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Unternehmensrechnung - Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre ...

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Technische Universität München<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 0:<br />

Gliederung und Literatur<br />

Prof. Dr. Gunther Friedl<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> – Controlling<br />

Technische Universität München<br />

Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de


Kaapitel<br />

0<br />

0.1 Gliederung<br />

0.2 Literatur<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 1<br />

0.1 Gliederung<br />

1. Gegenstand und Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>:<br />

Abbildung des Unternehmensprozesses<br />

1.1.2 Rechnungszwecke der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

121 1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />

1.2.2 Abgrenzung zwischen Rechnungswesen und <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 3<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 2<br />

0.1 Gliederung<br />

2. Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes Teilsystem der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

2.1 Gegenstand, Rechnungsziele und Formen der Finanzrechnung<br />

211 2.1.1 Zahlungsmittelvorgänge der Unternehmung als Gegenstand der<br />

Finanzrechnung<br />

2.1.2 Rechnungszwecke und -ziele der Finanzrechnung<br />

213 2.1.3 Formen der Finanzrechnung<br />

2.2 Grundlagen und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

221 2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />

2.2.3 Beziehungen zwischen Finanz- und Kapitalflussrechnung<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 4<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 3<br />

0.1 Gliederung<br />

3. Erfolgszielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

31Investitionsrechnung<br />

3.1 Investitionsrechnung<br />

3.1.1 Rechnungszwecke der Investitionsrechnung<br />

3.1.2 Entscheidungsprobleme der Investitionsrechnung<br />

313 3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />

3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

32K 3.2 Kosten- t und dElö Erlösrechnung h<br />

3.2.1 Rechnungszwecke der Kosten- und Erlösrechnung<br />

3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

323 3.2.3 SSysteme der d Kosten- K und dElö Erlösrechnung h<br />

3.3 Bilanzrechnung<br />

3.3.1 Gegenstand und Rechnungszwecke der Bilanzrechnung<br />

3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />

3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 5<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 4<br />

0.1 Gliederung<br />

4. Potentialzielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

4.1 Human Resource Accounting<br />

4.1.1 Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />

4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />

4.2 Intellectual Capital p<br />

4.2.1 Kennzeichnung von Intellectual Capital<br />

4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />

4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 6<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 5<br />

0.1 Gliederung<br />

5. Ansätze zur Integration der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

55.1 1 Bedeutung des Preinreich Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Lücke Theorems<br />

5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler Unternehmenseinheiten<br />

5.2.1 Jahresabschlussorientierte Performance-Maße<br />

5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

5.2.3 Residualgewinnorientierte Maße<br />

524 5.2.4 KKapitalwertorientierte it l t i ti t MMaße ß<br />

5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 7<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 6<br />

0.1 Gliederung<br />

6. Sozial- und umweltzielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 8<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 7<br />

0.1 Gliederung<br />

7. <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten Branchen<br />

7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />

7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 9<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

0<br />

0.1 Gliederung<br />

0.2 Literatur<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 10<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 1<br />

0.2 Literatur<br />

� Küpper, H.-U. (2005):<br />

Controlling Controlling. 4. 4 Aufl., Aufl Stuttgart 2005 2005. (insbesondere SS. 127-155) 127 155)<br />

Kapitel 2<br />

�� KKapitel i l 22.1: 1<br />

Perridon, L. und M. Steiner (2007):<br />

Finanzwirtschaft der Unternehmung. 14. Aufl., München 2007.<br />

� Kapitel 2.2:<br />

Coenenberg, A. G. und Mitarbeiter (2005):<br />

Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. 20. Aufl., Landsberg 2005.<br />

(insbesondere S. 743-837)<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 11<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 3<br />

0.2 Literatur<br />

� Kapitel 3.1:<br />

Bitz, M. (2005):<br />

Investition Investition. In: Vahlens Kompendium der <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong>. <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> Band 11. Hrsg Hrsg. vv. MM.<br />

Bitz, K. Dellmann, M. Domsch u. H. Egner. 5. Aufl., München 2005, S. 105-172.<br />

Trautmann, S. (2006):<br />

IInvestitionen. titi BBewertung, t AAuswahl hl und d Ri Risikomanagement. ik t BBerlin, li HHeidelberg id lb 2006 2006.<br />

� Kapitel 3.2:<br />

Schweitzer, M. und H.-U. Küpper (2008):<br />

SSysteme t der d Kosten- K t und dElö Erlösrechnung. h 99. AAufl., fl Mü München h 2008 2008.<br />

Küpper, H.-U./Friedl, G./Pedell, B. (2007):<br />

Übungsbuch zur Kosten- und Erlösrechnung. 5. Aufl., München 2007.<br />

� Kapitel 3.3:<br />

Coenenberg, A. G. und Mitarbeiter (2005):<br />

Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. 20. Aufl., Landsberg 2005.<br />

Kleekämper/Kuhlewind (2002):<br />

Internationale Rechnungslegung, in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und<br />

Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp.<br />

777-787.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 12<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 4<br />

0.2 Literatur<br />

� Kapitel 4.1:<br />

Streim, H. (1981):<br />

Human Resource Accounting Accounting. In: HWR HWR. Hrsg Hrsg. v. v E. E Kosiol ua u.a. 22. Aufl Aufl.,<br />

Stuttgart 1981, Sp. 743-750.<br />

Streim, H. (1993):<br />

HHumanvermögensrechnung. ö h In I HWB Bd Bd.I. I HHrsg. v. W. W Wittmann Witt u.a.<br />

5. Aufl., Stuttgart 1993, Sp. 1681-1694.<br />

� Kapitel 4.2:<br />

MMouritsen/Bukh/Larsen it /B kh/L (2002) (2002): IIntellectual t ll t l CCapital, it l iin: HHandwörterbuch d ö t b h<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />

Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 768-776.<br />

� Kapitel 4.3:<br />

Hachmeister, D. (2000):<br />

Der Discounted Cash Flow als Maß der Unternehmenswertsteigerung. Frankfurt am<br />

MMain i et t al. l 4. 4 AAufl., fl 2000 2000.<br />

Mengele, A. (2003):<br />

Shareholder-Return und Shareholder-Risk als unternehmensinterne<br />

St Steuerungsgrößen. öß Stuttgart St tt t 2003 2003.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 13<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 5<br />

0.2 Literatur<br />

� Kapitel 5.1:<br />

Küpper, H.-U. (1991):<br />

Bestands Bestands- und zahlungsstromorientierte Berechnung von Zinsen in der Kosten- Kosten und<br />

Leistungsrechnung. In: ZfbF (43) 1991, S. 3-20.<br />

� Kapitel 5.2:<br />

Pfaff Pfaff, DD. und Bärtl Bärtl, O O. (1999):<br />

Wertorientierte Unternehmenssteuerung - Ein kritischer Vergleich ausgewählter<br />

Konzepte. In: ZfbF-Sonderheft 41 1999, S. 85-115.<br />

�� Kapitel 5.3:<br />

Ewert, R. und Wagenhofer, A. (2008):<br />

Interne <strong>Unternehmensrechnung</strong>. 7. Aufl., Berlin 2008, S. 49-54.<br />

Küpper, H.-U. H. U. (1985):<br />

Investitionstheoretische Fundierung der Kostenrechnung. In: ZfbF (37) 1985, S. 26-46.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 14<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 5 (2)<br />

0.2 Literatur<br />

� Kapitel 5.3:<br />

Küpper, H.-U. (1990):<br />

Verknüpfung von Investitions Investitions- und Kostenrechnung als Kern einer umfassenden<br />

Planungs- und Kontrollrechnung. In: BFuP 4/1990, S. 253-267.<br />

� Kapitel 5.4:<br />

Küpper Küpper, HH.-U. -U (1998b):<br />

Angleichung des externen und internen Rechnungswesens. In: Controlling und<br />

Rechnungswesen im internationalen Wettbewerb. Hrsg. von C. Börsig und A.<br />

Coenenberg, g Stuttgart g 1998.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 15<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 6<br />

0.2 Literatur<br />

� Kapitel 6.1:<br />

Wolff, B. / Lucas, S. (2002):<br />

Sozialbilanz Sozialbilanz. In: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling Controlling. Hrsg Hrsg. HH.-U. U<br />

Küpper und A. Wagenhofer, 4. Aufl., Stuttgart 2002, Sp. 1795-1803.<br />

� Kapitel 6.2:<br />

St Strebel, b l H H. (2002) (2002):<br />

Umweltbilanz. In: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling. Hrsg. H.-<br />

U. Küpper und A. Wagenhofer, 4. Aufl., Stuttgart 2002, Sp. 1979-1987.<br />

�� KKapitel it l 66.3: 3<br />

Haller, A. / Ernstberger J. (2006):<br />

Global Reporting Initiative – Internationale Leitlinien zur Erstellung von<br />

Nachhaltigkeitsberichten. In: Betriebs-Berater, 61. Jg., Heft 46, 2006, SSp.<br />

2516-2524.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 16<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 7<br />

0.2 Literatur<br />

� Kapitel 7.1:<br />

Müller-Hagedorn/Toporowski (2002):<br />

U<strong>Unternehmensrechnung</strong> h h iim HHandel, d l iin: HHandwörterbuch d ö b h U<strong>Unternehmensrechnung</strong> h h und d<br />

Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp.<br />

657-667.<br />

� Kapitel 7.2:<br />

Perlitz/Seger (2002):<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> in der Beratung, in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002,<br />

Sp. 134-143.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 17<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel 7 (2)<br />

0.2 Literatur<br />

� Kapitel 7.3:<br />

Lüder (2002):<br />

U<strong>Unternehmensrechnung</strong> h h fü <strong>für</strong> die di öff öffentliche li h VVerwaltung, l iin: HHandwörterbuch d ö b h<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />

Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 1319-1328.<br />

� Kapitel 7.4:<br />

Schlüchtermann (2002):<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser, in: Handwörterbuch<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />

Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 1187-1195.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 18<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


0.2 Literatur<br />

Vertiefende Literatur<br />

� Aschoff, C. (1978):<br />

Betriebliches e eb c es Humanvermögen. u a e öge Grundlagen G u d age einer e e Humanvermögensrechnung.<br />

u a e öge s ec u g<br />

Wiesbaden 1978.<br />

� Busse von Colbe, W. (1966):<br />

Aufbau und Informationsgehalt von Kapitalflußrechnungen. In:ZfB In: ZfB (36) 1966,<br />

Ergänzungsheft 1, S. 82-114.<br />

� Busse von Colbe, W. (1968):<br />

Kapitalflußrechnungen als Berichts Berichts- und Planungsinstrument. Planungsinstrument In: Schriften zur<br />

Unternehmensführung. Hrsg. v. H. Jacob. Bd. 6/7, Wiesbaden 1968, S. 9-28.<br />

� Busse von Colbe, W. (1981):<br />

Kapital- und Finanzflußrechnung Finanzflußrechnung. In: HWR. HWR Hrsg. Hrsg v. v E. E Kosiol uu.a. a 22. Aufl Aufl., Stuttgart<br />

1981, Sp. 891-905.<br />

� Chmielewicz, K. (1973):<br />

Betriebliches Rechnungswesen 1 - Finanzrechnung und Bilanz Bilanz. Reinbek 1973 1973.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 19<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


0.2 Literatur<br />

Vertiefende Literatur (2)<br />

� Chmielewicz, K. und B. Caspari (1985):<br />

Zur u Problematik ob e a von o Finanzierungsrechnungen. a e u gs ec u ge In: DBW (45) ( 5) 1985, 985,<br />

S. 156-169.<br />

� Coenenberg, A.-G. und R. Kleine-Doepke (1981):<br />

Sozialbilanz. In: HWR. Hrsg. v. E. Kosiol u.a. 2. Aufl., Stuttgart 1981,<br />

Sp. 1498-1511.<br />

� Dellmann, K. und R. Kalinski (1986):<br />

Die Rechnungslegung zur Finanzlage der Unterneh Unterneh­mung mung. In: DBW (46) 1986 1986, SS. 174- 174<br />

187.<br />

� Dirrigl, H. (1998):<br />

Wertorientierung und Konvergenz in der <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>Unternehmensrechnung</strong>. In: BFuP (50) 1998 1998,<br />

S. 540-579.<br />

� Drukarczyk, J. (1991):<br />

Finanzierung Finanzierung. 55. Aufl Aufl., Jena et al al. 1991 1991.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 20<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


0.2 Literatur<br />

Vertiefende Literatur (3)<br />

� Egner, H. (1974):<br />

Bilanzen. a e München ü c e 1974. 9<br />

� Franke, G. und H. Hax (1994):<br />

Finanzwirtschaft des Unternehmens und Kapitalmarkt. 3. Aufl., Berlin u.a. 1994.<br />

�� Hax Hax, H H. (1993a):<br />

Finanzierung. In: Vahlens Kompendium der <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong>. Band 1. Hrsg. v.<br />

M. Bitz, K. Dellmann, M. Domsch u. H. Egner. 3. Aufl., München 1993, S. 397-455.<br />

�� Hax Hax, H H. (1993b):<br />

Finanzierungstheorie. In: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft. Teilband 1. Hrsg. v.<br />

W. Wittmann u.a. 5. Aufl., Stuttgart 1993.<br />

�� Heinen Heinen, E E. (1986):<br />

Handelsbilanzen. 12. Aufl., Wiesbaden 1986.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 21<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


0.2 Literatur<br />

Vertiefende Literatur (4)<br />

� Heinen (1990):<br />

Industriebetriebslehre. dus ebe ebs e e 8. 8 Aufl., u , Wiesbaden esbade 1990. 990<br />

� Kloock, J. (1981):<br />

Mehrperiodige Investitionsrechnungen auf der Basis kalkulatorischer und<br />

handelsrechtlicher Erfolgsrechnungen. In: ZfbF (33) 1981, S. 873-890. 873 890.<br />

� Kruschwitz, L. (1990):<br />

Investitionsrechnung. 4. Aufl., Berlin, New York 1990.<br />

�� Küpper Küpper, HH.-U. U (1984):<br />

Kosten- und entscheidungstheoretische Ansatzpunkte zur Behandlung des<br />

Fixkostenproblems in der Kostenrechnung. In: ZfbF (36) 1984, S. 794-811.<br />

�� Lachnit Lachnit, L L. (1972):<br />

Zeitraumbilanzen - Ein Instrument der Rechnungslegung, Unternehmens-analyse und<br />

Unternehmenssteuerung. Ber­lin 1972.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 22<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


0.2 Literatur<br />

Vertiefende Literatur (5)<br />

� Laux, H. und G. Franke (1970):<br />

Der e Erfolg o g im betriebswirtschaftlichen be ebs sc a c e Entscheidungsmodell. sc e du gs ode In: ZfB (40) ( 0) 1970, 9 0, SS. 331<br />

52.<br />

� Lücke, W. (1955):<br />

Investitionsrechnung auf der Grundlage von Ausgaben oder Kosten?<br />

In: ZfbF (7) 1955, S. 310-324.<br />

� Lücke, W. (1965):<br />

Die kalkulatorischen Zinsen im betrieblichen Rechnungswesen Rechnungswesen. In: ZfB (35) 1965 1965,<br />

Ergänzungsheft, S. 3-28.<br />

� Moxter, A. (1984):<br />

Bilanzlehre Bilanzlehre. Band 1: Einführung in die Bilanztheorie. Bilanztheorie 33. Aufl Aufl., Wiesbaden 1984 1984.<br />

� Moxter, A. (1986):<br />

Bilanzlehre. Band 2: Einführung in das neue Bilanzrecht. 3. Aufl., Wiesbaden 1986.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 23<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


0.2 Literatur<br />

Vertiefende Literatur (6)<br />

� Pfaff, D. (1998):<br />

Wertorientierte e o e e e Unternehmenssteuerung, U e e e ss eue u g, Investitionsentscheidungen es o se sc e du ge uund d<br />

Anreizprobleme. In: BFuP (50) 1998, S. 491-516.<br />

� Preinreich, G.A.D. (1937):<br />

Valuation and Amortization. In:TheAccounting In: The Accounting Review (12) 1937, S. 209-226. 209 226.<br />

� Richter, F. (1996):<br />

Konzeption eines marktwertorientierten Steuerungs- und Monitoringsystems. Frankfurt<br />

am Main et al al. 1996 1996.<br />

� Weber, H. K. (1988):<br />

Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen. Bd.I: Bilanz und Erfolgs­rechnung,<br />

33. Aufl Aufl. München 1988 1988.<br />

� Witte, E. (1983):<br />

Finanzplanung der Unternehmung - Prognose und Disposition - 3. Aufl., Opladen 1983.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 24<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


0.2 Literatur<br />

Vertiefende Literatur (7)<br />

� Wysocki, v. K. (1981):<br />

Sozialbilanzen. So a b a e Inhalt a uund d Formen o e gese gesell­schaftsbezogener sc a sbe oge e Be­richterstattung.<br />

e c e s a u g<br />

Stuttgart 1981.<br />

� Zwehl, v. W. (1993):<br />

Entscheidungsregeln. In: HWB Bd.I. Hrsg. v. W. Wittmann u.a., 5. Aufl., Stuttgart 1993,<br />

Sp. 920-929.<br />

Kapitel 0: Gliederung und Literatur 25<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Technische Universität München<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 1:<br />

Gegenstand und Struktur<br />

der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Prof. Dr. Gunther Friedl<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> – Controlling<br />

TTechnische h i h UUniversität i ität Mü München h<br />

Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de


Inhalt<br />

1. Gegenstand und Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>:<br />

Abbildung des Unternehmensprozesses<br />

1.1.2 Rechnungszwecke der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

121 1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />

1.2.2 Abgrenzung zwischen Rechnungswesen und <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Literatur<br />

� Küpper, H.-U. (2005):<br />

Controlling. 4. Aufl., Stuttgart 2005. (insbesondere S. 127-155)<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

3<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

1<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.3 Anforderungen an die Gestaltung der<br />

U<strong>Unternehmensrechnung</strong> t h h<br />

4<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>: Abbildung des Unternehmensprozesses<br />

Überblick über die Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Mengengrößen<br />

Wertgrößen<br />

finanzzielorient.<br />

Kapitel 2<br />

FinanzFinanzrechrechnung<br />

Nung<br />

2.1<br />

2.1<br />

KapitalKapitalflußflussrechrech<br />

nung<br />

nung<br />

2.2<br />

2.2<br />

Führungssystem der Unternehmung<br />

- Zielsystem<br />

- Plan Planungssystem<br />

ngss stem<br />

- Kontrollsystem<br />

erfolgszielorientiert<br />

Kapitel 3<br />

InvestiKostenBilanzInvestiKostenBilanztionsu.Erlösrechtionsu.Erlösrechrechrechnungrech-rech-nung nung nung<br />

nung nung<br />

3.1 3.2 3.3<br />

3.1 3.2 3.3<br />

potentialzielorient.<br />

Kapitel 4<br />

Human<br />

Resource<br />

Accounti<br />

ting<br />

4.1<br />

Integration der <strong>Unternehmensrechnung</strong> (Kapitel 5)<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Erfolgspotential-<br />

rech-<br />

Finanz- und Betriebsbuchhaltungg<br />

5<br />

sozial- u. umweltzielorientiert<br />

Kapitel p 6<br />

Sozialbilanzen<br />

nung<br />

4.2 6.1 - 6.3 6.4<br />

Umweltbilanzen<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>: Abbildung des Unternehmensprozesses<br />

Unterscheidung von traditionellem Rechnungswesen und<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Traditionelles Rechnungswesen → Wertgrößen<br />

� Finanzbuchhaltung, Finanzrechnung (Ist-Rechnung)<br />

� Bilanzrechnung (Jahresabschluss: Bilanz und GuV) (Ist-Rechnung)<br />

� Kosten- und Erlösrechnung (Ist- und Planrechnung)<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> → Wert- Wert und Mengengrößen<br />

� Controlling<br />

�� mehr als Rechnungswesen; alle Rechnungssysteme Rechnungssysteme, Ist und Plan<br />

� Zusammenhänge, z.B. Investition und Finanzierung<br />

� Führungsinstrument<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.1.1 Gegenstand der <strong>Unternehmensrechnung</strong>: Abbildung des Unternehmensprozesses<br />

Klassifizierungsmöglichkeiten der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Merkmal Ausprägungen<br />

Rechnungszweck<br />

Entscheidungszielbezug<br />

Abbildung<br />

(Dokumentation,<br />

Transparenz)<br />

Finanzziele<br />

Erfolgs<br />

-ziele<br />

Informationen<br />

zur Planung<br />

Produktziele<br />

Potentialziele<br />

Abbildungs- Abbildungs Bar- Bar und Forderungen und<br />

gegenstand Buchgeld Verbindlichkeiten<br />

Basisgrößen g<br />

Zeitlicher<br />

Bezug<br />

Zeitliche<br />

Reichweite<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Informationen<br />

zur Steuerung<br />

Sozialzie<br />

le<br />

Informationen<br />

zur Kontrolle<br />

Umweltziele<br />

Realgüter<br />

Ein- und Einnahmen und Erträge und Erlöse und<br />

Auszahlungen Ausgaben Aufwendungen Kosten<br />

Vergangenheit<br />

(Ist-, Nachrechnungen)<br />

Eine Periode<br />

kurzfristig<br />

7<br />

Zukunft<br />

(Vor-, Prognose-, Planrechnungen)<br />

Mehrere Perioden<br />

Kurzfristig langfristig<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.1.2 Rechnungszwecke der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Abgrenzung Rechnungszweck, Rechnungsziel und Entscheidungsziel<br />

� Rechnungszweck, z.B. Planung:<br />

(Wozu benötigt der Informationsempfänger die Informationen?)<br />

� Wissenswünsche der Informationsempfänger<br />

�� Dokumentation, Planung, Verhaltenssteuerung, Kontrolle<br />

� Rechnungsziel, z.B. Jahresüberschuss<br />

� Das ermittelte Ergebnis einer Rechnung<br />

� Entscheidungsziel, z.B. Erfolgsziel<br />

� Ziel, , anhand dessen Alternativen bewertet und Entscheidungen g gefällt g werden<br />

� Kann mit Rechnungsziel identisch sein<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

8<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.1.2 Rechnungszwecke der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Zusammenhang zwischen Informationsempfängern, Entscheidungsfeldern<br />

und Rechnungszwecken der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Informationsempfänger<br />

UUnternehmensleitung h l i IInstanzen AAnteilseigner il i Mi Mitarbeiter b i u.a.<br />

Entscheidungsfelder<br />

* Entscheidungsproblem Alternativen<br />

* Handlungsbeschränkungen<br />

* Zielvorstellungen<br />

* Daten<br />

Abbildung<br />

Lösung von<br />

Begrenzung Planung Kontrolle Steuerung<br />

Informationskonflikten<br />

von Entscheidungsspielräumen<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Rechnungszwecke<br />

9<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

1<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.3 Anforderungen an die Gestaltung der<br />

U<strong>Unternehmensrechnung</strong> t h h<br />

10<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />

Begriff und Gliederungsmöglichkeiten des Rechnungswesens<br />

� Begriff des Rechnungswesens<br />

Zielorientiertes Informationsinstrument zur quantitativen Beschreibung, Planung,<br />

Steuerung und Kontrolle von Beständen und Bewegungen an Gütern und Schulden<br />

� Gliederungen des Rechnungswesens<br />

Klassisch<br />

H.K. Weber<br />

• Buchhaltung und Bilanz • Einzahlungen/Auszahlungen<br />

• Selbstkostenrechnung/Kalkulation<br />

• Einnahmen/Ausgaben<br />

• Planungg • Erträge/Aufwendungen<br />

g g<br />

• Statistik • Erlöse/Kosten<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

11<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />

Gliederung des Rechnungswesens nach den Basisgrößen<br />

� Einzahlungs- und Auszahlungsrechnung<br />

�� beobachtbare Größen → Finanzrechnung<br />

� Einnahmen- und Ausgabenrechnung<br />

�� zT z.T. gleich Zahlungsrechnung<br />

� sonstige Kreditvorgänge: Anstieg Forderungen = Einnahme<br />

Anstieg Verbindlichkeiten = Ausgabe<br />

� Aufwands- und Ertragsrechnung<br />

� periodisierte erfolgswirksame Einzahlungen / Auszahlungen → Bilanzrechnung<br />

� Kosten- und Erlösrechnung<br />

� dem “eigentlichen Unternehmenszweck” dienende Aufwendungen und Erträge<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

12<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.1 Struktur des Rechnungswesens<br />

FBE-System nach Chmielewicz zum Zusammenhang der einzelnen<br />

Rechensysteme<br />

Finanzrechnung<br />

Geld-AB Auszahlungen<br />

Einzahlungen<br />

Geld-EB<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Geld-EB<br />

Bilanz Erfolgsrechnung<br />

13<br />

Aufwand Ertrag<br />

Gewinn Gewinn Gewinn<br />

Abb.: FBE-System nach Chmielewicz<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.2 Abgrenzung zwischen Rechnungswesen und <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Abgrenzung zwischen Rechnungswesen und <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

� Gemeinsamkeiten:<br />

� beides sind Rechnungen → quantitative Größen<br />

� Rechnungszwecke: Dokumentation, Planung, Steuerung, Kontrolle<br />

� Wertgrößen<br />

� Mögliche g Unterschiede: <strong>Unternehmensrechnung</strong> g ist umfassender im Hinblick auf<br />

� relevante Entscheidungsziele: auch Sozial-, Umwelt-, Potentialziele<br />

�� Anzahl der Rechnungssysteme<br />

� Fristigkeit: auch längerfristiger Bereich, taktisch-strategische Bereiche<br />

� neben Wert- auch Mengengrößen<br />

� stärkerer Charakter eines Führungsinstruments<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

14<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Unternehmensziele im System der sozialen Marktwirtschaft<br />

� Finanzziele<br />

� Erfolgsziele<br />

�� Potentialziele<br />

� Produktziele<br />

� Sozialziele<br />

� Umweltziele (ökologische Ziele)<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

15<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Einperiodige Erfolgsziele erwerbswirtschaftlicher Unternehmen<br />

� Zahlungsüberschuss<br />

� Jahresüberschuss<br />

� Bilanzgewinn<br />

� Steuerlicher Gewinn<br />

� Betriebsergebnis (kalkulatorischer Periodenerfolg)<br />

� Deckungsbeitrag<br />

�� Ök Ökonomischer i h GGewinn i<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

16<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (1)<br />

� Kapitalwert / Endwert:<br />

K<br />

0<br />

=<br />

T<br />

E − A<br />

t t<br />

∑ V<br />

t<br />

T = K0⋅ ( + i)<br />

0 ( 1+<br />

i)<br />

1<br />

= ( i)<br />

t 0 1+<br />

Symbole: y K 0<br />

VT A<br />

= Kapitalwert p zum Zeitpunkt p 0<br />

= Endwert zum Zeitpunkt T<br />

= erwartete Auszahlungen, E = erwartete Einzahlungen<br />

i = Kalkulationszins, t = Zeitpunkte (ggf. Perioden)<br />

T = Planungshorizont<br />

Beachte: Je nach Definition von K 0 ggf. Einbeziehung von Zahlungen erst ab t=1<br />

(vgl. Perridon/Steiner (1997), S. 61 vs. Franke/Hax (1994), S. 82)<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

17<br />

T<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (2)<br />

� Äquivalente Annuität<br />

Umrechnung des Kapitalwertes einer Zahlungsreihe in eine Zahlungsreihe mit lauter gleich<br />

hohen Zahlungen; diese besitzt also den gleichen Kapitalwert wie die ursprüngliche<br />

Zahlungsreihe.<br />

K 0<br />

a = K 0 ⋅ WGF =<br />

RBF<br />

bzw.<br />

a<br />

K 0 = = a ⋅ RBF<br />

WGF<br />

Symbole: a<br />

WGF<br />

RBF<br />

= äquivalente Annuität<br />

= Wiedergewinnungsfaktor =<br />

= Rentenbarwertfaktor<br />

i ⋅<br />

(1 ( +<br />

n = Anzahl der Perioden; hier: n = T<br />

n<br />

(1+<br />

i)<br />

= n<br />

i) ) −1<br />

Beachte: Kapitalwertkriterium und Annuitätenkriterium sind kompatibel:<br />

a > 0 genau dann, wenn K 0 > 0<br />

a = 0 genau dann, wenn K 0 = 0<br />

a < 0 genau dann, wenn K 0 < 0<br />

0<br />

Spezialfall: Kapitalwert einer unendlichen äquivalenten Annuität (ewige Rente, d.h. n → ∞):<br />

