwert einer unendlichen äquivalenten Annuität (ewige Rente, d.h. n → ∞):<br />
K<br />
0 =<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
a<br />
i<br />
weil bei n → ∞ gilt: g WGF = i bzw. RBF = 1 / i mit a = ewige g Rente<br />
18<br />
1<br />
RBF<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (3)<br />
� Entnahmestrom<br />
Max et et = Entnahme in t<br />
Max e konstanter Entnahmestrom<br />
� Kombinationen von Entnahmestrom und Endwert<br />
Max e wobei V V oder Max VT T<br />
≥ _<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
19<br />
wobei<br />
e≥e _<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (4)<br />
� Marktwert<br />
1. Marktwert eines Finanzierungstitels i<br />
T<br />
e<br />
M<br />
it<br />
i = ∑<br />
t = 1 1 + r<br />
t<br />
( )<br />
r i<br />
Mi = Marktwert<br />
eit = in der Periode t an Inhaber des Finanzierungstitels i fließende<br />
Zahlung g( (sicher oder unsicher) )<br />
ri = Kapitalkostensatz; t = Index <strong>für</strong> Perioden; T = Planungshorizont<br />
Marktwert somit gleich dem mit dem Kapitalkostensatz berechneten Barwert (bzw.<br />
Kapitalwert) der erwarteten Einzahlungen (hier aus Sicht der Kapitalgeber)<br />
Kapitalgeber).<br />
Spezialfall, wenn den Inhabern eines Finanzierungstitels i eine ewige Rente in Höhe von<br />
zufließt:<br />
M (Hinweis: vgl. oben die Kapitalwertformel bei ewiger Rente!)<br />
z.B. Schätzung von ri: mit G = Gewinn pro Wertpapier<br />
k = Kurs des Wertpapiers<br />
e<br />
i = i<br />
ri<br />
r G<br />
i<br />
k<br />
=<br />
k = Kurs des Wertpapiers<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
20<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (5)<br />
2. Marktwert der Unternehmung<br />
als SSumme<br />
der Marktwerte der von ihr ausgegebenen Finanzierungstitel<br />
n<br />
∑<br />
i=<br />
1<br />
M= Mi (hier: n = Anzahl der Finanzierungstitel)<br />
Dabei muss in jeder Periode die Summe der den Inhabern von Finanzierungstiteln zufließenden<br />
Zahlungen mit den aus dem Investitionsprogramm resultierenden, an das Unternehmen<br />
fließenden Zahlungen übereinstimmen: n<br />
∑<br />
ii=1<br />
1<br />
e = e <strong>für</strong> alle t<br />
it t<br />
e t = in Periode t aus dem Investitionsprogramm insgesamt resultierende unsichere Einzahlung<br />
Beachte hierzu: die Unternehmung hat zwei Seiten:<br />
1. die Finanzierungsseite:<br />
- Bezug zu Eigen-/Fremdkapitalgebern<br />
- Finanzierungstitel: Forderungstitel (Fremdkapital), Beteiligungstitel (Eigenkapital)<br />
2. die Investitionsseite:<br />
- Investitionsprogramm<br />
- Bezug zu Absatzmärkten<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
21<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (6)<br />
Der Marktwert der Unternehmung kann somit gleichermaßen ermittelt werden: (siehe<br />
auch Formel unten)<br />
1. als Barwert aller den Inhabern von Finanzierungstiteln zufließenden Zahlungen oder<br />
2. als Barwert der erwarteten Zahlungen aus dem Investitionsprogramm<br />
Wenn ewige Rente sowohl auf Finanzierungsseite (siehe Spezialfall oben), als auch auf<br />
Investitionsseite vorliegt, wenn also gilt<br />
n<br />
∑<br />
i=<br />
1<br />
e = e<br />
i<br />
n<br />
∑<br />
wobei e = ewige Rente aus dem Investitionsprogramm<br />
ei e<br />
∑ rir i123<br />
= 1 123<br />
dann folgt: M = M = = mit r = durchschnittlicher Kapitalkostensatz<br />
Kapitalkostensatz.<br />
i=<br />
1<br />
Daraus folgt dann:<br />
i<br />
n<br />
1.<br />
2.<br />
e<br />
r = =<br />
M<br />
n<br />
∑ri⋅Mi i=<br />
1<br />
n<br />
∑Mi i=<br />
1<br />
r ist also ein gewogener Durchschnitt aus den Kapitalkostensätzen der verschiedenen<br />
Finanzierungstitel; als Gewichte dienen die Marktwerte der Finanzierungstitel.<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
22<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (7)<br />
3. Aufspaltung in Eigen- und Fremdkapital<br />
M= ME + MF<br />
M<br />
E<br />
BG −r⋅M =<br />
r<br />
F F<br />
E<br />
BG = rE ⋅ ME + rF ⋅MF<br />
�<br />
r BG r ⋅ M + r ⋅M<br />
= =<br />
M M + M<br />
mit M E = Marktwert des Eigenkapitals<br />
M F = Marktwert des Fremdkapitals<br />
mit BG = Erwartungswert des Bruttogewinns<br />
rE = Kapitalkosten <strong>für</strong> Eigenkapital<br />
rF = Kapitalkosten <strong>für</strong> Fremdkapital<br />
E E F F<br />
E F<br />
r ist also ein gewogener Durchschnitt aus den Kapitalkostensätzen <strong>für</strong> Eigen- und Fremdkapital;<br />
als l GGewichtungsfaktoren i h f k dienen di die di Marktwerte M k von Eigen- Ei bbzw. FFremdkapital. dk i l<br />
� Herleitung von Kapitalkosten aus Marktwerten<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
23<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Beurteilung der Zweckmäßigkeit der verschiedenen Erfolgsgrößen<br />
Kriterien <strong>für</strong> die Beurteilung der Zweckmäßigkeit<br />
� Beobachtbarkeit und Messbarkeit der Größen<br />
� spricht <strong>für</strong> Zahlungsgrößen<br />
� Längerfristige Ausrichtung � spricht <strong>für</strong> mehrperiodige Größen<br />
� Verständlichkeit/ Interpretierbarkeit p � Kapitalwerte p vs. Endwerte<br />
� Manipulierbarkeit � Ist- vs. Zukunftsgrößen<br />
�� Annahmen �� zz.B. B Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
24<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitalmarktbedingungen und ihre Bedeutung <strong>für</strong> finanzielle<br />
Unternehmensziele<br />
vollkommener<br />
Kapitalmarkt<br />
Sicherheit<br />
Kapitalmarktbedingungen<br />
Unsicherheit<br />
Fisher Fisher-<br />
vollständiger unvollständiger<br />
Separation<br />
Kapitalmarkt Kapitalmarkt<br />
Marktwertmaximierung<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Competitivity- nein<br />
Bedingung erfüllt?<br />
ja<br />
ja Spanning<br />
Bedingung erfüllt?<br />
nein<br />
25<br />
unvollkommener<br />
Kapitalmarkt<br />
keine einstimmig präferierte<br />
UUnternehmenszielsetzung h i l<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Konzeption und Aufgaben einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
� Gesichtspunkte <strong>für</strong> eine umfassende Konzeption der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
� Ausbau zu Führungsinstrument<br />
� Nutzung der EDV-Möglichkeiten<br />
� Nutzung von Integrationsmöglichkeiten<br />
�� Aufgaben einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
� Bereitstellung von Informationen <strong>für</strong> die Entscheidungsfähigkeit<br />
� UUnterstützung ü aller ll FTS<br />
� Rechnungszwecke: Dokumentation, Planung, Steuerung, Kontrolle<br />
� Ausrichtung auf strategische und operative Ebene, Fristigkeiten<br />
�� Gemeinsame Grundkonzepte (Kapitaltheorie)<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
26<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Teilsysteme einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong> (1)<br />
Entscheidungs-<br />
tsc e du gs<br />
zielbezug<br />
Zeitbezug<br />
Finanzziele Erfolgsziele Produktziele<br />
Vergangenheits- • Liquiditäts- •IstKosten • Ist-Kosten- und • (mengenmäßige)<br />
orientertrechnung<br />
-Erlösrechnung Leistungsrechnung<br />
• Ist-<br />
• Anlagenrechnung<br />
Bilanzrechnung • Materialrechnung<br />
• Lohnrechnung<br />
Zukunftsorientert: • Liquiditäts- • Plan-Kosten- und • (mengenmäßige)<br />
planungs- -Erlösrechnung Leistungsrechnung<br />
operativ<br />
rechnung<br />
Zukunftsorientert: • Finanz- Finanz • Investitions-<br />
Investitions<br />
planungs- rechnung<br />
Taktisch/Strategisch rechnung • Früherkennungssysteme<br />
y<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
27<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Teilsysteme einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong> (2)<br />
Entscheidungs-<br />
Entscheidungs<br />
zielbezug<br />
Zeitbezug<br />
Potentialziele Sozialziele Umweltziele<br />
Vergangenheits-<br />
•IstSozial • Ist-Sozial- •IstUmwelt<br />
• Ist-Umweltorientertbilanzenbilanzen<br />
• Umweltkosten-<br />
rechnung<br />
Zukunftsorientert: • Plansozial- • Planumwelt-<br />
operativ<br />
bilanzen bilanzen<br />
Zukunftsorientert: • Erfolgspotentialrechnung<br />
Taktisch/Strategisch • Humanvermögensrechung<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
28<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
1<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
1.3 Anforderungen an die Gestaltung der<br />
U<strong>Unternehmensrechnung</strong> t h h<br />
29<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Anforderungen an die Information der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Anforderungen<br />
an die Informationen<br />
Merkmale und Mittel<br />
�Ausrichtung auf Empfänger<br />
Relevanz �Verwendbarkeit �Verwendbarkeit <strong>für</strong> Planung und Kontrolle<br />
�Trennung von Teilsystemen<br />
Zuverlässigkeit<br />
Genauigkeit<br />
�Trennung der Informationsarten<br />
�I �Ist-, t PPrognose- und dZi Zielgrößen l öß sowie i NNormierung i<br />
�Quantitative und qualitative Daten<br />
�Messgenauigkeit<br />
�Treffgenauigkeit<br />
�Detailliertheit<br />
Aktualität �Zeitlicher Abstand<br />
Verständlichkeit<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
�Interpretierbarkeit<br />
�Eindeutigkeit<br />
�Vergleichbarkeit<br />
�Vergleichbarkeit<br />
30<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Anforderungen an ein Informationssystem<br />
Anforderungen g<br />
an ein Informationssystem<br />
Vollständigkeit<br />
Berichtskomplexität<br />
Systematik<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Anpassungsfähigkeit<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Merkmale und Mittel<br />
�Abhängig von Relevanz<br />
�Umfang �Umfang der Unternehmensaktivität<br />
�Anzahl der Berichtspositionen<br />
�Aggregation der Information<br />
�Gliederungskriterien<br />
�Gliederung in Teilsysteme<br />
�Gliederung der Teilsystem<br />
�Kosten der Informationserfassung und<br />
-verarbeitung<br />
�Nutzen der Informationen<br />
�Änderung des Informationsgegenstandes<br />
�Änderung des Informationsbedarfs<br />
31<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Spezifische Anforderungen an die <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Informationsarten<br />
Informationseigenschaften<br />
Abbildungsgegenstand<br />
Abbildungseigenschaft<br />
Abbildungsformen<br />
Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Anforderungen an die <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
�Klare Trennung nach Informationsarten<br />
�Kennzeichnung �Kennzeichnung der Informationsarten<br />
�Kennzeichnung der prüfbaren und der bestätigten<br />
Informationen<br />
�Kennzeichnung �Kennzeichnung des Grades der Wahrscheinlichkeit<br />
�Differenzierung nach Unternehmensbereichen<br />
�Differenzierung von Nach- und Vorrechnungen<br />
�Differenzierung �Differenzierung von Zeitpunkt- und Zeitraumrechnung<br />
�Strukturähnlichkeit<br />
�Genauigkeit<br />
�Abbildung in Wertgrößen<br />
�Abbildung in Mengengrößen<br />
�Abbildung in sozialen Maßgrößen<br />
32<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Technische Universität München<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 2:<br />
Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Prof. Dr. Gunther Friedl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> – Controlling<br />
Technische Universität München<br />
Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de
Inhalt<br />
2. Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes Teilsystem der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
2.1 Gegenstand, Rechnungsziele und Formen der Finanzrechnung<br />
211 2.1.1 Zahlungsmittelvorgänge der Unternehmung als Gegenstand der<br />
Finanzrechnung<br />
2.1.2 Rechnungszwecke und -ziele der Finanzrechnung<br />
213 2.1.3 Formen der Finanzrechnung<br />
2.2 Grundlagen und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
221 2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />
2.2.3 Beziehungen zwischen Finanz- und Kapitalflussrechnung<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Literatur<br />
� Kapitel 2.1:<br />
Perridon Perridon, LL. und M. M Steiner (2004):<br />
Finanzwirtschaft der Unternehmung. 13. Aufl., München 2007.<br />
� Kapitel 2.2:<br />
Coenenberg Coenenberg, AA. G. G und Mitarbeiter (2005):<br />
Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. 20. Aufl., Landsberg 2005.<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
3<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
2<br />
1.1 Gegenstand, Rechnungsziele und Formen der<br />
Finanzrechnung<br />
1.2 Grundlagen und Formen von<br />
Kapitalflussrechnungen<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
4<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.1.1 Zahlungsmittelvorgänge der Unternehmung als Gegenstand der Finanzrechnung<br />
Rechnungszielorientierte Gliederung der Zahlungen nach Chmielewicz<br />
Zahlungsmittelanfangsbestand<br />
+ Einzahlungen<br />
Finanzeinzahlungen (erfolgsunwirksame Einzahlungen)<br />
Erfolgseinzahlungen (erfolgswirksame Einzahlungen)<br />
- Auszahlungen<br />
Finanzauszahlungen (erfolgsunwirksame Auszahlungen)<br />
Erfolgsauszahlungen (erfolgswirksame Auszahlungen)<br />
= Zahlungsmittelendbestand (Liquiditätssaldo)<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
5<br />
Quelle: Chmielewicz<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.1.2 Rechnungszwecke und –ziele der Finanzrechnung<br />
Rechnungszwecke der Finanzrechnung<br />
Unternehmensziele<br />
Liquiditätsziel Erfolgsziel<br />
* Information <strong>für</strong> die Erhaltung<br />
der Zahlungsfähigkeit<br />
* Informationen über<br />
Innenfinanzierungskraft<br />
* Informationen über Zahlungen g<br />
* Kapitalbedarf<br />
* Kapitaldeckung<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6<br />
* Über-/Unterliquidität<br />
* Informationen über Erfolgswirkungen<br />
finanzieller Maßnahmen<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.1.2 Rechnungszwecke und –ziele der Finanzrechnung<br />
Rechnungsziele der Finanzrechnung: Überschussbezogene Cash-<br />
Flow-Gliederung<br />
Betriebliche<br />
Auszahlungen<br />
Auszahlungen <strong>für</strong><br />
Ersatzinvestitionen<br />
Ergebnisabhängige<br />
Steuerzahlungen<br />
Betrieb- Auszahlungen g <strong>für</strong><br />
liche<br />
Einzahlungen<br />
Operating<br />
Cash Flow<br />
Erweiterungen in<br />
Anlagevermögen und<br />
Working Capital<br />
Freier<br />
Cash Flow<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
7<br />
Zinszahlungen<br />
Flow to<br />
Equity<br />
Dividenden<br />
Kapitalherabsetzung<br />
Zunahme<br />
liquider q<br />
Mittel<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.1.3 Formen der Finanzrechnung<br />
Übersicht zu Formen der Finanzrechnung<br />
Kapitalflussrechnung<br />
� Übersicht zu Formen der Finanzierung Finanzrechnung<br />
Aussageziel<br />
Mittel-<br />
herkunft und<br />
-verwendung<br />
sowie deren<br />
Gründe<br />
Kennzahlen zur Täglicher FinanzKapitalbindungsLiquiditätsplanungund bzw. Liquidität q status i.e.S. -bedarfsplanung p g<br />
Deckungsgrade:<br />
Vermögen zu<br />
Kapital bzw.<br />
liquidierbares<br />
V. zu<br />
kurzfr kurzfr. Kapital<br />
Zeit- i.d.R. ex post i.d.R. ex post<br />
horizont Analyse Analyse<br />
Taggenaue<br />
Prognose<br />
der<br />
Zahlungsfähigkeit<br />
Wochenodermonatsgenaue<br />
Prognose d.<br />
Zahlungsfähigkeit<br />
Planung bis Planung bis<br />
zu einem zu einem<br />
MMonat<br />
JJahr h<br />
Deckungsgrade:<br />
Vermögen zu<br />
Kapital bzw.<br />
liquidierbares<br />
V. zu<br />
kurzfr kurzfr. Kapital<br />
Planung über<br />
mehrere Jahre<br />
Daten-<br />
quellen<br />
Bilanzen,<br />
Kontenumsätze<br />
umsätze,<br />
GuV<br />
Bilanz<br />
Buch-<br />
haltung<br />
Produktionsund<br />
Absatzplan<br />
Planumsatz,<br />
Planbilanz und<br />
Plan-GuV<br />
Anwen-<br />
dung<br />
extern / intern extern / intern intern intern intern<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
8<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
2<br />
1.1 Gegenstand, Rechnungsziele und Formen der<br />
Finanzrechnung<br />
1.2 Grundlagen und Formen von<br />
Kapitalflussrechnungen<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
9<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Grundlagen zu Kapitalflussrechnungen<br />
� Aussageziele<br />
�� Herkunft und Verwendung finanzieller Mittel<br />
� Gründe <strong>für</strong> Veränderungen von Vermögen und Kapital<br />
� Kennzeichnung<br />
� zeitraumbezogene Bewegungsrechnung (dagegen Bilanz: Zeitpunktbezug)<br />
� Abgrenzung zur GuV<br />
� in Kapitalfußrechnung: auch erfolgsunwirksame Vorgänge erfasst<br />
� Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
� interne vs. externe Erstellung<br />
�� retrospektiv t kti vs. prospektiv kti<br />
� mit oder ohne Fondbildung<br />
Fonds = abgetrennter Bestand an Vermögens- und / oder Kapitalteilen<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
10<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Fondstypen<br />
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Erfasste Positionen Net<br />
der Bilanz working ki<br />
capital<br />
Working g<br />
capital<br />
bald netto<br />
verfügbare fü b<br />
Geldmittel<br />
Fonds<br />
bald<br />
verfügbare fü b<br />
Geldmittel<br />
Flüssige,<br />
li liquide id GGeld ld<br />
mittel<br />
Kasse, Bank, Scheck X X X X X X<br />
Leicht veräußerbare<br />
Wertpapiere X X X X X<br />
Kurzfristige Forderungen X X X X<br />
Vorräte X X<br />
geleistete Anzahlungen X X<br />
transitorische Aktiva X X<br />
Kurzfristige<br />
Verbindlichkeiten X X<br />
Transitorische Passiva X<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
11<br />
Quelle: Coenenberg (2006), S. 689<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel einer Fondsrechnung <strong>für</strong> das Nettoumlaufvermögen:<br />
Fondsnachweis<br />
Fondsnachweis (Statement of Fund Changes)<br />
Zunahme des Fondsbestandes:<br />
Zunahme der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
30<br />
Zunahme der Erzeugnisse g<br />
Zunahme des Kassenbestandes und der Bundesbank-<br />
10<br />
und Postscheckguthaben<br />
10<br />
Zunahme der Guthaben bei Kreditinstituten<br />
10<br />
Ab Abnahme h der d Verbindlichkeiten V bi dli hk it aus Lieferungen Li f und d L. L<br />
20<br />
Abnahme des Fondsbestandes:<br />
Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und L.<br />
-20<br />
Abnahme der Wechsel und Schecks<br />
-10<br />
Zunahme der anderen Rückstellungen<br />
-10<br />
Zunahme der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten<br />
-10<br />
Zunahme der erhaltenen Anzahlungen -10<br />
Zunahme des Fondsbestandes 20<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
12<br />
Quelle: Lachnit (1972), S. 80<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel einer Fondsrechnung <strong>für</strong> das Nettoumlaufvermögen:<br />
Gegenbeständerechnung<br />
Beispiel einer Fondsrechnung <strong>für</strong> das Nettoumlaufvermögen (net<br />
working capital) (Lachnit (1972), S. 80)<br />
Gegenbeständerechnung (Statement of Sources and Uses of Funds)<br />
Mittelherkünfte:<br />
Gewinn<br />
Grundkapitalerhöhung<br />
Zunahme der Pensionsrückstellungen<br />
Abnahme der Finanzanlagen<br />
Mittelverwendung:<br />
Dividendenzahlung<br />
Zunahme der Sachanlagen<br />
Abnahme der langfristigen Verbindlichkeiten<br />
Zunahme des Fondsbestandes 20<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
13<br />
50<br />
50<br />
20<br />
20<br />
-20<br />
-90 90<br />
-10<br />
QQuelle: ll LLachnit h it (1972) (1972), SS. 80<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Datenermittlung <strong>für</strong> Kapitalflussrechnungen<br />
� Originäre Ermittlung<br />
� Direkte Ermittlung aller zahlungswirksamen Geschäftsvorfälle<br />
� Kann nur vom Unternehmen selbst geleistet werden<br />
� Derivative Ermittlung<br />
� Zahlungen werden indirekt aus den Stromgrößen der GuV, den<br />
Bestandsveränderungen der Bilanz sowie weiteren internen Informationen<br />
abgeleitet<br />
� Ziel: Eliminierung aller zahlungsunwirksamer Vorgänge<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
14<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Vorgehensweise bei der derivativen Ermittlung einer zahlungsorientierten<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Bilanz t<br />
Saldierung<br />
Beständedifferenzenbilanz<br />
Umgliederung der Aktiv- und Passivminderungen<br />
Interpretation als Mittelherkunft/ -verwendung<br />
Veränderungsbilanz<br />
Einbeziehung der (Bilanz-) Kontenumsätze<br />
Bewegungsbilanz<br />
Bilanz t-1<br />
Einbeziehung der Erfolgsrechnung<br />
Saldierung der nicht zahlungswirksamen Erfolgsbuchungen<br />
Um zahlungswirksame Erfolgsgrößen<br />
erweiterte Bewegungsbilanz<br />
Zahlungsorientierte Fondsausgliederung<br />
Eliminierung fondsunwirksamer Vorgänge<br />
Zahlungsorientierte erweiterte Bewegungsbilanz<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Zuordnung der Zahlungen zu den Aktivitätsbereichen<br />
Zahlungsorientierte Kapitalflussrechnung<br />
in Staffelform nach dem Aktivitätsformat<br />
15<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (1)<br />
(1) Bilanzen<br />
Beispiel:<br />
t t+1<br />
A t P t A t + 1 P t +1<br />
ai = At+1−At pj = P − P<br />
t+1t t t+1<br />
Anlagevermögen 100 Grundkapital Anlagevermögen 120 Grundkapital 100<br />
Vorräte 150<br />
Forderungen 130<br />
flüssige Mittel 50<br />
100<br />
Rücklagen 40<br />
Gewinn 20<br />
Rückstellungen 70<br />
Verbindlichkeiten<br />
200<br />
Vorräte 110<br />
Forderungen 140<br />
flüssige Mittel 60<br />
Rücklagen 60<br />
Gewinn 30<br />
Rückstellungen 50<br />
Verbindlichkeiten<br />
190<br />
430 430 430 430<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
16<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (2)<br />
(2) Beständedifferenzenbilanz Beispiel<br />
= BBeständeänderungsbilanz tä d ä d bil<br />
Aktivzunahmen A +<br />
∑ ai falls ai<br />
i<br />
= ∑ a , falls a > 0<br />
- Aktivabnahmen A- ∑ ai i<br />
Passivzunahmen P +<br />
= ∑ p pj , falls p pj > 0<br />
= ∑ a , falls a i < 0 = <<br />
j<br />
- Passivabnahmen P- ∑ pj j<br />
Aktivzunahmen A +<br />
AV + 20<br />
Fo + 10<br />
FM + 10<br />
- Aktivabnahmen A- Vo- - 40<br />
Passivzunahmen P +<br />
RL + 20<br />
G + 10<br />
- Passivabnahmen P- Rst- - 20<br />
, falls p j 0 Vb - - 10<br />
0 0<br />
E ilt i A + A P + Es gilt immer: A P di Diff ß j d h i ht i ( i hi i B i i l) N ll i<br />
