Bericht - Volksbank-Jestetten
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Geschäftsbericht<br />
2009
2 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010
Grußwort<br />
des Vorstandes<br />
Sehr geehrte Mitglieder, Kunden und<br />
Geschäftsfreunde unserer <strong>Volksbank</strong>,<br />
das Geschäftjahr 2009 stand fest im Fokus sich<br />
erholender Geld- und Kapitalmärkte. So können<br />
wir heute rückblickend auf den Jahresabschluss<br />
2009 von einem ordentlichen Geschäftsergebnis<br />
sprechen. Einer leicht gestiegenen Kreditnachfrage<br />
standen weitere Zuwächse im Einlagenbereich<br />
unserer Bank gegenüber. Unser Geschäftsmodell<br />
zeichnet sich weiterhin als sicherer Hafen<br />
für die Geldanlagen unserer Kunden aus. Die<br />
Ertragslage unserer Bank hat sich im <strong>Bericht</strong>sjahr<br />
deutlich verbessert. Wir blicken mit Zuversicht<br />
in die geschäftliche Entwicklung unserer <strong>Volksbank</strong><br />
und werden Sie, verehrte Mitglieder und<br />
Kunden, auch weiterhin als kompetenter Partner<br />
in allen finanziellen Angelegenheiten begleiten<br />
und getreu unserem Motto „...einfach persönlicher“<br />
mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Besonderer Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit und ihre<br />
stets große Leistungsbereitschaft. Ebenso danken wir allen Mitgliedern und Kunden für Ihre Treue<br />
und Verbundenheit zu unserem Institut.<br />
Wir versprechen Ihnen auch in Zukunft ein verlässlicher Partner zu sein. Nehmen Sie uns beim Wort<br />
- wir freuen uns auf Sie!<br />
Der aktuelle Geschäftsbericht gibt Ihnen einen Einblick in unsere schöne Region. Wir laden Sie ein zu<br />
einer kleinen Informations- und Fotoreise.<br />
Freundliche Grüße<br />
Thomas Bommer Clemens Kirchherr<br />
v. links: Thomas Bommer, Clemens Kirchherr<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
3
Blick vom Frankengraben nach <strong>Jestetten</strong> St. Valentin-Kirche in Lottstetten<br />
Rotes Haus in Altenburg Rheinfall in Neuhausen<br />
4 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010
Inhalt<br />
Organisation<br />
Rückblick 2009<br />
Spendenempfänger 2009<br />
Mitgliedschaft<br />
Lagebericht 2009<br />
Vorschlag für die Ergebnisverwendung<br />
<strong>Bericht</strong> des Aufsichtsrates<br />
Jahresabschluss 2009<br />
Bestätigungsvermerk des Prüfungsverbandes<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
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Bootssteg in Altenburg Kapelle in Nack<br />
Altersheim in <strong>Jestetten</strong> Kirchturm von Altenburg<br />
6 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010
Organisation<br />
Vorstand<br />
Thomas Bommer (Vorsitzender)<br />
Jens Bernert bis 21.08.2009<br />
Roland Uhl ab 25.08.2009 bis 31.12.2009<br />
Georg Seiterich ab 01.01.2010 bis 28.02.2010<br />
Aufsichtsrat<br />
Barbara Rehm (Vorsitzende)<br />
Steuerberaterin, Lottstetten<br />
Wilhelm Abend (stv. Vorsitzender)<br />
Elektromeister, <strong>Jestetten</strong><br />
Klaus Reinicke<br />
Bankprokurist, <strong>Jestetten</strong><br />
Veronika Wuchner<br />
Personalchefin, Dettighofen<br />
Roland Uhl<br />
Unternehmensberater, <strong>Jestetten</strong><br />
Jürgen Meier<br />
Fensterbauer, <strong>Jestetten</strong><br />
Prokuristen<br />
Andrea Kwiatkowski<br />
Markus Schmidt<br />
Hauptstelle<br />
79798 <strong>Jestetten</strong>, Schaffhauser Str. 9<br />
Geschäftsstelle<br />
79798 <strong>Jestetten</strong>-Altenburg, Dorfstr. 4<br />
79807 Lottstetten, Industriestr. 30<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
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Rückblick 2009<br />
Jugendwettbewerb 2008/2009<br />
„Mehr Miteinander, mehr Menschlichkeit - Auf Dich kommt’s an“.<br />
958 Malarbeiten und 2 Filmbeiträge reichten<br />
die Schulen in unserem Einzugsgebiet beim 39.<br />
Internationalen Jugendwettbewerb der Genossenschaftsbanken<br />
ein. Das Thema lautete:<br />
„Mehr Miteinander, mehr Menschlichkeit - Auf<br />
Dich kommt’s an“.<br />
Mehrere Stunden Arbeit kostete es die Jury, um<br />
die jeweils drei besten Arbeiten der einzelnen<br />
Klassenstufen von 1 bis 10 auszuwählen.<br />
Malarbeiten Altersgruppe I / 1. - 2. Schuljahr<br />
1.-3. Platz: Adriana Azzato,<br />
Maja Isele,<br />
Michelle Wildner<br />
Malarbeiten Altersgruppe II / 3. - 4. Schuljahr<br />
1.-3. Platz: Sarah Meier,<br />
Louisa Selbert,<br />
Anina Albicker<br />
Malarbeiten Altersgruppe III / 5. - 6. Schuljahr<br />
1.-3. Platz: Flavia Fink,<br />
Lucas Mülhaupt,<br />
Rebecca Rogge<br />
Malarbeiten Altersgruppe IV / 7. - 9. Schuljahr<br />
1.-3. Platz: Tabea Minet,<br />
Cecilé Enzner,<br />
Antonia Künzli<br />
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Juroren waren Rainer Denzel, Alfons Brohammer,<br />
Rolf Wipf, Edwin Kintzi und Bettina Berndt.<br />
Zur Preisverleihung am 2. April 2009 in der<br />
Hauptstelle <strong>Jestetten</strong> begrüßte Vorstandsvorsitzender<br />
Thomas Bommer die 21 Gewinner.<br />
Thomas Bommer bedankte sich bei den jungen<br />
Künstlern für die ausgezeichneten Arbeiten und<br />
verteilte die Preise an diese Gewinner:<br />
Malarbeiten Altersgruppe V / 10. - 13. Schuljahr<br />
1.-3. Platz: Bernd Winter,<br />
Julia Hermann,<br />
Thomas Franz<br />
Film Sonderpreis / 7. bis 9. Klasse<br />
Andreas Hauser und Martin Zölle<br />
Quiz / 1. bis 9. Klasse:<br />
Nora Jean Panning,<br />
Anna Lehmann,<br />
Leonie Kreutz,<br />
Kevin Spielberg
Bankreise von Lyon nach Arles<br />
Mitten durch das Herz Frankreichs führte die<br />
Bankreise vom 18. bis 25. April 2009. Zusammen<br />
mit dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Bommer<br />
waren 47 Reiseteilnehmer mit dem Flussschiff<br />
aRosa-Luna auf der Saône und Rhône unterwegs.<br />
Nach dem Einchecken in Lyon ging es auf der Saône<br />
flussaufwärts ins Burgund nach Chalon-sur-<br />
Saône, der zweitgrößten Stadt des Burgund mit<br />
über 50.000 Einwohnern. Über die Städte Mâcon<br />
und Tournus führte die Flussreise wieder zurück<br />
nach Lyon und von dort aus weiter auf der Rhône<br />
Richtung Südfrankreich nach Arles, der Hauptstadt<br />
der Region Provence-Alpes-Côte d`Azur.<br />
Arles gehört zu den sehenswertesten Städten der<br />
Provence und besitzt zahlreiche Überreste antiker<br />
Pracht. Danach ging es flussabwärts zum südlichsten<br />
Punkt der Reise, nach Avignon. Von Avignon<br />
ging es über Vienne zurück nach Lyon, dem Ausgangspunkt<br />
der Reise.<br />
Von Lyon aus wurde die Reisegruppe vom Busunternehmen<br />
Grießer aus Dettighofen wieder sicher<br />
und gut in den Jestetter Zipfel zurück gebracht.<br />
Die gute Stimmung, die hervorragende Küche auf<br />
der aRosa-Luna und die vielen positiven Eindrücke<br />
sind allen Teilnehmern in bester Erinnerung<br />
geblieben.<br />
30. Mittelstandstag in Baden-Baden am 25. Juni 2009<br />
Der 30. Mittelstandstag der badischen <strong>Volksbank</strong>en<br />
und Raiffeisenbanken stieß in Baden-<br />
Baden erneut auf große Resonanz: Über 1.300<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer aus Handel,<br />
Handwerk, Gewerbe, Landwirtschaft sowie<br />
freien Berufen folgten der Einladung ihrer<br />
Banken in das Baden-Badener Festspielhaus.<br />
Vorstandsvorsitzender Thomas Bommer und<br />
Firmenkundenberater Markus Schmidt nahmen,<br />
zusammen mit einigen Kunden, ebenfalls teil.<br />
Unter dem Leitmotiv „Wirtschaft und Staat<br />
– die neue Deutschland AG. Rückschritt oder<br />
Rettungsanker?“ referierten und diskutierten<br />
Vizekanzler Dr. Guido Westerwelle, der frühere<br />
EnBW-Chef Professor Dr. Utz Claassen, der<br />
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-<br />
Bundestagsfraktion, Dr. Michael Meister, sowie<br />
Professor Dr. Claudia Kemfert, Deutsches<br />
In stitut für Wirtschaftsforschung, Berlin. Die<br />
Moderation übernahm wieder die Fernsehjournalistin<br />
Gundula Gause, Co-Moderatorin des<br />
„heute-journal“ im ZDF. Der Kabarettist Stefan<br />
Reusch (SWR3) brachte das Publikum mit seinem<br />
speziellen Rückblick zum Lachen.<br />
„Der Mittelstand hat bei den <strong>Volksbank</strong>en und<br />
Raiffeisenbanken Kredit, die Kreditversorgung<br />
ist intakt.“ Dies betonte Präsident Gerhard<br />
Roßwog vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband.<br />
„Die Bereitschaft, wie<br />
die Fähigkeit, Kredite an Unternehmen zu vergeben,<br />
ist unverändert gegeben“. <strong>Volksbank</strong>en<br />
und Raiffeisenbanken haben die Finanzkrise<br />
unbeschadet überstanden, so Roßwog, und<br />
profitieren von einer soliden Kapitalausstattung<br />
und einer ausgezeichneten Liquiditätssituation.<br />
„Unsere Kreditbereitschaft übersteigt<br />
die Nachfrage.“ Roßwogs Ratschlag an die Unternehmer:<br />
„Eine offene und vorausschauende<br />
Kommunikation mit der Hausbank fördert das<br />
wechselseitige Verständnis und ist in Krisenzeiten<br />
besonders wichtig. Langfristige Verbindungen<br />
zur örtlichen Bank zahlen sich aus.“<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
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Grund- und Hauptschule <strong>Jestetten</strong> Rheinufer in Altenburg<br />
Blick auf Lottstetten Straße in Rheinau<br />
10 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010
Generalversammlung der <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong><br />
Am 27. Juli 2009 fand in der Gemeindehalle<br />
<strong>Jestetten</strong> unsere Generalversammlung für das<br />
Geschäftsjahr 2008 statt.<br />
Der Jugendchor „Rückenwind“ aus Tiengen<br />
eröffnete die gut besuchte Hauptversammlung.<br />
Anschließend hieß die Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Barbara Rehm die Mitglieder und<br />
Gäste herzlich willkommen, unter ihnen Bürgermeisterin<br />
Ira Sattler und ihr Kollege Jürgen<br />
Link, Jürgen Albrecht vom Badischen Genossenschaftsverband<br />
sowie die Vertreter der<br />
Verbundpartner.<br />
Vorstandsvorsitzender Thomas Bommer sprach<br />
danach von einem schwierigen Geschäftsjahr<br />
2008, das die <strong>Volksbank</strong> aber erfolgreich gemeistert<br />
habe. Sie habe im 142. Geschäftsjahr<br />
ihres Bestehens ihre Position erfolgreich ausbauen<br />
können, und stehe trotz der globalen<br />
Krise auf einem soliden Fundament. „Vom Zusammenbruch<br />
amerikanischer und isländischer<br />
Banken sind wir nicht betroffen“, so Thomas<br />
Bommer. Allerdings seien Abschreibungen auch<br />
bei besten Wertpapieren vorzunehmen gewe-<br />
sen, welche die Ertragslage etwas geschmälert<br />
hätten. Trotzallem gab er einen positiven Einblick<br />
für das Jahr 2009. Auch dieses Jahr werde<br />
die Bank wieder eine Dividende von 6,25 Prozent<br />
ausschütten.<br />
Die turnusmässig ausscheidenden Mitglieder<br />
des Aufsichtsrates Veronika Wuchner und<br />
Klaus Reinicke wurden in getrennten Abstimmungen<br />
einstimmig wieder gewählt. Zum<br />
Schluss wurden elf Mitglieder für ihre 50-jährige<br />
Mitgliedschaft geehrt: Otto Homburger,<br />
Werner Hauser, Oswald Moog, Hugo Jehle,<br />
Ernst Baschnagel, Ernst Studinger, Emilie Mülhaupt,<br />
Rudolf Schmid, Rudolf Stehlin, Alfred<br />
Schneider, Xaver Wuchner.<br />
Zum Schluss des offiziellen Teils dankte Barbara<br />
Rehm den Anwesenden für die Aufmerksamkeit<br />
und dem Musikverein <strong>Jestetten</strong> für<br />
die gute Bewirtung.<br />
Erbrechtsveranstaltung am 19. November 2009<br />
Im November 2009 veranstalteten wir wieder<br />
einen Kundeninformationsabend rund um das<br />
Thema „Erbrecht“.<br />
Der bekannte Erbrechtsspezialist Gerhard<br />
Ruby aus Villingen referierte am 19. November<br />
2009 um 19:00 Uhr in der Gemeindehalle<br />
<strong>Jestetten</strong>. Er erläuterte die neuen Regelungen<br />
zu Erbschaft und Schenkung und zeigte, wie<br />
man durch langfristige Planung und portionierte<br />
Geschenke große Steuervorteile erzielen<br />
kann.<br />
Sein Vortrag war sehr informativ und - wie immer<br />
- lebendig, spannend und auch für Laien<br />
gut verständlich.<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
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Kloster in Rheinau Blick auf das Weingut Claus in Nack<br />
Fähre Ellikon-Lottstetten Rathaus in Lottstetten<br />
12 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010
Spendenempfänger 2009<br />
Nachfolgend die Gemeinden, Schulen, Kindergärten und Vereine,<br />
welche wir im Geschäftsjahr 2009 unterstützt haben:<br />
• Gemeinde <strong>Jestetten</strong><br />
• Gemeinde Lottstetten<br />
• Gemeinde Dettighofen<br />
• Grundschule <strong>Jestetten</strong><br />
• Grundschule Altenburg<br />
• Grundschule Lottstetten<br />
• Grundschule Dettighofen<br />
• Realschule <strong>Jestetten</strong><br />
• Kindergarten <strong>Jestetten</strong><br />
• Kindergarten Lottstetten<br />
• Förderverein SV <strong>Jestetten</strong><br />
• Förderverein SV Altenburg<br />
• Förderverein SV Lottstetten<br />
• Turnverein <strong>Jestetten</strong><br />
• Turnverein Altenburg<br />
• Narrenverein <strong>Jestetten</strong><br />
• Narrenverein Altenburg<br />
• Musikverein <strong>Jestetten</strong><br />
• Musikverein Altenburg<br />
• DRK Kriseninterventionsteam<br />
• Männerchor Lottstetten<br />
• Ski-Club Baltersweil<br />
• Tennisclub <strong>Jestetten</strong><br />
• Kulturkreis <strong>Jestetten</strong><br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
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Ausblick vom Dietenberg Klosteranlage in Rheinau<br />
Brunnen in Lottstetten Weinberge in Nack<br />
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Mitgliedschaft<br />
Im Jahr 2009 durften wir 11 Mitglieder für Ihre 50-jährige Mitgliedschaft ehren.<br />
Ernst Baschnagel, Lottstetten<br />
Werner Hauser, Lottstetten<br />
Otto Homburger, <strong>Jestetten</strong><br />
Hugo Jehle, <strong>Jestetten</strong><br />
Emilie Mühlhaupt, Dettighofen<br />
Oswald Moog, Lottstetten<br />
Rudolf Schmid, <strong>Jestetten</strong><br />
Alfred Schneider, <strong>Jestetten</strong><br />
Rudolf Stehlin, <strong>Jestetten</strong><br />
Ernst Studinger, Dettighofen<br />
Xaver Wuchner, <strong>Jestetten</strong><br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2009<br />