K<br />

0 =<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

a<br />

i<br />

weil bei n → ∞ gilt: g WGF = i bzw. RBF = 1 / i mit a = ewige g Rente<br />

18<br />

1<br />

RBF<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (3)<br />

� Entnahmestrom<br />

Max et et = Entnahme in t<br />

Max e konstanter Entnahmestrom<br />

� Kombinationen von Entnahmestrom und Endwert<br />

Max e wobei V V oder Max VT T<br />

≥ _<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

19<br />

wobei<br />

e≥e _<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (4)<br />

� Marktwert<br />

1. Marktwert eines Finanzierungstitels i<br />

T<br />

e<br />

M<br />

it<br />

i = ∑<br />

t = 1 1 + r<br />

t<br />

( )<br />

r i<br />

Mi = Marktwert<br />

eit = in der Periode t an Inhaber des Finanzierungstitels i fließende<br />

Zahlung g( (sicher oder unsicher) )<br />

ri = Kapitalkostensatz; t = Index <strong>für</strong> Perioden; T = Planungshorizont<br />

Marktwert somit gleich dem mit dem Kapitalkostensatz berechneten Barwert (bzw.<br />

Kapitalwert) der erwarteten Einzahlungen (hier aus Sicht der Kapitalgeber)<br />

Kapitalgeber).<br />

Spezialfall, wenn den Inhabern eines Finanzierungstitels i eine ewige Rente in Höhe von<br />

zufließt:<br />

M (Hinweis: vgl. oben die Kapitalwertformel bei ewiger Rente!)<br />

z.B. Schätzung von ri: mit G = Gewinn pro Wertpapier<br />

k = Kurs des Wertpapiers<br />

e<br />

i = i<br />

ri<br />

r G<br />

i<br />

k<br />

=<br />

k = Kurs des Wertpapiers<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

20<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (5)<br />

2. Marktwert der Unternehmung<br />

als SSumme<br />

der Marktwerte der von ihr ausgegebenen Finanzierungstitel<br />

n<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

M= Mi (hier: n = Anzahl der Finanzierungstitel)<br />

Dabei muss in jeder Periode die Summe der den Inhabern von Finanzierungstiteln zufließenden<br />

Zahlungen mit den aus dem Investitionsprogramm resultierenden, an das Unternehmen<br />

fließenden Zahlungen übereinstimmen: n<br />

∑<br />

ii=1<br />

1<br />

e = e <strong>für</strong> alle t<br />

it t<br />

e t = in Periode t aus dem Investitionsprogramm insgesamt resultierende unsichere Einzahlung<br />

Beachte hierzu: die Unternehmung hat zwei Seiten:<br />

1. die Finanzierungsseite:<br />

- Bezug zu Eigen-/Fremdkapitalgebern<br />

- Finanzierungstitel: Forderungstitel (Fremdkapital), Beteiligungstitel (Eigenkapital)<br />

2. die Investitionsseite:<br />

- Investitionsprogramm<br />

- Bezug zu Absatzmärkten<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

21<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (6)<br />

Der Marktwert der Unternehmung kann somit gleichermaßen ermittelt werden: (siehe<br />

auch Formel unten)<br />

1. als Barwert aller den Inhabern von Finanzierungstiteln zufließenden Zahlungen oder<br />

2. als Barwert der erwarteten Zahlungen aus dem Investitionsprogramm<br />

Wenn ewige Rente sowohl auf Finanzierungsseite (siehe Spezialfall oben), als auch auf<br />

Investitionsseite vorliegt, wenn also gilt<br />

n<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

e = e<br />

i<br />

n<br />

∑<br />

wobei e = ewige Rente aus dem Investitionsprogramm<br />

ei e<br />

∑ rir i123<br />

= 1 123<br />

dann folgt: M = M = = mit r = durchschnittlicher Kapitalkostensatz<br />

Kapitalkostensatz.<br />

i=<br />

1<br />

Daraus folgt dann:<br />

i<br />

n<br />

1.<br />

2.<br />

e<br />

r = =<br />

M<br />

n<br />

∑ri⋅Mi i=<br />

1<br />

n<br />

∑Mi i=<br />

1<br />

r ist also ein gewogener Durchschnitt aus den Kapitalkostensätzen der verschiedenen<br />

Finanzierungstitel; als Gewichte dienen die Marktwerte der Finanzierungstitel.<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

22<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Mehrperiodige Erfolgsziele von Unternehmen (7)<br />

3. Aufspaltung in Eigen- und Fremdkapital<br />

M= ME + MF<br />

M<br />

E<br />

BG −r⋅M =<br />

r<br />

F F<br />

E<br />

BG = rE ⋅ ME + rF ⋅MF<br />

�<br />

r BG r ⋅ M + r ⋅M<br />

= =<br />

M M + M<br />

mit M E = Marktwert des Eigenkapitals<br />

M F = Marktwert des Fremdkapitals<br />

mit BG = Erwartungswert des Bruttogewinns<br />

rE = Kapitalkosten <strong>für</strong> Eigenkapital<br />

rF = Kapitalkosten <strong>für</strong> Fremdkapital<br />

E E F F<br />

E F<br />

r ist also ein gewogener Durchschnitt aus den Kapitalkostensätzen <strong>für</strong> Eigen- und Fremdkapital;<br />

als l GGewichtungsfaktoren i h f k dienen di die di Marktwerte M k von Eigen- Ei bbzw. FFremdkapital. dk i l<br />

� Herleitung von Kapitalkosten aus Marktwerten<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

23<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Beurteilung der Zweckmäßigkeit der verschiedenen Erfolgsgrößen<br />

Kriterien <strong>für</strong> die Beurteilung der Zweckmäßigkeit<br />

� Beobachtbarkeit und Messbarkeit der Größen<br />

� spricht <strong>für</strong> Zahlungsgrößen<br />

� Längerfristige Ausrichtung � spricht <strong>für</strong> mehrperiodige Größen<br />

� Verständlichkeit/ Interpretierbarkeit p � Kapitalwerte p vs. Endwerte<br />

� Manipulierbarkeit � Ist- vs. Zukunftsgrößen<br />

�� Annahmen �� zz.B. B Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

24<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.3 Zielausrichtung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitalmarktbedingungen und ihre Bedeutung <strong>für</strong> finanzielle<br />

Unternehmensziele<br />

vollkommener<br />

Kapitalmarkt<br />

Sicherheit<br />

Kapitalmarktbedingungen<br />

Unsicherheit<br />

Fisher Fisher-<br />

vollständiger unvollständiger<br />

Separation<br />

Kapitalmarkt Kapitalmarkt<br />

Marktwertmaximierung<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Competitivity- nein<br />

Bedingung erfüllt?<br />

ja<br />

ja Spanning<br />

Bedingung erfüllt?<br />

nein<br />

25<br />

unvollkommener<br />

Kapitalmarkt<br />

keine einstimmig präferierte<br />

UUnternehmenszielsetzung h i l<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Konzeption und Aufgaben einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

� Gesichtspunkte <strong>für</strong> eine umfassende Konzeption der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

� Ausbau zu Führungsinstrument<br />

� Nutzung der EDV-Möglichkeiten<br />

� Nutzung von Integrationsmöglichkeiten<br />

�� Aufgaben einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

� Bereitstellung von Informationen <strong>für</strong> die Entscheidungsfähigkeit<br />

� UUnterstützung ü aller ll FTS<br />

� Rechnungszwecke: Dokumentation, Planung, Steuerung, Kontrolle<br />

� Ausrichtung auf strategische und operative Ebene, Fristigkeiten<br />

�� Gemeinsame Grundkonzepte (Kapitaltheorie)<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

26<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Teilsysteme einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong> (1)<br />

Entscheidungs-<br />

tsc e du gs<br />

zielbezug<br />

Zeitbezug<br />

Finanzziele Erfolgsziele Produktziele<br />

Vergangenheits- • Liquiditäts- •IstKosten • Ist-Kosten- und • (mengenmäßige)<br />

orientertrechnung<br />

-Erlösrechnung Leistungsrechnung<br />

• Ist-<br />

• Anlagenrechnung<br />

Bilanzrechnung • Materialrechnung<br />

• Lohnrechnung<br />

Zukunftsorientert: • Liquiditäts- • Plan-Kosten- und • (mengenmäßige)<br />

planungs- -Erlösrechnung Leistungsrechnung<br />

operativ<br />

rechnung<br />

Zukunftsorientert: • Finanz- Finanz • Investitions-<br />

Investitions<br />

planungs- rechnung<br />

Taktisch/Strategisch rechnung • Früherkennungssysteme<br />

y<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

27<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.2.4 Konzeption einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Teilsysteme einer umfassenden <strong>Unternehmensrechnung</strong> (2)<br />

Entscheidungs-<br />

Entscheidungs<br />

zielbezug<br />

Zeitbezug<br />

Potentialziele Sozialziele Umweltziele<br />

Vergangenheits-<br />

•IstSozial • Ist-Sozial- •IstUmwelt<br />

• Ist-Umweltorientertbilanzenbilanzen<br />

• Umweltkosten-<br />

rechnung<br />

Zukunftsorientert: • Plansozial- • Planumwelt-<br />

operativ<br />

bilanzen bilanzen<br />

Zukunftsorientert: • Erfolgspotentialrechnung<br />

Taktisch/Strategisch • Humanvermögensrechung<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

28<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

1<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.1 Kennzeichnung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.2 Struktur der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

1.3 Anforderungen an die Gestaltung der<br />

U<strong>Unternehmensrechnung</strong> t h h<br />

29<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Anforderungen an die Information der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Anforderungen<br />

an die Informationen<br />

Merkmale und Mittel<br />

�Ausrichtung auf Empfänger<br />

Relevanz �Verwendbarkeit �Verwendbarkeit <strong>für</strong> Planung und Kontrolle<br />

�Trennung von Teilsystemen<br />

Zuverlässigkeit<br />

Genauigkeit<br />

�Trennung der Informationsarten<br />

�I �Ist-, t PPrognose- und dZi Zielgrößen l öß sowie i NNormierung i<br />

�Quantitative und qualitative Daten<br />

�Messgenauigkeit<br />

�Treffgenauigkeit<br />

�Detailliertheit<br />

Aktualität �Zeitlicher Abstand<br />

Verständlichkeit<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

�Interpretierbarkeit<br />

�Eindeutigkeit<br />

�Vergleichbarkeit<br />

�Vergleichbarkeit<br />

30<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Anforderungen an ein Informationssystem<br />

Anforderungen g<br />

an ein Informationssystem<br />

Vollständigkeit<br />

Berichtskomplexität<br />

Systematik<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Anpassungsfähigkeit<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Merkmale und Mittel<br />

�Abhängig von Relevanz<br />

�Umfang �Umfang der Unternehmensaktivität<br />

�Anzahl der Berichtspositionen<br />

�Aggregation der Information<br />

�Gliederungskriterien<br />

�Gliederung in Teilsysteme<br />

�Gliederung der Teilsystem<br />

�Kosten der Informationserfassung und<br />

-verarbeitung<br />

�Nutzen der Informationen<br />

�Änderung des Informationsgegenstandes<br />

�Änderung des Informationsbedarfs<br />

31<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


1.3 Anforderungen an die Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Spezifische Anforderungen an die <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Informationsarten<br />

Informationseigenschaften<br />

Abbildungsgegenstand<br />

Abbildungseigenschaft<br />

Abbildungsformen<br />

Kapitel 1: Gegenstand und Struktur der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Anforderungen an die <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

�Klare Trennung nach Informationsarten<br />

�Kennzeichnung �Kennzeichnung der Informationsarten<br />

�Kennzeichnung der prüfbaren und der bestätigten<br />

Informationen<br />

�Kennzeichnung �Kennzeichnung des Grades der Wahrscheinlichkeit<br />

�Differenzierung nach Unternehmensbereichen<br />

�Differenzierung von Nach- und Vorrechnungen<br />

�Differenzierung �Differenzierung von Zeitpunkt- und Zeitraumrechnung<br />

�Strukturähnlichkeit<br />

�Genauigkeit<br />

�Abbildung in Wertgrößen<br />

�Abbildung in Mengengrößen<br />

�Abbildung in sozialen Maßgrößen<br />

32<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Technische Universität München<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 2:<br />

Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Prof. Dr. Gunther Friedl<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> – Controlling<br />

Technische Universität München<br />

Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de


Inhalt<br />

2. Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes Teilsystem der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

2.1 Gegenstand, Rechnungsziele und Formen der Finanzrechnung<br />

211 2.1.1 Zahlungsmittelvorgänge der Unternehmung als Gegenstand der<br />

Finanzrechnung<br />

2.1.2 Rechnungszwecke und -ziele der Finanzrechnung<br />

213 2.1.3 Formen der Finanzrechnung<br />

2.2 Grundlagen und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

221 2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />

2.2.3 Beziehungen zwischen Finanz- und Kapitalflussrechnung<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Literatur<br />

� Kapitel 2.1:<br />

Perridon Perridon, LL. und M. M Steiner (2004):<br />

Finanzwirtschaft der Unternehmung. 13. Aufl., München 2007.<br />

� Kapitel 2.2:<br />

Coenenberg Coenenberg, AA. G. G und Mitarbeiter (2005):<br />

Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. 20. Aufl., Landsberg 2005.<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

3<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

2<br />

1.1 Gegenstand, Rechnungsziele und Formen der<br />

Finanzrechnung<br />

1.2 Grundlagen und Formen von<br />

Kapitalflussrechnungen<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

4<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.1.1 Zahlungsmittelvorgänge der Unternehmung als Gegenstand der Finanzrechnung<br />

Rechnungszielorientierte Gliederung der Zahlungen nach Chmielewicz<br />

Zahlungsmittelanfangsbestand<br />

+ Einzahlungen<br />

Finanzeinzahlungen (erfolgsunwirksame Einzahlungen)<br />

Erfolgseinzahlungen (erfolgswirksame Einzahlungen)<br />

- Auszahlungen<br />

Finanzauszahlungen (erfolgsunwirksame Auszahlungen)<br />

Erfolgsauszahlungen (erfolgswirksame Auszahlungen)<br />

= Zahlungsmittelendbestand (Liquiditätssaldo)<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

5<br />

Quelle: Chmielewicz<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.1.2 Rechnungszwecke und –ziele der Finanzrechnung<br />

Rechnungszwecke der Finanzrechnung<br />

Unternehmensziele<br />

Liquiditätsziel Erfolgsziel<br />

* Information <strong>für</strong> die Erhaltung<br />

der Zahlungsfähigkeit<br />

* Informationen über<br />

Innenfinanzierungskraft<br />

* Informationen über Zahlungen g<br />

* Kapitalbedarf<br />

* Kapitaldeckung<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6<br />

* Über-/Unterliquidität<br />

* Informationen über Erfolgswirkungen<br />

finanzieller Maßnahmen<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.1.2 Rechnungszwecke und –ziele der Finanzrechnung<br />

Rechnungsziele der Finanzrechnung: Überschussbezogene Cash-<br />

Flow-Gliederung<br />

Betriebliche<br />

Auszahlungen<br />

Auszahlungen <strong>für</strong><br />

Ersatzinvestitionen<br />

Ergebnisabhängige<br />

Steuerzahlungen<br />

Betrieb- Auszahlungen g <strong>für</strong><br />

liche<br />

Einzahlungen<br />

Operating<br />

Cash Flow<br />

Erweiterungen in<br />

Anlagevermögen und<br />

Working Capital<br />

Freier<br />

Cash Flow<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

7<br />

Zinszahlungen<br />

Flow to<br />

Equity<br />

Dividenden<br />

Kapitalherabsetzung<br />

Zunahme<br />

liquider q<br />

Mittel<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.1.3 Formen der Finanzrechnung<br />

Übersicht zu Formen der Finanzrechnung<br />

Kapitalflussrechnung<br />

� Übersicht zu Formen der Finanzierung Finanzrechnung<br />

Aussageziel<br />

Mittel-<br />

herkunft und<br />

-verwendung<br />

sowie deren<br />

Gründe<br />

Kennzahlen zur Täglicher FinanzKapitalbindungsLiquiditätsplanungund bzw. Liquidität q status i.e.S. -bedarfsplanung p g<br />

Deckungsgrade:<br />

Vermögen zu<br />

Kapital bzw.<br />

liquidierbares<br />

V. zu<br />

kurzfr kurzfr. Kapital<br />

Zeit- i.d.R. ex post i.d.R. ex post<br />

horizont Analyse Analyse<br />

Taggenaue<br />

Prognose<br />

der<br />

Zahlungsfähigkeit<br />

Wochenodermonatsgenaue<br />

Prognose d.<br />

Zahlungsfähigkeit<br />

Planung bis Planung bis<br />

zu einem zu einem<br />

MMonat<br />

JJahr h<br />

Deckungsgrade:<br />

Vermögen zu<br />

Kapital bzw.<br />

liquidierbares<br />

V. zu<br />

kurzfr kurzfr. Kapital<br />

Planung über<br />

mehrere Jahre<br />

Daten-<br />

quellen<br />

Bilanzen,<br />

Kontenumsätze<br />

umsätze,<br />

GuV<br />

Bilanz<br />

Buch-<br />

haltung<br />

Produktionsund<br />

Absatzplan<br />

Planumsatz,<br />

Planbilanz und<br />

Plan-GuV<br />

Anwen-<br />

dung<br />

extern / intern extern / intern intern intern intern<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

8<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

2<br />

1.1 Gegenstand, Rechnungsziele und Formen der<br />

Finanzrechnung<br />

1.2 Grundlagen und Formen von<br />

Kapitalflussrechnungen<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

9<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Grundlagen zu Kapitalflussrechnungen<br />

� Aussageziele<br />

�� Herkunft und Verwendung finanzieller Mittel<br />

� Gründe <strong>für</strong> Veränderungen von Vermögen und Kapital<br />

� Kennzeichnung<br />

� zeitraumbezogene Bewegungsrechnung (dagegen Bilanz: Zeitpunktbezug)<br />

� Abgrenzung zur GuV<br />

� in Kapitalfußrechnung: auch erfolgsunwirksame Vorgänge erfasst<br />

� Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

� interne vs. externe Erstellung<br />

�� retrospektiv t kti vs. prospektiv kti<br />

� mit oder ohne Fondbildung<br />

Fonds = abgetrennter Bestand an Vermögens- und / oder Kapitalteilen<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

10<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Fondstypen<br />

2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Erfasste Positionen Net<br />

der Bilanz working ki<br />

capital<br />

Working g<br />

capital<br />

bald netto<br />

verfügbare fü b<br />

Geldmittel<br />

Fonds<br />

bald<br />

verfügbare fü b<br />

Geldmittel<br />

Flüssige,<br />

li liquide id GGeld ld<br />

mittel<br />

Kasse, Bank, Scheck X X X X X X<br />

Leicht veräußerbare<br />

Wertpapiere X X X X X<br />

Kurzfristige Forderungen X X X X<br />

Vorräte X X<br />

geleistete Anzahlungen X X<br />

transitorische Aktiva X X<br />

Kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten X X<br />

Transitorische Passiva X<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

11<br />

Quelle: Coenenberg (2006), S. 689<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel einer Fondsrechnung <strong>für</strong> das Nettoumlaufvermögen:<br />

Fondsnachweis<br />

Fondsnachweis (Statement of Fund Changes)<br />

Zunahme des Fondsbestandes:<br />

Zunahme der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

30<br />

Zunahme der Erzeugnisse g<br />

Zunahme des Kassenbestandes und der Bundesbank-<br />

10<br />

und Postscheckguthaben<br />

10<br />

Zunahme der Guthaben bei Kreditinstituten<br />

10<br />

Ab Abnahme h der d Verbindlichkeiten V bi dli hk it aus Lieferungen Li f und d L. L<br />

20<br />

Abnahme des Fondsbestandes:<br />

Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und L.<br />

-20<br />

Abnahme der Wechsel und Schecks<br />

-10<br />

Zunahme der anderen Rückstellungen<br />

-10<br />

Zunahme der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten<br />

-10<br />

Zunahme der erhaltenen Anzahlungen -10<br />

Zunahme des Fondsbestandes 20<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

12<br />

Quelle: Lachnit (1972), S. 80<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel einer Fondsrechnung <strong>für</strong> das Nettoumlaufvermögen:<br />

Gegenbeständerechnung<br />

Beispiel einer Fondsrechnung <strong>für</strong> das Nettoumlaufvermögen (net<br />

working capital) (Lachnit (1972), S. 80)<br />

Gegenbeständerechnung (Statement of Sources and Uses of Funds)<br />

Mittelherkünfte:<br />

Gewinn<br />

Grundkapitalerhöhung<br />

Zunahme der Pensionsrückstellungen<br />

Abnahme der Finanzanlagen<br />

Mittelverwendung:<br />

Dividendenzahlung<br />

Zunahme der Sachanlagen<br />

Abnahme der langfristigen Verbindlichkeiten<br />

Zunahme des Fondsbestandes 20<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

13<br />

50<br />

50<br />

20<br />

20<br />

-20<br />

-90 90<br />

-10<br />

QQuelle: ll LLachnit h it (1972) (1972), SS. 80<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Datenermittlung <strong>für</strong> Kapitalflussrechnungen<br />

� Originäre Ermittlung<br />

� Direkte Ermittlung aller zahlungswirksamen Geschäftsvorfälle<br />

� Kann nur vom Unternehmen selbst geleistet werden<br />

� Derivative Ermittlung<br />

� Zahlungen werden indirekt aus den Stromgrößen der GuV, den<br />

Bestandsveränderungen der Bilanz sowie weiteren internen Informationen<br />

abgeleitet<br />

� Ziel: Eliminierung aller zahlungsunwirksamer Vorgänge<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

14<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Vorgehensweise bei der derivativen Ermittlung einer zahlungsorientierten<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Bilanz t<br />

Saldierung<br />

Beständedifferenzenbilanz<br />

Umgliederung der Aktiv- und Passivminderungen<br />

Interpretation als Mittelherkunft/ -verwendung<br />

Veränderungsbilanz<br />

Einbeziehung der (Bilanz-) Kontenumsätze<br />

Bewegungsbilanz<br />

Bilanz t-1<br />

Einbeziehung der Erfolgsrechnung<br />

Saldierung der nicht zahlungswirksamen Erfolgsbuchungen<br />

Um zahlungswirksame Erfolgsgrößen<br />

erweiterte Bewegungsbilanz<br />

Zahlungsorientierte Fondsausgliederung<br />

Eliminierung fondsunwirksamer Vorgänge<br />

Zahlungsorientierte erweiterte Bewegungsbilanz<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Zuordnung der Zahlungen zu den Aktivitätsbereichen<br />

Zahlungsorientierte Kapitalflussrechnung<br />

in Staffelform nach dem Aktivitätsformat<br />

15<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (1)<br />

(1) Bilanzen<br />

Beispiel:<br />

t t+1<br />

A t P t A t + 1 P t +1<br />

ai = At+1−At pj = P − P<br />

t+1t t t+1<br />

Anlagevermögen 100 Grundkapital Anlagevermögen 120 Grundkapital 100<br />

Vorräte 150<br />

Forderungen 130<br />

flüssige Mittel 50<br />

100<br />

Rücklagen 40<br />

Gewinn 20<br />

Rückstellungen 70<br />

Verbindlichkeiten<br />

200<br />

Vorräte 110<br />

Forderungen 140<br />

flüssige Mittel 60<br />

Rücklagen 60<br />

Gewinn 30<br />

Rückstellungen 50<br />

Verbindlichkeiten<br />

190<br />

430 430 430 430<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

16<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (2)<br />

(2) Beständedifferenzenbilanz Beispiel<br />

= BBeständeänderungsbilanz tä d ä d bil<br />

Aktivzunahmen A +<br />

∑ ai falls ai<br />

i<br />

= ∑ a , falls a > 0<br />

- Aktivabnahmen A- ∑ ai i<br />

Passivzunahmen P +<br />

= ∑ p pj , falls p pj > 0<br />

= ∑ a , falls a i < 0 = <<br />

j<br />

- Passivabnahmen P- ∑ pj j<br />

Aktivzunahmen A +<br />

AV + 20<br />

Fo + 10<br />

FM + 10<br />

- Aktivabnahmen A- Vo- - 40<br />

Passivzunahmen P +<br />

RL + 20<br />

G + 10<br />

- Passivabnahmen P- Rst- - 20<br />

, falls p j 0 Vb - - 10<br />

0 0<br />

E ilt i A + A P + Es gilt immer: A P di Diff ß j d h i ht i ( i hi i B i i l) N ll i<br />

+ - A- = P + - P- ;diese Differenz muß jedoch nicht immer (wie hier im Beispiel) Null sein.<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

17<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (3)<br />

(3) Veränderungs- bzw. Bewegungsbilanz Beispiel<br />

Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft<br />

Aktivzunahmen A + Passivzunahmen P + Aktivzunahmen A +<br />

AV + 20<br />

Passivabnahmen P- Aktivabnahmen A- AV + 20<br />

Fo + 10<br />

FM + 10<br />

Passivabnahmen P- Rst- Vb<br />

20<br />

- 10<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

18<br />

Passivzunahmen P +<br />

RL + RL 20<br />

+ 20<br />

G + 10<br />

Aktivabnahmen A- Vo- 40<br />

70 70<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (4a)<br />

(4) Aufspaltung in Fonds und Gegenbestände<br />

Auswahl eines Fonds (vgl (vgl. Übersicht vorne)<br />

Differenzierung nach Fonds und Gegenbeständen in der Bewegungsbilanz:<br />

Mittelverwendung Mittelherkunft<br />

A f + + Ag +<br />

P f - + Pg -<br />

P f + + P g +<br />

A f - + Ag -<br />

g g<br />

Trennung in Fondsnachweis und Gegenbeständerechnung:<br />

Zuflüsse zum Fonds<br />

Fondsnachweis Gegenbeständerechnung<br />

Abflüsse aus dem<br />

Fonds<br />

Fondsmittelverwendung<br />

A f + + Pf - A f - + Pf + Ag + + Pg - Ag - + Pg +<br />

Saldo Δ F:<br />

Fondsmittelzunahme<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

19<br />

Saldo Δ F:<br />

Fondsmittelzunahme<br />

Fondsmittelquellen<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (4b)<br />

Beispiel<br />

hier: Fonds bezüglich flüssiger Mittel<br />

Mittelverwendung Mittelherkunft<br />

C Coenenberg ( (1997), ) SS.<br />

623-645<br />

A f + : FM + 10 Ag + : AV + 20 P f + : 0 Pg + : RL + 20<br />

Fo + 10<br />

P f - : 0 Pg - : Rst - 20<br />

Vb - 10<br />

Ag + : AV + 20<br />

Fo + 10<br />

P - Rt- Pg 20<br />

- : Rst- 20<br />

Vb- 10<br />

Δ FM 10<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

G + 10<br />

A f - : 0 Ag - : Vo - 40<br />

70 70<br />

Gegenbeständerechnung<br />

Pg + : RL + 20<br />

G + 10<br />

A - V - Ag 40<br />

- : Vo- 40<br />

70 70<br />

Fondsnachweis<br />

A f + : FM + 10 Δ FM 10<br />

10 10<br />

20<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (5)<br />

(5) Ersatz von Beständedifferenzen durch Kontenumsätze:<br />

- Übergang zur echten stromgrößenorientierten Betrachtungsweise<br />

- Teilweise Aussonderung der fondsneutralen Bewertungs-, Uminvestierungsund<br />

Umfinanzierungsbuchungen<br />

- (Teil-) Bruttorechnung durch Zerlegung der Beständedifferenzen<br />

- Umsatzbilanz ist eine vollständig aus Kontenumsätzen ermittelte<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

21<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel<br />

Für das Anlagevermögen g g gelte g laut Anlagespiegel g p g im JA ( (extern möglich): g )<br />

