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Städtische Wohnungspolitik in der Weimarer Republik 1918-1933

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Abb.16 Schumacher: Bebauungsplan für Köln l<strong>in</strong>ksrhe<strong>in</strong>isch<br />

Politische Intention und städtebauliche Entwicklung<br />

1922 fanden dementsprechend e<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dungen statt, zugleich wurden<br />

die Verkehrswege ausgebaut, e<strong>in</strong> neuer Bahnhof (am Aachener Weiher), e<strong>in</strong>e<br />

weitere Brücke (die Mülheimer Brücke), e<strong>in</strong>e Vergrößerung des Flughafens<br />

Butzweiler Hof und e<strong>in</strong>e erste Kraftwagenstraße von Köln nach Bonn errichtet. 119<br />

Im Wohnungsbau blieb die Stadt jedoch im Unterschied zu Frankfurt und Berl<strong>in</strong><br />

trotz <strong>der</strong> großer Mängel zurückhaltend:<br />

„Mit Ausnahme <strong>der</strong> Errichtung von Behelfswohnungen <strong>in</strong> Baracken, Schulen und<br />

sonstigen Gebäuden hat die Stadt selbst ke<strong>in</strong>e Wohnungen gebaut, son<strong>der</strong>n<br />

lediglich <strong>in</strong> Art e<strong>in</strong>er Baubank die Bereitstellung und Hergabe <strong>der</strong> Baugel<strong>der</strong><br />

betrieben. Die Ausführung erfolgt sowohl durch Privatbauherren wie durch<br />

geme<strong>in</strong>nützige Bauvere<strong>in</strong>igungen.“ 120<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Weimarer</strong> Zeit bedeutendste Kölner Wohnbaugesellschaft war die<br />

1913 gegründete „geme<strong>in</strong>nützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau“ (GAG),<br />

auf die die Stadt noch satzungsgemäß gesicherten E<strong>in</strong>fluß hatte. 121 Nach e<strong>in</strong>er<br />

Festschrift des Architekten- und Ingenieurvere<strong>in</strong> für den Nie<strong>der</strong>rhe<strong>in</strong> und<br />

Westfalen und Köln von 1927 sollte es Aufgabe <strong>der</strong> Gesellschaft se<strong>in</strong><br />

„durch e<strong>in</strong>heitliche und zweckmäßige Erschließung geeigneter größerer<br />

Geländeflächen die Erstellung von E<strong>in</strong>familienhäusern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Großstadt zu<br />

ermöglichen. Planmäßig sollte <strong>in</strong> den Außenbezirken die Schaffung von<br />

Kle<strong>in</strong>haussiedlungen <strong>in</strong> die Wege geleitet werden.“ 122<br />

Zunächst verfolgte die geme<strong>in</strong>nützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau<br />

überwiegend das Konzept e<strong>in</strong>es traditionellen Wohnungsbaus und sorgte für<br />

räumliche Durchmischung mit dem Ziel, weltanschaulich-politisch geschlossene<br />

Großsiedlungen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. 123 Erst im Laufe <strong>der</strong> zwanziger Jahre rückte die<br />

Gesellschaft vom E<strong>in</strong>familienhausbau ab und begann <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

119 Fussbroich, 1997, S.39.<br />

120 Architekten- und Ingenieurvere<strong>in</strong>, für den Nie<strong>der</strong>rhe<strong>in</strong> und Westfalen und Köln (Hg.): Köln,<br />

Bauliche Entwicklung 1888-1927, Köln 1927, S.89.<br />

121 Ebd., S.88.<br />

122 Ebd., S.87-88.<br />

123 Schulz, 1997, S.158.<br />

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