der <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG<br />
I. Geschäftsverlauf<br />
1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft<br />
und der Kreditgenossenschaften<br />
Deutschland erlebt 2009 die schwerste Rezession<br />
der Nachkriegszeit.<br />
Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2009 zum ersten<br />
Mal seit sechs Jahren geschrumpft. Der Rückgang<br />
der Wirtschaftsleistung war mit preisbereinigt<br />
5,0 % außergewöhnlich hoch und führte<br />
zur schwersten Rezession der Nachkriegszeit.<br />
Der Einbruch konzentrierte sich vor allem auf<br />
das Winterhalbjahr 2008/2009. Die dafür verantwortliche<br />
globale Konjunkturschwäche traf<br />
Deutschland besonders hart. Seine auf Investitionsgüter<br />
spezialisierte Außenwirtschaft hat<br />
ein hohes gesamtwirtschaftliches Gewicht und<br />
musste einen extremen Nachfrageeinbruch aus<br />
dem Ausland hinnehmen. Im zweiten bis dritten<br />
Quartal vollzog sich eine Erholung der Wirtschaft<br />
auf niedrigem Niveau, im Schlussquartal<br />
des Jahres stagnierte die Wirtschaftsleistung.<br />
Die Wirtschaftsleistung wurde von 40,3 Millionen<br />
Erwerbstätigen erbracht und blieb gegenüber<br />
dem Jahr 2008 nahezu unverändert. Die Beschäftigungsentwicklung<br />
war damit erstaunlich<br />
robust.<br />
Konsum stützt die Nachfrage<br />
Sowohl der private als auch der staatliche Konsum<br />
expandierten trotz Wirtschaftskrise wie<br />
schon im Vorjahr preisbereinigt. Neben leicht<br />
steigenden verfügbaren Einkommen und einer<br />
moderaten Teuerung wurden die privaten Käufe<br />
vor allem durch die konjunkturpolitischen Maßnahmen<br />
der Bundesregierung gestützt.<br />
Im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung<br />
nahm der private Konsum kräftig zu, während<br />
für fast alle anderen Verbrauchszwecke weniger<br />
ausgegeben wurde. Hierfür war die starke<br />
Zunahme privater Autokäufe verantwortlich, die<br />
durch die sogenannte Abwrackprämie beflügelt<br />
wurde. Der private Verbrauch insgesamt stieg<br />
real um 0,2 % bei einem Wachstumsbeitrag zum<br />
16 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
Bruttoinlandsprodukt von 0,1 Prozentpunkten.<br />
Die Sparquote stieg 2009 geringfügig auf 11,3<br />
%. Der Staatsverbrauch nahm aufgrund kräftiger<br />
Konjunktur stützender Maßnahmen um 3,0<br />
% zu und steuerte damit 0,5 Prozentpunkte zum<br />
gesamtwirtschaftlichen Zuwachs bei.<br />
Auf Einbruch der Auslandsnachfrage folgt<br />
schleppende Erholung<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung des zurückliegenden<br />
Jahres war durch einen außenwirtschaftlich<br />
eingeleiteten Konjunktureinbruch geprägt. Nach<br />
der überraschenden Pleite der amerikanischen<br />
Investmentbank Lehman Brothers im September<br />
2008 setzte sich in der Wirtschaft die Einschätzung<br />
durch, dass keine allmähliche Verlangsamung<br />
des Wachstums sondern eine Rezession<br />
der Weltwirtschaft zu erwarten sei. Hinzu traten<br />
Sorgen über die weitere Stabilität des weltweiten<br />
Finanzsystems. Schlagartig wurden Bestellungen<br />
storniert und Investitionsvorhaben zurückgestellt.<br />
Die stark auf Investitionsgüter spezialisierte<br />
deutsche Exportwirtschaft musste herbe Einbußen<br />
hinnehmen. Erstmals seit 1993 wurden<br />
preisbereinigt weniger Waren und Dienstleistungen<br />
ausgeführt als im Vorjahr ( 14,2 %).<br />
Ab dem dritten Quartal setzte eine Erholung<br />
der Ausfuhren ein, welche die Verluste der Vorquartale<br />
aber nicht wettmachen konnte. Die Einfuhren<br />
gingen im Zuge der wirtschaftlichen Abschwächung<br />
ebenfalls zurück ( 8,9 %), angesichts<br />
der relativ stabilen Konsumnachfrage aber nicht<br />
in dem Maße wie die Ausfuhren. Der Außenbeitrag<br />
als Saldo von Einfuhren und Ausfuhren<br />
nahm im Jahresdurchschnitt erheblich ab, blieb<br />
aber positiv. Sein Wachstumsbeitrag erreichte<br />
3,0 Prozentpunkte und war damit für drei Fünftel<br />
der negativen Entwicklung verantwortlich.<br />
Starke Investitionszurückhaltung nach Einbruch<br />
der Weltkonjunktur<br />
Die durch den Nachfrageeinbruch bei den Exportsektoren<br />
ausgelöste Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Perspektiven führte zu einer<br />
erheblichen Korrektur von Investitionsvorhaben.<br />
Bei einer weit unterdurchschnittlichen Kapazi-
tätsauslastung lohnten sich Erweiterungsinvestitionen<br />
in vielen Bereichen nicht mehr. Lediglich<br />
einige stark binnenwirtschaftlich ausgerichtete<br />
Branchen wie das Ernährungsgewerbe waren<br />
davon weniger betroffen. Die Ausrüstungsinvestitionen<br />
nahmen um 20,5 % dramatisch ab, während<br />
die Bauinvestitionen nicht zuletzt aufgrund<br />
öffentlicher Maßnahmen relativ stabil blieben<br />
(0,8 %). Die in der Summe kräftig schrumpfenden<br />
Bruttoanlageinvestitionen steuerten damit<br />
1,7 Prozentpunkte zum Wirtschaftsrückgang bei.<br />
Auch die Vorratshaltung nahm deutlich ab, da<br />
im Zuge der Nachfrageabschwächung die Lager<br />
zunächst geleert wurden. Der Wachstumsbeitrag<br />
lag hier bei 0,9 Prozentpunkten.<br />
Neuverschuldung verletzt Maastricht-Quote<br />
von 3 %<br />
Der Staatssektor, der sich aus Bund, Ländern, Gemeinden<br />
und Sozialversicherungen zusammensetzt,<br />
wies im Jahr 2009 ein Finanzierungsdefizit<br />
in Höhe von 79,3 Milliarden Euro aus. Damit ergab<br />
sich, gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt,<br />
eine Defizitquote von 3,3 %. Nachdem<br />
der Haushalt im Jahr 2008 ausgeglichen gewesen<br />
war, wurde der im Maastricht-Vertrag genannte<br />
Referenzwert von 3 % für das Verhältnis zwischen<br />
dem öffentlichen Defizit und dem Bruttoinlandsprodukt<br />
im Jahr 2009 erstmals seit vier<br />
Jahren wieder überschritten. Das Finanzierungsdefizit<br />
des Staates in 2009 resultierte einerseits<br />
aus einem konjunkturbedingten Rückgang der<br />
Einnahmen und einem gleichzeitigen markanten<br />
Anstieg der Ausgaben.<br />
Aufgeteilt auf die staatlichen Ebenen betrug das<br />
Defizit des Bundes 39,6 Milliarden Euro, das der<br />
Länder 20,2 Milliarden Euro, das der Gemeinden<br />
7,5 Milliarden Euro und das der Sozialversicherung<br />
12,1 Milliarden Euro.<br />
Arbeitsmarkt überrascht positiv<br />
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr<br />
2009 verlief trotz der tiefen Rezession erstaunlich<br />
moderat. Zwar stieg die Arbeitslosigkeit<br />
gegenüber dem Vorjahr an, aber weit weniger<br />
stark als ursprünglich befürchtet wurde. Die<br />
Zahl der registrierten Arbeitslosen nahm im Jahresdurchschnitt<br />
um 155.000 auf 3,42 Millionen<br />
Personen zu. Die Arbeitslosenquote stieg von<br />
7,8 % im Jahr 2008 auf 8,2 % im Jahr 2009. Die<br />
Anpassung des Beschäftigungsbedarfs an die<br />
verringerte Nachfrage vollzog sich größtenteils<br />
über eine Korrektur der Arbeitszeit und weniger<br />
über einen Abbau der Beschäftigtenzahl. Eine<br />
ähnlich stabile Beschäftigungsentwicklung war<br />
in keinem anderen Land Europas festzustellen.<br />
Nicht nur durch die erhebliche ausgeweiteten<br />
Kurzarbeiterregelungen, sondern mindestens<br />
gleichgewichtig auch durch den Ausgleich von<br />
Arbeitszeitkonten, den Abbau von Überstunden<br />
und tarifliche Minderarbeitsregelungen konnten<br />
größere Entlassungswellen vermieden werden.<br />
Die Zahl der Erwerbstätigen blieb nahezu<br />
stabil und erreichte 40,3 Millionen. Nach Wirtschaftsbereichen<br />
unterteilt entwickelte sich die<br />
Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich.<br />
Im produzierenden Gewerbe (ohne<br />
Baugewerbe) sank die Zahl der Erwerbstätigen<br />
um 2,7 % gegenüber dem Vorjahr. Im primären<br />
Sektor, dem Baugewerbe und dem Dienstleistungssektor<br />
wurde die Beschäftigung hingegen<br />
leicht ausgeweitet.<br />
Inflation auf niedrigem Niveau<br />
Die Verbraucherpreise erhöhten sich 2009 lediglich<br />
um 0,4 %. Eine ähnlich niedrige Jahresteuerungsrate<br />
wurde zuletzt 1999 mit 0,6 %<br />
ermittelt. Aufgrund starker Preisrückgänge bei<br />
Kraftstoffen und leichtem Heizöl sowie bei Nahrungsmitteln<br />
und einer überwiegend moderaten<br />
Preisentwicklung bei anderen Waren und<br />
Dienstleistungen ging das Preisniveau in mehreren<br />
Monaten sogar zurück. Im Juli 2009 erreichte<br />
die Inflationsrate mit 0,5 % den niedrigsten<br />
Stand seit 1987. Zum Jahresende nahm der Preisauftrieb<br />
wieder leicht zu, da die Preise wichtiger<br />
Rohstoffe anstiegen, angesichts der immer noch<br />
schwachen Wirtschaftstätigkeit blieben die Inflationskräfte<br />
aber auch dann moderat.<br />
Verarbeitendes Gewerbe – größter Verlierer der<br />
Krise schöpft Hoffnung<br />
Das stark exportorientierte verarbeitende Gewerbe<br />
ist das Markenzeichen der deutschen<br />
Wirtschaft. Durch herbe Einbußen im Außenhandel<br />
musste es im Krisenjahr beträchtliche<br />
Wertschöpfungsverluste hinnehmen, die abgeschwächt<br />
auf die anderen Wirtschaftsbereiche<br />
ausstrahlten. Das Minus der realen Wertschöpfung<br />
lag bei über 18 % und warf die Branche<br />
fast auf den Stand des Jahres 1999 zurück. Entsprechend<br />
musste der Arbeitsaufwand ange-<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
17
passt werden. Die Unternehmen reduzierten<br />
schwerpunktmäßig die Arbeitszeit und versuchten<br />
Entlassungen zu vermeiden. Dies schlug sich<br />
in einem erheblichen Anstieg der Lohnstückkosten<br />
(15,8 % je Arbeitnehmerstunde) und einer<br />
deutlichen Abnahme der pro Kopf geleisteten<br />
Arbeitszeit nieder ( 7,3 %). Die Zahl der Erwerbstätigen<br />
im verarbeitenden Gewerbe nahm mit<br />
2,7 % vergleichsweise wenig ab. Ab der zweiten<br />
Jahreshälfte gewannen wieder die positiven<br />
Konjunkturkräfte in der Branche überhand; die<br />
Erwartungen verbesserten sich deutlich. Da die<br />
wirtschaftliche Erholung vor allem von der Außenwirtschaft<br />
getragen wurde, konnte das verarbeitende<br />
Gewerbe davon überproportional<br />
profitieren. Sowohl Produktion als auch Auftragseingänge<br />
lagen bis zum Jahresende unter<br />
dem Trendniveau, nahmen aber fortlaufend zu.<br />
Im strukturellen Vergleich verzeichneten die<br />
verschiedenen Hersteller von Verbrauchsgütern<br />
die relativ beste Entwicklung. Besonders<br />
schwere Einbrüche von bis zu einem Drittel des<br />
Umsatzniveaus trafen die Metallerzeugung und<br />
-bearbeitung, die Hersteller von elektronischen<br />
und optischen Erzeugnissen oder den Maschinenbau.<br />
Baugewerbe kommt mit blauem Auge davon<br />
Die deutsche Bauwirtschaft hat das Jahr 2009<br />
mit einem „blauen Auge“ überstanden. Die Baunachfrage<br />
konnte sich gegen Jahresende stabilisieren.<br />
Der Gesamtumsatz im Bauhauptgewerbe<br />
ist nominal um 4 % zurückgegangen, die Bruttowertschöpfung<br />
nahm real nur um rund 1 % ab.<br />
Der öffentliche Bau war 2009 die wichtigste Stütze<br />
der Baukonjunktur: Die Betriebe meldeten ein<br />
Umsatzplus von nominal 3,4 %. Insbesondere der<br />
Bund hat seine Investitionen kräftig aufgestockt.<br />
Demgegenüber setzten die Kommunen die Mittel<br />
des Zukunftsinvestitionsprogramms zwar um,<br />
fuhren jedoch gleichzeitig ihre eigenen Bauprogramme<br />
drastisch zurück. Die Konjunkturpakete<br />
konnten zwar den Einbruch im Wirtschaftsbau<br />
nicht auffangen, aber doch sichtlich mildern: Der<br />
baugewerbliche Umsatz ist hier um 9 % zurückgegangen<br />
und damit deutlich weniger als die<br />
relativ eng an den Wirtschaftsbau gekoppelte<br />
Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen. Dagegen<br />
hat sich der Wohnungsbau 2009 robuster<br />
entwickelt als erwartet: Der Umsatz lag „nur“<br />
um 4,8 % unter dem Vorjahresergebnis.<br />
18 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
Stärkste Rezession der Nachkriegszeit trifft auch<br />
das Handwerk<br />
Auch das Handwerk konnte sich dem weltwirtschaftlichen<br />
Abschwung nicht entziehen. Die nominalen<br />
Umsätze des Gesamthandwerks dürften<br />
um mindestens 3,5 % gesunken sein. Vor allem<br />
die handwerklichen Zulieferer bekamen die Wirkungen<br />
der weg gebrochenen Industrieproduktion<br />
zu spüren, aber auch die Nachfrage nach<br />
gewerblichen Bauten kam zum Erliegen. Zudem<br />
blockierte der harte Winter 2008/2009 über viele<br />
Wochen wichtige Tätigkeiten am Bau. Im Jahresverlauf<br />
belebte sich die Handwerkskonjunktur<br />
zunächst aus saisonalen Gründen, die Stimmung<br />
unter den Inhabern hellte sich auf. Die Entwicklung<br />
zwischen den Gruppen blieb aber stark gespalten.<br />
Die Bauhandwerker waren aufgrund der<br />
im Winter nicht ausführbaren Arbeiten in weiten<br />
Bereichen gut ausgelastet und die konsumnahen<br />
Handwerke zeigten sich weiterhin stabil;<br />
die handwerklichen Zulieferer hatten hingegen<br />
immer noch zu wenige Aufträge. Im Herbst 2009<br />
setzte sich die Belebung der Handwerkskonjunktur<br />
fort. Zur Erholung trugen die robuste Nachfrage<br />
der Privathaushalte sowie nicht zuletzt die<br />
positiven Auswirkungen der Konjunkturpakete<br />
bei.<br />
Kaufkraftgewinn geht am Einzelhandel vorbei<br />
Anders als das verarbeitende Gewerbe profitierte<br />
der Einzelhandel 2009 von der relativ<br />
stabilen Binnennachfrage. Allerdings gelang es<br />
ihm nicht, sich vom Konsumkuchen ein größeres<br />
Stück abzuschneiden. Der leichte Zuwachs<br />
des privaten Verbrauchs kam vor allem den Autoverkäufern<br />
zu gute (Abwrackprämie), die im<br />
klassischen Einzelhandel, also ohne Kfz-Handel,<br />
Brennstoffe und Apotheken, nicht erfasst sind.<br />
Der Umsatz im Einzelhandel in Deutschland lag<br />
im Jahr 2009 nominal um 2,4 % und real um 1,8<br />
% niedriger als 2008. Trotz Wirtschaftskrise und<br />
Umsatzrückgang schuf der Einzelhandel neue<br />
Arbeitsplätze. Es wurden insgesamt 40.000<br />
neue Beschäftigungsverhältnisse gezählt, wobei<br />
es sich überwiegend um sozialversicherungspflichtige<br />
Stellen handelte. Die These, wonach<br />
im Einzelhandel sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigungsverhältnisse bzw. feste Arbeitsplätze<br />
einseitig durch Minijobs bzw. Zeitarbeiter<br />
ersetzt werden, fand somit in 2009 keine<br />
Bestätigung.
