Terminkalender 2009 Flachwasser 54. TID Slalom ... - Kanuverband
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Waldschlucht in Waldenstein<br />
Der Elexenbach<br />
> Euphorisch kämpfen sich zwei Wildwasserpaddler<br />
im Spätwinter durch das dicht<br />
verwachsene Unterholz unzähliger Mäanderschlingen:<br />
„Die Big Five sind komplett“.<br />
Zwar ist ein neues Spital mit entsprechender<br />
Sonderanstalt in Gmünd gerade im Bau, doch<br />
die beiden landen doch noch in der „Latschenhütte“<br />
der Blockheide. Sie kommen von einer<br />
abenteuerlichen, vierstündigen Erstbefahrung<br />
des Elexenbaches, und der gehört zu den Zubringern<br />
der Lainsitz, die alle über eine steilere<br />
Randzone in das Becken der südböhmischen<br />
Seenplatte Richtung Moldau und Elbe fließen.<br />
Lainsitz, Braunau, Reißbach und Hamersbach<br />
bieten alle bei hoher Wasserführung sportliche<br />
Fahrten, wie sie der Autor seit nunmehr<br />
30 Jahren in dieser Zeitschrift beschrieben<br />
hat. Nach einer unerquicklichen Befahrung<br />
des Schwarzabaches 1989 (Jungfichtenmäander,<br />
Stichwort Stachelschwein) hat es Probleme<br />
mit der Motivation von Mitpaddlern<br />
gegeben, und so musste der letzte der Fünf<br />
eben warten!<br />
Wir schreiben den 14. März <strong>2009</strong>, alle schwärmen<br />
aus, die einen bleiben beim Langlaufen in<br />
Karlstift, andere zieht es zur Triesting, doch<br />
Ricky und mich lockt das unerforschte Waldviertel.<br />
Da oberhalb von 700 m noch reichlich<br />
Schnee liegt, ist die tiefer liegende Region<br />
Gmünd interessanter. Gemeinsam haben wir<br />
einige Kleinstbäche bei seltenen Wasserständen<br />
erpaddelt, heute durchwühlen wir<br />
wieder neugierig die Gegend. Zunächst geht´s<br />
zum geheimnisvollen „Rabenloch“, doch dieser<br />
Bach ist doch zu klein, weiter streifen wir<br />
Richtung Gmünd. Einen Blick riskieren wir auf<br />
den Elexenbach, und beide sind wir von der<br />
netten Passage unter der Eisenbahnbrücke in<br />
Haid begeistert – den Bach packen wir! Viel<br />
erwarte ich nicht vom Oberlauf, daher stel-<br />
len wir ein Auto etwas weiter flussab an der<br />
Lainsitz ab, schon im Neopren folgen wir dann<br />
dem Bach aufwärts. Erstaunlicherweise reicht<br />
das Wasser oberhalb der Albrechtsbachmündung<br />
noch immer, und die Steilzone verspricht<br />
einiges. Immer wieder verlegen wir den Startpunkt<br />
aufwärts und landen letztlich - etwa an<br />
der großen europäischen Wasserscheide – bei<br />
Groß-Neusiedl.<br />
Der Wiesenbach ist kaum zwei Meter breit,<br />
wir müssen die Paddel steil führen, doch wir<br />
kommen flott voran. Nach 2 km beginnt bei<br />
Waldenstein eine steilere Waldschlucht mit<br />
großen Granitblöcken (was sonst bei dem Namen),<br />
mit etwas Abrieb lassen sich alle Passagen<br />
gut meistern (WW II). Bis Groß-Höbarten<br />
(wie sehen die Klein-Orte aus?) folgen erste<br />
Mäander, doch bald wird das Tal wieder eng.<br />
Nach einer niedrigen Wehranlage sollte man<br />
unbedingt rechts ausbooten und den folgenden<br />
Hammerschmiede-Katarakt besichtigen<br />
bzw. etwa 200 m umtragen. Ricky stürzt<br />
