Anstoss - Road Account
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Magazin<br />
+ KÜCHEN<br />
NEUE GENUSS-CENTER<br />
+ KOCHEN<br />
SCHMANKERL-CHECK<br />
+ KAUFEN<br />
DINNER MIT STIL<br />
Cooking<br />
& Style
wo wahrer<br />
genuss<br />
entsteht …<br />
die einbauküche<br />
ottakring<br />
tio – all you need – die tio beruht auf einem durchdachten System, das die Küche radikal verein-<br />
facht und den Aufwand für Planung und Realisierung erheblich reduziert. Mit wenigen Varianten und<br />
Elementen bietet sie Gestaltungsfreiheit und unendliche Individualisierungsmöglichkeiten. Zudem<br />
lässt sie sich leicht erweitern, umbauen und neu gestalten. Die tio ist damit offen für neue Wohnformen<br />
und kommende Generationen. Passende Tische, Sitzmöbel und Regalsysteme in Kernesche<br />
erweitern die tio zum wohnlichen Lebensraum – zur Küche als kommunikativem Mittelpunkt.<br />
die einbauküche-ottakring ■ Thaliastraße 117 ■ 1160 Wien ■ Tel: 01/4932040<br />
www.dieeinbaukueche.at
© Fotolia, MiguEl diEtErich, MiElE/WarEndorF<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
erleben wir eine Neuauflage des<br />
schon in den Neunzigern viel zitierten<br />
Cocooning? Gourmetkritiker stimmen<br />
in diesen Tagen jedenfalls ein Klagelied<br />
an: Die Gourmetbibel „Guide Michelin“<br />
reduziert ihre Österreich-Bewertungen<br />
auf eine homöopathische Dosis, in Wien<br />
schließt ein Feinschmeckerrestaurant<br />
nach dem anderen. Hat man hierzulande<br />
dem Schnitzel ewige Treue gelobt?<br />
keineswegs. Wir behaupten sogar:<br />
Öster reich hat noch nie so gut gegessen<br />
wie heute – allerdings in den eigenen vier<br />
Wänden. Kochen, noch vor wenigen Jahren<br />
alltägliche Mühsal zwischen Staubsauger<br />
und Herd gefangener Hausfrauen,<br />
ist heute ein soziales Event für höchste<br />
An sprüche. Ausgesuchte Zutaten mit<br />
nach haltigem Anspruch – etwa von Paradeiser-Kaiser<br />
Stekovics (siehe Seite 24)<br />
– werden in hochwertigem und edlem<br />
Gerät (siehe Seite 12–18) auf den Punkt<br />
gegart, gebraten oder gedämpft. Was<br />
Fer ran Adrià in seinem mehrfach zum<br />
weltbesten Restaurant gekürten „elBulli“<br />
ausprobierte, wird heute in den eigenen<br />
vier Wänden nachgekocht. Freilich<br />
nicht nur, um den eigenen Gau men zu<br />
verwöh nen: Gern lädt man Freunde zum<br />
gemeinsamen Mahl – der Tisch liebevoll<br />
und aufwendig dekoriert, die Weine<br />
autochthon und edel im Geschmack.<br />
Den Rohstoff dafür liefert beispielsweise<br />
das Burgenland (siehe Seite 20).<br />
kein wunder, dass nun die Küche als<br />
wichtigster Raum im Haushalt gilt. Wie<br />
man aus der einst zweckmäßigen Kochecke<br />
eine hübsche Kreativwerkstatt mit<br />
Trendanspruch macht, erfahren Sie in<br />
diesem Cooking & Style des Diners Club<br />
Magazins ebenso wie die besten Orte, wo<br />
Sie sich neue Anregungen für innovative<br />
Gaumenerlebnisse holen können.<br />
Ein kulinarisches Leseerlebnis wünscht<br />
Ihr DIners Club MagazIn TeaM<br />
.../Editorial & inhalt<br />
T e x T : s T e f a n s c h a T z<br />
020<br />
...///inhalt<br />
024<br />
006 news & TrenDs ....................................................................................................<br />
delikater exkurs. Kulinarische Ausflüge der besonderen Art<br />
008 CoversTory ...........................................................................................................<br />
Modul-Menü. Küchentrends für jedes Lebensrezept<br />
012 TrenD ........................................................................................................................<br />
Tröpfchen-weisheit. So spülen Sie Ihren Gaumen mit Stil<br />
014 TrenD ........................................................................................................................<br />
einfach beerig. Diese Saison geben Beeren den Farb-Ton an<br />
016 TrenD ........................................................................................................................<br />
frische-spektakel. Bunte Helferlein für Picknick, Grillen und Co.<br />
018 TrenD ........................................................................................................................<br />
brillante Tafelrunde. Exklusive Must-Haves für Ihr Festmahl<br />
020 lIfesTyle ................................................................................................................<br />
ein land sieht rot. Burgenländische Winzer bekennen Farbe<br />
024 bIz Talk ...................................................................................................................<br />