Großhandel muss herbe Rückschläge hinnehmen<br />
Die Umsätze im Großhandel sind im Gesamtjahr<br />
2009 im Vergleich zur Vorjahresperiode nominal<br />
um 14,8 % und real um 8,2 % gesunken. Die<br />
deutlichen Umsatzrückgänge im Großhandel waren<br />
maßgeblich auf die geringe Investitionstätigkeit<br />
der deutschen Wirtschaft und den Lagerabbau<br />
zurückzuführen.<br />
Die Zahl der Betriebe und Unternehmen ging um<br />
6,5 % zurück, während die Beschäftigung fast<br />
konstant gehalten werden konnte. Der Großhandel<br />
ist das Scharnier zwischen Produzenten,<br />
verarbeitender Industrie und Einzelhändlern.<br />
Seine wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Bedeutung<br />
ist erheblich: Gemessen am Umsatz ist<br />
der Großhandel in Deutschland der zweitstärkste<br />
Wirtschaftszweig. Die Unternehmen tragen<br />
dank ihrer Marktkenntnis maßgeblich dazu bei,<br />
Angebot und Nachfrage optimal aufeinander<br />
abzustimmen.<br />
Dienstleister überstehen Krise leidlich<br />
Insgesamt hat sich der Dienstleistungssektor im<br />
Jahr 2009 etwas besser als die Gesamtwirtschaft<br />
entwickelt. Die reale Wertschöpfung sank in den<br />
zusammengefassten Wirtschaftsbereichen Handel,<br />
Gastgewerbe, Verkehr um 5,0 %, die Finanzierung,<br />
Vermietung und Unternehmensdienstleister<br />
erwirtschafteten 1,6 % weniger Einkommen,<br />
nur die öffentlichen und privaten Dienstleister<br />
legten 1,0 % zu. Das ifo Geschäftsklima für den<br />
Dienstleistungsbereich (ohne Handel, Kreditgewerbe,<br />
Leasing, Versicherungen und Staat) lag<br />
das ganze Jahr über dem der gewerblichen Wirtschaft<br />
und begann sich schon im März wieder zu<br />
bessern. Der Dienstleistungssektor ist in sich sehr<br />
heterogen und hat in den letzten Jahren erhebliche<br />
Strukturveränderungen erlebt. Die konsumnahen<br />
Dienstleistungen haben gegenüber den<br />
unternehmensnahen Dienstleistungen an Bedeutung<br />
eingebüßt. Neue Dienstleistungszweige wie<br />
die Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
nehmen inzwischen eine Schlüsselrolle ein.<br />
Im Rahmen der sich vertiefenden Arbeitsteilung<br />
übernimmt der Dienstleistungssektor Leistungen<br />
für alle Wirtschaftsbereiche, das gilt auch<br />
für die vielfältigen beratenden Dienstleistungen,<br />
wie zum Beispiel die Rechts-, Steuer- oder Unternehmensberatung,<br />
die für das Funktionieren der<br />
Marktwirtschaft unverzichtbar sind.<br />
Landwirtschaft hat schwieriges Jahr hinter sich<br />
Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat 2009<br />
auch die Landwirtschaft voll erfasst. Das Wirtschaftsjahr<br />
2008/09 war geprägt von starken Erlösrückgängen<br />
vor allem bei Milch aber auch im<br />
Ackerbau. Auch wirkten anhaltend hohe Preise<br />
für Betriebsmittel belastend. Dagegen konnten<br />
die Veredlungsbetriebe nach einem Tief wieder<br />
positive Ergebnisse verbuchen, weil sich dort die<br />
Erzeugerpreise verbesserten und die Futtermittelkosten<br />
verringerten. Insgesamt verminderte<br />
sich das Unternehmensergebnis in den landwirtschaftlichen<br />
Haupterwerbsbetrieben recht deutlich.<br />
Der Gesamtsektor war mit einem Zuwachs<br />
der Bruttowertschöpfung von preisbereinigt 0,4<br />
% noch relativ gut davongekommen. Die Land-,<br />
Forstwirtschaft und Fischerei ist in Deutschland<br />
nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig.<br />
Direkt oder indirekt hängt nahezu jeder 10. Arbeitsplatz<br />
in Deutschland mit der Landwirtschaft<br />
zusammen, indem er der Erzeugung und Verarbeitung<br />
von Nahrungsmitteln oder von pflanzlichen<br />
Rohstoffen für Nichtnahrungsmittelzwecke<br />
dient. Ihr Anteil an der gesamtwirtschaftlichen<br />
Bruttowertschöpfung betrug 2009 wie in den<br />
Vorjahren zwar nur knapp 0,9 %, zugleich beschäftigte<br />
der Sektor aber 2,1 % aller Erwerbstätigen.<br />
Im Jahr 2009 waren knapp 866.000 Erwerbstätige<br />
in der Landwirtschaft aktiv, das<br />
entspricht einem Plus von 0,7 %.<br />
Finanzmarkt<br />
EZB reagiert mit äußerst expansiver Geldpolitik<br />
Die Europäische Zentralbank (EZB) verstärkte im<br />
Jahr 2009 ihren expansiven geldpolitischen Kurs.<br />
Die äußerst scharfe Rezession und die starken<br />
Verwerfungen an den Finanzmärkten ließen die<br />
europäischen Notenbanker den Leitzins für den<br />
Euro-Raum bis Mai 2009 schrittweise auf 1 %<br />
senken - so niedrig wie noch nie seit Bestehen<br />
der europäischen Gemeinschaftswährung. Darüber<br />
hinaus sah sich die EZB infolge der negativen<br />
Auswirkungen der Geldmarktverspannungen<br />
auf die Liquidität des Bankensektors veranlasst,<br />
ihren geldpolitischen Instrumentenkasten um<br />
zusätzliche unkonventionelle Maßnahmen zu<br />
erweitern. Diese Sondermaßnahmen der europäischen<br />
Geldpolitik hatten primär das Ziel, den<br />
Banken den Zugang zu Liquidität zu erleichtern<br />
und damit nicht zuletzt die Kreditvergabe im<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
19
Euro-Raum zu unterstützen. Der EZB-Rat setzte<br />
daher seine großzügige Liquiditätsversorgung<br />
fort. Banken im Euro-Raum konnten sich über<br />
das gesamte Jahr 2009 hinweg zum geltenden<br />
Leitzins faktisch unbegrenzt mit Liquidität versorgen,<br />
soweit sie über ausreichende Sicherheiten<br />
verfügten. Überdies verlängerten die<br />
europäischen Notenbanker die Laufzeiten ihrer<br />
längerfristigen Refinanzierungsoperationen mit<br />
den Geschäftsbanken, um den europäischen<br />
Geldhäusern ein höheres Maß an Planungssicherheit<br />
zu bieten. Die EZB führte erstmals Refinanzierungsgeschäfte<br />
mit einem Laufzeitenprofil<br />
von zunächst sechs und später sogar zwölf<br />
Monaten durch.<br />
Darüber hinaus starteten die europäischen Währungshüter<br />
im Sommer 2009 den Ankauf von in<br />
Euro gedeckten Schuldverschreibungen in Höhe<br />
von 60 Milliarden Euro. Dieses Programm hatte<br />
zum Ziel, über die Belebung des für die Refinanzierung<br />
der Banken wichtigen Pfandbriefmarktes<br />
die Kreditvergabebedingungen zu verbessern.<br />
Die EZB trat damit erstmals als Käuferin<br />
von Wertpapieren auf. Ansonsten vergibt sie<br />
Gelder ausschließlich in Form von besicherten<br />
Krediten. Die Sondermaßnahmen der EZB zur<br />
Liquiditätsversorgung verfehlten ihre Wirkung<br />
im Euro-Raum nicht, sodass sich die massive Liquiditätsverknappung<br />
infolge der Verspannungen<br />
an den Geldmärkten nicht zu einer breit<br />
angelegten Liquiditätskrise der Banken ausweiten<br />
konnte. Vielmehr entspannte sich durch die<br />
mit diesen Maßnahmen einhergehende massive<br />
Liquiditätszunahme die Lage am Geldmarkt im<br />
Jahresverlauf deutlich. Geldmarktsätze sowie<br />
Kreditzinsen gingen merklich zurück. Gleichwohl<br />
blieb bis zum Jahresultimo eine Unsicherheit<br />
über die Nachhaltigkeit und Robustheit der<br />
Entspannung am Geldmarkt bestehen. Infolge<br />
der Stabilisierung an den Finanzmärkten und<br />
der allmählichen Erholung der Konjunkturen im<br />
Euro-Raum leiteten die führenden Notenbanker<br />
Europas Ende 2009 erste Schritte einer Rückführung<br />
der Sondermaßnahmen der europäischen<br />
Geldpolitik ein, indem sie das Angebot 12 monatiger<br />
Refinanzierungsgeschäfte mit der Auktion<br />
im Dezember auslaufen ließen.<br />
Die sich in 2009 ausgesprochen moderat entwickelnde<br />
Teuerungsrate im Euro-Raum erlaubte<br />
20 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
es der EZB indes, den Leitzins bis zum Jahresultimo<br />
auf seinem historischen Tiefstand von 1 %<br />
zu belassen.<br />
Federal Reserve setzt unkonventionelle<br />
Geldpolitik fort<br />
Die Federal Reserve setzte in 2009 ihre stark expansive<br />
und unkonventionelle Geldpolitik fort.<br />
Sie flankierte ihre Zinspolitik mit einer Reihe weiterer<br />
unorthodoxer Maßnahmen. So beschloss<br />
die US amerikanische Notenbank im März 2009<br />
den Ankauf langlaufender Staatspapiere sowie<br />
die Aufstockung bestehender Programme zur<br />
Stützung des Kredit- und Bankenmarktes, um<br />
zusätzliches Geld in den Wirtschaftskreislauf<br />
zu pumpen. Die US amerikanische Zentralbank<br />
reagierte damit auf die sich seit Januar weiter<br />
verschlechternde konjunkturelle Verfassung der<br />
weltgrößten Volkswirtschaft und die zu Jahresbeginn<br />
noch ausgesprochen hohen Verspannungen<br />
im Bankensystem und an den Finanzmärkten.<br />
Ziel dieser Maßnahmen war es in erster Linie<br />
eine Stimulierung der Kreditvergabe in den USA<br />
und der Mittelaufnahme am Anleihemarkt. Ihre<br />
faktische Nullzinspolitik behielt die Federal Reserve<br />
indes über das gesamte Jahr unverändert<br />
bei. Sie beließ den Zielsatz für das Tagesgeld in<br />
der Spanne von 0 bis 0,25 %.<br />
Zinsen auf dem Rentenmarkt bleiben niedrig<br />
Auf den Rentenmärkten bewegten sich die Renditen<br />
in 2009 auf niedrigem Niveau seitwärts.<br />
Die infolge der Finanzmarktverspannungen<br />
und der schweren Rezession gestiegene Risikoscheu<br />
ließ die Investoren in der ersten Vierteljahreshälfte<br />
2009 kräftig bei sicheren Anlageformen,<br />
wie etwa Bundesanleihen, zugreifen.<br />
Hohe Risikoaufschläge wurden zu Jahresbeginn<br />
allerdings für Anleihen von Staaten verlangt,<br />
deren Finanzposition nicht als einwandfrei erachtet<br />
worden war, wie beispielsweise Irland<br />
und Griechenland. In der Spitze erreichten diese<br />
ein Niveau von 3 Prozentpunkten. Parallel<br />
zur Erholung an den Aktienmärkten schwächte<br />
sich die enorme Nachfrage nach Staatspapieren<br />
bei niedrig bleibenden Renditen etwas ab. Ausschlaggebend<br />
dafür waren verbesserte Konjunkturerwartungen<br />
infolge der umfassenden geld-<br />
und fiskalpolitischen Stabilisierungsprogramme<br />
in den USA und Europa. Dies wirkte sich bis auf
die Realwirtschaften der einzelnen Regionen<br />