+ - A- = P + - P- ;diese Differenz muß jedoch nicht immer (wie hier im Beispiel) Null sein.<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
17<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (3)<br />
(3) Veränderungs- bzw. Bewegungsbilanz Beispiel<br />
Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft<br />
Aktivzunahmen A + Passivzunahmen P + Aktivzunahmen A +<br />
AV + 20<br />
Passivabnahmen P- Aktivabnahmen A- AV + 20<br />
Fo + 10<br />
FM + 10<br />
Passivabnahmen P- Rst- Vb<br />
20<br />
- 10<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
18<br />
Passivzunahmen P +<br />
RL + RL 20<br />
+ 20<br />
G + 10<br />
Aktivabnahmen A- Vo- 40<br />
70 70<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (4a)<br />
(4) Aufspaltung in Fonds und Gegenbestände<br />
Auswahl eines Fonds (vgl (vgl. Übersicht vorne)<br />
Differenzierung nach Fonds und Gegenbeständen in der Bewegungsbilanz:<br />
Mittelverwendung Mittelherkunft<br />
A f + + Ag +<br />
P f - + Pg -<br />
P f + + P g +<br />
A f - + Ag -<br />
g g<br />
Trennung in Fondsnachweis und Gegenbeständerechnung:<br />
Zuflüsse zum Fonds<br />
Fondsnachweis Gegenbeständerechnung<br />
Abflüsse aus dem<br />
Fonds<br />
Fondsmittelverwendung<br />
A f + + Pf - A f - + Pf + Ag + + Pg - Ag - + Pg +<br />
Saldo Δ F:<br />
Fondsmittelzunahme<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
19<br />
Saldo Δ F:<br />
Fondsmittelzunahme<br />
Fondsmittelquellen<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (4b)<br />
Beispiel<br />
hier: Fonds bezüglich flüssiger Mittel<br />
Mittelverwendung Mittelherkunft<br />
C Coenenberg ( (1997), ) SS.<br />
623-645<br />
A f + : FM + 10 Ag + : AV + 20 P f + : 0 Pg + : RL + 20<br />
Fo + 10<br />
P f - : 0 Pg - : Rst - 20<br />
Vb - 10<br />
Ag + : AV + 20<br />
Fo + 10<br />
P - Rt- Pg 20<br />
- : Rst- 20<br />
Vb- 10<br />
Δ FM 10<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
G + 10<br />
A f - : 0 Ag - : Vo - 40<br />
70 70<br />
Gegenbeständerechnung<br />
Pg + : RL + 20<br />
G + 10<br />
A - V - Ag 40<br />
- : Vo- 40<br />
70 70<br />
Fondsnachweis<br />
A f + : FM + 10 Δ FM 10<br />
10 10<br />
20<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (5)<br />
(5) Ersatz von Beständedifferenzen durch Kontenumsätze:<br />
- Übergang zur echten stromgrößenorientierten Betrachtungsweise<br />
- Teilweise Aussonderung der fondsneutralen Bewertungs-, Uminvestierungsund<br />
Umfinanzierungsbuchungen<br />
- (Teil-) Bruttorechnung durch Zerlegung der Beständedifferenzen<br />
- Umsatzbilanz ist eine vollständig aus Kontenumsätzen ermittelte<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
21<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel<br />
Für das Anlagevermögen g g gelte g laut Anlagespiegel g p g im JA ( (extern möglich): g )<br />
Buchwert<br />
in t<br />
Zugänge<br />
Zg<br />
Abgänge<br />
Ag<br />
Zuschreibungen<br />
Zs<br />
Abschreibungen<br />
As<br />
Buchwert<br />
in t+1<br />
Buchwert<br />
-<br />
differenz<br />
100 +30 + 30 - 5 +10 + 10 - 15 120 +20 + 20<br />
Für die flüssigen Mittel gelte aus der Buchhaltung (nur intern möglich):<br />
Zugänge FZg: FZg 150 Abgänge FAg: 140<br />
Aus der Bewegungsbilanz folgt:<br />
Gegenbeständerechnung<br />
Fondsmittelverwendung Fondsmittelherkunft<br />
unzerlegt: Fo + 10<br />
Rst - 20<br />
Vb - 10<br />
zerlegt: AVZg 30<br />
AVZs 10<br />
Δ FM 10<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
RL + 20<br />
G + 10<br />
Vo - 40<br />
AVAg 5<br />
AVAs 15<br />
90 90<br />
Fondsnachweis<br />
FZg 150 FAg 140<br />
Δ FM 10<br />
150 150 Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
22<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (6a)<br />
(6) Einbeziehung der GuV<br />
Ersatz des Bilanzgewinns durch<br />
- Erträge und Aufwendungen aus der GuV<br />
- Rücklagenveränderungen<br />
- Gewinnverwendung<br />
Gt+1 = Et+1 − AWt+ 1 − RLZt+1 + RLAt+1+<br />
GVt(Vorstand<br />
und Aufsichtsrat)<br />
Gt = Dt + GVt + RLZt<br />
(Hauptversammlung)<br />
ΔG=Gt+1 − Gt = ( Et+1 −RLZt+1 −RLZt) − ( AWt+ 1 + Dt<br />
−RLAt+1)<br />
korrigierte Mittelherkunft − korrigierte Mittelverwendung<br />
Verwendete Symbole:<br />
G = Gewinn t = Periode<br />
AW = Aufwand E = Ertrag<br />
RLZ = Rücklagenzuführung RLA = Rücklagenauflösung<br />
GV = Gewinnvortrag D = Dividendenzahlung<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
23<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (6b)<br />
Beispiel<br />
G Gt+1 = E Et+1− AW AWt<br />
+ 1 = 250 − 220 = 30<br />
Gt = RLZt<br />
= 20<br />
Δ G = ( E −RLZ ) − AW = 250 −20 − 220 = 10<br />
t+1<br />
t t+<br />
1<br />
Gegenbeständerechnung<br />
Fondsmittelverwendung Fondsmittelherkunft<br />
Fo + 10<br />
Rst- 20<br />
Vb- 10<br />
AVZg 30<br />
AVZs 10<br />
Δ FM 10<br />
RL + 20<br />
Vo - 40<br />
AVAg 5<br />
AVAs 15<br />
AWt+1 220 E t+1 250<br />
-RLZ RLZ t<br />
-20 20<br />
310 310<br />
Fondsnachweis: wie bisher Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
24<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />
Variationsmöglichkeiten (7)<br />
(7) Aufrechnungen<br />
ZZwecke: k<br />
- Reduzierung der "aufgeblähten" Kapitalflußrechnung<br />
(Aufblähung, wenn Änderungen der Bilanzpositionen Aufwand oder<br />
Beispiel<br />
Ertrag g<br />
darstellen; Voraussetzung <strong>für</strong> Reduzierung ist Zuordenbarkeit)<br />
- Beseitigung von Bewertungsproblemen<br />
- RL mit -RLZt RLZt (20)<br />
- AV-Abschreibung mit entsprechenden Aufwendungen (15)<br />
- AV-Zuschreibung mit entsprechenden Erträgen (10)<br />
- Auflösung von Rückstellungen mit entsprechenden Erträgen (20)<br />
⇒ AWt+1- 15 = 205<br />
Et+1- 10 - 20 = 220<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
25<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />
Damit ergibt sich folgende (zweiteilige) Kapitalflussrechnung:<br />
Gegenbeständerechnung<br />
Fondsmittelverwendung Fondsmittelherkunft<br />
Fo + 10<br />
Vb- 10<br />
AVZg 30<br />
AWt+1 205<br />
Δ FM 10<br />
Daraus einteilig: FAg + E +<br />
Vo - 40<br />
AVAg 5<br />
E t+1<br />
220<br />
265 265<br />
Fondsnachweis<br />
FZg 150 FAg 140<br />
Δ FM 10<br />
150 150<br />
% *<br />
P + +<br />
Fondsmittelverwendun<br />
g<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
% *<br />
A − = FZg + AW +<br />
Gegenbeständerechnung<br />
Fondsmittelherkunft<br />
FZg FZg 150 FAg 140<br />
AW 205<br />
% *<br />
A + %<br />
40<br />
*<br />
P − FAg 140<br />
E 220<br />
10<br />
% *<br />
P + %<br />
0<br />
*<br />
A − 45<br />
405 405<br />
26<br />
% *<br />
A + +<br />
% *<br />
P −<br />
Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />
Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />
� Untergliederung von Kapitalflussrechnungen<br />
� Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
� Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
� Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
� Aussagefähigkeit<br />
g g<br />
� Informationen darüber, wie das Unternehmen finanzielle Mittel aus dem<br />
laufenden Geschäft erwirtschaftet hat<br />
� Informationen darüber, welche zahlungswirksamen Investitions- und<br />
Finanzierungsaktivitäten durchgeführt wurden<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
27<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />
Praxisbeispiel: Finanzierungsrechnung der Bayer AG (1)<br />
Mio EUR<br />
Anhang 2004 2005<br />
Operatives Ergebnis (EBIT) 1.875 2.812<br />
Ausgaben Ertragsteuern -490 -541<br />
Abschreibungen Anlagevermögen 1.959 1.835<br />
Veränderung Pensionsrückstellungen -424 424 -586 586<br />
Gewinne (-)/Verluste (+) aus Abgang von Anlagevermögen -35 -43<br />
Brutto-Cashflow 2 2.885 3.477<br />
Zu-/Abnahme Vorräte -425 -181<br />
Zu-/Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -404 156<br />
Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -5 -115<br />
Veränderung übriges Nettoumlaufvermögen/<br />
Sonstige nicht-zahlungswirksame Vorgänge 211 205<br />
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit<br />
(Netto-Cashflow im fortzuführenden Geschäft) [36] 2.262 3.542<br />
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit<br />
(Netto-Cashflow im nicht fortzuführenden Geschäft) [7.2] 188 -40<br />
Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit<br />
(Netto-Cashflow, Gesamt) 2.450 3.502<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
28<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />
Praxisbeispiel: Finanzierungsrechnung der Bayer AG (2)<br />
Anhang 2004 2005<br />
AAusgaben b <strong>für</strong> fü Sachanlagen S h l und d immaterielle i i ll Vermögenswerte V ö -1.251 1 251 -1.389 1 389<br />
Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und<br />
anderen Vermögenswerten 200 398<br />
Einnahmen aus dem Verkauf von Finanzanlagen 90 1.189<br />
Ausgaben <strong>für</strong> Akquisitionen abzüglich übernommener Zahlungsmittel -358 -2.188<br />
Zins- und Dividendeneinnahmen 400 451<br />
Ausgaben/Einnahmen aus Wertpapieren 105 -202<br />
Z Zu-/Abfluss /Abfl aus investiver i ti Tätigkeit Täti k it (G (Gesamt) t) [37] -814 814 -1.741 1 741<br />
Kapitaleinzahlungen 10 0<br />
Dividende der Bayer y AG und an Minderheitsgesellschafter g<br />
-559 -440<br />
Kreditaufnahme 1.393 2.005<br />
Schuldentilgung -881 -2.659<br />
Zinsausgaben -724 -787<br />
Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit (Gesamt) [38] -761 -1.881<br />
Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit (Gesamt) 875 -120<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
29<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />
Praxisbeispiel: Finanzierungsrechnung der Bayer AG (3)<br />
Anhang 2004 2005<br />
Zahlungsmittel am Periodenanfang 2.734 3.570<br />
Veränderung Zahlungsmittel aus Konzernkreisänderungen 6 -196<br />
Veränderung Zahlungsmittel durch Wechselkursänderungen -45 36<br />
ZZahlungsmittel hl itt l am Periodenende P i d d [39] 33.570 570 33.290 290<br />
Wertpapiere und Schuldscheine 29 233<br />
Flüssige Mittel laut Bilanz 3.599 3.523<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
30<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
2.2.3 Beziehungen zwischen Finanz- und Kapitalflussrechnung<br />
Beziehungen zwischen Finanz- und Kapitalflussrechnung<br />
Finanzrechnung g aus Buchhaltungg<br />
Bilanz der<br />
GuV<br />
Bilanz<br />
Vorperiode<br />
Erfolgsrechnung<br />
Differenzbildung<br />
Veränderungs- oder<br />
Bewegungsbilanz<br />
Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />
Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Addition von Veränderungsbilanz<br />
und Erfolgsrechnung<br />
g g<br />
Kapitalflussrechnung<br />
31<br />
Quelle: Chmielewicz/Caspari (1985), S. 165<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Technische Universität München<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 3:<br />
Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Prof. Dr. Gunther Friedl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> – Controlling<br />
Technische Universität München<br />
Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de
Inhalt<br />
3. Erfolgszielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
31Investitionsrechnung<br />
3.1 Investitionsrechnung<br />
3.1.1 Rechnungszwecke der Investitionsrechnung<br />
3.1.2 Entscheidungsprobleme der Investitionsrechnung<br />
313 3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />
321 3.2.1 Rechnungszwecke der Kosten- Kosten und Erlösrechnung<br />
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
33Bilanzrechnung<br />
3.3 Bilanzrechnung<br />
3.3.1 Gegenstand und Rechnungszwecke der Bilanzrechnung<br />
3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />
333 3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Literatur<br />
� Kapitel 3.1:<br />
Bitz, , M. ( (1993): )<br />
Investition. In: Vahlens Kompendium der <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong>. Band 1. Hrsg. v. M. Bitz, K.<br />
Dellmann, M. Domsch u. H. Egner. 3. Aufl., München 1993, S. 457-519.<br />
Trautmann, S. (2006):<br />
IInvestitionen. titi BBewertung, t AAuswahl hl und d Ri Risikomanagement. ik t Berlin, B li Heidelberg H id lb 2006. 2006<br />
� Kapitel 3.2:<br />
Schweitzer, M. und H.-U. Küpper (2003):<br />
Systeme der Kosten- Kosten und Erlösrechnung Erlösrechnung. 8. 8 Aufl., Aufl München 2003. 2003<br />
Küpper, H.-U./Friedl, G./Pedell, B. (2003):<br />
Übungsbuch zur Kosten- und Erlösrechnung. 4. Aufl., München 2003.<br />
� Kapitel ap e 33.3: 3<br />
Coenenberg, A. G. und Mitarbeiter (2005):<br />
Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. 20. Aufl., Landsberg 2005.<br />
Kleekämper/Kuhlewind (2002):<br />
Internationale Rechnungslegung, in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling,<br />
hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 777-787.<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
3<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
3<br />
3.1 Investitionsrechnung<br />
3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />
3.3 Bilanzrechnung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
4<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.1 Rechnungszwecke der Investitionsrechnung<br />
Rechnungszwecke der Investitionsrechnung<br />
� Kennzeichnung von Investitionsbegriffen<br />
� zahlungsorientiert<br />
� vermögensorientiert<br />
� Bereitstellung von Informationen <strong>für</strong>...<br />
� die Anlage finanzieller Mittel<br />
� die Planung von mittel- und langfristigen Entscheidungen<br />
�� die Steuerung und Kontrolle von Investitionen<br />
• Steuerung als Umsetzung der Investitionsentscheidung<br />
• Üb Überprüfung üf der d Erfolgserreichung E f l i h (Kontrolle (K t ll ii.e.S.) S )<br />
• Abweichungsanalyse (Kontrolle i.w.S.)<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
5<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.2 Entscheidungsprobleme der Investitionsrechnung<br />
Mögliche Problemstellungen in der Investitionsrechnung<br />
Durchführung eines<br />
Investitionsprojekts?<br />
Welche von mehreren sich aus rein<br />
technischen Gründen ausschließenden<br />
Investitionsalternativen soll durchgeführt<br />
werden? d ?<br />
Wie lang soll ein Investitionsprojekt<br />
durchgeführt werden?<br />
Vorteilhaftigkeit ja / nein<br />
Rangfolge /<br />
Wahlentscheidung<br />
Optimale Investitionsdauer<br />
Wann soll eine Investition ersetzt werden? Optimaler Ersatzzeitpunkt<br />
Welche von mehreren finanziellen<br />
IInvestitionsalternativen titi lt ti sollen ll PProgrammentscheidung t h id<br />
durchgeführt werden<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.2 Entscheidungsprobleme der Investitionsrechnung<br />
Grundlegende Entscheidungskriterien in der Investitionsrechnung<br />
Zeithorizont Statisch Dynamisch<br />
Prognose- Prognose<br />
sicherheit<br />
Kapitalmarkt<br />
(vgl. Abb. 1-6)<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Si Sicherheit h h it UUnsicherheit i h h it<br />
Vollkommen Unvollkommen<br />
7<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />
Verfahren zur Lösung von Wahlentscheidungsproblemen<br />
Verfahren der Investitionsrechnung<br />
bei Wahlentscheidungen<br />
Statische Verfahren Dynamische Verfahren<br />
Erfolgsmaß als<br />
Rechnungsziel<br />
Kosten- Kosten<br />
vergleichsrechnung<br />
Gewinn- Gewinn<br />
vergleichsrechnung<br />
Rentabilitätbilitätsvergleichsrechnung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Risikomaß als<br />
Rechnungsziel<br />
Amortisationsi<br />
i<br />
rechnung<br />
8<br />
Endwertmethoden<br />
Entnahmemethoden<br />
Rentabilitätsmethoden<br />
Kapitalwert- Annuitäts- Interne<br />
methode methode Zinssatzmethode<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />
Annahmen und Beurteilung der dynamischen Verfahren der<br />
Investitionsrechnung<br />
� Vollkommener Kapitalmarkt als Finanzierungsannahme<br />
�� ZZurechenbarkeit h b k it dder Ei Ein- und d AAuszahlungen hl<br />
� Prognose der Zahlungen in Bezug auf Höhe und zeitlichen Anfall<br />
� Widerspruch p zwischen interner Zinsfußmethode und Kapitalwertmethode<br />
p<br />
Bsp.: 2 Investitionsprojekte A und B mit: zA = −110,<br />
K<br />
Widerspruchs<br />
bereich<br />
r B = 1,5 Projekt B<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
r A = 9<br />
{ , } zB = { −10 , 25}<br />
R = interner Zinsfuß<br />
i = Kalkulationszinsfuß;<br />
bei vollkommenem Kapitalmarkt gilt<br />
i = Marktzinssatz<br />
9<br />
Projekt A<br />
i,r<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />
Wichtige Ansätze zur Lösung von Programmentscheidungsproblemen<br />
SSukzessive k i Verfahren V f h<br />
(z.B.: begrenzte<br />
Fi Finanzierungsmittel<br />
i i l<br />
zu festem Zinssatz<br />
als Nebenbedingung)<br />
Verfahren der Investitionsrechnung<br />
bei Programmentscheidungen<br />
� Investitionsdauer-/ Ersatzprobleme<br />
� T variabel<br />
dK<br />
� K (T) → max! = 0<br />
dT<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Investitions- und<br />
Fi Finanzplanung l<br />
(Dean, Hax,<br />
Albach)<br />
10<br />
Si Simultanverfahren<br />
l f h<br />
Investitions-<br />
undd<br />
Produktions-<br />
Planung<br />
(Jacob)<br />
Investitions-,<br />
Fi Finanz- undd<br />
Produktionsplanung<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Überblick über Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer<br />
Erwartungen<br />
Zwecksetzung der Konzepte zur<br />
Unsicherheitsbewältigung<br />
feste<br />
Investition<br />
Investition<br />
mit Optionen � Realoptionen<br />
Analyse der Unsicherheit Bestimmung optimaler Alternativen<br />
WahrscheinlichkeitsSensitivitätstheoretischeUnsicheranalysen<br />
heitsanalysen (Sensibilität,<br />
kritischer Wert/<br />
Funktion, z.B.<br />
interner Zinsfuß)<br />
Analytische<br />
Verfahren<br />
Simulationsverfahren<br />
Zustandsbaumverfahren<br />
Entscheidungsbaumverfahren<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Portfeuilletheoretische<br />
Ansätze<br />
11<br />
Entscheidungstheoretisch<br />
fundierte Konzepte<br />
(z (z.B. B Bernoulli-Prinzip)<br />
Bernoulli Prinzip)<br />
Korrektur-<br />
Verfahren<br />
(z.B. Erhöhung<br />
Kalkulations-<br />
zins)<br />
Satisfizierungskonzepte<br />
(z.B. Amortisationsdauer)<br />
)<br />
Heuristische<br />
Konzepte<br />
Nutzwertanalysen<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />
Investitionsprojekts (1)<br />
1. Festlegung einer Zielgröße und damit der entsprechenden Einflussfaktoren<br />
hier im Beispiel:<br />
Z<br />
( 1 + ) ⋅<br />
T ( 1 + i i)<br />
⋅ i<br />
( 1 + i)<br />
− 1<br />
= (p - kv)<br />
⋅ x - A o ⋅ T<br />
A0 = Anschaffungsauszahlung des Investitionsprojekts<br />
T = Nutzungsdauer des Investitionsprojekts<br />
x = jährliche Absatzmenge des damit produzierten Produkts<br />
p = Absatzpreis je Mengeneinheit<br />
kv = variable Stückkosten<br />
i = Kalkulationszinsfuß (10 %)<br />
Z ist der Gewinn pro Jahr; die Anschaffungsauszahlung A0 wird als äquivalente Annuität auf die<br />
Nutzungsdauer verteilt und vom jährlichen Deckungsbeitrag (p - k v) ⋅ x abgezogen.<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
12<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />
Investitionsprojekts (2)<br />
2. Festlegung von Wahrscheinlichkeitsverteilungen w() <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Einflussfaktoren<br />
A0 im Bereich von 200.000 200.000 200.000 200.000 200.000<br />
bis 220.000 220.000 220.000 220.000 220.000<br />
w (A0) 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2<br />
T<br />
w (T)<br />
k v<br />
w (k v)<br />
8<br />
0,2<br />
50 < 55<br />
0,2<br />
9<br />
0,2<br />
50 < 60<br />
0,6<br />
10<br />
0,2<br />
60 < 65<br />
0,2<br />
X 750 < 850 850 < 950 950 < 1.050 1.050 < 1.150 1.150 < 1.250<br />
w (x) 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2<br />
P<br />
w (p)<br />
80 < 90<br />
0,2<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
90 < 100<br />
0,2<br />
13<br />
100 < 110<br />
0,4<br />
11<br />
0,2<br />
110 < 120<br />
0,2<br />
11<br />
0,2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />
Investitionsprojekts (3)<br />
3. Konstruktion eines Zufallsmodells entsprechend den<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilungen<br />
Größe<br />
Gewürfelte A0 T Kv X P<br />
Zahl<br />
1 210.000 8 52,5 800 85<br />
2 230 230.000 000 9 57 57,5 5 900 95<br />
3 230.000 10 57,5 1.000 105<br />
4 250 250.000 000 10 57 57,5 5 11.100 100 105<br />
5 270.000 11 62,5 1.200 115<br />
Ø 238 238.000 000 96 9,6 57 57,5 5 11.000 000 101<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
14<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />
Investitionsprojekts (4)<br />
4. Simulation von Daten anhand des Zufallsmodells in verschiedenen Durchläufen<br />
P A0 T Kv X P P<br />
1 230.000 9 57,5 800 95 -9.950<br />
2 270.000 11 57,5 1.100 115 21.750<br />
3 270.000 9 57,5 1.000 85 -19.300<br />
4 210.000 11 62,5 1.000 105 10.200<br />
5 250.000 10 57,5 1.000 95 -3.150<br />
6 210.000 11 52,5 1.200 115 45.000<br />
7 230.000 11 52,5 1.200 105 28.600<br />
8 230.000 9 62,5 800 105 -2.700<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
15<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />
Investitionsprojekts (5)<br />
5. Berechnung und Reihung der Zielwerte (hier zusätzlich bester, schlechtester und<br />
Durchschnittswert)<br />
Rang Zielwert-Nr. Zielwert (€)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Bester Wert<br />
6<br />
7<br />
2<br />
4<br />
Ø<br />
5<br />
8<br />
1<br />
3<br />
Schlechtester Wert<br />
16<br />
56.708<br />
45.000<br />
28.600<br />
21.750<br />
10.200<br />
3.798<br />
-3.150<br />
-5.700<br />
-9.950<br />
-19.300 19 300<br />
-41.233<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />
Investitionsprojekts (6)<br />
6. Ableitung einer empirischen Verteilungsfunktion der Zielwerte<br />
0<br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
55<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
∑ Relative<br />
Häufigkeit<br />
Gewinnschwelle<br />
-40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
17<br />
10% dder Zi Zielwerte l t<br />
liegen zwischen<br />
T€ 45 und 56,7<br />
55% der Zielwerte<br />
sind vorteilhaft,<br />
li liegen zwischen i h<br />
T€ 0 und 56,7<br />
Zielwert<br />
(T€)<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein entscheidungstheoretisch fundiertes Konzept:<br />
Bernoulli-Prinzip<br />
Max Φ ( A i ) = p j u ( e ij )<br />
Φ<br />
∑ ⋅<br />
j<br />
( Ai<br />