frische-feldherr. Erich Stekovics über Paradeiser, Wetter und Visionen<br />
026 TIpps .........................................................................................................................<br />
genuss-Vielfalt. Kulinarische Highlights in Wien, Salzburg & Oberösterreich<br />
/// 2010 /// airplus | dinErs club | 005<br />
008<br />
„Kein Genuss ist vorübergehend,<br />
denn der<br />
Eindruck, den er zurücklässt,<br />
ist bleibend.“<br />
johann wolfgang v. goeThe<br />
IMpressuM || DIners Club MagazIn || herausgeber: airplus air travel card Vertriebsgesellschaft m.b.h., rainergasse 1,<br />
a-1041 Wien, tel.: 01/501 35-0, homepage: www.dinersclub.at || Medieninhaber: MEdiaunit Verlags gmbh & co Kg, rainer gas se 1/3,<br />
a-1041 Wien, tel.: 01/501 35-283, geschäftsführung: brigitte Mittermayer-cocyan, E-Mail: b.mittermayer@media unit.at || chefredaktion:<br />
stefan schatz || Mitarbeiter dieser ausgabe: alexandra binder, brigitte gauss, robert haidinger, Michaela Wailzer ||<br />
chefin vom dienst: Michaela holczek || artdirektion: Marcela Malek || anzeigen: awedis cocyan, doris pufitsch, christian smoli bowski<br />
|| litho: graphiccooperation – rudi huber || druck: leykam – let’s print, bickfordstraße 21, a-7201 neudörfl
.../ news & Trends<br />
T e x T : M i c h a e l a W a i l z e r<br />
Stechen Sie in See, gehen Sie in die Luft und<br />
wagen Sie einen kulinarischen Gartenausflug.<br />
delikater exkurs<br />
Gourmet-Kreuzfahrt<br />
neue welle<br />
dass Man auf einer Kreuzfahrt<br />
vor rangig speist, ist ja nichts Neues.<br />
Schließlich besteht der Alltag auf<br />
hoher See zu einem Großteil aus<br />
intensiven Besuchen der unzähligen<br />
Buffets sowie dem Verkosten diverser<br />
Snacks und Drinks. Dass trotz der Fülle<br />
an Angebot nicht Masse, sondern<br />
Klasse herrscht, dafür sorgen auf der<br />
MSC Magnifica eigens von Starkoch<br />
Mauro Uliassi (2 Michelin-Sterne) kreierte<br />
Menüs. Und wem der passi ve Kulinarikgenuss<br />
nicht reicht, der sollte<br />
sich für eine „Wein & Genuss“-Kreuzfahrt<br />
entscheiden. Dort werden neben<br />
Kochkursen, Cocktailworkshops<br />
sowie Weinverkostungen auch Schulungen<br />
in Sachen Tischdekoration<br />
und sogar Obstschnitzerei angeboten.<br />
www.msckreuzfahrten.at<br />
The Lanesborough<br />
genuss-bibliothek<br />
kein Wunder, dass auch Österreichs Parade-Export in Sachen Kulinarik, Wolfgang<br />
Puck, auf das Lanesborough in London schwört. Mister Oscar schaut allerdings<br />
nicht etwa wegen des exklusiven Spa-Bereichs oder des erstklassigen Butler-<br />
Service gern mal im Fünf-Sterne-Haus in Kensington vorbei. Sein Ziel ist, wie für<br />
so viele, immer wieder gern die Library Bar. Während im hoteleigenen Restaurant<br />
„Apsleys“ gediegene Gourmetatmosphäre herrscht, empfängt einen „The Library“<br />
mit selten gewordenem Barflair. Und zwar vom Feinsten. Schon beim Betreten<br />
strömt einem ein angenehmer Duft von Leder entgegen, der nicht nur von den<br />
schweren Ledersesseln kommt. Bis an die Decke strecken sich Regale, die wahre<br />
Schätze an in Leder gebundenen Büchern bergen. Und das sind bei Weitem nicht<br />
die einzigen Schätze, die diese Bar zu bieten hat. Hinterm Tresen steht die älteste<br />
Flasche Cognac der Welt, destilliert im Jahr 1770. Ein Glas davon kostet 4.500 Euro.<br />
Wer sonst schon alles hat, sollte sich diesen Luxus bei gedämpftem Licht und<br />
Kaminfeuer in „The Library“ gönnen. www.lanesborough.com<br />
006 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />
© beigesTellT<br />
Blüten für die Küche<br />
bunter augenschmaus<br />
chrysanTheMen, dahlien und Begonien spielen in diesem neuen Werk die<br />
Hauptrolle. Nein, es handelt sich nicht um den neuesten Gartenratgeber, sondern<br />
um ein Kochbuch der ganz besonderen Art. Erica Bänziger und Ruth Bossardt präsentieren<br />
auf 144 Seiten alles Wissenswerte rund ums Thema essbare Blüten. Da<br />
ist von Blütensirup und Aromaessig ebenso die Rede wie von Rosenblüten-Lachs<br />
oder Holunderblüten-Zabaione. Die Vielfalt der Rezepte ist groß, die Farbenpracht<br />
auch. Kein Wunder, schätzte man doch bereits in der Antike Blüten als essbare<br />
und kunstvolle Dekoration. Diese Art des Kochens verwöhnt jedoch nicht nur das<br />
Auge. Die unterschiedlichen Blüten entpuppen sich als wahre Aromenwunder, die<br />
jegliche Alltagsspeise zum lukullischen Ereignis machen. Ein Hauch von Paradies<br />
eben (144 Seiten, € 19,90, Verlag Hädecke). www.haedecke-verlag.de<br />