Buchwert<br />

in t<br />

Zugänge<br />

Zg<br />

Abgänge<br />

Ag<br />

Zuschreibungen<br />

Zs<br />

Abschreibungen<br />

As<br />

Buchwert<br />

in t+1<br />

Buchwert<br />

-<br />

differenz<br />

100 +30 + 30 - 5 +10 + 10 - 15 120 +20 + 20<br />

Für die flüssigen Mittel gelte aus der Buchhaltung (nur intern möglich):<br />

Zugänge FZg: FZg 150 Abgänge FAg: 140<br />

Aus der Bewegungsbilanz folgt:<br />

Gegenbeständerechnung<br />

Fondsmittelverwendung Fondsmittelherkunft<br />

unzerlegt: Fo + 10<br />

Rst - 20<br />

Vb - 10<br />

zerlegt: AVZg 30<br />

AVZs 10<br />

Δ FM 10<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

RL + 20<br />

G + 10<br />

Vo - 40<br />

AVAg 5<br />

AVAs 15<br />

90 90<br />

Fondsnachweis<br />

FZg 150 FAg 140<br />

Δ FM 10<br />

150 150 Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

22<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (6a)<br />

(6) Einbeziehung der GuV<br />

Ersatz des Bilanzgewinns durch<br />

- Erträge und Aufwendungen aus der GuV<br />

- Rücklagenveränderungen<br />

- Gewinnverwendung<br />

Gt+1 = Et+1 − AWt+ 1 − RLZt+1 + RLAt+1+<br />

GVt(Vorstand<br />

und Aufsichtsrat)<br />

Gt = Dt + GVt + RLZt<br />

(Hauptversammlung)<br />

ΔG=Gt+1 − Gt = ( Et+1 −RLZt+1 −RLZt) − ( AWt+ 1 + Dt<br />

−RLAt+1)<br />

korrigierte Mittelherkunft − korrigierte Mittelverwendung<br />

Verwendete Symbole:<br />

G = Gewinn t = Periode<br />

AW = Aufwand E = Ertrag<br />

RLZ = Rücklagenzuführung RLA = Rücklagenauflösung<br />

GV = Gewinnvortrag D = Dividendenzahlung<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

23<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (6b)<br />

Beispiel<br />

G Gt+1 = E Et+1− AW AWt<br />

+ 1 = 250 − 220 = 30<br />

Gt = RLZt<br />

= 20<br />

Δ G = ( E −RLZ ) − AW = 250 −20 − 220 = 10<br />

t+1<br />

t t+<br />

1<br />

Gegenbeständerechnung<br />

Fondsmittelverwendung Fondsmittelherkunft<br />

Fo + 10<br />

Rst- 20<br />

Vb- 10<br />

AVZg 30<br />

AVZs 10<br />

Δ FM 10<br />

RL + 20<br />

Vo - 40<br />

AVAg 5<br />

AVAs 15<br />

AWt+1 220 E t+1 250<br />

-RLZ RLZ t<br />

-20 20<br />

310 310<br />

Fondsnachweis: wie bisher Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

24<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Beispiel zur derivativen Ermittlung einer Kapitalflussrechnung und<br />

Variationsmöglichkeiten (7)<br />

(7) Aufrechnungen<br />

ZZwecke: k<br />

- Reduzierung der "aufgeblähten" Kapitalflußrechnung<br />

(Aufblähung, wenn Änderungen der Bilanzpositionen Aufwand oder<br />

Beispiel<br />

Ertrag g<br />

darstellen; Voraussetzung <strong>für</strong> Reduzierung ist Zuordenbarkeit)<br />

- Beseitigung von Bewertungsproblemen<br />

- RL mit -RLZt RLZt (20)<br />

- AV-Abschreibung mit entsprechenden Aufwendungen (15)<br />

- AV-Zuschreibung mit entsprechenden Erträgen (10)<br />

- Auflösung von Rückstellungen mit entsprechenden Erträgen (20)<br />

⇒ AWt+1- 15 = 205<br />

Et+1- 10 - 20 = 220<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

25<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.1 Aufbau und Formen von Kapitalflussrechnungen<br />

Damit ergibt sich folgende (zweiteilige) Kapitalflussrechnung:<br />

Gegenbeständerechnung<br />

Fondsmittelverwendung Fondsmittelherkunft<br />

Fo + 10<br />

Vb- 10<br />

AVZg 30<br />

AWt+1 205<br />

Δ FM 10<br />

Daraus einteilig: FAg + E +<br />

Vo - 40<br />

AVAg 5<br />

E t+1<br />

220<br />

265 265<br />

Fondsnachweis<br />

FZg 150 FAg 140<br />

Δ FM 10<br />

150 150<br />

% *<br />

P + +<br />

Fondsmittelverwendun<br />

g<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

% *<br />

A − = FZg + AW +<br />

Gegenbeständerechnung<br />

Fondsmittelherkunft<br />

FZg FZg 150 FAg 140<br />

AW 205<br />

% *<br />

A + %<br />

40<br />

*<br />

P − FAg 140<br />

E 220<br />

10<br />

% *<br />

P + %<br />

0<br />

*<br />

A − 45<br />

405 405<br />

26<br />

% *<br />

A + +<br />

% *<br />

P −<br />

Quelle: Coenenberg (1997), S. 623-645<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />

Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />

� Untergliederung von Kapitalflussrechnungen<br />

� Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

� Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

� Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

� Aussagefähigkeit<br />

g g<br />

� Informationen darüber, wie das Unternehmen finanzielle Mittel aus dem<br />

laufenden Geschäft erwirtschaftet hat<br />

� Informationen darüber, welche zahlungswirksamen Investitions- und<br />

Finanzierungsaktivitäten durchgeführt wurden<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

27<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />

Praxisbeispiel: Finanzierungsrechnung der Bayer AG (1)<br />

Mio EUR<br />

Anhang 2004 2005<br />

Operatives Ergebnis (EBIT) 1.875 2.812<br />

Ausgaben Ertragsteuern -490 -541<br />

Abschreibungen Anlagevermögen 1.959 1.835<br />

Veränderung Pensionsrückstellungen -424 424 -586 586<br />

Gewinne (-)/Verluste (+) aus Abgang von Anlagevermögen -35 -43<br />

Brutto-Cashflow 2 2.885 3.477<br />

Zu-/Abnahme Vorräte -425 -181<br />

Zu-/Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -404 156<br />

Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -5 -115<br />

Veränderung übriges Nettoumlaufvermögen/<br />

Sonstige nicht-zahlungswirksame Vorgänge 211 205<br />

Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

(Netto-Cashflow im fortzuführenden Geschäft) [36] 2.262 3.542<br />

Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

(Netto-Cashflow im nicht fortzuführenden Geschäft) [7.2] 188 -40<br />

Zu-/Abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

(Netto-Cashflow, Gesamt) 2.450 3.502<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

28<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />

Praxisbeispiel: Finanzierungsrechnung der Bayer AG (2)<br />

Anhang 2004 2005<br />

AAusgaben b <strong>für</strong> fü Sachanlagen S h l und d immaterielle i i ll Vermögenswerte V ö -1.251 1 251 -1.389 1 389<br />

Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und<br />

anderen Vermögenswerten 200 398<br />

Einnahmen aus dem Verkauf von Finanzanlagen 90 1.189<br />

Ausgaben <strong>für</strong> Akquisitionen abzüglich übernommener Zahlungsmittel -358 -2.188<br />

Zins- und Dividendeneinnahmen 400 451<br />

Ausgaben/Einnahmen aus Wertpapieren 105 -202<br />

Z Zu-/Abfluss /Abfl aus investiver i ti Tätigkeit Täti k it (G (Gesamt) t) [37] -814 814 -1.741 1 741<br />

Kapitaleinzahlungen 10 0<br />

Dividende der Bayer y AG und an Minderheitsgesellschafter g<br />

-559 -440<br />

Kreditaufnahme 1.393 2.005<br />

Schuldentilgung -881 -2.659<br />

Zinsausgaben -724 -787<br />

Zu-/Abfluss aus Finanzierungstätigkeit (Gesamt) [38] -761 -1.881<br />

Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit (Gesamt) 875 -120<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

29<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.2 Untergliederung und Aussagefähigkeit von Kapitalflussrechnungen<br />

Praxisbeispiel: Finanzierungsrechnung der Bayer AG (3)<br />

Anhang 2004 2005<br />

Zahlungsmittel am Periodenanfang 2.734 3.570<br />

Veränderung Zahlungsmittel aus Konzernkreisänderungen 6 -196<br />

Veränderung Zahlungsmittel durch Wechselkursänderungen -45 36<br />

ZZahlungsmittel hl itt l am Periodenende P i d d [39] 33.570 570 33.290 290<br />

Wertpapiere und Schuldscheine 29 233<br />

Flüssige Mittel laut Bilanz 3.599 3.523<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

30<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


2.2.3 Beziehungen zwischen Finanz- und Kapitalflussrechnung<br />

Beziehungen zwischen Finanz- und Kapitalflussrechnung<br />

Finanzrechnung g aus Buchhaltungg<br />

Bilanz der<br />

GuV<br />

Bilanz<br />

Vorperiode<br />

Erfolgsrechnung<br />

Differenzbildung<br />

Veränderungs- oder<br />

Bewegungsbilanz<br />

Kapitel 2: Die Finanzrechnung als liquiditätszielorientiertes<br />

Teilsystem der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Addition von Veränderungsbilanz<br />

und Erfolgsrechnung<br />

g g<br />

Kapitalflussrechnung<br />

31<br />

Quelle: Chmielewicz/Caspari (1985), S. 165<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Technische Universität München<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 3:<br />

Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Prof. Dr. Gunther Friedl<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> – Controlling<br />

Technische Universität München<br />

Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de


Inhalt<br />

3. Erfolgszielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

31Investitionsrechnung<br />

3.1 Investitionsrechnung<br />

3.1.1 Rechnungszwecke der Investitionsrechnung<br />

3.1.2 Entscheidungsprobleme der Investitionsrechnung<br />

313 3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />

3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />

321 3.2.1 Rechnungszwecke der Kosten- Kosten und Erlösrechnung<br />

3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

33Bilanzrechnung<br />

3.3 Bilanzrechnung<br />

3.3.1 Gegenstand und Rechnungszwecke der Bilanzrechnung<br />

3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />

333 3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Literatur<br />

� Kapitel 3.1:<br />

Bitz, , M. ( (1993): )<br />

Investition. In: Vahlens Kompendium der <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong>. Band 1. Hrsg. v. M. Bitz, K.<br />

Dellmann, M. Domsch u. H. Egner. 3. Aufl., München 1993, S. 457-519.<br />

Trautmann, S. (2006):<br />

IInvestitionen. titi BBewertung, t AAuswahl hl und d Ri Risikomanagement. ik t Berlin, B li Heidelberg H id lb 2006. 2006<br />

� Kapitel 3.2:<br />

Schweitzer, M. und H.-U. Küpper (2003):<br />

Systeme der Kosten- Kosten und Erlösrechnung Erlösrechnung. 8. 8 Aufl., Aufl München 2003. 2003<br />

Küpper, H.-U./Friedl, G./Pedell, B. (2003):<br />

Übungsbuch zur Kosten- und Erlösrechnung. 4. Aufl., München 2003.<br />

� Kapitel ap e 33.3: 3<br />

Coenenberg, A. G. und Mitarbeiter (2005):<br />

Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse. 20. Aufl., Landsberg 2005.<br />

Kleekämper/Kuhlewind (2002):<br />

Internationale Rechnungslegung, in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling,<br />

hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 777-787.<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

3<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

3<br />

3.1 Investitionsrechnung<br />

3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />

3.3 Bilanzrechnung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

4<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.1 Rechnungszwecke der Investitionsrechnung<br />

Rechnungszwecke der Investitionsrechnung<br />

� Kennzeichnung von Investitionsbegriffen<br />

� zahlungsorientiert<br />

� vermögensorientiert<br />

� Bereitstellung von Informationen <strong>für</strong>...<br />

� die Anlage finanzieller Mittel<br />

� die Planung von mittel- und langfristigen Entscheidungen<br />

�� die Steuerung und Kontrolle von Investitionen<br />

• Steuerung als Umsetzung der Investitionsentscheidung<br />

• Üb Überprüfung üf der d Erfolgserreichung E f l i h (Kontrolle (K t ll ii.e.S.) S )<br />

• Abweichungsanalyse (Kontrolle i.w.S.)<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

5<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.2 Entscheidungsprobleme der Investitionsrechnung<br />

Mögliche Problemstellungen in der Investitionsrechnung<br />

Durchführung eines<br />

Investitionsprojekts?<br />

Welche von mehreren sich aus rein<br />

technischen Gründen ausschließenden<br />

Investitionsalternativen soll durchgeführt<br />

werden? d ?<br />

Wie lang soll ein Investitionsprojekt<br />

durchgeführt werden?<br />

Vorteilhaftigkeit ja / nein<br />

Rangfolge /<br />

Wahlentscheidung<br />

Optimale Investitionsdauer<br />

Wann soll eine Investition ersetzt werden? Optimaler Ersatzzeitpunkt<br />

Welche von mehreren finanziellen<br />

IInvestitionsalternativen titi lt ti sollen ll PProgrammentscheidung t h id<br />

durchgeführt werden<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.2 Entscheidungsprobleme der Investitionsrechnung<br />

Grundlegende Entscheidungskriterien in der Investitionsrechnung<br />

Zeithorizont Statisch Dynamisch<br />

Prognose- Prognose<br />

sicherheit<br />

Kapitalmarkt<br />

(vgl. Abb. 1-6)<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Si Sicherheit h h it UUnsicherheit i h h it<br />

Vollkommen Unvollkommen<br />

7<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />

Verfahren zur Lösung von Wahlentscheidungsproblemen<br />

Verfahren der Investitionsrechnung<br />

bei Wahlentscheidungen<br />

Statische Verfahren Dynamische Verfahren<br />

Erfolgsmaß als<br />

Rechnungsziel<br />

Kosten- Kosten<br />

vergleichsrechnung<br />

Gewinn- Gewinn<br />

vergleichsrechnung<br />

Rentabilitätbilitätsvergleichsrechnung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Risikomaß als<br />

Rechnungsziel<br />

Amortisationsi<br />

i<br />

rechnung<br />

8<br />

Endwertmethoden<br />

Entnahmemethoden<br />

Rentabilitätsmethoden<br />

Kapitalwert- Annuitäts- Interne<br />

methode methode Zinssatzmethode<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />

Annahmen und Beurteilung der dynamischen Verfahren der<br />

Investitionsrechnung<br />

� Vollkommener Kapitalmarkt als Finanzierungsannahme<br />

�� ZZurechenbarkeit h b k it dder Ei Ein- und d AAuszahlungen hl<br />

� Prognose der Zahlungen in Bezug auf Höhe und zeitlichen Anfall<br />

� Widerspruch p zwischen interner Zinsfußmethode und Kapitalwertmethode<br />

p<br />

Bsp.: 2 Investitionsprojekte A und B mit: zA = −110,<br />

K<br />

Widerspruchs<br />

bereich<br />

r B = 1,5 Projekt B<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

r A = 9<br />

{ , } zB = { −10 , 25}<br />

R = interner Zinsfuß<br />

i = Kalkulationszinsfuß;<br />

bei vollkommenem Kapitalmarkt gilt<br />

i = Marktzinssatz<br />

9<br />

Projekt A<br />

i,r<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.3 Verfahren der Investitionsrechnung<br />

Wichtige Ansätze zur Lösung von Programmentscheidungsproblemen<br />

SSukzessive k i Verfahren V f h<br />

(z.B.: begrenzte<br />

Fi Finanzierungsmittel<br />

i i l<br />

zu festem Zinssatz<br />

als Nebenbedingung)<br />

Verfahren der Investitionsrechnung<br />

bei Programmentscheidungen<br />

� Investitionsdauer-/ Ersatzprobleme<br />

� T variabel<br />

dK<br />

� K (T) → max! = 0<br />

dT<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Investitions- und<br />

Fi Finanzplanung l<br />

(Dean, Hax,<br />

Albach)<br />

10<br />

Si Simultanverfahren<br />

l f h<br />

Investitions-<br />

undd<br />

Produktions-<br />

Planung<br />

(Jacob)<br />

Investitions-,<br />

Fi Finanz- undd<br />

Produktionsplanung<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Überblick über Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer<br />

Erwartungen<br />

Zwecksetzung der Konzepte zur<br />

Unsicherheitsbewältigung<br />

feste<br />

Investition<br />

Investition<br />

mit Optionen � Realoptionen<br />

Analyse der Unsicherheit Bestimmung optimaler Alternativen<br />

WahrscheinlichkeitsSensitivitätstheoretischeUnsicheranalysen<br />

heitsanalysen (Sensibilität,<br />

kritischer Wert/<br />

Funktion, z.B.<br />

interner Zinsfuß)<br />

Analytische<br />

Verfahren<br />

Simulationsverfahren<br />

Zustandsbaumverfahren<br />

Entscheidungsbaumverfahren<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Portfeuilletheoretische<br />

Ansätze<br />

11<br />

Entscheidungstheoretisch<br />

fundierte Konzepte<br />

(z (z.B. B Bernoulli-Prinzip)<br />

Bernoulli Prinzip)<br />

Korrektur-<br />

Verfahren<br />

(z.B. Erhöhung<br />

Kalkulations-<br />

zins)<br />

Satisfizierungskonzepte<br />

(z.B. Amortisationsdauer)<br />

)<br />

Heuristische<br />

Konzepte<br />

Nutzwertanalysen<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />

Investitionsprojekts (1)<br />

1. Festlegung einer Zielgröße und damit der entsprechenden Einflussfaktoren<br />

hier im Beispiel:<br />

Z<br />

( 1 + ) ⋅<br />

T ( 1 + i i)<br />

⋅ i<br />

( 1 + i)<br />

− 1<br />

= (p - kv)<br />

⋅ x - A o ⋅ T<br />

A0 = Anschaffungsauszahlung des Investitionsprojekts<br />

T = Nutzungsdauer des Investitionsprojekts<br />

x = jährliche Absatzmenge des damit produzierten Produkts<br />

p = Absatzpreis je Mengeneinheit<br />

kv = variable Stückkosten<br />

i = Kalkulationszinsfuß (10 %)<br />

Z ist der Gewinn pro Jahr; die Anschaffungsauszahlung A0 wird als äquivalente Annuität auf die<br />

Nutzungsdauer verteilt und vom jährlichen Deckungsbeitrag (p - k v) ⋅ x abgezogen.<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

12<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />

Investitionsprojekts (2)<br />

2. Festlegung von Wahrscheinlichkeitsverteilungen w() <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Einflussfaktoren<br />

A0 im Bereich von 200.000 200.000 200.000 200.000 200.000<br />

bis 220.000 220.000 220.000 220.000 220.000<br />

w (A0) 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2<br />

T<br />

w (T)<br />

k v<br />

w (k v)<br />

8<br />

0,2<br />

50 < 55<br />

0,2<br />

9<br />

0,2<br />

50 < 60<br />

0,6<br />

10<br />

0,2<br />

60 < 65<br />

0,2<br />

X 750 < 850 850 < 950 950 < 1.050 1.050 < 1.150 1.150 < 1.250<br />

w (x) 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2<br />

P<br />

w (p)<br />

80 < 90<br />

0,2<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

90 < 100<br />

0,2<br />

13<br />

100 < 110<br />

0,4<br />

11<br />

0,2<br />

110 < 120<br />

0,2<br />

11<br />

0,2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />

Investitionsprojekts (3)<br />

3. Konstruktion eines Zufallsmodells entsprechend den<br />

Wahrscheinlichkeitsverteilungen<br />

Größe<br />

Gewürfelte A0 T Kv X P<br />

Zahl<br />

1 210.000 8 52,5 800 85<br />

2 230 230.000 000 9 57 57,5 5 900 95<br />

3 230.000 10 57,5 1.000 105<br />

4 250 250.000 000 10 57 57,5 5 11.100 100 105<br />

5 270.000 11 62,5 1.200 115<br />

Ø 238 238.000 000 96 9,6 57 57,5 5 11.000 000 101<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

14<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />

Investitionsprojekts (4)<br />

4. Simulation von Daten anhand des Zufallsmodells in verschiedenen Durchläufen<br />

P A0 T Kv X P P<br />

1 230.000 9 57,5 800 95 -9.950<br />

2 270.000 11 57,5 1.100 115 21.750<br />

3 270.000 9 57,5 1.000 85 -19.300<br />

4 210.000 11 62,5 1.000 105 10.200<br />

5 250.000 10 57,5 1.000 95 -3.150<br />

6 210.000 11 52,5 1.200 115 45.000<br />

7 230.000 11 52,5 1.200 105 28.600<br />

8 230.000 9 62,5 800 105 -2.700<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

15<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />

Investitionsprojekts (5)<br />

5. Berechnung und Reihung der Zielwerte (hier zusätzlich bester, schlechtester und<br />

Durchschnittswert)<br />

Rang Zielwert-Nr. Zielwert (€)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Bester Wert<br />

6<br />

7<br />

2<br />

4<br />

Ø<br />

5<br />

8<br />

1<br />

3<br />

Schlechtester Wert<br />

16<br />

56.708<br />

45.000<br />

28.600<br />

21.750<br />

10.200<br />

3.798<br />

-3.150<br />

-5.700<br />

-9.950<br />

-19.300 19 300<br />

-41.233<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel <strong>für</strong> ein Simulationsverfahren: Analyse eines<br />

Investitionsprojekts (6)<br />

6. Ableitung einer empirischen Verteilungsfunktion der Zielwerte<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

55<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

100<br />

∑ Relative<br />

Häufigkeit<br />

Gewinnschwelle<br />

-40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

17<br />

10% dder Zi Zielwerte l t<br />

liegen zwischen<br />

T€ 45 und 56,7<br />

55% der Zielwerte<br />

sind vorteilhaft,<br />

li liegen zwischen i h<br />

T€ 0 und 56,7<br />

Zielwert<br />

(T€)<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel <strong>für</strong> ein entscheidungstheoretisch fundiertes Konzept:<br />

Bernoulli-Prinzip<br />

Max Φ ( A i ) = p j u ( e ij )<br />

Φ<br />

∑ ⋅<br />

j<br />

( Ai<br />

) = Präferenzwert der Alternative i<br />

p j = Ei Eintrittswahrscheinlichkeit t itt h h i li hk it fü <strong>für</strong> UUmweltzustand lt t d j<br />

e<br />

ij<br />

( )<br />

= Ergebnis (z.B. (z B Gewinn, Gewinn Kapitalwert) der<br />

Alternative i bei Eintritt von Umweltzustand j<br />

u e eji<br />

= Ri Risikonutzenfunktion<br />

ik t f kti<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

18<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiele <strong>für</strong> Risiko-Nutzenfunktionen bei alternativen<br />

Risikoeinstellungen<br />

Im Folgenden: Betrachtung nur einer Alternative<br />

ej = Ergebnis<br />

pj = Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> ej u(e) = Nutzenfunktion<br />

E = Erwartungswert<br />

SÄ = Sicherheitsäquivalent<br />

e<br />

e<br />

1<br />

2<br />

= 25<br />

= 225<br />

p<br />

p<br />

1<br />

p 2<br />

= 0,4<br />

= 0,6<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

19<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


U(e)<br />

15<br />

11<br />

5<br />

3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel 1: Risikoscheu ( = Risikoaversion)<br />

Konkave Risiko-Nutzenfunktion, z.B.: u(e)= e<br />

[ u ( e ) ] = 04 0,4 ⋅ 25 + 06 0,6 ⋅ 225 = 11<br />

E = =<br />

Bei Risikoscheu gilt:<br />

SÄ = 11<br />

2<br />

= 121 (Es gilt : u(121) = 121 = 11)<br />

SÄ < E(e) bzw.<br />

E (u(e)) < u(E(e))<br />

E(e) = 0,4 ⋅ 25 + 0,6 ⋅ 225 = 145<br />

•<br />

• •<br />

•<br />

u(e) =<br />

Ä 225 e<br />

25 SÄ=121 145 225 e<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

20<br />

e<br />

0,4<br />

0,6<br />

SÄ < E(e)<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel 2: Risikoneutralität<br />

Lineare Risiko-Nutzenfunktion, z.B.:u(e)=e<br />

[ u(e) ] = 04 0,4 ⋅ 25 + 06 0,6 ⋅ 225 = 145<br />

E<br />

=<br />

SÄ = 145<br />

(Es gilt :<br />

u(145) = 145)<br />

E(e) = 0,4 ⋅ 25 + 0,6 ⋅ 225 = 145<br />

Bei Risikoneutralität<br />

gilt : SÄ = E(e) bzw. E(u(e)) = u(E(e))<br />

225<br />

145<br />

25<br />

u(e)<br />

25 145 225<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

u(e)=e<br />

e<br />

21<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.1.4 Konzepte zur Berücksichtigung unsicherer Erwartungen<br />

Beispiel 3: Risikofreude ( = Risikosympathie)<br />

Konvexe Risiko-Nutzenfunktion, z.B.: u(e)=e 1,2<br />

E<br />

1,<br />

2<br />

1,<br />

2<br />

[ u ( e ) ] = 0 0,<br />

4 4⋅<br />

25 + 0 0,<br />

6 6⋅<br />

225 = 417 417,<br />

85<br />

SÄ =<br />

1<br />

, 2<br />

417,<br />

85<br />

E(e) = 0,4⋅25+<br />

0,6⋅225=<br />

145<br />

U(e)<br />

664 664,69 69<br />

417 417,85 85<br />

47,59<br />

•<br />

+ Bei Risikofreude gilt:<br />

= 152<br />

, 82<br />

(Esgilt:<br />

u(152,82) = 152,<br />

82<br />

• •<br />

1,<br />

2<br />

25 145 152 152,82 82 225<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

22<br />

•<br />

= 417,<br />

85)<br />

u(e)=e 1,2<br />

e<br />

0,4<br />

0,6<br />

SÄ > E(e) bzw.<br />

E (u(e)) > u(E(e))<br />

E(e) > SÄ<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

3<br />

3.1 Investitionsrechnung<br />

3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />

3.3 Bilanzrechnung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

23<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />

Teilsysteme der Erfolgsrechnung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kostenrechnung<br />

Kostenarten Kostenstellen Kostenträger<br />

Erlösrechnung<br />

Erlösarten Erlösstellen Erlösträger<br />

Erfolgsrechnung<br />

24<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.1 Rechnungszwecke der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Überblick über die Rechnungszwecke der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Abbildung/<br />

Planung und<br />

Verhaltenssteuerung Kontrolle<br />

Dokumentation des<br />

Steuerung des<br />

im Unternehmens-<br />

Unternehmens- des Unternehmens-<br />

UnternehmensUnternehmensUnternehmensprozessprozessesprozessesprozesses<br />

• Ermittlung<br />

realisierter Kosten<br />

• Produktionsprogramm<br />

• Beschaffungsprogramm<br />

• Mitarbeiter<br />

• Zeitvergleich<br />

• BBestellmengen t ll<br />

•individuelle Motive • Soll-Ist-Vergleich<br />

• Prognose<br />

zukünftiger g Kosten<br />

• Fertigungslosgrößen • Anreize • Betriebsvergleich<br />

• Eigenfertigung<br />

oder Fremdbezug<br />

• Preisbestimmung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

25<br />

• Abweichungsanalyse<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Überblick über die Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Bestandteile<br />

Aufgaben<br />

Kostenartenrechnung<br />

Erfassung der<br />

entstandenen<br />

Kosten<br />

Gli Gliederung d in i<br />

Kostenarten und<br />

-kategorien<br />

Planung der<br />

zukünftigen<br />

Kosten<br />

Gemeinkkosten<br />

t<br />

Einzelkosten<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

KKostenstellen-/ t t ll /<br />

prozessrechnung<br />

Verteilung der Gemeinkosten<br />

• auf Kostenstellen bzw. Prozesse<br />

•zwischen i h Kostenstellen<br />

K t t ll<br />

• auf Bezugsgrößen<br />

Planung g der Gemeinkosten jje<br />

Stelle<br />

Kontrolle der Gemeinkosten je Stelle<br />

26<br />

Kostenträgerrechnung<br />

-Zeitrechnung<br />

-Stückrechnung<br />

Stückrechnung<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Aufgaben der Kostenarten- und Kostenstellenrechnung<br />