aus. In der Eurozone distanzierten sich Früh- wie<br />
Stimmungsindikatoren bis zum Sommer 2009<br />
deutlich von ihren Rekordtiefs und zeigten ein<br />
weitaus optimistischeres Konjunkturbild. Trotz<br />
der konjunkturellen Erholung in Deutschland<br />
und im Euro-Raum verstärkte sich in der zweiten<br />
Jahreshälfte das Interesse an langlaufenden<br />
Staatsanleihen wieder und sorgte für niedrigere<br />
Anleiherenditen. Selbst die gewaltigen Neuemissionen<br />
von Staatspapieren zur Finanzierung<br />
der Konjunkturprogramme konnten die Renditen<br />
nicht nachhaltig anheben. Der Appetit nach<br />
sicheren aber auch liquiden Anlagemöglichkeiten<br />
blieb bis zum Jahresende hoch. Ursächlich<br />
dafür waren wieder aufkeimende Vorbehalte<br />
gegenüber der Robustheit der wirtschaftlichen<br />
Erholung.<br />
Ferner dürfte das hohe Maß an Liquidität als<br />
auch der steile Verlauf der Zinsstrukturkurve<br />
diese Entwicklung gestützt haben. Zum Jahresende<br />
waren die Bonitätsunterschiede bei Staatsanleihen<br />
von Mitgliedsländern des Euro-Raums<br />
wieder verstärkt ein Thema auf dem Anleihemarkt.<br />
So wuchsen die Renditeunterschiede von<br />
Staatspapieren aus Griechenland zu Bundesanleihen<br />
auf knapp 2,9 Prozentpunkte an. Renditeunterschiede<br />
zu deutschen Staatspapieren anderer<br />
Länderanleihen blieben hingegen deutlich<br />
unter ihren Spreads vom Jahresbeginn. Die Renditen<br />
zehnjähriger Staatsanleihen aus Deutschland<br />
bewegten sich derweil bis zum Jahresende<br />
in einer Spanne von 3,1 und 3,5 %. Im Jahresverlauf<br />
stieg die Rendite dieser Staatspapiere um<br />
0,45 Prozentpunkte auf 3,37 %.<br />
Euro steigt mit zunehmender Zuversicht an den<br />
Finanzmärkten<br />
Der Euro konnte sich in 2009 von seinen Verlusten<br />
gegenüber dem US-Dollar erholen. Zu Jahresbeginn<br />
hatte der Euro allerdings noch unter<br />
deutlichem Abwertungsdruck gestanden. So<br />
war die europäische Gemeinschaftswährung in<br />
Folge der Zunahme der Verspannungen an den<br />
Finanzmärkten von knapp 1,60 US-Dollar im<br />
Sommer 2008 auf fast 1,25 US-Dollar im ersten<br />
Vierteljahr 2009 gesunken. Ein hohes Maß an<br />
weltweiter Verunsicherung hatte die Händler<br />
ihr Heil in der liquidesten und als am sichersten<br />
geltenden Währung, dem US-Dollar, suchen<br />
lassen. Der US-Dollar konnte somit aufgrund<br />
sei ner Rolle als Weltwährung Nr. 1 von der weltweit<br />
zunehmenden Risikoaversion profitieren.<br />
Dieses mit den Finanzmarktturbulenzen einsetzende<br />
Verhaltensmuster prägte das Devisenmarktgeschehen<br />
auch im weiteren Verlauf des<br />
Jahres. Zusätzlich belasteten den Euro pessimistische<br />
Wachstumsaussichten für den Euro-Raum<br />
sowie eine Vertrauenskrise am Anleihemarkt<br />
als Folge der hohen Verschuldung einiger Euro-<br />
Länder. Erst mit einem weltweit einsetzenden<br />
Konjunkturoptimismus und einem damit einhergehenden<br />
Anstieg der Risikofreude an den<br />
Finanzmärkten konnte der Euro gegenüber dem<br />
US-Dollar im März 2009 wieder an Boden gut<br />
machen. Die nachlassende Unsicherheit wirkte<br />
sich ab März zu Gunsten des Euros aus. Umschichtungen<br />
von Geldern vom Dollar und Yen<br />
in den höher verzinsten Euro stärkten die Gemeinschaftswährung.<br />
Der Euro verbuchte infolgedessen<br />
bis Ende November Kursgewinne von<br />
in der Spitze bis zu einem Vierteldollar, sodass<br />
der Euro-Dollar-Wechselkurs zeitweise oberhalb<br />
der Marke von 1,50 US-Dollar lag.<br />
Gegen Ende des Jahres sorgten dann noch Spekulationen<br />
über die zu erwartende Geldpolitik<br />
auf beiden Seiten des Atlantiks für ein Auf<br />
und Ab an den Devisenmärkten, an dessen Ende<br />
der Euro 5 US-Cent an den US-Dollar abgeben<br />
musste. Während Anfang Dezember noch vieles<br />
nach einem schnelleren und entschlosseneren<br />
Ausstieg der EZB aus den Sonderprogrammen<br />
aussah, machten zum Jahresende überraschend<br />
gute Arbeitsmarktzahlen aus den USA eine zügigere<br />
geldpolitische Wende seitens der Federal<br />
Reserve wahrscheinlicher. Die Wertsteigerung<br />
des Euro zum Vorjahr gegenüber dem US-Dollar<br />
schmolz dadurch auf nunmehr 5 US-Cent, wodurch<br />
die Gemeinschaftswährung das Jahr 2009<br />
mit einem Euro-Dollar-Kurs von 1,441 US-Dollar<br />
beendete.<br />
Aktienmärkte erholen sich<br />
Die Aktienmärkte haben im Jahr nach der Lehman-Insolvenz<br />
einen Teil ihrer Verluste aus der Finanzmarktkrise<br />
ausgeglichen. Zunächst hatte sich<br />
jedoch in 2009 die Talfahrt an den wichtigsten<br />
Aktienmärkten fortgesetzt. Massiv eingetrübte<br />
Konjunkturaussichten verschärften die Verlust-<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
21
entwicklung an den Börsen. Zudem schürten negative<br />
Zahlen aus der Finanzbranche Befürchtungen<br />
um die Solidität des globalen Finanzsystems.<br />
Vor diesem Hintergrund nahm bis in den März hinein<br />
die Risikofreude der Investoren deutlich ab.<br />
Die gestiegene Unsicherheit unter den Anlegern<br />
drückte den Deutschen Aktienindex (DAX) bis zur<br />
ersten Märzwoche auf einen Tiefstand von 3.666<br />
Punkten. Der DAX notierte damit auf dem tiefsten<br />
Stand seit viereinhalb Jahren.<br />
Erst die Bekanntgabe vielversprechender Quartalsergebnisse<br />
großer US-Finanzinstitute im März<br />
2009 leitete die Trendwende an den Aktienmärkten<br />
ein. Flankiert wurde der Aufwärtstrend von<br />
einer weltweit ausgesprochen expansiven Geld-<br />
und Fiskalpolitik, wodurch sich die Erwartungen<br />
hinsichtlich der konjunkturellen Erholung in den<br />
Folgemonaten entscheidend aufhellten. Knapp<br />
62 % seines März-Tiefstandes konnte der DAX<br />
infolgedessen bis Jahresende wieder gutmachen,<br />
was den DAX zum Jahresende hin sogar zur psychologisch<br />
wichtigen Marke von 6.000 Punkten<br />
auf Tuchfühlung gehen ließ. Zu vorübergehenden<br />
Kurskorrekturen kam es im Sommer wie auch im<br />
Herbst 2009, als unter den Erwartungen liegende<br />
Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen Investoren<br />
an der Stärke der wirtschaftlichen Erholung<br />
und des Finanzsektors zweifeln ließen. Viele<br />
Anleger gingen auf Nummer sicher, indem sie ihre<br />
Kursgewinne realisierten. Der deutsche Aktienindex<br />
wie auch der Dow Jones mussten daraufhin<br />
einen Großteil ihrer Gewinne aus den Vorwochen<br />
wieder abgeben. Nachhaltig brechen konnten<br />
diese Rückschläge den Aufwärtstrend am DAX<br />
und Dow Jones jedoch nicht. So kann der DAX im<br />
Ergebnis 2009 auf ein sehr erfolgreiches Börsenjahr<br />
zurückblicken. Es herrschte zum Jahresende<br />
wieder eine zumindest verhaltene Zuversicht über<br />
die wirtschaftlichen Aussichten vor, nachdem sich<br />
die Anleger zu Jahresbeginn noch ausgesprochen<br />
pessimistisch über die Zukunft gezeigt hatten. Insgesamt<br />
realisierte der deutsche Leitindex einen<br />
Jahreszuwachs in Höhe von 24 % und beendete<br />
das Handelsjahr 2009 mit 5.957 Punkten.<br />
Geschäftsentwicklung im Jahr 2009:<br />
Kreditgenossenschaften wachsen weiter<br />
Trotz bestehender Unsicherheit an den Finanzmärkten<br />
konnten die Kreditgenossenschaften in<br />
Deutschland im Jahr 2009 insbesondere im Ein-<br />
22 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
lagenbereich wachsen. Gründe hierfür: Die leichte<br />
Erholung der deutschen Wirtschaft seit dem<br />
zweiten Quartal 2009 und das krisenbedingt erhöhte<br />
Sicherheitsbedürfnis der Kunden. Dadurch<br />
stiegen die Kundeneinlagen der Kreditgenossenschaften<br />
auf knapp eine halbe Billion Euro. Die<br />
addierte Bilanzsumme aller 1.156 Kreditgenossenschaften<br />
nahm um 22 Milliarden Euro oder 3,3<br />
% auf insgesamt 690 Milliarden Euro zu.<br />
Starke Zuwächse bei Sichteinlagen und<br />
Spareinlagen<br />
Die Kreditgenossenschaften in Deutschland befinden<br />
sich weiterhin auf Expansionskurs. Das<br />
zeigen auch die Ergebnisse der Kreditgenossenschaften<br />
im Jahr 2009. So stiegen in den abgelaufenen<br />
zwölf Monaten die Kundeneinlagen<br />
(Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken)<br />
um knapp 22 Milliarden Euro (4,7 Prozent) auf<br />
mehr als 482 Milliarden Euro. Trotz des Abbaus<br />
der Inhaberschuldverschreibungen um 8,5 Milliarden<br />
Euro auf knapp 30 Milliarden Euro sind<br />
in der Summe die Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Nichtbanken einschließlich Inhaberschuldverschreibungen<br />
auf über eine halbe Billion Euro<br />
gestiegen. Angesichts des niedrigen Zinsniveaus<br />
und der geringen Zinsdifferenzen in den Laufzeitbändern<br />
und zwischen den Einlagenarten<br />
ist der Bestand der täglich fälligen Sichteinlagen<br />
mit knapp 30 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
ebenfalls deutlich gestiegen. Er liegt nun<br />
bei mehr als 203 Milliarden Euro. Über 40 % der<br />
gesamten Kundeneinlagen entfallen mittlerweile<br />
auf täglich fällige Verbindlichkeiten. Die Ursache<br />
für diese starke Zunahme sind in erster Linie<br />
die kundenseitigen Umschichtungen vieler kurzfristiger<br />
Termineinlagen in täglich fällige Sichteinlagen.<br />
Die Termineinlagen nahmen im zurückliegenden<br />
Jahr deutlich um knapp 42 Milliarden<br />
Euro ( 33 %) auf knapp 84 Milliarden Euro ab.<br />
Mit einer zweistelligen Veränderungsrate war<br />
auch der Bestand an Sparbriefen rückläufig. Er<br />
sank um 28 % auf 21 Milliarden Euro. Neben der<br />
hohen Liquiditätspräferenz haben die Kunden –<br />
als eine Folge der Finanzmarktkrise – ein aktuell<br />
erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Demnach legen<br />
sie ihr Geld verstärkt in Spareinlagen an. Erfreulicherweise<br />
konnte so der seit Jahren zu beobachtende<br />
Rückgang der Spareinlagen gestoppt<br />
werden. Die Spareinlagen stiegen in Jahr 2009<br />
um mehr als 16 % auf 174 Milliarden Euro.