sich über schräge Platten abwärts und verschwindet<br />
unter der Brücke der Werksgebäude.<br />
Da ich nichts mehr von ihm sehe, klettere<br />
ich über die steile Ufermauer und erkunde die<br />
Lage. Der Bach führt mitten durch das Werksgelände<br />
eines Metallwarenlagers, eine teilweise<br />
künstliche Rinne geht fast nahtlos in einen<br />
extrem steilen Katarakt über, der ziemlich<br />
verklaust aussieht. Endlich finde ich Ricky, der<br />
gerade noch bremsen konnte und ebenfalls am<br />
Umtragen ist. Er meint, bei Idealbedingungen<br />
machbar (WW IV-V), warnt aber eindringlich<br />
vor höheren Wasserständen! Es folgen noch<br />
einige schöne Stufen und Schlitze bis WW III,<br />
dann erreichen wir die Albrechtsbachmündung<br />
in Nondorf.<br />
Hier endet die Zielstrebigkeit unseres Wild-<br />
österreichischer kanu sport<br />
12<br />
Notbremse vor der Steilzone vor Nondorf<br />
In der „Bahnschlucht“ bei Haid<br />
baches, er krümmt sich zu einem Mäanderinferno,<br />
ein Paradies wohl für Bisamratten<br />
und andere Nager, uns jedoch nagt bereits<br />
etwas anderes. Nach endlosen Baumverhauen<br />
erreichen wir endlich die Siedlung Haid,<br />
wo wir einen Anrainer bei der Gartenarbeit<br />
überraschen. Die heimtückische Fangfrage,<br />
wie weit es noch zum Schwarzen Meer<br />
wäre, beantwortet der gute Mann arglos, aber<br />
spontan mit „zwei Wochen“. Nun folgt die<br />
vorbegutachtete „Bahnschlucht“, einige kleine<br />
Blockstellen geben gute Fotomotive, doch<br />
schon nach 500 m fesseln uns die Mäander<br />
wieder. Als wir nach 12 km die Mündung in die<br />
Braunau erreichen, sind wir erleichtert, aber<br />
zufrieden. Hier finden wir auch den Internet-<br />
Pegel Hoheneich in Natura, 230 cm sind stolze<br />
14 m3/s, davon etwa 3 m3/s aus dem Elexenbach<br />
(wird nicht jedes Jahr erreicht, hält <strong>2009</strong><br />
aber über 2 Wochen). Kräftig zieht die Braunau<br />
jetzt dahin, die wildeste Stelle liegt kurz<br />
ober der Mündung. Doch beim „Malerwinkel“<br />
der Blockheide kommt ja noch etwas! Obwohl<br />
regelmäßiger Schiffsverkehr hier sicher nicht<br />
die Regel ist, warnt ein Anrainer vor der nahenden<br />
Wehranlage, die wir trotz kräftigen<br />
Rücklaufes aber rechtsufrig gut überwinden<br />
können. Der folgende Schwall ist prächtig,<br />
dann entscheiden wir uns für den linken Flussarm.<br />
Die Unterquerung der niedrigen Brücke<br />
hätte jedem Limbo-Tänzer zur Ehre gereicht.<br />
Schon erreichen wir die Lainsitz, die jetzt alle<br />
Wiesen weitflächig überschwemmt, auch ein<br />
Bauerngarten ist dabei, die Gänse freuen sich.<br />
Noch 2 km, dann können wir beim Gasthaus<br />
in „Groß“ Eibenstein ausbooten. Vier Stunden<br />
paddeln bei mäßigen Temperaturen fördert die<br />
heimische Gastronomie, was will man mehr an<br />
einem Samstag abends?<br />
Walter Mück<br />
Kajakfahren auf der Kanarischen Insel<br />
La gomera<br />
> La Gomera ist die zweitkleinste Insel der<br />
sieben Hauptinseln der Kanaren. Knapp 200<br />
Km von der westmarokkanischen Küste entfernt<br />
im Atlantik gelegen, startete von dieser<br />