Adriàs elBulli<br />
last call<br />
MiT seineM elbulli hat sich Starkoch<br />
Ferran Adrià den Titel „Bestes<br />
Restaurant der Welt“ erkocht. Nun<br />
schockiert er seine Fangemeinde mit<br />
der Ankündigung, den spanischen<br />
Gour mettempel ab 2012 für zwei Jah -<br />
re zu schließen. Wer also noch ein mal<br />
elBullis Avantgardeküche probieren<br />
möchte, sollte rasch re ser vieren. Denn<br />
die Nachfrage nach molekularen Köstlichkeiten<br />
ist groß, Zeit und Platz jedoch<br />
begrenzt. Die nächste Chance<br />
bietet sich erst 2014, dann öffnet eine<br />
„Denkfabrik der gas tronomischen<br />
Kreativität“. www.elbulli.com<br />
/// 2010 /// airplus | diners club | 007<br />
Sydney Fish Market<br />
meerschatz<br />
fischMärkTe bieten nicht nur die<br />
optimale Kulisse für Filme (Hitchcocks<br />
„Die Vögel“) und Bestseller<br />
(„Fish!“), vor allem entpuppen sie<br />
sich als wahres Eldorado für Freunde<br />
der kulinarischen Meeresvielfalt. Ein<br />
besonders schönes Beispiel dafür ist<br />
der Sydney Fish Market, mit jährlich<br />
13.000 Tonnen gehandeltem Seafood<br />
einer der größten der Welt. Bis zu 200<br />
Großeinkäufer matchen sich täglich<br />
um das Beste, was das Meer zu bieten<br />
hat. Ein einzigartiges Spektakel, wo<br />
bereits Dabeisein purer Genuss ist.<br />
www.sydneyfishmarket.com.au<br />
Dinner in the Sky<br />
feinkost im höhenflug<br />
geniesser Wollen prinzipiell hoch hinaus. Und wer darunter nicht nur ein<br />
Catering-Menü im Charterflugzeug versteht, der hat bereits das „Dinner in the<br />
Sky“ für sich entdeckt. Bei diesem außergewöhnlichen Mahl gehen Genießer<br />
wörtlich in die Luft. Ein Tisch, ein Kran, 16 Stahlseile, 22 Personen, 50 Höhenmeter<br />
– so lesen sich die wichtigsten Parameter dieses kulinarischen Erlebnisses. Alles,<br />
was Sie dafür tun müssen, ist im Schalensitz Platz zu nehmen, den Sicherheitsgurt<br />
anzulegen und Ihre etwaige Höhenangst zu verdrängen. Den Rest erledigt<br />
ein Kran, der Tisch und Stühle gen Himmel schweben lässt. In 50 Metern Höhe<br />
wird Ihnen dann ein dreigängiges Menü serviert. Wobei die Speisen angesichts<br />
der gigantischen Aussicht wohl eher eine Nebenrolle spielen. Wann und wo das<br />
nächs te luftige Dinner steigt, erfährt man online. www.dinnerinthesky.com
modul-<br />
.../Coverstory<br />
T e x T : R o b e R T H a i d i n g e R<br />
menü<br />
E<br />
Leicht, luftig, lecker: Moderne<br />
Küchen trends bieten aufregendes<br />
Möbeldesign für jedes Lebensrezept.<br />
es muss ja nicHT unbedingT Molekularküche sein. Das Varenna-Kochlabor<br />
„Kyton“ ist auch für simple Alfalfa-Omeletten da. Und trotzdem: Wenn italienisches<br />
Küchendesign heute die Kurve Richtung Star-Trek-Kantine kratzt, dann<br />
wird vor allem Licht und Leichtigkeit serviert. Die Zukunft des Kochens hat es<br />
nicht so mit verdichteter Materie – diese Message scheint uns die avantgardistische<br />
Küche mitzugeben. Das Rezept, das sich Varenna dazu ausgedacht hat:<br />
eine Küche, die aus Licht zu bestehen scheint. Ein purer Raum, der individuelle<br />
Bedürfnisse erfüllt. Aber auch: eine neue Leichtigkeit, die die Küchenfront<br />
Richtung Zukunft verschiebt – und keineswegs beim Light-Menü enden will.<br />
Je vielfältiger die Verwendung, desto schlichter sollte das dazu herangezogene<br />
Basismodul ausfallen. So lautet eine wesentliche Überlegung, die „Kyton“<br />
zugrunde liegt. Nicht zufällig schimmert in der strengen Geometrie die reiche<br />
Erfahrung des mit dem Küchen-Label verbandelten Stauraumspe zialisten Poliform<br />
durch. „Kyton“ fügt sich in Wohnräume ein, zeigt seine vielfältigen Funktionen<br />
allerdings erst während der Verwendung. Hängeschränke in Eiche mit<br />
LED-Spots, ein ausziehbares Regal und zweierlei Elektrosockel sind Beispiele<br />
für diese Philosophie. Würden nicht Töpfe die Küche verraten – man könnte<br />
hinter der „Kyton“-Front durchaus Wohnzimmerrequisiten vermuten.<br />
VErborgEnE WErtE<br />
Eine Küche, die als solche zunächst gar nicht erkannt werden will, die sich<br />
dezent im Hintergrund hält – auch dieser Ansatz zählt zu den Trends, die<br />
das heutige Küchendesign prägen. Das deutsche Avantgarde-Label Bulthaup<br />
schlägt mit dem auf der diesjährigen „Eurocucina“ in Mailand vorgestellten<br />
Küchenmodell b3 in eine ähnliche Kerbe. Nicht oder nur schwer erreichbare<br />
Zonen einfach weglassen – auch diese Spielart von Minimalismus beherrscht<br />
die neue Systemküche perfekt. Im Zentrum des Entwurfs, der auch diese Küche<br />