� Kostenartenrechnung<br />

� Gliederung der Kostenarten<br />

� Kostenerfassung<br />

� Kostenstellenrechnung<br />

� Aufgaben und Verteilungsprobleme:<br />

(1) ( ) Zuordnung g der Kostenträger- g und Kostenstellengemeinkosten g<br />

zu den<br />

einzelnen Kostenstellen (Instrument: Betriebsabrechnungsbogen)<br />

(2) Verrechnung der Kosten der Vorkosten- auf Endkostenstellen<br />

(innerbetriebliche Leistungsverrechnung)<br />

(3) Bestimmung von Zuschlagssätzen <strong>für</strong> die Kosten der Endkostenstellen<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

27<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Betriebsabrechnungsbogen als Instrument der Kostenstellenrechnung<br />

Kostenarten<br />

Ei Einzelkosten lk t<br />

Gemeinkosten<br />

Summe<br />

Primäre Kosten<br />

Stellenumlage<br />

Gesamtkosten<br />

Bezugsbasis<br />

Umschlagssatz<br />

Gesamtbetrag(Zeilensumme)<br />

)<br />

Vorkostenstellen Endkostenstellen<br />

All Allg.<br />

Hilfskosten<br />

stellen<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Hilfskostenstellen<br />

Fertigungshilfsstellen<br />

Materialhilfsstellen<br />

28<br />

Hauptkostenstellen<br />

Fertigungs<br />

hauptstellen<br />

Hilfskostenstellen<br />

Verwaltungshilfsstellen<br />

Vertriebshilfs-<br />

Stellen<br />

NebenundAusgliederungs-<br />

derungs<br />

stellen<br />

Quelle: (Schweitzer/Küpper (2003), S. 132<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Überblick über die Verfahren der innerbetrieblichen<br />

Leistungsverrechnung<br />

Ei Einzelkosten- lk t<br />

verfahren<br />

Blockumlage<br />

Verfahren der innerbetrieblichen<br />

LLeistungsverrechnung i t h<br />

Kostenstellen- Kostenstellen<br />

Kostenstellen-<br />

Kostenstellen<br />

umlageverfahren<br />

Treppenumlage<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

29<br />

Gutschrift-<br />

Lastschrift-<br />

Verfahren<br />

ausgleichsverfahren<br />

Iteratives<br />

Verfahren<br />

KKostenträger t t ä<br />

verfahren<br />

Gleichungsverfahren<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Beispielparameter<br />

Beispiel einer Kostenstellenstruktur mit einer gegenseitigen Leistungsbeziehung<br />

V 1<br />

02 0,2<br />

U 1= 8.000 U 2= 6.000<br />

0,5<br />

E 3<br />

0,3<br />

0,2<br />

U3= 10.000 U4= 20.000<br />

Kostenträger g<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

30<br />

0,4<br />

V 2<br />

E 4<br />

0,4<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 138<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Gleichungsverfahren<br />

Gleichungsverfahren<br />

K1 = 8.000 + 0,2 ⋅ K2 K2 = 6.000 + 0,2 ⋅ K1 E 3 = 10.000 + 0,5 ⋅ K 1 + 0,4 ⋅ K 2<br />

E 4 = 20.000 + 0,4 ⋅ K 2 +0,3⋅ + 0,3 K 1<br />

K i = u i + ∑ a ji ⋅ K<br />

j<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

j<br />

K 1 = 9583,33<br />

K 1 = 7916,67<br />

31<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Kontenmäßige Darstellung der Kostenumlage <strong>für</strong> V 1 und V 2<br />

V1 Kosten Erlöse<br />

Primäre Kosten<br />

Belastung von V 2<br />

8.000,00<br />

1.583,33<br />

Belastung auf V 2<br />

Belastung auf E 3<br />

BBelastung l t auf f E 4<br />

1.916,67<br />

4.791,67<br />

22.875,00 875 00<br />

Gesamte Kosten 9.583,33 9.583,33<br />

V<br />

Kosten 2<br />

Erlöse<br />

Primäre Kosten<br />

Belastung von V 1<br />

6.000,00<br />

1.916,67<br />

Belastung auf V 1<br />

Belastung auf E 3<br />

Belastung auf E 4<br />

1.583,33<br />

3.166,67<br />

3.166,67<br />

Gesamte Kosten 7.916,67 7.916,67<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

32<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Kontenmäßige Darstellung der Kostenumlage <strong>für</strong> E 3 und E 4<br />

E3 Kosten Erlöse<br />

Primäre Kosten 10 10.000,00 000 00 Belastung auf<br />

Kostenträger<br />

17 17.958,33 958 33<br />

Belastung von V 1<br />

Belastung von V 1<br />

4.791,67<br />

3.166,67<br />

Gesamte Kosten 17.958,33 17.958,33<br />

Kosten Erlöse<br />

E 4<br />

Primäre Kosten 20 20.000,00 000 00 Belastung auf<br />

Kostenträger<br />

17 17.958,33 958 33<br />

Belastung von V 1<br />

Belastung von V 1<br />

2.875,00<br />

3.166,67<br />

Gesamte Kosten 26.041,67 26.041,67<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

33<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Iteratives Verfahren<br />

V 1 V 2 V 3 V 4<br />

8.000 6.000 10.000 20.000<br />

� 1.600 4.000 2.400<br />

∑ 7.600<br />

1.520 �� 3.040 3.040<br />

304 760 456<br />

60,80 �� 121,60 121,60<br />

�� 12 12,16 16 30 30,40 40 18 18,24 24<br />

2,43 �� 4,86 4,86<br />

�� 049 0,49 122 1,22 073 0,73<br />

(9.583,23) (7.916,65) ∑ 17.958,08 ∑ 26.041,43<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

34<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 143<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Gutschrift-Lastschrift-<br />

Verfahren (= Deckungsumlageverfahren) (1)<br />

Mengenströme zwischen den Kostenstellen Verrechnungspreise<br />

V1 V2 E3 E4 je Mengeneinheit<br />

V1 (-4.000) 800 2.000 1.200 7,-<br />

V2 1400 1.400 ( (-7.000) 7 000) 2800 2.800 2800 2.800 33,-<br />

E3 1.000 500 (-2.500) 1.000 10,-<br />

E4 300 300 1200 1.200 ( (-1.800) 1 800) 15 15,-<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

35<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 145 f.<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Beispiel zu Kostenstellenausgleichsverfahren: Gutschrift-Lastschrift-<br />

Verfahren (= Deckungsumlageverfahren) (2)<br />

V1 V2 E3 E4<br />

Primäre Kosten 8.000 6.000 10.000 20.000<br />

Umlage g V1 -28.000 5.600 14.000 8.400<br />

Umlage V2 4.200 -21.000 8.400 8.400<br />

Umlage g E3 10.000 5.000 -25.000 10.000<br />

Umlage E4 4.500 4.500 18.000 -27.000<br />

Summe -1.300 100 25.400 19.800<br />

Deckungsumlage (1:1) 1.300 -100 -600 -600<br />

Belastung der Kostenträger 24.800 19.200<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

36<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 145 f.<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Verfahren der Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)<br />

� Verfahren der Kalkulation im Überblick<br />

Divisionsrechnung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kalkulationsverfahren<br />

ÄquivalenzziffernMaschinensatz-<br />

Zuschlagsrechnung<br />

rechnungg<br />

rechnungg<br />

Kalkulation von<br />

Kuppelprodukten<br />

37<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Beispiel zur Divisionsrechnung<br />

Kosten insgesamt Kosten je Tonne<br />

Ausbringungsmenge<br />

Rohstoffe (2000t)<br />

750.000<br />

500,00<br />

Transportkosten<br />

Betriebskosten<br />

150.000<br />

100,00<br />

Löhne und Gehälter<br />

600.000<br />

400,00<br />

Soziale Kosten<br />

60.000<br />

40,00<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

15.000<br />

10,00<br />

Energiekosten<br />

8.400<br />

5,60<br />

Versicherungen<br />

1.980<br />

1,32<br />

Ab Abschreibungen h ib<br />

105 105.000 000<br />

70 70,00 00<br />

Summe 1.690.380 1.126,92<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 160<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

38<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Beispiel zur Äquivalenzziffernrechnung<br />

Sorte Äquivalenz- Äquivalenz Produktions- Produktions Schlüsselzahl Stückkosten Gesamtkosten<br />

ziffer menge je Tonne je Sorte<br />

(t) (DM) (DM)<br />

I 0,5 12.000 6.000 10,00 120.000<br />

II 08 0,8 5000 5.000 4000 4.000 16 16,00 00 80 80.000 000<br />

III 1,0 19.000 19.000 20,00 380.000<br />

IV 1,6 10.000 16.000 32,00 320.000<br />

Summe 45.000 900.000<br />

Kosten je Schlüsseleinheit: € 900.000 : 45.000 = 20 €<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

39<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 167<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Beispiel zur Zuschlagsrechnung<br />

� Zuschlagssätze aus der Kostenstellenrechnung<br />

�� Unterstellung: Gemeinkosten proportional zu Einzelkosten Einzelkosten, Zeiten, Zeiten Gewicht, Gewicht etc. etc<br />

Materialkosten 330,40<br />

Fertigungslohn 11.400 400<br />

Fertigungsgemeinkosten 1.300<br />

Fertigungsstelle I: 200 h zu 6,50 1.400<br />

Fertigungsstelle II: 700 kg zu 2,00 1.274<br />

Fertigungsstelle III: 280% von 455,00 120<br />

Fertigungskosten 5.494<br />

Herstellkosten 5.824,40<br />

Verwaltungsgemeinkosten: 20% von 5.824,40 1.164,88<br />

Vertriebsgemeinkosten: g<br />

12% von 5.824,40 698,93<br />

Sondereinzelkosten des Vertriebs 160,00<br />

Selbstkosten je Stück Euro 7.848,21<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

40<br />

Beispiel und Grundschema<br />

der Zuschlagskalkulation<br />

(Schweitzer/Küpper (1998),<br />

SS. 180)<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Maschinensatzrechnung<br />

� Die von der Laufzeit einer Maschine abhängigen Kosten werden über einen<br />

Maschinenstundensatz verrechnet<br />

→ Minuten- bzw. Stundensatz je Maschine (Divisionskalkulation)<br />

�� Evtl Evtl. <strong>für</strong> verschiedene Maschinen in einer Kostenstelle unterschiedliche<br />

Maschinenstundensätze (Genauigkeit)<br />

�� Einbindung in Zuschlagskalkulation<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

41<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Kalkulation von Kuppelprodukten<br />

� Kosten einer Kuppelproduktion: Verteilung auf die Kuppelprodukte nach dem<br />

Verursachungsprinzip nicht möglich<br />

� Verfahren:<br />

1. Restwertrechnung<br />

1 Hauptprodukt, Nebenprodukte; Kosten des Kuppelprozesses auf<br />

Hauptprodukt<br />

2. Verteilungsrechnung (Schlüsselung)<br />

a) produktionsorientiert produktionsorientiert, z.B. z B nach Fertigungsmengen<br />

b) marktorientiert, z.B. nach Erlösen, DB, etc.<br />

→ Tragfähigkeitsprinzip<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

42<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Erlösrechnung<br />

3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

� Möglichkeit des analogen Aufbaus<br />

EK<br />

KAR KTR<br />

EAR<br />

GGK<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

KSR<br />

Steuerung<br />

dezentraler Einheiten<br />

ESR<br />

43<br />

ETR<br />

Kosten<br />

ER<br />

Erlöse<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Erfolgsrechnung<br />

3.2.2 Bestandteile der Kosten- und Erlösrechnung<br />

� Verknüpfung von Erlös- und Kostenrechnung<br />

�� kalkulatorische Stückerfolgsrechnung<br />

� Stückgewinne<br />

� Stückdeckungsbeiträge<br />

� kalkulatorische Periodenerfolgsrechnung<br />

Betriebsergebniskonto beim Gesamtkostenverfahren<br />

- Gesamtkosten der Periode<br />

nach Kostenarten<br />

- Herstellkosten der<br />

Bestandsminderungen an<br />

Halb- und Fertigfabrikaten<br />

- Periodenerlöse<br />

- Herstellkosten der<br />

Bestandsmehrungen an<br />

H alb- und Fertigfabrikaten<br />

Betriebsergebniskonto beim Umsatzkostenverfahren<br />

-Gesamtkosten der in einer - Periodenerlöse nach ac<br />

Periode abgesetzten Produkte<br />

nach Produktarten<br />

Produktarten<br />

- Betriebsgewinn - BBetriebsgewinn i b i<br />

- BBetriebsverlust i b l<br />

- Betriebsverlust<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 190 Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 192<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

44<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Überblick über die Systeme der Kosten- und Erlösrechnung (1)<br />

Rechnungszweckorientierung<br />

Ermittlungsorientierte Planungsorientierte Verhaltenssteuerungs-<br />

Umfang Kosten- und Kosten- und orientierte Kosten- und<br />

und Art der<br />

Verrechnung<br />

Erlösrechnungen Erlösrechnungen Erlösrechnungen<br />

Investitionstheoretische Standardkostenrechnung<br />

Einflußgrößenbezogene<br />

Rechnungen<br />

Kostenrechnung auf Teilkostenbasis<br />

Periodische Planerfolgsrechnung(Betriebsplankostenrechnung)<br />

Behavioral Accounting<br />

Istkosten- und Isterlös- Prognosekostenrechnung Principal-Agent-Ansätze<br />

Vollkosten- und rechnungen auf auf Vollkostenbasis<br />

-erlösrechnungen Vollkostenbasis - starre<br />

- flexible Standardkostenrechnung<br />

auf Vollkostenbasis<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Konstruktionsbegleitende g<br />

Kostenrechnung Target Costing<br />

Prozeßkostenrechnungen<br />

45<br />

QQuelle: ll Schweitzer/Küpper S h it /Kü (2003) (2003), S. S 69<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Überblick über die Systeme der Kosten- und Erlösrechnung (2)<br />

Istkosten- und Isterlös- Grenzplankosten- und<br />

Teilkosten Teilkosten- und nd rechnungen auf Deck Deckungsbeitrags-<br />

ngsbeitrags<br />

-erlösrechnungen Teilkostenbasis rechnung<br />

Prozeßorientierte Kosten-<br />

rechnung<br />

Relative EinzelkostenundDeckungsbeitragsrechnung<br />

g<br />

Kombinierte<br />

Kombination isolierter<br />

Teil- und Vollkosten-<br />

RRechnungen h sowie i -erlösrechnungen<br />

lö h<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Integration von prozeßorientierter<br />

Teilkosten<br />

rechnung und<br />

Fixkostenstufung<br />

46<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 69<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Prognosekostenrechnung auf Vollkostenbasis<br />

� Kennzeichnung<br />

� System der Plankostenrechnung aus Vollkostenbasis<br />

�� Erwartete Istkosten einer Periode werden prognostiziert und den tatsächlich<br />

realisierten Kosten gegenübergestellt<br />

�� Vi Vier KKomponenten t<br />

• Vorrechnung<br />

• Nachrechnung<br />

• Ermittlung von Abweichungen<br />

• Abweichungsanalyse<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

47<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


F 0<br />

3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Abweichungsanalysen bei Vollkostenrechnung<br />

K<br />

Prog ognosekosten II<br />

verrechnete Progn gnosekosten<br />

C i (a i ,q i ,x i )<br />

B' i(a i,q p,x i)<br />

Prognosekosten Pr<br />

I<br />

verrechnete Fixkosten<br />

B i(a p,q p,x i)<br />

O i<br />

F' 0<br />

0 x i x p<br />

F' i<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

B'p(a p( i,q i,qp,x p, p) p)<br />

B p(a p,q p,x p)<br />

F 0<br />

48<br />

x<br />

K = Höhe der Gemeinkosten<br />

F o<br />

x<br />

=Fixe Kosten<br />

= Beschäftigung<br />

xp<br />

xi<br />

a ap<br />

ai<br />

qp<br />

q<br />

= prognostizierte Beschäftigung der Planperiode<br />

= realisierte Beschäftigung der Planperiode<br />

= prognostizierter Produktionskoeffizient kWh / Stück<br />

= realisierter Produktionskoeffizient [ kWh / Stück]<br />

= prognostizierter (Einstands −)Preis<br />

= realisierter (Einstands −)Preis<br />

i<br />

C − B = Preisabweichung<br />

'<br />

i i<br />

'<br />

B − B = Verbrauchsabweichung<br />

i i<br />

' ' ( 0 )<br />

B i − O i = Beschäftigungsabweichung<br />

g g g = F0−F i<br />

[ ]<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 311<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

System der Grenzplankostenrechnung: Kostenplanung über<br />

Bezugsgrößen<br />

� Kennzeichnung der Grenzplankostenrechnung<br />

� Plankostenrechnung<br />

� Grenzplankostenrechnung: Veränderung der Kosten; nur Grenzkosten sollen auf<br />

Produkteinheiten verrechnet werden<br />

� Bei linearer Kostenfunktion: K' = k v<br />

�� Bezugsgrößenorientierte Kostenplanung<br />

� lineare Kostenfunktion mit Bezugsgröße b i (z.B. Fertigungszeit):<br />

Kv = kv ⋅bi<br />

� proportionale Beziehung zwischen Bezugsgröße und Leistungsmengen x der<br />

unterschiedlichen t hi dli h PProdukte d kt p:<br />

∑<br />

b = ß ⋅ x<br />

i ip p<br />

p<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

49<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

� direkte Bezugsgrößen<br />

• Leistung quantifizierbar<br />

• Erfassung der Maßgröße wirtschaftlich vertretbar<br />

• Beispiele <strong>für</strong> direkte Bezugsgrößen außerhalb des Fertigungsbereichs<br />

Art der Kostenstelle Art der Bezugsgröße g g<br />

Labor Anzahl Proben<br />

Anzahl Analysen<br />

Einkauf Anzahl bearbeitete Angebote<br />

Anzahl Bestellungen<br />

Anzahl geprüfte Rechnungen<br />

M ateriallager t i ll / A nzahl hl Z ugänge ä<br />

Fertigwarenlager Anzahl Abgänge<br />

Mengenmäßiger durchschnittlicher Lagerbestand<br />

W ertmäßiger durchschnittlicher Lagerbestand<br />

Beanspruchte Lagerfläche in m 2<br />

Beanspruchter Lagerraum in m 3 , ltr. oder hltr.<br />

Materialprüfung Anzahl Proben<br />

Anzahl Analysen<br />

Finanzbuchhaltung Anzahl Buchungen<br />

Kalkulation Anzahl Vorkalkulationen<br />

Anzahl Nachkalkulationen<br />

Lohnabrechnung Anzahl Bruttolohnabrechnungen<br />

Schreibbüro Anzahl Anschläge<br />

Verkaufsabwicklung Anzahl bearbeitete Kundenaufträge<br />

Fakturierung Anzahl Rechnungen<br />

Anzahl Rechnungspositionen<br />

Versand Anzahl Versandaufträge<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 415<br />

� Indirekte Bezugsgrößen<br />

z. B. Verrechnung der Kosten einer Kantine über die gesamten Lohn- und<br />

Gehaltskosten<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

50<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Kostenstellenpläne in der Grenzplankostenrechnung: Aufspaltung in<br />

fixe und variable Kosten (1)<br />

Kostenstellenplan<br />

Planjahr: 19.. Kostenstelle: Fräsen<br />

Kostenstellenleiter: Müller<br />

Kostenarten Planverbrauchsmenge<br />

bei Planbezugsgrößen<br />

Planpreis<br />

[DM/Einheit]<br />

Plankosten[DM]<br />

bei Kapazitätsausnutzung von<br />

fix variabel<br />

Nr. Bezeichnung Einheit 100% 110%<br />

1 Gehälter Monat 12 2.350 28.200<br />

2 Hilfslöhne Std. 4.000 5,045 20.180 22.198<br />

3 Sozialaufwen-<br />

dungen<br />

4 Urlaubs- u.<br />

Feiertagslöhne<br />

5 Instandhaltungsmaterial<br />

6 Hilfs- u.<br />

BBetriebsstoffe t i b t ff<br />

geplante<br />

Lohn- u.<br />

GGehalts h lt<br />

kosten<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

48.380 21,8% der<br />

Planmenge<br />

dito 48.380 17,16% der<br />

Planmenge<br />

6.330 4.220 4.642<br />

8.300<br />

kg 70 5 140 210 231<br />

kg 4.000 2,52 3.024 7.056 7.862<br />

51<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Kostenstellenpläne in der Grenzplankostenrechnung: Aufspaltung in<br />

fixe und variable Kosten (2)<br />

7 Strom kWh 23.200 0,25 5.800 6.380<br />

8 Wasser m 3 2.000 0,75 1.500 1.650<br />

9 Abschreibungen gebundenes<br />

Kapital bzw.<br />

Maschinenstunden<br />

342.500 21% der<br />

Planmenge<br />

10 Zinsen dito 342.500 4,52% der<br />

Planmenge<br />

11 Steuern Einheitswert 50.000 1% Vermögenssteuer<br />

genssteuer,<br />

Grund- und<br />

Gewerbekapitalsteuer<br />

Hebesatz<br />

300%<br />

12 Versicherungen gebundenes<br />

Kapital<br />

342.500 1,537% der<br />

Planmenge<br />

28.720 43.080 47.388<br />

15.500<br />

2.300<br />

Planbezugsgröße: 1.000.000 Fertigungsminuten = 100%<br />

Plankostenverrechnungssatz der variablen Kosten: 0,082 DM/min.<br />

Datum: 2.12.19.. Unterschrift:<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

52<br />

530<br />

Summe: 93.044 82.046 90.351<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Deckungsbeitragsrechnung als Instrument der Grenzplankostenrechnung:<br />

Erfolgsrechnung auf Teilkostenbasis in Staffelform<br />

� Mehrstufige DBR: Aufspaltung der Fixkosten ohne Verletzung des<br />

Verursachungsprinzips<br />

Kostenstelle I Kostenstelle II<br />

Vergaser Einspritzpumpe Wasserpumpe<br />

D F D F D F<br />

Erlöse<br />

340 340.000,- 000 250 250.000,- 000 840 840.000,- 000 500 500.000,- 000 365 365.000,- 000 270 270.000,- 000<br />

- Provisionen 10.200,- 12.500,- 100.800,- 60.000,- -,- 10.800,-<br />

Nettoerlöse 329.800,- 237.500,- 739.200,- 440.000,- 365.000,- 259.200,-<br />

Fert.material<br />

60.000,- 40.000,- 160.000,- 80.000,- 90.000,- 60.000,-<br />

Fert.löhne<br />

210.000,- 140.000,- 440.000,- 220.000,- 240.000,- 160.000,-<br />

Kostenstellenkosten 24.000,- 16.000,- 16.000,- 8.000,- 18.000,- 12.000,-<br />

Variable HK 294.000,- 196.000,- 616.000,- 308.000,- 348.000,- 232.000,-<br />

SEK Vertrieb 15.000,- 10.000,- 48.000,- 24.000,- 30.000,- 20.000,-<br />

Variable SK 309.000,- 206.000,- 664.000,- 332.000,- 378.000,- 252.000,-<br />

DB I<br />

- Kostenstellen-<br />

20 20.800,- 800 31 31.500,- 500 75 75.200,- 200 108 108.000,- 000 - 13 13.000,- 000 77.200,- 200<br />

fixkosten<br />

60.000,-<br />

40.000,-<br />

DB II<br />

- Handels- Handels<br />

175.500,- - 45.800,fixkosten<br />

- Unternehmens-<br />

40.000,fixkosten<br />

Gewinn/<br />

83.840,-<br />

Verlust 5.860,-<br />

860<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

53<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Relative Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung<br />

� Grundprinzipien<br />

� Identitätsprinzip<br />

� Zuordnung relativer Einzelkosten<br />

� Gliederung der Kostenarten<br />

� Keine Schlüsselung<br />

� Grundrechnung und Auswertungsrechnung<br />

In der Grundrechnung Gliederung nach:<br />

� Zurechnungsobjekten bzw. Bezugsgrößen und<br />

� Kostenkategorien und Kostenarten<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

54<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.2.3 Systeme der Kosten- und Erlösrechnung<br />

Schema der Grundrechnung in der Relativen Einzelkosten- und<br />

Deckungsbeitragsrechnung<br />

Kostenkategorien<br />

und Kostenarten<br />

Leistungskosten<br />

Bereitschaftskosten<br />

UmsatzwertabAbhängigsatzab-<br />

ab<br />

hängig Auftragsabhängig<br />

Zurechnungsobjekte Kostenträger Kostenstellen Bereiche Unternehmen<br />

erzeugnisabhängig<br />

…<br />

geschlossener Perioden<br />

offener Perioden<br />

Provision<br />

Frachtspesen<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Produkt<br />

I<br />

Produkt<br />

II<br />

55<br />

Produktgruppe<br />

B Vt. Vw. … …<br />

Quelle: Schweitzer/Küpper (2003), S. 536<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

3<br />

3.1 Investitionsrechnung<br />

3.2 Kosten- und Erlösrechnung<br />

3.3 Bilanzrechnung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

56<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.1 Gegenstand und Rechnungszwecke der Bilanzrechnung<br />

Gegenstand und Rechnungszwecke der Bilanzrechnung<br />

� Gegenstand der Bilanzrechnung<br />

�� Vermögens Vermögens- und Schuldenbestände<br />

� Aufwand und Ertrag<br />

� Rechnungszwecke von Bilanzen<br />

Rechnungszwecke von Bilanzen<br />

Ausschüttungsregelung Informationsregelung<br />

Ausschüttungssperre Mindestausschüttung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

57<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />

Überblick über wichtige Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />

(GoB)<br />

GoB-System nach Moxter/Ballwieser<br />

Unterstellt als vorrangigen Rechnungslegungs-Zweck:<br />

Ausschüttungsbemessungsfunktion<br />

(d.h. Ermittlung des entziehbaren Gewinns)<br />

A. Nicht kodifizierte GoB B. Kodifizierte GoB<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

58<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />

Nicht kodifizierte Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />

A. Nicht kodifizierte GoB<br />

1. Wirtschaftliche Betrachtungsweise<br />

2. Vernachlässigung ausgeglichener schwebender Geschäfte<br />

33. Greifbarkeit von Vermögensgegenständen (VGG) und Schulden<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

59<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />

Kodifizierte Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />

Wesentliche<br />

Gewinnermittlungs- g<br />

grundsätze<br />

11. Vorsichtsprinzip<br />

2. Realisationsprinzip<br />

3. Imparitätsprinzip<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

B. Kodifizierte GoB<br />

Ableitbare<br />

Ergänzende<br />

Grundsätze Grundsätze<br />

11. Periodisierung<br />

2. Vollständigkeit<br />

3. Identität<br />

44. Stichtag<br />

5. Fortführung<br />

6. Einzelbewertung<br />

60<br />

11. Stetigkeit<br />

2. Klarheit<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.2 Grundsätze der Bilanzierung<br />

Bedeutung von Grundsätzen der Bilanzierung: Gewinndefinition und<br />

Realisierungsprinzip<br />

Lieferung von<br />

Auszahlung <strong>für</strong><br />

Einsatzgut<br />

Ei t t<br />

(Verbindlichkeiten)<br />

Verbrauch von<br />

Ei t t Ertrag<br />

Einsatzgut Einsatzgut Ertrag<br />

./. Aufwand<br />

Input:<br />

= Periodengewinn<br />

Output:<br />

Verkaufsvertrag<br />

Kundenanzahlung<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

RRealisations li ti zeitpunkt it kt<br />

Produktentstehung<br />

61<br />

Lieferung<br />

(Forderung)<br />

Einzahlung<br />

<strong>für</strong> Produkt<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Überblick über Ansatzvorschriften in Handelsbilanz und GuV<br />

Ansatzpflichten<br />

Ansatzvorschriften<br />

• sämtliche VGG,<br />

• Derivativer Geschäfts-<br />

Sch Schulden, lden RAP, RAP oder d Fi Firmenwertt<br />

Aufwendungen und<br />

• Disagio<br />

Erträge, soweit gesetzlich • Aufwendungen <strong>für</strong><br />

nichts anderes bestimmt ist<br />

Ingangsetzung und<br />

• bestimmte Rückstellungen Erweiterung<br />

• aktive latente Steuern<br />

• Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil<br />

• bestimmte Rückstellungen<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Ansatzwahlrechte Ansatzverbote<br />