) = Präferenzwert der Alternative i<br />
p j = Ei Eintrittswahrscheinlichkeit t itt h h i li hk it fü <strong>für</strong> UUmweltzustand lt t d j<br />
e<br />
ij<br />
( )<br />
= Ergebnis (z.B. (z B Gewinn, Gewinn Kapitalwert) der<br />
Alternative i bei Eintritt von Umweltzustand j<br />
u e eji<br />
= Ri Risikonutzenfunktion<br />
ik t f kti<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
18<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiele <strong>für</strong> Risiko-Nutzenfunktionen bei alternativen<br />
Risikoeinstellungen<br />
Im Folgenden: Betrachtung nur einer Alternative<br />
ej = Ergebnis<br />
pj = Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> ej u(e) = Nutzenfunktion<br />
E = Erwartungswert<br />
SÄ = Sicherheitsäquivalent<br />
e<br />
e<br />
1<br />
2<br />
= 25<br />
= 225<br />
p<br />
p<br />
1<br />
p 2<br />
= 0,4<br />
= 0,6<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
19<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
U(e)<br />
15<br />
11<br />
5<br />
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel 1: Risikoscheu ( = Risikoaversion)<br />
Konkave Risiko-Nutzenfunktion, z.B.: u(e)= e<br />
[ u ( e ) ] = 04 0,4 ⋅ 25 + 06 0,6 ⋅ 225 = 11<br />
E = =<br />
Bei Risikoscheu gilt:<br />
SÄ = 11<br />
2<br />
= 121 (Es gilt : u(121) = 121 = 11)<br />
SÄ < E(e) bzw.<br />
E (u(e)) < u(E(e))<br />
E(e) = 0,4 ⋅ 25 + 0,6 ⋅ 225 = 145<br />
•<br />
• •<br />
•<br />
u(e) =<br />
Ä 225 e<br />
25 SÄ=121 145 225 e<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
20<br />
e<br />
0,4<br />
0,6<br />
SÄ < E(e)<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel 2: Risikoneutralität<br />
Lineare Risiko-Nutzenfunktion, z.B.:u(e)=e<br />
[ u(e) ] = 04 0,4 ⋅ 25 + 06 0,6 ⋅ 225 = 145<br />
E<br />
=<br />
SÄ = 145<br />
(Es gilt :<br />
u(145) = 145)<br />
E(e) = 0,4 ⋅ 25 + 0,6 ⋅ 225 = 145<br />
Bei Risikoneutralität<br />
gilt : SÄ = E(e) bzw. E(u(e)) = u(E(e))<br />
225<br />
145<br />
25<br />
u(e)<br />
25 145 225<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
u(e)=e<br />
e<br />
21<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />
Beispiel 3: Risikofreude ( = Risikosympathie)<br />
Konvexe Risiko-Nutzenfunktion, z.B.: u(e)=e 1,2<br />
E<br />
1,<br />
2<br />
1,<br />
2<br />
[ u ( e ) ] = 0 0,<br />
4 4⋅<br />
25 + 0 0,<br />
6 6⋅<br />
225 = 417 417,<br />
85<br />
SÄ =<br />
1<br />
, 2<br />
417,<br />
85<br />
E(e) = 0,4⋅25+<br />
0,6⋅225=<br />
145<br />
U(e)<br />
664 664,69 69<br />
417 417,85 85<br />
47,59<br />
•<br />
+ Bei Risikofreude gilt:<br />
= 152<br />
, 82<br />
(Esgilt:<br />
u(152,82) = 152,<br />
82<br />
• •<br />
1,<br />
2<br />
25 145 152 152,82 82 225<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
22<br />
•<br />
= 417,<br />
85)<br />
u(e)=e 1,2<br />
e<br />
0,4<br />
0,6<br />
SÄ > E(e) bzw.<br />
E (u(e)) > u(E(e))<br />
E(e) > SÄ<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
3<br />
3.1 Investitionsrechnung<br />
3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />
3.3 Bilanzrechnung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
23<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />
Teilsysteme der Erfolgsrechnung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kostenrechnung<br />
Kostenarten Kostenstellen Kostenträger<br />
Erlösrechnung<br />
Erlösarten Erlösstellen Erlösträger<br />
Erfolgsrechnung<br />
24<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.1 Rechnungszwecke der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Überblick über die Rechnungszwecke der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Abbildung/<br />
Planung und<br />
Verhaltenssteuerung Kontrolle<br />
Dokumentation des<br />
Steuerung des<br />
im Unternehmens-<br />
Unternehmens- des Unternehmens-<br />
UnternehmensUnternehmensUnternehmensprozessprozessesprozessesprozesses<br />
• Ermittlung<br />
realisierter Kosten<br />
• Produktionsprogramm<br />
• Beschaffungsprogramm<br />
• Mitarbeiter<br />
• Zeitvergleich<br />
• BBestellmengen t ll<br />
•individuelle Motive • Soll-Ist-Vergleich<br />
• Prognose<br />
zukünftiger g Kosten<br />
• Fertigungslosgrößen • Anreize • Betriebsvergleich<br />
• Eigenfertigung<br />
oder Fremdbezug<br />
• Preisbestimmung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
25<br />
• Abweichungsanalyse<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Überblick über die Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Bestandteile<br />
Aufgaben<br />
Kostenartenrechnung<br />
Erfassung der<br />
entstandenen<br />
Kosten<br />
Gli Gliederung d in i<br />
Kostenarten und<br />
-kategorien<br />
Planung der<br />
zukünftigen<br />
Kosten<br />
Gemeinkkosten<br />
t<br />
Einzelkosten<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
KKostenstellen-/ t t ll /<br />
prozessrechnung<br />
Verteilung der Gemeinkosten<br />
• auf Kostenstellen bzw. Prozesse<br />
•zwischen i h Kostenstellen<br />
K t t ll<br />
• auf Bezugsgrößen<br />
Planung g der Gemeinkosten jje<br />
Stelle<br />
Kontrolle der Gemeinkosten je Stelle<br />
26<br />
Kostenträgerrechnung<br />
-Zeitrechnung<br />
-Stückrechnung<br />
Stückrechnung<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Aufgaben der Kostenarten- und Kostenstellenrechnung<br />
� Kostenartenrechnung<br />
� Gliederung der Kostenarten<br />
� Kostenerfassung<br />
� Kostenstellenrechnung<br />
� Aufgaben und Verteilungsprobleme:<br />
(1) ( ) Zuordnung g der Kostenträger- g und Kostenstellengemeinkosten g<br />
zu den<br />
einzelnen Kostenstellen (Instrument: Betriebsabrechnungsbogen)<br />
(2) Verrechnung der Kosten der Vorkosten- auf Endkostenstellen<br />
(innerbetriebliche Leistungsverrechnung)<br />
(3) Bestimmung von Zuschlagssätzen <strong>für</strong> die Kosten der Endkostenstellen<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
27<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Betriebsabrechnungsbogen als Instrument der Kostenstellenrechnung<br />
Kostenarten<br />
Ei Einzelkosten lk t<br />
Gemeinkosten<br />
Summe<br />
Primäre Kosten<br />
Stellenumlage<br />
Gesamtkosten<br />
Bezugsbasis<br />
Umschlagssatz<br />
Gesamtbetrag(Zeilensumme)<br />
)<br />
Vorkostenstellen Endkostenstellen<br />
All Allg.<br />
Hilfskosten<br />
stellen<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Hilfskostenstellen<br />
Fertigungshilfsstellen<br />
Materialhilfsstellen<br />
28<br />
Hauptkostenstellen<br />
Fertigungs<br />
hauptstellen<br />
Hilfskostenstellen<br />
Verwaltungshilfsstellen<br />
Vertriebshilfs-<br />
Stellen<br />
NebenundAusgliederungs-<br />
derungs<br />
stellen<br />
Quelle: (Schweitzer/Küpper (2003), S. 132<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Überblick über die Verfahren der innerbetrieblichen<br />
Leistungsverrechnung<br />
Ei Einzelkosten- lk t<br />
verfahren<br />
Blockumlage<br />
Verfahren der innerbetrieblichen<br />
LLeistungsverrechnung i t h<br />
Kostenstellen- Kostenstellen<br />
Kostenstellen-<br />
Kostenstellen<br />
umlageverfahren<br />
Treppenumlage<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
29<br />
Gutschrift-<br />
Lastschrift-<br />
Verfahren<br />
ausgleichsverfahren<br />
Iteratives<br />
Verfahren<br />
KKostenträger t t ä<br />
verfahren<br />
Gleichungsverfahren<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Beispielparameter<br />
Beispiel einer Kostenstellenstruktur mit einer gegenseitigen Leistungsbeziehung<br />
V 1<br />
02 0,2<br />
U 1= 8.000 U 2= 6.000<br />
0,5<br />
E 3<br />
0,3<br />
0,2<br />
U3= 10.000 U4= 20.000<br />
Kostenträger g<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
30<br />
0,4<br />
V 2<br />
E 4<br />
0,4<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 138<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Gleichungsverfahren<br />
Gleichungsverfahren<br />
K1 = 8.000 + 0,2 ⋅ K2 K2 = 6.000 + 0,2 ⋅ K1 E 3 = 10.000 + 0,5 ⋅ K 1 + 0,4 ⋅ K 2<br />
E 4 = 20.000 + 0,4 ⋅ K 2 +0,3⋅ + 0,3 K 1<br />
K i = u i + ∑ a ji ⋅ K<br />
j<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
j<br />
K 1 = 9583,33<br />
K 1 = 7916,67<br />
31<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Kontenmäßige Darstellung der Kostenumlage <strong>für</strong> V 1 und V 2<br />
V1 Kosten Erlöse<br />
Primäre Kosten<br />
Belastung von V 2<br />
8.000,00<br />
1.583,33<br />
Belastung auf V 2<br />
Belastung auf E 3<br />
BBelastung l t auf f E 4<br />
1.916,67<br />
4.791,67<br />
22.875,00 875 00<br />
Gesamte Kosten 9.583,33 9.583,33<br />
V<br />
Kosten 2<br />
Erlöse<br />
Primäre Kosten<br />
Belastung von V 1<br />
6.000,00<br />
1.916,67<br />
Belastung auf V 1<br />
Belastung auf E 3<br />
Belastung auf E 4<br />
1.583,33<br />
3.166,67<br />
3.166,67<br />
Gesamte Kosten 7.916,67 7.916,67<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
32<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Kontenmäßige Darstellung der Kostenumlage <strong>für</strong> E 3 und E 4<br />
E3 Kosten Erlöse<br />
Primäre Kosten 10 10.000,00 000 00 Belastung auf<br />
Kostenträger<br />
17 17.958,33 958 33<br />
Belastung von V 1<br />
Belastung von V 1<br />
4.791,67<br />
3.166,67<br />
Gesamte Kosten 17.958,33 17.958,33<br />
Kosten Erlöse<br />
E 4<br />
Primäre Kosten 20 20.000,00 000 00 Belastung auf<br />
Kostenträger<br />
17 17.958,33 958 33<br />
Belastung von V 1<br />
Belastung von V 1<br />
2.875,00<br />
3.166,67<br />
Gesamte Kosten 26.041,67 26.041,67<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
33<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Iteratives Verfahren<br />
V 1 V 2 V 3 V 4<br />
8.000 6.000 10.000 20.000<br />
� 1.600 4.000 2.400<br />
∑ 7.600<br />
1.520 �� 3.040 3.040<br />
304 760 456<br />
60,80 �� 121,60 121,60<br />
�� 12 12,16 16 30 30,40 40 18 18,24 24<br />
2,43 �� 4,86 4,86<br />
�� 049 0,49 122 1,22 073 0,73<br />
(9.583,23) (7.916,65) ∑ 17.958,08 ∑ 26.041,43<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
34<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 143<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Gutschrift-Lastschrift-<br />
Verfahren (= Deckungsumlageverfahren) (1)<br />
Mengenströme zwischen den Kostenstellen Verrechnungspreise<br />
V1 V2 E3 E4 je Mengeneinheit<br />
V1 (-4.000) 800 2.000 1.200 7,-<br />
V2 1400 1.400 ( (-7.000) 7 000) 2800 2.800 2800 2.800 33,-<br />
E3 1.000 500 (-2.500) 1.000 10,-<br />
E4 300 300 1200 1.200 ( (-1.800) 1 800) 15 15,-<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
35<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 145 f.<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Gutschrift-Lastschrift-<br />
Verfahren (= Deckungsumlageverfahren) (2)<br />
V1 V2 E3 E4<br />
Primäre Kosten 8.000 6.000 10.000 20.000<br />
Umlage g V1 -28.000 5.600 14.000 8.400<br />
Umlage V2 4.200 -21.000 8.400 8.400<br />
Umlage g E3 10.000 5.000 -25.000 10.000<br />
Umlage E4 4.500 4.500 18.000 -27.000<br />
Summe -1.300 100 25.400 19.800<br />
Deckungsumlage (1:1) 1.300 -100 -600 -600<br />
Belastung der Kostenträger 24.800 19.200<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
36<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 145 f.<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Verfahren der Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)<br />
� Verfahren der Kalkulation im Überblick<br />
Divisionsrechnung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kalkulationsverfahren<br />
ÄquivalenzziffernMaschinensatz-<br />
Zuschlagsrechnung<br />
rechnungg<br />
rechnungg<br />
Kalkulation von<br />
Kuppelprodukten<br />
37<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Beispiel zur Divisionsrechnung<br />
Kosten insgesamt Kosten je Tonne<br />
Ausbringungsmenge<br />
Rohstoffe (2000t)<br />
750.000<br />
500,00<br />
Transportkosten<br />
Betriebskosten<br />
150.000<br />
100,00<br />
Löhne und Gehälter<br />
600.000<br />
400,00<br />
Soziale Kosten<br />
60.000<br />
40,00<br />
Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
15.000<br />
10,00<br />
Energiekosten<br />
8.400<br />
5,60<br />
Versicherungen<br />
1.980<br />
1,32<br />
Ab Abschreibungen h ib<br />
105 105.000 000<br />
70 70,00 00<br />
Summe 1.690.380 1.126,92<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 160<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
38<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Beispiel zur Äquivalenzziffernrechnung<br />
Sorte Äquivalenz- Äquivalenz Produktions- Produktions Schlüsselzahl Stückkosten Gesamtkosten<br />
ziffer menge je Tonne je Sorte<br />
(t) (DM) (DM)<br />
I 0,5 12.000 6.000 10,00 120.000<br />
II 08 0,8 5000 5.000 4000 4.000 16 16,00 00 80 80.000 000<br />
III 1,0 19.000 19.000 20,00 380.000<br />
IV 1,6 10.000 16.000 32,00 320.000<br />
Summe 45.000 900.000<br />
Kosten je Schlüsseleinheit: € 900.000 : 45.000 = 20 €<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
39<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 167<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Beispiel zur Zuschlagsrechnung<br />
� Zuschlagssätze aus der Kostenstellenrechnung<br />
�� Unterstellung: Gemeinkosten proportional zu Einzelkosten Einzelkosten, Zeiten, Zeiten Gewicht, Gewicht etc. etc<br />
Materialkosten 330,40<br />
Fertigungslohn 11.400 400<br />
Fertigungsgemeinkosten 1.300<br />
Fertigungsstelle I: 200 h zu 6,50 1.400<br />
Fertigungsstelle II: 700 kg zu 2,00 1.274<br />
Fertigungsstelle III: 280% von 455,00 120<br />
Fertigungskosten 5.494<br />
Herstellkosten 5.824,40<br />
Verwaltungsgemeinkosten: 20% von 5.824,40 1.164,88<br />
Vertriebsgemeinkosten: g<br />
12% von 5.824,40 698,93<br />
Sondereinzelkosten des Vertriebs 160,00<br />
Selbstkosten je Stück Euro 7.848,21<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
40<br />
Beispiel und Grundschema<br />
der Zuschlagskalkulation<br />
(Schweitzer/Küpper (1998),<br />
SS. 180)<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Maschinensatzrechnung<br />
� Die von der Laufzeit einer Maschine abhängigen Kosten werden über einen<br />
Maschinenstundensatz verrechnet<br />
→ Minuten- bzw. Stundensatz je Maschine (Divisionskalkulation)<br />
�� Evtl Evtl. <strong>für</strong> verschiedene Maschinen in einer Kostenstelle unterschiedliche<br />
Maschinenstundensätze (Genauigkeit)<br />
�� Einbindung in Zuschlagskalkulation<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
41<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Kalkulation von Kuppelprodukten<br />
� Kosten einer Kuppelproduktion: Verteilung auf die Kuppelprodukte nach dem<br />
Verursachungsprinzip nicht möglich<br />
� Verfahren:<br />
1. Restwertrechnung<br />
1 Hauptprodukt, Nebenprodukte; Kosten des Kuppelprozesses auf<br />
Hauptprodukt<br />
2. Verteilungsrechnung (Schlüsselung)<br />
a) produktionsorientiert produktionsorientiert, z.B. z B nach Fertigungsmengen<br />
b) marktorientiert, z.B. nach Erlösen, DB, etc.<br />
→ Tragfähigkeitsprinzip<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
42<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Erlösrechnung<br />
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
� Möglichkeit des analogen Aufbaus<br />
EK<br />
KAR KTR<br />
EAR<br />
GGK<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
KSR<br />
Steuerung<br />
dezentraler Einheiten<br />
ESR<br />
43<br />
ETR<br />
Kosten<br />
ER<br />
Erlöse<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Erfolgsrechnung<br />
3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />
� Verknüpfung von Erlös- und Kostenrechnung<br />
�� kalkulatorische Stückerfolgsrechnung<br />
� Stückgewinne<br />
� Stückdeckungsbeiträge<br />
� kalkulatorische Periodenerfolgsrechnung<br />
Betriebsergebniskonto beim Gesamtkostenverfahren<br />
- Gesamtkosten der Periode<br />
nach Kostenarten<br />
- Herstellkosten der<br />
Bestandsminderungen an<br />
Halb- und Fertigfabrikaten<br />
- Periodenerlöse<br />
- Herstellkosten der<br />
Bestandsmehrungen an<br />
H alb- und Fertigfabrikaten<br />
Betriebsergebniskonto beim Umsatzkostenverfahren<br />
-Gesamtkosten der in einer - Periodenerlöse nach ac<br />
Periode abgesetzten Produkte<br />
nach Produktarten<br />
Produktarten<br />
- Betriebsgewinn - BBetriebsgewinn i b i<br />
- BBetriebsverlust i b l<br />
- Betriebsverlust<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 190 Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 192<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
44<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Überblick über die Systeme der Kosten- und Erlösrechnung (1)<br />
Rechnungszweckorientierung<br />
Ermittlungsorientierte Planungsorientierte Verhaltenssteuerungs-<br />
Umfang Kosten- und Kosten- und orientierte Kosten- und<br />
und Art der<br />
Verrechnung<br />
Erlösrechnungen Erlösrechnungen Erlösrechnungen<br />
Investitionstheoretische Standardkostenrechnung<br />
Einflußgrößenbezogene<br />
Rechnungen<br />
Kostenrechnung auf Teilkostenbasis<br />
Periodische Planerfolgsrechnung(Betriebsplankostenrechnung)<br />
Behavioral Accounting<br />
Istkosten- und Isterlös- Prognosekostenrechnung Principal-Agent-Ansätze<br />
Vollkosten- und rechnungen auf auf Vollkostenbasis<br />
-erlösrechnungen Vollkostenbasis - starre<br />
- flexible Standardkostenrechnung<br />
auf Vollkostenbasis<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Konstruktionsbegleitende g<br />
Kostenrechnung Target Costing<br />
Prozeßkostenrechnungen<br />
45<br />
QQuelle: ll Schweitzer/Küpper S h it /Kü (2003) (2003), S. S 69<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Überblick über die Systeme der Kosten- und Erlösrechnung (2)<br />
Istkosten- und Isterlös- Grenzplankosten- und<br />
Teilkosten Teilkosten- und nd rechnungen auf Deck Deckungsbeitrags-<br />
ngsbeitrags<br />
-erlösrechnungen Teilkostenbasis rechnung<br />
Prozeßorientierte Kosten-<br />
rechnung<br />
Relative EinzelkostenundDeckungsbeitragsrechnung<br />
g<br />
Kombinierte<br />
Kombination isolierter<br />
Teil- und Vollkosten-<br />
RRechnungen h sowie i -erlösrechnungen<br />
lö h<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Integration von prozeßorientierter<br />
Teilkosten<br />
rechnung und<br />
Fixkostenstufung<br />
46<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 69<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Prognosekostenrechnung auf Vollkostenbasis<br />
� Kennzeichnung<br />
� System der Plankostenrechnung aus Vollkostenbasis<br />
�� Erwartete Istkosten einer Periode werden prognostiziert und den tatsächlich<br />
realisierten Kosten gegenübergestellt<br />
�� Vi Vier KKomponenten t<br />
• Vorrechnung<br />
• Nachrechnung<br />
• Ermittlung von Abweichungen<br />
• Abweichungsanalyse<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
47<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
F 0<br />
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Abweichungsanalysen bei Vollkostenrechnung<br />
K<br />
Prog ognosekosten II<br />
verrechnete Progn gnosekosten<br />
C i (a i ,q i ,x i )<br />
B' i(a i,q p,x i)<br />
Prognosekosten Pr<br />
I<br />
verrechnete Fixkosten<br />
B i(a p,q p,x i)<br />
O i<br />
F' 0<br />
0 x i x p<br />
F' i<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
B'p(a p( i,q i,qp,x p, p) p)<br />
B p(a p,q p,x p)<br />
F 0<br />
48<br />
x<br />
K = Höhe der Gemeinkosten<br />
F o<br />
x<br />
=Fixe Kosten<br />
= Beschäftigung<br />
xp<br />
xi<br />
a ap<br />
ai<br />
qp<br />
q<br />
= prognostizierte Beschäftigung der Planperiode<br />
= realisierte Beschäftigung der Planperiode<br />
= prognostizierter Produktionskoeffizient kWh / Stück<br />
= realisierter Produktionskoeffizient [ kWh / Stück]<br />
= prognostizierter (Einstands −)Preis<br />
= realisierter (Einstands −)Preis<br />
i<br />
C − B = Preisabweichung<br />
'<br />
i i<br />
'<br />
B − B = Verbrauchsabweichung<br />
i i<br />
' ' ( 0 )<br />
B i − O i = Beschäftigungsabweichung<br />
g g g = F0−F i<br />
[ ]<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 311<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
System der Grenzplankostenrechnung: Kostenplanung über<br />
Bezugsgrößen<br />
� Kennzeichnung der Grenzplankostenrechnung<br />
� Plankostenrechnung<br />
� Grenzplankostenrechnung: Veränderung der Kosten; nur Grenzkosten sollen auf<br />
Produkteinheiten verrechnet werden<br />
� Bei linearer Kostenfunktion: K' = k v<br />
�� Bezugsgrößenorientierte Kostenplanung<br />
� lineare Kostenfunktion mit Bezugsgröße b i (z.B. Fertigungszeit):<br />
Kv = kv ⋅bi<br />
� proportionale Beziehung zwischen Bezugsgröße und Leistungsmengen x der<br />
unterschiedlichen t hi dli h PProdukte d kt p:<br />
∑<br />
b = ß ⋅ x<br />
i ip p<br />
p<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
49<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
� direkte Bezugsgrößen<br />
• Leistung quantifizierbar<br />
• Erfassung der Maßgröße wirtschaftlich vertretbar<br />
• Beispiele <strong>für</strong> direkte Bezugsgrößen außerhalb des Fertigungsbereichs<br />
Art der Kostenstelle Art der Bezugsgröße g g<br />
Labor Anzahl Proben<br />
Anzahl Analysen<br />
Einkauf Anzahl bearbeitete Angebote<br />
Anzahl Bestellungen<br />
Anzahl geprüfte Rechnungen<br />
M ateriallager t i ll / A nzahl hl Z ugänge ä<br />
Fertigwarenlager Anzahl Abgänge<br />
Mengenmäßiger durchschnittlicher Lagerbestand<br />
W ertmäßiger durchschnittlicher Lagerbestand<br />
Beanspruchte Lagerfläche in m 2<br />
Beanspruchter Lagerraum in m 3 , ltr. oder hltr.<br />
Materialprüfung Anzahl Proben<br />
Anzahl Analysen<br />
Finanzbuchhaltung Anzahl Buchungen<br />
Kalkulation Anzahl Vorkalkulationen<br />
Anzahl Nachkalkulationen<br />
Lohnabrechnung Anzahl Bruttolohnabrechnungen<br />
Schreibbüro Anzahl Anschläge<br />
Verkaufsabwicklung Anzahl bearbeitete Kundenaufträge<br />
Fakturierung Anzahl Rechnungen<br />
Anzahl Rechnungspositionen<br />
Versand Anzahl Versandaufträge<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 415<br />
� Indirekte Bezugsgrößen<br />
z. B. Verrechnung der Kosten einer Kantine über die gesamten Lohn- und<br />
Gehaltskosten<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
50<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Kostenstellenpläne in der Grenzplankostenrechnung: Aufspaltung in<br />
fixe und variable Kosten (1)<br />
Kostenstellenplan<br />
Planjahr: 19.. Kostenstelle: Fräsen<br />
Kostenstellenleiter: Müller<br />
Kostenarten Planverbrauchsmenge<br />
bei Planbezugsgrößen<br />
Planpreis<br />
[DM/Einheit]<br />
Plankosten[DM]<br />
bei Kapazitätsausnutzung von<br />
fix variabel<br />
