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Frauenfussball Hans Spuhler – ein Leben für die Ken 1. Klassen ...

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6 kenzeichen 3/11<br />

Maccabiah<br />

Vom 5.<strong>–</strong>13. Juli wurden in Wien <strong>die</strong> europäischen Maccabiah-<br />

Spiele durchgeführt. Hierbei handelt es sich um <strong>die</strong> grösste<br />

internationale jüdische Sportveranstaltung, <strong>die</strong> alle vier Jahre<br />

in Israel <strong>–</strong> und um zwei Jahre verschoben <strong>–</strong> in Europa oder<br />

an <strong>ein</strong>em anderen Ort auf der Welt stattfindet. Dieses Mal<br />

nahmen über 2000 Athleten aus 37 Nationen daran teil und<br />

massen sich im Golf, Tennis, Fechten, Schwimmen, Basketball<br />

und in vielen anderen Sportarten mehr.<br />

Wir durften <strong>die</strong> Schweiz mit <strong>ein</strong>er Fussballmannschaft vertreten.<br />

Die Spiele wurden während <strong>ein</strong>er Eröffnungsfeier in<br />

der Innenstadt mit diversen show acts eröffnet; danach konnte<br />

es mit dem Kräftemessen losgehen. Unsere Gegner waren<br />

Mexiko, England, Belgien und das Gastgeberland Österreich.<br />

Zwei von vier Spielen entschieden wir <strong>für</strong> uns, <strong>die</strong> anderen<br />

beiden verloren wir.<br />

Auch wenn wir uns am Schluss mit dem sechsten Rang begnügen<br />

mussten, so war all<strong>ein</strong>e <strong>die</strong> Teilnahme an <strong>ein</strong>em<br />

solchen Anlass <strong>ein</strong> unvergessliches Erlebnis. Das Durchschnittsalter<br />

unserer Mannschaft war mit Abstand das tiefste,<br />

vielleicht war auch das mit <strong>ein</strong> Grund, weshalb wir <strong>die</strong><br />

Zeit so geniessen konnten. Unser Teamgeist blieb trotz den<br />

Niederlagen ungebrochen, und da sehr viele Spiele am gleichen<br />

Ort stattfanden, nützten wir <strong>die</strong> Gelegenheit, andere<br />

Wettkämpfe zu besuchen und unsere Sportkollegen in den<br />

anderen Disziplinen anzufeuern.<br />

Während der spielfreien Zeit waren wir meistens als Mannschaft<br />

unterwegs und konnten <strong>ein</strong> wenig <strong>die</strong> Stadt mit ihren<br />

Sehenswürdigkeiten erleben.<br />

Insgesamt sahen sich 60’000 Zuschauer <strong>die</strong> sportlichen Anlässe<br />

an, unter anderem auch unsere Fussballspiele.<br />

In <strong>ein</strong>em solch grossen Rahmen mit anderen Sportlern zusammenzutreffen<br />

war <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>maliges, bereicherndes und unvergessliches<br />

Erlebnis.<br />

Trotzdem sei kurz erwähnt, dass alle Delegationen bei jedem<br />

Transport mit dem Bus vom Hotel zu den Austragungsorten<br />

von Polizisten begleitet und wir auch im Hotel rund um<br />

<strong>die</strong> Uhr von Sicherheitsleuten bewacht wurden. Wir können<br />

nicht beurteilen, ob das mit der Grösse des Anlasses zu tun<br />

hatte oder eher damit, dass Maccabiah <strong>ein</strong>e jüdische Veranstaltung<br />

ist <strong>–</strong> unserer Freude konnte es k<strong>ein</strong>en Abbruch tun.<br />

Wir danken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gelegenheit, <strong>die</strong> uns hier gegeben wurde<br />

<strong>–</strong> wir genossen <strong>die</strong> Zeit in Wien sehr!<br />

Avner Schächter (W3e) und Ethan Messinger (W4d)<br />

Schawuot <strong>–</strong> <strong>ein</strong> jüdisches<br />

Wochenfest<br />

Gelegentlich bleiben Schüler/innen der KEN vom Unterricht fern, weil<br />

sie mit ihrer Familie <strong>ein</strong> religiöses Fest feiern. Julia Rabner (N2a), Géraldine<br />