62<br />

• Originärer Geschäfts-<br />

oder d Fi Firmenwertt<br />

• Aufwendungen <strong>für</strong><br />

Gründung und Beschaffung<br />

des Eigenkapitals<br />

• unentgeltlich erworbene<br />

immaterielle Anlagegüter<br />

• andere als die genannten<br />

Rückstellungen<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Bewertungsvorschriften zu Aktiva in der Handelsbilanz<br />

Bewertung<br />

Aktiva<br />

Wertobergrenze:<br />

Anschaffungs Anschaffungs- und Herstellkosten (AHK)<br />

bzw.<br />

AHK – planmäßige Abschreibungen<br />

( fortgeführte AHK )<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

63<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Niedrigere Alternativwerte<br />

Abnutzbares AV nicht abnutzbares AV Umlaufvermögen<br />

(1) beizulegender Wert<br />

(= ( Abschreibungs-<br />

bsc e bu gs<br />

korrekturwert)<br />

(2) steuerlich zulässiger<br />

Wert<br />

(3) Wert im Rahmen<br />

vernünftiger kfm.<br />

Beurteilung<br />

(4) beizulegender Wert<br />

(= ( Verkehrswert e e s e bzw. b<br />

Marktpreis)<br />

(5) steuerlich zulässiger<br />

Wert<br />

(6) Wert im Rahmen<br />

vernünftiger kfm.<br />

Beurteilung<br />

(7) Börsen- oder Marktpreis<br />

(8) beizulegender be u ege de Wert e t<br />

(Inhalt abh. von VGG)<br />

(9) Wert zur Antizipation<br />

kfm. Wertschwankungen<br />

(10) steuerlich zulässiger<br />

Wert<br />

(11) Wert im Rahmen<br />

vernünftiger g kfm.<br />

Beurteilung<br />

Abwertungswahlrecht auf (1) oder (4) bei voraussichtlich Abwertungszwang g g auf (7) oder<br />

nicht dauernder Wertminderung<br />

(8), wenn niedriger als AHK<br />

Beibehaltungswahlrecht des niedrigeren Wertes bei Wegfall der Abwertungsgründe<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

64<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Bewertungsvorschriften zu Aktiva in der Handelsbilanz<br />

VVerbindlichkeiten bi dli hk it<br />

Passiva<br />

Rü Rückstellungen<br />

k t ll<br />

Renten ohne<br />

Gegenleistung<br />

Rückzahlungs- Rückzahlungs<br />

Betrag nach<br />

Barwert<br />

betrag<br />

vernünftiger<br />

kaufm.<br />

Beurteilung eu e u g<br />

Wertuntergrenze:<br />

AK im „Erwerbszeitpunkt“, strittig <strong>für</strong> Rückstellungen<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

65<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Gliederung der Handelsbilanz<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle VGG<br />

II. Sachanlagen g<br />

III. Finanzanlagen<br />

Aktivseite Passivseite<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

II II. Forderungen und sonstige<br />

VGG<br />

III. Wertpapiere<br />

IV. Flüssige Mittel<br />

C. RAP D. RAP<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

A. Eigenkapital<br />

I. Gezeichnetes Kapital<br />

II. Kapitalrücklagen<br />

p g<br />

III. Gewinn-/ Verlustvortrag<br />

IV. Jahresüberschuss/<br />

Jahresfehlbetrag<br />

B. Rückstellungen<br />

CC. Verbindlichkeiten<br />

66<br />

Gliederung der Handelsbilanz nach § 266 HGB<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Aufbau der Gewinn- und Verlust-Rechnung (1)<br />

GKV UKV<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Bestandsveränderungen an<br />

fertigen und unfertigen<br />

Erzeugnissen<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen<br />

44. Sonstige betriebliche Erträge<br />

5. Materialaufwand<br />

6. Personalaufwand<br />

7. Abschreibungen<br />

bsc e bu ge<br />

8. Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

= Betriebliches Ergebnis<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Herstellungskosten der zur<br />

Erzielung der Umsatzerlöse<br />

erbrachten Leistungen<br />

3. Bruttoergebnis vom Umsatz<br />

44. Vertriebskosten<br />

5. Allgemeine Verwaltungskosten<br />

6. Sonstige betriebliche Erträge<br />

7. Sonstige So s ge betriebliche<br />

be eb c e<br />

Aufwendungen<br />

67<br />

Gliederung der GuV nach § 275 HGB<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Aufbau der Gewinn- und Verlust-Rechnung (2)<br />

= Betriebliches Ergebnis<br />

+ Erträge aus Beteiligungen<br />

+ Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des<br />

Finanzanlagevermögens<br />

+ sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

– Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapieren des<br />

Umlaufvermögens<br />

– Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

= Finanzergebnis<br />

= EErgebnis b i der d gewöhnlichen öh li h GGeschäftstätigkeit häft täti k it<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

68<br />

Gliederung der GuV nach § 275 HGB<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Aufbau der Gewinn- und Verlust-Rechnung (3)<br />

+ außerordentliche Erträge g<br />

– Außerordentliche Aufwendungen<br />

= außerordentliches Ergebnis<br />

– Steuern vom Ertrag und vom Einkommen<br />

– Sonstige Steuern<br />

= JJahresüberschuss h üb h /J / Jahresfehlbetrag<br />

h f hlbt + Gewinnvortrag / Verlustvortrag<br />

+ EEntnahmen t h aus dder Kapitalrücklage<br />

K it l ü kl<br />

+ Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />

– Einstellung in Gewinnrücklagen<br />

= Bilanzgewinn / Bilanzverlust<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

69<br />

Gliederung der GuV nach § 275 HGB<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.3 Aufbau von Handelsbilanz und GuV<br />

Vorschriften zu Lagebericht und Anhang sowie zur Prüfung und<br />

Veröffentlichung des Jahresabschlusses<br />

� Lagebericht (§ 289 HGB)<br />

�� bei Kapitalgesellschaft erforderlich<br />

� muss erläutern: Geschäftsverlauf und Lage der Kapitalgesellschaft<br />

� soll erläutern: z.B. voraussichtliche Entwicklung der Kapitalgesellschaft,<br />

Angaben zu F&E<br />

� Anhang (§ 284 HGB)<br />

� bei Kapitalgesellschaften p g<br />

Teil des Jahresabschlusses<br />

� Erläuterungen zu den Posten der Bilanz /GuV<br />

� Erläuterungen zu Posten, die wegen Ausübung eines Wahlrechts nicht in<br />

Bilanz/GuV auftauchen<br />

� Angaben zu Bewertungsmethoden, Währungsumrechnungen<br />

�� Püf Prüfung und dVVeröffentlichung öff tlih ddes JJahresabschlusses h b hl<br />

� Kapitalgesellschaften müssen Abschluss prüfen lassen und veröffentlichen<br />

� nach Größe und Rechtsform abgestuftes System von Veröffentlichungspflichten<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

70<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />

Kontext und Ursachen <strong>für</strong> die Internationalisierung<br />

� Internationale Harmonisierung der externen Rechnungslegung<br />

Angleichung nationaler Bilanzregeln an einen einheitlichen Standard<br />

� US-GAAP<br />

�� IAS bzw bzw. IFRS<br />

� Börsen fordern internationale Rechnungslegungsstandards<br />

� Zunehmende Anzahl ausländischer Investoren fordern Vergleichbarkeit der Daten<br />

des externen Rechnungswesens<br />

� Internationale Rechnungslegungsstandards ermöglichen bessere Konvergenz mit<br />

internem Rechnungswesen<br />

� Imagegewinne<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

71<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />

Vergleich unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards (1)<br />

� Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung im Vergleich<br />

�� Ziele und Funktionen von Abschlüssen<br />

• HGB: Vorsichtige Ermittlung des ausschüttungsfähigen Gewinns<br />

• IFRS bzw. US-GAAP: Unverzerrte Ermittlung des periodengerechten<br />

Erfolgs<br />

► Informationen zur Vorbereitung von Investitionsentscheidungen<br />

► detaillierte und umfangreichere Pflicht zur Offenlegung von<br />

ZZusatzinformationen t i f ti<br />

� Konzeptionelle Unterschiede hinsichtlich wichtiger Prinzipien bei IFRS bzw.<br />

US US-GAAP: GAAP<br />

� Periodisierungsprinzip � nach HGB dem Vorsichtsprinzip untergeordnet<br />

� Weites Realisationsprinzip p p � <strong>für</strong> Erträge g<br />

� Matching Principle (Grundsatz der Abgrenzung der Sache und der Zeit nach)<br />

� <strong>für</strong> Aufwendungen<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

72<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />

Vergleich unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards (2)<br />

� Unterschiede im Bilanzansatz<br />

�� Aktivierung von immateriellen Vermögensgegenständen<br />

• HGB: entgeltlicher Erwerb von Dritten<br />

• IFRS/ US-GAAP: entgeltlicher Erwerb von Dritten nicht notwendig,<br />

stattdessen: Greifbarkeit (identifiability), Verfügungsmacht (control),<br />

Wahrscheinlichkeit des wirtschaftlichen Nutzens (probability), und<br />

zuverlässige Ermittlung von AHK<br />

• IFRS: Aktivierungspflicht <strong>für</strong> Entwicklungskosten<br />

• US-GAAP und HGB: Verbot<br />

� Passivierung g von Rückstellungen g<br />

• IFRS/US-GAAP: generell restriktiver<br />

– keine Aufwandsrückstellungen, denen keine Verpflichtungen gegenüber<br />

Dritten zugrunde liegt<br />

– Kein Ansatz von Verpflichtungen, deren Höhe sich nicht zuverlässig<br />

bestimmen lässt � Offenlegung von Informationen darüber<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

73<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />

Vergleich unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards (3)<br />

� Unterschiede bei der Bewertung<br />

� Neubewertung von Vermögen nach IFRS grundsätzlich möglich, nach HGB<br />

grundsätzlich verboten<br />

�� weitere Fassung des Realisationsprinzips bei IFRS/ US-GAAP<br />

� Bewertung von Forderungen in allen Systemen ähnlich<br />

unverzinslich + kurzfristig � Nominalbetrag<br />

verzinslich i li h + langfristig l f i ti �� BBarwertt � Bewertung von Vorräten in allen Systemen ähnlich (Vollkostenprinzip)<br />

keine Einbeziehung allgemeiner Verwaltungskosten<br />

� Unterschiede bei der Bewertung von Verbindlichkeiten<br />

IFRS: Wahlrecht zwischen Rückzahlungsbetrag und Zeitwert<br />

� Unterschiede bei der Bewertung g von Finanzinstrumenten und Finanzderivaten<br />

IFRS: Zugangs- und Folgebewertung zur Fair Value (Zeitwert)<br />

HGB: nicht explizit geregelt, aber Imparitätsprinzip: Pflicht zur<br />

Verlustantizipation, aber Verbot der Gewinnantizipation<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

74<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


3.3.4 Internationale Rechnungslegung<br />

Vergleich unterschiedlicher Rechnungslegungsstandards (4)<br />

� Unterschiede bei der Offenlegung<br />

� Höhere Bedeutung der Offenlegung von Zusatzinformationen nach IFRS und<br />

US-GAAP<br />

Beispiel: nicht passivierungsfähige Verpflichtungen nach IFRS/ US-GAAP<br />

� Angaben über die Verpflichtung in den Notes, falls nicht<br />

zuverlässig bewertbar<br />

�� Trends<br />

� IAS bzw. IFRS werden zum globalen Standard der Konzernrechnungslegung<br />

� NNationale i l Gesetzgeber G b werden d nur noch h RRahmenbedingungen h b di dder<br />

Rechnungslegung festlegen<br />

� Unterschiede zwischen US-GAAP und IFRS werden geringer<br />

Kapitel 3: Erfolgszielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

75<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Technische Universität München<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 4:<br />

Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Prof. Dr. Gunther Friedl<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Controlling<br />

Technische Universität München<br />

Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de


Inhalt<br />

4. Potentialzielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

4.1 Human Resource Accounting<br />

4.1.1 Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />

4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />

4.2 Intellectual Capital p<br />

4.2.1 Kennzeichnung von Intellectual Capital<br />

4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />

4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Literatur<br />

� Kapitel 4.1:<br />

Streim, , H. (1981): ( )<br />

Human Resource Accounting. In: HWR. Hrsg. v. E. Kosiol u.a. 2. Aufl.,<br />

Stuttgart 1981, Sp. 743-750.<br />

Streim, H. (1993):<br />

HHumanvermögensrechnung. ö h In I HWB Bd.I. Bd I Hrsg. H v. W. W Wittmann Witt u.a.<br />

5. Aufl., Stuttgart 1993, Sp. 1681-1694.<br />

� Kapitel 4.2:<br />

Mouritsen/Bukh/Larsen (2002): Intellectual Capital Capital, in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 768-<br />

776.<br />

� Kapitel 4.3:<br />

Hachmeister, D. (1995):<br />

Der Discounted Cash Flow als Maß der Unternehmenswertsteigerung. Frankfurt am Main et al.<br />

1995.<br />

Mengele Mengele, A. A (1999):<br />

Shareholder-Return und Shareholder-Risk als unternehmensinterne Steuerungsgrößen.<br />

Stuttgart 1995.<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

3<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

4<br />

4.1 Human Resource Accounting<br />

4.2 Intellectual Capital<br />

4.3 Erfolgspotentialrechnung<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

4<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.1.1 Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />

Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource<br />

Accounting<br />

� Kennzeichnung<br />

�� ZZahlen hl üb über "H "Humanvermögen" ö " der d Unternehmung<br />

U t h<br />

� seit Mitte der 60er Jahre (HRA oder Human Asset Accounting)<br />

� Mitarbeiter sind wichtiges g Potential der Unternehmung, g, in Bilanz jjedoch<br />

nicht<br />

enthalten<br />

� Informationen über Beiträge des Personals zur Erreichung der<br />

Unternehmensziele<br />

� Adressaten: alle am Unternehmen Beteiligten mit finanziellen Interessen<br />

� Unternehmensleitung, Anteilseigner, Gläubiger, Mitarbeiter selbst<br />

� Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />

� Planung und Kontrolle des menschlichen Leistungpotentials<br />

� Steuerung und Motivation: personalerhaltender Führungsstil<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

5<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.1.1 Kennzeichnung und Rechnungszwecke des Human Resource Accounting<br />

Gliederung des Human Resource Accounting<br />

Personalkostenrechnung<br />

Human Resource Accounting<br />

Human Resource<br />

Human Resource<br />

CCost<br />

Accounting Value Accounting<br />

Spezielle<br />

Vermögensrechnung<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6<br />

- Verfahren von Flamholtz<br />

- Allokationsverfahren<br />

- Surrogatverfahren<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />

Überblick über alternative Verfahren des Human Resource Value<br />

Accounting (Personalwertrechnung) (1)<br />

Verfahren Rechnungsziel Rechnungsgrößen Probleme<br />

Verfahren<br />

der zukünftigen<br />

Leistungsbeiträge<br />

(Flamholtz)<br />

Diskontierter Erwartungswert<br />

der Erfolgsbeiträge<br />

eines Beschäftigten,<br />

g<br />

Gruppe oder<br />

der Belegschaft<br />

Üi = Einzahlungsüberschuss<br />

<strong>für</strong><br />

jede j Position i<br />

pit = Wahrscheinlichkeit<br />

<strong>für</strong><br />

Position i in<br />

Periode t<br />

T = Ende der<br />

Betriebszugehörigkeit<br />

r = Kalkulationszinsfuß<br />

m T g g<br />

−t<br />

= ∑∑ Üi<br />

⋅ pit<br />

⋅ ( + r)<br />

i t<br />

F 1<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

7<br />

• Bestimmung der<br />

Wahrscheinlich-<br />

keiten<br />

• Zurechenbarkeit von<br />

Gewinnbeiträgen g<br />

• Prognose<br />

• Festlegung<br />

Zinssatz i<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />

Überblick über alternative Verfahren des Human Resource Value<br />

Accounting (Personalwertrechnung) (2)<br />

Verfahren Rechnungsziel Rechnungsgrößen Probleme<br />

Allokationsverfahren<br />

(Hermanson)<br />

Kapitalisierung<br />

des Mehr-/<br />

Mindergewinns<br />

mit Branchenrendite<br />

G − S ⋅ r<br />

A =<br />

r<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

8<br />

G = Ist-Gewinn • Mehrgewinn allein<br />

der Belegschaft<br />

zuordenbar?<br />

S = Sachvermögen<br />

r = Branchenrendite<br />

S · r = Normal-<br />

gewinn<br />

• Bei Mindergewinn:<br />

Belegschaft ohne<br />

Wert<br />

• Kapitalisierung auf<br />

Basis von Ist-<br />

Daten<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.1.2 Verfahren des Human Resource Value Accounting<br />

Überblick über alternative Verfahren des Human Resource Value<br />

Accounting (Personalwertrechnung) (3)<br />

Verfahren Rechnungsziel Rechnungsgrößen Probleme<br />

Surrogatverfahren Indirektes<br />

Vorgehen:<br />

1. Messung<br />

Ersatzsachverhalt<br />

2. Transformation<br />

in Ertragswert<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

9<br />

• Arbeitsentgelt<br />

• Anschaffungs-<br />

kosten<br />

• Wiederbeschaffungs<br />

kosten<br />

• Opportunitätskosten<br />

• Nichtmonetäre<br />

Punktwerte<br />

• Eignung als Maß<br />

<strong>für</strong> Humanvermögen?<br />

g<br />

• Messbarkeit<br />

• Transformation<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

4<br />

4.1 Human Resource Accounting<br />

4.2 Intellectual Capital<br />

4.3 Erfolgspotentialrechnung<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

10<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.2.1 Kennzeichnung von Intellectual Capital<br />

Kennzeichnung von Intellectual Capital (1)<br />

� Definition „Intellectual Capital“: Alle Arten von Wissensressourcen, die in den<br />

Mitarbeitern und in den Beziehungen zu allen Beteiligten eines Unternehmens<br />

stecken<br />

Indirekte Definition: Intellectual Capital = Marktwert – Buchwert<br />

�� Klassifikationen von Intellectual Capital nach Sveiby:<br />

Visible Equity<br />

(book value)<br />

Tangible assets<br />

minus visible debt<br />

Intangible Assets<br />

(stock price premium)<br />

External structure<br />

Internal structure<br />

Individual<br />

(brands, customer<br />

and supplier pp<br />

relations)<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

11<br />

the organization:<br />

management, g legal g<br />

structure, manual<br />

systems, attitudes<br />

R&D, software<br />

competence<br />

(education, (<br />

experience)<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.2.1 Kennzeichnung von Intellectual Capital<br />

Kennzeichnung von Intellectual Capital (2)<br />

� Klassifikationen von Intellectual Capital nach Edvinsson:<br />

Market Capital<br />

Financial Capital Intellectual Capital<br />

Human Capital Structural Capital<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Customer Capital Organisation Capital<br />

Innovation Capital Process Capital<br />

Intellectual Property Intangible Assets<br />

12<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />

Wichtige Elemente von Intellectual Capital Statements<br />

� Wissensstrategie<br />

� Funktionsweise von Wissensressourcen<br />

� Managementaufgaben<br />

� Ziele und Aktivitäten zur Umsetzung der Wissensstrategie<br />

� Indikatoren<br />

� Zur Steuerung der Aktivitäten<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

13<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />

Intellectual Capital Statement von Coloplast<br />

Value-Proposition Management<br />

(Knowledge Strategy) Challenges<br />

Quality<br />

of life<br />

Efforts Indicators<br />

Insight into users‘ Dialoguegroups Nb. of Groups<br />

situation Customer-satisfaction Nb. of new ideas<br />

Quality Control Quality control systems Investments in QC<br />

Q-Performance<br />

Certification<br />

Complaints<br />

Self-organised WG<br />

Research &<br />

Development<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

14<br />

Patenting<br />

Investments<br />

New products<br />

R & D expenses<br />

Nb. of patents<br />

Nb. of new patents<br />

Nb. of new products<br />

Revenues/New Products<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />

Coloplast: Overview of enablers and results in 2004/05 (1)<br />

Stakeholders/ Indicator Unit 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 Group Denmark Enablers Result<br />

Customers<br />

Cooperation with healthcare<br />

professionals and users<br />

Customer satisfaction<br />

measurements<br />

Index 73 99 100 100 141 X X<br />

Number 19 16 20 17 15 X X<br />

Development projects through Number 46 72 55 55 42 X X<br />

AIM<br />

R&D costs % 3,4 3,1 3,0 3,3 3,3 X X<br />

Complaints Co p a ts Index de 106 06 99 103 03 100 00 114 X X<br />

Customer satisfaction % 97,8 97,6 97,1 97,8 98,9 X X<br />

Delivery performance % 97,9 95,8 96,6 97,4 98,0 X X<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

15<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />

Stakeholders/ Indicator Unit 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 Grou<br />

p<br />

Employees<br />

Employee satisfaction and<br />

loyalty measurement<br />

Denmark<br />

Outside Denmark Number 1 6<br />

Job<br />

rotation<br />

Denmark<br />

Outside Denmark % 16 -<br />

1<br />

8<br />

16 5<br />

2<br />

7<br />

13<br />

11<br />

3<br />

9<br />

18 7<br />

2<br />

6<br />

11 6<br />

Denmark Enablers Result<br />

X X<br />

X X<br />

Employee satisfaction and<br />

loyalty measurement<br />

Points 3,71 3,83 3,87 - - X X<br />

Employee loyalty<br />

Staff turnover<br />

Index - - - 71 68 X<br />

Absence<br />

Salaried, Denmark<br />

Hourly-paid, Denmark<br />

Outside Denmark<br />

% 9,0<br />

15,7 -<br />

6,8<br />

16,3<br />

20,9<br />

6,6<br />

14,0<br />

24,5<br />

7,1<br />

15,8<br />

18,4<br />

9,7<br />

19,2<br />

20,6<br />

X X<br />

Salaried, Denmark<br />

% 2,1 2,0 1,6 2,5 2,4 X X<br />

Hourly-paid, Denmark<br />

6,3 6,0 5,6 5,6 6,2<br />

Outside Denmark<br />

- 2,7 2,5 2,4 3,8<br />

Unsolicited application<br />

Salaried, Denmark<br />

Hourly Hourly-paid, paid Denmark<br />

Outside Denmark<br />

Managerial positons filled<br />

internally<br />

Number 677<br />

2335 2,335<br />

-<br />

1,441<br />

2909 2,909<br />

2,585<br />

1,679<br />

2395 2,395<br />

4,688<br />

960<br />

1788 1,788<br />

7,023<br />

575<br />

659<br />

6,033<br />

X X<br />

Salaried Salaried, Denmark % 64 67 65 61 63 X X<br />

Outside Denmark<br />

54 51 52 57 52<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

16<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />

Coloplast: Overview of enablers and results in 2004/05 (3)<br />

Stakeholders/ Indicator Unit 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 Group Denmark Enablers Result<br />

Society<br />

Volatile organic compounds Index 143 128 106 100 74 X X<br />

Electricity Index 130 120 112 100 104 X X<br />

Water Index 157 137 130 100 106 X X<br />

Waste Index 131 121 121 100 94 X X<br />

Industrial accidents<br />

Frequency of industrial accidents<br />

Number 46 59 54 54 51 X X<br />

NNumber b per milion ili<br />

hours of work<br />

15 15,4 4 16 16,7 7 14 14,4 4 13 13,9 9 13 13,9 9<br />

New jobs created Number 432 1,312 518 104 0 X X<br />

Economic contribution, Denmark mDKK 708 928 1,047 1,034 890 X X<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

17<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.2.2 Intellectual Capital Statements<br />

Coloplast: Overview of enablers and results in 2004/05 (4)<br />

Stakeholders/ Indicator Unit 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 Group Denmark Enablers Result<br />

Shareholders<br />

Patent applications Number 23 28 35 53 59 X X<br />

Patent rights Number 180 217 244 255 272 X X<br />

New products‘ share of revenue % 23,9 29,5 30,5 22,4 20,9 X X<br />

Revenue per employee tDKK 1,008 1,146 972 997 1,064 X X<br />

Operating profil per employee tDKK 155 180 157 162 164 X X<br />

Economic profit, EP, per<br />

employee<br />

Total Shareholder Return, TSR<br />

TSR 1 year<br />

TSR 5 year<br />

tDKK 45 47 37 36 47 X X<br />

% 59,9<br />

22,5<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

-3,8<br />

17,3<br />

1,6<br />

14,2<br />

18<br />

9,5<br />

11,3<br />

31,8<br />

17,7<br />

X X<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

4<br />

4.1 Human Resource Accounting<br />

4.2 Intellectual Capital<br />

4.3. Erfolgspotentialrechnung<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

19<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Gegenstand von Erfolgspotentialrechnungen<br />

� Bewertung des Erfolgspotentials<br />

� Zielsetzung: Maximierung des Eigentümerwertes der Unternehmung unter<br />

Berücksichtigung des damit verbundenen Risikos<br />

� Beurteilungskriterium: Barwert der zukünftigen Cash Flows<br />

� Zur Diskontierung verwendete Kapitalkosten werden an den Renditeforderungen<br />

der Kapitalgeber entsprechend deren Risikoeinschätzung abgeleitet<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

20<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Überblick über alternative Verfahren zur Bestimmung des Marktwerts<br />

des Eigenkapitals<br />

Verfahren<br />

Bruttoverfahren<br />

Nettoverfahren<br />

(Entity-Verfahren)<br />

( y e a e ) (Equity-Verfahren)<br />

( qu y e a e )<br />

WACC<br />

TCF<br />

APV<br />

(Weighted Average<br />

Cost of Capital)<br />

(Total Cash Flow)<br />

(Adjusted<br />

Present Value)<br />

�� GGemeinsame i Basis B i der d Verfahren: V f h Di Discountedd CCash h Fl Flow<br />

DCF<br />

=<br />

T<br />

∑ t = 1<br />

1<br />

CF t<br />

+ k<br />

( )<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

t<br />

21<br />

Flow to Equity<br />

DCF = Discounted Cash Flow<br />

CFt = Periodenspezifische Cash Flows<br />

k = Kapitalkostensatz<br />

T = Planungshorizont<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Bruttoverfahren auf Basis des Free Cash Flow/WACC-Ansatzes<br />

� Berechnung des Shareholder Value:<br />

WACC T FCFt<br />

WACC EK<br />

FK<br />

SHV[ 0;<br />

T ] = ∑ − FK[<br />

; ] mit:<br />

t=<br />

0 WACC t O T<br />

k = kEK<br />

⋅ + kFK<br />

⋅ ( 1−<br />

s)<br />

⋅<br />

1+<br />

k<br />

GK<br />

GK<br />

Symbole:<br />

( )<br />

SHV = Shareholder Value EK / FK = Eigenkapital / Fremdkapital<br />

FCF = Free Cash Flow GK = Gesamtkapital (= EK + FK)<br />

k WACC = WACC-Kapitalkostensatz s = Steuersatz<br />

k FK / k EK = Renditeforderung der FK-/EK-Geber<br />

Barwert der Free Cash Flows (diskontiert mit k WACC )<br />

= Marktwert des Gesamtkapitals<br />

– Marktwert des verzinslichen Fremdkapitals<br />

= Marktwert des Eigenkapitals g<br />

(Shareholder Value)<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

22<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Bruttoverfahren auf Basis des Total Cash Flow<br />

� Berechnung des Shareholder Value:<br />

TCF T TCFt<br />

SHV[ 0;<br />

T ] = ∑ t=<br />

0 TCF t<br />

( 1+<br />

k )<br />

Symbole:<br />

− FK[<br />

O;<br />

T ] mit:<br />

TCF EK FK<br />

k = kEK<br />

⋅ + kFK<br />

⋅<br />

GK GK<br />

TCF = Total Cash Flow k TCF = Kapitalkostensatz im TCF-Ansatz<br />

Free Cash Flow (FCF)<br />

+ Steuerersparnis aus Fremdkapitalzinsen<br />

= TTotal t l CCash h Fl Flow (TCF)<br />

Barwert der Total Cash Flows (diskontiert mit k TCF )<br />

= Marktwert des Gesamtkapitals<br />

– Marktwert des verzinsl. Fremdkapitals<br />

=Marktwert des Eigenkapitals (Shareholder Value)<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

23<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Adjusted Present Value-Verfahren (1)<br />