„unsichtbar“ macht, steht aber vor allem die neu entwickelte Multifunktionswand,<br />
ein statisches Element, an dem alles hängt: Schränke, Arbeitsplatte, aber<br />
auch ein Horizontalprofil zum Einhängen von Ober- und Unterschränken, Paneelen,<br />
Borden und Geräten. Das mag auf den ersten Blick ein wenig technisch<br />
klingen, doch wir legen sogar noch ein wenig nach: Bulthaup setzt bei der Kantenverarbeitung<br />
von Laminat eine weltweit einzigartige patentierte Lasertechnik<br />
ein, die eine hochfeste und minimale Schweißnaht garantiert. Das Resultat:<br />
Die Fronten erscheinen nach dem Polieren völlig fugenfrei, wie aus einem Guss.<br />
Mit Brillantlacken in „Klavierlack“-Qualität lassen sich zudem effektvolle Kon-<br />
008 | diners Club | airplus /// 2010 ///<br />
/// 2010 /// airplus | diners Club | 009
traste realisieren. Appetitliche Farbtöne<br />
wie Aubergine und Cayenne, aber auch<br />
Platin und Lehm sind dabei typisch für<br />
die farblichen Akzente der Gegenwart.<br />
Küchenschiff und mehr<br />
Man sieht: Technische Innovation und<br />
Style – wie Zutaten eines Haubenmenüs<br />
greifen diese ineinander. Der Gusto auf<br />
die gute Küche kommt da wie von selbst.<br />
Also blättern wir getrost noch ein wenig<br />
im Bilderbuch der Trendküchen: Trüffelgraue<br />
Kochoasen, Griffe aus Rosen- und<br />
Olivenholz (Modell „Carré“ von Ernestomeda)<br />
und sogar ein Schiff tauchen da<br />
auf. Letzteres in Form der Kücheninsel<br />
„Marecucine“. Kein Scherz: Was Hersteller<br />
Alno als fantasievollste Kombüse<br />
der Saison andampfen lässt, erinnert<br />
un übersehbar an ein Vintage-Boot.<br />
Die Kücheninsel mit dem markanten<br />
Schiffsbug ist freilich ein ganz besonderer<br />
Solo trip des Küchendesigns. Denn in<br />
der Regel prägen optimierte Stauraumlösungen<br />
und modulare Ansätze die aktuelle<br />
Küchenmode und garantieren so<br />
maßgeschneiderte Lösungen.<br />
Kücheninsel mit Klasse<br />
Zentrale Kücheninseln spielen bei der<br />
möglichst flexiblen Küchengestaltung<br />
ihre ganze Stärke aus. Profikoch und<br />
hungrige Gäste stehen sich kein bisschen<br />
im Wege. Dafür sorgen auch konsequente<br />
Weiterentwicklungen der skulpturalen<br />
Küchenarchitektur. „Eclettica“ von Strato<br />
Cucine kreiert etwa einen schützenden<br />
elliptischen Bogen, der den Köchen ein<br />
bisschen Intimität zugesteht. Bei „Talia“<br />
von Leicht Küchen erzeugen wiederum<br />
die sachliche Materialauswahl und die<br />
Reduktion der Farben das nöti ge Klima<br />
der Konzentration – ebenso wie die extradünne<br />
Arbeitsplatte und der Verzicht<br />
auf Griffe, der Ziehen durch Antippen<br />
ersetzt. Generell beweisen beleuchtete<br />
Eckdrehschränke, Doppel-Apotheker -<br />
auszüge und vertikale Faltsysteme<br />
von Oberschränken, dass es gerade in<br />
Kochstresssituationen auf jeden Millimeter<br />
ankommt.<br />
comebacK der WohnKüche<br />
Und so kann auch für die „k7“ von Team 7<br />
der große Auftritt kommen: Mühelos<br />
senkt sich die Arbeitsplatte zu einem<br />
gemütlichen Tischchen ab – aus der<br />
Working Station wird ein kommunikatives<br />
Möbel. Überhaupt ist Wohnküche<br />
angesagt. Das schaffen die Küchendesigner<br />
mit stark horizontal gegliederten<br />
Küchen und niedrigen Lowboards – etwa<br />
bei Snaidero – oder mit Elementen, die<br />
auf Kufenfüße gestellt werden und so<br />
an moderne Sofas erinnern. Natürliche<br />
Materialien tun der relaxten Atmosphäre<br />
keinen Abbruch – auch nicht beim Detail.<br />
Typisch ist dabei auch die themenspezifische<br />
Gestaltung der Hochschränke, die<br />
etwa der Hersteller Dada anbietet: Bistro<br />
mit eingebautem Weinregal, Cafetery mit<br />
eingebauter Kaffeemaschine, Laundry<br />
mit eingebauter Waschmaschine, Bügelfach<br />
u. a. – so lauten die Optionen.<br />
010 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />
architeKten-cuisine<br />
Ebenfalls im Trend liegt Küchendesign<br />
aus der Feder berühmter Architekten.<br />
Nach den Küchen-Fingerübungen von<br />
Zaha Hadid oder Sir Norman Foster stellte<br />
Poggenpohl dieser Tage die vom Hamburger<br />
Architekten und Designer Hadi<br />
Teherani entwickelte „+Artesio“ vor – ein<br />
ganzheitliches Raumkonzept, bei dem<br />
die Themen Haus, Architektur, Wohnen<br />
und Küche ineinanderfließen. So entstand<br />
eine Lösung, die auch optisch den<br />
Bogen zwischen Kochen und Wohnen<br />
spannt. Apropos Bogen: Mit Schwung die<br />
Kurve Richtung Morgenkaffee gekratzt –<br />
vielleicht hat Alessandro Mendini seine<br />