Nr. Bezeichnung Einheit 100% 110%<br />
1 Gehälter Monat 12 2.350 28.200<br />
2 Hilfslöhne Std. 4.000 5,045 20.180 22.198<br />
3 Sozialaufwen-<br />
dungen<br />
4 Urlaubs- u.<br />
Feiertagslöhne<br />
5 Instandhaltungsmaterial<br />
6 Hilfs- u.<br />
BBetriebsstoffe t i b t ff<br />
geplante<br />
Lohn- u.<br />
GGehalts h lt<br />
kosten<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
48.380 21,8% der<br />
Planmenge<br />
dito 48.380 17,16% der<br />
Planmenge<br />
6.330 4.220 4.642<br />
8.300<br />
kg 70 5 140 210 231<br />
kg 4.000 2,52 3.024 7.056 7.862<br />
51<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Kostenstellenpläne in der Grenzplankostenrechnung: Aufspaltung in<br />
fixe und variable Kosten (2)<br />
7 Strom kWh 23.200 0,25 5.800 6.380<br />
8 Wasser m 3 2.000 0,75 1.500 1.650<br />
9 Abschreibungen gebundenes<br />
Kapital bzw.<br />
Maschinenstunden<br />
342.500 21% der<br />
Planmenge<br />
10 Zinsen dito 342.500 4,52% der<br />
Planmenge<br />
11 Steuern Einheitswert 50.000 1% Vermögenssteuer<br />
genssteuer,<br />
Grund- und<br />
Gewerbekapitalsteuer<br />
Hebesatz<br />
300%<br />
12 Versicherungen gebundenes<br />
Kapital<br />
342.500 1,537% der<br />
Planmenge<br />
28.720 43.080 47.388<br />
15.500<br />
2.300<br />
Planbezugsgröße: 1.000.000 Fertigungsminuten = 100%<br />
Plankostenverrechnungssatz der variablen Kosten: 0,082 DM/min.<br />
Datum: 2.12.19.. Unterschrift:<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
52<br />
530<br />
Summe: 93.044 82.046 90.351<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Deckungsbeitragsrechnung als Instrument der Grenzplankostenrechnung:<br />
Erfolgsrechnung auf Teilkostenbasis in Staffelform<br />
� Mehrstufige DBR: Aufspaltung der Fixkosten ohne Verletzung des<br />
Verursachungsprinzips<br />
Kostenstelle I Kostenstelle II<br />
Vergaser Einspritzpumpe Wasserpumpe<br />
D F D F D F<br />
Erlöse<br />
340 340.000,- 000 250 250.000,- 000 840 840.000,- 000 500 500.000,- 000 365 365.000,- 000 270 270.000,- 000<br />
- Provisionen 10.200,- 12.500,- 100.800,- 60.000,- -,- 10.800,-<br />
Nettoerlöse 329.800,- 237.500,- 739.200,- 440.000,- 365.000,- 259.200,-<br />
Fert.material<br />
60.000,- 40.000,- 160.000,- 80.000,- 90.000,- 60.000,-<br />
Fert.löhne<br />
210.000,- 140.000,- 440.000,- 220.000,- 240.000,- 160.000,-<br />
Kostenstellenkosten 24.000,- 16.000,- 16.000,- 8.000,- 18.000,- 12.000,-<br />
Variable HK 294.000,- 196.000,- 616.000,- 308.000,- 348.000,- 232.000,-<br />
SEK Vertrieb 15.000,- 10.000,- 48.000,- 24.000,- 30.000,- 20.000,-<br />
Variable SK 309.000,- 206.000,- 664.000,- 332.000,- 378.000,- 252.000,-<br />
DB I<br />
- Kostenstellen-<br />
20 20.800,- 800 31 31.500,- 500 75 75.200,- 200 108 108.000,- 000 - 13 13.000,- 000 77.200,- 200<br />
fixkosten<br />
60.000,-<br />
40.000,-<br />
DB II<br />
- Handels- Handels<br />
175.500,- - 45.800,fixkosten<br />
- Unternehmens-<br />
40.000,fixkosten<br />
Gewinn/<br />
83.840,-<br />
Verlust 5.860,-<br />
860<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
53<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Relative Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung<br />
� Grundprinzipien<br />
� Identitätsprinzip<br />
� Zuordnung relativer Einzelkosten<br />
� Gliederung der Kostenarten<br />
� Keine Schlüsselung<br />
� Grundrechnung und Auswertungsrechnung<br />
In der Grundrechnung Gliederung nach:<br />
� Zurechnungsobjekten bzw. Bezugsgrößen und<br />
� Kostenkategorien und Kostenarten<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
54<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />
Schema der Grundrechnung in der Relativen Einzelkosten- und<br />
Deckungsbeitragsrechnung<br />
Kostenkategorien<br />
und Kostenarten<br />
Leistungskosten<br />
Bereitschaftskosten<br />
UmsatzwertabAbhängigsatzab-<br />
ab<br />
hängig Auftragsabhängig<br />
Zurechnungsobjekte Kostenträger Kostenstellen Bereiche Unternehmen<br />
erzeugnisabhängig<br />
…<br />
geschlossener Perioden<br />
offener Perioden<br />
Provision<br />
Frachtspesen<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Produkt<br />
I<br />
Produkt<br />
II<br />
55<br />
Produktgruppe<br />
B Vt. Vw. … …<br />
Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 536<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
3<br />
3.1 Investitionsrechnung<br />
3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />
3.3 Bilanzrechnung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
56<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.1 Gegenstand und Rechnungszwecke der Bilanzrechnung<br />
Gegenstand und Rechnungszwecke der Bilanzrechnung<br />
� Gegenstand der Bilanzrechnung<br />
�� Vermögens Vermögens- und Schuldenbestände<br />
� Aufwand und Ertrag<br />
� Rechnungszwecke von Bilanzen<br />
Rechnungszwecke von Bilanzen<br />
Ausschüttungsregelung Informationsregelung<br />
Ausschüttungssperre Mindestausschüttung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
57<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />
Überblick über wichtige Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />
(GoB)<br />
GoB-System nach Moxter/Ballwieser<br />
Unterstellt als vorrangigen Rechnungslegungs-Zweck:<br />
Ausschüttungsbemessungsfunktion<br />
(d.h. Ermittlung des entziehbaren Gewinns)<br />
A. Nicht kodifizierte GoB B. Kodifizierte GoB<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
58<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />
Nicht kodifizierte Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />
A. Nicht kodifizierte GoB<br />
1. Wirtschaftliche Betrachtungsweise<br />
2. Vernachlässigung ausgeglichener schwebender Geschäfte<br />
33. Greifbarkeit von Vermögensgegenständen (VGG) und Schulden<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
59<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />
Kodifizierte Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />
Wesentliche<br />
Gewinnermittlungs- g<br />
grundsätze<br />
11. Vorsichtsprinzip<br />
2. Realisationsprinzip<br />
3. Imparitätsprinzip<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
B. Kodifizierte GoB<br />
Ableitbare<br />
Ergänzende<br />
Grundsätze Grundsätze<br />
11. Periodisierung<br />
2. Vollständigkeit<br />
3. Identität<br />
44. Stichtag<br />
5. Fortführung<br />
6. Einzelbewertung<br />
60<br />
11. Stetigkeit<br />
2. Klarheit<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />
Bedeutung von Grundsätzen der Bilanzierung: Gewinndefinition und<br />
Realisierungsprinzip<br />
Lieferung von<br />
Auszahlung <strong>für</strong><br />
Einsatzgut<br />
Ei t t<br />
(Verbindlichkeiten)<br />
Verbrauch von<br />
Ei t t Ertrag<br />
Einsatzgut Einsatzgut Ertrag<br />
./. Aufwand<br />
Input:<br />
= Periodengewinn<br />
Output:<br />
Verkaufsvertrag<br />
Kundenanzahlung<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
RRealisations li ti zeitpunkt it kt<br />
Produktentstehung<br />
61<br />
Lieferung<br />
(Forderung)<br />
Einzahlung<br />
<strong>für</strong> Produkt<br />
Zeit<br />
Zeit<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Überblick über Ansatzvorschriften in Handelsbilanz und GuV<br />
Ansatzpflichten<br />
Ansatzvorschriften<br />
• sämtliche VGG,<br />
• Derivativer Geschäfts-<br />
Sch Schulden, lden RAP, RAP oder d Fi Firmenwertt<br />
Aufwendungen und<br />
• Disagio<br />
Erträge, soweit gesetzlich • Aufwendungen <strong>für</strong><br />
nichts anderes bestimmt ist<br />
Ingangsetzung und<br />
• bestimmte Rückstellungen Erweiterung<br />
• aktive latente Steuern<br />
• Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil<br />
• bestimmte Rückstellungen<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Ansatzwahlrechte Ansatzverbote<br />
62<br />
• Originärer Geschäfts-<br />
oder d Fi Firmenwertt<br />
• Aufwendungen <strong>für</strong><br />
Gründung und Beschaffung<br />
des Eigenkapitals<br />
• unentgeltlich erworbene<br />
immaterielle Anlagegüter<br />
• andere als die genannten<br />
Rückstellungen<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Bewertungsvorschriften zu Aktiva in der Handelsbilanz<br />
Bewertung<br />
Aktiva<br />
Wertobergrenze:<br />
Anschaffungs Anschaffungs- und Herstellkosten (AHK)<br />
bzw.<br />
AHK – planmäßige Abschreibungen<br />
( fortgeführte AHK )<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
63<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Niedrigere Alternativwerte<br />
Abnutzbares AV nicht abnutzbares AV Umlaufvermögen<br />
(1) beizulegender Wert<br />
(= ( Abschreibungs-<br />
bsc e bu gs<br />
korrekturwert)<br />
(2) steuerlich zulässiger<br />
Wert<br />
(3) Wert im Rahmen<br />
vernünftiger kfm.<br />
Beurteilung<br />
(4) beizulegender Wert<br />
(= ( Verkehrswert e e s e bzw. b<br />
Marktpreis)<br />
(5) steuerlich zulässiger<br />
Wert<br />
(6) Wert im Rahmen<br />
vernünftiger kfm.<br />
Beurteilung<br />
(7) Börsen- oder Marktpreis<br />
(8) beizulegender be u ege de Wert e t<br />
(Inhalt abh. von VGG)<br />
(9) Wert zur Antizipation<br />
kfm. Wertschwankungen<br />
(10) steuerlich zulässiger<br />
Wert<br />
(11) Wert im Rahmen<br />
vernünftiger g kfm.<br />
Beurteilung<br />
Abwertungswahlrecht auf (1) oder (4) bei voraussichtlich Abwertungszwang g g auf (7) oder<br />
nicht dauernder Wertminderung<br />
(8), wenn niedriger als AHK<br />
Beibehaltungswahlrecht des niedrigeren Wertes bei Wegfall der Abwertungsgründe<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
64<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Bewertungsvorschriften zu Aktiva in der Handelsbilanz<br />
VVerbindlichkeiten bi dli hk it<br />
Passiva<br />
Rü Rückstellungen<br />
k t ll<br />
Renten ohne<br />
Gegenleistung<br />
Rückzahlungs- Rückzahlungs<br />
Betrag nach<br />
Barwert<br />
betrag<br />
vernünftiger<br />
kaufm.<br />
Beurteilung eu e u g<br />
Wertuntergrenze:<br />
AK im „Erwerbszeitpunkt“, strittig <strong>für</strong> Rückstellungen<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
65<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Gliederung der Handelsbilanz<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle VGG<br />
II. Sachanlagen g<br />
III. Finanzanlagen<br />
Aktivseite Passivseite<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
II II. Forderungen und sonstige<br />
VGG<br />
III. Wertpapiere<br />
IV. Flüssige Mittel<br />
C. RAP D. RAP<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
A. Eigenkapital<br />
I. Gezeichnetes Kapital<br />
II. Kapitalrücklagen<br />
p g<br />
III. Gewinn-/ Verlustvortrag<br />
IV. Jahresüberschuss/<br />
Jahresfehlbetrag<br />
B. Rückstellungen<br />
CC. Verbindlichkeiten<br />
66<br />
Gliederung der Handelsbilanz nach § 266 HGB<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Aufbau der Gewinn- und Verlust-Rechnung (1)<br />
GKV UKV<br />
1. Umsatzerlöse<br />
2. Bestandsveränderungen an<br />
fertigen und unfertigen<br />
Erzeugnissen<br />
3. Andere aktivierte Eigenleistungen<br />
44. Sonstige betriebliche Erträge<br />
5. Materialaufwand<br />
6. Personalaufwand<br />
7. Abschreibungen<br />
bsc e bu ge<br />
8. Sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
= Betriebliches Ergebnis<br />
1. Umsatzerlöse<br />
2. Herstellungskosten der zur<br />
Erzielung der Umsatzerlöse<br />
erbrachten Leistungen<br />
3. Bruttoergebnis vom Umsatz<br />
44. Vertriebskosten<br />
5. Allgemeine Verwaltungskosten<br />
6. Sonstige betriebliche Erträge<br />
7. Sonstige So s ge betriebliche<br />
be eb c e<br />
Aufwendungen<br />
67<br />
Gliederung der GuV nach § 275 HGB<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Aufbau der Gewinn- und Verlust-Rechnung (2)<br />
= Betriebliches Ergebnis<br />
+ Erträge aus Beteiligungen<br />
+ Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des<br />
Finanzanlagevermögens<br />
+ sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
– Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapieren des<br />
Umlaufvermögens<br />
– Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
= Finanzergebnis<br />
= EErgebnis b i der d gewöhnlichen öh li h GGeschäftstätigkeit häft täti k it<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
68<br />
Gliederung der GuV nach § 275 HGB<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Aufbau der Gewinn- und Verlust-Rechnung (3)<br />
+ außerordentliche Erträge g<br />
– Außerordentliche Aufwendungen<br />
= außerordentliches Ergebnis<br />
– Steuern vom Ertrag und vom Einkommen<br />
– Sonstige Steuern<br />
= JJahresüberschuss h üb h /J / Jahresfehlbetrag<br />
h f hlbt + Gewinnvortrag / Verlustvortrag<br />
+ EEntnahmen t h aus dder Kapitalrücklage<br />
K it l ü kl<br />
+ Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
– Einstellung in Gewinnrücklagen<br />
= Bilanzgewinn / Bilanzverlust<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
69<br />
Gliederung der GuV nach § 275 HGB<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />
Vorschriften zu Lagebericht und Anhang sowie zur Prüfung und<br />
Veröffentlichung des Jahresabschlusses<br />
� Lagebericht (§ 289 HGB)<br />
�� bei Kapitalgesellschaft erforderlich<br />
� muss erläutern: Geschäftsverlauf und Lage der Kapitalgesellschaft<br />
� soll erläutern: z.B. voraussichtliche Entwicklung der Kapitalgesellschaft,<br />
Angaben zu F&E<br />
� Anhang (§ 284 HGB)<br />
� bei Kapitalgesellschaften p g<br />
Teil des Jahresabschlusses<br />
� Erläuterungen zu den Posten der Bilanz /GuV<br />
� Erläuterungen zu Posten, die wegen Ausübung eines Wahlrechts nicht in<br />
Bilanz/GuV auftauchen<br />
� Angaben zu Bewertungsmethoden, Währungsumrechnungen<br />
�� Püf Prüfung und dVVeröffentlichung öff tlih ddes JJahresabschlusses h b hl<br />
� Kapitalgesellschaften müssen Abschluss prüfen lassen und veröffentlichen<br />
� nach Größe und Rechtsform abgestuftes System von Veröffentlichungspflichten<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
70<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />
Kontext und Ursachen <strong>für</strong> die Internationalisierung<br />
� Internationale Harmonisierung der externen Rechnungslegung<br />
Angleichung nationaler Bilanzregeln an einen einheitlichen Standard<br />
� US-GAAP<br />
�� IAS bzw bzw. IFRS<br />
� Börsen fordern internationale Rechnungslegungsstandards<br />
� Zunehmende Anzahl ausländischer Investoren fordern Vergleichbarkeit der Daten<br />
des externen Rechnungswesens<br />
� Internationale Rechnungslegungsstandards ermöglichen bessere Konvergenz mit<br />
internem Rechnungswesen<br />
� Imagegewinne<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
71<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />
Vergleich unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards (1)<br />
� Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung im Vergleich<br />
�� Ziele und Funktionen von Abschlüssen<br />
• HGB: Vorsichtige Ermittlung des ausschüttungsfähigen Gewinns<br />
• IFRS bzw. US-GAAP: Unverzerrte Ermittlung des periodengerechten<br />
Erfolgs<br />
► Informationen zur Vorbereitung von Investitionsentscheidungen<br />
► detaillierte und umfangreichere Pflicht zur Offenlegung von<br />
ZZusatzinformationen t i f ti<br />
� Konzeptionelle Unterschiede hinsichtlich wichtiger Prinzipien bei IFRS bzw.<br />
US US-GAAP: GAAP<br />
� Periodisierungsprinzip � nach HGB dem Vorsichtsprinzip untergeordnet<br />
� Weites Realisationsprinzip p p � <strong>für</strong> Erträge g<br />
� Matching Principle (Grundsatz der Abgrenzung der Sache und der Zeit nach)<br />
� <strong>für</strong> Aufwendungen<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
72<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />
Vergleich unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards (2)<br />
� Unterschiede im Bilanzansatz<br />
�� Aktivierung von immateriellen Vermögensgegenständen<br />
• HGB: entgeltlicher Erwerb von Dritten<br />
• IFRS/ US-GAAP: entgeltlicher Erwerb von Dritten nicht notwendig,<br />
stattdessen: Greifbarkeit (identifiability), Verfügungsmacht (control),<br />
Wahrscheinlichkeit des wirtschaftlichen Nutzens (probability), und<br />
zuverlässige Ermittlung von AHK<br />
• IFRS: Aktivierungspflicht <strong>für</strong> Entwicklungskosten<br />
• US-GAAP und HGB: Verbot<br />
� Passivierung g von Rückstellungen g<br />
• IFRS/US-GAAP: generell restriktiver<br />
– keine Aufwandsrückstellungen, denen keine Verpflichtungen gegenüber<br />
Dritten zugrunde liegt<br />
– Kein Ansatz von Verpflichtungen, deren Höhe sich nicht zuverlässig<br />
bestimmen lässt � Offenlegung von Informationen darüber<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
73<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />
Vergleich unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards (3)<br />
� Unterschiede bei der Bewertung<br />
� Neubewertung von Vermögen nach IFRS grundsätzlich möglich, nach HGB<br />
grundsätzlich verboten<br />
�� weitere Fassung des Realisationsprinzips bei IFRS/ US-GAAP<br />
� Bewertung von Forderungen in allen Systemen ähnlich<br />
unverzinslich + kurzfristig � Nominalbetrag<br />
verzinslich i li h + langfristig l f i ti �� BBarwertt � Bewertung von Vorräten in allen Systemen ähnlich (Vollkostenprinzip)<br />
keine Einbeziehung allgemeiner Verwaltungskosten<br />
� Unterschiede bei der Bewertung von Verbindlichkeiten<br />
IFRS: Wahlrecht zwischen Rückzahlungsbetrag und Zeitwert<br />
� Unterschiede bei der Bewertung g von Finanzinstrumenten und Finanzderivaten<br />
IFRS: Zugangs- und Folgebewertung zur Fair Value (Zeitwert)<br />
HGB: nicht explizit geregelt, aber Imparitätsprinzip: Pflicht zur<br />
Verlustantizipation, aber Verbot der Gewinnantizipation<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
74<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />
Vergleich unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards (4)<br />
� Unterschiede bei der Offenlegung<br />
� Höhere Bedeutung der Offenlegung von Zusatzinformationen nach IFRS und<br />
US-GAAP<br />
Beispiel: nicht passivierungsfähige Verpflichtungen nach IFRS/ US-GAAP<br />
� Angaben über die Verpflichtung in den Notes, falls nicht<br />
zuverlässig bewertbar<br />
�� Trends<br />
� IAS bzw. IFRS werden zum globalen Standard der Konzernrechnungslegung<br />
� NNationale i l Gesetzgeber G b werden d nur noch h RRahmenbedingungen h b di dder<br />
Rechnungslegung festlegen<br />
� Unterschiede zwischen US-GAAP und IFRS werden geringer<br />
Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
75<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Technische Universität München<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 4:<br />
Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Prof. Dr. Gunther Friedl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Controlling<br />
Technische Universität München<br />
Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de
Inhalt<br />
4. Potentialzielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
4.1 Human Resource Accounting<br />
4.1.1 Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />
4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />
4.2 Intellectual Capital p<br />
4.2.1 Kennzeichnung von Intellectual Capital<br />
4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Literatur<br />
� Kapitel 4.1:<br />
Streim, , H. (1981): ( )<br />
Human Resource Accounting. In: HWR. Hrsg. v. E. Kosiol u.a. 2. Aufl.,<br />
Stuttgart 1981, Sp. 743-750.<br />
Streim, H. (1993):<br />
HHumanvermögensrechnung. ö h In I HWB Bd.I. Bd I Hrsg. H v. W. W Wittmann Witt u.a.<br />
5. Aufl., Stuttgart 1993, Sp. 1681-1694.<br />
� Kapitel 4.2:<br />
Mouritsen/Bukh/Larsen (2002): Intellectual Capital Capital, in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 768-<br />
776.<br />
� Kapitel 4.3:<br />
Hachmeister, D. (1995):<br />
Der Discounted Cash Flow als Maß der Unternehmenswertsteigerung. Frankfurt am Main et al.<br />
1995.<br />
Mengele Mengele, A. A (1999):<br />
Shareholder-Return und Shareholder-Risk als unternehmensinterne Steuerungsgrößen.<br />
Stuttgart 1995.<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
3<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
4<br />
4.1 Human Resource Accounting<br />
4.2 Intellectual Capital<br />
4.3 Erfolgspotentialrechnung<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
4<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.1.1 Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />
Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource<br />
Accounting<br />
� Kennzeichnung<br />
�� ZZahlen hl üb über "H "Humanvermögen" ö " der d Unternehmung<br />
U t h<br />
� seit Mitte der 60er Jahre (HRA oder Human Asset Accounting)<br />
� Mitarbeiter sind wichtiges g Potential der Unternehmung, g, in Bilanz jjedoch<br />
nicht<br />
enthalten<br />
� Informationen über Beiträge des Personals zur Erreichung der<br />
Unternehmensziele<br />
� Adressaten: alle am Unternehmen Beteiligten mit finanziellen Interessen<br />
� Unternehmensleitung, Anteilseigner, Gläubiger, Mitarbeiter selbst<br />
� Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />
� Planung und Kontrolle des menschlichen Leistungpotentials<br />
� Steuerung und Motivation: personalerhaltender Führungsstil<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
5<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.1.1 Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />
Gliederung des Human Resource Accounting<br />
Personalkostenrechnung<br />
Human Resource Accounting<br />
Human Resource<br />
Human Resource<br />
CCost<br />
Accounting Value Accounting<br />
Spezielle<br />
Vermögensrechnung<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6<br />
- Verfahren von Flamholtz<br />
- Allokationsverfahren<br />
- Surrogatverfahren<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />
Überblick über alternative Verfahren des Human Resource Value<br />
Accounting (Personalwertrechnung) (1)<br />
Verfahren Rechnungsziel Rechnungsgrößen Probleme<br />
Verfahren<br />
der zukünftigen<br />
Leistungsbeiträge<br />
(Flamholtz)<br />
Diskontierter Erwartungswert<br />
der Erfolgsbeiträge<br />
eines Beschäftigten,<br />
g<br />
Gruppe oder<br />
der Belegschaft<br />
Üi = Einzahlungsüberschuss<br />
<strong>für</strong><br />
jede j Position i<br />
pit = Wahrscheinlichkeit<br />
<strong>für</strong><br />
Position i in<br />
Periode t<br />
T = Ende der<br />
Betriebszugehörigkeit<br />
r = Kalkulationszinsfuß<br />
m T g g<br />
−t<br />
= ∑∑ Üi<br />
⋅ pit<br />
⋅ ( + r)<br />
i t<br />