Wachsende Kreditbestände –<br />
keine Kreditklemme<br />
Die Kreditbestände der Genossenschaftsbanken<br />
wuchsen auch 2009 solide und stetig. Das Kreditgeschäft<br />
legte um 3,5 % zu. Das sind mehr<br />
als 13 Milliarden Euro. Es ist damit das höchste<br />
Wachstum seit über zehn Jahren in diesem Bereich.<br />
Während das kurzfristige Kreditgeschäft<br />
per Ende 2009 mit knapp 7 % rückläufig war,<br />
erhöhten sich die mittelfristigen Forderungen<br />
um 6 %. Insgesamt haben die Kreditgenossenschaften<br />
Kredite in Höhe von mehr als 390 Milliarden<br />
Euro an ihre Kunden herausgegeben.<br />
Hauptmotor des Kreditwachstums blieben aber<br />
die langfristigen Forderungen. Hier lag der Zuwachs<br />
im Jahr 2009 bei mehr als 14 Milliarden<br />
Euro (4,5 %).<br />
Steigende Bilanzsumme und leicht steigende<br />
Fusionstätigkeit<br />
Nach dem vorliegenden Gesamtergebnis der<br />
<strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken stieg die addierte<br />
Bilanzsumme im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
um 22 Milliarden Euro oder 3,3 % auf 690<br />
Milliarden Euro. Die Fusionstätigkeit unter den<br />
<strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken hat sich im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht erhöht.<br />
2. Entwicklung der<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG<br />
Im 143. Geschäftsjahr ihres Bestehens konnte<br />
unsere <strong>Volksbank</strong> ihre Marktposition weiter<br />
erfolgreich ausbauen und steht auf einem soliden<br />
Fundament. Die Vermögens- und Finanzlage<br />
stellen sich geordnet dar. Die Auswirkungen<br />
Im Jahresverlauf ist die Zahl der Kreditgenossenschaften<br />
um 41 Institute ( 3,4 %) auf nunmehr<br />
1.156 Kreditgenossenschaften gesunken (Stand<br />
31. Dezember 2009).<br />
Dadurch erhöhte sich die durchschnittliche Bilanzsumme<br />
je Institut auf knapp 600 Millionen<br />
Euro.<br />
Weiterhin hohe Anzahl von Bankstellen<br />
in der Fläche<br />
Die <strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken konnten<br />
ihr flächendeckendes Bankstellennetz zum Nutzen<br />
der Kunden weiterhin sichern. Insgesamt<br />
unterhielten die Kreditgenossenschaften Ende<br />
letzten Jahres 13.571 Bankstellen (= Hauptstellen<br />
+ Zweigstellen). Sie gingen damit leicht um<br />
213 oder 1,5 % zurück.<br />
Mitgliedschaft bleibt Trumpf<br />
Immer mehr Menschen werden Mitglied bei ihrer<br />
Genossenschaftsbank. So legte die bundesweite<br />
Anzahl an Mitgliedern bei <strong>Volksbank</strong>en<br />
und Raiffeisenbanken erneut zu. Sie lag 2009<br />
bei 16,4 Millionen Personen. Damit ist jeder<br />
fünfte Bundesbürger Teilhaber an einer Genossenschaftsbank.<br />
der Finanzkrise haben sich im Geschäftsjahr 2009<br />
wesentlich beruhigt, die noch von erheblichen<br />
Kursschwankungen in 2008 betroffenen Wertpapiere<br />
im Eigenbestand haben in 2009 eine deutliche<br />
Kurserholung erfahren.<br />
<strong>Bericht</strong>sjahr 2008 Veränderung<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
Bilanzsumme 141.202 133.111 8.091 6,1<br />
Außerbilanzielle Geschäfte *) 14.874 11.633 3.241 27,9<br />
*) Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten) und 2 (Andere Verpflichtungen)<br />
Unsere Bilanzsumme steigerte sich um 6,1 %. Der Zuwachs resultiert im Wesentlichen aus den höheren<br />
Kundeneinlagen bei gestiegener Kreditnachfrage und höheren Eigenanlagen. Die außerbilanziellen<br />
Geschäfte verzeichneten ebenfalls einen deutlichen Anstieg.<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
23
Aktivgeschäft <strong>Bericht</strong>sjahr 2008 Veränderung<br />
24 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
Kundenforderungen 34.927 27.128 7.799 28,7<br />
Wertpapieranlagen 75.144 76.288 -1.144 -1,5<br />
Forderungen an Kreditinstitute 20.074 18.704 1.370 7,3<br />
Die Kundenforderungen stiegen deutlich an, was im Wesentlichen auf die Anlage in Schuldscheindarlehen<br />
gegenüber Nichtbanken zurückzuführen ist.<br />
Passivgeschäft <strong>Bericht</strong>sjahr 2008 Veränderung<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
3.306 7.069 -3.763 -53,2<br />
Spareinlagen 47.760 32.982 14.778 44,8<br />
andere Einlagen 74.065 80.669 -6.604 -8,2<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 2.581 0 2.581<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen aufgrund der vorzeitigen Rückführung<br />
einer Refinanzierung deutlich ab. Im Bereich der Termineinlagen führten Umschichtungen aus den<br />
Wertpapierdepots der Kunden zu einem deutlichen Zuwachs.<br />
Dienstleistungsgeschäft <strong>Bericht</strong>sjahr 2008 Veränderung<br />
Erträge aus<br />
Wertpapierdienst leistungs- und<br />
Depotgeschäften<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
217 253 -36 -14,2<br />
Vermittlungserträge 32 46 -14 -30,4<br />
Erträge aus Zahlungsverkehr 393 370 23 6,2<br />
Bedingt durch die Umschichtungen der Kunden aus den Wertpapierdepots in Bankanlagen sanken die<br />
Erträge aus den Wertpapierdienstleistungs- und Depotgebühren, was sich letztendlich auch in den<br />
Vermittlungserträgen niederschlug. Die Erträge aus dem Zahlungsverkehr konnten durch ein gestiegenes<br />
Kreditkartengeschäft gesteigert werden.<br />
Investitionen<br />
Wesentliche Investitionen fanden im Geschäftsjahr<br />
2009 keine statt. Im Bereich der EDV fielen<br />
etwas höhere Kosten im Zusammenhang mit der<br />
geplanten Umstellung auf Windows Vista an.<br />
Personal- und Sozialbereich<br />
Die Personalstruktur ist nahezu unverändert.<br />
Zum 31.12.2009 beschäftigten wir 32 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, davon 20 Vollzeitbeschäftigte,<br />
8 Teilzeitbeschäftigte und 2 Auszubildende.<br />
Unsere durchschnittliche Altersstruktur<br />
ist mit 41 Jahren ausgewogen und seit Jahren<br />
nahezu konstant. Die Aus- und Weiterbildung<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat<br />
bei uns weiterhin einen hohen Stellenwert. Gut<br />
ausgebildete Mitarbeiter bilden die Basis, um im<br />
immer komplexer werdenden Bankgeschäft erfolgreich<br />
bestehen zu können. Neben diversen<br />
internen Schulungen nahmen unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter an insgesamt 140 Tagen<br />
an externen Weiterbildungsmaßnahmen teil.<br />
Weitere nicht finanzielle Leistungsindikatoren<br />
Aufgrund unserer geografischen Lage entfällt<br />
weiterhin ein hoher Anteil unserer Einlagen auf<br />
Schweizer Kunden.
II. Darstellung der Lage sowie der Chancen und Risiken der voraussichtlichen<br />
Entwicklung der <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG<br />
1. Gesamtbanksteuerung,<br />
Risikomanagement<br />
In unserer Unternehmenskonzeption haben wir<br />
uns auf die Belange unserer Mitglieder und Kunden<br />
ausgerichtet und daraus eine langfristige<br />
Unternehmensplanung entwickelt, die eine dauerhafte<br />
Begleitung in allen Finanzierungs- und<br />
Vermögensfragen sicherstellt.<br />
Als technische Plattform für das Bankencontrolling<br />
nutzen wir die Verfahren von VR-Control.<br />
Es handelt sich dabei um ein Gesamtbanksteuerungsinstrument<br />
gemäß den Anforderungen des<br />
§ 25a KWG, welches verbundweit eingeführt und<br />
angewendet wird. VR-Control konzentriert sich<br />
auf die Ertrags- und Risikosteuerung in den Bereichen<br />
Adressrisiko, Marktpreisrisiko, Kundengeschäft<br />
und Gesamtbank.<br />
Mit Hilfe dieser Instrumente können Geschäftsrisiken<br />
durch Steuerung, Überwachung und Kontrolle<br />
reduziert werden, wodurch stabile bzw.<br />
verbesserte Erträge generiert werden. Da wir der<br />
Risikobegrenzung aus unserer Geschäftstätigkeit<br />
große Bedeutung beimessen, planen und steuern<br />
wir die Entwicklung unserer Bank an Hand von<br />
Kennzahlen und Limitsystemen. Dieses interne<br />
Überwachungssystem stellt die Zuverlässigkeit<br />
der Steuerungsinformationen und die ordnungsgemäße<br />
Geschäftsentwicklung sicher. Das Risikomanagement<br />
zur Früherkennung von Risiken ist<br />
vor dem Hintergrund wachsender Komplexität<br />
der Märkte im Bankgeschäft von wesentlicher<br />
Bedeutung. Die dafür zuständigen Bereiche und<br />
Mitarbeiter berichten direkt an den Vorstand.<br />
Das Kreditrisikomanagement umfasst die Risikosteuerung<br />
und Kontrolle, insbesondere die Umsetzung<br />
und Einhaltung der Kreditrisikostrategie,<br />
die Betreuung problembehafteter Engagements<br />
sowie die Verwertung von Sicherheiten und die<br />
Abwicklung von gekündigten bzw. insolventen<br />
Krediten.<br />
Durch eine effiziente Risikosteuerung können<br />
potenzielle Kreditrisiken frühzeitig erkannt und<br />
begrenzt bzw. abgebaut werden. Im Bereich der<br />
Adressrisiken beachten wir eine zeitnahe Einstu-<br />
fung nahezu aller Kundenforderungen durch die<br />
verbundeigenen Ratingverfahren bzw. Risikoklassifizierung.<br />
Diese Einstufungen erfolgen nach dem<br />
Risikogehalt der Engagements periodisch und anlassbezogen.<br />
Die verschiedenen Module des VR-<br />
Ratings werden in unserem Hause eingesetzt. Die<br />
Adressrisikosteuerung der Eigenanlagen haben<br />
wir in 2009 umgestellt auf den Credit Metrics Ansatz<br />
der DZ Bank. Das Programm ermöglicht eine<br />
genauere Risikodisposition und einen besseren<br />
Überblick über die Auslastung der betreffenden<br />
Risikolimite im Eigengeschäft.<br />
Für die Steuerung der Marktpreisrisiken besteht<br />
ein Limitsystem. Für die Ermittlung des Zinsänderungsrisikos<br />
bedienen wir uns der dynamischen<br />
Zinselastizitätenbilanz. Für die Bewertung der<br />
eigenen Wertpapiere nutzen wir die Barwertmethode.<br />
Das aus nicht verzinslichen Wertpapieren<br />
(Fonds) resultierende Risiko ermitteln wir über<br />
den Value at Risk (VaR) Ansatz.<br />
Besonderes Augenmerk richten wir auf die Fremdwährungsmarktpreisrisiken.<br />
Aufgrund unserer<br />
grenznahen Lage zur Schweiz und der damit verbundenen<br />
besonderen Geschäftsstruktur unserer<br />
Bank sind diese im Bereich des Schweizer Frankens<br />
besonders ausgeprägt und unterliegen einer Budgetierung<br />
und wöchentlichen Beobachtung.<br />
Die operationellen Risiken wurden, nach Risikokategorien<br />
gegliedert, systematisch in einer speziellen<br />
Datenbank erfasst und hinsichtlich ihrer<br />
Risikodimensionen kategorisiert. Diese Risikoinformationen<br />
werden an die zuständigen Mitarbeiter<br />
zur Kenntnisnahme und ggf. Bearbeitung<br />
weitergeleitet. Im Ergebnis sehen wir derzeit keine<br />
unbeherrschbaren oder nicht durch Risikominderungstechniken<br />
bereits abgedeckte oder abzudeckende<br />
Betriebsrisiken.<br />
Zur Reduzierung derartiger Risiken verwenden<br />
wir ausschließlich verbundeinheitliche und rechtlich<br />
geprüfte Verträge und Formulare. Soweit<br />
versicherbar, besteht für derartige Risiken auch<br />
entsprechender Versicherungsschutz, dessen Angemessenheit<br />
jährlich geprüft und erforderlichenfalls<br />
angepasst wird.<br />
Liquiditätsrisiken, welche aus Veränderungen<br />
des Kundengeschäfts resultieren, und geänderte<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
25
Fälligkeits- bzw. Ablaufstrukturen zur Folge haben,<br />
unterliegen einer monatlichen Beobachtung<br />
sowie einer entsprechenden <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
durch das Rechnungswesen im Rahmen der<br />
Liquiditätsverordnung.<br />
Im Bezug auf die Steuerung im Bereich der<br />
Marktpreisrisiken ist anzumerken, dass sich die<br />
2. Vermögenslage<br />
26 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
Situation an den Geld- und Kapitalmärkten in<br />
2009 deutlich entspannt hat. Die Kursentwicklung<br />
unserer Wertpapiere im Eigenbestand hat<br />
gegenüber 2009 eine deutliche Wertaufholung<br />
erfahren. Die Steuerung erfolgt weiterhin auf<br />
der Grundlage der periodischen Betrachtungsweise.<br />
Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Solvabilität gemäß § 10 KWG stellen<br />
sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar:<br />
Eigenmittel, Solvabilität <strong>Bericht</strong>sjahr 2008 Veränderung<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
Eigenkapital laut Bilanz *) 14.363 10.804 3.559 32,9<br />
Haftendes Eigenkapital 14.831 11.936 2.895 24,3<br />
Solvabilitätskennziffer 25,3 % 22,7 %<br />
*) Hierzu rechnen die Passivposten 9 (Nachrangige Verbindlichkeiten), 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital).<br />
Ein angemessenes haftendes Eigenkapital, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen,<br />
bildet neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden<br />
Geschäftspolitik. Die nach den Bestimmungen des KWG aufgestellten Anforderungen über die Eigenmittelausstattung<br />
(Solvabilitätsverordnung) wurden von uns im Geschäftsjahr 2009 sehr gut eingehalten.<br />
So lag die Solvabilitätskennziffer zum Jahresende mit einem Wert von 25,3 % wieder sehr<br />
deutlich über den gesetzlichen Anforderungen von 8 %. Durch die erstmalige Ausgabe von nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten in Form eines VR-Vermögensbriefes in zwei Tranchen mit jeweils einer<br />
Laufzeit von fünf Jahren wurde das Eigenkapital zusätzlich um € 2,581 Millionen erhöht.<br />
Damit bildet das vorhandene Eigenkapital eine ausreichende Eigenmittelunterlegung für die geplante<br />
Entwicklung unseres Geschäftsvolumens der nächsten Jahre.<br />
Kundenforderungen<br />
Der Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme<br />
beträgt 24,7 % und liegt damit trotz<br />
eines erfreulichen Zuwachses von 28,7 % weiterhin<br />
deutlich unter dem Durchschnitt der Baden-<br />
Württembergischen Genossenschaftsbanken. Im<br />
Wesentlichen ist der Zuwachs auf die Hereinnahme<br />
von Schuldscheindarlehen zurückzuführen.<br />
Auch im <strong>Bericht</strong>sjahr 2009 konnten wir aufgrund<br />
der Struktur in unserem Geschäftsgebiet<br />
eine branchen- und größenmäßig breite Streuung<br />
unserer Ausleihungen sicherstellen.<br />
Die durch die Generalversammlung festgesetzten<br />
Kredithöchstgrenzen für die einzelnen<br />
Kreditnehmer so wie die Kreditrichtlinien des<br />
KWG wurden während des gesamten <strong>Bericht</strong>szeitraums<br />
beachtet. Die Forderungen an unsere<br />
Kunden haben wir auch zum Jahresende<br />
2009 wieder mit besonderer Vorsicht bewertet.<br />
Die für erkennbare bzw. latente Risiken<br />
in angemessener Höhe gebildeten Einzel- und<br />
Pauschalwertberichtigungen sowie Vorsorgereserven<br />
gemäß § 340f HGB wurden von den<br />
entsprechenden Aktivposten abgesetzt. Durch<br />
unsere Liquiditätsplanung konnten wir allen<br />
vertretbaren und berechtigten Kreditwünschen<br />
entsprechen.