Alessi-Küche auch deswegen mit hübscher<br />
Krümmung geformt.<br />
blicK in die zuKunft<br />
Dass Küchentechnik im Zeitalter von<br />
WiFi bei Pyrolyseherd und Microwave<br />
keineswegs aufhört, verrät ein näherer<br />
Blick auf die neuesten Siemens-Modelle<br />
S1 und S2. In beiden Fällen zählt ein<br />
eige ner Multimediaschrank, der neben<br />
anderen Extras einen TV-/Computer-<br />
Screen aufweist, zur Basisausstattung.<br />
Für den Fall, dass man trotz digital abgerufener<br />
Rezepte ins Schleudern kommt<br />
– die Kochgeräte tun das nicht. Schon<br />
gar nicht im Falle der SieMatic-Küche S1,<br />
die eine innovative Notbremse zieht:<br />
Rutschfeste GripDeck-Böden, die nach<br />
dem Vorbild von Segelyachtdecks aus<br />
heller Eiche und Kautschuk entwickelt<br />
wurden, sorgen dafür.<br />
© Miele/WarendorF, GaGGenau, TeaM7, poGGenpoHl, sieMens, osTer, bulTHaup<br />
raum, licht, techniK – Küchenträume Von heute<br />
auch architekten haben Küchendesign längst als spielwiese entdeckt<br />
K ü c h e n t r e n d s 2 0 1 0<br />
>>> sinGle-stoP-oVer<br />
<br />
schnell soll es gehen, weil vor dem date noch der Friseur drankommt?<br />
und auch mit dem platz hat man es eher etwas eng?<br />
Höchste Zeit für das minimalprogramm single-Küche! Zwei<br />
blöcke, einmal Wasser, einmal Wärmeplatte – fertig ist die minimalistische<br />
lösung. beispiele für solche funktionalen Kochmodule<br />
gibt es viele, und manche sind sogar mobil. pantrys heißen die<br />
rollenden Miniküchen im Fachjargon, so wie die Kombüsen auf<br />
Yachten. bauknecht hat dazu etwa die preisgünstige „minorküche“<br />
entwickelt. platz für zwei Kochplatten, für ein spülbecken<br />
und einen Kühlschrank mit 4-sterne-Gefrierfach findet sich hier<br />
auf engstem raum. Ähnliches lässt sich für die diversen Kofferküchenmodelle<br />
von pro-art behaupten, die im Falle des Modells<br />
„Mondriano“ an ein aufklappbares Gemälde erinnern. Wenn<br />
ein bisschen show-cooking auf engem raum gefragt ist, dann<br />
könnte freilich auch der erste Teppanyaki-Grillwagen von Joko<br />
domus in der pole-position stehen! edelstahl, Massivholz und<br />
gesundes essen gehen dabei perfekt zusammen, im Trend liegt<br />
man damit allemal.<br />
noch eine nummer schräger: der faltbare „Qube“ von Gorenje,<br />
der laptop unter den Küchen, eine Kombination aus Fridge und<br />
Herd, die man notfalls auch unter den arm klemmen kann. denn<br />
schließlich lautet eine single-Weisheit ja auch: Küche ist dort,<br />
wo party ist – und keinesfalls umgekehrt.<br />
und wer sich, ob single oder nicht, ein absolutes Must-Have für<br />
seine Küche gönnen möchte, sollte auf den Weinklima schrank<br />
„Vario“ von Gaggenau auf keinen Fall verzichten. Zwei unter-<br />
schiedliche Temperaturzonen, ausziehbare buchenholzablagen<br />
und präsentationslicht sorgen für den perfekten auftritt als<br />
Gastgeber und Weinkenner. Mit Maßen von rund 45 x 213 cm<br />
findet er platz in der kleinsten Küche.<br />
Genuss auf höchstem Niveau<br />
www.kitzbuehelroyalspa.com<br />
Im unserem gehobenen Fine Dining<br />
Restaurant „Lyrics“ erwartet Sie eine<br />
Küche, die höchsten Ansprüchen<br />
gerecht wird.<br />
Genießen Sie zudem private<br />
Atmosphäre und exquisite kulinarische<br />
Köstlichkeiten in den beiden exklusiven<br />
Private Dining Rooms.<br />
Hotel Royal Spa Kitzbühel *****, Kitzbüheler Straße 48, 6373 Jochberg<br />
Tel.: +43 5355 50 100, info@kitzbuehelroyalspa.com, www.vi-hotels.com
3<br />
WMF Champagnerkühler<br />
designed by Jette Joop, ¤ 109,–<br />
www.wmf.at<br />
1<br />
SCREWPULL „Leverpull<br />
LM-350 Platinum“, ¤ 169,–<br />
www.screwpull.com<br />
5<br />
.../TRENDS<br />
R E D A K T I O N : B R I G I T T E G A U S S<br />
Tröpfchen-<br />
Weisheit<br />
Die schönsten Arten,<br />
den Gaumen mit<br />
Stil zu spülen.<br />
NACHTMANN Sektkelch<br />
„Delight“, ¤ 14,95<br />
www.nachtmann.de<br />
CHIVAS REGAL 12 Whisky<br />
mit Geschenkbox, ¤ 26,–<br />
www.exclusivespirits.at<br />
6<br />
7<br />
MENU Weinset<br />
„Vignon“, ¤ 29,95<br />
www.artvoll.de<br />
2<br />
NESPRESSO &<br />
PRODOMO WIEN<br />
„Coffee Tower“,<br />
Preis auf Anfrage<br />
www.prodomowien.at<br />
4<br />
RIEDEL Karaffe<br />
„Black Tie Bliss“, ¤ 75,–<br />
www.riedel.com<br />
12 | DINERS CLUB | AIRPLUS /// 2010 ///<br />
© HERSTELLER
.../TRENDS<br />
R E D A K T I O N : B R I G I T T E G A U S S<br />
Einfach<br />
beerig …<br />
3<br />
PAGO Limited Edition<br />
„Granatapfel“, 750 ml, ¤ 2,19<br />
www.pago.at<br />
BRITISH STOVES<br />
Spezialherd „Delaubrac“,<br />
¤ 11.500,–<br />
