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Altstadtsanierung am "Pelô"

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266 Zus<strong>am</strong>menfassung: Die Kontinuität der elitären Struktur des politischen Systems<br />

konnte. Wie gezeigt wurde, ist dies auch in der Neuen Republik (noch) nicht anders. Ent-<br />

scheidend ist hierbei die Bestimmung der Rolle der Militärs als politischer Akteur innerhalb<br />

des demokratischen politischen Systems. Auch in der Neuen Republik konnten sich die Streit-<br />

kräfte im neuen politischen System die Stellung einer Vetomacht sichern. Ihren politischen<br />

Einfluß benutzen sie allerdings insbesondere zur Aufrechterhaltung der elitären Machtstruktur<br />

und nicht als vermittelnde Instanz bei Konflikten zwischen verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Gruppen. Die politische Position der Militärs ist eindeutig, sie unterstützen mit allen Mitteln<br />

die konservativ-liberalen Machthaber und wenden sich gegen den gewachsenen politischen<br />

Einfluß der brasilianischen Linken. Nahezu jeder von den Streitkräften unterstützte Putsch in<br />

der brasilianischen Geschichte war mit der Befürchtung verbunden, daß linke sozialreformisti-<br />

sche Gruppen die Macht im Staat übernehmen könnten. Genau vor diesem Hintergrund lassen<br />

sich auch die Putschgerüchte von 1993 (s.o) interpretieren, die dann auftauchten, als die<br />

Gefahr bestand, daß "Lula" an die Spitze der Macht gelangen könnte. Bisher ist es den<br />

vorherrschenden Eliten der Neuen Republik gelungen, diese Gefahr mit politischen Mitteln<br />

abzuwenden. Für die Präsidentschaftswahl 1998 besteht jedoch erneut die Möglichkeit eines<br />

Linksrucks, zumal sich Cardoso, gemäß der aktuellen Verfassung, erst nach dem Aussetzen<br />

einer Legislaturperiode erneut zur Wahl stellen kann. Ein geeigneter Kandidat, der von den<br />

konservativen Kreisen und den Militärs unterstützt wird, ist derzeit noch nicht in Sicht. Sollte<br />

es einem sozialreformistischen Präsidentschaftskandidaten gelingen, bei den nächsten Wahlen<br />

die Stimmenmehrheit auf sich zu vereinigen, wird sich zeigen, wie stabil die Demokratie der<br />

Neuen Republik wirklich ist.<br />

3. Das "Wesen" der politischen Kultur<br />

Welcher Präsident oder welche Partei auch immer im Verlauf der Geschichte an der Spitze<br />

des brasilianischen Staates stand, an dem Einfluß der traditionellen Eliten hat sich kaum<br />

etwas geändert - und die Militärs, als Teil der politischen Elite, haben hierzu entscheidend<br />

beigetragen. In diesem Sinne vertrete ich hier die These einer "demokratiefeindlichen<br />

Regierungstradition". Gemeint ist d<strong>am</strong>it nicht, daß Brasilien seit Generationen unter der<br />

Herrschaft wechselnder "demokratiefeindlicher" Regime stehe, sondern daß sich eine kleine<br />

politische Elite, unabhängig vom politischen System, mit der politischen Unterstützung der

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