29.12.2012 Aufrufe

curt Magazin N/F/E

curt Magazin N/F/E

curt Magazin N/F/E

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

066 // cLaudIa eMPfIeHLt KINOzeuG<br />

Kino liebe Eltern …<br />

Womit fangen Wir an: mit dem, das schlimmer Wird, als es aussieht, oder mit dem, das schlimmer klingt, als es ist?<br />

Jedenfalls machen eltern diesen monat Was falsch.<br />

I killed my mother<br />

I KILLed My MOtHer 03.02. +++ PIccO 03.02. +++ daS LIed IN MIr 10.02. +++ dScHuNGeLKINd 17.02. // 067<br />

Franzosen. Große Künstler bei aufgeplustertem Lärm um nichts. Da hat mich Xavier Dolan ins Bockshorn gejagt, der<br />

Lump. Ich mir dreimal überlegt, ob ich i killeD my mother wirklich anschauen soll. Dabei ist die Story eines schwulen<br />

Teenagers nur Provokation. Geschrieben hat die Dialoge der 17 Jahre alte Xavier aus Kanada, der den Film zwei Jahre<br />

später auch gleich selbst drehte und die Hauptrolle spielt. Ein Wunderkind also – und deswegen macht der Film so eine<br />

Welle. Entstanden ist er aus einer Kurzgeschichte, die Dolan im Gymnasium schrieb. Als er die Schule abbrach und, Zitat,<br />

vor der „Leere des Erwachsenseins“ stand, vertiefte er die Übung und schmückte seine Erlebnisse mit seiner Mutter aus.<br />

Sie war ihm zu uncool, deswegen machte er ihr das Leben zur Hölle. Optisch hübsch komponiert, akustisch anstrengend:<br />

da wird verdammt viel geschrien!<br />

Laut ist auch picco, ein Drama über vier Jugendliche im Knast, vermutlich der Gewinner in Sachen Härte 2011. Dagegen<br />

ist der Film zuvor Kindergarten. Constantin von Jascheroff als der scheinbar introvertierte Picco und Martin Kiefer spielten<br />

Ende Januar im Tatort „Heimatfront“ mit, der ähnlich tief ging. Dort brachten die Jungs ihr Trauma aus Afghanistan mit,<br />

bei Philip Koch erleben sie es live im Knast. In so einer Viererzelle herrschen klare Gesetze. Die Rollen werden nicht oft<br />

neu verteilt. Man packt Scheiße auf die Zahnbürste, fickt den Außenseiter. Bei permanenter Anspannung erlebt Ihr in<br />

grauen Bildern und ohne Musik Knastatmosphäre. Und glaubt mir, Euch wird schlecht werden. Das ist ein guter, aber<br />

über die Maßen brutaler Film, der leider nicht mal ausgedacht ist.<br />

Jessica Schwarz mögt Ihr vielleicht auch ganz gern. Die ehemalige Viva-Moderatorin, die die Trennung von Daniel Brühl<br />

nicht verkraftet hat, nimmt ihren Job ernst. Und so sieht auch ihr Film Das lieD in mir aus. Krass ungeschminkt spielt<br />

sie eine Schwimmerin, die die Lüge ihrer Kindheit aufdeckt. Und zwar in Buenos Aires. Ihr Vater versucht die politischen<br />

Hintergründe und das Motiv für sein Tun zu erklären. Alle drei Filme liefen erfolgreich bei Festivals. Wird also Zeit für<br />

ein bisschen Kommerz. Bin mir nicht sicher, ob ich DschungelkinD empfehlen mag. Da findet die Kindheit nicht im<br />

Großstadt-, sondern im richtigen Dschungel statt. Das sieht natürlich toll aus (Malaysia!) und die beiden Schauspielerinnen,<br />

die die 8- bzw. die 16-jährige Sabine spielen, sind super. Der Rest ist allerdings so hölzern. Nein, vergesst den Film<br />

wieder. Ich schließe den Eltern-Themenzirkel lieber mit black sWan ab. Auch wenn alle drüber reden und er schon seit<br />

20. Januar läuft: Schaut ihn Euch an. Ich verehre ihn für den „Wrestler“, doch diesmal hat Regisseur Darren Aronofsky<br />

seine Handschrift perfektioniert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!