www.british-stoves.de<br />
7<br />
Beeren geben diese<br />
Saison den Farb-Ton<br />
in der Küche an.<br />
2<br />
NYMPHENBURG Porzellan<br />
„Lotos Platin Purpur“, ab ¤ 219,–<br />
www.nymphenburg.com<br />
6<br />
BODUM Salz- und Pfeffermühle<br />
„Twin“, ¤ 39,90<br />
www.bodum.at<br />
5<br />
14 | DINERS CLUB | AIRPLUS /// 2010 ///<br />
1<br />
LE CREUSET Gourmetbräter<br />
„Faszination Provence“, ¤ 199,–<br />
www.le-creuset.de<br />
4<br />
IITTALA Schale<br />
„Maribowl“, ab ¤ 19,95<br />
www.iittala.com<br />
KITCHEN AID Küchenmaschine<br />
„Artisan“, ¤ 599,–<br />
www.kitchenaid.com<br />
© HERSTELLER<br />
HERSTELLER<br />
SCHLOSSPARK MAUERBACH<br />
Genussvolle Stunden im wunderschönen Ambiente<br />
Unser Haus ... liegt mitten im Wienerwald, nur 3 km von Wien entfernt in einem wunderschönen 5 Hektar großen histori-<br />
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3001 Mauerbach • Herzog-Friedrich-Platz 1 • www.schlosspark-mauerbach.at • info@imschlosspark.at<br />
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JOHANN LAFER<br />
„Mein Grillbuch“, ¤ 20,50<br />
www.gu.de<br />
.../TRENDS<br />
R E D A K T I O N : B R I G I T T E G A U S S<br />
Erfrischend bunte<br />
Helferlein für Picknick<br />
und Grillparty mit Stil.<br />
Frische<br />
Spektakel<br />
5<br />
7<br />
EVA SOLO Auflaufform<br />
und Servierplatte, ¤ 75,–<br />
www.cuisinarium.at<br />
BODUM Picknick-Holzkohlengrill<br />
„Fyrkat“, ¤ 49,90<br />
www.bodum.at<br />
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GUZZINI Schüssel „Mirage“,<br />
¤ 34,–, und Besteck, ¤ 9,90<br />
www.fratelliguzzini.com<br />
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MIONETTO Aperitivo<br />
„il SPR!Z“, 0,7 l, ¤ 6,–<br />
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16 | DINERS CLUB | AIRPLUS /// 2010 ///<br />
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SCHENKEL Meersalz<br />
„Fleur de Sel“, 125 g, ¤ 5,99<br />
www.schenkel.at<br />
PEUGEOT<br />
Gewürzmühlen, ab ¤ 45,–<br />
www.richtig-schoenkochen.de<br />
4<br />
© HERSTELLER<br />
So schmeckt das Barbecue<br />
So schmeckt das Barbecue<br />
200 20.000 2.000.000 Scoville<br />
200 20.000 2.000.000 Scoville<br />
Die Scoville-Skala diente ursprünglich zur Abschätzung der Schärfe von Früchten<br />
Die der Scoville-Skala Paprikapflanze, diente zum Beispiel ursprünglich hat Gemüsepaprika zur Abschätzung ca. der 0-10, Schärfe Peperoni von Früchten 200-500<br />
der und Paprikapflanze, Habanerochili 100.000-350.000 zum Beispiel hat Scoville. Gemüsepaprika Heute wird ca. auch 0-10, der Peperoni Schärfegrad 200-500 von<br />
und Saucen Habanerochili und anderen 100.000-350.000 Lebensmittel in Scoville. Scoville angegeben. Heute wird auch der Schärfegrad von<br />
Saucen und anderen Lebensmittel in Scoville angegeben.<br />
Im Meinl am Graben finden Sie eine unvergleichliche Vielfalt an Saucenspezialitäten,<br />
Im die Meinl Ihr Barbecue, am Graben sowie finden Ihre Sie Marinaden eine unvergleichliche und Salate Vielfalt geschmacklich an Saucenspezialitäten,<br />
die vollendete<br />
die Würze Ihr und Barbecue, Schärfe sowie verleihen. Ihre Von Marinaden mild-würzig und über Salate fruchtig-feurig geschmacklich bis die höllisch-scharf vollendete<br />
Würze und noch und weit Schärfe darüber verleihen. hinaus Von bieten mild-würzig wir für jeden über Gaumen fruchtig-feurig die passende bis höllisch-scharf Freude.<br />
und noch weit darüber hinaus bieten wir für jeden Gaumen die passende Freude.<br />
Julius Meinl am Graben, Graben 19 • 1010 Wien<br />
Öffnungszeiten: Mo - Fr 8.00 - 19.30, Sa 9.00 - 18.00<br />
Julius Meinl am Graben, Graben 19 • 1010 Wien<br />
Öffnungszeiten: Mo - Fr 8.00 - 19.30, Sa 9.00 - 18.00<br />
Tel. +43 1 532 3334, Fax +43 1 532 3334 2090<br />
office@meinlamgraben.at, www.meinlamgraben.at<br />
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.../TRENDS<br />
R E D A K T I O N : B R I G I T T E G A U S S<br />
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Kaffee- und Teeservice,<br />
Sterling-Silber, ab ¤ 1.240,–<br />
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Exklusive Must-Haves, die Sie nicht nur<br />
bei Festen präsentieren sollten.<br />
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18 | DINERS CLUB | AIRPLUS /// 2010 ///<br />
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„Malmaison“, ¤ 720,–<br />
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ROBBE & BERKING Besteck<br />
„Alt-Spaten“, 4-teilig, ab ¤ 259,–<br />
www.heldwein.at<br />
© HERSTELLER
.../LifestyLe<br />
T e x T : A l e x A n d r A B i n d e r<br />
