Jahresbericht 2011 Fair. Menschlich. Nah. - Sparkasse Vest
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L wie Lizzy.<br />
Früher stand auf Lizzy Heinens<br />
Visitenkarte nur L. Heinen. Das<br />
L hätte nämlich ebenso gut<br />
für Lutz oder Lothar stehen<br />
können. Sie dachte, einer Frau<br />
nimmt man die gestalterische<br />
und geschäftliche Kompetenz<br />
vielleicht nicht ab – Stühle und<br />
Tische entwerfen, Prototypen<br />
konstruieren, eine ganze<br />
Möbelkollektion vermarkten.<br />
Damals schien ihr das L<br />
notwendig, heute lacht sie<br />
darüber.<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Vest</strong> in Waltrop.<br />
Das Haus, in dem Lizzy Heinen<br />
lebt, hat keinen Keller. Deshalb<br />
steht die Garage voll mit den Dingen,<br />
die eine mehrköpfige Familie<br />
so ansammelt. Als Lizzy Heinen<br />
über Gartenmöbel nachdachte, die<br />
aus Platzmangel draußen überwintern<br />
müssen, landete sie am Ende<br />
ihrer Überlegungen bei Mobiliar<br />
aus Edelstahl: unverwüstlicher als<br />
Kunststoff, pflegeleichter als ein<br />
Möbelstück aus Holz. Nur gab es<br />
Anfang der 1980er Jahre so etwas<br />
nicht zu kaufen. Was tun? Die wenigsten<br />
Menschen entwerfen dann<br />
eigene Möbel. Lizzy Heinen schon.<br />
Ihre ersten Stühle ließ sie in einer<br />
kleinen Werkstatt am Dortmund-<br />
Ems-Kanal bauen, in der fünf hartgesottene<br />
Männer einigermaßen<br />
erstaunt auf die zierliche, junge<br />
Lehrerin schauten, die so präzise<br />
Vorstellungen besaß, wie ihre Stühle<br />
aussehen sollten und in welcher<br />
Qualität sie zu fertigen seien. »An<br />
diesem Punkt hätte die Geschichte<br />
beinahe geendet«, sagt Lizzy Heinen,<br />
»ich hatte meine Gartenmöbel<br />
aus Edelstahl und war zufrieden.«<br />
Doch dann kamen die Nachbarn ins<br />
Spiel und die Nachbarn der Nachbarn.<br />
Irgendwann lagerten in ihrem<br />
Garten Möbel für halb Waltrop.<br />
Bis dahin sah sich Lizzy Heinen dennoch<br />
nicht als Unternehmerin. »Ich<br />
schrieb jeden Brief, jede Rechnung<br />
mit der Hand«, erzählt sie, »und ich<br />
arbeitete weiterhin als Lehrerin.«<br />
Erst 15 Jahre später gründete sie<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Vest</strong> in Waltrop.<br />
ihr Unternehmen L. Heinen, das<br />
heute 15 Jahre besteht und weit<br />
über eine Million Euro umsetzt. Die<br />
Rechnungen schreibt mittlerweile<br />
die Buchhalterin. Doch wie eh und<br />
je liefert Lizzy Heinen ohne Anzahlung<br />
und verschickt die Rechnung<br />
erst dann, wenn die Möbel im<br />
Garten oder auf der Terrasse des<br />
Kunden stehen.<br />
Menschen zu vertrauen, sie kennen<br />
zu lernen und sich mit ihnen<br />
weiterzuentwickeln, reizte die<br />
Lehrerin und reizt die Unternehmerin.<br />
Das Vertrauen, das sie ihren<br />
Kunden schenkt, findet sie für sich<br />
in Finanzfragen bei der <strong>Sparkasse</strong>.<br />
»Wo auch sonst?«, fragt sie und<br />
erzählt, wie sie als Kind mit ihrer<br />
Mutter zur <strong>Sparkasse</strong> ging und wie<br />
die Beraterin ihrer Mutter später zu<br />
ihrer Beraterin wurde. »Darin unterscheidet<br />
sich die <strong>Sparkasse</strong> von der<br />
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