F 1<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
7<br />
• Bestimmung der<br />
Wahrscheinlich-<br />
keiten<br />
• Zurechenbarkeit von<br />
Gewinnbeiträgen g<br />
• Prognose<br />
• Festlegung<br />
Zinssatz i<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />
Überblick über alternative Verfahren des Human Resource Value<br />
Accounting (Personalwertrechnung) (2)<br />
Verfahren Rechnungsziel Rechnungsgrößen Probleme<br />
Allokationsverfahren<br />
(Hermanson)<br />
Kapitalisierung<br />
des Mehr-/<br />
Mindergewinns<br />
mit Branchenrendite<br />
G − S ⋅ r<br />
A =<br />
r<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
8<br />
G = Ist-Gewinn • Mehrgewinn allein<br />
der Belegschaft<br />
zuordenbar?<br />
S = Sachvermögen<br />
r = Branchenrendite<br />
S · r = Normal-<br />
gewinn<br />
• Bei Mindergewinn:<br />
Belegschaft ohne<br />
Wert<br />
• Kapitalisierung auf<br />
Basis von Ist-<br />
Daten<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />
Überblick über alternative Verfahren des Human Resource Value<br />
Accounting (Personalwertrechnung) (3)<br />
Verfahren Rechnungsziel Rechnungsgrößen Probleme<br />
Surrogatverfahren Indirektes<br />
Vorgehen:<br />
1. Messung<br />
Ersatzsachverhalt<br />
2. Transformation<br />
in Ertragswert<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
9<br />
• Arbeitsentgelt<br />
• Anschaffungs-<br />
kosten<br />
• Wiederbeschaffungs<br />
kosten<br />
• Opportunitätskosten<br />
• Nichtmonetäre<br />
Punktwerte<br />
• Eignung als Maß<br />
<strong>für</strong> Humanvermögen?<br />
g<br />
• Messbarkeit<br />
• Transformation<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
4<br />
4.1 Human Resource Accounting<br />
4.2 Intellectual Capital<br />
4.3 Erfolgspotentialrechnung<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
10<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.2.1 Kennzeichnung von Intellectual Capital<br />
Kennzeichnung von Intellectual Capital (1)<br />
� Definition „Intellectual Capital“: Alle Arten von Wissensressourcen, die in den<br />
Mitarbeitern und in den Beziehungen zu allen Beteiligten eines Unternehmens<br />
stecken<br />
Indirekte Definition: Intellectual Capital = Marktwert – Buchwert<br />
�� Klassifikationen von Intellectual Capital nach Sveiby:<br />
Visible Equity<br />
(book value)<br />
Tangible assets<br />
minus visible debt<br />
Intangible Assets<br />
(stock price premium)<br />
External structure<br />
Internal structure<br />
Individual<br />
(brands, customer<br />
and supplier pp<br />
relations)<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
11<br />
the organization:<br />
management, g legal g<br />
structure, manual<br />
systems, attitudes<br />
R&D, software<br />
competence<br />
(education, (<br />
experience)<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.2.1 Kennzeichnung von Intellectual Capital<br />
Kennzeichnung von Intellectual Capital (2)<br />
� Klassifikationen von Intellectual Capital nach Edvinsson:<br />
Market Capital<br />
Financial Capital Intellectual Capital<br />
Human Capital Structural Capital<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Customer Capital Organisation Capital<br />
Innovation Capital Process Capital<br />
Intellectual Property Intangible Assets<br />
12<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />
Wichtige Elemente von Intellectual Capital Statements<br />
� Wissensstrategie<br />
� Funktionsweise von Wissensressourcen<br />
� Managementaufgaben<br />
� Ziele und Aktivitäten zur Umsetzung der Wissensstrategie<br />
� Indikatoren<br />
� Zur Steuerung der Aktivitäten<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
13<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />
Intellectual Capital Statement von Coloplast<br />
Value-Proposition Management<br />
(Knowledge Strategy) Challenges<br />
Quality<br />
of life<br />
Efforts Indicators<br />
Insight into users‘ Dialoguegroups Nb. of Groups<br />
situation Customer-satisfaction Nb. of new ideas<br />
Quality Control Quality control systems Investments in QC<br />
Q-Performance<br />
Certification<br />
Complaints<br />
Self-organised WG<br />
Research &<br />
Development<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
14<br />
Patenting<br />
Investments<br />
New products<br />
R & D expenses<br />
Nb. of patents<br />
Nb. of new patents<br />
Nb. of new products<br />
Revenues/New Products<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />
Coloplast: Overview of enablers and results in 2004/05 (1)<br />
Stakeholders/ Indicator Unit 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 Group Denmark Enablers Result<br />
Customers<br />
Cooperation with healthcare<br />
professionals and users<br />
Customer satisfaction<br />
measurements<br />
Index 73 99 100 100 141 X X<br />
Number 19 16 20 17 15 X X<br />
Development projects through Number 46 72 55 55 42 X X<br />
AIM<br />
R&D costs % 3,4 3,1 3,0 3,3 3,3 X X<br />
Complaints Co p a ts Index de 106 06 99 103 03 100 00 114 X X<br />
Customer satisfaction % 97,8 97,6 97,1 97,8 98,9 X X<br />
Delivery performance % 97,9 95,8 96,6 97,4 98,0 X X<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
15<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />
Stakeholders/ Indicator Unit 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 Grou<br />
p<br />
Employees<br />
Employee satisfaction and<br />
loyalty measurement<br />
Denmark<br />
Outside Denmark Number 1 6<br />
Job<br />
rotation<br />
Denmark<br />
Outside Denmark % 16 -<br />
1<br />
8<br />
16 5<br />
2<br />
7<br />
13<br />
11<br />
3<br />
9<br />
18 7<br />
2<br />
6<br />
11 6<br />
Denmark Enablers Result<br />
X X<br />
X X<br />
Employee satisfaction and<br />
loyalty measurement<br />
Points 3,71 3,83 3,87 - - X X<br />
Employee loyalty<br />
Staff turnover<br />
Index - - - 71 68 X<br />
Absence<br />
Salaried, Denmark<br />
Hourly-paid, Denmark<br />
Outside Denmark<br />
% 9,0<br />
15,7 -<br />
6,8<br />
16,3<br />
20,9<br />
6,6<br />
14,0<br />
24,5<br />
7,1<br />
15,8<br />
18,4<br />
9,7<br />
19,2<br />
20,6<br />
X X<br />
Salaried, Denmark<br />
% 2,1 2,0 1,6 2,5 2,4 X X<br />
Hourly-paid, Denmark<br />
6,3 6,0 5,6 5,6 6,2<br />
Outside Denmark<br />
- 2,7 2,5 2,4 3,8<br />
Unsolicited application<br />
Salaried, Denmark<br />
Hourly Hourly-paid, paid Denmark<br />
Outside Denmark<br />
Managerial positons filled<br />
internally<br />
Number 677<br />
2335 2,335<br />
-<br />
1,441<br />
2909 2,909<br />
2,585<br />
1,679<br />
2395 2,395<br />
4,688<br />
960<br />
1788 1,788<br />
7,023<br />
575<br />
659<br />
6,033<br />
X X<br />
Salaried Salaried, Denmark % 64 67 65 61 63 X X<br />
Outside Denmark<br />
54 51 52 57 52<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
16<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />
Coloplast: Overview of enablers and results in 2004/05 (3)<br />
Stakeholders/ Indicator Unit 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 Group Denmark Enablers Result<br />
Society<br />
Volatile organic compounds Index 143 128 106 100 74 X X<br />
Electricity Index 130 120 112 100 104 X X<br />
Water Index 157 137 130 100 106 X X<br />
Waste Index 131 121 121 100 94 X X<br />
Industrial accidents<br />
Frequency of industrial accidents<br />
Number 46 59 54 54 51 X X<br />
NNumber b per milion ili<br />
hours of work<br />
15 15,4 4 16 16,7 7 14 14,4 4 13 13,9 9 13 13,9 9<br />
New jobs created Number 432 1,312 518 104 0 X X<br />
Economic contribution, Denmark mDKK 708 928 1,047 1,034 890 X X<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
17<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />
Coloplast: Overview of enablers and results in 2004/05 (4)<br />
Stakeholders/ Indicator Unit 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 Group Denmark Enablers Result<br />
Shareholders<br />
Patent applications Number 23 28 35 53 59 X X<br />
Patent rights Number 180 217 244 255 272 X X<br />
New products‘ share of revenue % 23,9 29,5 30,5 22,4 20,9 X X<br />
Revenue per employee tDKK 1,008 1,146 972 997 1,064 X X<br />
Operating profil per employee tDKK 155 180 157 162 164 X X<br />
Economic profit, EP, per<br />
employee<br />
Total Shareholder Return, TSR<br />
TSR 1 year<br />
TSR 5 year<br />
tDKK 45 47 37 36 47 X X<br />
% 59,9<br />
22,5<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
-3,8<br />
17,3<br />
1,6<br />
14,2<br />
18<br />
9,5<br />
11,3<br />
31,8<br />
17,7<br />
X X<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
4<br />
4.1 Human Resource Accounting<br />
4.2 Intellectual Capital<br />
4.3. Erfolgspotentialrechnung<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
19<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Gegenstand von Erfolgspotentialrechnungen<br />
� Bewertung des Erfolgspotentials<br />
� Zielsetzung: Maximierung des Eigentümerwertes der Unternehmung unter<br />
Berücksichtigung des damit verbundenen Risikos<br />
� Beurteilungskriterium: Barwert der zukünftigen Cash Flows<br />
� Zur Diskontierung verwendete Kapitalkosten werden an den Renditeforderungen<br />
der Kapitalgeber entsprechend deren Risikoeinschätzung abgeleitet<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
20<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Überblick über alternative Verfahren zur Bestimmung des Marktwerts<br />
des Eigenkapitals<br />
Verfahren<br />
Bruttoverfahren<br />
Nettoverfahren<br />
(Entity-Verfahren)<br />
( y e a e ) (Equity-Verfahren)<br />
( qu y e a e )<br />
WACC<br />
TCF<br />
APV<br />
(Weighted Average<br />
Cost of Capital)<br />
(Total Cash Flow)<br />
(Adjusted<br />
Present Value)<br />
�� GGemeinsame i Basis B i der d Verfahren: V f h Di Discountedd CCash h Fl Flow<br />
DCF<br />
=<br />
T<br />
∑ t = 1<br />
1<br />
CF t<br />
+ k<br />
( )<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
t<br />
21<br />
Flow to Equity<br />
DCF = Discounted Cash Flow<br />
CFt = Periodenspezifische Cash Flows<br />
k = Kapitalkostensatz<br />
T = Planungshorizont<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Bruttoverfahren auf Basis des Free Cash Flow/WACC-Ansatzes<br />
� Berechnung des Shareholder Value:<br />
WACC T FCFt<br />
WACC EK<br />
FK<br />
SHV[ 0;<br />
T ] = ∑ − FK[<br />
; ] mit:<br />
t=<br />
0 WACC t O T<br />
k = kEK<br />
⋅ + kFK<br />
⋅ ( 1−<br />
s)<br />
⋅<br />
1+<br />
k<br />
GK<br />
GK<br />
Symbole:<br />
( )<br />
SHV = Shareholder Value EK / FK = Eigenkapital / Fremdkapital<br />
FCF = Free Cash Flow GK = Gesamtkapital (= EK + FK)<br />
k WACC = WACC-Kapitalkostensatz s = Steuersatz<br />
k FK / k EK = Renditeforderung der FK-/EK-Geber<br />
Barwert der Free Cash Flows (diskontiert mit k WACC )<br />
= Marktwert des Gesamtkapitals<br />
– Marktwert des verzinslichen Fremdkapitals<br />
= Marktwert des Eigenkapitals g<br />
(Shareholder Value)<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
22<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Bruttoverfahren auf Basis des Total Cash Flow<br />
� Berechnung des Shareholder Value:<br />
TCF T TCFt<br />
SHV[ 0;<br />
T ] = ∑ t=<br />
0 TCF t<br />
( 1+<br />
k )<br />
Symbole:<br />
− FK[<br />
O;<br />
T ] mit:<br />
TCF EK FK<br />
k = kEK<br />
⋅ + kFK<br />
⋅<br />
GK GK<br />
TCF = Total Cash Flow k TCF = Kapitalkostensatz im TCF-Ansatz<br />
Free Cash Flow (FCF)<br />
+ Steuerersparnis aus Fremdkapitalzinsen<br />
= TTotal t l CCash h Fl Flow (TCF)<br />
Barwert der Total Cash Flows (diskontiert mit k TCF )<br />
= Marktwert des Gesamtkapitals<br />
– Marktwert des verzinsl. Fremdkapitals<br />
=Marktwert des Eigenkapitals (Shareholder Value)<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
23<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Adjusted Present Value-Verfahren (1)<br />
� Zweistufiges Verfahren:<br />
(1) Marktwert des Gesamtkapitals wird unter der Fiktion vollständiger<br />
Eigenfinanzierung bestimmt, Free Cash Flows werden mit Renditeforderungen<br />
der Eigenkapital-Geber Eigenkapital Geber des unverschuldeten Unternehmens diskontiert<br />
(2) Berücksichtigung der Auswirkungen der Fremdfinanzierung durch Addition<br />
des Tax Shield<br />
� Berechnung des Shareholder Value:<br />
T<br />
T<br />
APV FCF FCFt<br />
s ⋅ k kFK<br />
⋅ FK FKt<br />
−1<br />
SHV [ 0,<br />
T ] = ∑ +<br />
FK<br />
u t<br />
APV t<br />
0,<br />
T<br />
t 0 ( kEK<br />
)<br />
∑<br />
−<br />
= 1+<br />
t = 0 ( 1+<br />
kTS<br />
)<br />
mit k = Eigenkapitalkosten bei vollständiger Eigenfinanzierung<br />
k = risikoangepasster Zins des Tax Shields<br />
u<br />
EK<br />
APV<br />
TS<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
24<br />
[ ]<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Adjusted Present Value-Verfahren (2)<br />
Barwert der Free Cash Flows (diskontiert mit )<br />
= Marktwert des unverschuldeten Unternehmens<br />
+ Marktwerterhöhung durch Fremdfinanzierung<br />
= Marktwert des verschuldeten Unternehmens<br />
– Marktwert des verzinslichen Fremdkapitals<br />
= Marktwert des Eigenkapitals (Shareholder Value)<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
k<br />
25<br />
u<br />
EK<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Vor- und Nachteile der Entity-Verfahren<br />
� Vorteile<br />
� alle Quellen <strong>für</strong> Wertsteigerung des EK werden sichtbar, auch<br />
Finanzierungspotentiale<br />
� Umstände und Ansatzpunkte <strong>für</strong> Wertsteigerung werden aufgezeigt<br />
�� CCash h Fl Flow-Ermittlung E ittl auf f GGeschäftsbereichsebene häft b i h b wird i d vereinfacht i f ht<br />
� Nachteile<br />
� komplizierte Kapitalkostenermittlung<br />
� Zweistufigkeit der Rechnung<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
26<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Nettoverfahren / (Flow to) Equity-Ansatz<br />
� Berechnung des Shareholder Value:<br />
SHV<br />
FTE<br />
[ 0,<br />
T ]<br />
=<br />
T<br />
∑<br />
t=<br />
0<br />
FTE<br />
( 1+<br />
k )<br />
t<br />
EK<br />
mit: FTE = Flow to Equity<br />
Free Cash Flow<br />
- Fremdkapitalzinsen<br />
+ Steuerersparnis aus Fremdkapitalzinsen<br />
t<br />
+/- Aufnahme / Tilgung von verzinslichem Fremdkapital<br />
= Flow to Equity<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
27<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Vergleich der Verfahren (1)<br />
DCF-<br />
Verfahren<br />
WACC<br />
Cash-Flow Free Cash Flow<br />
bei Eigenfinanzierungg<br />
Total Cash<br />
Flow<br />
Total Cash<br />
Flow einschließlich<br />
Steuerersparnis<br />
Bruttoverfahren<br />
u o e a e<br />
Adjusted Present<br />
Value<br />
Free Cash Flow<br />
bei<br />
Eigenfinanzierung<br />
g g<br />
Netto-<br />
Verfahren<br />
Flow to Equity<br />
Cash Flow<br />
zugunsten der<br />
Anteilseigner<br />
Kapital- Kapital- gewichtet nach<br />
gewichtet nach<br />
bei vollständiger Kapitalkosten-<br />
Kapitalkostenkostensatz<br />
Kapitalstruktur Kapitalstruktur Eigenfinanzierung satz des<br />
risikoadäquater Eigenkapitals<br />
einschließlich ohne Steuer<br />
period. Satz<strong>für</strong> Satz <strong>für</strong><br />
Steuerersparnis ersparnis Steuerersparnis<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
28<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Vergleich der Verfahren (2)<br />
DCF-Verfahren WACC<br />
Total Cash<br />
Flow<br />
SSteuer im Kapital- im Total CCash<br />
ersparnis<br />
(Tax Shield)<br />
kostensatz Flow<br />
Finanzierungsneutralität<br />
des<br />
Cash-Flow<br />
Verhalten bei<br />
Kapitalstrukturänderungen<br />
Bruttoverfahren<br />
Adjusted<br />
Present Value<br />
NNetto-<br />
Verfahren<br />
als Barwert im Flow to<br />
Equity<br />
ja nein ja nein<br />
Periodenspezifischer<br />
Diskontierungs- g<br />
satz erforderlich<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Periodenspezifischer<br />
Diskontierungs- g<br />
satz erforderlich<br />
29<br />
Berücksichtigung<br />
im<br />
Tax Shield<br />
PeriodenspezifischerDiskontierungs-<br />
g<br />
satz erforderlich<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Das Capital Asset Pricing-Modell (CAPM) als ein Ansatz zur<br />
Bestimmung von Eigenkapitalkosten – Modellannahmen<br />
� Investoren sind risikoavers und maximieren den Nutzenerwartungswert ihres<br />
Vermögens am Periodenende<br />
Periodenende.<br />
� Investoren sind Preisnehmer und haben homogene Erwartungen über die künftigen<br />
Erwartungswerte, Varianzen und Kovarianzen der Renditen. Anlageentscheidungen<br />
werden auf Grundlage der Erwartungswerte und der Varianz getroffen. getroffen Durch diese<br />
Annahme werden quadratische Risikonutzenfunktionen oder eine Normalverteilung<br />
der Rendite unterstellt.<br />
�� Es gibt einen risikolosen Zinssatz, Zinssatz zu dem alle Investoren unbeschränkt Kapital<br />
anlegen und aufnehmen können.<br />
� Alle Investitions- und Finanzierungsmöglichkeiten werden am Kapitalmarkt<br />
gehandelt gehandelt. Die Menge der Wertpapiere ist gegeben gegeben. Die Wertpapiere sind beliebig<br />
teilbar.<br />
� Der Kapitalmarkt ist vollkommen. Alle Informationen stehen allen Anlegern<br />
gleichzeitig l i h iti und d kkostenlos t l zur VVerfügung. fü St Steuern und d TTransaktionskosten kti k t<br />
existieren nicht oder haben keinen Einfluss auf Investitionsentscheidungen.<br />
� Der Planungshorizont erstreckt sich über eine Periode.<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
30<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Das CAPM als ein Ansatz zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten –<br />
Wertpapiermarktgerade<br />
� Wertpapiermarktgerade im CAPM:<br />
μ i = Rf + ( μM<br />
− Rf<br />
) ⋅β<br />
i bzw.: μi<br />
− Rf = ( μM<br />
− Rf<br />
) ⋅β<br />
i<br />
mit:<br />
μi<br />
= Erwartungswert der Rendite des Wertpapiers i<br />
μM<br />
= Erwartungswert der Rendite des Marktportefeuilles M<br />
R Rf<br />
= risikoloser iikl Zinssatz Zi t<br />
βi<br />
= Betafaktor des Wertpapers i. Der Betafaktor misst die Volatilität des Kurses<br />
eines Wertpapiers i relativ zum gesamten Aktienmarkt:<br />
σi,<br />
M<br />
βi = 2<br />
σM<br />
mit σi,<br />
M = Kovarianz der Renditeerwartung des Marktportefeuilles<br />
und des Wertpapiers i<br />
2<br />
σ = Varianz der erwarteten Rendite des Marktportefeuilles<br />
β i<br />
β i<br />
> 1<br />
< 1<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
M<br />
„aggressives“ Wertpapier (schwankt stärker als Gesamtmarkt)<br />
„defensives“ „de e s es Wertpapier e pap e (schwankt (sc a weniger e ge stark s a als a s Gesamtmarkt)<br />
Gesa a )<br />
31<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Das CAPM als ein Ansatz zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten –<br />
Grafische Darstellung der Wertpapiermarktgerade<br />
� Wertpapiermarktgerade: Schätzung der Eigenkapitalkosten einer Firma<br />
μ M<br />
Rf<br />
μi<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
μ<br />
i<br />
β M<br />
f<br />
( μM<br />
− Rf<br />
) ⋅ i<br />
= R + β<br />
= 1<br />
32<br />
σ<br />
i,M<br />
β βi<br />
= 2<br />
σM<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Das CAPM als ein Ansatz zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten –<br />
Aufspaltung des Unternehmensrisikos<br />
� Gesamtes Risiko eines Unternehmens<br />
= systematisches t ti h Risiko Ri ik + spezifisches ifi h Ri Risiko ik ddes UUnternehmens t h<br />
� Systematisches Risiko (=Marktrisiko):<br />
� Gesamter Markt ist mehr oder weniger g betroffen (z.B. ( Inflationsrate, , BSP, ,<br />
Basiszinssätze etc.)<br />
� Kann nicht durch Diversifikation eliminiert werden � Investoren werden <strong>für</strong><br />
Übernahmen des Marktrisikos vom Kapitalmarkt „bezahlt bezahlt“<br />
� Unternehmensspezifisches (=unsystematisches) Risiko:<br />
� Einzelnes Unternehmen (oder nur sehr wenige) sind betroffen (z.B.<br />
Managementfehler, Produktionsausfälle etc.)<br />
� Kann durch Diversifikation eliminiert werden � Übernahme dieses Risikos wird<br />
vom Kapitalmarkt nicht bezahlt<br />
� Betafaktor misst nur systematisches Risiko (=Marktrisiko) des Wertpapiers;<br />
unternehmensspezifisches Risiko ist <strong>für</strong> Bestimmung der Eigenkapitalkosten nicht<br />
relevant<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
33<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Jahr<br />
4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />
Das CAPM als ein Ansatz zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten -<br />
Beispielberechnung<br />
1. Berechnung der vergangenen Renditen des Unternehmens und der Marktrenditen aus den (um<br />
Dividendenzahlungen g etc.) ) bereinigten g Aktienkursen des Unternehmens und den Kursen eines<br />
möglichst umfassenden Aktienindex als Approximation des Marktes<br />
2. Schätzen der mittleren Rendite des Unternehmens und des Marktes: = 8,<br />
14 % ,<br />
Bereinigter Kurs Rendite Rendite<br />
Aktienkurs i Aktienindex Firma i Aktienindex<br />
1997 90 4000 - -<br />
1998 98 4200 8,89 % 5,00 %<br />
1999 108 4600 10,20 % 9,52 %<br />
2000 115 4950 6,48 % 7,61 %<br />
2001 94 4400 -18,26 , % -11,11 , %<br />
μ i<br />
μ M<br />
= 7,<br />
60 %<br />
3. Schätzung der Varianz der Marktrendite<br />
und der Kovarianz:<br />
2 =<br />
σM<br />
0,<br />
010064<br />
, σi M<br />
44. Berechnung des Betafaktors:<br />
0,<br />
012672<br />
= ≅<br />
0,<br />
010064<br />
=<br />
0,<br />
012672<br />
2002 102 4800 8,51% 9,09 %<br />
55. WWahl hl von z.B. B St Staatsanleihen t l ih als l<br />
Approximation des risikolosen Zinses<br />
2003 112 5200 9,80 % 8,33 % (Annahme im Beispiel: 3,6%)<br />
2004 125 6000 11 11,61 61 % 15 15,38 38 % 66. Schätzung des Eigenkapitalkostensatzes:<br />
2005 123 5950 -1,60 % -0,83 %<br />
2006 166 7600 34,96 % 27,73 %<br />
2007 184 8000 10,84 % 5,26 %<br />
Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
34<br />
β<br />
i<br />
μ i<br />
1,<br />
26<br />
( 7,<br />
6 % − 3,<br />
6 % ) ⋅1,<br />
26 8,<br />
64 %<br />
= 3 , 6 % +<br />
=<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Technische Universität München<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 5:<br />
Ansätze zur Integration der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Prof. Dr. Gunther Friedl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Controlling<br />
Technische Universität München<br />
Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de
Inhalt<br />
5. Ansätze zur Integration der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler Unternehmenseinheiten<br />
