Prospekt Willisau - reitenundfahren-ettiswil.ch
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6<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Stadtanlage<br />
Das spätmittelalterli<strong>ch</strong>e Städt<strong>ch</strong>en <strong>Willisau</strong><br />
bildet ein rund 250 m langes, im Süden vom<br />
S<strong>ch</strong>losshügel und im Norden von der Enziwigger<br />
flankiertes Re<strong>ch</strong>teck. Den östli<strong>ch</strong>en und<br />
westli<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>luss bilden die beiden Turmtore.<br />
Das Städt<strong>ch</strong>en präsentiert si<strong>ch</strong> heute so,<br />
wie es na<strong>ch</strong> dem letzten Stadtbrand von 1704<br />
wieder aufgebaut wurde. Repräsentativ gebaute<br />
und künstleris<strong>ch</strong> ausgestattete Bürgerhäuser<br />
fehlen. Glei<strong>ch</strong>wohl ergibt si<strong>ch</strong> aus den<br />
bes<strong>ch</strong>eidenen, in ihrer Ges<strong>ch</strong>osshöhe harmonis<strong>ch</strong><br />
abgestuften Häusern eine in ihrer Gesamtheit<br />
grosszügige Anlagewirkung. Die ältesten<br />
Häuser befinden si<strong>ch</strong> im westli<strong>ch</strong>en Teil und<br />
an der Müligass. Sie blieben vom letzten Stadtbrand<br />
vers<strong>ch</strong>ont.<br />
Tore und Türme<br />
Das Untere Tor wird 1347 als das «niedere» Tor<br />
erwähnt. Das na<strong>ch</strong> dem Stadtbrand von 1704<br />
zum zweiten Mal aufgebaute Tor wurde 1854<br />
wegen Baufälligkeit abgerissen. Erst 1980<br />
wurde es na<strong>ch</strong> alten Vorlagen – allerdings mit<br />
vergrösserter Dur<strong>ch</strong>fahrt – wieder aufgebaut.<br />
Das Obere Tor trägt auf der Städt<strong>ch</strong>enseite die<br />
Jahrzahl 1547. Es überlebte den letzten Stadtbrand<br />
von 1704. Der Kutzenturm (Turm des<br />
Landvogteis<strong>ch</strong>losses) entstand Ende des 14./<br />
Anfang des 15. Jahrhunderts und stand als<br />
stadtwärts offener Befestigungsturm in der<br />
Ringmauer.<br />
Ringmauer<br />
Die Ringmauer wird urkundli<strong>ch</strong> bereits 1417<br />
erwähnt. Sie führte ursprüngli<strong>ch</strong> von den östli<strong>ch</strong>en<br />
und westli<strong>ch</strong>en Häuserzeilen – deren<br />
Rückseiten bildeten zuglei<strong>ch</strong> die Stadtmauer –<br />
bis hinauf auf den S<strong>ch</strong>losshügel, verlief quer<br />
über das ganze Plateau und s<strong>ch</strong>loss si<strong>ch</strong> dort<br />
zusammen. Der einzige grössere Rest der frei<br />
stehenden Ringmauer blieb auf der Westseite<br />
des Berghanges erhalten.<br />
Stadtburg<br />
An der südöstli<strong>ch</strong>en Ecke der Stadtmauer erbauten<br />
die Stadtherren von <strong>Willisau</strong>, die Hasenburger,<br />
im 14. Jahrhundert eine wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong><br />
zwei bis drei Stockwerke hohe steinerne Burg.<br />
Damit markierten die Hasenburger Präsenz,<br />
hier wurden die re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en und wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Ents<strong>ch</strong>eide gefällt. Die Hauptburg der<br />
Hasenburger lag nordöstli<strong>ch</strong> von <strong>Willisau</strong>.<br />
Heute steht auf den Überresten der Stadtburg<br />
das regionale Zivilstandsamt.<br />
Stadtbrunnen<br />
Die Wasserquellen der städtis<strong>ch</strong>en Brunnen<br />
liegen innerhalb der Ringmauern am S<strong>ch</strong>lossberg.<br />
Die drei Stadtbrunnen entstanden um<br />
1600 in der äusserst seltenen Form eines Siebenecks.<br />
In den 1950er-Jahren wurden die drei<br />
baufälligen Brunnen abgebro<strong>ch</strong>en und na<strong>ch</strong><br />
altem Riss und Zoll neu erstellt. Die Brunnenfiguren,<br />
die beiden Kir<strong>ch</strong>enpatrone Petrus und<br />
Paulus und die Madonna mit Kind, wurden in<br />
den 1960er-Jahren von den Künstlern Rolf Brem<br />
(Paulus), Franco Annoni (Madonna) und Eugen<br />
Häfelfinger (Petrus) ges<strong>ch</strong>affen.<br />
Rathaus<br />
Das Rathaus mitten im Städt<strong>ch</strong>en wurde na<strong>ch</strong><br />
dem letzten Stadtbrand um 1720 erbaut. Es<br />
diente im Erdges<strong>ch</strong>oss als S<strong>ch</strong>aal (Verkaufslokal<br />
für Fleis<strong>ch</strong>) und in den oberen Ges<strong>ch</strong>ossen<br />
als Tu<strong>ch</strong>laube, in der die Tu<strong>ch</strong>händler ihre<br />
Ware feilboten. No<strong>ch</strong> heute erinnert das <strong>Willisau</strong>er<br />
Ellenmass links beim Eingang an diese<br />
Zeit. 1811 konnte die Theater- und Musik-Liebhaber-Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
<strong>Willisau</strong> im zweiten Stock<br />
das vermutli<strong>ch</strong> um 1720 entstandene spätbarocke<br />
S<strong>ch</strong>ultheater des Klosters St. Urban einbauen.<br />
Im 19. Jahrhundert verlor das Kaufhaus<br />
allmähli<strong>ch</strong> seine ursprüngli<strong>ch</strong>e Bedeutung und<br />
wurde 1886 von der Korporationsgemeinde<br />
übernommen. Grössere Veränderungen erfolgten<br />
1911. Im ersten Stock wurde der Bürgersaal<br />
erneuert und im Erdges<strong>ch</strong>oss ein S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>thaus<br />
eingebaut. Glei<strong>ch</strong>zeitig wurde die Hauptfassade<br />
neu gestaltet. Die mä<strong>ch</strong>tigen Quader im<br />
Erdges<strong>ch</strong>oss und die Sgraffito-Dekorationen<br />
sollten das Haus wertvoller ers<strong>ch</strong>einen lassen.<br />
1989 bis 1991 wurde das Haus gründli<strong>ch</strong> restauriert<br />
und erweitert. Das Theater befindet si<strong>ch</strong><br />
nun im Da<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>oss und wird als Kleinbühne