� Zweistufiges Verfahren:<br />

(1) Marktwert des Gesamtkapitals wird unter der Fiktion vollständiger<br />

Eigenfinanzierung bestimmt, Free Cash Flows werden mit Renditeforderungen<br />

der Eigenkapital-Geber Eigenkapital Geber des unverschuldeten Unternehmens diskontiert<br />

(2) Berücksichtigung der Auswirkungen der Fremdfinanzierung durch Addition<br />

des Tax Shield<br />

� Berechnung des Shareholder Value:<br />

T<br />

T<br />

APV FCF FCFt<br />

s ⋅ k kFK<br />

⋅ FK FKt<br />

−1<br />

SHV [ 0,<br />

T ] = ∑ +<br />

FK<br />

u t<br />

APV t<br />

0,<br />

T<br />

t 0 ( kEK<br />

)<br />

∑<br />

−<br />

= 1+<br />

t = 0 ( 1+<br />

kTS<br />

)<br />

mit k = Eigenkapitalkosten bei vollständiger Eigenfinanzierung<br />

k = risikoangepasster Zins des Tax Shields<br />

u<br />

EK<br />

APV<br />

TS<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

24<br />

[ ]<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Adjusted Present Value-Verfahren (2)<br />

Barwert der Free Cash Flows (diskontiert mit )<br />

= Marktwert des unverschuldeten Unternehmens<br />

+ Marktwerterhöhung durch Fremdfinanzierung<br />

= Marktwert des verschuldeten Unternehmens<br />

– Marktwert des verzinslichen Fremdkapitals<br />

= Marktwert des Eigenkapitals (Shareholder Value)<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

k<br />

25<br />

u<br />

EK<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Vor- und Nachteile der Entity-Verfahren<br />

� Vorteile<br />

� alle Quellen <strong>für</strong> Wertsteigerung des EK werden sichtbar, auch<br />

Finanzierungspotentiale<br />

� Umstände und Ansatzpunkte <strong>für</strong> Wertsteigerung werden aufgezeigt<br />

�� CCash h Fl Flow-Ermittlung E ittl auf f GGeschäftsbereichsebene häft b i h b wird i d vereinfacht i f ht<br />

� Nachteile<br />

� komplizierte Kapitalkostenermittlung<br />

� Zweistufigkeit der Rechnung<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

26<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Nettoverfahren / (Flow to) Equity-Ansatz<br />

� Berechnung des Shareholder Value:<br />

SHV<br />

FTE<br />

[ 0,<br />

T ]<br />

=<br />

T<br />

∑<br />

t=<br />

0<br />

FTE<br />

( 1+<br />

k )<br />

t<br />

EK<br />

mit: FTE = Flow to Equity<br />

Free Cash Flow<br />

- Fremdkapitalzinsen<br />

+ Steuerersparnis aus Fremdkapitalzinsen<br />

t<br />

+/- Aufnahme / Tilgung von verzinslichem Fremdkapital<br />

= Flow to Equity<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

27<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Vergleich der Verfahren (1)<br />

DCF-<br />

Verfahren<br />

WACC<br />

Cash-Flow Free Cash Flow<br />

bei Eigenfinanzierungg<br />

Total Cash<br />

Flow<br />

Total Cash<br />

Flow einschließlich<br />

Steuerersparnis<br />

Bruttoverfahren<br />

u o e a e<br />

Adjusted Present<br />

Value<br />

Free Cash Flow<br />

bei<br />

Eigenfinanzierung<br />

g g<br />

Netto-<br />

Verfahren<br />

Flow to Equity<br />

Cash Flow<br />

zugunsten der<br />

Anteilseigner<br />

Kapital- Kapital- gewichtet nach<br />

gewichtet nach<br />

bei vollständiger Kapitalkosten-<br />

Kapitalkostenkostensatz<br />

Kapitalstruktur Kapitalstruktur Eigenfinanzierung satz des<br />

risikoadäquater Eigenkapitals<br />

einschließlich ohne Steuer<br />

period. Satz<strong>für</strong> Satz <strong>für</strong><br />

Steuerersparnis ersparnis Steuerersparnis<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

28<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Vergleich der Verfahren (2)<br />

DCF-Verfahren WACC<br />

Total Cash<br />

Flow<br />

SSteuer im Kapital- im Total CCash<br />

ersparnis<br />

(Tax Shield)<br />

kostensatz Flow<br />

Finanzierungsneutralität<br />

des<br />

Cash-Flow<br />

Verhalten bei<br />

Kapitalstrukturänderungen<br />

Bruttoverfahren<br />

Adjusted<br />

Present Value<br />

NNetto-<br />

Verfahren<br />

als Barwert im Flow to<br />

Equity<br />

ja nein ja nein<br />

Periodenspezifischer<br />

Diskontierungs- g<br />

satz erforderlich<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Periodenspezifischer<br />

Diskontierungs- g<br />

satz erforderlich<br />

29<br />

Berücksichtigung<br />

im<br />

Tax Shield<br />

PeriodenspezifischerDiskontierungs-<br />

g<br />

satz erforderlich<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Das Capital Asset Pricing-Modell (CAPM) als ein Ansatz zur<br />

Bestimmung von Eigenkapitalkosten – Modellannahmen<br />

� Investoren sind risikoavers und maximieren den Nutzenerwartungswert ihres<br />

Vermögens am Periodenende<br />

Periodenende.<br />

� Investoren sind Preisnehmer und haben homogene Erwartungen über die künftigen<br />

Erwartungswerte, Varianzen und Kovarianzen der Renditen. Anlageentscheidungen<br />

werden auf Grundlage der Erwartungswerte und der Varianz getroffen. getroffen Durch diese<br />

Annahme werden quadratische Risikonutzenfunktionen oder eine Normalverteilung<br />

der Rendite unterstellt.<br />

�� Es gibt einen risikolosen Zinssatz, Zinssatz zu dem alle Investoren unbeschränkt Kapital<br />

anlegen und aufnehmen können.<br />

� Alle Investitions- und Finanzierungsmöglichkeiten werden am Kapitalmarkt<br />

gehandelt gehandelt. Die Menge der Wertpapiere ist gegeben gegeben. Die Wertpapiere sind beliebig<br />

teilbar.<br />

� Der Kapitalmarkt ist vollkommen. Alle Informationen stehen allen Anlegern<br />

gleichzeitig l i h iti und d kkostenlos t l zur VVerfügung. fü St Steuern und d TTransaktionskosten kti k t<br />

existieren nicht oder haben keinen Einfluss auf Investitionsentscheidungen.<br />

� Der Planungshorizont erstreckt sich über eine Periode.<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

30<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Das CAPM als ein Ansatz zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten –<br />

Wertpapiermarktgerade<br />

� Wertpapiermarktgerade im CAPM:<br />

μ i = Rf + ( μM<br />

− Rf<br />

) ⋅β<br />

i bzw.: μi<br />

− Rf = ( μM<br />

− Rf<br />

) ⋅β<br />

i<br />

mit:<br />

μi<br />

= Erwartungswert der Rendite des Wertpapiers i<br />

μM<br />

= Erwartungswert der Rendite des Marktportefeuilles M<br />

R Rf<br />

= risikoloser iikl Zinssatz Zi t<br />

βi<br />

= Betafaktor des Wertpapers i. Der Betafaktor misst die Volatilität des Kurses<br />

eines Wertpapiers i relativ zum gesamten Aktienmarkt:<br />

σi,<br />

M<br />

βi = 2<br />

σM<br />

mit σi,<br />

M = Kovarianz der Renditeerwartung des Marktportefeuilles<br />

und des Wertpapiers i<br />

2<br />

σ = Varianz der erwarteten Rendite des Marktportefeuilles<br />

β i<br />

β i<br />

> 1<br />

< 1<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

M<br />

„aggressives“ Wertpapier (schwankt stärker als Gesamtmarkt)<br />

„defensives“ „de e s es Wertpapier e pap e (schwankt (sc a weniger e ge stark s a als a s Gesamtmarkt)<br />

Gesa a )<br />

31<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Das CAPM als ein Ansatz zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten –<br />

Grafische Darstellung der Wertpapiermarktgerade<br />

� Wertpapiermarktgerade: Schätzung der Eigenkapitalkosten einer Firma<br />

μ M<br />

Rf<br />

μi<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

μ<br />

i<br />

β M<br />

f<br />

( μM<br />

− Rf<br />

) ⋅ i<br />

= R + β<br />

= 1<br />

32<br />

σ<br />

i,M<br />

β βi<br />

= 2<br />

σM<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Das CAPM als ein Ansatz zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten –<br />

Aufspaltung des Unternehmensrisikos<br />

� Gesamtes Risiko eines Unternehmens<br />

= systematisches t ti h Risiko Ri ik + spezifisches ifi h Ri Risiko ik ddes UUnternehmens t h<br />

� Systematisches Risiko (=Marktrisiko):<br />

� Gesamter Markt ist mehr oder weniger g betroffen (z.B. ( Inflationsrate, , BSP, ,<br />

Basiszinssätze etc.)<br />

� Kann nicht durch Diversifikation eliminiert werden � Investoren werden <strong>für</strong><br />

Übernahmen des Marktrisikos vom Kapitalmarkt „bezahlt bezahlt“<br />

� Unternehmensspezifisches (=unsystematisches) Risiko:<br />

� Einzelnes Unternehmen (oder nur sehr wenige) sind betroffen (z.B.<br />

Managementfehler, Produktionsausfälle etc.)<br />

� Kann durch Diversifikation eliminiert werden � Übernahme dieses Risikos wird<br />

vom Kapitalmarkt nicht bezahlt<br />

� Betafaktor misst nur systematisches Risiko (=Marktrisiko) des Wertpapiers;<br />

unternehmensspezifisches Risiko ist <strong>für</strong> Bestimmung der Eigenkapitalkosten nicht<br />

relevant<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

33<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Jahr<br />

4.3 Erfolgspotentialrechnungen<br />

Das CAPM als ein Ansatz zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten -<br />

Beispielberechnung<br />

1. Berechnung der vergangenen Renditen des Unternehmens und der Marktrenditen aus den (um<br />

Dividendenzahlungen g etc.) ) bereinigten g Aktienkursen des Unternehmens und den Kursen eines<br />

möglichst umfassenden Aktienindex als Approximation des Marktes<br />

2. Schätzen der mittleren Rendite des Unternehmens und des Marktes: = 8,<br />

14 % ,<br />

Bereinigter Kurs Rendite Rendite<br />

Aktienkurs i Aktienindex Firma i Aktienindex<br />

1997 90 4000 - -<br />

1998 98 4200 8,89 % 5,00 %<br />

1999 108 4600 10,20 % 9,52 %<br />

2000 115 4950 6,48 % 7,61 %<br />

2001 94 4400 -18,26 , % -11,11 , %<br />

μ i<br />

μ M<br />

= 7,<br />

60 %<br />

3. Schätzung der Varianz der Marktrendite<br />

und der Kovarianz:<br />

2 =<br />

σM<br />

0,<br />

010064<br />

, σi M<br />

44. Berechnung des Betafaktors:<br />

0,<br />

012672<br />

= ≅<br />

0,<br />

010064<br />

=<br />

0,<br />

012672<br />

2002 102 4800 8,51% 9,09 %<br />

55. WWahl hl von z.B. B St Staatsanleihen t l ih als l<br />

Approximation des risikolosen Zinses<br />

2003 112 5200 9,80 % 8,33 % (Annahme im Beispiel: 3,6%)<br />

2004 125 6000 11 11,61 61 % 15 15,38 38 % 66. Schätzung des Eigenkapitalkostensatzes:<br />

2005 123 5950 -1,60 % -0,83 %<br />

2006 166 7600 34,96 % 27,73 %<br />

2007 184 8000 10,84 % 5,26 %<br />

Kapitel 4: Potentialzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

34<br />

β<br />

i<br />

μ i<br />

1,<br />

26<br />

( 7,<br />

6 % − 3,<br />

6 % ) ⋅1,<br />

26 8,<br />

64 %<br />

= 3 , 6 % +<br />

=<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Technische Universität München<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 5:<br />

Ansätze zur Integration der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Prof. Dr. Gunther Friedl<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Controlling<br />

Technische Universität München<br />

Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de


Inhalt<br />

5. Ansätze zur Integration der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler Unternehmenseinheiten<br />

5.2.1 Jahresabschlussorientierte Performance-Maße<br />

5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

5.2.3 Residualgewinnorientierte Maße<br />

524 5.2.4 KKapitalwertorientierte it l t i ti t MMaße ß<br />

5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Literatur<br />

� Kapitel 5.1:<br />

Küpper, pp , H.-U. (1991): ( ) Bestands- und zahlungsstromorientierte g Berechnung g von Zinsen in der<br />

Kosten- und Leistungsrechnung. In: ZfbF (43) 1991, S. 3-20.<br />

� Kapitel 5.2:<br />

Pfaff, D. und Bärtl, O. (1999): Wertorientierte Unternehmenssteuerung - Ein kritischer Vergleich<br />

ausgewählter Konzepte Konzepte. In: ZfbF ZfbF-Sonderheft Sonderheft 41 1999, 1999 SS. 85 85-115. 115<br />

� Kapitel 5.3:<br />

Ewert, R. und Wagenhofer, A. (2008): Interne <strong>Unternehmensrechnung</strong>. 7. Aufl., Berlin 2008, S.<br />

49-54.<br />

Küpper, H.-U. (1985): Investitionstheoretische Fundierung der Kostenrechnung. In: ZfbF (37)<br />

1985, S. 26-46.<br />

Küpper, H.-U. (1990): Verknüpfung von Investitions- und Kostenrechnung als Kern einer<br />

umfassenden Planungs- Planungs und Kontrollrechnung Kontrollrechnung. In: BFuP 4/1990 4/1990, SS. 253 253-267. 267<br />

� Kapitel 5.4:<br />

Küpper, H.-U. (1998b): Angleichung des externen und internen Rechnungswesens. In:<br />

Controlling und Rechnungswesen im internationalen Wettbewerb. Hrsg. von C. Börsig und A.<br />

Coenenberg, Stuttgart 1998.<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

3<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Überblick über kapitaltheoretische Ansätze in verschiedenen<br />

Rechnungssystemen<br />

Dynamische<br />

Investitions-<br />

Investitionsrechnung<br />

Investitionstheore<br />

tische<br />

Kostenrechnung<br />

Kapitaltheoretische Ansätze in der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Prospektive Human<br />

Bilanz- Resource<br />

theorien Value<br />

Accounting<br />

� Gemeinsamer Kern der Ansätze: Finanzierungstheorie<br />

� Betrachtung g von Zahlungen g<br />

� Zukunftsorientierung<br />

� mehrperiodige Zielgrößen (Kapital-, End-, Marktwert)<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

4<br />

ErfolgsKapitalpotentialtheoretisch rechnung fundierte<br />

Performancemaße<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Teilgebiete der Finanzierungstheorie<br />

Betriebswirtschaftliche<br />

Kapitalmarkttheorie<br />

Investitionstheorie Theorie der<br />

Dynamische<br />

Verfahren der<br />

UUnternehmens t h<br />

finanzierungInvestitions-<br />

Simultane<br />

rechnung<br />

Investitions- und<br />

Finanzierungsplanung<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Finanzierungstheorie<br />

5<br />

Kapitalmarkttheorie<br />

Instrumentaler Ansatz<br />

kl klassische i h Fi Finanzierungslehre<br />

i l h<br />

Neoinstitutionalistische Finanzierungstheorie<br />

Finanzielle Agency-Theorie<br />

Signalling-Theorie<br />

Time State Preference Model<br />

Faktormodelle<br />

Neoklassische Finanzierungstheorie<br />

Capital Asset Pricing Model<br />

Arbitrage Pricing Theory<br />

Option Pricing Theory<br />

Quelle: Breid (1994), S. 56<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

5<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />

Unternehmenseinheiten<br />

5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />

nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />

5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />

der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Zwecksetzung und Prämissen des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

� Zwecksetzung des Preinreich-Lücke-Theorems:<br />

� Verknüpfung der Kapitalwertberechnung auf Basis von Zahlungsströmen mit der<br />

Kapitalwertberechnung auf Basis von periodisierten Erfolgsgrößen<br />

� Verknüpfung der Investitionsrechnung mit der Periodenerfolgsrechnung<br />

� Prämissen des Preinreich-Lücke-Theorems:<br />

� Kongruenzprinzip:<br />

(1)<br />

T<br />

∑<br />

t=<br />

0<br />

T<br />

( Et<br />

− At<br />

) = ∑<br />

t = 0<br />

� Definitionsgleichung: g g<br />

t−1<br />

∑<br />

∑<br />

G<br />

t−1<br />

t<br />

( )<br />

(2) KB = G − E − A<br />

mit KB0<br />

= KBT<br />

= 0<br />

t−1<br />

s=<br />

0<br />

s<br />

s=<br />

0<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

s<br />

s<br />

7<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Aussagen des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

� Der Barwert der Residualgewinne entspricht dem Barwert der<br />

Zahlungsströme<br />

T<br />

−t<br />

−t<br />

(3) C0<br />

= ∑(<br />

Et<br />

− At<br />

) ⋅ q = ∑(<br />

Gt<br />

− i ⋅ KBt<br />

−1)<br />

⋅ q = ∑G<br />

T<br />

t t= 0<br />

t t=<br />

0<br />

t = 0<br />

� Der Endwert der Residualgewinne entspricht dem Endwert der<br />

Zahlungsströme<br />

T<br />

T −t<br />

T −t<br />

(4) CT<br />

= ∑(<br />

Et<br />

− At<br />

) ⋅ q = ∑(<br />

Gt<br />

− i ⋅ KBt<br />

−1)<br />

⋅ q = ∑G<br />

t=<br />

0<br />

T<br />

t=<br />

0<br />

Symbole: C0 CT E Et = Kapitalwert<br />

= Endwert<br />

= Einzahlungen<br />

KBt-1 = Kapitalbindung der Periode t-1<br />

t = Index <strong>für</strong> Perioden<br />

i = Zinssatz<br />

At = Auszahlungen q = 1+i<br />

Gt = Periodengewinn<br />

*<br />

= Residualgewinn<br />

G<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

t<br />

8<br />

T<br />

T<br />

t=<br />

0<br />

*<br />

t<br />

⋅ q<br />

*<br />

t<br />

−t<br />

⋅ q<br />

T −t<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Beispiel zum Preinreich-Lücke-Theorem<br />

� Zweistufiger Produktionsprozess <strong>für</strong> eine Produktart mit folgenden Daten:<br />

�� Fertigungsdauer Rohstoff �� Halbfertigerzeugnis: eine Teilperiode<br />

� Fertigungsdauer Halbfertigerz. � Fertigerz.: eine Teilperiode<br />

� Beschaffung von Material <strong>für</strong> jeweils drei nachfolgende Teilperioden<br />

�� <strong>für</strong> Materialbeschaffung Zahlungsziel von einer Teilperiode<br />

� <strong>für</strong> Verkauf Zahlungsziel von zwei Teilperioden<br />

Zeitpunkt 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Bestände :<br />

- Material<br />

1.800 1.200 600<br />

- Halbfertigerzeugnisse<br />

600 600 600<br />

- Fertigerzeugnisse 600 600 600<br />

Umsatz<br />

Debitorenstand<br />

Ausz Ausz. <strong>für</strong> Material<br />

11.800 800<br />

Einz. <strong>für</strong> Produktverkauf<br />

�� Barwert auf Basis der Zahlungen:<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

C<br />

0<br />

800<br />

800<br />

800<br />

1.600<br />

1.<br />

800 ⎛ 1<br />

= + 800 ⋅<br />

1 ⎜ 5<br />

1,<br />

01 ⎝1,<br />

01<br />

9<br />

1<br />

+<br />

1,<br />

01<br />

800<br />

1.600 800<br />

6<br />

800 800 800<br />

1<br />

+<br />

1,<br />

01<br />

7<br />

⎞<br />

⎟ = 478 , 805<br />

⎠<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Barwertberechnung über das Preinreich-Lücke-Theorem bei<br />

traditioneller Erfolgszurechnung<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

1 600 600 0 0 -1.800 1 800 11.800 800 0 0 0<br />

2 1.200 1.200 0 0 -1.800 1.800 18 -18 -17,645<br />

3 2.000 1.800 200 200 -1.800 1.800 2.000 18 182 176,647<br />

4 1.400 1.200 200 400 -1.800 2.200 20 180 172,977<br />

5 800 600 200 600 -1.000 1.600 22 178 169,361<br />

6 0 0 0 600 -200 800 16 -16 -15,073<br />

7 0 0 0 600 600 0 8 -8 -7,462<br />

∑ 6.000 5.400 600 102 498 478,805<br />

� Der Barwert der Residualgewinne entspricht dem Barwert der Zahlungsströme.<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

10<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Barwertberechnung über das Preinreich-Lücke-Theorem bei<br />

Erfolgszurechnung zum Vertragsabschluss<br />

0 600 600 0 600 0 600 600<br />

1 0 600 -1.800 1 800 22.400 400 6 -66 -5,9406 5 9406<br />

2 0 600 -1.800 2.400 24 -24 -23,5271<br />

3 0 600 -1.800 1.800 2.400 24 -24 24 -23,2942 23,2942<br />

4 0 600 -1.800 2.400 24 -24 -23,0635<br />

5 0 600 -1.000 1.600 24 -24 -22,8352<br />

6 0 600 -200 800 16 -16 -15,0727<br />

7 0 600 600 0 8 -8 -7,4617<br />

∑ 600 126 474 478,805<br />

� Der Barwert der Residualgewinne entspricht auch in diesem Fall dem Barwert der<br />

Zahlungsströme<br />

Zahlungsströme.<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

11<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Barwertberechnung über das Preinreich-Lücke-Theorem bei<br />

Erfolgszurechnung auf den letzten Zahlungseingang<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

1 0 0 -1.800 1 800 11.800 800 0 0 0<br />

2 0 0 -1.800 1.800 18 -18 -17,6453<br />

3 0 0 -1.800 1.800 1.800 18 -18 18 -17,4706 17,4706<br />

4 0 0 -1.800 1.800 18 -18 -17,2976<br />

5 0 0 -1.000 1.000 18 -18 -17,1264<br />

6 0 0 -200 200 10 -10 -9,4205<br />

7 600 600 600 0 2 598 557,7654<br />

∑ 600 84 516 478,805<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

12<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Mögliche Wege zur Kapitalwertberechnung<br />

Einzahlungen/<br />

Auszahlungen<br />

Kapitalwertberechnung<br />

auf Basis der<br />

Ein-/Auszahlungen<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Periodisierung<br />

...identisch mit...<br />

13<br />

Aufwendungen/Erträge<br />

(bzw. Kosten/Erlöse)<br />

=> Periodengewinne<br />

Residualgewinne G Gt* Kapitalwertberechnung<br />

auf Basis der<br />

Residualgewinne<br />

Korrektur der Periodengewinne<br />

durch kalkulatorische<br />

Zinsen auf das<br />

jeweils in der Vorperiode<br />

gebundene Kapital<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

Beurteilung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

� In der Praxis ist Denken in Aufwendungen/Erträgen oder Kosten/Erlösen weit<br />

verbreitet �� Kapitalwertberechnung auf Basis vorhandener Größen<br />

� Verbindung zwischen einer Periodenerfolgs- und Kapitalwertrechnung<br />

� Zeigt Bedeutung von Zinskosten � Grundlage <strong>für</strong> Konzepte zur wertorientierten<br />

Unternehmenssteuerung<br />

� Aber: <strong>für</strong> die Bestimmung der Kapitalbindung benötigt man die Zahlungen =><br />

letztlich mehr Informationen notwendig g als bei rein zahlungsstrombezogener<br />

g g<br />

Kapitalwertberechnung<br />

� Unter Einhaltung der Prämissen ist die Wahl der Abschreibungsmethode, die die<br />

Periodenzuordnung der Gewinne, irrelevant<br />

� lediglich tautologische Umformung, zeigt nicht auf, welche Kosten- und<br />

Erlösinformationen <strong>für</strong> eine am Kapitalwertziel orientierte kurzfristige Planung<br />

relevant sind (� ( investitionstheoretischer Ansatz) )<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

14<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

5<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />

Unternehmenseinheiten<br />

5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />

nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />

5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />

der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

15<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.1 Jahresabschlussorientierte Performance-Maße<br />

Jahresabschlussorientierte Performance-Maße<br />

� Renditegrößen<br />

�� Gesamtkapitalrendite (RoA, (RoA RoI) RoI),<br />

� Eigenkapitalrendite (RoE),<br />

� Umsatzrendite,<br />

� Gewinn je Aktie (EPS), etc.<br />

� Absolute Zahlen<br />

�� Jahresüberschuss,<br />

� steuerlicher Gewinn,<br />

� Betriebsergebnis, etc.<br />

�� CCashflow-Größen hfl Göß<br />

� Marktwert-/ Buchwert- Verhältnis<br />

� einperiodige Größen, unterliegen Handlungsspielräumen der Bilanzierung, Bezug<br />

zum Unternehmenswert unklar<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

16<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

Cash Flow Return on Investment (CFROI)<br />

� Definition des Cash Flow Return on Investment:<br />

BCF<br />

( 1+<br />

i<br />

NAA<br />

( 1+<br />

i<br />

T<br />

t<br />

T<br />

− BIB0<br />

+ ∑ +<br />

=<br />

CFROI t<br />

CFROI T<br />

t=<br />

1 )<br />

)<br />

mit:<br />

BIB 0 = Bruttoinvestitionsbasis<br />

BCF t = Brutto-Cash-Flow<br />

0<br />

NAA NAAT = einmaliger i li Einzahlungsstrom Ei hl am Ende E d des d Planungszeitraums Pl i durch d h fiktive fik i<br />

Veräußerung der nicht-abnutzbaren Aktiva<br />

CFROI<br />

� CFROI ist derjenige Zinsfuß i , bei dem der Kapitalwert aus Bruttoinvestitionsbasis,<br />

Brutto-Cash-Flows und fiktivem Liquidationserlös gleich null ist.<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

17<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

Beurteilung des Cash Flow Return on Investment<br />

� Bestimmung eines internen Zinsfußes durch Gegenüberstellung von<br />

erwirtschaftetem Brutto-Cash-Flow Brutto Cash Flow einer Periode und eingesetztem Kapital;<br />

Vergleich mit steuerkorrigierten gewogenen Kapitalkosten<br />

� Ermittlung auf Basis von Daten des Jahresabschlusses � grundsätzlich nicht <strong>für</strong><br />

Entscheidungs Entscheidungs- und Prognosezwecke Prognosezwecke, sondern <strong>für</strong> Kontrollzwecke verwendbar<br />

� Rendite wird i.d.R. überschätzt, da Wiederanlage zu internem Zinsfuß unterstellt<br />

wird<br />

� Vgl. auch Problematik des internen Zinsfußes bei Zahlungsreihen mit mehr als<br />

einem Vorzeichenwechsel<br />

�� Wertbeitrag nicht unmittelbar ablesbar, zusätzliche Informationen über<br />

Zahlungsstruktur erforderlich, dann ist aber der Umweg über den CFROI nicht mehr<br />

notwendig<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

18<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

Value Retun on Investment (VROI)<br />

� Definition des Value Return on Investment:<br />

VROI<br />

mit:<br />

T CF CFt<br />

∑<br />

t=<br />

0 1+<br />

k<br />

= T<br />

∑<br />

t=<br />

0 1<br />

( )<br />

I<br />

t<br />

t<br />

( + k )<br />

t<br />

CF CFt = Cash Flow der Periode t<br />

It = Investitionsauszahlungen der Periode t<br />

k = Kapitalkostensatz<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

19<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

Beispiel zum Value Return on Investment<br />

� Zwei Projekte zur Auswahl:<br />

DCF<br />

Barwert der<br />

Investition<br />

VROI<br />

Projekt 1 1.000 500 2,0<br />

Projekt 2 100 40 2,5<br />

QQuelle: ll HHachmeister h i t (1995) (1995), SS. 154<br />

VROI <strong>für</strong> Projekt 2 unter Beachtung der Differenzinvestition:<br />

VROI<br />

Diff<br />

2<br />

40 460<br />

= ⋅ 2,<br />

5 + ⋅ 0 = 0,<br />

2<br />

500 500<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

20<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

Beurteilung des Value Return on Investment<br />

� Wertsteigerungsbeitrag je Einheit eingesetzten Kapitals<br />

�� St Strategiebedingte t i b di t WWertsteigerung t t i = (DCF nach h - DCF vor DDurchführung hfüh dder<br />