Wertpapieranlagen<br />
Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Wertpapieranlagen <strong>Bericht</strong>sjahr 2008 Veränderung<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
Anlagevermögen 25.931 20.735 5.196 25,1<br />
Liquiditätsreserve 49.213 55.553 -6.340 -11,4<br />
Insgesamt hat sich unser Wertpapierbestand<br />
im Laufe des Geschäftsjahres um TEUR 1.144<br />
verringert und entspricht damit 53,2 % der Bilanzsumme.<br />
Zum Bilanzstichtag bestehen Kursreserven<br />
im Wertpapierbestand von rund TEUR<br />
1.444. Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens<br />
wurden durch Umwidmung TEUR 436 an<br />
Abschreibungen vermieden. Zahlungsstörungen<br />
sind bei den betroffenen Wertpapieren nicht<br />
zu verzeichnen und nach aktuellem Stand auch<br />
nicht zu erwarten. Es ergaben sich wesentliche<br />
Verschiebungen im Wertpapierbestand von<br />
nicht festverzinslichen Wertpapieren (A6) zu<br />
den festverzinslichen Wertpapieren (A5) durch<br />
Auflösung des bankeigenen Spezialfonds.<br />
Der Wertpapierbestand der Liquiditätsreserve<br />
setzt sich wie folgt zusammen:<br />
1. Festverzinsliche Wertpapiere (Aktiva 5) inkl.<br />
Zinsabgrenzung TEUR 45.644. Hierin sind keine<br />
Schuldner mit einem Rating schlechter als<br />
BBB enthalten. Die Engagements sind nach<br />
Emittenten und Laufzeiten breit gestreut. Die<br />
Anleihen lauten auf EUR.<br />
2. Nicht festverzinsliche Wertpapiere (Aktiva 6)<br />
TEUR 3.569.<br />
Der Wertpapierbestand im Anlagevermögen<br />
setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Festverzinsliche Wertpapiere (Aktiva 5) inkl.<br />
Zinsabgrenzung TEUR 25.931. Hierin sind keine<br />
Schuldner mit einem Rating schlechter als BBB<br />
enthalten.<br />
Die Engagements sind nach Emittenten und<br />
Laufzeiten breit gestreut. Die Anleihen lauten<br />
auf EUR.<br />
Adressausfallrisiken in unseren Wertpapieranlagen<br />
begegnen wir grundsätzlich mit Volumens<br />
und Adresslimitierungen bei entsprechenden<br />
Ratingeinstufungen. Nach unseren aktuellen<br />
Berechnungen sind die Kursänderungsrisiken<br />
durch die Risikotragfähigkeit unter Berücksichtigung<br />
von Substanzwerten der Bank abgedeckt.<br />
Derivatgeschäfte<br />
Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos haben<br />
wir in 2009 drei CAPs mit einem Sicherungsvolumen<br />
über jeweils € 5 Millionen abgeschlossen.<br />
Zinsänderungsrisiko<br />
Wir erwarten einen leichten Zinsanstieg um ca.<br />
20 BP. Bei einer Zinsverschiebung um +130 Basispunkte<br />
liegt die Auswirkung auf das Zinsergebnis<br />
per 31.12.2010 bei -263 TEUR. Weiterhin<br />
würde bei einem entsprechenden Zinsanstieg<br />
die Kursentwicklung der Wertpapiere die Ertragslage<br />
deutlich belasten. Mit unseren Steuerungsinstrumenten<br />
werden die Zinsrisiken laufend<br />
beobachtet.<br />
Währungsrisiko<br />
Währungsrisiken aus ungedeckten Positionen<br />
sind von untergeordneter Bedeutung.<br />
Mitgliedschaft in der<br />
Sicherungseinrichtung des BVR<br />
Unsere Genossenschaft ist der Sicherungseinrichtung<br />
des Bundesverbandes der Deutschen<br />
<strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken e.V. angeschlossen,<br />
die aus dem Garantiefonds und dem<br />
Garantieverbund besteht.<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
27
3. Finanz- und Liquiditätslage<br />
Die Zahlungsbereitschaft unserer Bank war im Jahr 2009 stets gegeben. Die zur Liquiditätsmessung<br />
vorgegebene Liquiditätskennzahl haben wir jederzeit sehr deutlich eingehalten. Den Mindestreserveverpflichtungen<br />
sind wir stets nachgekommen. Aufgrund unserer Liquiditätslage und<br />
der Refinanzierungsmöglichkeiten sehen wir die Zahlungsbereitschaft unseres Institutes auch in<br />
Zukunft jederzeit gewährleistet. Die auch in 2010 anhaltenden starken Mittelzuflüsse bei den Kundeneinlagen<br />
erhöhen die hohe Liquidität zusätzlich.<br />
Die Umwidmung von Wertpapieren ins Anlagevermögen schränkt die Finanzlage unserer Bank<br />
nicht ein.<br />
4. Ertragslage<br />
Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft stellen sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
wie folgt dar:<br />
Erfolgskomponenten <strong>Bericht</strong>sjahr 2008 Veränderung<br />
28 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
TEUR TEUR TEUR %<br />
Zinsüberschuss 1) 3.662 3.143 519 16,5<br />
Provisionsüberschuss 2) 938 1.038 -100 -9,6<br />
Verwaltungsaufwendungen 2.985 2.881 104 3,6<br />
a) Personalaufwendungen 1.828 1.757 71 4,0<br />
b) andere<br />
Verwaltungsaufwendungen<br />
1.157 1.124 33 2,9<br />
Betriebsergebnis vor Bewertung 3) 1.548 1.236 312 25,2<br />
Bewertungsergebnis 4) -293 -827 534 -64,6<br />
Ergebnis der normalen<br />
Geschäftstätigkeit<br />
1.255 409 846 206,8<br />
Steueraufwand 214 48 166 345,8<br />
Jahresüberschuss 541 361 180 49,9<br />
1) GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3<br />
2) GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6<br />
3) Saldo aus den GuV-Posten 1 bis 12<br />
4) Saldo aus den GuV-Posten 13 bis 16<br />
Der Zinsüberschuss konnte im Geschäftsjahr 2009 deutlich gesteigert werden. Ursachen dafür lagen<br />
insbesondere in einer sich normalisierenden Zinsstrukturkurve und der Wiederanlage von fälligen<br />
Kundeneinlagen zu erheblich niedrigeren Konditionen als im Geschäftsjahr 2008. Aufgrund teilweiser<br />
Umschichtungen fälliger Kundenanlagen aus dem Wertpapiergeschäft in die Spareinlagen und<br />
der Neuausstattung von Bankkarten kam es zu einem leichten Rückgang des Provisionsüberschusses.<br />
Im Bereich des Verwaltungsaufwandes führten die Tariferhöhungen zu einem leicht ansteigenden<br />
Personalaufwand.<br />
Das Bewertungsergebnis in Summe hat sich gegenüber dem Vorjahr stark verbessert. Insbesondere<br />
die Entspannung an den Geld- und Kapitalmärkten führte zu deutlichen Kursaufholungen im Bereich<br />
der Eigenanlagen. Der Bewertungsaufwand im Kreditgeschäft ist aufgrund der Auswirkungen<br />
der Wirtschaftskrise im Geschäftsjahr 2009 gestiegen. Die Entwicklung unserer Ertragslage hat sich<br />
gegenüber den Vorjahren wieder normalisiert und stellt uns zufrieden.
5. Zusammenfassende<br />
Beurteilung der Lage<br />
Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise haben<br />
sich im Laufe des ersten Halbjahres 2009 sehr<br />
stark beruhigt und führten zu deutlichen Kurserholungen<br />
im Bereich der Eigenanlagen. Die<br />
Vermögens- und Finanzlage unseres Hauses ist<br />
geordnet. Die Zahlungsbereitschaft war jederzeit<br />
gegeben. Die Bewertung aller Vermögenswerte<br />
und Verbindlichkeiten erfolgte nach han-<br />
III. Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />
nach dem Schluss des Geschäftsjahres<br />
delsrechtlichen Grundsätzen. Zur Deckung von<br />
Risiken wurde in angemessenem Umfang Vorsorge<br />
getroffen. Das Zinsergebnis stellt uns zufrieden,<br />
das erreichte Provisionsergebnis, unter<br />
der Berücksichtigung einiger Sonderfaktoren,<br />
ebenfalls.<br />
Mit dem erzielten Jahresüberschuss sind wir zufrieden.<br />
Das Ergebnis erlaubt eine ordentliche<br />
Erhöhung und Dotierung der Rücklagen, sowie<br />
die Ausschüttung einer über dem Durchschnitt<br />
liegenden Dividende an unsere Mitglieder.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres sind nicht aufgetreten.<br />
IV. Voraussichtliche Entwicklung (Prognosebericht)<br />
Nach den derzeitigen bekannten <strong>Bericht</strong>en der<br />
Wirtschaftsforschungsinstitute und den vorliegenden<br />
Wirtschaftsindikatoren ist derzeit und<br />
im gesamten Jahr 2010 weiterhin von einer leichten<br />
Erholung der Finanz- und Kapitalmärkte auszugehen.<br />
Gegenüber dem Geschäftsjahr 2009<br />
bleibt weiterhin abzuwarten, inwieweit sich die<br />
negativen Auswirkungen der Finanzmarktkrise in<br />
unserem Geschäftsgebiet auswirken. Nach dem<br />
derzeitigen Stand unserer Kenntnisse gehen wir<br />
nicht davon aus, dass es zu einem Anstieg von<br />
Insolvenzen und der Arbeitslosenquote kommt.<br />
Daraus resultierend rechnen wir auch nicht mit<br />
größeren Kreditausfällen.<br />
Aufgrund unserer lokalen Ausrichtung und deren<br />
Besonderheiten im deutsch-schweizerischen<br />
Grenzgebiet gehen wir weiterhin nur von einem<br />
begrenzten konjunkturellen Einfluss der sich abschwächenden<br />
Finanzmarktkrise aus. In unseren<br />
Planungen für die bilanziell relevanten Größen des<br />
Kredit- und Einlagengeschäfts gehen wir deshalb<br />
von moderaten Zuwächsen für die Jahre 2010 und<br />
2011 aus. Im Bereich des Kundenanlagevolumens<br />
rechnen wir aufgrund des starken Schweizer Frankens<br />
und trotz der steuerlichen Auseinandersetzungen<br />
zwischen den Ländern Deutschland und<br />
Schweiz mit weiteren moderaten Mittelzuflüssen<br />
aus dem Schweizer Raum.<br />
Die bilanziellen Kundenforderungen in 2010, und<br />
auch darüber hinaus, wollen wir analog dem Be-<br />
richtsjahr in unserem Geschäftsgebiet weiter ausbauen.<br />
Standardisierte und effizienter gestaltete<br />
Geschäftsprozesse werden dabei für weiteres<br />
gesundes Wachstum sorgen. So unterstellen wir<br />
für 2010 insgesamt ein bilanzielles Wachstum von<br />
1,0 %. Nach unserer Planung erwarten wir in 2010<br />
keinen deutlichen Zinsanstieg, allenfalls im Herbst<br />
dieses Jahres eine sehr vorsichtige Anhebung des<br />
Referenzzinssatzes der EZB. Darüber hinaus rechnen<br />
wir weiterhin mit der derzeitigen relativ steilen<br />
Zinsstrukturkurve. Daraus ableitend erwarten<br />
wir einen leicht steigenden Zinsüberschuss gegenüber<br />
dem Vorjahr. Im Bereich der Eigenanlagen<br />
gehen wir vor dem Hintergrund unserer Zinsprognose<br />
von keinen größeren Bewertungsaufwendungen<br />
aus. Wir erwarten auch in den nächsten<br />
beiden Jahren eine weiterhin kontinuierliche Entwicklung<br />
unserer Bank und eine den Verhältnissen<br />
am Geld- und Kapitalmarkt angepasste ordentliche<br />
Ertragslage.<br />
<strong>Jestetten</strong>, den 9. Februar 2010<br />
Der Vorstand<br />
Thomas Bommer Georg Seiterich<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
29
Vorschlag<br />
für die Ergebnisverwendung<br />
Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von EUR<br />
540.946,34 - unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages von EUR 3.228,73 sowie nach den im Jahresabschluss<br />
mit EUR 265.000,00 ausgewiesenen Einstellungen in die Rücklagen (Bilanzgewinn von EUR<br />
279.175,07) - wie folgt zu verwenden:<br />
<strong>Jestetten</strong>, 9. Februar 2010<br />
Der Vorstand<br />
Thomas Bommer Georg Seiterich<br />
30 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
EUR<br />
Ausschüttung einer Dividende von 6,25 % 55.126,79<br />
Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen<br />
b) Andere Ergebnisrücklagen 220.000,00<br />
Vortrag auf neue Rechnung 4.048,28<br />
<strong>Bericht</strong><br />
des Aufsichtsrates<br />
Der Aufsichtsrat hat im <strong>Bericht</strong>sjahr die ihm nach<br />
Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden<br />
Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion<br />
wahr und fasste die in seinen Zuständigkeitsbereich<br />
fallenden Beschlüsse.<br />
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und<br />
die Ausschüsse des Aufsichtsrates in regelmäßig<br />
stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung,<br />
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
sowie über besondere Ereignisse.<br />
Der vorliegende Jahresabschluss 2009 mit Lagebericht<br />
wurde vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband<br />
e.V. geprüft. Über das Prüfungsergebnis<br />
wird in der Generalversammlung<br />
berichtet.<br />
Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag<br />
für die Verwendung des Jahresüberschusses<br />
hat der Aufsichtsrat geprüft und in Ordnung<br />
befunden. Der Vorschlag für die Verwendung des<br />
Jahresüberschusses - unter Einbeziehung des Ge-<br />
279.175,07<br />
winnvortrages - entspricht den Vorschriften der<br />
Satzung.<br />
Der Aufsichtsrat empfiehlt der Generalversammlung,<br />
den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss<br />
zum 31.12.2009 festzustellen und die<br />
vorgeschlagene Verwendung des Jahres überschusses<br />
zu beschließen.<br />
Durch Ablauf der Wahlzeit scheiden in diesem Jahr<br />
Frau Barbara Rehm und Herr Roland Uhl aus dem<br />
Aufsichtsrat aus. Beide stellen sich zur Wiederwahl.<br />
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den Mitarbeitern<br />
den Dank für die geleistete Arbeit aus.<br />
<strong>Jestetten</strong>, 16. Juni 2010<br />
Die Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Barbara Rehm
Jahresabschluss 2009<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG<br />
Bestandteile Jahresabschluss<br />
1. Jahresbilanz<br />
2. Gewinn- und Verlustrechnung<br />
3. Anhang<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
31
1. Jahresbilanz zum 31.12.2009<br />
Aktivseite<br />
EUR EUR EUR<br />
Geschäftsjahr<br />
EUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
1. Barreserve<br />
a) Kassenbestand 904.795,47 1.114<br />
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />
darunter: bei der Deutschen<br />
2.103.127,52 1.896<br />
Bundesbank 2.103.127,52 (1.896)<br />
c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 3.007.922,99 0<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel,<br />
die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen<br />
32 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
0,00 0<br />
darunter: bei der Deutschen Bundesbank<br />
refinanzierbar 0,00 (0)<br />
b) Wechsel<br />
darunter: bei der Deutschen Bundesbank<br />
0,00 0,00 0<br />
refinanzierbar 0,00 (0)<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 6.524.360,48 410<br />
b) andere Forderungen 13.549.843,37 20.074.203,85 18.294<br />
4. Forderungen an Kunden<br />
darunter:<br />
34.927.271,24 27.128<br />
durch Grundpfandrechte gesichert 13.754.929,66 (15.174)<br />
Kommunalkredite 6.917.674,84 (3.217)<br />
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
0,00 0<br />
Bundesbank 0,00 (0)<br />
ab) von anderen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
0,00 0,00 2.059<br />
Bundesbank<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
0,00 (2.059)<br />