5.2.1 Jahresabschlussorientierte Performance-Maße<br />
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
5.2.3 Residualgewinnorientierte Maße<br />
524 5.2.4 KKapitalwertorientierte it l t i ti t MMaße ß<br />
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Literatur<br />
� Kapitel 5.1:<br />
Küpper, pp , H.-U. (1991): ( ) Bestands- und zahlungsstromorientierte g Berechnung g von Zinsen in der<br />
Kosten- und Leistungsrechnung. In: ZfbF (43) 1991, S. 3-20.<br />
� Kapitel 5.2:<br />
Pfaff, D. und Bärtl, O. (1999): Wertorientierte Unternehmenssteuerung - Ein kritischer Vergleich<br />
ausgewählter Konzepte Konzepte. In: ZfbF ZfbF-Sonderheft Sonderheft 41 1999, 1999 SS. 85 85-115. 115<br />
� Kapitel 5.3:<br />
Ewert, R. und Wagenhofer, A. (2008): Interne <strong>Unternehmensrechnung</strong>. 7. Aufl., Berlin 2008, S.<br />
49-54.<br />
Küpper, H.-U. (1985): Investitionstheoretische Fundierung der Kostenrechnung. In: ZfbF (37)<br />
1985, S. 26-46.<br />
Küpper, H.-U. (1990): Verknüpfung von Investitions- und Kostenrechnung als Kern einer<br />
umfassenden Planungs- Planungs und Kontrollrechnung Kontrollrechnung. In: BFuP 4/1990 4/1990, SS. 253 253-267. 267<br />
� Kapitel 5.4:<br />
Küpper, H.-U. (1998b): Angleichung des externen und internen Rechnungswesens. In:<br />
Controlling und Rechnungswesen im internationalen Wettbewerb. Hrsg. von C. Börsig und A.<br />
Coenenberg, Stuttgart 1998.<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
3<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Überblick über kapitaltheoretische Ansätze in verschiedenen<br />
Rechnungssystemen<br />
Dynamische<br />
Investitions-<br />
Investitionsrechnung<br />
Investitionstheore<br />
tische<br />
Kostenrechnung<br />
Kapitaltheoretische Ansätze in der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Prospektive Human<br />
Bilanz- Resource<br />
theorien Value<br />
Accounting<br />
� Gemeinsamer Kern der Ansätze: Finanzierungstheorie<br />
� Betrachtung g von Zahlungen g<br />
� Zukunftsorientierung<br />
� mehrperiodige Zielgrößen (Kapital-, End-, Marktwert)<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
4<br />
ErfolgsKapitalpotentialtheoretisch rechnung fundierte<br />
Performancemaße<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Teilgebiete der Finanzierungstheorie<br />
Betriebswirtschaftliche<br />
Kapitalmarkttheorie<br />
Investitionstheorie Theorie der<br />
Dynamische<br />
Verfahren der<br />
UUnternehmens t h<br />
finanzierungInvestitions-<br />
Simultane<br />
rechnung<br />
Investitions- und<br />
Finanzierungsplanung<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Finanzierungstheorie<br />
5<br />
Kapitalmarkttheorie<br />
Instrumentaler Ansatz<br />
kl klassische i h Fi Finanzierungslehre<br />
i l h<br />
Neoinstitutionalistische Finanzierungstheorie<br />
Finanzielle Agency-Theorie<br />
Signalling-Theorie<br />
Time State Preference Model<br />
Faktormodelle<br />
Neoklassische Finanzierungstheorie<br />
Capital Asset Pricing Model<br />
Arbitrage Pricing Theory<br />
Option Pricing Theory<br />
Quelle: Breid (1994), S. 56<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
5<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />
Unternehmenseinheiten<br />
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />
nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />
5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />
der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Zwecksetzung und Prämissen des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
� Zwecksetzung des Preinreich-Lücke-Theorems:<br />
� Verknüpfung der Kapitalwertberechnung auf Basis von Zahlungsströmen mit der<br />
Kapitalwertberechnung auf Basis von periodisierten Erfolgsgrößen<br />
� Verknüpfung der Investitionsrechnung mit der Periodenerfolgsrechnung<br />
� Prämissen des Preinreich-Lücke-Theorems:<br />
� Kongruenzprinzip:<br />
(1)<br />
T<br />
∑<br />
t=<br />
0<br />
T<br />
( Et<br />
− At<br />
) = ∑<br />
t = 0<br />
� Definitionsgleichung: g g<br />
t−1<br />
∑<br />
∑<br />
G<br />
t−1<br />
t<br />
( )<br />
(2) KB = G − E − A<br />
mit KB0<br />
= KBT<br />
= 0<br />
t−1<br />
s=<br />
0<br />
s<br />
s=<br />
0<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
s<br />
s<br />
7<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Aussagen des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
� Der Barwert der Residualgewinne entspricht dem Barwert der<br />
Zahlungsströme<br />
T<br />
−t<br />
−t<br />
(3) C0<br />
= ∑(<br />
Et<br />
− At<br />
) ⋅ q = ∑(<br />
Gt<br />
− i ⋅ KBt<br />
−1)<br />
⋅ q = ∑G<br />
T<br />
t t= 0<br />
t t=<br />
0<br />
t = 0<br />
� Der Endwert der Residualgewinne entspricht dem Endwert der<br />
Zahlungsströme<br />
T<br />
T −t<br />
T −t<br />
(4) CT<br />
= ∑(<br />
Et<br />
− At<br />
) ⋅ q = ∑(<br />
Gt<br />
− i ⋅ KBt<br />
−1)<br />
⋅ q = ∑G<br />
t=<br />
0<br />
T<br />
t=<br />
0<br />
Symbole: C0 CT E Et = Kapitalwert<br />
= Endwert<br />
= Einzahlungen<br />
KBt-1 = Kapitalbindung der Periode t-1<br />
t = Index <strong>für</strong> Perioden<br />
i = Zinssatz<br />
At = Auszahlungen q = 1+i<br />
Gt = Periodengewinn<br />
*<br />
= Residualgewinn<br />
G<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
t<br />
8<br />
T<br />
T<br />
t=<br />
0<br />
*<br />
t<br />
⋅ q<br />
*<br />
t<br />
−t<br />
⋅ q<br />
T −t<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Beispiel zum Preinreich-Lücke-Theorem<br />
� Zweistufiger Produktionsprozess <strong>für</strong> eine Produktart mit folgenden Daten:<br />
�� Fertigungsdauer Rohstoff �� Halbfertigerzeugnis: eine Teilperiode<br />
� Fertigungsdauer Halbfertigerz. � Fertigerz.: eine Teilperiode<br />
� Beschaffung von Material <strong>für</strong> jeweils drei nachfolgende Teilperioden<br />
�� <strong>für</strong> Materialbeschaffung Zahlungsziel von einer Teilperiode<br />
� <strong>für</strong> Verkauf Zahlungsziel von zwei Teilperioden<br />
Zeitpunkt 0 1 2 3 4 5 6 7<br />
Bestände :<br />
- Material<br />
1.800 1.200 600<br />
- Halbfertigerzeugnisse<br />
600 600 600<br />
- Fertigerzeugnisse 600 600 600<br />
Umsatz<br />
Debitorenstand<br />
Ausz Ausz. <strong>für</strong> Material<br />
11.800 800<br />
Einz. <strong>für</strong> Produktverkauf<br />
�� Barwert auf Basis der Zahlungen:<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
C<br />
0<br />
800<br />
800<br />
800<br />
1.600<br />
1.<br />
800 ⎛ 1<br />
= + 800 ⋅<br />
1 ⎜ 5<br />
1,<br />
01 ⎝1,<br />
01<br />
9<br />
1<br />
+<br />
1,<br />
01<br />
800<br />
1.600 800<br />
6<br />
800 800 800<br />
1<br />
+<br />
1,<br />
01<br />
7<br />
⎞<br />
⎟ = 478 , 805<br />
⎠<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Barwertberechnung über das Preinreich-Lücke-Theorem bei<br />
traditioneller Erfolgszurechnung<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
1 600 600 0 0 -1.800 1 800 11.800 800 0 0 0<br />
2 1.200 1.200 0 0 -1.800 1.800 18 -18 -17,645<br />
3 2.000 1.800 200 200 -1.800 1.800 2.000 18 182 176,647<br />
4 1.400 1.200 200 400 -1.800 2.200 20 180 172,977<br />
5 800 600 200 600 -1.000 1.600 22 178 169,361<br />
6 0 0 0 600 -200 800 16 -16 -15,073<br />
7 0 0 0 600 600 0 8 -8 -7,462<br />
∑ 6.000 5.400 600 102 498 478,805<br />
� Der Barwert der Residualgewinne entspricht dem Barwert der Zahlungsströme.<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
10<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Barwertberechnung über das Preinreich-Lücke-Theorem bei<br />
Erfolgszurechnung zum Vertragsabschluss<br />
0 600 600 0 600 0 600 600<br />
1 0 600 -1.800 1 800 22.400 400 6 -66 -5,9406 5 9406<br />
2 0 600 -1.800 2.400 24 -24 -23,5271<br />
3 0 600 -1.800 1.800 2.400 24 -24 24 -23,2942 23,2942<br />
4 0 600 -1.800 2.400 24 -24 -23,0635<br />
5 0 600 -1.000 1.600 24 -24 -22,8352<br />
6 0 600 -200 800 16 -16 -15,0727<br />
7 0 600 600 0 8 -8 -7,4617<br />
∑ 600 126 474 478,805<br />
� Der Barwert der Residualgewinne entspricht auch in diesem Fall dem Barwert der<br />
Zahlungsströme<br />
Zahlungsströme.<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
11<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Barwertberechnung über das Preinreich-Lücke-Theorem bei<br />
Erfolgszurechnung auf den letzten Zahlungseingang<br />
0 0 0 0 0 0 0 0<br />
1 0 0 -1.800 1 800 11.800 800 0 0 0<br />
2 0 0 -1.800 1.800 18 -18 -17,6453<br />
3 0 0 -1.800 1.800 1.800 18 -18 18 -17,4706 17,4706<br />
4 0 0 -1.800 1.800 18 -18 -17,2976<br />
5 0 0 -1.000 1.000 18 -18 -17,1264<br />
6 0 0 -200 200 10 -10 -9,4205<br />
7 600 600 600 0 2 598 557,7654<br />
∑ 600 84 516 478,805<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
12<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Mögliche Wege zur Kapitalwertberechnung<br />
Einzahlungen/<br />
Auszahlungen<br />
Kapitalwertberechnung<br />
auf Basis der<br />
Ein-/Auszahlungen<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Periodisierung<br />
...identisch mit...<br />
13<br />
Aufwendungen/Erträge<br />
(bzw. Kosten/Erlöse)<br />
=> Periodengewinne<br />
Residualgewinne G Gt* Kapitalwertberechnung<br />
auf Basis der<br />
Residualgewinne<br />
Korrektur der Periodengewinne<br />
durch kalkulatorische<br />
Zinsen auf das<br />
jeweils in der Vorperiode<br />
gebundene Kapital<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
Beurteilung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
� In der Praxis ist Denken in Aufwendungen/Erträgen oder Kosten/Erlösen weit<br />
verbreitet �� Kapitalwertberechnung auf Basis vorhandener Größen<br />
� Verbindung zwischen einer Periodenerfolgs- und Kapitalwertrechnung<br />
� Zeigt Bedeutung von Zinskosten � Grundlage <strong>für</strong> Konzepte zur wertorientierten<br />
Unternehmenssteuerung<br />
� Aber: <strong>für</strong> die Bestimmung der Kapitalbindung benötigt man die Zahlungen =><br />
letztlich mehr Informationen notwendig g als bei rein zahlungsstrombezogener<br />
g g<br />
Kapitalwertberechnung<br />
� Unter Einhaltung der Prämissen ist die Wahl der Abschreibungsmethode, die die<br />
Periodenzuordnung der Gewinne, irrelevant<br />
� lediglich tautologische Umformung, zeigt nicht auf, welche Kosten- und<br />
Erlösinformationen <strong>für</strong> eine am Kapitalwertziel orientierte kurzfristige Planung<br />
relevant sind (� ( investitionstheoretischer Ansatz) )<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
14<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
5<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />
Unternehmenseinheiten<br />
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />
nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />
5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />
der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
15<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.1 Jahresabschlussorientierte Performance-Maße<br />
Jahresabschlussorientierte Performance-Maße<br />
� Renditegrößen<br />
�� Gesamtkapitalrendite (RoA, (RoA RoI) RoI),<br />
� Eigenkapitalrendite (RoE),<br />
� Umsatzrendite,<br />
� Gewinn je Aktie (EPS), etc.<br />
� Absolute Zahlen<br />
�� Jahresüberschuss,<br />
� steuerlicher Gewinn,<br />
� Betriebsergebnis, etc.<br />
�� CCashflow-Größen hfl Göß<br />
� Marktwert-/ Buchwert- Verhältnis<br />
� einperiodige Größen, unterliegen Handlungsspielräumen der Bilanzierung, Bezug<br />
zum Unternehmenswert unklar<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
16<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
Cash Flow Return on Investment (CFROI)<br />
� Definition des Cash Flow Return on Investment:<br />
BCF<br />
( 1+<br />
i<br />
NAA<br />
( 1+<br />
i<br />
T<br />
t<br />
T<br />
− BIB0<br />
+ ∑ +<br />
=<br />
CFROI t<br />
CFROI T<br />
t=<br />
1 )<br />
)<br />
mit:<br />
BIB 0 = Bruttoinvestitionsbasis<br />
BCF t = Brutto-Cash-Flow<br />
0<br />
NAA NAAT = einmaliger i li Einzahlungsstrom Ei hl am Ende E d des d Planungszeitraums Pl i durch d h fiktive fik i<br />
Veräußerung der nicht-abnutzbaren Aktiva<br />
CFROI<br />
� CFROI ist derjenige Zinsfuß i , bei dem der Kapitalwert aus Bruttoinvestitionsbasis,<br />
Brutto-Cash-Flows und fiktivem Liquidationserlös gleich null ist.<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
17<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
Beurteilung des Cash Flow Return on Investment<br />
� Bestimmung eines internen Zinsfußes durch Gegenüberstellung von<br />
erwirtschaftetem Brutto-Cash-Flow Brutto Cash Flow einer Periode und eingesetztem Kapital;<br />
Vergleich mit steuerkorrigierten gewogenen Kapitalkosten<br />
� Ermittlung auf Basis von Daten des Jahresabschlusses � grundsätzlich nicht <strong>für</strong><br />
Entscheidungs Entscheidungs- und Prognosezwecke Prognosezwecke, sondern <strong>für</strong> Kontrollzwecke verwendbar<br />
� Rendite wird i.d.R. überschätzt, da Wiederanlage zu internem Zinsfuß unterstellt<br />
wird<br />
� Vgl. auch Problematik des internen Zinsfußes bei Zahlungsreihen mit mehr als<br />
einem Vorzeichenwechsel<br />
�� Wertbeitrag nicht unmittelbar ablesbar, zusätzliche Informationen über<br />
Zahlungsstruktur erforderlich, dann ist aber der Umweg über den CFROI nicht mehr<br />
notwendig<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
18<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
Value Retun on Investment (VROI)<br />
� Definition des Value Return on Investment:<br />
VROI<br />
mit:<br />
T CF CFt<br />
∑<br />
t=<br />
0 1+<br />
k<br />
= T<br />
∑<br />
t=<br />
0 1<br />
( )<br />
I<br />
t<br />
t<br />
( + k )<br />
t<br />
CF CFt = Cash Flow der Periode t<br />
It = Investitionsauszahlungen der Periode t<br />
k = Kapitalkostensatz<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
19<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
Beispiel zum Value Return on Investment<br />
� Zwei Projekte zur Auswahl:<br />
DCF<br />
Barwert der<br />
Investition<br />
VROI<br />
Projekt 1 1.000 500 2,0<br />
Projekt 2 100 40 2,5<br />
QQuelle: ll HHachmeister h i t (1995) (1995), SS. 154<br />
VROI <strong>für</strong> Projekt 2 unter Beachtung der Differenzinvestition:<br />
VROI<br />
Diff<br />
2<br />
40 460<br />
= ⋅ 2,<br />
5 + ⋅ 0 = 0,<br />
2<br />
500 500<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
20<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
Beurteilung des Value Return on Investment<br />
� Wertsteigerungsbeitrag je Einheit eingesetzten Kapitals<br />
�� St Strategiebedingte t i b di t WWertsteigerung t t i = (DCF nach h - DCF vor DDurchführung hfüh dder<br />
Strategie) / zur Strategiedurchführung notwendige Investitionsauszahlungen<br />
� Projekte mit dem höchsten VROI sind zu realisieren<br />
� Problem: fehlende Berücksichtigung von Differenzinvestitionen bei<br />
Investitionsprojekten mit unterschiedlicher Anschaffungsauszahlung (beim<br />
Kapitalwertkriterium werden implizit Differenzinvestitionen zur Komplettierung g des<br />
Investitionsprogramms unterstellt; diese haben einen Kapitalwert von 0 und sind<br />
daher ohne Einfluss auf die Vorteilhaftigkeitsentscheidung)<br />
�� Weiterer Kritikpunkt: keine Neutralität gegenüber einer Umqualifizierung einer<br />
einmaligen Investitionsauszahlung in eine laufende Auszahlung<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
21<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
Discounted Cash Flow Return (DCF-Return)<br />
� Definition des Discounted Cash Flow Return:<br />
DCF −<br />
mit:<br />
Returnt<br />
=<br />
( CF + DCF − DCF )<br />
t<br />
t<br />
DCF<br />
t t−<br />
1<br />
CF = Cash Flow der Periode t<br />
CF t<br />
DCFt = Barwert der Cash Flows am Ende der Periode t<br />
DCF t -1 1 = Barwert der Cash Flows zu Beginn der Periode t<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
t−1<br />
22<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />
Beurteilung des Discounted Cash Flow Return<br />
� In einer Periode geschaffene Wertsteigerung bezogen auf den DCF zu Beginn<br />
dieser Periode<br />
� Umfasst nicht nur die Wertsteigerung durch neue Projekte in der Periode, sondern<br />
auch Wertsteigerung durch Fortschreiten der Zeit (Verzinsung des Barwerts von<br />
Periode zu Periode)<br />
� Aber: Geschäftsbereiche mit geringerem DCF zu Beginn der Periode werden<br />
bevorzugt<br />
Bereich CF t DCF t DCF t-1 CF t + (DCF t –DCF t-1) DCF-Return<br />
1 10 10.000 000 66.800.000 800 000 66.000.000 000 000 810 810.000 000 13 13,50% 50%<br />
2 3.000 600.000 490.000 113.000 23,06%<br />
3 450 175.000 132.000 43.450 32,92% , %<br />
4 100 3.000 2.000 1.100 55,00%<br />
5 5 60 30 35 116,67%<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
23<br />
Quelle: Mengele (1999), S. 134<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.3 Residualgewinnorientierte Maße<br />
Konzept des Residualgewinns und Economic Value Added (EVA)<br />
� Kennzeichnung des Residualgewinns:<br />
RG<br />
t<br />
= Gt<br />
− i ⋅ KBt<br />
−1<br />
mit: RG t = Residualgewinn in Periode t<br />
Gt = Gewinn in Periode t<br />
i = Zinssatz<br />
KBt-1 t 1 = Höhe der Kapitalbindung p g zum Zeitpunkt p t-1<br />
� Definition des Economic Value Added:<br />
EVA<br />
t<br />
= NOPATt<br />
− kWACC<br />
⋅ KBt<br />
−1<br />
mit: NOPATt = Gewinn vor Zinsen, aber nach Steuern der Periode t<br />
(EBIT – Steuerzahlung)<br />
kWACC = gewogener Kapitalkostensatz<br />
KBt-1 t 1 = Höhe der Kapitalbindung p g zum Zeitpunkt p t-1<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
24<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.3 Residualgewinnorientierte Maße<br />
Zusammenhang zwischen Economic Value Added und Market Value<br />
Added (MVA)<br />
� Definition des Market Value Added in Abhängigkeit vom Economic Value Added:<br />
MVA<br />
T<br />
= ∑<br />
t = 1<br />
EVAt<br />
= GK − KB<br />
WACC t<br />
( 1+<br />
k )<br />
� Beurteilung des Economic Value Added:<br />
0<br />
GK<br />
T<br />
= ∑<br />
t = 1<br />
EVAt<br />
+<br />
WACC t<br />
( 1+<br />
k )<br />
� auf Basis von Daten des Jahresabschlusses � grundsätzlich kontroll- und<br />
vergangenheitsorientiert, Zukunftsorientierung durch MVA<br />
�� Unternehmenswert auf Basis des EVA EVA-Konzepts Konzepts entspricht dem Ergebnis der<br />
DCF-Methode, wenn Prämissen des Preinreich-Lücke-Theorems eingehalten<br />
sind<br />
�� Informationsanforderung: Erfassung der Cash Flows ist zur Bestimmung des<br />
Kapitalbestands erforderlich � Kapitalwertbestimmung kann direkt über DCF-<br />
Ansatz erfolgen<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
25<br />
KB<br />
0<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />
Ökonomischer Gewinn mit Annuitätenbildung (1)<br />
� Beispiel: Reihe der erwarteten Einzahlungsüberschüsse (Ü t)<br />
t 0 1 2 3<br />
Ü t --- +50 +150 +150<br />
Zinssatz i = 0,08<br />
� Kapitalwert p der Einzahlungsüberschüsse g (K ( t): t)<br />
K<br />
t<br />
=<br />
T<br />
∑<br />
τ=<br />
t+<br />
1<br />
Ü<br />
t<br />
⋅<br />
( 1+<br />
i)<br />
t−<br />
τ<br />
�� im Zeitpunkt t = 0: K K0 = 293 293,972 972<br />
� Ökonomischer Gewinn als äquivalente Annuität<br />
G = Kt<br />
⋅WGF<br />
hier: n = T – t = 3 – 0 = 3 � G = 293,972 , · 0,38803 , = 114,070 ,<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
( ) n<br />
i ⋅ ( 1+<br />
i)<br />
( 1+<br />
i)<br />
− 1<br />
WGF = Wiedergewinnungsfaktor<br />
= − n<br />
26<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />
Ökonomischer Gewinn mit Annuitätenbildung (2)<br />
� Annahme eines unendlichen Planungshorizonts: ökonomischer Gewinn als<br />
unendliche äquivalente Annuität<br />
� Ertragswert (EW t) als Kapitalwert dieser ewigen Rente:<br />
im Beispiel:<br />
EWt<br />
114,<br />
070<br />
= =<br />
0,<br />
08<br />
1.<br />
425,<br />
87<br />
� Ökonomischer Gewinn in Abhängigkeit vom Ertragswert:<br />
G = K ⋅WGF<br />
= i ⋅ EW<br />
t<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
t<br />
27<br />
G<br />
EWt =<br />
i<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />
Ökonomischer Gewinn ohne Annuitätenbildung (1)<br />
� Ökonomischer Gewinn als Ergebnis der kapitaltheoretischen Bestimmung von<br />
Periodenerfolgen<br />
� Prämisse: endlicher Planungshorizont T<br />
Kt = Kapitalwert der Zahlungsreihe von t bis T<br />
Vt *<br />
Ü<br />
= Endwert von T<br />
= Auszahlung an EK EK-Geber Geber<br />
t<br />
� Ökonomischer Gewinn:<br />
G = ( EW - EW ) + Ü Üt<br />
t<br />
t<br />
t-1<br />
*<br />
� Vergleich zu buchhalterischem Gewinn (BG t):<br />
t<br />
mit RV = Reinvermögen<br />
*<br />
( RV − RV ) Ü<br />
BG Erträge Aufwand<br />
+<br />
= t −<br />
t = t t−1<br />
t<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
28<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />
Ökonomischer Gewinn ohne Annuitätenbildung (2)<br />
� Zu zeigen: Ökonomischer Gewinn einer Periode gleich der Verzinsung des<br />
Ertragswertes zu Beginn der Periode:<br />
EW<br />
t<br />
EW<br />
EW<br />
t<br />
T<br />
( 1+<br />
i)<br />
−<br />
( T −t<br />
)<br />
T<br />
t −τ<br />
( 1+<br />
i)<br />
+ V ⋅ ( + i)<br />
*<br />
= K + V ⋅ = ∑Ü ⋅<br />
1<br />
t−1<br />
t−1<br />
t−1<br />
T<br />
⎡ *<br />
= ⎢Üτ<br />
+ ∑Ü<br />
⎣ τ=<br />
t+<br />
1<br />
( 1+<br />
i)<br />
−<br />
( T −t<br />
)<br />
τ=<br />
t+<br />
1<br />
−1<br />
τ<br />
τ=<br />
*<br />
τ<br />
T<br />
−<br />
( ) t T −<br />
t −τ−1<br />
( 1+<br />
i)<br />
+ V ⋅ ( 1+<br />
)<br />
= K + V ⋅<br />
= ∑Ü ⋅<br />
i<br />
= Ü<br />
*<br />
τ<br />
⋅<br />
T<br />
*<br />
τ<br />
⋅<br />
t −τ<br />
( 1+<br />
i)<br />
+ V ⋅ ( 1+<br />
i)<br />
( ) ( ) 1<br />
1 −<br />
−<br />
1+<br />
i + EW ⋅ 1+<br />
i<br />
t<br />
T<br />
T<br />
t<br />
−<br />
( T −t<br />
)<br />
⎤<br />
⎥ ⋅<br />
⎦<br />
T<br />
( 1+<br />
i)<br />
*<br />
Multiplikation mit (1+i) ergibt: EW t−1<br />
⋅ ( 1+<br />
i)<br />
= Üt<br />
+ EWt<br />
Umformen ergibt:<br />
i +<br />
*<br />
⋅ EWt<br />
−1<br />
= EWt<br />
− EWt<br />
−1<br />
Ü Üt<br />
� Für den ökonomischen Gewinn gilt g daher:<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
29<br />
−1<br />
−<br />
( T −t<br />
)<br />
−1<br />
*<br />
G t ( EW t - EW t - 1 ) + Ü t<br />
= i ⋅<br />
= ( EW t −<br />
1<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />
Ökonomischer Gewinn ohne Annuitätenbildung (3)<br />
� Für eine (endliche) Zahlungsreihe von t = 0 bis T, die sich unendlich lange<br />
identisch wiederholt wiederholt, gilt:<br />
EW<br />
t<br />
= K + EW ⋅ 1<br />
In t = 0 gilt also:<br />
t<br />
t<br />
( + i)<br />
−<br />
EW<br />
( ) t T −<br />
= K + EW ⋅ 1<br />
Multiplikation p mit + liefert<br />