Strategie) / zur Strategiedurchführung notwendige Investitionsauszahlungen<br />

� Projekte mit dem höchsten VROI sind zu realisieren<br />

� Problem: fehlende Berücksichtigung von Differenzinvestitionen bei<br />

Investitionsprojekten mit unterschiedlicher Anschaffungsauszahlung (beim<br />

Kapitalwertkriterium werden implizit Differenzinvestitionen zur Komplettierung g des<br />

Investitionsprogramms unterstellt; diese haben einen Kapitalwert von 0 und sind<br />

daher ohne Einfluss auf die Vorteilhaftigkeitsentscheidung)<br />

�� Weiterer Kritikpunkt: keine Neutralität gegenüber einer Umqualifizierung einer<br />

einmaligen Investitionsauszahlung in eine laufende Auszahlung<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

21<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

Discounted Cash Flow Return (DCF-Return)<br />

� Definition des Discounted Cash Flow Return:<br />

DCF −<br />

mit:<br />

Returnt<br />

=<br />

( CF + DCF − DCF )<br />

t<br />

t<br />

DCF<br />

t t−<br />

1<br />

CF = Cash Flow der Periode t<br />

CF t<br />

DCFt = Barwert der Cash Flows am Ende der Periode t<br />

DCF t -1 1 = Barwert der Cash Flows zu Beginn der Periode t<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

t−1<br />

22<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.2 Cash-flow-basierte Renditemaße<br />

Beurteilung des Discounted Cash Flow Return<br />

� In einer Periode geschaffene Wertsteigerung bezogen auf den DCF zu Beginn<br />

dieser Periode<br />

� Umfasst nicht nur die Wertsteigerung durch neue Projekte in der Periode, sondern<br />

auch Wertsteigerung durch Fortschreiten der Zeit (Verzinsung des Barwerts von<br />

Periode zu Periode)<br />

� Aber: Geschäftsbereiche mit geringerem DCF zu Beginn der Periode werden<br />

bevorzugt<br />

Bereich CF t DCF t DCF t-1 CF t + (DCF t –DCF t-1) DCF-Return<br />

1 10 10.000 000 66.800.000 800 000 66.000.000 000 000 810 810.000 000 13 13,50% 50%<br />

2 3.000 600.000 490.000 113.000 23,06%<br />

3 450 175.000 132.000 43.450 32,92% , %<br />

4 100 3.000 2.000 1.100 55,00%<br />

5 5 60 30 35 116,67%<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

23<br />

Quelle: Mengele (1999), S. 134<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.3 Residualgewinnorientierte Maße<br />

Konzept des Residualgewinns und Economic Value Added (EVA)<br />

� Kennzeichnung des Residualgewinns:<br />

RG<br />

t<br />

= Gt<br />

− i ⋅ KBt<br />

−1<br />

mit: RG t = Residualgewinn in Periode t<br />

Gt = Gewinn in Periode t<br />

i = Zinssatz<br />

KBt-1 t 1 = Höhe der Kapitalbindung p g zum Zeitpunkt p t-1<br />

� Definition des Economic Value Added:<br />

EVA<br />

t<br />

= NOPATt<br />

− kWACC<br />

⋅ KBt<br />

−1<br />

mit: NOPATt = Gewinn vor Zinsen, aber nach Steuern der Periode t<br />

(EBIT – Steuerzahlung)<br />

kWACC = gewogener Kapitalkostensatz<br />

KBt-1 t 1 = Höhe der Kapitalbindung p g zum Zeitpunkt p t-1<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

24<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.3 Residualgewinnorientierte Maße<br />

Zusammenhang zwischen Economic Value Added und Market Value<br />

Added (MVA)<br />

� Definition des Market Value Added in Abhängigkeit vom Economic Value Added:<br />

MVA<br />

T<br />

= ∑<br />

t = 1<br />

EVAt<br />

= GK − KB<br />

WACC t<br />

( 1+<br />

k )<br />

� Beurteilung des Economic Value Added:<br />

0<br />

GK<br />

T<br />

= ∑<br />

t = 1<br />

EVAt<br />

+<br />

WACC t<br />

( 1+<br />

k )<br />

� auf Basis von Daten des Jahresabschlusses � grundsätzlich kontroll- und<br />

vergangenheitsorientiert, Zukunftsorientierung durch MVA<br />

�� Unternehmenswert auf Basis des EVA EVA-Konzepts Konzepts entspricht dem Ergebnis der<br />

DCF-Methode, wenn Prämissen des Preinreich-Lücke-Theorems eingehalten<br />

sind<br />

�� Informationsanforderung: Erfassung der Cash Flows ist zur Bestimmung des<br />

Kapitalbestands erforderlich � Kapitalwertbestimmung kann direkt über DCF-<br />

Ansatz erfolgen<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

25<br />

KB<br />

0<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />

Ökonomischer Gewinn mit Annuitätenbildung (1)<br />

� Beispiel: Reihe der erwarteten Einzahlungsüberschüsse (Ü t)<br />

t 0 1 2 3<br />

Ü t --- +50 +150 +150<br />

Zinssatz i = 0,08<br />

� Kapitalwert p der Einzahlungsüberschüsse g (K ( t): t)<br />

K<br />

t<br />

=<br />

T<br />

∑<br />

τ=<br />

t+<br />

1<br />

Ü<br />

t<br />

⋅<br />

( 1+<br />

i)<br />

t−<br />

τ<br />

�� im Zeitpunkt t = 0: K K0 = 293 293,972 972<br />

� Ökonomischer Gewinn als äquivalente Annuität<br />

G = Kt<br />

⋅WGF<br />

hier: n = T – t = 3 – 0 = 3 � G = 293,972 , · 0,38803 , = 114,070 ,<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

( ) n<br />

i ⋅ ( 1+<br />

i)<br />

( 1+<br />

i)<br />

− 1<br />

WGF = Wiedergewinnungsfaktor<br />

= − n<br />

26<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />

Ökonomischer Gewinn mit Annuitätenbildung (2)<br />

� Annahme eines unendlichen Planungshorizonts: ökonomischer Gewinn als<br />

unendliche äquivalente Annuität<br />

� Ertragswert (EW t) als Kapitalwert dieser ewigen Rente:<br />

im Beispiel:<br />

EWt<br />

114,<br />

070<br />

= =<br />

0,<br />

08<br />

1.<br />

425,<br />

87<br />

� Ökonomischer Gewinn in Abhängigkeit vom Ertragswert:<br />

G = K ⋅WGF<br />

= i ⋅ EW<br />

t<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

t<br />

27<br />

G<br />

EWt =<br />

i<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />

Ökonomischer Gewinn ohne Annuitätenbildung (1)<br />

� Ökonomischer Gewinn als Ergebnis der kapitaltheoretischen Bestimmung von<br />

Periodenerfolgen<br />

� Prämisse: endlicher Planungshorizont T<br />

Kt = Kapitalwert der Zahlungsreihe von t bis T<br />

Vt *<br />

Ü<br />

= Endwert von T<br />

= Auszahlung an EK EK-Geber Geber<br />

t<br />

� Ökonomischer Gewinn:<br />

G = ( EW - EW ) + Ü Üt<br />

t<br />

t<br />

t-1<br />

*<br />

� Vergleich zu buchhalterischem Gewinn (BG t):<br />

t<br />

mit RV = Reinvermögen<br />

*<br />

( RV − RV ) Ü<br />

BG Erträge Aufwand<br />

+<br />

= t −<br />

t = t t−1<br />

t<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

28<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />

Ökonomischer Gewinn ohne Annuitätenbildung (2)<br />

� Zu zeigen: Ökonomischer Gewinn einer Periode gleich der Verzinsung des<br />

Ertragswertes zu Beginn der Periode:<br />

EW<br />

t<br />

EW<br />

EW<br />

t<br />

T<br />

( 1+<br />

i)<br />

−<br />

( T −t<br />

)<br />

T<br />

t −τ<br />

( 1+<br />

i)<br />

+ V ⋅ ( + i)<br />

*<br />

= K + V ⋅ = ∑Ü ⋅<br />

1<br />

t−1<br />

t−1<br />

t−1<br />

T<br />

⎡ *<br />

= ⎢Üτ<br />

+ ∑Ü<br />

⎣ τ=<br />

t+<br />

1<br />

( 1+<br />

i)<br />

−<br />

( T −t<br />

)<br />

τ=<br />

t+<br />

1<br />

−1<br />

τ<br />

τ=<br />

*<br />

τ<br />

T<br />

−<br />

( ) t T −<br />

t −τ−1<br />

( 1+<br />

i)<br />

+ V ⋅ ( 1+<br />

)<br />

= K + V ⋅<br />

= ∑Ü ⋅<br />

i<br />

= Ü<br />

*<br />

τ<br />

⋅<br />

T<br />

*<br />

τ<br />

⋅<br />

t −τ<br />

( 1+<br />

i)<br />

+ V ⋅ ( 1+<br />

i)<br />

( ) ( ) 1<br />

1 −<br />

−<br />

1+<br />

i + EW ⋅ 1+<br />

i<br />

t<br />

T<br />

T<br />

t<br />

−<br />

( T −t<br />

)<br />

⎤<br />

⎥ ⋅<br />

⎦<br />

T<br />

( 1+<br />

i)<br />

*<br />

Multiplikation mit (1+i) ergibt: EW t−1<br />

⋅ ( 1+<br />

i)<br />

= Üt<br />

+ EWt<br />

Umformen ergibt:<br />

i +<br />

*<br />

⋅ EWt<br />

−1<br />

= EWt<br />

− EWt<br />

−1<br />

Ü Üt<br />

� Für den ökonomischen Gewinn gilt g daher:<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

29<br />

−1<br />

−<br />

( T −t<br />

)<br />

−1<br />

*<br />

G t ( EW t - EW t - 1 ) + Ü t<br />

= i ⋅<br />

= ( EW t −<br />

1<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />

Ökonomischer Gewinn ohne Annuitätenbildung (3)<br />

� Für eine (endliche) Zahlungsreihe von t = 0 bis T, die sich unendlich lange<br />

identisch wiederholt wiederholt, gilt:<br />

EW<br />

t<br />

= K + EW ⋅ 1<br />

In t = 0 gilt also:<br />

t<br />

t<br />

( + i)<br />

−<br />

EW<br />

( ) t T −<br />

= K + EW ⋅ 1<br />

Multiplikation p mit + liefert<br />

�<br />

�<br />

0<br />

0<br />

0<br />

( ) T<br />

( ) T −<br />

+ i<br />

( ) T<br />

i +<br />

T<br />

T<br />

( 1 ) EW 0 ⋅ ( 1+ i ) = K 0 ⋅ ( 1+<br />

i ) + EW 0<br />

( ) ) ( ) T<br />

T<br />

+ i − 1 = K ⋅ i<br />

EW ⋅ 1+<br />

0<br />

1 0<br />

( 1+<br />

i)<br />

T<br />

( 1+<br />

i)<br />

EW0 = K0<br />

⋅ = K0<br />

⋅ T<br />

− 1<br />

T<br />

T<br />

i ⋅ ( 1+<br />

i)<br />

1<br />

1<br />

⋅ = K0<br />

⋅ WGF ⋅ =<br />

( 1+<br />

i)<br />

− 1 i<br />

i i<br />

� Es gilt daher <strong>für</strong> den ökonomischen Gewinn: 0 WGF EW0<br />

i<br />

K G ⋅ = ⋅ =<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

30<br />

G<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.2.4 Kapitalwertorientierte Maße<br />

Ökonomischer Gewinn nach Zinsen<br />

KRG<br />

t<br />

= CF<br />

t<br />

= CF<br />

t<br />

+<br />

+<br />

[ DCFt<br />

− DCFt<br />

−1]<br />

− k ⋅<br />

DCFt<br />

− ( 1+ k)<br />

⋅ DCFt<br />

−1<br />

DCF<br />

t<br />

t−1<br />

t −1<br />

t−1<br />

t−1<br />

KRG = CF + [ DCF − DCF ] − k ⋅ DCF + DCF − DCF<br />

t<br />

t<br />

= CF<br />

t<br />

+ DCF<br />

t<br />

t−1<br />

t<br />

t − 1<br />

− DCF<br />

t−1<br />

t−1<br />

t−1<br />

− k ⋅ DCF<br />

Aktionseffekt<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

t − 1<br />

t−1<br />

t−1<br />

t<br />

+ DCF<br />

t<br />

t<br />

− DCF<br />

t<br />

t −1<br />

t<br />

ZZeiteffekt it ff kt IInformationseffekt f ti ff kt<br />

31<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

5<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />

Unternehmenseinheiten<br />

5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />

nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />

5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />

der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

32<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

Grundidee des investitionstheoretischen Ansatzes<br />

� Wie wirken kurzfristige Entscheidungen auf das längerfristige Kapitalwertziel?<br />

� Abstimmung kurzfristiger Entscheidungen mit langfristiger Zielsetzung<br />

� KoRe = vereinfachte Investitionsrechnung g <strong>für</strong> kurzfristige g Entscheidungen g<br />

Kurzfristige Entscheidung<br />

Veränderung des Kapitalwerts<br />

über den Gütereinsatz<br />

= Kosten des Gütereinsatzes<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Veränderung des<br />

zukünftigen Zahlungsstroms<br />

33<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

Kosten als Veränderung des Kapitalwertes von Zahlungsströmen im<br />

Zeitablauf<br />

� Kapitalwertfunktion im Zeitpunkt t:<br />

t<br />

( t,<br />

y Y )<br />

K = f ,<br />

t<br />

t<br />

mit: K t = Kapitalwert im Zeitpunkt t<br />

yt = Beschäftigung in Periode t<br />

Yt = kumulierte Beschäftigung bis zum Zeitpunkt t<br />

� Kapitalwert der Zahlungsströme abhängig von durch Beschäftigung (Produktion<br />

etc.) und reinen Zeitablauf verursachten Zahlungsströmen<br />

� Kosten als Änderung des Kapitalwerts:<br />

dK t ∂ K t ∂ K t dy t ∂ K t dY t<br />

= + ⋅ + ⋅<br />

dt ∂t<br />

∂y<br />

dt ∂Y<br />

dt<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

t<br />

t<br />

34<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

Anwendung des investitionstheoretischen Ansatzes auf Beispiel der<br />

Anlagenabschreibungen - Annahmen<br />

� Unendliche, identische Investitionskette:<br />

Anlage wird nach Ablauf ihrer festgelegten Nutzungsdauer T (bspw (bspw. die optimale<br />

Nutzungsdauer) verkauft und durch eine identische Anlage ersetzt. Dies wird<br />

unendlich wiederholt.<br />

�� Nur die unmittelbar mit dem Kauf und Betrieb der Anlage verbundenen Zahlungen<br />

werden betrachtet:<br />

I = Investitionsauszahlung (Kaufpreis einer neuen Anlage)<br />

A At = laufende Auszahlungen <strong>für</strong> Betrieb und Instandhaltung<br />

L = Liquidationserlös zum Ersatzzeitpunkt<br />

Erlöse aus Verkauf der hergestellten Produkte werden nicht betrachtet.<br />

0 T 2T<br />

-I -At -At -I, L -At -At -I, L<br />

� Abschreibung = Wertänderung der Anlage im Laufe der betrachteten Periode t<br />

� Werte der Anlage zu Periodenanfang und –ende werden aus den Kapitalwerten der<br />

Zahlungsströme hergeleitet<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

35<br />

© Gunther Friedl – SS 2008<br />

t


5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

Anwendung des investitionstheoretischen Ansatzes auf Beispiel der<br />

Anlagenabschreibungen – Berechnungsschritte (1)<br />

� „Kettenkapitalwert“ der Auszahlungen einer neuen Anlage unmittelbar vor deren<br />

Anschaffung (�Auszahlungen (�Auszahlungen mit positivem und Einzahlungen mit negativem<br />

Vorzeichen):<br />

K<br />

neu<br />

a<br />

T<br />

T<br />

⎛<br />

−t<br />

−T<br />

⎞ ρ<br />

= ⎜ ∑ A t ⋅ ρ + I − L ⋅ ρ ⎟ ⋅ T<br />

⎝ t=<br />

1<br />

⎠ ρ − 1<br />

� Kettenkapitalwert der zukünftigen (Netto-)Auszahlungen einer vorhandenen Anlage<br />

mit it dder bi bisherigen h i NNutzungsdauer t d τ :<br />

K<br />

a<br />

und<br />

T<br />

−(<br />

t−<br />

τ)<br />

−(<br />

T −τ<br />

) neu −(<br />

T −τ<br />

)<br />

() = A ⋅ ρ − L ⋅ ρ + K ⋅ ρ<br />

τ ∑<br />

= ρ<br />

t=<br />

τ+<br />

1<br />

τ<br />

⎡<br />

⋅ ⎢<br />

⎣<br />

t<br />

T<br />

∑<br />

t=<br />

τ+<br />

1<br />

( T ) = −L<br />

K a<br />

K +<br />

a<br />

A<br />

t<br />

neu<br />

⋅ ρ<br />

−t<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

+<br />

neu<br />

−T<br />

⎤<br />

( Ka<br />

− L)<br />

⋅ ρ ⎥<br />

⎦<br />

a<br />

36<br />

<strong>für</strong> τ = 0,...,<br />

T − 1<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

Anwendung des investitionstheoretischen Ansatzes auf Beispiel der<br />

Anlagenabschreibungen – Berechnungsschritte (2)<br />

( )<br />

� Bestimmung des Wertes W τ einer vorhandenen Anlage zum Zeitpunkt τ (bzw. mit<br />

bisheriger Nutzungsdauer τ ):<br />

� Wert der vorhandenen Anlage, W(<br />

τ)<br />

, entspricht dem Marktpreis, den ein<br />

potentieller Käufer bereit wäre zu zahlen<br />

�� Potenzieller Käufer hat zwei Alternativen:<br />

• Kauf einer neuen Anlage zum Preis I � Kapitalwert der zukünftigen<br />

neu<br />

Auszahlungen und des Kaufpreises: Ka<br />

• Kauf der gebrauchten Anlage � zukünftige Auszahlungen mit Kapitalwert Ka<br />

τ<br />

zzgl. Kaufpreis <strong>für</strong> die Anlage<br />

� Kaufpreis der gebrauchten Anlage wird sich als der Marktpreis so ergeben, bei<br />

dem Käufer indifferent zwischen beiden Alternativen ist:<br />

a<br />

( ) + W(<br />

τ)<br />

neu<br />

Ka<br />

neu<br />

W()<br />

= K − K ( τ)<br />

K τ = <strong>für</strong> 0 ≤ τ ≤ T<br />

� τ a a<br />

� Der Wert einer neuen Anlage entspricht dem Kaufpreis: W ( 0)<br />

= I<br />

�� Am Ende der Nutzungsdauer entspricht der Wert dem Liquidationserlös: W T =<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

37<br />

( )<br />

( ) L<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

Anwendung des investitionstheoretischen Ansatzes auf Beispiel der<br />

Anlagenabschreibungen – Berechnungsschritte (3)<br />

� Bestimmung der Abschreibung <strong>für</strong> die Periode τ über die Wertabnahme im τ Laufe<br />

der Periode τ :<br />

Ab<br />

( τ)<br />

= W(<br />

τ − 1)<br />

− W(<br />

τ)<br />

neu<br />

= K a − K a ( τ − 1 )<br />

K () τ − K ( τ − 1)<br />

neu<br />

[ ] − [ K − K ( τ ) ]<br />

= a<br />

a<br />

a<br />

a<br />

� Summe der Abschreibungen g entspricht p der Differenz zwischen Investitionsauszahlung<br />

und Liquidationserlös (� Abschreibung des Buchwerts bis auf den Restwert):<br />

T<br />

∑<br />

Ab<br />

T<br />

( ) = [ W ( τ − 1 ) − W ( τ ) ] = I − L<br />

τ ∑<br />

τ= 1<br />

τ=<br />

1<br />

� Die über den investitionstheoretischen Ansatz ermittelten Abschreibungen<br />

entsprechen t h der d li linearen Ab Abschreibung, h ib wenn<br />

(1) die laufenden Auszahlungen konstant über die Zeit sind ( At = A ∀t<br />

) und<br />

(2) der Zinssatz null ist ( i = 0)<br />

bzw. gesondert verrechnet wird.<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

38<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnung nach dem<br />

investitionstheoretischen Ansatz<br />

Beurteilung und Anwendbarkeit des investitionstheoretischen<br />

Ansatzes<br />

� Anwendbarkeit auf<br />

�� Kostenarten<br />

• Materialkosten<br />

• Zinskosten<br />

• Personalkosten<br />

� Entscheidungsprobleme<br />

• Bestimmung von Preisuntergrenzen<br />

• Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms<br />

�� Ansatz gibt theoretischen Rahmen <strong>für</strong> ein am langfristigen Kapitalwertziel der<br />

Investitionsrechnung orientiertes Kostenrechnungssystem (Entscheidungsgrundlage<br />

<strong>für</strong> eher kurzfristig orientierte Fragestellungen) vor<br />

� Keine 1:1-Anwendbarkeit in der Unternehmenspraxis<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

39<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

5<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />

Unternehmenseinheiten<br />

5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />

nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />

5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />

der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

40<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

� Investitions- und Humanvermögensrechnung<br />

� Zahlungsorientierte Bewertung des Humanvermögens<br />

� Bilanz- und Kapitaltheorien<br />

� Fair Values in der Bilanzierung<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

41<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kaapitel<br />

5<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

51 5.1 Bedeutung des Preinreich-Lücke-Theorems<br />

5.2 Performance-Maße zur Steuerung dezentraler<br />

Unternehmenseinheiten<br />

5.3 Integration zwischen Kosten-/ Erlös- und Investitionsrechnungg<br />

nach dem investitionstheoretischen Ansatz<br />

5.4 Weitere Integrationsmöglichkeiten<br />

5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb<br />

der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

42<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Entwicklungstendenzen <strong>für</strong> eine Angleichung der Systeme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Wirtschaftliche<br />

Entwicklung<br />

Globalisierung Zunehmende Bedeutung<br />

der Informationsfunktion<br />

Strategische<br />

Führung<br />

Kapitalmarktorientierung<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Tendenzen Wirkungen<br />

Stärkere Beachtung der<br />

Anteilseigner<br />

Wertsteigerungsmanagement<br />

43<br />

Angleichung der externen und<br />

internen Rechnungssysteme<br />

Marktwert als Unternehmensziel<br />

Kapitaltheoretische Konzepte<br />

Anbindung der Kostenrechnung<br />

an di die Investitionsrechnung<br />

I titi h<br />

Quelle: Küpper (1998b), S. 153<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


5.5 Möglichkeiten und Grenzen der Integration innerhalb der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Entwicklungstendenzen durch die internationale Vereinheitlichung der<br />

externen Rechnungslegung (IFRS, US-GAAP)<br />

� Hohe Kosten � nur noch ein Buch<br />

� Aufnahme einer kapitaltheoretischen Betrachtung bei externer Rechnungslegung<br />

�� Für Controller: Externe Rechnungslegung wird wichtiger<br />

Kapitel 5: Ansätze zur Integration der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

44<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Technische Universität München<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 6:<br />

Sozial- und umweltzielorientierte Teilsysteme der<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Prof. Dr. Gunther Friedl<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> BWL – Controlling<br />

Technische Universität München<br />

Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de


Inhalt<br />

6. Sozial- und umweltzielorientierte Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Literatur<br />

� Kapitel 6.1:<br />

Wolff Wolff, B B. / Lucas Lucas, S S. (2002):<br />

Sozialbilanz. In: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling. Hrsg. H.-<br />

U. Küpper und A. Wagenhofer, 4. Aufl., Stuttgart 2002, Sp. 1795-1803.<br />

�� Kapitel 66.2: 2:<br />

Strebel, H. (2002):<br />

Umweltbilanz. In: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling. Hrsg.<br />

H.-U. H. U. Küpper und A. Wagenhofer, 4. Aufl., Stuttgart 2002, Sp. 1979-1987.<br />

1979 1987.<br />

� Kapitel 6.3:<br />

Haller, A. / Ernstberger J. (2006):<br />

Global Reporting Initiative – Internationale Leitlinien zur Erstellung von<br />

Nachhaltigkeitsberichten. In: Betriebs-Berater, 61. Jg., Heft 46, 2006, Sp. 2516-2524.<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

3<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel<br />

6<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6.1 Grundgedanke, Ziele und<br />

Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

62 6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

63 6.3 Ansatz zur Standardisierung von<br />

Nachhaltigkeitsberichten<br />

6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

4<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

Grundgedanke von Sozialberichten<br />

� Erweiterung des Horizonts der klassischen Rechnungswesens, dass auf die<br />

Informationsinteressen der Kapitalgeber ausgerichtet ist<br />

� Systematische und regelmäßige Informationen der gesellschaftlich positiven<br />

und/ oder negativen Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten<br />

� Adressaten sind neben den Kapitalgebern<br />

auch andere Stakeholder:<br />

�� KKunden d<br />

� Mitarbeitern<br />

� Gesellschaft<br />

� Instrument der freiwilligen Publizität<br />

�� Ziele: Reputationsaufbau und Bindung weiterer Stakeholder<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

5<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

Ziele von Sozialberichten<br />

� Kommunikation von höherrangigen, über Zahlungsströme hinausgehende<br />

Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten<br />

� Kontrollierbarkeit und die Möglichkeit zu Sanktionen der Gesellschaft durch<br />

die regelmäßige Veröffentlichung von relevanten Informationen<br />

� Beurteilungsmöglichkeiten <strong>für</strong> die Gesellschaft in welchem Ausmaß das<br />

Unternehmen die gesellschaftliche Verantwortung in entsprechende<br />

Unternehmenspolitik umgesetzt hat<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.1 Grundgedanke, Ziele und Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

� Adressaten<br />

�� Inneres Beziehungsfeld: Mitarbeiter<br />

� Äußeres Beziehungsfeld: Kunden, Öffentlichkeit, Staat und natürlichen Umwelt<br />

� Umfang<br />

� Vollbericht: Berücksichtigung aller Beziehungsfelder<br />

� Teilbericht: Berücksichtigung einzelner Beziehungsfelder<br />

�� Erfassungsart der Auswirkungen<br />

� Ausschließliche Messung der sozialen / gesellschaftlichen Kosten oder Nutzen<br />

� Kosten- und Nutzenbetrachtung<br />

�� AArt der d DDarstellung ll<br />

� Eindimensional: Ausschließliche Darstellung der Größen in derselben Maßeinheit<br />

� Mehrdimensional: Erweiterungen g um verbale Bestandteile und Indikatoren<br />

� Orientierung der Berichtserstattung<br />

� Outputorientiert: Betrachtung des Nutzens bzw. Disnutzens der Betroffenen<br />

�� Inputorientiert: Betrachtung von Ressourceneinsatz und Aufwendungen<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

7<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel<br />

6<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6.1 Grundgedanke, Ziele und<br />

Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

62 6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

63 6.3 Ansatz zur Standardisierung von<br />

Nachhaltigkeitsberichten<br />

6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

8<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

Begriff und Arten von Umweltberichten (1)<br />

� Umweltbilanzierung: „Vollständige und systematische Darstellung der Inputs<br />

und Outputs p umweltrelevanter Wirkungen g wirtschaftlicher Aktivitäten von<br />

Unternehmen“<br />

�� Stoff- und Energiebilanzen �� Mengengerüst<br />

� „Ein- und ausgebrachte Stoff- und Energiemengen <strong>für</strong> bestimmten Zeitraum und<br />

in systematischer Darstellung mit formalem Ausgleich nach dem Bilanzprinzip“<br />

Ab Aber: St Stoff- ff und d EEnergiebilanzen i bil enthalten th lt Fl Flussgrößen öß ( (z.B. B RRohstoffverbrauch h t ff b h<br />

durch Produkt in 1 Jahr) � keine Bilanzen im Sinne eines Jahresabschlusses<br />

� Bezugsobjekt („Bilanzraum“): Prozess, Betrieb, Unternehmen oder Produktart<br />

