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Nimm's leicht - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung

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nach Zuchtpotenzial oder Laktationsstadium<br />

der Kuh entscheiden, ob er die<br />

Kuh künstlich besamen oder durch<br />

Natursprung belegen lässt.<br />

Da eine Bullenbox wegen den Gülleabwurfschächten<br />

bei planbefestigten<br />

Laufgängen oder Güllerührschächten<br />

bei Spaltenböden mit Unterkellerlagerung<br />

nicht mehr so einfach in oder an<br />

einen bestehenden Stall zu integrieren<br />

ist, scheuen sich viele Betriebsleiter<br />

zum nachträglichen Ein- oder Anbau.<br />

<strong>Die</strong>se Entscheidung hatte in der Vergangenheit<br />

schon fatale Folgen.<br />

Verantwortung für mitarbeiter<br />

Es gibt aber auch Beispiele, wo man die<br />

Vorteile eines Deckbullen gezielt nutzt,<br />

ohne die Gefahren zu vergessen. So auf<br />

dem Antonius-Hof im hessischen<br />

Haimbach nahe Fulda. Dort wird eine<br />

110-köpfige Milchviehherde plus<br />

Nachzucht gehalten. Der Hof gehört<br />

zum Antoniusheim, einem heilpädagogischen<br />

Zentrum, das 60 behinderten<br />

Menschen Arbeit bietet. In der<br />

Viehhaltung arbeiten 20 Mitarbeiter<br />

mit einer Behinderung und 2 Landwirte<br />

mit einer pädagogischen Zusatzausbildung.<br />

Herdenmanager Marco Kimpel berichtet:<br />

„In unserer Herde wird der<br />

überwiegende Teil der Kühe durch<br />

künstliche Besamung gezielt angepaart.<br />

<strong>Die</strong> restlichen Kühe, insbesondere<br />

diejenigen, die nach mehrmaligem<br />

Besamen noch nicht trächtig geworden<br />

sind, bringen wir zum Deckbullen.<br />

Einen Deckbullen in unserer<br />

Herde frei laufen zu lassen, wäre jedoch<br />

unverantwortlich. Daher hatten wir<br />

uns bereits 1994 entschieden, eine<br />

Deckbullenbox an den bestehenden<br />

Kuhstall anzubauen.“ <strong>Die</strong> Bullenbox ist<br />

8 Meter lang und 4 breit. Sie ist in der<br />

Mitte geteilt. Eine Hälfte besteht aus<br />

einer überdachten, eingestreuten Box,<br />

die andere Hälfte dient als Freilauf für<br />

den Deckbullen. <strong>Die</strong> Box hat durch die<br />

Teilung einen entscheidenden Vorteil:<br />

Vor dem Eintreiben der Kuh wird der<br />

Bulle im überdachten Bereich eingesperrt.<br />

Danach wird die brünstige Kuh<br />

in den Freilaufbereich gebracht. Nach<br />

dem Deckakt wird der Bulle entweder<br />

im Fangfressgitter eingefangen oder<br />

wieder in den überdachten Bereich getrieben.<br />

Nun kann die Kuh wieder<br />

ohne Gefahr aus der Bullenbox in den<br />

Stall gebracht werden.<br />

Bei Neubauten einplanen<br />

Der Freilaufbereich ist mit 2 m hohen<br />

und 6 cm dicken Eisenstangen umwehrt.<br />

Dabei wurden die Eisenstangen<br />

im Abstand von jeweils 34 cm aufgestellt<br />

– Platz genug, um im Gefahrfall<br />

die Box sicher zu verlassen. Marco<br />

Kimpel möchte allein aus Sicht der Arbeitssicherheit<br />

nicht mehr auf die Unterbringung<br />

des Deckbullen in der<br />

Bullenbox verzichten. Er gibt aber auch<br />

zu bedenken, dass die Anbaulösung<br />

nicht die Ideallösung darstellt. Er rät<br />

daher allen Milchviehhaltern, sich bereits<br />

vor dem Bau eines Milchviehstalles<br />

Gedanken über den möglichen<br />

Standplatz einer Bullenbox zu machen,<br />

damit sie später bei Bedarf am bestmöglichen<br />

Standpunkt im oder am<br />

Stall errichtet werden kann.<br />

■<br />

Benedikt Rodens<br />

Jürgen Lamm<br />

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

mit einer Gabel oder einem stock wird der Bulle<br />

in den überdachten Bereich getrieben<br />

Nun ist der Bulle in einem abgesicherten Bereich<br />

Jetzt wird die brünstige Kuh hineingetrieben<br />

Nach dem Deckakt kann der Bulle praktisch von<br />

außen stehend mit stock oder Gabel von der Kuh<br />

getrennt und wieder im überdachten Bereich<br />

eingesperrt werden<br />

Juni I 11 LSV kompakt 9

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