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Bio Suisse - Ein Herz für Bio

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Von der natürlIchen nähe zu BIo: comté Von der natürlIchen nähe zu BIo: comté<br />

Fort des Rousses – eine exzellente<br />

Adresse <strong>für</strong> <strong>Bio</strong>-Comté<br />

Das Fort liegt im Hochjura auf 1150 m Höhe nur wenige<br />

Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Als das Fort<br />

zwischen 1840 und 1870 gebaut wurde, sollten das von meterdicken<br />

Mauern umgrenzte zweitgrößte Fort Frankreichs einer<br />

Besatzung von 1 500 Soldaten die Möglichkeit geben, sich ein<br />

komplettes Jahr ohne Nachschub von außen zu verteidigen.<br />

Heute lagern in den teils über 7 Meter dicken Mauern rund<br />

80 000 Laibe Comté und es wäre noch immer Platz <strong>für</strong> mehr.<br />

Die Kunst besteht darin, in den einstigen Magazinen und<br />

Mannschaftsunterkünften des Forts ohne von außen eingesetzte<br />

Energie die optimalen Reifetemperaturen <strong>für</strong> einen gut gelagerten<br />

Comté zu erreichen. Wenn man sich in den gemauerten<br />

Gängen der riesigen Festungsanlage bewegt, kann man kaum<br />

glauben, dass diese Lagerstätte mit konstanten Temperaturen<br />

zwischen 8 und 14 Grad tatsächlich überirdisch ist. Man glaubt<br />

sich eher in einem unterirdischen Labyrinth. Grund da<strong>für</strong> ist der<br />

Perfektionismus der Militärtechnik des 19. Jahrhunderts mit den<br />

Ziel eine wirklich uneinnehmbare Festung zu bauen.<br />

Die Vision eines Pioniers<br />

Als Jean-Charles Arnaud einen Teil seiner Militärzeit im Fort des<br />

Rousses absolvierte, kam dem jungen Rekruten eine Idee, die<br />

ihn nicht mehr losließ.<br />

<strong>Bio</strong> vor Ort<br />

Er sah in dem inzwischen <strong>für</strong> das Militär eher völlig unpraktischen<br />

Fort die ideale Reifestätte <strong>für</strong> den seit Generationen in der<br />

Familie produzierten Comté.<br />

Wer heute das Fort besucht, kann in den musealen Darstellungen<br />

der Käseproduktion deutlich ablesen, dass hier wirklich die<br />

Tradition im besten Sinne des Wortes bewahrt wurde. Hoch heute<br />

wird in den Milchkooperativen der Region die Milch <strong>für</strong> den Käse<br />

nach alter Sitte im Kupferkessel zur Gerinnung gebracht. Die<br />

heutigen Formen ähneln den alten noch immer. Die Rezepte sind<br />

die gleichen – und was viel wichtiger ist: die Qualität.<br />

<strong>Bio</strong>-Käse nach den Rezepten der geschützten<br />

Käsesorten (AOC-Käse)<br />

Im Hause Arnaud hat man es sich zum Prinzip gemacht,<br />

Käse ausschließlich nach den geschützten Herkunftsrezepten<br />

herzugestellen. Der einzige Lehrmeister neben der Tradition<br />

ist die Qualität. So hat man etwa herausgefunden, dass <strong>Bio</strong>-<br />

Comté etwa nach einer Reifezeit von 8 Monaten den besten<br />

Geschmack entwickelt. Aus diesem Grund wird der <strong>Bio</strong>-Comté<br />

bei Arnaud grundsätzlich doppelt so lang gereift wie minimal<br />

nötig. <strong>Ein</strong> typisches Beispiel <strong>für</strong> das Qualitätsdenken der<br />

Fromagerie Arnaud.<br />

Neben Comté stellt man noch Morbier, Bon Grivois und Raclette<br />

her. Alle Käse des Hauses sind Rohmilchkäse aus silagefreier<br />

Milch. Die wesentlichen <strong>Bio</strong>-Kooperativen, die ihre Käse zur<br />

weiteren Reifung zu Arnaud liefern, liegen im Bereich des<br />

Hochjura. In den Höhenlagen ist das Weidegrün besonders<br />

abwechslungsreich, was sich auch im Geschmack der Käse<br />

widerspiegelt.<br />

Die <strong>Bio</strong>produkte der Fromagerie Arnaud erhalten ihre besondere<br />

Ausprägung durch die Mischung aus regionaler Tradition und<br />

<strong>Bio</strong>-Produktion. Das wirkliche Plus dieser <strong>Bio</strong>produkte liegt in<br />

ihrer handwerklichen Herstellung.<br />

<strong>Ein</strong> Besuch im Fort lohnt<br />

Wie in Frankreich üblich, gibt es regelmäßige Führungen durch<br />

das Fort, die bereits einen imposanten <strong>Ein</strong>blick in die spektakulären<br />

Seiten der Käsereifung geben. Für alle, denen das<br />

nicht nicht genug ist, wurde zwischenzeitlich noch ein kleiner<br />

Abenteuerpark eingerichtet – auch dies typisch <strong>für</strong> französische<br />

Feriengebiete - wo man die Gegend aus der Perspektive der<br />

Baumgipfel erkunden kann.<br />

Für Käsefachleute und Gruppen von Käseinteressierten werden<br />

nach Voranmeldung und individueller Absprache spezielle<br />

Führungen und Verkostungen durchgeführt, in denen man<br />

mehr Informationen bekommt. Für diese Gruppe sind die hergebrachten<br />

Rezepte der Käseherstellung mehr als Brauchtum und<br />

Folklore. Sie dienen dem besseren Verständnis einer Produkt-<br />

Qualität, wie sie sich vor allem in den Höhenlagen erhalten<br />

konnte. In einer Gegend, in der die Milchwirtschaft schon per se<br />

mühevoll ist, kann man sich nicht mit Durchschnittsergebnissen<br />

der Käserei zufrieden geben. Aus einer besonders kostbaren<br />

Milch aus Höhenlagen soll auch ein besonderer Käse werden.<br />

Wer Zeit hat, sollte unbedingt eine der<br />

kleinen Dorfkäsereien besuchen<br />

Da<strong>für</strong> ist grundsätzlich Frühaufstehen angesagt. In der Käserei<br />

geht die Arbeit los, kaum dass die Bauern ihre morgens frisch<br />

gemolkene Milch angeliefert haben. Diese wird zusammen mit<br />

der Milch des Vorabends in einem Kupferkessel erwärmt und mit<br />

natürliche Lab von der Kuh zur Gerinnung gebracht. Wird die<br />

Masse fester, wird sie mit einer Käseharfe gebrochen, damit eine<br />

bröselig-körnige Käsemasse entsteht. Dies wird in die bereitgestellten<br />

Formen gefüllt und gepresst. <strong>Ein</strong>e kleine Koperative<br />

stellt so vielleicht 8 bis 14 Laibe Comté pro Tag her, <strong>für</strong> jedes<br />

Kilo Käse braucht man über 10 Liter Milch. Die <strong>Bio</strong>-Kooperativen<br />

befinden sich in der Regel in natürlich gewachsenen Enklaven<br />

auf der Hochebene oder Tälern am Rande der geschlossenen<br />

Waldgebiete des Hochjura.<br />

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<strong>Bio</strong> vor Ort

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