Die Winzerkönige der burgenländischen<br />
Weinbaugebiete bekennen beste Farbe.<br />
ein land sieht rot<br />
Wer Würde denken, dass es zwischen<br />
Karl dem Großen und dem Magazin<br />
„Falstaff“ Gemeinsamkeiten gibt? Und<br />
doch ist es so. Sie teilen die Zuneigung<br />
zu einer bestimmten Rebsorte: Die nennt<br />
sich „Blaufränkisch“ und gedeiht in heimischen<br />
Gefilden am besten im Burgenland.<br />
Herrn Karl (768 –814) war deren<br />
Potenzial schon früh klar: Deshalb legte<br />
er um 800 nach Christus in der Gegend,<br />
die einst das Burgenland werden sollte,<br />
einen Weinbaukataster an und sorgte<br />
dafür, dass die genannte blaue Traube<br />
ab diesem Zeitpunkt als qualitativ hochwertige<br />
Rebsorte geführt wurde. Seither<br />
haben die dort ansässigen Winzerkönige<br />
– warum ihnen dieser zugegeben blumige<br />
Titel durchaus zusteht, wird gleich<br />
klar – etwas mehr Erfahrung mit dieser<br />
Rebsorte gemacht als andere. Was unter<br />
anderem dazu führte, dass das Magazin<br />
„Falstaff“, als es das Geheimnis um das<br />
Ranking in ihrem Rotweinguide 2009/10<br />
lüftete, den „Blaufränkisch Perwolff“ von<br />
Reinhold Krutzler aus Deutsch-Schützen<br />
als besten heimischen Rotwein aufs<br />
Podest stellte. Wobei: Mit einer Zwei-<br />
Drit tel-Mehrheit von 33 vergebenen<br />
Sto ckerlplätzen dominierten die burgenländischen<br />
Winzer auch abgesehen<br />
davon im Vorjahr einmal mehr klar die<br />
gesamte österreichische Rotweinszene.<br />
Schwer nachzuvollziehen ist das allerdings<br />
nicht: Mit ganzen 35 Prozent der<br />
rund 15.000 Hektar Gesamtweinbaufläche,<br />
die auf Rotwein entfallen, haben die<br />
knapp 9000 burgenländischen Winzer die<br />
öster reichische Nase in diesem Sektor<br />
von Haus aus vorn.<br />
Vom NatioNalpark zum WeiN<br />
Wer Burgenland sagt, muss auch Neusiedlersee<br />
sagen. So viel ist klar. Wer<br />
burgenländischer Rotwein sagt, dem<br />
geht es nicht anders. Denn das größte<br />
dortige Weinbaugebiet wird vom Steppensee<br />
geprägt. Die sanften Hänge der<br />
Parndorfer Platte bringen aber nicht nur<br />
gehaltvolle Weißweine hervor, sondern<br />
dank steiniger Sand-Lehm-Böden auch<br />
vollmundige Rote – von Winden, Jois<br />
über Neusiedl, Gols, Mönchhof, Halbturn<br />
nach Frauenkirchen reicht die Palette<br />
der Anbaugebiete. Großes Potenzial<br />
schlummert außerdem in Andau, wo<br />
ein saf tig-reifer Zweigeltstil vinifiziert<br />
wird. Die Mehrheit der Weingärten liegt<br />
übrigens im Herzen des Nationalparks<br />
Neusied lersee, der nebstbei auch noch<br />
Weltkulturbe ist. Weiter geht es Richtung<br />
020 | diners cLub | airpLus /// 2010 ///<br />
Neusiedlersee-Hügelland. Die dortigen<br />
Rotweingärten in den Toplagen sind<br />
meist mit Blaufränkisch bestockt, insbesondere<br />
die Region um Pöttelsdorf<br />
konzentriert sich darauf. Und wenn<br />
man schon mal da ist, locken zudem die<br />
Haydntage in Eisenstadt, das Operettenfestival<br />
in Mörbisch und die große<br />
Freiluftoper in St. Margarethen. Im Zentrum<br />
der österreichischen Rotweinkultur<br />
landet man trotz bereits edler Tropfen in<br />
diesen beiden Gebieten allerdings erst<br />
dann, wenn man den Sieggraben südlich<br />
des Neusiedlersees überquert und<br />
in Richtung ungarische Grenze fährt.<br />
Mittelburgenland nennt sich die dortige<br />
Weinlandschaft mit dicht bewaldeten<br />
Hängen, in der an 300 Tagen im Jahr die<br />
Sonne scheint und die kaum glauben<br />
lässt, dass auch hier der Einfluss des<br />
Neusiedlersees ein maßgeblicher ist.<br />
Weichsel trifft BromBeere<br />
Vom Glauben zum Faktum: Ende der<br />
1970er und Anfang der 1980er Jahre wurden<br />
in dieser Region erstmals Rotweine<br />
mit Identität gekeltert, und der Auslöser<br />
des großen Aufschwungs ist bis heute<br />
wiederum die eingangs genannte Sorte<br />
Blaufränkisch, die im Burgenland auf<br />
paNNoNische eckpfeiler iN sacheN rotWeiN<br />
2000 sonnenstunden an über 250 sonnentagen, hervorragende Böden,<br />
vitale rebstöcke und international anerkannte spitzenwinzer<br />
2697 Hektar gedeiht und trockene, fruchtbetonte Tropfen mit<br />
Weichsel-Brombeer-Aromen hervorbringt. Die übrigens auch in<br />
Barriquevariationen erhältlich sind und kräftige Speisen und<br />
Fleischgerichte gern und gut begleiten, insbesondere Lamm. Wer<br />
sich dafür interessiert, kommt an vier Gemeinden nicht vorbei:<br />
Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt.<br />
Bleibt – neben Neusiedlersee, Neusiedlersee-Hügelland und Mittelburgenland<br />