ba) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
1.026.460,14 0<br />
Bundesbank 1.026.460,14 (0)<br />
bb) von anderen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
70.548.727,15 71.575.187,29 40.975<br />
Bundesbank 70.548.727,15 (40.975)<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 71.575.187,29 0<br />
Nennbetrag 0,00 (0)<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.569.100,00 33.254<br />
7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />
a) Beteiligungen<br />
darunter:<br />
5.322.346,37 5.322<br />
an Kreditinstituten 325.229,81 (325)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />
darunter:<br />
50.270,00 5.372.616,37 50<br />
bei Kreditgenossenschaften 8.600,00 (9)<br />
bei Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
darunter:<br />
0,00 0<br />
an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
9. Treuhandvermögen 10.603,62 12<br />
darunter: Treuhandkredite 10.603,62 (12)<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand<br />
einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch<br />
0,00 0<br />
11. Immaterielle Anlagewerte 0,00 0<br />
12. Sachanlagen 1.383.321,30 1.524<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände 1.056.501,90 1.070<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten 225.480,38 3<br />
Summe der Aktiva 141.202.208,94 133.111
Passivseite<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
EUR EUR EUR<br />
Geschäftsjahr<br />
EUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
a) täglich fällig 768.342,37 1.581<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
2.538.133,84 3.306.476,21 5.488<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei<br />
38.718.202,35 31.415<br />
Monaten<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
9.041.497,31 47.759.699,66 1.568<br />
ba) täglich fällig 33.615.649,10 25.705<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
40.449.198,90 74.064.848,00 121.824.547,66 54.964<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 0,00 0<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />
darunter:<br />
0,00 0,00 0<br />
Geldmarktpapiere 0,00 (0)<br />
eigene Akzepte und Solawechsel im<br />
Umlauf<br />
0,00 (0)<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten 10.603,62 12<br />
darunter: Treuhandkredite 10.603,62 (12)<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 142.039,23 108<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
7. Rückstellungen<br />
62.899,92 91<br />
a) Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 1.050.927,00 1.062<br />
b) Steuerrückstellungen 0,00 0<br />
c) andere Rückstellungen 441.273,95 1.492.200,95 314<br />
8. Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten 2.581.280,00 0<br />
10. Genussrechtskapital 0,00 0<br />
darunter:<br />
vor Ablauf von zwei Jahren fällig<br />
0,00 (0)<br />
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />
12. Eigenkapital<br />
1.500.000,00 1.000<br />
a) Gezeichnetes Kapital 891.100,00 899<br />
b) Kapitalrücklage<br />
c) Ergebnisrücklagen<br />
526.886,28 527<br />
ca) gesetzliche Rücklage 1.695.000,00 1.610<br />
cb) andere Ergebnisrücklagen 6.890.000,00 8.585.000,00 6.520<br />
d) Bilanzgewinn 279.175,07 10.282.161,35 249<br />
Summe der Passiva 141.202.208,94 133.111<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />
abgerechneten Wechseln<br />
0,00 0<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und<br />
Gewährleistungsverträgen 11.930.385,32 9.735<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde<br />
Verbindlichkeiten 0,00 11.930.385,32 0<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus<br />
unechten Pensionsgeschäften<br />
0,00 0<br />
b) Platzierungs- u. Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen<br />
darunter: Lieferverpflichtungen<br />
aus zinsbezogenen Termingeschäften<br />
0,00<br />
2.944.040,05 2.944.040,05 1.898<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
(0)<br />
33
2. Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für die Zeit vom 01.01.2009 bis 31.12.2009<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
EUR EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 2.493.258,02 2.132<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren und<br />
Schuldbuchforderungen 2.803.127,02 5.296.385,04 1.831<br />
2. Zinsaufwendungen 2.091.092,97 3.205.292,07 2.921<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 370.791,80 1.980<br />
b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 86.132,43 122<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 456.924,23 0<br />
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen<br />
34 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
0,00 0<br />
5. Provisionserträge 1.095.333,57 1.147<br />
6. Provisionsaufwendungen 157.480,28 937.853,29 109<br />
7. Nettoertrag/-aufwand aus Finanzgeschäften 0,00 0<br />
8. Sonstige betriebliche Erträge 124.567,50 153<br />
9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter 1.454.965,98 1.405<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 372.595,77 1.827.561,75 352<br />
darunter:<br />
für Altersversorgung 102.544,58 (93)<br />
b)andere Verwaltungsaufwendungen 1.157.010,42 2.984.572,17 1.124<br />
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen 180.316,59 203<br />
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 11.569,43 15<br />
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte<br />
Wertpapiere sowie Zuführungenzu Rückstellungen im Kreditgeschäft 693.510,74 947<br />
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren<br />
sowie aus der Auflösungvon Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 -693.510,74 0<br />
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelte Wertpapiere 0,00 0<br />
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen und wie Anlagevermögenbehandelten Wertpapieren 400.650,00 400.650,00 120<br />
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />
18. Einstellungen in Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 1.255.318,16 409<br />
20. Außerordentliche Erträge 0,00 0<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0<br />
22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 (0)<br />
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 210.668,88 44<br />
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 3.702,94 214.371,82 4<br />
24a. Einstellungen in Fonds für allgemeine Bankrisiken 500.000,00 0<br />
25. Jahresüberschuss 540.946,34 361<br />
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 3.228,73 3<br />
544.175,07 364<br />
27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen<br />
a)aus der gesetzlichen Rücklage 0,00 0<br />
b)aus anderen Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0<br />
544.175,07 364<br />
28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen<br />
a)in die gesetzliche Rücklage 55.000,00 40<br />
b)in andere Ergebnisrücklagen 210.000,00 265.000,00 75<br />
29. Bilanzgewinn 279.175,07 249
3. Anhang<br />
A. Allgemeine Angaben<br />
• In der Gliederung der Bilanz, Gewinn- und<br />
Verlustrechnung ergaben sich keine Veränderungen.<br />
• Gesetzesverweise ohne weitere Angaben<br />
beziehen sich auf die jeweils gültigen<br />
Gesetzesfassungen vor dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />
vom 25. Mai 2009<br />
(BGBL. IS. 1102).<br />
B. Erläuterungen zu den Bilanzierungsund<br />
Bewertungsmethoden<br />
• Die Bilanz ist unter Berücksichtigung von<br />
Vorwegzuweisungen zu den Ergebnisrücklagen<br />
erstellt. Dabei sind die nach der Satzung<br />
erforderlichen Mindestzuführungen erfüllt.<br />
• Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs-<br />
und Bewertungsmethoden angewandt:<br />
Die Forderungen sind grundsätzlich zum Nennwert<br />
angesetzt. Unterschiedsbeträge zwischen<br />
dem höheren Nennwert und dem Auszahlungsbetrag<br />
sind in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
enthalten. Sie werden zeitanteilig<br />
aufgelöst. Bei Schuldscheindarlehen und Namenspapieren<br />
mit Ausgabebetrag über Nennwert<br />
sind die Unterschiedsbeträge in den aktiven<br />
Rechnungsabgrenzungsposten enthalten.<br />
Sie werden zeitanteilig aufgelöst.<br />
Die den Forderungen an Kunden anhaftenden<br />
Bonitätsrisiken haben wir durch Bildung von<br />
Einzelwertberichtigungen und unversteuerten<br />
Pauschalwertberichtigungen in ausreichendem<br />
Umfang abgedeckt. Zusätzlich besteht eine Vorsorge<br />
für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340f<br />
HGB. Das Wahlrecht gemäß § 340f Abs. 3 HGB<br />
wurde in Anspruch genommen.<br />
Die wie Umlaufvermögen behandelten festverzinslichen<br />
Wertpapiere, und andere nicht festverzinsliche<br />
Wertpapiere haben wir nach dem<br />
strengen Niederstwertprinzip bewertet.<br />
Ein Papier wurde nach dem Buchwert zum<br />
31.12.2008 bewertet, da wir nicht von einer dauernden<br />
Wertminderung ausgehen (gemildertes<br />
Niederstwertprinzip). Die weiteren wie Anlagevermögen<br />
behandelten Wertpapiere sind nach<br />
dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.<br />
Anschaffungskosten über pari wurden durch Abschreibungen<br />
an den niedrigeren Einlösungskurs<br />
angepasst.<br />
Da die Wertpapiere im Girosammeldepot verwahrt<br />
werden, werden die Anschaffungskosten<br />
bei gleicher Wertpapiergattung nach der Durchschnittsmethode<br />
ermittelt.<br />
Bei einem Investmentfonds (Umlaufvermögen),<br />
für den aufgrund der aktuellen Marktverwerfungen<br />
derzeit kein Marktpreis veröffentlicht wird,<br />
wurden Abschläge für das Liquiditätsrisiko sowie<br />
für die zuletzt vorgenommene Ausschüttung<br />
vorgenommen. Das Volumen des so bewerteten<br />
Fonds beläuft sich auf insgesamt TEUR 773.<br />
Strukturierte Finanzinstrumente, die keine wesentlich<br />
erhöhten oder zusätzlichen (andersartigen)<br />
Risiken oder Chancen aufweisen, werden als<br />
einheitlicher Vermögensgegenstand nach den allgemeinen<br />
Grundsätzen bilanziert und bewertet.<br />
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgte zu den<br />
Anschaffungskosten und, soweit abnutzbar, vermindert<br />
um planmäßige Abschreibungen. Den<br />
planmäßigen Abschreibungen liegen die der geschätzten<br />
Nutzungsdauer entsprechenden Abschreibungssätze<br />
zugrunde, die auch steuerlich<br />
geltend gemacht werden.<br />
Sachanlagen wurden im Anschaffungsjahr pro<br />
rata temporis abgeschrieben. Geringwertige<br />
Wirt schaftsgüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
bis einschließlich 150 EUR wurden im<br />
Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Für geringwertige<br />
Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten über 150 EUR bis 1.000<br />
EUR wurde steuerrechtlich ein Sammelposten gebildet.<br />
Handelsrechtlich wurde dieser Sammelposten<br />
aufgrund der untergeordneten Bedeutung<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
35
übernommen. Der Sammelposten wird über die<br />
Dauer von 5 Jahren linear abgeschrieben.<br />
Unterschiedsbeträge zwischen dem Rückzahlungsbetrag<br />
einer Verbindlichkeit und dem niedrigeren<br />
Ausgabebetrag haben wir in den Aktiven<br />
Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt.<br />
Der Unterschiedsbetrag wird planmäßig auf die<br />
Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt.<br />
Die Passivierung der Verbindlichkeiten erfolgte<br />
zu dem jeweiligen Rückzahlungsbetrag. Der Belastung<br />
aus Einlagen mit steigender Verzinsung<br />
und für Zuschläge sowie sonstige über den Zins<br />
hinausgehende Vorteile für Einlagen wurde<br />
durch Rückstellungsbildung in angemessenem<br />
Umfang Rechnung getragen.<br />
Den Pensionsrückstellungen liegen versicherungsmathematische<br />
Berechnungen auf Basis<br />
der „Richttafeln 2005 G“ (Prof. Dr. Klaus Heu-<br />
C. Entwicklung des Anlagevermögens 2009<br />
(volle EUR) Anschaffungs-/<br />
Herstellungs kosten<br />
36 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
Zugänge<br />
Zuschrei bungen<br />
(a)<br />
(b)<br />
beck) zugrunde. Sie wurden mit einem Rechnungszinsfuß<br />
von 4,0 % passiviert.<br />
Im Übrigen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten<br />
Rückstellungen in angemessener Höhe<br />
gebildet.<br />
Währungsguthaben und Währungsverbindlichkeiten<br />
haben wir gemäß § 340h Abs. 1 HGB mit<br />
dem Kassakurs am Bilanzstichtag umgerechnet.<br />
Aufwendungen, die sich aus der Währungsumrechnung<br />
ergeben, sind in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
berücksichtigt. Soweit die Anforderungen<br />
an eine besondere Deckung vorlagen,<br />
wurden Umrechnungserträge vereinnahmt.<br />
Die zur Absicherung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos<br />
abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte<br />
wurden nicht gesondert bewertet.<br />
Die aktivierten Optionsprämien werden auf die<br />
Laufzeit verteilt.<br />
Umbuchungen<br />
Abgänge<br />
(a)<br />
(b)<br />
Abschrei bungen<br />
(kumuliert)<br />
Buchwerte am<br />
Bilanzstichtag<br />
Abschrei bungen<br />
Geschäftsjahr<br />
des Geschäftsjahres<br />
EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle 23.750 0 (a) 0 (a) 23.750 0 0<br />
Anlagewerte 0 (b) 0 (b)<br />
Sachanlagen<br />
a) Grundstücke und 1.617.803 0 (a) 0 (a) 776.431 841.372 49.812<br />
Gebäude 0 (b) 0 (b)<br />
b) Betriebs- und<br />
Geschäftsaus- 1.591.559 43.820 (a) 0 (a) 1.040.648 541.949 130.505<br />
stattung 0 (b) 52.782 (b)<br />
a 3.233.112 43.820 (a) 0 (a) 1.840.829 1.383.321 180.317<br />
0 (b) 52.782 (b)<br />
Anschaffungs kosten Veränderungen (saldiert) Buchwerte am<br />
Bilanzstichtag<br />
EUR EUR EUR<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 20.130.229 5.012.950 25.143.179<br />
Beteiligungen und Geschäftsguthaben<br />
bei Genossenschaften 5.372.616 5.372.616<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0<br />
b 25.502.845 5.012.950 30.515.795<br />
Summe a und b 28.735.957 31.899.116
D. Erläuterungen zur Bilanz<br />
• In den Forderungen an Kreditinstitute sind EUR 6.452.653 Forderungen an die zuständige<br />
genossenschaftliche Zentralbank enthalten.<br />
• Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen haben folgende Restlaufzeiten:<br />
bis 3 Monate mehr als 3 Monate<br />
bis ein Jahr<br />
mehr als ein Jahr<br />
bis 5 Jahre<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