�<br />
�<br />
0<br />
0<br />
0<br />
( ) T<br />
( ) T −<br />
+ i<br />
( ) T<br />
i +<br />
T<br />
T<br />
( 1 ) EW 0 ⋅ ( 1+ i ) = K 0 ⋅ ( 1+<br />
i ) + EW 0<br />
( ) ) ( ) T<br />
T<br />
+ i − 1 = K ⋅ i<br />
EW ⋅ 1+<br />
0<br />
1 0<br />
( 1+<br />
i)<br />
T<br />
( 1+<br />
i)<br />
EW0 = K0<br />
⋅ = K0<br />
⋅ T<br />
− 1<br />
T<br />
T<br />
i ⋅ ( 1+<br />
i)<br />
1<br />
1<br />
⋅ = K0<br />
⋅ WGF ⋅ =<br />
( 1+<br />
i)<br />
− 1 i<br />
i i<br />
� Es gilt daher <strong>für</strong> den ökonomischen Gewinn: 0 WGF EW0<br />
i<br />
K G ⋅ = ⋅ =<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
30<br />
G<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />
Ökonomischer Gewinn nach Zinsen<br />
KRG<br />
t<br />
= CF<br />
t<br />
= CF<br />
t<br />
+<br />
+<br />
[ DCFt<br />
− DCFt<br />
−1]<br />
− k ⋅<br />
DCFt<br />
− ( 1+ k)<br />
⋅ DCFt<br />
−1<br />
DCF<br />
t<br />
t−1<br />
t −1<br />
t−1<br />
t−1<br />
KRG = CF + [ DCF − DCF ] − k ⋅ DCF + DCF − DCF<br />
t<br />
t<br />
= CF<br />
t<br />
+ DCF<br />
t<br />
t−1<br />
t<br />
t − 1<br />
− DCF<br />
t−1<br />
t−1<br />
t−1<br />
− k ⋅ DCF<br />
Aktionseffekt<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
t − 1<br />
t−1<br />
t−1<br />
t<br />
+ DCF<br />
t<br />
t<br />
− DCF<br />
t<br />
t −1<br />
t<br />
ZZeiteffekt it ff kt IInformationseffekt f ti ff kt<br />
31<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
5<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />
Unternehmenseinheiten<br />
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />
nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />
5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />
der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
32<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
Grundidee des investitionstheoretischen Ansatzes<br />
� Wie wirken kurzfristige Entscheidungen auf das längerfristige Kapitalwertziel?<br />
� Abstimmung kurzfristiger Entscheidungen mit langfristiger Zielsetzung<br />
� KoRe = vereinfachte Investitionsrechnung g <strong>für</strong> kurzfristige g Entscheidungen g<br />
Kurzfristige Entscheidung<br />
Veränderung des Kapitalwerts<br />
über den Gütereinsatz<br />
= Kosten des Gütereinsatzes<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Veränderung des<br />
zukünftigen Zahlungsstroms<br />
33<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
Kosten als Veränderung des Kapitalwertes von Zahlungsströmen im<br />
Zeitablauf<br />
� Kapitalwertfunktion im Zeitpunkt t:<br />
t<br />
( t,<br />
y Y )<br />
K = f ,<br />
t<br />
t<br />
mit: K t = Kapitalwert im Zeitpunkt t<br />
yt = Beschäftigung in Periode t<br />
Yt = kumulierte Beschäftigung bis zum Zeitpunkt t<br />
� Kapitalwert der Zahlungsströme abhängig von durch Beschäftigung (Produktion<br />
etc.) und reinen Zeitablauf verursachten Zahlungsströmen<br />
� Kosten als Änderung des Kapitalwerts:<br />
dK t ∂ K t ∂ K t dy t ∂ K t dY t<br />
= + ⋅ + ⋅<br />
dt ∂t<br />
∂y<br />
dt ∂Y<br />
dt<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
t<br />
t<br />
34<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
Anwendung des investitionstheoretischen Ansatzes auf Beispiel der<br />
Anlagenabschreibungen - Annahmen<br />
� Unendliche, identische Investitionskette:<br />
Anlage wird nach Ablauf ihrer festgelegten Nutzungsdauer T (bspw (bspw. die optimale<br />
Nutzungsdauer) verkauft und durch eine identische Anlage ersetzt. Dies wird<br />
unendlich wiederholt.<br />
�� Nur die unmittelbar mit dem Kauf und Betrieb der Anlage verbundenen Zahlungen<br />
werden betrachtet:<br />
I = Investitionsauszahlung (Kaufpreis einer neuen Anlage)<br />
A At = laufende Auszahlungen <strong>für</strong> Betrieb und Instandhaltung<br />
L = Liquidationserlös zum Ersatzzeitpunkt<br />
Erlöse aus Verkauf der hergestellten Produkte werden nicht betrachtet.<br />
0 T 2T<br />
-I -At -At -I, L -At -At -I, L<br />
� Abschreibung = Wertänderung der Anlage im Laufe der betrachteten Periode t<br />
� Werte der Anlage zu Periodenanfang und –ende werden aus den Kapitalwerten der<br />
Zahlungsströme hergeleitet<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
35<br />
© Gunther Friedl – SS 2008<br />
t
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
Anwendung des investitionstheoretischen Ansatzes auf Beispiel der<br />
Anlagenabschreibungen – Berechnungsschritte (1)<br />
� „Kettenkapitalwert“ der Auszahlungen einer neuen Anlage unmittelbar vor deren<br />
Anschaffung (�Auszahlungen (�Auszahlungen mit positivem und Einzahlungen mit negativem<br />
Vorzeichen):<br />
K<br />
neu<br />
a<br />
T<br />
T<br />
⎛<br />
−t<br />
−T<br />
⎞ ρ<br />
= ⎜ ∑ A t ⋅ ρ + I − L ⋅ ρ ⎟ ⋅ T<br />
⎝ t=<br />
1<br />
⎠ ρ − 1<br />
� Kettenkapitalwert der zukünftigen (Netto-)Auszahlungen einer vorhandenen Anlage<br />
mit it dder bi bisherigen h i NNutzungsdauer t d τ :<br />
K<br />
a<br />
und<br />
T<br />
−(<br />
t−<br />
τ)<br />
−(<br />
T −τ<br />
) neu −(<br />
T −τ<br />
)<br />
() = A ⋅ ρ − L ⋅ ρ + K ⋅ ρ<br />
τ ∑<br />
= ρ<br />
t=<br />
τ+<br />
1<br />
τ<br />
⎡<br />
⋅ ⎢<br />
⎣<br />
t<br />
T<br />
∑<br />
t=<br />
τ+<br />
1<br />
( T ) = −L<br />
K a<br />
K +<br />
a<br />
A<br />
t<br />
neu<br />
⋅ ρ<br />
−t<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
+<br />
neu<br />
−T<br />
⎤<br />
( Ka<br />
− L)<br />
⋅ ρ ⎥<br />
⎦<br />
a<br />
36<br />
<strong>für</strong> τ = 0,...,<br />
T − 1<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
Anwendung des investitionstheoretischen Ansatzes auf Beispiel der<br />
Anlagenabschreibungen – Berechnungsschritte (2)<br />
( )<br />
� Bestimmung des Wertes W τ einer vorhandenen Anlage zum Zeitpunkt τ (bzw. mit<br />
bisheriger Nutzungsdauer τ ):<br />
� Wert der vorhandenen Anlage, W(<br />
τ)<br />
, entspricht dem Marktpreis, den ein<br />
potentieller Käufer bereit wäre zu zahlen<br />
�� Potenzieller Käufer hat zwei Alternativen:<br />
• Kauf einer neuen Anlage zum Preis I � Kapitalwert der zukünftigen<br />
neu<br />
Auszahlungen und des Kaufpreises: Ka<br />
• Kauf der gebrauchten Anlage � zukünftige Auszahlungen mit Kapitalwert Ka<br />
τ<br />
zzgl. Kaufpreis <strong>für</strong> die Anlage<br />
� Kaufpreis der gebrauchten Anlage wird sich als der Marktpreis so ergeben, bei<br />
dem Käufer indifferent zwischen beiden Alternativen ist:<br />
a<br />
( ) + W(<br />
τ)<br />
neu<br />
Ka<br />
neu<br />
W()<br />
= K − K ( τ)<br />
K τ = <strong>für</strong> 0 ≤ τ ≤ T<br />
� τ a a<br />
� Der Wert einer neuen Anlage entspricht dem Kaufpreis: W ( 0)<br />
= I<br />
�� Am Ende der Nutzungsdauer entspricht der Wert dem Liquidationserlös: W T =<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
37<br />
( )<br />
( ) L<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
Anwendung des investitionstheoretischen Ansatzes auf Beispiel der<br />
Anlagenabschreibungen – Berechnungsschritte (3)<br />
� Bestimmung der Abschreibung <strong>für</strong> die Periode τ über die Wertabnahme im τ Laufe<br />
der Periode τ :<br />
Ab<br />
( τ)<br />
= W(<br />
τ − 1)<br />
− W(<br />
τ)<br />
neu<br />
= K a − K a ( τ − 1 )<br />
K () τ − K ( τ − 1)<br />
neu<br />
[ ] − [ K − K ( τ ) ]<br />
= a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
� Summe der Abschreibungen g entspricht p der Differenz zwischen Investitionsauszahlung<br />
und Liquidationserlös (� Abschreibung des Buchwerts bis auf den Restwert):<br />
T<br />
∑<br />
Ab<br />
T<br />
( ) = [ W ( τ − 1 ) − W ( τ ) ] = I − L<br />
τ ∑<br />
τ= 1<br />
τ=<br />
1<br />
� Die über den investitionstheoretischen Ansatz ermittelten Abschreibungen<br />
entsprechen t h der d li linearen Ab Abschreibung, h ib wenn<br />
(1) die laufenden Auszahlungen konstant über die Zeit sind ( At = A ∀t<br />
) und<br />
(2) der Zinssatz null ist ( i = 0)<br />
bzw. gesondert verrechnet wird.<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
38<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />
investitionstheoretischen Ansatz<br />
Beurteilung und Anwendbarkeit des investitionstheoretischen<br />
Ansatzes<br />
� Anwendbarkeit auf<br />
�� Kostenarten<br />
• Materialkosten<br />
• Zinskosten<br />
• Personalkosten<br />
� Entscheidungsprobleme<br />
• Bestimmung von Preisuntergrenzen<br />
• Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms<br />
�� Ansatz gibt theoretischen Rahmen <strong>für</strong> ein am langfristigen Kapitalwertziel der<br />
Investitionsrechnung orientiertes Kostenrechnungssystem (Entscheidungsgrundlage<br />
<strong>für</strong> eher kurzfristig orientierte Fragestellungen) vor<br />
� Keine 1:1-Anwendbarkeit in der Unternehmenspraxis<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
39<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
5<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />
Unternehmenseinheiten<br />
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />
nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />
5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />
der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
40<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
� Investitions- und Humanvermögensrechnung<br />
� Zahlungsorientierte Bewertung des Humanvermögens<br />
� Bilanz- und Kapitaltheorien<br />
� Fair Values in der Bilanzierung<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
41<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kaapitel<br />
5<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />
5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />
Unternehmenseinheiten<br />
5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />
nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />
5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />
der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
42<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Entwicklungstendenzen <strong>für</strong> eine Angleichung der Systeme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Wirtschaftliche<br />
Entwicklung<br />
Globalisierung Zunehmende Bedeutung<br />
der Informationsfunktion<br />
Strategische<br />
Führung<br />
Kapitalmarktorientierung<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Tendenzen Wirkungen<br />
Stärkere Beachtung der<br />
Anteilseigner<br />
Wertsteigerungsmanagement<br />
43<br />
Angleichung der externen und<br />
internen Rechnungssysteme<br />
Marktwert als Unternehmensziel<br />
Kapitaltheoretische Konzepte<br />
Anbindung der Kostenrechnung<br />
an di die Investitionsrechnung<br />
I titi h<br />
Quelle: Küpper (1998b), S. 153<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Entwicklungstendenzen durch die internationale Vereinheitlichung der<br />
externen Rechnungslegung (IFRS, US-GAAP)<br />
� Hohe Kosten � nur noch ein Buch<br />
� Aufnahme einer kapitaltheoretischen Betrachtung bei externer Rechnungslegung<br />
�� Für Controller: Externe Rechnungslegung wird wichtiger<br />
Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
44<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Technische Universität München<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 6:<br />
Sozial- und umweltzielorientierte Teilsysteme der<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Prof. Dr. Gunther Friedl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> BWL – Controlling<br />
Technische Universität München<br />
Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de
Inhalt<br />
6. Sozial- und umweltzielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Literatur<br />
� Kapitel 6.1:<br />
Wolff Wolff, B B. / Lucas Lucas, S S. (2002):<br />
Sozialbilanz. In: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling. Hrsg. H.-<br />
U. Küpper und A. Wagenhofer, 4. Aufl., Stuttgart 2002, Sp. 1795-1803.<br />
�� Kapitel 66.2: 2:<br />
Strebel, H. (2002):<br />
Umweltbilanz. In: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling. Hrsg.<br />
H.-U. H. U. Küpper und A. Wagenhofer, 4. Aufl., Stuttgart 2002, Sp. 1979-1987.<br />
1979 1987.<br />
� Kapitel 6.3:<br />
Haller, A. / Ernstberger J. (2006):<br />
Global Reporting Initiative – Internationale Leitlinien zur Erstellung von<br />
Nachhaltigkeitsberichten. In: Betriebs-Berater, 61. Jg., Heft 46, 2006, Sp. 2516-2524.<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
3<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel<br />
6<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6.1 Grundgedanke, Ziele und<br />
Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
62 6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
63 6.3 Ansatz zur Standardisierung von<br />
Nachhaltigkeitsberichten<br />
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
4<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
Grundgedanke von Sozialberichten<br />
� Erweiterung des Horizonts der klassischen Rechnungswesens, dass auf die<br />
Informationsinteressen der Kapitalgeber ausgerichtet ist<br />
� Systematische und regelmäßige Informationen der gesellschaftlich positiven<br />
und/ oder negativen Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten<br />
� Adressaten sind neben den Kapitalgebern<br />
auch andere Stakeholder:<br />
�� KKunden d<br />
� Mitarbeitern<br />
� Gesellschaft<br />
� Instrument der freiwilligen Publizität<br />
�� Ziele: Reputationsaufbau und Bindung weiterer Stakeholder<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
5<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
Ziele von Sozialberichten<br />
� Kommunikation von höherrangigen, über Zahlungsströme hinausgehende<br />
Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten<br />
� Kontrollierbarkeit und die Möglichkeit zu Sanktionen der Gesellschaft durch<br />
die regelmäßige Veröffentlichung von relevanten Informationen<br />
� Beurteilungsmöglichkeiten <strong>für</strong> die Gesellschaft in welchem Ausmaß das<br />
Unternehmen die gesellschaftliche Verantwortung in entsprechende<br />
Unternehmenspolitik umgesetzt hat<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
� Adressaten<br />
�� Inneres Beziehungsfeld: Mitarbeiter<br />
� Äußeres Beziehungsfeld: Kunden, Öffentlichkeit, Staat und natürlichen Umwelt<br />
� Umfang<br />
� Vollbericht: Berücksichtigung aller Beziehungsfelder<br />
� Teilbericht: Berücksichtigung einzelner Beziehungsfelder<br />
�� Erfassungsart der Auswirkungen<br />
� Ausschließliche Messung der sozialen / gesellschaftlichen Kosten oder Nutzen<br />
� Kosten- und Nutzenbetrachtung<br />
�� AArt der d DDarstellung ll<br />
� Eindimensional: Ausschließliche Darstellung der Größen in derselben Maßeinheit<br />
� Mehrdimensional: Erweiterungen g um verbale Bestandteile und Indikatoren<br />
� Orientierung der Berichtserstattung<br />
� Outputorientiert: Betrachtung des Nutzens bzw. Disnutzens der Betroffenen<br />
�� Inputorientiert: Betrachtung von Ressourceneinsatz und Aufwendungen<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
7<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel<br />
6<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6.1 Grundgedanke, Ziele und<br />
Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
62 6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
63 6.3 Ansatz zur Standardisierung von<br />
Nachhaltigkeitsberichten<br />
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
8<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
Begriff und Arten von Umweltberichten (1)<br />
� Umweltbilanzierung: „Vollständige und systematische Darstellung der Inputs<br />
und Outputs p umweltrelevanter Wirkungen g wirtschaftlicher Aktivitäten von<br />
Unternehmen“<br />
�� Stoff- und Energiebilanzen �� Mengengerüst<br />
� „Ein- und ausgebrachte Stoff- und Energiemengen <strong>für</strong> bestimmten Zeitraum und<br />
in systematischer Darstellung mit formalem Ausgleich nach dem Bilanzprinzip“<br />
Ab Aber: St Stoff- ff und d EEnergiebilanzen i bil enthalten th lt Fl Flussgrößen öß ( (z.B. B RRohstoffverbrauch h t ff b h<br />
durch Produkt in 1 Jahr) � keine Bilanzen im Sinne eines Jahresabschlusses<br />
� Bezugsobjekt („Bilanzraum“): Prozess, Betrieb, Unternehmen oder Produktart<br />
� Publikation von Stoff- und Energiebilanzen keine Pflicht; aber: Abfallbilanz <strong>für</strong><br />
bestimmte Produzenten verpflichtend<br />
� Produktbilanz: „Übersicht aller Inputs p und Output, p die im Kontext mit<br />
Produktion, Nutzung und Entsorgung einer Produktart entstehen“.<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
9<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
Begriff und Arten von Umweltberichten (2)<br />
� Wirkungs- und Wertbilanzen: ökologische Wirkungen von Input und Output<br />
bestimmter Bilanzräume<br />
� Problem: Bewertung der Auswirkungen kaum möglich (welcher Wertansatz?)<br />
� ÖÖkobilanzierung<br />
als Voraussetzung <strong>für</strong>:<br />
� Ökologisches Produktlabeling<br />
� Kreislaufwirtschaft<br />
� Betriebliches Umweltmanagement<br />
� Öko-Audit<br />
� Ziele der Ökobilanzen: Verknüpfung der Ressourcen- und der Umweltdebatte<br />
� einer Schonung bzw. effizienteren Nutzung materieller Ressourcen und<br />
� einer Verringerung bzw. Minimierung der Belastung der Umwelt durch<br />
Emissionen und Abfälle<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
10<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
Vorgehensweise und Ansatzpunkte<br />
� Zu berücksichtigen seien dabei die Bereiche:<br />
� Entnahme und Bereitstellung von Rohstoffen<br />
� Herstellung, Verarbeitung und Formulierung<br />
� Transport und Verteilung<br />
� Verwendung, Wiedergebrauch und Instandhaltung<br />
� Recyclieren<br />
�� Abfallverwertung<br />
� Ansatz an folgende Parameter:<br />
� Verbrauch materieller Ressourcen<br />
� Verbrauch an Energieträgern g g<br />
� Stoffliche Belastung der Luft<br />
� Stoffliche Belastung des Wassers<br />
� Belastung des Bodens mit Abfällen<br />
� Das Konzept der Produktökobilanz<br />
beruht auf den Bestandteilen:<br />
� Zieldefinition<br />
� Sachbilanz<br />
� Wirkungsbilanz<br />
� Bilanzbewertung und<br />
� � (Improvement Analysis (Schwachstellen- (Schwachstellen und Optimierungsanalyse))<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
11<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel<br />
6<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6.1 Grundgedanke, Ziele und<br />
Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
62 6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
63 6.3 Ansatz zur Standardisierung von<br />
Nachhaltigkeitsberichten<br />
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
12<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Berichtsstandards als Lösungsansatz der Probleme bei der<br />
Aufstellung g von Sozial-und Umweltberichten<br />
� Missbrauch von Sozial- und Umweltberichten als PR-Instrument durch<br />
selektive Berichtsgestaltung aufgrund von unterschiedlichen Spielräumen<br />
� Abgrenzungsprobleme: Welche Informationen werden berichtet<br />
� Vollständigkeitsprobleme<br />
� Bewertungsprobleme<br />
�� Messbarkeit<br />
� Überprüfbarkeit<br />
� Keine zwischenbetriebliche und intertemporäre Vergleichbarkeit<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
13<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten durch die Global<br />
Reporting p g Initiative ( (GRI) )<br />
� Entwicklung der Global Reporting Initiative (GRI)<br />
�� Gründung 1997<br />
� Gemeinschaftliche Initiative von den Organisationen CERES (Coalition for<br />
Environmentally Responsible Economics) und UNEP (Umweltprogramms der<br />
Vereinten Nationen)<br />
� Seit 2002 Stiftung niederländischen Rechts mit Sitz in Amsterdam<br />
� Aktuelles Reporting Framework „G3“<br />
� Ziel der GRI<br />
�� Entwicklung von international anwendbaren Regeln zur Erstellung von<br />
Nachhaltigkeitsberichten – Pendant zur IASC/IASB (Finanzberichterstattung)<br />
� Erweiterung der bisherigen Finanzberichterstattung auf makroökonomische und<br />
gesellschaftliche Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
14<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Struktur des GRI Reporting Framework<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
15<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Struktur des GRI Reporting Framework - Guidelines als Basis des<br />
Regelsystems<br />
g y<br />
� Prinzipien zum Berichtsinhalt<br />
� Wesentlichkeit: Informationen nur bei signifikanten Einfluss auf die ökonomische,<br />
ökologische und soziale Umwelt des Unternehmens relevant<br />
� Einbeziehung von Stakeholdern: Ausrichtung der Informationen an den<br />
Erwartungen und Interessen der relevanten Stakeholder<br />
� Nachhaltigkeitskontext: Informationen sollten den Einfluss der unternehmerischen<br />
Leistung auf das regionale, nationale und globale Umfeld umfassen<br />
� Vollständigkeit: die notwendigen Informationen sind in ausführlichem Maße zur<br />
Verfügung zu stellen, um den Stakeholdern die Beurteilung der<br />
Nachhaltigkeitsleistung zu gewährleisten<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
16<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Struktur des GRI Reporting Framework - Guidelines als Basis des<br />
Regelsystems g y ( (2) )<br />
� Prinzipien zur Berichtsqualität<br />
� Ausgewogenheit: Neutralität um den Missbrauch des Berichts als PR-Instrument<br />
zu vermeiden<br />
� Vergleichbarkeit: Möglichkeit von intertemporalen und zwischenbetrieblichen<br />
Vergleichen<br />
� Genauigkeit<br />
� Aktualität<br />
� Zuverlässigkeit: Informationen sollten in einer Art aufbereitet und dargestellt<br />
werden, , die einer unternehmensexternen Überprüfung p g standhält<br />
� Klarheit<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
17<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Struktur des GRI Reporting Framework - Guidelines als Basis des<br />
Regelsystems g y ( (3) )<br />
� Anleitung zum Umfang der in den Bericht aufzunehmenden Einheiten<br />
( („Berichtsgrenzen Berichtsgrenzen“) )<br />
� Einheiten, die von Unternehmen beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden<br />
� Einheiten, die wesentlichen Einfluss auf die Nachhaltigkeitsleistung des<br />
Unternehmens haben – Bsp: vor- oder nachgelagerte Einheiten der<br />
Wertschöpfungskette<br />
� Berichtskreis größer als bei der konsolidierten Finanzberichterstattung<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
18<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Struktur des GRI Reporting Framework - Guidelines als Basis des<br />
Regelsystems g y ( (4) )<br />