Nordmann (N4a) und Ana Rabner (N4a) berichten im folgenden<br />

Artikel über das jüdische Wochenfest Schawuot, das 50 Tage nach dem<br />

Pessachfest stattfindet und <strong>die</strong>ses Jahr auf den 8. Juni fiel.<br />

Der herrliche Duft frisch gebackenen Käsekuchens steigt uns direkt in <strong>die</strong> Nase,<br />

wenn wir an Schawuot denken. Die ganze Familie ist versammelt, es werden<br />

zahlreiche Freunde <strong>ein</strong>geladen, der Tisch ist festlich angerichtet und in der<br />

Küche steht das Essen bereit. Im Judentum beginnt <strong>die</strong>ses Fest mit Sonnenuntergang.<br />

Das bedeutet, dass der Feiertag am Abend anfängt. Wenn wir von<br />

der Schule nach Hause kommen, helfen wir bei den Vorbereitungen. Meistens<br />

müssen in der Küche noch <strong>die</strong> letzten Köstlichkeiten fertig hergerichtet, <strong>die</strong><br />

Tische gedeckt oder sonstige kl<strong>ein</strong>ere Arbeiten abgeschlossen werden. Wenn im<br />

Haus alles erledigt ist, bereiten wir uns selbst auch vor, indem wir uns mit Vorfreude<br />

auf den Anlass festlich anziehen. Auf dem Weg in <strong>die</strong> Synagoge lassen<br />

wir den Alltag hinter uns und freuen uns auf <strong>die</strong> folgende Zeit im Familien- und<br />

Freundeskreis. In der Synagoge beginnt der Feiertag nun richtig. Es werden<br />

spezielle Gebete gesagt, wir singen viel und <strong>ein</strong>e fröhliche Stimmung verbreitet<br />

sich. Nach dem Gottes<strong>die</strong>nst spazie-<br />

ren wir mit knurrenden Mägen nach<br />

Hause. Wir empfangen unsere Gäste<br />

oder werden von den Gastgebern<br />

empfangen. Das köstliche Essen wird<br />

aufgetischt. An <strong>die</strong>sem Feiertag verzehren<br />

wir k<strong>ein</strong>e Fleischprodukte,<br />

sondern vorzugsweise Milchspeisen.<br />

Am nächsten Morgen stehen wir relativ<br />

früh auf, um rechtzeitig zum<br />

Gottes<strong>die</strong>nst in der Synagoge zu<br />

ersch<strong>ein</strong>en. Den Höhepunkt des Gebets<br />

bildet <strong>die</strong> Lesung aus dem Buche<br />

Ruth. In <strong>die</strong>sem Buch wird <strong>die</strong><br />

Geschichte der Moabiterin Ruth erzählt,<br />

<strong>die</strong> aus Liebe zu ihrer Schwiegermutter<br />

Noomi zum Judentum<br />

konvertiert.<br />

Zusätzlich zur Lesung aus dem Buche<br />

Ruth wird <strong>ein</strong> Abschnitt aus<br />

der Tora, der Bibel, vorgelesen. Im<br />

Mittelpunkt steht hier <strong>die</strong> Aufzäh-<br />

Milchspeisen<br />

Im Judentum befolgen wir strikte<br />

Regeln hinsichtlich der Trennung<br />

von Milch und Fleisch. Dies<br />

geht darauf zurück, dass in der<br />

Tora (altes Testament) dreimal<br />

folgender Vers vorkommt: «Du<br />

sollst <strong>ein</strong> Zickl<strong>ein</strong> nicht in der<br />

Milch s<strong>ein</strong>er Mutter garen.»<br />

Daraus schlossen <strong>die</strong> Weisen,<br />

dass Milch- und Fleischkonsum<br />

komplett zu trennen seien.<br />

An Schawuot pflegen wir vorwiegend<br />

Milchspeisen zu essen,<br />

da in der Tora steht: «Und ich<br />

bin herniedergefahren, dass<br />

ich sie errette aus der Ägypter<br />

Hand und sie herausführe aus<br />

<strong>die</strong>sem Lande in <strong>ein</strong> gutes und<br />

weites Land, in <strong>ein</strong> Land, darin<br />

Milch und Honig fliesst.»

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