mehr als 5 Jahre<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Andere Forderungen an<br />
Kreditinstitute (A 3b)<br />
(ohne Bauspar guthaben) 0 0 9.535.700 3.814.300<br />
Forderungen an<br />
Kunden (A 4) 723.727 2.097.703 12.879.324 17.799.612<br />
Anteilige Zinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden, wurden nicht nach den Restlaufzeiten<br />
gegliedert.<br />
In den Forderungen an Kunden (A 4) sind EUR 1.363.985 Forderungen mit unbestimmter Laufzeit<br />
enthalten.<br />
• Von den in der Bilanz ausgewiesenen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren<br />
(A 5) werden im auf den Bilanzstichtag folgenden Geschäftsjahr EUR 5.476.100 fällig.<br />
• In den Forderungen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen an verbundene<br />
Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind:<br />
Forderungen an<br />
verbundene Unternehmen Beteiligungsunternehmen<br />
Geschäftsjahr Vorjahr Geschäftsjahr Vorjahr<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Forderungen an Kreditinstitute (A 3) 0 0 260 1.256<br />
Forderungen an Kunden (A 4) 0 0 0 9.700<br />
• In folgenden Posten sind enthalten:<br />
börsenfähig davon:<br />
börsennotiert nicht börsennotiert nicht mit dem Niederstwert<br />
bewertete börsenfähige<br />
Wertpapiere<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzins liche Wertpapiere (A 5) 71.575.187 71.575.187 0 1.897.024<br />
Aktien und andere nicht<br />
festverzinsliche Wertpapiere (A 6) 3.267.050 0 3.267.050 0<br />
Im Wertpapierjournal wurde das nicht nach dem Niedrigstwert bewertete Wertpapier des<br />
Anlagevermögens besonders gekennzeichnet.<br />
37
• Finanzinstrumente, die über ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden, sind in<br />
folgendem Umfang vorhanden:<br />
38 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
Buchwert beizulegender Zeitwert<br />
EUR EUR<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere (A 5) 1.897.024 1.460.624<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 2 Satz 3 HGB sind für marktpreisbezogene Wertveränderungen<br />
unterblieben, da wir nicht von einer dauernden Wertminderung ausgehen. Störungen<br />
der Zins- und Tilgungsleistungen sind bei den betreffenden Wertpapieren nach unserer derzeitigen<br />
Einschätzung nicht zu erwarten.<br />
• Wir besitzen an der <strong>Volksbank</strong> Immobilien eG, Waldshut Tiengen Kapitalanteile gemäß § 285 S.1<br />
Nr. 11 HGB. Entsprechend § 286 Abs.3 S.1 Nr.1 HGB wurde auf die geforderten Angaben verzichtet.<br />
• In den Bilanzposten „Treuhandvermögen“ und „Treuhandverbindlichkeiten“ sind ausschließlich<br />
Kredite ausgewiesen, die wir im eigenen Namen für fremde Rechnung halten.<br />
• Im Aktivposten „Sachanlagen“ sind Grundstücke und Bauten, die wir im Rahmen eigener Tätigkeit<br />
nutzen, in Höhe von EUR 407.487 und Betriebs- und Geschäftsausstattungen in Höhe von<br />
EUR 541.949 enthalten.<br />
• In dem Posten „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind folgende wesentliche Einzelbeträge<br />
enthalten:<br />
31.12.2009<br />
Aktivierung des abgezinsten Anspruchs auf das Körperschaftsteuerguthaben (gemäß § 37 Abs. 5 KstG) 713.685<br />
• Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Unterschiedsbeträge zwischen dem Ausgabebetrag<br />
und dem höheren Rückzahlungsbetrag von Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 2.072<br />
(Vorjahr EUR 2.784) enthalten.<br />
• Soweit bei Kreditgewährungen der Nennbetrag der gewährten Kredite unter dem Auszahlungsbetrag<br />
lag, wurde der Unterschiedsbetrag in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt.<br />
Der Unterschiedsbetrag belief sich am Bilanzstichtag auf EUR 223.408 (Vorjahr EUR 0).<br />
• In den Vermögensgegenständen sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 120.843<br />
enthalten.<br />
• In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind EUR 2.514.845 Verbindlichkeiten<br />
gegenüber der zuständigen genossenschaftlichen Zentralbank enthalten.<br />
• Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Restlaufzeiten auf:<br />
bis<br />
3 Monate<br />
mehr als 3 Monate<br />
bis ein Jahr<br />
mehr als ein Jahr<br />
bis 5 Jahre<br />
EUR<br />
mehr als<br />
5 Jahre<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist (P 1b)<br />
Spareinlagen mit vereinbarter<br />
Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten<br />
35.402 127.114 766.311 1.609.263<br />
(P 2ab)<br />
Andere Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder<br />
2.409.798 6.619.696 12.004 0<br />
Kündigungsfrist (P 2bb) 19.771.878 13.195.417 6.680.581 505.926
Anteilige Zinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden, wurden nicht nach den Restlaufzeiten<br />
gegliedert.<br />
• Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Disagiobeträge, die bei der Ausreichung von<br />
Forderungen in Abzug gebracht wurden, im Gesamtbetrag von EUR 62.900 (Vorjahr EUR 67.744)<br />
enthalten.<br />
• Zu den nachrangigen Verbindlichkeiten (Passivposten 9) ergeben sich folgende Angaben:<br />
Zur Stärkung des bankaufsichtlichen Eigenkapitals wurden im Jahr 2009 nachrangige<br />
Vermögensbriefe mit einer Laufzeit von 5 Jahren in zwei Tranchen an Kunden ausgegeben.<br />
Im Geschäftsjahr fielen Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 50.092 an.<br />
Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung ist ausgeschlossen. Die Verbindlichkeiten sind im Falle des<br />
Insolvenzverfahrens oder der Liquidation der Bank erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen<br />
Gläubiger zurückzuzahlen. Eine Umwandlung in andere Eigenkapitalformen ist nicht möglich.<br />
Es bestehen keine Mittelaufnahmen, die 10 % des Gesamtbetrages der nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
übersteigen.<br />
Die mit den Gläubigern der nachrangigen Verbindlichkeiten getroffenen Nachrangabreden entsprechen<br />
§ 10 Abs. 5a Nr. 1 und 3 KWG. Mit den Gläubigern wurden Kündigungsfristen von 5 Jahren<br />
vereinbart. Die Restlaufzeit der nachrangigen Verbindlichkeiten beträgt 4 Jahre. Die nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten sind mit Zinssätzen von 3,25 % und 4,00 % ausgestattet.<br />
• In den Verbindlichkeiten einschliesslich Eventualverbindlichkeiten sind Fremdwährungsposten<br />
im Gegenwert von EUR 11.331.513 enthalten.<br />
• Die unter Passivposten 12a „Gezeichnetes Kapital“ ausgewiesenen Geschäftsguthaben gliedern<br />
sich wie folgt:<br />
Geschäftsguthaben<br />
EUR<br />
a) der verbleibenden Mitglieder 876.900<br />
b) der ausscheidenden Mitglieder 14.200<br />
• Die Kapital- und Ergebnisrücklagen (P 12b und c) haben sich wie folgt entwickelt:<br />
Kapital rücklage Gesetzliche Rücklage andere Ergebnis rücklagen<br />
EUR EUR EUR<br />
Stand 01.01.2009 526.886 1.610.000 6.520.000<br />
Einstellungen 0<br />
aus Bilanzgewinn des Vorjahres 30.000 160.000<br />
aus Jahresüber schuss des Geschäfts jahres 55.000 210.000<br />
Stand 31.12.2009 526.886 1.695.000 6.890.000<br />
• Die Zinsoptionsgeschäfte (Zins Caps) wurden zur Deckung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossen.<br />
Sämtliche Geschäfte sind mit der DZ Bank abgeschlossen. Die Optionsprämie der Zinsoptionsgeschäfte<br />
wurde unter den sonstigen Vermögensgegenständen (TEUR 204 / Vorjahr TEUR 0) aktiviert.<br />
In der nachfolgenden Tabelle sind die Derivatgeschäfte zusammengefasst. Die Fälligkeitsstruktur ist<br />
auf Basis der Nominalbeträge angegeben. Die Adressenrisiken sind als Kreditäquivalente entsprechend<br />
den Eigenkapitalvorschriften der Solvabilitätsverordnung angegeben.<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
39
Volumen im Derivategeschäft<br />
(Angaben in TEUR)<br />
Zinsbezogene Geschäfte<br />
OTC Produkte<br />
40 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
Nominalbetrag Restlaufzeit beizu legender<br />
Zeitwert<br />
5 Jahre Summe<br />
Adressenrisiko<br />
Zinsoptionen - Käufe 0 10.000 5.000 15.000 205 187<br />
Für die Wertermittlung der Optionen(CAP) werden Optionspreismodelle eingesetzt. Deren Einsatz<br />
erfolgt auf Basis der allgemein anerkannten grundlegenden Annahmen. Danach bestimmt sich der<br />
Wert einer Option insbesondere nach dem Wert des zugrunde liegenden Basisobjekts und dessen Volatilität,<br />
dem vereinbarten Basispreis, Basiszinssatz oder Basisindex, dem risikolosen fristenadäquaten<br />
Zinssatz sowie der Restlaufzeit des Kontrakts.<br />
• Von den Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten sind durch Übertragung von Vermögensgegenständen<br />
gesichert:<br />
Passivposten<br />
Gesamtbetrag der als Sicherheit<br />
übertragenen Vermögenswerte<br />
in EUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1) 2.514.845<br />
E. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
• Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen ausschließlich auf das Ergebnis der<br />
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.<br />
F. Sonstige Angaben<br />
• Auf die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands sowie des Aufsichtsrats und früherer<br />
Organmitglieder sowie deren Hinterbliebenen wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.<br />
• Für frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebenen bestehen zum 31.12.2009<br />
Pensionsrückstellungen in Höhe von EUR 1.050.927.<br />
• Die Forderungen an und aus eingegangenen Haftungsverhältnissen betrugen für Mitglieder<br />
des Vorstands EUR 411.629, für Mitglieder des Aufsichtsrats EUR 393.562.<br />
• Nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte Verpflichtungen bestehen in Form von möglichen<br />
Garantieverpflichtungen gegenüber der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der<br />
Deutschen <strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken e.V. (Garantieverbund) in Höhe von EUR 75.784.<br />
• Die Zahl der 2009 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:<br />
Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte<br />
Prokuristen 2 0<br />
Sonstige kaufmännische Mitarbeiter 18 7<br />
Außerdem wurden durchschnittlich 3 Auszubildende beschäftigt.<br />
20 7
Mitgliederbewegung Zahl der Mitglieder Anzahl der<br />
Geschäftsanteile<br />
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
Haftsummen<br />
EUR<br />
Anfang 2009 2.556 8.743 2.622.900<br />
Zugang 2009 37 170 51.000<br />
Abgang 2009 54 144 43.200<br />
Ende 2009 2.539 8.769 2.630.700<br />
Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder<br />
haben sich im Geschäftsjahr vermehrt um EUR 2.600<br />
Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermehrt um EUR 7.800<br />
Höhe des Geschäftsanteils EUR 100<br />
Höhe der Haftsumme EUR 300<br />
• Der Name und die Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes lauten:<br />
Baden Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.<br />
Lauterbergstraße 1<br />
76137 Karlsruhe<br />
• Mitglieder des Vorstands · ausgeübter Beruf<br />
Bommer, Thomas · Vorsitzender · Geschäftsleiter<br />
Bernert, Jens · Geschäftsleiter (bis 21.08.2009)<br />
Uhl, Roland · Unternehmensberater (vom 25.08.2009 bis 31.12.2009)<br />
Seiterich, Georg · Geschäftsleiter i.R. (vom 01.01.2010 bis 28.02.2010)<br />
• Mitglieder des Aufsichtsrats · ausgeübter Beruf<br />
Rehm, Barbara · Vorsitzende · Steuerberaterin<br />
Abend, Wilhelm · stellvertretender Vorsitzender · Elektromeister<br />
Meier, Jürgen · Fensterbauer<br />
Reinicke, Klaus · Bankprokurist<br />
Uhl, Roland · Unternehmensberater (bis 24.08.2009 bzw. ab 01.01.2010)<br />
Wuchner, Veronika · Personalchefin<br />
<strong>Jestetten</strong>, 9. Februar 2010<br />
Der Vorstand<br />
Thomas Bommer Georg Seiterich<br />
41
Bestätigungsvermerk<br />
Des Prüfungsverbandes<br />
Wir haben den Jahresabschluss bestehend aus<br />
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang<br />
unter Einbeziehung der Buchführung und<br />
den Lagebericht der <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG,<br />
<strong>Jestetten</strong>, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung<br />
und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />
und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften und den ergänzenden<br />
Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung<br />
der gesetzlichen Vertreter der Genossenschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />
eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter<br />
Einbeziehung der Buchführung und über<br />
den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach<br />
§ 53 Abs. 2 GenG, §§ 340k und 317 HGB unter<br />
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />
die sich auf die Darstellung des durch den<br />
Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />
Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />
Umfeld der Genossenschaft sowie die Erwartungen<br />
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im<br />
Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben in<br />
Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />
Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahresabschlusses und des Lageberichtes.<br />
Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
42 <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />
unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der<br />
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften<br />
und den ergänzenden Bestimmungen der<br />
Satzung und vermittelt unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein<br />
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der Genossenschaft. Der Lagebericht steht<br />
in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />
der Genossenschaft und stellt die Chancen und<br />
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend<br />
dar.<br />
Karlsruhe, 24. Juni 2010<br />
Badischer Genossenschaftsverband e. V.<br />
Albrecht Wagner<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />
43
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG • Schaff hauser Str. 9 • 79798 <strong>Jestetten</strong><br />
Telefon: 07745 / 92 95–0 • Telefax: 07745 / 92 95–99<br />
E-mail: info@vbj.de • Internet: www.vbj.de<br />
Redaktion: Thomas Bommer, Bettina Berndt, Andrea Kwiatkowski<br />
Fotos: Bettina Berndt, Rolf Wipf<br />
Druck und Satz: Thema Druck GmbH • Internet: www.themadruck.de • 07/2010