� Publikation von Stoff- und Energiebilanzen keine Pflicht; aber: Abfallbilanz <strong>für</strong><br />

bestimmte Produzenten verpflichtend<br />

� Produktbilanz: „Übersicht aller Inputs p und Output, p die im Kontext mit<br />

Produktion, Nutzung und Entsorgung einer Produktart entstehen“.<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

9<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

Begriff und Arten von Umweltberichten (2)<br />

� Wirkungs- und Wertbilanzen: ökologische Wirkungen von Input und Output<br />

bestimmter Bilanzräume<br />

� Problem: Bewertung der Auswirkungen kaum möglich (welcher Wertansatz?)<br />

� ÖÖkobilanzierung<br />

als Voraussetzung <strong>für</strong>:<br />

� Ökologisches Produktlabeling<br />

� Kreislaufwirtschaft<br />

� Betriebliches Umweltmanagement<br />

� Öko-Audit<br />

� Ziele der Ökobilanzen: Verknüpfung der Ressourcen- und der Umweltdebatte<br />

� einer Schonung bzw. effizienteren Nutzung materieller Ressourcen und<br />

� einer Verringerung bzw. Minimierung der Belastung der Umwelt durch<br />

Emissionen und Abfälle<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

10<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

Vorgehensweise und Ansatzpunkte<br />

� Zu berücksichtigen seien dabei die Bereiche:<br />

� Entnahme und Bereitstellung von Rohstoffen<br />

� Herstellung, Verarbeitung und Formulierung<br />

� Transport und Verteilung<br />

� Verwendung, Wiedergebrauch und Instandhaltung<br />

� Recyclieren<br />

�� Abfallverwertung<br />

� Ansatz an folgende Parameter:<br />

� Verbrauch materieller Ressourcen<br />

� Verbrauch an Energieträgern g g<br />

� Stoffliche Belastung der Luft<br />

� Stoffliche Belastung des Wassers<br />

� Belastung des Bodens mit Abfällen<br />

� Das Konzept der Produktökobilanz<br />

beruht auf den Bestandteilen:<br />

� Zieldefinition<br />

� Sachbilanz<br />

� Wirkungsbilanz<br />

� Bilanzbewertung und<br />

� � (Improvement Analysis (Schwachstellen- (Schwachstellen und Optimierungsanalyse))<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

11<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel<br />

6<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6.1 Grundgedanke, Ziele und<br />

Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

62 6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

63 6.3 Ansatz zur Standardisierung von<br />

Nachhaltigkeitsberichten<br />

6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

12<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Berichtsstandards als Lösungsansatz der Probleme bei der<br />

Aufstellung g von Sozial-und Umweltberichten<br />

� Missbrauch von Sozial- und Umweltberichten als PR-Instrument durch<br />

selektive Berichtsgestaltung aufgrund von unterschiedlichen Spielräumen<br />

� Abgrenzungsprobleme: Welche Informationen werden berichtet<br />

� Vollständigkeitsprobleme<br />

� Bewertungsprobleme<br />

�� Messbarkeit<br />

� Überprüfbarkeit<br />

� Keine zwischenbetriebliche und intertemporäre Vergleichbarkeit<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

13<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten durch die Global<br />

Reporting p g Initiative ( (GRI) )<br />

� Entwicklung der Global Reporting Initiative (GRI)<br />

�� Gründung 1997<br />

� Gemeinschaftliche Initiative von den Organisationen CERES (Coalition for<br />

Environmentally Responsible Economics) und UNEP (Umweltprogramms der<br />

Vereinten Nationen)<br />

� Seit 2002 Stiftung niederländischen Rechts mit Sitz in Amsterdam<br />

� Aktuelles Reporting Framework „G3“<br />

� Ziel der GRI<br />

�� Entwicklung von international anwendbaren Regeln zur Erstellung von<br />

Nachhaltigkeitsberichten – Pendant zur IASC/IASB (Finanzberichterstattung)<br />

� Erweiterung der bisherigen Finanzberichterstattung auf makroökonomische und<br />

gesellschaftliche Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

14<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Struktur des GRI Reporting Framework<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

15<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Struktur des GRI Reporting Framework - Guidelines als Basis des<br />

Regelsystems<br />

g y<br />

� Prinzipien zum Berichtsinhalt<br />

� Wesentlichkeit: Informationen nur bei signifikanten Einfluss auf die ökonomische,<br />

ökologische und soziale Umwelt des Unternehmens relevant<br />

� Einbeziehung von Stakeholdern: Ausrichtung der Informationen an den<br />

Erwartungen und Interessen der relevanten Stakeholder<br />

� Nachhaltigkeitskontext: Informationen sollten den Einfluss der unternehmerischen<br />

Leistung auf das regionale, nationale und globale Umfeld umfassen<br />

� Vollständigkeit: die notwendigen Informationen sind in ausführlichem Maße zur<br />

Verfügung zu stellen, um den Stakeholdern die Beurteilung der<br />

Nachhaltigkeitsleistung zu gewährleisten<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

16<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Struktur des GRI Reporting Framework - Guidelines als Basis des<br />

Regelsystems g y ( (2) )<br />

� Prinzipien zur Berichtsqualität<br />

� Ausgewogenheit: Neutralität um den Missbrauch des Berichts als PR-Instrument<br />

zu vermeiden<br />

� Vergleichbarkeit: Möglichkeit von intertemporalen und zwischenbetrieblichen<br />

Vergleichen<br />

� Genauigkeit<br />

� Aktualität<br />

� Zuverlässigkeit: Informationen sollten in einer Art aufbereitet und dargestellt<br />

werden, , die einer unternehmensexternen Überprüfung p g standhält<br />

� Klarheit<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

17<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Struktur des GRI Reporting Framework - Guidelines als Basis des<br />

Regelsystems g y ( (3) )<br />

� Anleitung zum Umfang der in den Bericht aufzunehmenden Einheiten<br />

( („Berichtsgrenzen Berichtsgrenzen“) )<br />

� Einheiten, die von Unternehmen beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden<br />

� Einheiten, die wesentlichen Einfluss auf die Nachhaltigkeitsleistung des<br />

Unternehmens haben – Bsp: vor- oder nachgelagerte Einheiten der<br />

Wertschöpfungskette<br />

� Berichtskreis größer als bei der konsolidierten Finanzberichterstattung<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

18<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Struktur des GRI Reporting Framework - Guidelines als Basis des<br />

Regelsystems g y ( (4) )<br />

� Konkrete Komponenten und Informationen des Nachhaltigkeitsberichts<br />

� Nachhaltigkeit und Unternehmensstrategie: Stellungnahme des obersten<br />

Führungsposition zur Nachhaltigkeitsbedeutung <strong>für</strong> Führung und Strategie<br />

� Unternehmensprofil: Branche, sektorielle und geographische Geschäftsbereiche,<br />

wesentliche Produkte, Eigentümerverhältnisse, etc.<br />

� Erläuterungen zum Bericht: Spezifikationen zu Berichtszeitraum, Häufigkeit der<br />

Berichterstattung, Umfang der einbezogenen Einheiten, etc.<br />

� Governance und Stakeholder Engagement: Beschreibung der Strukturen, wie<br />

Board-System und Überwachungsorgane und Nennung der angestrebten<br />

Verhaltenskodizes und Normen<br />

� Beschreibung der Nachhaltigkeitsleistung: Nennung der Kern- und<br />

Zusatzindikatoren <strong>für</strong> die jeweiligen j g Nachhaltigkeitsdimensionen g<br />

Ökonomie,<br />

Ökologie und Soziales<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

19<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Struktur des GRI Reporting Framework – Zentrale<br />

Leistungsindikatoren<br />

g<br />

Ökonomie<br />

� Ökonomische<br />

Leistung<br />

� Marktauftritt<br />

� Indirekte<br />

ökonomische<br />

Auswirkungen<br />

Zentrale Leistungsindikatoren<br />

Ökologie Soziales<br />

� Material<br />

� Energie<br />

� Wasser<br />

� Artenvielfalt<br />

� Emission,<br />

Abwasser und<br />

Abfall<br />

� Produkte und<br />

Dienstleistungen<br />

� Gesetzeskkonformität<br />

f ität<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Arbeitnehmer Menschenrechte Gesellschaft<br />

Produktverantwortung<br />

�� Beschäftigung �� Management-<br />

� Mitbestimmung praktiken<br />

�� Kommune<br />

� Korruption<br />

� Produktsicherheit<br />

� Gesundheit und � Anti-<br />

Sicherheit Diskriminierung<br />

� Politik � Produkte &<br />

� Normverstöße Dienst-<br />

� Weiterbildung � Versammlung-<br />

lesitungen<br />

� Gleichfreiheit<br />

� Marketingberechtigung<br />

� Kinderarbeit<br />

verhalten<br />

� Zwangsarbeit � Normverstöße<br />

20<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Praxisrelevanz der Nachhaltigkeitsthematik und der GRI<br />

� In 2004: 53 der 150 größten deutschen Firmen erstellen einen eigenständigen<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

� In 2006: Europaweit erstellen 90 der 100 größten Firmen einen eigenen<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

� GRI gilt als bedeutendste Institution <strong>für</strong> die Entwicklung von weltweiten Regeln<br />

zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

� 850 Organisationen g beziehen sich bei der Erstellung g ihrer<br />

Nachhaltigkeitsberichte auf das GRI Framework<br />

�� 16 der DAX Unternehmen sind 2006 bei der GRI gelistet<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

21<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.3 Ansatz zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsberichten<br />

Kritische Würdigung der Berichtsstandards als Lösungsansatz<br />

� International geltende Standards sind die Grundlage einer objektiven und<br />

sinngerechten Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

� Mangel an Audits<br />

� Möglichkeiten zum selektiven Reporting bleiben partiell erhalten<br />

� Berufung auf die GRI-Richtlinien ohne deren konsequente Anwendung zur<br />

Reputationsverbesserung (dies ist in jährlichen Rankings von<br />

Nachhaltigkeitsberichten ersichtlich)<br />

� Qualität und Glaubwürdigkeit der einzelnen Berichte <strong>für</strong> die Stakeholder schwer<br />

zu beurteilen<br />

� Gestaltung des GRI Frameworks<br />

�� Zu umfangreich (bis zu 200 Indikatoren, Indikatoren incl incl. der Branchenindikatoren)<br />

� Abschreckende Wirkung, besonders <strong>für</strong> Kleinunternehmer und Mittelständler<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

22<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapitel<br />

6<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

6.1 Grundgedanke, Ziele und<br />

Unterscheidungsmerkmale von Sozialberichten<br />

62 6.2 Begriff und Arten von Umweltberichten<br />

63 6.3 Ansatz zur Standardisierung von<br />

Nachhaltigkeitsberichten<br />

6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

23<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />

Ökonomische Indikatoren – Entwicklungsbeitrag g g<br />

� Verhalten im Wettbewerb<br />

� Keine politischen Spenden<br />

� Konsequentes Vorgehen gegen Verstöße des Verhaltenskodex<br />

� Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Regionen<br />

� Unterstützungsprogramme <strong>für</strong> philippinischen Zulieferer<br />

� Schulungen <strong>für</strong> Kleinbauern in Kenia<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

24<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />

Produktionsmenge g<br />

� Produktionsmenge als Haupttreiber ökologischer Indikatoren<br />

� Emissionen<br />

� Abfälle<br />

�� Ressourcenbedarf<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

25<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />

Ökologische g Indikatoren - Energie g<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

26<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />

Ökologische g Indikatoren – Emission<br />

� Direkte Treibhausgasemission<br />

� Emissionen von Kraftwerken sowie von Produktions- und<br />

Abfallverbrennungsanlagen, an denen der Bayer-Konzern mindestens 51 Prozent<br />

hält<br />

� 99% der Treibhausgasemissionen waren 2006 co2-Emissionen<br />

�� Indirekte Treibhausgasemission aus Zu- Zu und Verkäufen von Strom und Dampf<br />

der einzelnen Bayer-Produktionsstandorte<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

27<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />

Ökologische g Indikatoren – Wassereinsatz und -herkunft<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

28<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG:<br />

Ökologische g Indikatoren – Abfall<br />

�� GGefährlicher fäh li h Abfall Abf ll<br />

� Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung<br />

� Destillations- und Lösemittelrückstände<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

29<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG: Soziale<br />

Indikatoren – Arbeitsbedingungen g g<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

30<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG: Soziale<br />

Indikatoren – Gesellschaftliche Kennzaheln<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

31<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


6.4 Veranschaulichung am Beispiel der Bayer AG<br />

Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2006 der Bayer AG: Soziale<br />

Indikatoren – Arbeitssicherheit<br />

Kapitel 6: Sozial- und umweltzielorientierte<br />

Teilsysteme der <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

32<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Technische Universität München<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

Kapitel 7:<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten Branchen<br />

PProf. f DDr. GGunther th FFriedl i dl<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> BWL – Controlling<br />

Technische Universität München<br />

Email: gunther.friedl@wi.tu-muenchen.de<br />

@


Inhalt<br />

7. <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten Branchen<br />

7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />

7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

2<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Literatur<br />

� Müller-Hagedorn/Toporowski (2002):<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel, Handel in: Handwörterbuch <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred Wagenhofer, Stuttgart<br />

2002, Sp. 657-667.<br />

�� Perlitz/Seger (2002):<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> in der Beratung, in: Handwörterbuch<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />

Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 134-143. 134 143.<br />

� Lüder (2002):<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung, in: Handwörterbuch<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling Controlling, hrsg. hrsg vv. Hans-Ulrich Hans Ulrich Küpper und Alfred<br />

Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 1319-1328.<br />

� Schlüchtermann (2002):<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser, Krankenhäuser in: Handwörterbuch<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong> und Controlling, hrsg. v. Hans-Ulrich Küpper und Alfred<br />

Wagenhofer, Stuttgart 2002, Sp. 1187-1195.<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

3<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapittel<br />

7<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />

Verwaltung<br />

7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

4<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

Kennzeichnung des Handels<br />

� Handel im funktionellen Sinn:<br />

Beschaffung und Absatz von Gütern Gütern, die in der Regel nicht selbst be- be und<br />

verarbeitet werden<br />

i.d.R. Einschränkung auf Sachgüter<br />

� Handel im institutionellen Sinn:<br />

Institutionen, deren wirtschaftliche Tätigkeit ausschließlich oder überwiegend dem<br />

Handel im funktionellen Sinn zuzurechnen ist<br />

→ größter Teil der Wertschöpfung im Handel → Handelsunternehmen<br />

� Wichtig: Einkauf und Verkauf<br />

→ Sortimentscontrolling<br />

→ Fili Filialcontrolling l t lli<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

5<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

Entscheidungsprobleme bei der Ausgestaltung der absatzpolitischen<br />

Instrumente (1)<br />

Wichtig: Gestaltung der <strong>Unternehmensrechnung</strong> abhängig vom jeweiligen<br />

Entscheidungsproblem<br />

� Sortimentsplanung: Veränderung von Sortimentsbreite, -tiefe und qualitativer<br />

Struktur<br />

� Ermittlung der Erfolgsbeiträge einzelner Sortimentseinheiten mittels<br />

mehrstufiger und mehrdimensionaler Deckungsbeitragsrechnungen<br />

� Ermittlung von speziellen Kennzahlen, z.B.<br />

• HHandelsspanne d l<br />

• Umschlaghäufigkeit<br />

• Brutto- und Nettorentabilität<br />

• Direkte Produkt Rentabilität (DPR)<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

6<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

Entscheidungsprobleme bei der Ausgestaltung der absatzpolitischen<br />

Instrumente (2)<br />

� Standortentscheidung<br />

� Absatzpolitische Entscheidung (im Ggs. zum Industriebetrieb), daher nicht nur<br />

Ausgaben → Kapitalwert<br />

�� Daten aus Kaufkraftanalysen und aus mikrogeografischen Segmentierungen<br />

� Erfolgskontrolle von einzelnen Standorten, z.B. mit Kennzahlen<br />

�� Optimierung der übrigen absatzpolitischen Instrumente<br />

� Verhaltenssteuerung des Personals durch Provisionen und Incentiveprogramme<br />

�� MMessung dder Kundenzufriedenheit K d f i d h it zur KKontrolle t ll<br />

� Preisgestaltung = Kalkulation<br />

• Wareneingangskalkulation<br />

• Bruttoertragskalkulation<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

7<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

Entscheidungsprobleme bei Beschaffung und Logistik<br />

� Zentrale vs. Dezentrale Lagerhaltung<br />

� Bestellhäufigkeit<br />

� Ausmaß der Bevorratung (Servicegrad) → Aldi<br />

�� Laderaumzuordnung<br />

� Routenführung bei Auslieferungen<br />

<strong>Unternehmensrechnung</strong>: g Beurteilung g der Effizienz dieser Prozesse<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

8<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

Besonderheiten der <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

� Kostenstruktur: Unterscheidung von Warenkosten und Handlungskosten<br />

� Kalkulationsobjekte:<br />

� Produkte oder Warengruppen<br />

� Kunden, Kundengruppen<br />

� Marktgebiete, Standorte, Filialen<br />

� Vertriebswege g<br />

� Abhängigkeiten zwischen einzelnen Warenbereichen (Absatzverbund)<br />

Real: Rotwein bei Fleischtheke, , Fondue und Brennerpaste p<br />

� Häufige Nutzung von Betriebsvergleichen<br />

v.a. intern: Filialen untereinander<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

9<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

Kostenrechnungssysteme des Handels<br />

� Keine Vollkostenrechnung, sondern Deckungsbeitragsrechnungen<br />

�� Diff Differenzierte i t Ef Erfassung von Kosten K t und dElö Erlösen notwendig t di<br />

� Kombination unterschiedlicher Bezugsgrößen<br />

� DPR-Methode → „wahrer“ Kostenanfall je Kostenträger<br />

� Direct Product Profit (direkte Produktrentabilität):<br />

Nettoverkaufspreis<br />

– Nettoeinkaufspreis<br />

+ herstellerseitige Vergütungen<br />

– direkte Produktkosten<br />

�� Prozesskostenrechnung<br />

� Make-or-buy-Entscheidungen hinsichtlich logistischer Funktionen wie<br />

Transportieren, Lagern, Warenauszeichnen<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

10<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

Informationssysteme des Handels<br />

� Data Warehousing: Erfassung und Speicherung von Daten<br />

� Data Mining: Auswertung von Daten<br />

� Scanningtechnologie<br />

� Logistik, g , Produktionsplanung p g des Herstellers<br />

� Handelsmarketing, Verbundbeziehungen<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

11<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


Kapittel<br />

7<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />

Verwaltung<br />

7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

12<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

Probleme der Leistungserfassung und -kalkulation in Beratungen (1)<br />

� Kennzeichnung von Beratungen<br />

� Berater sind Dienstleitungsanbieter<br />

� Immaterielles Produkt<br />

� Problematische Messung und Bewertung des Output<br />

� Leistungserfassung g g in der Beratungg<br />

� vor der Inanspruchnahme: Leistungsversprechen auf Basis einer<br />

Leistungsbeschreibung g g → nicht eindeutigg<br />

(1) Zeitgerüst<br />

(2) ( ) Milestones<br />

inputorientiert, Manntage oder Stunden<br />

� Opportunistisches Verhalten → Vertrauen wichtig<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

13<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

Probleme der Leistungserfassung und -kalkulation in Beratungen (2)<br />

� Leistungsverrechnung in der Beratung<br />

� Hoher Anteil an Fixkosten<br />

� Einzel- und Gemeinkosten je nach Bezugsgröße<br />

� WWerbung/ b / VVeröffentlichung öff li h → ZZurechnung h schwierig h i i<br />

� Bezugsgröße: Manntage oder –stunden, IbLV<br />

� Kalkulation von Beratungsleistungen<br />

Bezugsgröße: Kundenauftrag, Projekt<br />

� Ermittlung der geplanten Manntage<br />

� Zurechnung von anteiligen Verwaltungs-/ Vertriebskosten<br />

→ Basis <strong>für</strong> Honorarverhandlungen<br />

→ Preis ist Qualitätsindikator<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

14<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

Ergebnisermittlung und –kontrolle in Beratungen<br />

� Ergebnisermittlung in der Beratung<br />

� Z.T. als Deckungsbeitragsrechnung<br />

� Periodische Abgrenzung häufig problematisch<br />

� Prozesskostenrechnung wird nicht angewandt<br />

(keine repetitiven Tätigkeiten)<br />

� Ergebniskontrolle und Verhaltenssteuerung durch die <strong>Unternehmensrechnung</strong><br />

� projektbezogene Ergebniskontrolle Korrektur<br />

� auf einzelne Berater bezogene Rechnungen Lernen<br />

→ Belastungs- und Ergebnisziffern<br />

� erfolgsorientierte Entlohnung wichtig<br />

→ Flexibilisierung der Kosten<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

15<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

Kundenwertermittlung und Humanvermögensrechnung in Beratungen<br />

� Kundenwertermittlung → Kapitalwertmethode<br />

KW<br />

e<br />

=<br />

T<br />

∑ t = 0<br />

1<br />

wt<br />

CF CFt<br />

t<br />

+ i<br />

( )<br />

KW e<br />

T<br />

=<br />

=<br />

erwarteter Kundenwert<br />

Gesamtzeitraum der Kundenbeziehung<br />

wt = Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> Folgeaufträge<br />

CF t = Zahlungsüberschüsse<br />

g<br />

qualitative Aspekte: namhafte Referenzkunden<br />

� Humanvermögensrechnung g g in der Beratungg<br />

� <strong>für</strong> alle Dienstleistungsunternehmen wichtig<br />

� i.d.R.: qualitative Aspekte<br />

�� QQualifikationsprofil: lifik ti fil soziale i l KKompetenz, t Füh Führungsverhalten, h lt IInternationalität, t ti lität<br />

Kommunikationsfähigkeit, unternehmerisches Denken und Handeln,<br />

Teamfähigkeit, Wissen<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

16<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


tel 7<br />

Kapit<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />

Verwaltung<br />

7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

17<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />

Ausgangssituation in der <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />

Verwaltung<br />

� Traditionelles Rechnungswesen der öffentlichen Verwaltung: Kameralistik<br />

� Kameralistik = Plan- und Ist-Zahlungsrechnung + Finanzvermögen + Geldschulden<br />

�� Öffentliche Betriebe: kaufmännische doppelte Buchführung<br />

� Öffentliche Einrichtungen: Benutzungsgebühren an Kosten orientiert<br />

� Verwaltungsreformideen seit 90er Jahren: Neues Steuerungsmodell, New Public<br />

Management � Effizienz und Transparenz<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

18<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />

Überblick über Reformansätze bei der <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die<br />

öffentliche Verwaltung (1)<br />

� Budgetierung<br />

�� Flexibilisierung des Haushalts durch Vergrößerung der Titelstruktur (Extremfall:<br />

Globalhaushalt) → Verringerung des Parlamentseinflusses<br />

� Bereitstellung von Informationen über Leistung und Ressourcenverbrauch<br />

� Aufwand, Kosten<br />

� Notwendigkeit g einer Kostenrechnung g unumstritten<br />

� Umfang umstritten<br />

�� Einführung einer Verwaltungskostenrechnung in Ergänzung zum<br />

kameralistischen Rechnungswesen<br />

� Nebenrechnungen: Anlagenrechnung<br />

LLagerrechnung h<br />

zeitliche Abgrenzungsrechnung<br />

� Nachteile: umständlich und fehleranfällig, keine Anreize<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

19<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />

Überblick über Reformansätze bei der <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die<br />

öffentliche Verwaltung (2)<br />

� Erweiterung des Anwendungsgebiets des kaufmännischen Rechnungswesens<br />

zu Lasten des kameralistischen Rechnungswesens<br />

� Umwandlung von Behörden in Betriebe<br />

� Neben kameralistischer Haushaltsrechnung eine Vielzahl von kaufmännischen<br />

Einzelabschlüssen<br />

� Fehlende Transparenz<br />

� Vollständige Ablösung des kameralistischen Rechnungswesens durch ein dem<br />

kaufmännischen ReWe angenähertes ReWe<br />

Hessen: Kameralistik soll im gesamten Bereich der Landesverwaltung bis 2008<br />

abgelöst werden<br />

� Anreize <strong>für</strong> effizientes Verwaltungshandeln g<br />

� Transparenz durch Durchgängigkeit<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

20<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung<br />

Anforderungen und Bestandteile eines reformierten öffentlichen<br />

Rechnungswesens<br />

� Ableitung aus Informationsbedarf <strong>für</strong> Steuerungs- und Rechenschaftslegungs-<br />

zwecke<br />

� Informationen über Effizienz � Kosten und Leistungen<br />

� Finanzielle Lage einer Gebietskörperschaft � Konsolidierung<br />

�� El Elemente: t<br />

� Finanzrechnung � Zahlungsbewegungen<br />

� Vermögensübersicht (Bilanz)<br />

� Vermögensänderungsrechnung<br />

� Investitions- Investitions und Planungsrechnung<br />

� Kosten- und Leistungsrechnung (nicht monetäre Leistungen)<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

21<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


tel 7<br />

Kapit<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

7.1 <strong>Unternehmensrechnung</strong> im Handel<br />

7.2 <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Beratungen<br />

7.3 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> die öffentliche<br />

Verwaltung<br />

7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

22<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

Ziele und Bedeutung des Rechnungswesens in Krankenhäusern<br />

� Krankenhäuser auf dem Weg zu modernen Dienstleistungsunternehmen<br />

�� Hohe volkswirtschaftliche Bedeutung: > 60 Mrd. Mrd Euro Umsatz in Deutschland<br />

� Deregulierung, steigende Kundenerwartungen, Nachfragesteigerung<br />

� Übergang von unselbständigen öffentlichen Betrieben hin zu<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

� 2006: 2.104 Krankenhäuser, > 790.000 Beschäftigte (Vollzeit)<br />

� Träger: g ca. 34 % öffentlich, , 38 % frei-gemeinnützig, g g, 28 % privat p<br />

� Verhältnis bzgl. Anzahl Krankenhäuser/Betten verschiebt sich kontinuierlich zu<br />

Gunsten der privaten Trägerschaft<br />

� Grundlagen der Krankenhausfinanzierung<br />

� seit 1972: duale Finanzierung: Investitionen = Länder<br />

BBetrieb t i b = Patienten P ti t<br />

� bis 1993: Pflegetage, Selbstkostendeckungsprinzip<br />

� seit 2003: nur noch Fallpauschalen (DRGs)<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

23<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

Bedeutung der <strong>Unternehmensrechnung</strong> in Krankenhäusern<br />

� Nachweis der wirtschaftlichen Verwendung der aus der dualen Finanzierung<br />

stammenden Mittel<br />

� Vergleich mit anderen Krankenhäusern (Benchmarking)<br />

→ Bedarf an Führungsinformationen steigt<br />

→ Problem der Erfolgsmessung<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

24<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

Kennzeichnung des Systems des Krankenhausrechnungswesens<br />

� Besonderheiten der Krankenhausbuchführung<br />

� Buchführungspflicht trägerabhängig:<br />

• Kaufmann: Jahresabschluss (HGB)<br />

• Kapitalgesellschaft: Jahresabschluss (HGB) erweitert<br />

• öffentlich: KHBV<br />

� Duale Finanzierung: zwei spezielle Probleme<br />

• Zuführung von Fördermitteln → künstliche Passivposten,<br />

Sonderposten aus Zuwendungen<br />

Abschreibungen g erfolgsneutral g<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

25<br />

© Gunther Friedl – SS 2008


7.4 <strong>Unternehmensrechnung</strong> <strong>für</strong> Krankenhäuser<br />

Kostenrechnung und Budgetierung im Krankenhaus<br />

� Rechnungszwecke: Dokumentation, Planung, Kontrolle, Steuerung<br />

� Budgetierung: gesetzlich vorgeschriebene Kostenartenrechnung<br />

�� Wirtschaftlichkeitskontrolle: durch Fallpauschalen möglich<br />

� Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung<br />

� Gemeinkosten: 70 – 95 %<br />

� Gemeinkostenschlüsselung<br />

� Prozesskostenrechnung<br />

� Spezialproblem: Universitätsklinika → Kuppelproduktion<br />

Kapitel 7: <strong>Unternehmensrechnung</strong> in ausgewählten<br />

Branchen<br />

26<br />

© Gunther Friedl – SS 2008

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