31.12.2012 Aufrufe

Verlangen Sie kostenlos unseren Gesamtkatalog ... - msw-winterthur

Verlangen Sie kostenlos unseren Gesamtkatalog ... - msw-winterthur

Verlangen Sie kostenlos unseren Gesamtkatalog ... - msw-winterthur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Editorial<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Lernende,<br />

liebe Eltern und ehemalige <strong>msw</strong>’ler,<br />

liebe Freunde und Mitarbeitende der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong><br />

Zukunft<br />

Auf dem Titelblatt dieser Ausgabe des <strong>msw</strong>-info steht<br />

unsere Zukunft: die Lernenden. Der Lehrstart 2010 lief<br />

viel versprechend an und wir blicken optimistisch vorwärts.<br />

Die meisten Lernenden sind sich sicher, den richtigen Zug<br />

bestiegen zu haben. Der eine wäre vielleicht lieber mit dem<br />

InterCity-Zug unterwegs, während der andere gerne gemütlich<br />

mit dem „Bummler“ die Landschaft geniessen würde.<br />

Super ist, eingestiegen sind sie alle und auf der ersten Etappe<br />

auch gut angekommen.<br />

Mit der Zukunft der Schweizer Berufsbildung beschäftigen<br />

sich viele: Bundesämter, Organisationen der Arbeitswelt<br />

(Verbände), kantonale Stellen, Betriebe, die Stadt Winterthur,<br />

Berufsfachschulen, verschiedene Konferenzen, die <strong>msw</strong><strong>winterthur</strong><br />

und Einzelpersonen. Mit dem Bildungsbericht<br />

2010 haben nun alle eine einheitliche Diskussionsbasis.<br />

Denn neben all den Erfolgsmeldungen der Schweizer<br />

Berufsbildung liegen einige Diskussionspunkte auf dem<br />

Tisch. Neben den bekannten Themen (Erhöhung der Gymnasialquoten,<br />

die demografische Entwicklung, die gestiegenen<br />

Anforderungen) wird unter anderem auch hinterfragt, ob die<br />

heutige Berufsausbildung die jungen Leute auch wirklich für<br />

die Anforderungen der Zukunft vorbereitet. Wie begegnen<br />

wir der immer kürzeren Halbwertszeit des Wissens? Benötigen<br />

wir Spezialisten oder Generalisten – oder von beidem<br />

ein wenig?<br />

Weichenstellungen für die Zukunft sind notwendig und<br />

heikel zugleich. Der Austausch ist extrem wichtig, um eine<br />

breit abgestützte, gangbare und zugleich zukunftsträchtige<br />

Lösung zu finden. In diesen Diskussionen müssen neue<br />

Sichtweisen, kontroverse, ja provokative Punkte ihren Platz<br />

haben. Nur so verändert sich etwas zum Besseren. Besonders<br />

erfrischend fand ich einige Bemerkungen von Ludwig<br />

Hasler (Philosoph, Publizist, Redner) in seinem Buch „Des<br />

Pudels Fell – Neue Verführung zum Denken“. Lassen wir uns<br />

gemeinsam, rund ums Thema Bildung, anhand einiger Zitate<br />

von ihm zum Denken verführen:<br />

„Heranwachsende müssen<br />

– konkret – erfahren,<br />

was in ihnen steckt und<br />

was sie in der Welt ausrichten<br />

können.<br />

In Situationen, die sie als<br />

Aufforderung zum Tätigwerden<br />

wahrnehmen –<br />

und als Tätigkeitsfeld ihrer<br />

potenziellen Bedürfnisse<br />

und Fähigkeiten.<br />

Erst das Tätigsein und das<br />

Interagieren mit unserer<br />

Umwelt führen zur Intelligenz.<br />

Je vielfältiger die Interaktionsmöglichkeiten,desto<br />

höher die Intelligenz.<br />

Intelligenz ohne Körper macht keinen Sinn. … Unsere Intelligenz<br />

sitzt im Körper. … Ein Organismus lebt ungleich mehr<br />

vom direkten, also sinnlich-leiblichen Kontakt mit der Umwelt,<br />

vor allem aber von der Fähigkeit, diese Kontakte unaufhörlich<br />

zu verfeinern, zu raffinieren. Eben dies vernachlässigt<br />

die heutige Bildungspolitik. …<br />

Der eigentliche Zweck aller Bildung, das Handeln, gerät so<br />

aus dem Blick. … Entscheidend ist, wer etwas weiss. Und<br />

dieses WER stärkt sich nicht durch Wissenserwerb, sondern<br />

durch tätige Auseinandersetzung mit seiner Umwelt.<br />

Ergo: Umwelteinsatz ist das ideale Korrektiv zur Konjunktur<br />

rein kopflastiger Bildung. Bildung mit Hand und Fuss. Bildung<br />

als Handwerk. Bildung als Aufforderung zum Handeln.<br />

Handeln als einzig reale Freiheit: Fuss fassen in der Welt. Die<br />

Welt anpacken, sie formen und gestalten. Der Königsweg<br />

zum ICH, zum SELBST, zum SUBJEKT.<br />

Vielleicht ergeht es Ihnen wie mir. In diesen Zitaten erkenne<br />

ich die Berufsbildung eindeutig wieder. Durch die Wahl<br />

der wichtigen und richtigen Ausbildungsschwerpunkte lässt<br />

sich die Verbindung von Wissen und praktischer Arbeit im<br />

bestehenden Berufsbildungssystem ausgezeichnet umsetzen.<br />

Welch grosser Vorteil gegenüber einer rein schulischen<br />

Ausbildung! Die Ansicht von Ludwig Hasler deckt sich auch<br />

mit Erfahrungen aus Betrieben, die davor warnen, in die Berufsreformen<br />

zu viel Schulstoff hineinzupacken. Das führt<br />

dazu, dass praktisch Begabte bestimmte Berufe nicht mehr<br />

erlernen können und wir schlussendlich unter einem Mangel<br />

an Fachkräften leiden werden.<br />

Nun, Gedanken zur Zukunft machen sich viele und vermutlich<br />

liegen all die verschiedenen Ansichten und Ideen gar<br />

nicht so weit auseinander. Ich bin gespannt, was die Diskussionen<br />

noch so alles ergeben werden. Klar ist vor allem, dass<br />

wir an der <strong>msw</strong>-<strong>winterthur</strong> optimale Strukturen bieten, die<br />

jegliche Art von integrierter Ausbildung zwischen Schule<br />

und Praxis nachhaltig umsetzen kann.<br />

Herzlich<br />

Bruno Weilenmann<br />

Direktor<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!