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(Chesbrough, 2003, S. xxii f. u. 34-41). 2 Wo diese Faktoren zusammenkommen führt<br />

das zu einer Erosion der Logik von Investitionen in Forschung, die einen<br />

Wettbewerbsvorsprung ermöglichen und damit die Verkäufe antreiben und es wiederum<br />

ermöglichen von den Profiten mehr in die Forschung zu investieren. Der ursprünglich<br />

selbstverstärkende Kreislauf kehrt sich um.<br />

Gassmann identifiziert „User Innovation“ (2006, S. 224) <strong>als</strong> eines der aktuell relevanten<br />

Forschungsfelder der Innovationsforschung. Die Entwicklung hin zur Einbindung der<br />

Nutzer in den Innovationsprozess von Unternehmen befindet sich ebenfalls im Auftrieb<br />

(Reichwald, Meyer, Engelmann, & Walcher, 2007; Reichwald & Piller, 2006; Walcher,<br />

2007; von Hippel, 2005). 3 Die Aspekte der Einbindung industrieller Kunden, die<br />

Durchführung von Workshops mit fortschrittlichen Kunden – so genannten „Lead<br />

Usern“ – sowie die passive Nutzung von Kundeninnovationen können <strong>als</strong> einigermaßen<br />

erforscht gelten. Es bleibt die Lücke der aktiven Kundenintegration, insbesondere unter<br />

Nutzung des Internets (Reichwald u. a., 2007, S. 65).<br />

Zeitgleich traut man den Kunden in den letzten Jahren immer mehr zu. Während 2002<br />

Enzyklopädien noch <strong>als</strong> nicht tauglich für Koproduktion angesehen wurden (Grün &<br />

Brunner, 2002, S. 75) ist Wikipedia.org (Wikimedia Foundation Inc., 2008) bereits<br />

2006 zu einem der Beispiele für „commons-based peer-production“ herangewachsen<br />

(Reichwald & Piller, 2006, Kap. 5.2). Die Nutzung dieses Potenzi<strong>als</strong> wird <strong>als</strong><br />

„Crowdsourcing“ (Howe, 2008a) bezeichnet – das outsourcen von Arbeitsvorgängen an<br />

eine „crowd“. Howe zufolge verstärken vier gesellschaftliche Entwicklungen den<br />

Trend: Die Renaissance des Amateurs 4 , die Nutzung und Ethik von Open Source<br />

Prinzipien, der steigende Zugang zum Internet und das Entstehen lebendiger<br />

Internetgemeinschaften (Howe, 2008a, S. 17f.). Eines der Praxisbeispiele, welche die<br />

Qualität des Konzepts aufzeigen, ist die in dieser Arbeit betrachtete Webplattform<br />

Atizo.<br />

Die Betrachtung des ausgewählten Forschungsbereiches hat offenbart, dass die aktive<br />

Integration von Kunden wissenschaftlich noch unzureichend untersucht wurde. Zudem<br />

2 Exemplarisch für die Sicht dieser und anderer Faktoren <strong>als</strong> problematische Umweltunsicherheit, die<br />

immer schneller Anpassung der Organisationen erfordert vgl. Reichwald und Piller (2006, S. 33) und<br />

Arthur (1999).<br />

3 In ersten Betrachtungen wurden bereits positive Folgen für die gesellschaftliche Wohlfahrt durch<br />

Kunden <strong>als</strong> Quelle von Innovationen antizipiert (Henkel & von Hippel, 2004), insbesondere weil sie sich<br />

komplementär zu den intern in Unternehmen erarbeiteten Innovationen verhalten (Walcher, 2007, S. 273-<br />

278).<br />

4 Dieses Konzept ist 1981 bereits von Toffler (1981) <strong>als</strong> Do-It-Yourself in die Diskussion eingebracht<br />

worden und wurde durch das Internet deutlich verstärkt. Dazu gehören aber auch das durchschnittlich<br />

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