INFO - IBS Bürosysteme
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len, die dann zugleich als Raumteiler dienen,<br />
und auch Teppichboden wirkt schallhemmend.<br />
Ein vollständiger akustischer Schutz<br />
kann in einem Mehrplatz- oder gar Groß-<br />
FACTS: Wie gehen Sie bei der Planung solcher<br />
Lösungen vor?<br />
Baum: Die wichtigsten Planungsparameter für eine<br />
gute Raumakustik sind die Raumgeometrie und<br />
die evaluierung der baulichen akustischen<br />
Absorber Boden, Wand und Decke. Aus dem<br />
Bestand oder der Planung werden die Nachhallzeit<br />
und damit auch die permanente Minderung<br />
des Gesamtschallpegels ermittelt. Die gesetzlichen<br />
Richtlinien geben exakt vor, wie die Nachhallzeit<br />
und die ergänzenden Planungsparameter<br />
für das Raumvolumen und die jeweilige geplante<br />
Nutzungsart des Raums auszusehen haben. Generell<br />
gilt: Je kürzer die Nachhallzeit, desto besser<br />
ist die eigene Sprachverständlichkeit und die<br />
meines unmittelbaren Gesprächspartners. Durch<br />
eine gute Raumakustik reden alle intuitiv leiser.<br />
Der Gesamtschallpegel bleibt niedrig und die<br />
physische Belastung des Ohres und insbesondere<br />
die psychische kognitive Belastung durch die<br />
sonst vorhandene Lärmbelastung sinken auf ein<br />
behagliches Maß. Trotz einer guten Raumakustik<br />
bleibt es bei einer Sprachverständlichkeit je nach<br />
Raumgeometrie auf eine entfernung von 12 bis<br />
14 Metern. Das bedeutet, ohne die Abschirmung<br />
des Direktschalls des Sprechers im akustischen<br />
Nahfeld können im Open Space alle in einem<br />
kugelförmigen Umkreis von 12 bis 14 Metern<br />
jedes Wort verstehen. Da kann man die Mitarbeiter<br />
gleich nach Hause schicken. Konzentriert<br />
kann so niemand arbeiten.<br />
FACTS: Was lässt sich konkret dagegen tun?<br />
Baum: Störende Hintergrundsprache am<br />
Arbeitsplatz lässt sich nur über Abschirmung<br />
der Sprache unmittelbar im Nahfeld – also<br />
raumbüro freilich niemals erreicht werden.<br />
So gilt es lediglich, die Belastung in einem<br />
akzeptablen Rahmen zu halten, zum Beispiel<br />
indem Teams mit ähnlichen Aufgaben<br />
räumlich beieinandersitzen. Und letztend-<br />
1 bis 1,5 Meter − des Mitarbeiters mindern<br />
und konditionieren. Zwei Faktoren sind absolut<br />
notwendig und somit zielführend: erstens<br />
müssen die Absorber im Nahfeld hohe und<br />
tiefe Töne gleichermaßen aufnehmen,<br />
ansonsten verzerrt das Sprachbild und alle im<br />
Raum fangen intuitiv wieder an, lauter zu<br />
reden. Zweitens müssen die Absorber kugelförmig<br />
um die Mitarbeiter positioniert werden,<br />
da der sprachverständliche Schall über den<br />
schwingenden Hals und Oberkörper kugelförmig<br />
als schwingende Schallwellen im Raum<br />
verteilt wird. Durch das gezielte Nahfeldmobiliar<br />
sinkt die störende Sprachverständlichkeit<br />
auf circa 3 bis 4 Meter kugelförmig um den<br />
Kopf des Sprechers. Ohne die gezielte<br />
Nahfeldschirmung über das Mobiliar ist eine<br />
störungsfreie Konzentrationsarbeit im Open<br />
Space nicht möglich!<br />
FACTS: Welche rolle spielt die Kooperation mit<br />
den Herstellern der Büromöbel in Ihrer Arbeit?<br />
Baum: Wir arbeiten unter anderem mit dem<br />
Unternehmen Wini zusammen, dessen<br />
Markenauftritt in den avisierten Produktbereichen<br />
bis ins Detail durchdacht und innovativ<br />
ist. Um dem eigenen ideologischen Anspruch<br />
gerecht zu werden, ist die Konstruktions- und<br />
Fertigungstiefe im eigenen Hause sehr hoch.<br />
Mit diesem Anspruchsdenken im Hintergrund<br />
bat man unser Büro, an der Konstruktion einer<br />
Akustikstellwand mitzuwirken. Wir sind auf die<br />
entwicklung solcher Hochleistungsabsorber<br />
spezialisiert. im Laufe der entwicklung haben<br />
wir Wini davon überzeugen können, nicht nur<br />
eine Stellwand, sondern eine komplette<br />
Produktfamilie für die Nahfeldschirmung sowie<br />
lich gilt, was Flächenplanern in Zeiten hoher<br />
Mieten wohl weniger gefällt: Je mehr<br />
Fläche pro Arbeitsplatz zur Verfügung steht,<br />
desto besser ist seine akustische Qualität.<br />
nadia hamdan g<br />
die bauliche Grundkonditionierung auf den<br />
Markt zu bringen. Die Hersteller sind mehr<br />
denn je auf externe Spezialisten angewiesen.<br />
Die Anforderungen sind schlicht gesagt zu<br />
hoch, als dass alle Leistungen im eigenen<br />
Hause abgebildet werden können. Der hohe<br />
ideologische Anspruch bei Wini spiegelt sich<br />
natürlich auch in der Zusammenarbeit mit<br />
unserem Büro wider. Die Schnittstellen in der<br />
Zusammenarbeit haben sich wie von selbst<br />
perfekt dargestellt. Man hat gegenseitig viel<br />
Vertrauen und hohe Anerkennung in die<br />
Kompetenzen der anderen Planungs- und<br />
Prozesspartner. insofern ist dem Team ein<br />
Kompetenzgerangel fremd. Auf dieser Grundlage<br />
spornen wir uns gegenseitig zu Höchstleistungen<br />
in den interdisziplinären<br />
Fachdisziplinen an. Derzeit wird der entwicklungsprozess<br />
der Basisbauteile des Hochleistungsabsorbers<br />
abgeschlossen. Damit wird die<br />
Zusammenarbeit aber nicht abgeschlossen<br />
sein, im Gegenteil: Wini hat von vornherein<br />
einen nachhaltigen Marktauftritt geplant.<br />
Hierzu werden die Qualifizierung von Architekten,<br />
Planern und Fachhändlern durch eine<br />
mehrschichtige Akustik-Seminarreihe sowie<br />
die fachliche Begleitung in den Projekten<br />
gehören. Nachhaltigkeit bedeutet im Fall der<br />
Zusammenarbeit zwischen Wini und unserem<br />
Büro, dass der Kunde eine Betreuung in allen<br />
Leistungsphasen einer Zusammenarbeit<br />
bekommt. Jedes Projekt hat seine eigene<br />
Geschichte mit spezifischen Parametern. Wini<br />
tritt mit uns als Komplettdienstleister am<br />
Markt auf. Diese konsequente Haltung passt<br />
zu Wini und wird sich bei einem komplexen<br />
Thema wie Raumakustik im Open Space<br />
durchsetzen.<br />
FACTS 7/2012 9/2012 SonderveröFFenTliChung 7/2012 FACTS 103 15