� Konkrete Komponenten und Informationen des Nachhaltigkeitsberichts<br />
� Nachhaltigkeit und Unternehmensstrategie: Stellungnahme des obersten<br />
Führungsposition zur Nachhaltigkeitsbedeutung <strong>für</strong> Führung und Strategie<br />
� Unternehmensprofil: Branche, sektorielle und geographische Geschäftsbereiche,<br />
wesentliche Produkte, Eigentümerverhältnisse, etc.<br />
� Erläuterungen zum Bericht: Spezifikationen zu Berichtszeitraum, Häufigkeit der<br />
Berichterstattung, Umfang der einbezogenen Einheiten, etc.<br />
� Governance und Stakeholder Engagement: Beschreibung der Strukturen, wie<br />
Board-System und Überwachungsorgane und Nennung der angestrebten<br />
Verhaltenskodizes und Normen<br />
� Beschreibung der Nachhaltigkeitsleistung: Nennung der Kern- und<br />
Zusatzindikatoren <strong>für</strong> die jeweiligen j g Nachhaltigkeitsdimensionen g<br />
Ökonomie,<br />
Ökologie und Soziales<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
19<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Struktur des GRI Reporting Framework – Zentrale<br />
Leistungsindikatoren<br />
g<br />
Ökonomie<br />
� Ökonomische<br />
Leistung<br />
� Marktauftritt<br />
� Indirekte<br />
ökonomische<br />
Auswirkungen<br />
Zentrale Leistungsindikatoren<br />
Ökologie Soziales<br />
� Material<br />
� Energie<br />
� Wasser<br />
� Artenvielfalt<br />
� Emission,<br />
Abwasser und<br />
Abfall<br />
� Produkte und<br />
Dienstleistungen<br />
� Gesetzeskkonformität<br />
f ität<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Arbeitnehmer Menschenrechte Gesellschaft<br />
Produktverantwortung<br />
�� Beschäftigung �� Management-<br />
� Mitbestimmung praktiken<br />
�� Kommune<br />
� Korruption<br />
� Produktsicherheit<br />
� Gesundheit und � Anti-<br />
Sicherheit Diskriminierung<br />
� Politik � Produkte &<br />
� Normverstöße Dienst-<br />
� Weiterbildung � Versammlung-<br />
lesitungen<br />
� Gleichfreiheit<br />
� Marketingberechtigung<br />
� Kinderarbeit<br />
verhalten<br />
� Zwangsarbeit � Normverstöße<br />
20<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Praxisrelevanz der Nachhaltigkeitsthematik und der GRI<br />
� In 2004: 53 der 150 größten deutschen Firmen erstellen einen eigenständigen<br />
Nachhaltigkeitsbericht<br />
� In 2006: Europaweit erstellen 90 der 100 größten Firmen einen eigenen<br />
Nachhaltigkeitsbericht<br />
� GRI gilt als bedeutendste Institution <strong>für</strong> die Entwicklung von weltweiten Regeln<br />
zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
� 850 Organisationen g beziehen sich bei der Erstellung g ihrer<br />
Nachhaltigkeitsberichte auf das GRI Framework<br />
�� 16 der DAX Unternehmen sind 2006 bei der GRI gelistet<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
21<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />
Kritische Würdigung der Berichtsstandards als Lösungsansatz<br />
� International geltende Standards sind die Grundlage einer objektiven und<br />
sinngerechten Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
� Mangel an Audits<br />
� Möglichkeiten zum selektiven Reporting bleiben partiell erhalten<br />
� Berufung auf die GRI-Richtlinien ohne deren konsequente Anwendung zur<br />
Reputationsverbesserung (dies ist in jährlichen Rankings von<br />
Nachhaltigkeitsberichten ersichtlich)<br />
� Qualität und Glaubwürdigkeit der einzelnen Berichte <strong>für</strong> die Stakeholder schwer<br />
zu beurteilen<br />
� Gestaltung des GRI Frameworks<br />
�� Zu umfangreich (bis zu 200 Indikatoren, Indikatoren incl incl. der Branchenindikatoren)<br />
� Abschreckende Wirkung, besonders <strong>für</strong> Kleinunternehmer und Mittelständler<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
22<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapitel<br />
6<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
6.1 Grundgedanke, Ziele und<br />
Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />
62 6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />
63 6.3 Ansatz zur Standardisierung von<br />
Nachhaltigkeitsberichten<br />
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
23<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />
Ökonomische Indikatoren – Entwicklungsbeitrag g g<br />
� Verhalten im Wettbewerb<br />
� Keine politischen Spenden<br />
� Konsequentes Vorgehen gegen Verstöße des Verhaltenskodex<br />
� Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Regionen<br />
� Unterstützungsprogramme <strong>für</strong> philippinischen Zulieferer<br />
� Schulungen <strong>für</strong> Kleinbauern in Kenia<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
24<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />
Produktionsmenge g<br />
� Produktionsmenge als Haupttreiber ökologischer Indikatoren<br />
� Emissionen<br />
� Abfälle<br />
�� Ressourcenbedarf<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
25<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />
Ökologische g Indikatoren - Energie g<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
26<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />
Ökologische g Indikatoren – Emission<br />
� Direkte Treibhausgasemission<br />
� Emissionen von Kraftwerken sowie von Produktions- und<br />
Abfallverbrennungsanlagen, an denen der Bayer-Konzern mindestens 51 Prozent<br />
hält<br />
� 99% der Treibhausgasemissionen waren 2006 co2-Emissionen<br />
�� Indirekte Treibhausgasemission aus Zu- Zu und Verkäufen von Strom und Dampf<br />
der einzelnen Bayer-Produktionsstandorte<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
27<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />
Ökologische g Indikatoren – Wassereinsatz und -herkunft<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
28<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />
Ökologische g Indikatoren – Abfall<br />
�� GGefährlicher fäh li h Abfall Abf ll<br />
� Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung<br />
� Destillations- und Lösemittelrückstände<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
29<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG: Soziale<br />
Indikatoren – Arbeitsbedingungen g g<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
30<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG: Soziale<br />
Indikatoren – Gesellschaftliche Kennzaheln<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
31<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG: Soziale<br />
Indikatoren – Arbeitssicherheit<br />
Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />
Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
32<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Technische Universität München<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
Kapitel 7:<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten Branchen<br />
PProf. f DDr. GGunther th FFriedl i dl<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> BWL – Controlling<br />
Technische Universität München<br />
Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de<br />
@
Inhalt<br />
7. <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten Branchen<br />
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
2<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Literatur<br />
� Müller-Hagedorn/Toporowski (2002):<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel, Handel in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart<br />
2002, Sp. 657-667.<br />
�� Perlitz/Seger (2002):<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> in der Beratung, in: Handwörterbuch<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />
Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 134-143. 134 143.<br />
� Lüder (2002):<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung, in: Handwörterbuch<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling Controlling, hrsg. hrsg vv. Hans-Ulrich Hans Ulrich Küpper und Alfred<br />
Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 1319-1328.<br />
� Schlüchtermann (2002):<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser, Krankenhäuser in: Handwörterbuch<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />
Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 1187-1195.<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
3<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapittel<br />
7<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />
Verwaltung<br />
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
4<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
Kennzeichnung des Handels<br />
� Handel im funktionellen Sinn:<br />
Beschaffung und Absatz von Gütern Gütern, die in der Regel nicht selbst be- be und<br />
verarbeitet werden<br />
i.d.R. Einschränkung auf Sachgüter<br />
� Handel im institutionellen Sinn:<br />
Institutionen, deren wirtschaftliche Tätigkeit ausschließlich oder überwiegend dem<br />
Handel im funktionellen Sinn zuzurechnen ist<br />
→ größter Teil der Wertschöpfung im Handel → Handelsunternehmen<br />
� Wichtig: Einkauf und Verkauf<br />
→ Sortimentscontrolling<br />
→ Fili Filialcontrolling l t lli<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
5<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
Entscheidungsprobleme bei der Ausgestaltung der absatzpolitischen<br />
Instrumente (1)<br />
Wichtig: Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong> abhängig vom jeweiligen<br />
Entscheidungsproblem<br />
� Sortimentsplanung: Veränderung von Sortimentsbreite, -tiefe und qualitativer<br />
Struktur<br />
� Ermittlung der Erfolgsbeiträge einzelner Sortimentseinheiten mittels<br />
mehrstufiger und mehrdimensionaler Deckungsbeitragsrechnungen<br />
� Ermittlung von speziellen Kennzahlen, z.B.<br />
• HHandelsspanne d l<br />
• Umschlaghäufigkeit<br />
• Brutto- und Nettorentabilität<br />
• Direkte Produkt Rentabilität (DPR)<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
6<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
Entscheidungsprobleme bei der Ausgestaltung der absatzpolitischen<br />
Instrumente (2)<br />
� Standortentscheidung<br />
� Absatzpolitische Entscheidung (im Ggs. zum Industriebetrieb), daher nicht nur<br />
Ausgaben → Kapitalwert<br />
�� Daten aus Kaufkraftanalysen und aus mikrogeografischen Segmentierungen<br />
� Erfolgskontrolle von einzelnen Standorten, z.B. mit Kennzahlen<br />
�� Optimierung der übrigen absatzpolitischen Instrumente<br />
� Verhaltenssteuerung des Personals durch Provisionen und Incentiveprogramme<br />
�� MMessung dder Kundenzufriedenheit K d f i d h it zur KKontrolle t ll<br />
� Preisgestaltung = Kalkulation<br />
• Wareneingangskalkulation<br />
• Bruttoertragskalkulation<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
7<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
Entscheidungsprobleme bei Beschaffung und Logistik<br />
� Zentrale vs. Dezentrale Lagerhaltung<br />
� Bestellhäufigkeit<br />
� Ausmaß der Bevorratung (Servicegrad) → Aldi<br />
�� Laderaumzuordnung<br />
� Routenführung bei Auslieferungen<br />
<strong>Unternehmensrechnung</strong>: g Beurteilung g der Effizienz dieser Prozesse<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
8<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
Besonderheiten der <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
� Kostenstruktur: Unterscheidung von Warenkosten und Handlungskosten<br />
� Kalkulationsobjekte:<br />
� Produkte oder Warengruppen<br />
� Kunden, Kundengruppen<br />
� Marktgebiete, Standorte, Filialen<br />
� Vertriebswege g<br />
� Abhängigkeiten zwischen einzelnen Warenbereichen (Absatzverbund)<br />
Real: Rotwein bei Fleischtheke, , Fondue und Brennerpaste p<br />
� Häufige Nutzung von Betriebsvergleichen<br />
v.a. intern: Filialen untereinander<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
9<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
Kostenrechnungssysteme des Handels<br />
� Keine Vollkostenrechnung, sondern Deckungsbeitragsrechnungen<br />
�� Diff Differenzierte i t Ef Erfassung von Kosten K t und dElö Erlösen notwendig t di<br />
� Kombination unterschiedlicher Bezugsgrößen<br />
� DPR-Methode → „wahrer“ Kostenanfall je Kostenträger<br />
� Direct Product Profit (direkte Produktrentabilität):<br />
Nettoverkaufspreis<br />
– Nettoeinkaufspreis<br />
+ herstellerseitige Vergütungen<br />
– direkte Produktkosten<br />
�� Prozesskostenrechnung<br />
� Make-or-buy-Entscheidungen hinsichtlich logistischer Funktionen wie<br />
Transportieren, Lagern, Warenauszeichnen<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
10<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
Informationssysteme des Handels<br />
� Data Warehousing: Erfassung und Speicherung von Daten<br />
� Data Mining: Auswertung von Daten<br />
� Scanningtechnologie<br />
� Logistik, g , Produktionsplanung p g des Herstellers<br />
� Handelsmarketing, Verbundbeziehungen<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
11<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
Kapittel<br />
7<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />
Verwaltung<br />
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
12<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
Probleme der Leistungserfassung und -kalkulation in Beratungen (1)<br />
� Kennzeichnung von Beratungen<br />
� Berater sind Dienstleitungsanbieter<br />
� Immaterielles Produkt<br />
� Problematische Messung und Bewertung des Output<br />
� Leistungserfassung g g in der Beratungg<br />
� vor der Inanspruchnahme: Leistungsversprechen auf Basis einer<br />
Leistungsbeschreibung g g → nicht eindeutigg<br />
(1) Zeitgerüst<br />
(2) ( ) Milestones<br />
inputorientiert, Manntage oder Stunden<br />
� Opportunistisches Verhalten → Vertrauen wichtig<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
13<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
Probleme der Leistungserfassung und -kalkulation in Beratungen (2)<br />
� Leistungsverrechnung in der Beratung<br />
� Hoher Anteil an Fixkosten<br />
� Einzel- und Gemeinkosten je nach Bezugsgröße<br />
� WWerbung/ b / VVeröffentlichung öff li h → ZZurechnung h schwierig h i i<br />
� Bezugsgröße: Manntage oder –stunden, IbLV<br />
� Kalkulation von Beratungsleistungen<br />
Bezugsgröße: Kundenauftrag, Projekt<br />
� Ermittlung der geplanten Manntage<br />
� Zurechnung von anteiligen Verwaltungs-/ Vertriebskosten<br />
→ Basis <strong>für</strong> Honorarverhandlungen<br />
→ Preis ist Qualitätsindikator<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
14<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
Ergebnisermittlung und –kontrolle in Beratungen<br />
� Ergebnisermittlung in der Beratung<br />
� Z.T. als Deckungsbeitragsrechnung<br />
� Periodische Abgrenzung häufig problematisch<br />
� Prozesskostenrechnung wird nicht angewandt<br />
(keine repetitiven Tätigkeiten)<br />
� Ergebniskontrolle und Verhaltenssteuerung durch die <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />
� projektbezogene Ergebniskontrolle Korrektur<br />
� auf einzelne Berater bezogene Rechnungen Lernen<br />
→ Belastungs- und Ergebnisziffern<br />
� erfolgsorientierte Entlohnung wichtig<br />
→ Flexibilisierung der Kosten<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
15<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
Kundenwertermittlung und Humanvermögensrechnung in Beratungen<br />
� Kundenwertermittlung → Kapitalwertmethode<br />
KW<br />
e<br />
=<br />
T<br />
∑ t = 0<br />
1<br />
wt<br />
CF CFt<br />
t<br />
+ i<br />
( )<br />
KW e<br />
T<br />
=<br />
=<br />
erwarteter Kundenwert<br />
Gesamtzeitraum der Kundenbeziehung<br />
wt = Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> Folgeaufträge<br />
CF t = Zahlungsüberschüsse<br />
g<br />
qualitative Aspekte: namhafte Referenzkunden<br />
� Humanvermögensrechnung g g in der Beratungg<br />
� <strong>für</strong> alle Dienstleistungsunternehmen wichtig<br />
� i.d.R.: qualitative Aspekte<br />
�� QQualifikationsprofil: lifik ti fil soziale i l KKompetenz, t Füh Führungsverhalten, h lt IInternationalität, t ti lität<br />
Kommunikationsfähigkeit, unternehmerisches Denken und Handeln,<br />
Teamfähigkeit, Wissen<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
16<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
tel 7<br />
Kapit<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />
Verwaltung<br />
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
17<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />
Ausgangssituation in der <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />
Verwaltung<br />
� Traditionelles Rechnungswesen der öffentlichen Verwaltung: Kameralistik<br />
� Kameralistik = Plan- und Ist-Zahlungsrechnung + Finanzvermögen + Geldschulden<br />
�� Öffentliche Betriebe: kaufmännische doppelte Buchführung<br />
� Öffentliche Einrichtungen: Benutzungsgebühren an Kosten orientiert<br />
� Verwaltungsreformideen seit 90er Jahren: Neues Steuerungsmodell, New Public<br />
Management � Effizienz und Transparenz<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
18<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />
Überblick über Reformansätze bei der <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die<br />
öffentliche Verwaltung (1)<br />
� Budgetierung<br />
�� Flexibilisierung des Haushalts durch Vergrößerung der Titelstruktur (Extremfall:<br />
Globalhaushalt) → Verringerung des Parlamentseinflusses<br />
� Bereitstellung von Informationen über Leistung und Ressourcenverbrauch<br />
� Aufwand, Kosten<br />
� Notwendigkeit g einer Kostenrechnung g unumstritten<br />
� Umfang umstritten<br />
�� Einführung einer Verwaltungskostenrechnung in Ergänzung zum<br />
kameralistischen Rechnungswesen<br />
� Nebenrechnungen: Anlagenrechnung<br />
LLagerrechnung h<br />
zeitliche Abgrenzungsrechnung<br />
� Nachteile: umständlich und fehleranfällig, keine Anreize<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
19<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />
Überblick über Reformansätze bei der <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die<br />
öffentliche Verwaltung (2)<br />
� Erweiterung des Anwendungsgebiets des kaufmännischen Rechnungswesens<br />
zu Lasten des kameralistischen Rechnungswesens<br />
� Umwandlung von Behörden in Betriebe<br />
� Neben kameralistischer Haushaltsrechnung eine Vielzahl von kaufmännischen<br />
Einzelabschlüssen<br />
� Fehlende Transparenz<br />
� Vollständige Ablösung des kameralistischen Rechnungswesens durch ein dem<br />
kaufmännischen ReWe angenähertes ReWe<br />
Hessen: Kameralistik soll im gesamten Bereich der Landesverwaltung bis 2008<br />
abgelöst werden<br />
� Anreize <strong>für</strong> effizientes Verwaltungshandeln g<br />
� Transparenz durch Durchgängigkeit<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
20<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />
Anforderungen und Bestandteile eines reformierten öffentlichen<br />
Rechnungswesens<br />
� Ableitung aus Informationsbedarf <strong>für</strong> Steuerungs- und Rechenschaftslegungs-<br />
zwecke<br />
� Informationen über Effizienz � Kosten und Leistungen<br />
� Finanzielle Lage einer Gebietskörperschaft � Konsolidierung<br />
�� El Elemente: t<br />
� Finanzrechnung � Zahlungsbewegungen<br />
� Vermögensübersicht (Bilanz)<br />
� Vermögensänderungsrechnung<br />
� Investitions- Investitions und Planungsrechnung<br />
� Kosten- und Leistungsrechnung (nicht monetäre Leistungen)<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
21<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
tel 7<br />
Kapit<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />
7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />
7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />
Verwaltung<br />
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
22<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
Ziele und Bedeutung des Rechnungswesens in Krankenhäusern<br />
� Krankenhäuser auf dem Weg zu modernen Dienstleistungsunternehmen<br />
�� Hohe volkswirtschaftliche Bedeutung: > 60 Mrd. Mrd Euro Umsatz in Deutschland<br />
� Deregulierung, steigende Kundenerwartungen, Nachfragesteigerung<br />
� Übergang von unselbständigen öffentlichen Betrieben hin zu<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
� 2006: 2.104 Krankenhäuser, > 790.000 Beschäftigte (Vollzeit)<br />
� Träger: g ca. 34 % öffentlich, , 38 % frei-gemeinnützig, g g, 28 % privat p<br />
� Verhältnis bzgl. Anzahl Krankenhäuser/Betten verschiebt sich kontinuierlich zu<br />
Gunsten der privaten Trägerschaft<br />
� Grundlagen der Krankenhausfinanzierung<br />
� seit 1972: duale Finanzierung: Investitionen = Länder<br />
BBetrieb t i b = Patienten P ti t<br />
� bis 1993: Pflegetage, Selbstkostendeckungsprinzip<br />
� seit 2003: nur noch Fallpauschalen (DRGs)<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
23<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
Bedeutung der <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Krankenhäusern<br />
� Nachweis der wirtschaftlichen Verwendung der aus der dualen Finanzierung<br />
stammenden Mittel<br />
� Vergleich mit anderen Krankenhäusern (Benchmarking)<br />
→ Bedarf an Führungsinformationen steigt<br />
→ Problem der Erfolgsmessung<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
24<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
Kennzeichnung des Systems des Krankenhausrechnungswesens<br />
� Besonderheiten der Krankenhausbuchführung<br />
� Buchführungspflicht trägerabhängig:<br />
• Kaufmann: Jahresabschluss (HGB)<br />
• Kapitalgesellschaft: Jahresabschluss (HGB) erweitert<br />
• öffentlich: KHBV<br />
� Duale Finanzierung: zwei spezielle Probleme<br />
• Zuführung von Fördermitteln → künstliche Passivposten,<br />
Sonderposten aus Zuwendungen<br />
Abschreibungen g erfolgsneutral g<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
25<br />
© Gunther Friedl – SS 2008
7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />
Kostenrechnung und Budgetierung im Krankenhaus<br />
� Rechnungszwecke: Dokumentation, Planung, Kontrolle, Steuerung<br />
� Budgetierung: gesetzlich vorgeschriebene Kostenartenrechnung<br />
�� Wirtschaftlichkeitskontrolle: durch Fallpauschalen möglich<br />
� Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung<br />
� Gemeinkosten: 70 – 95 %<br />
� Gemeinkostenschlüsselung<br />
� Prozesskostenrechnung<br />
� Spezialproblem: Universitätsklinika → Kuppelproduktion<br />
Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />
Branchen<br />
26<br />
© Gunther Friedl – SS 2008