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RENOvIERUNGSMESSE IN MASpALOMAS
Am 13. und 14. Juli stand das Kongresszentrum
Expomeloneras ganz im
Zeichen der Bauwirtschaft. Von riesigen
Maschinen, Kränen und LKWs bis zu dekorativen
Innenausstattungselementen
konnte der Besucher einen Eindruck aktueller
Tendenzen gewinnen. Zeitlich zu
den ambitionierten Plänen des Rathauses
von Maspalomas passend diente die
Messe als Bühne für Vorträge von Politikern
und Experten, bei denen die Zukunft
des Tourismus in Maspalomas im Mittelpunkt
stand.
Der 2. „Salón de la Renovación Turística”
wurde standesgemäß vom Präsidenten
der kanarischen Regierung, Paulino
Rivero eröffnet. Mit von der Partie waren
auch Inselpräsident Bravo de Laguna und
Bürgermeister Pérez Sánchez, die nach der
offiziellen Eröffnung einen Rundgang durch
die Messehalle absolvierten. Während
Paulino Rivero Seitenhiebe an die Madrider
Regierung austeilte, weil diese von den
Autonomen Regionen wie den Kanaren
weitere Sparmaßnahmen fordert, machte
der Bürgermeister von Maspalomas
Werbung für den Renovierungsplan, über
den wir auf Seite 12 ausführlich berichten.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen
Lage herrschte bei den ausstellenden
Firmen gedämpfter Optimismus. Der
Tourismus soll für den Aufschwung sorgen,
diese Branche sei nach wie vor der Motor
der spanischen Wirtschaft, waren sich
die anwesenden Politiker einig. Auch
Experten schließen sich dieser Meinung
an, so wie der Direktor der spanischen
Tourismusbehörde Turespaña, Manuel
Butler Halter. In seinem Vortrag zum
Abschluss der Messe stellte er den neuen
Vier-Jahres-Plan vor, der für frischen Wind
im spanischen Fremdenverkehrsgeschäft
sorgen soll. Internationale Präsenz um
neue Kunden zu gewinnen und bessere
Koordination zwischen Privatwirtschaft
und öffentlicher Verwaltung sind die
Schwerpunkte des Programms, das
Spanien und Maspalomas wieder auf die
Überholspur bringen soll.
AKTUELL
• AUGUST 2012
KAMpf UM dIE STRASSE
La Aldea de San Nicolás fühlt sich von
kanarischer und spanischer Regierung
vernachlässigt. Seit Jahrzehnten
kämpft das abgelegene Fischerdorf
um eine leistungsfähige und sichere
Straßenverbindung mit der Hauptstadt
Las Palmas. Nachdem das Projekt
schließlich nach endlosen Verhandlungen
genehmigt worden war, begann man
im November 2009 mit dem Bau des
Abschnitts La Aldea - El Risco. Am 1. Juni
2012 wurden die Arbeiten eingestellt,
aus Geldmangel, wie es in offiziellen
Erklärungen hieß.
Für ihre Straße gehen die Bewohner
von La Aldea auf die Straße. Am 5. Juli
2012 versammelten sich an die 2.000
„Aldeanos” und Sympathisanten aus
anderen Gemeinden in der Inselhauptstadt
Las Palmas, um für den Bau der Straße
zu demonstrieren, eine Straße mit einer
Geschichte voller Schwierigkeiten. Im
Jahr 1917 wurde der Bau der GC-200
genehmigt, aber erst 1959 konnten die
ersten Fahrzeuge die enge und kurvige
Straße benutzen. Die Fahrzeit zwischen La
Aldea und Agaete beträgt etwa 45 Minuten
und dabei sind mehr als 350 Kurven zu
bewältigen. Das Verkehrsaufkommen
hält sich in Grenzen, vor allem wegen der
Gefährlichkeit der Strecke, neben der die
steilen Klippen oft 500 Meter bis zum
Meer abfallen. Dazu kommt, dass bei
Regen oder starkem Wind Geröll auf die
Fahrbahn fällt und die Straße deshalb
mehrmals im Jahr gesperrt werden muss.
Bisher sind etwa 60 % des Abschnitts von
La Aldea bis El Risco fertiggestellt. Für
den Rest fehlen 40 Millionen Euro. Laut
Planung sollte die neue Straße ab 2014
befahrbar sein, dieser Termin wird aber
wohl nicht mehr einzuhalten sein.
Die Bewohner von La Aldea sind
verständlicherweise über die erneute
Verzögerung verärgert. Immerhin würden
sie auf der neuen Straße in 15 Minuten
nach Agaete fahren können, das wäre ein
Drittel der bisher benötigten Zeit. Und, was
nach Ansicht der zukünftigen Benutzer viel
wichtiger ist, die Fahrt nach Las Palmas
würde für die Autofahrer viel sicherer
sein als auf der Straße aus den 1950er
Jahren, die noch einige Jahre die einzige
Verbindung mit der Hauptstadt bleiben
wird.
BLAUE fLAGGE füR MELONERAS
Nach einem
Jahr Pause darf
sich der Strand
von Meloneras
wieder mit der
Blauen Flagge
schmücken.
Das prestigeträchtigeÖkosiegel,
das die
Stiftung für Umwelterziehung
FEE (Foundation
for EnvironmentalEducation)
mit Sitz in Kopenhagen jährlich
an Strände und Sporthäfen vergibt, die
bestimmten Umwelt-, aber auch Serviceansprüchen
entsprechen, war dem Strand
im vergangenen Jahr aberkannt worden.
Grund dafür war der fehlende Rettungsdienst,
der nun wieder über die Sicherheit
der Badegäste wacht. Bürgermeister Pérez
Sánchez ließ es sich nicht nehmen,
zum Beginn der Badesaison persönlich
das Banner zu hissen.
Mit insgesamt sechs Blauen Flaggen ist
nun Maspalomas die kanarische Gemeinde
mit den meisten Anerkennungen des
FEE. Neben Meloneras haben die Strände
von San Agustín, Maspalomas und Playa
del Inglés die strengen Auflagen erfüllt.
Dazu kommen die Auszeichnungen für den
Jachthafen Pasito Blanco und eine spezielle
Erwähnung des Interpretationszentrums
der Dünen von Maspalomas.
Weitere Strände Gran Canarias mit
Blauen Flaggen:
Las Canteras und El Confital in Las Palmas
Melenara, Hoya del Pozo und Salinetas in
Telde
Amadores und Puerto de Mogán in Mogán,
dessen Jachthafen ebenfalls die Blaue
Flagge behielt.
GRAN CANARIA Olé August 2012 19