Insel im Jahre 1492 Christoph Columbus zu<br />
seiner Entdeckung Amerikas. Da konnte ich<br />
nicht nachstehen und hab´ mir bei meinem<br />
letzten Urlaub im November 2008 ebenfalls<br />
einen fahrbaren Untersatz besorgt. In diesem<br />
Fall, keine altspanische Caravelle sondern ein<br />
Seekajak und mir reichte schon eine zweistündige<br />
Tour im Nahbereich der Insel. Meine<br />
Frau und ich entdeckten ein paar Tage zuvor<br />
eine Agentur für geführte Kajaktouren in<br />
Vueltas in der Gemeinde Valle Gran Rey, in der<br />
Nähe des Hafens. Nichts wie hinein und eine<br />
zweistündige Tour für je 25 Euro gebucht. Die<br />
Agentur gehört auf dieser vom Massentourismus<br />
verschonten Insel einem Deutschen. Wir<br />
waren an diesem Tag, außer dem Tourenführer<br />
noch fünf Personen und bekamen zum Seekajak<br />
noch das Paddel und eine Schwimmweste<br />
zur Verfügung gestellt. Als sogenannter<br />
„Linksdreher" musste ich mich auf ein rechtsgedrehtes<br />
Paddel umstellen, was aber schneller<br />
ging als ich dachte. In Zukunft werde ich<br />
aber trotzdem bei meinen linksgedrehten<br />
Paddeln bleiben, aber nach kurzer Einschulung<br />
ging’s los. Zuerst zwischen den vor Anker liegenden<br />
Segelbooten und Motorjachten hinaus<br />
aus dem Hafen ins Meer, schoen im Abstand<br />
von ca. 300 Metern der Küste entlang .<br />
An diesem Tag bekamen wir einen sogenannten<br />
„ Calima „ , das heißt, der Wind drehte<br />
von Westen auf Osten und das bedeutet viel<br />
warme, bis heiße Luft aus der Sahara, so hatten<br />
wir Wind und Wellen von vorne. Zu meiner<br />
Überraschung musste ich feststellen, dass diese<br />
Seekajaks relativ schnell, aber auch sehr<br />
stabil sind. Stefan, unser Tourenführer aus<br />
Stuttgart war früher jahrelang auf einem Walbeobachtungsboot<br />
(Walewatching ) tätig und<br />
kannte daher das Meer und die Strömungen,<br />
welche hier nicht zu unterschätzen sind sehr<br />
genau. Die hohen Lavafelsformationen mit<br />
ihren verschiedenen Formen und Farben sind<br />
eine Faszination für sich, zumal diese Inselgruppe<br />
zur Gänze aus Lavagestein besteht. Bis<br />
zur Ankunft der Spanier im 15. Jahrhundert<br />
13<br />
österreichischer kanu sport<br />
lebten auf diesen Inseln die Guanchen, welche<br />
Ackerbau, Viehzucht und Fischerei betrieben.<br />
So und jetzt wieder zurück aufs Wasser. Kurz<br />
vor einer kleinen Felseninsel und in deren<br />
Windschatten drehten wir um und durch den<br />
Rückenwind fegten wir wellenreitend wiederum<br />
zurück in den Hafen, der zu einem Teil<br />
über einen schönen flachen Strand verfügt.<br />
Es war einmal ein etwas anderes Kajakfahren,<br />
was ehrlich Spaß gemacht hat und wirklich<br />
weiter zu empfehlen ist.<br />
Für den Fall der Fälle gebe ich wie unten die<br />
Adresse der Kajakagentur bekannt.<br />
Viel Spaß für die nächste Saison und sportliche<br />
Grüsse euer<br />
Wolfgang GUGELWEITH<br />
EL rEMo KAJAKTourS S.L.<br />
Calle las Vueltas 9, Edif. Fortaleza<br />
E- 38870 Valle gran rey / Vueltas<br />
La gomera (Kanarische Inseln)<br />
Tel. (0034 ) 922 80 57 86<br />
www.kajaktours-gomera.de