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Rundumerneuerung für Urlaubsparadies Maspalomas hat das gesündeste Klima der Welt und herrlicheSandstrände am erfrischenden Atlantik. Gran Canaria ist außerdem bequem in ein paar Flugstunden erreichbar, die Versorgung mit Lebens- und Genussmitteln ist einwandfreier europäischer Standard. Aber was nutzt das, wenn zum 50-jährigen Jubiläum des Tourismus die Zeichen der Zeit im Stadtbild nicht mehr zu übersehen sind. Da muss eine Generalsanierung her, dachten sich die Stadtväter und begannen ein Renovierungskonzept auszuarbeiten. Mit Hilfe der kanarischen Regierung, die auch an einem gut gehenden Tourismus interessiert ist, mit Unterstützung lokaler Unternehmer, die sich bessere Umsätze erhoffen und unter Mitarbeit internationaler Experten, die wohl als einzige sofort ihr Honorar kassierten, wurde ein umfassendes Konzept erstellt. Am 19. Juni präsentierten der kanarische Regierungschef Paulino Rivero, der Inselpräsident von Gran Canaria, Miguel Bravo de Laguna und der Bürgermeister von San Bartolomé de Tirajana, Marco Aurelio Pérez Sánchez den Generalsanierungsplan für Maspalomas vor Journalisten, Unternehmern und interessierten Bürgern. Der Modernisierungsplan ist im Amtsblatt der Kanaren unter dem Titel „Plan para la modernización, mejora e incremento de la competitividad de San Bartolomé de Tirajana” (Plan zur Modernisierung, Verbesserung und Steigerung der Konkurrenzfähigkeit von San Bartolomé de Tirajana) veröffentlicht worden. Nach der offiziellen Einspruchsfrist sollte Mitte August mit der Durchführung begonnen werden können. Das heißt, wenn bis dahin die Finanzierung gesichert ist, was nicht nur angesichts der amtlichen Sommerpause eher unwahrscheinlich ist. Auf jeden Fall gibt sich das Rathaus von Maspalomas nicht mit Kleinigkeiten ab. Mindestens 16 Projekte sind fertig geplant, weitere sollen folgen. Um die Sache realisieren zu können, werden sogar Bauvorschriften geändert, es wird mit der Unterstützung anderer Verwaltungsebenen wie der Regierungen von Gran Canaria, der Kanaren und Spaniens gerechnet, und nicht zuletzt mit der Mitarbeit der Küstenbehörde. Bei der Präsentation in Maspalomas wurde auch bekannt gegeben, wie das ambitionierte Projekt finanziert werden soll. 12 GRAN CANARIA Olé August 2012 Ignacio Díaz, ein Anwalt im Dienste der kanarischen Regierung, erklärte das Modell, nach dem die Investitionsreserven kanarischer Unternehmen flüssig gemacht werden sollen. Auf den Kanaren gibt es eine Steuerbestimmung, nach der Gewinne für einige Jahre nicht versteuert werden müssen, sofern sie innerhalb dieser Frist für Investitionen verwendet werden. Ignacio Díaz schlug vor, diese Reserven in die Finanzierung des Projekts Maspalomas einfließen zu lassen. Das wäre vor allem für kleinere Firmen eine Alternative, da diese mit wenig Geld in der Hinterhand kaum eigene Investitionen tätigen könnten. Nicht alle glauben allerdings an diese Idee. So sagt etwa der Präsident einer bekannten Unternehmergruppe: „Der Finanzierungsplan klingt so weit ganz vernünftig, fraglich ist allerdings, ob Unternehmen, die etwas auf der hohen Kante haben, sich dazu verlei- Hotel Bohemia ten lassen, dieses Geld in Projekte anderer Firmen zu stecken, die womöglich sogar Konkurrenten sind.“ In jedem Fall dürfte der Erneuerungsplan ein Ansporn sein, die Destination Maspalomas attraktiver zu machen. Auch wenn nicht alle Vorhaben sofort in Angriff genommen werden können, wird sich das Stadtbild sicher schnell zum Vorteil verändern. Schon ohne offiziellen Renovierungsplan hat sich in den letzten Monaten schon einiges getan. So ist das ehemalige Hotel Apolo mit großem Aufwand umgebaut worden und wird als Hotel Bohemia in Kürze die ersten Gäste beherbergen. Apartamentos Carmen wartet auf Renovierung
Das Gloria Palace hat eine umfassende Renovierung erfahren und in Patalavaca hat das ehemalige Steigenberger als Radisson Blu seine Pforten für Luxustourismus geöffnet. Im vorliegenden Renovierungsplan sind 36 Hotels und Bungalowanlagen erfasst, aber es gibt weitere knapp 400 Objekte, die sich daran beteiligen können. Die Besitzer müssen ein paar Bestimmungen erfüllen, dann können sie die Aufnahme in den Renovierungsplan beantragen und in den Genuss der dafür vorgesehenen Vorteile kommen. Während also die Hotels als einzelne Unternehmen am Renovierungsplan teilnehmen gibt es natürlich auch genug für die öffentliche Hand zu planen. Das beginnt bei einem neuen Verkehrskonzept, worunter vor allem eine Verkehrsberuhigung zu verstehen ist. Neue Fußgängerzonen, neue Radwege, der Rückbau der GC-500 sowie die Instandsetzung von defekten Straßen gehören hierzu. Mit Unterstützung des Küstenamts soll eine durchgehende Promenade von Bahía Feliz bis Meloneras GC Ole Februar 14.01.2012 16:28 Seite 1 Straßensanierung San Agustín �� Hotel RIU Don Miguel entstehen. Ein ganzheitliches Konzept für Grünflächen in der touristischen Zone steht ebenfalls auf dem Programm. Außerdem sollen ungenutzte Flächen mit Freizeitparks zu touristischen Attraktionen aufgewertet werden. Nicht zuletzt steht eine Sanierung der vielen Einkaufszentren an, wobei die Stadtverwaltung Hand in Hand mit den privaten Eigentümern dieser Anlagen zum Erfolg kommen will. Ein ambitioniertes Vorhaben, das sich da die Gemeinde San Bartolomé in den Kopf gesetzt hat. Ein lange fälliger Schritt, sagen die Reiseveranstalter, wenn die Destination nicht ins Hintertreffen geraten will. Ein Impuls für die Wirtschaft, die mit Investitionen von mehr als 400 Millionen Euro rechnet. Eine Entspannung für den Arbeitsmarkt, der Beschäftigung für 25.000 Arbeitssuchende erwartet. Und ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft, an dem beim Welttourismustag am kommenden 27. September die ganze Welt teilhaben soll. J.P. �� GRAN CANARIA Olé August 2012 13
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