– noch das kleinste Weinbaugebiet des Quartetts:<br />
das Südburgenland mit nur 430 Hektar, das sich mit kleinen<br />
Betrieben und 250 Buschenschenken, pannonischem Klima und<br />
seiner Hügellandschaft als das romantischste der vier entpuppt.<br />
Auch dort gedeihen individuelle Blaufränkische, vorrangig<br />
auf den eisenhaltigen Lehmböden um die Orte Eisenberg und<br />
Deutsch-Schützen.<br />
eiNgeBürgerter fraNzose<br />
Wer jetzt aber meint, das Burgenland bringe nicht mehr hervor als<br />
beste Blaufränkische, der täuscht sich gewaltig. Da wäre beispielsweise<br />
der St. Laurent – der als Rarität bzw. eigenständige Burgundervariation<br />
gilt. Die Rebsorte kam vermutlich ursprünglich aus<br />
Frankreich nach Österreich. Womit er punktet, das sind ganz klar<br />
seine Fruchtigkeit, seine dunkelrote Farbe und der leichte Weichselgeschmack.<br />
Man kann ihn bereits in seinem Teenageralter<br />
trinken, allerdings empfiehlt es sich doch eher, ihm eine gewisse<br />
Reifezeit zu geben – am besten im Eichenfass, damit er sein<br />
gesamtes vollmundig-samtenes Aroma entfalten kann. Auch der<br />
international als hochwertig eingestuften Sorte Blauburgunder /<br />
Pinot Noir gefällt es im Burgenland. Sie bringt einen Wein hervor,<br />
der eine leuchtend rubinrote Farbe mit einer leicht violetten<br />
Nuance hat. Ihr Geschmack ist fein-fruchtig und erinnert leicht an
Mit der Kraft der<br />
südburgenländischen Erde.<br />
Sechs Winzer – sechs Blaufränkisch:<br />
Zum Verschenken oder Selbstein-schenken im gut<br />
sortierten Weinhandel. www.winzer-sixpack.at<br />
Bittermandel. Meister sind die burgenländischen Winzer schließlich<br />
auch noch in Sachen Cuvée, einer Kombination aus mehreren<br />
Rebsorten, die einerseits die Komplexität der Aromen erhöhen,<br />
andererseits den Stil eines Winzers unterstreichen sollen. Cuvées<br />
werden im Burgenland – speziell auch im Mittelburgenland –<br />
aus Blaufränkisch, Merlot, Zweigelt, Cabernet Sauvignon und St.<br />
Laurent hergestellt.<br />
Noch Viel mehr WeiN<br />
Wer dem burgenländischen Roten Tropferl mehr als nur die reine<br />
Gaumenfreude abgewinnen kann, dem könnte das multimediale<br />
Pöttelsdorfer Weinerlebnis „Von der Rebe bis ins Glas“ gefallen.<br />
Dort kommt man nebst einem Besuch des Weinkinos unter<br />
anderem an der größten Blaufränkisch-Traube der Welt vorbei<br />
und lernt einen Barrique-Lagerraum sowie einen Holzfasskeller<br />
mit 10.000-Liter-Holzfässern kennen. Ebenfalls mögen könnten<br />
bekennende Anhänger burgenländischen Rotweins das Weinwerk<br />
Burgenland in Neusiedl – das über 400 Weine von mehr<br />
als 140 burgenländischen Spitzenwinzern beherbergt, oder das<br />
Weinkulturhaus in Gols. Auch diese beiden laden unabhängig<br />
von einander zu Entdeckungsreisen rund um den dortigen Wein<br />
ein. Am unterhaltsamsten präsentiert sich die burgenländische<br />
Weinkultur allerdings freilich bei den Festen, die rund um den<br />
Wein entstanden sind. Wobei der unumstrittene jährliche Höhepunkt<br />
das sogenannte „Martiniloben“ um den 11. Novem ber ist,<br />
zu dem die Winzer mit Tagen der offenen Kellertüren einladen.<br />
Was das Jahr 2010 in Sachen burgenländischer Rotwein so mit sich<br />
bringen wird, weiß man zu diesem Zeitpunkt dann bereits. Die<br />
Burgenländer selbst rechnen als Optimisten freilich schon heute<br />
mit einem Bilderbuchherbst. Einem wie dem 2009er, der verantwortlich<br />
dafür war, dass sich bei den Rotweinen kon zentrierte<br />
Farbe, Frucht mit Extraktsüße, Tannin und Dichte vereinten.<br />
Einem, der einen großen Jahrgang mehr bringt.<br />
© BURGENLAND TOURISMUS, FOTOLIA<br />
ZAhleNSPiele rUND Um BUrGeNlANDS roTeN<br />
rund 35 Prozent der 15.000 hektar Gesamtweinbaufläche gehören<br />
dem rotwein, 250 Buschenschenken bietet allein das Südburgenland<br />
M S T i c h w o r T r o T w e i N<br />
>>> voN Der FArBe ZUm FeST<br />
© Die Farbe Diese kommt bei roten Trauben aus der Traubenhaut.<br />
Ihr Gehalt hängt in erster Linie von der Sorte ab, beeinflusst<br />
wird sie aber auch von Faktoren wie z. B. Reifegrad,<br />
Wassermangel und Sonneneinstrahlung. Um sie zu extrahieren,<br />
schließt man die Hautzellen auf. Das geschieht entweder<br />
durch Erhitzung (Maischeerwärmung) oder durch Alkohol bei<br />
der Maischegärung. Je nach Intensität der Maischebearbeitung<br />
oder Standzeit kann mehr oder weniger Farbe herausgeholt<br />
werden. Bei der Traubenreifung gibt es zudem ein Farboptimum:<br />
Ist der Reifegrad überschritten, nimmt sie wieder ab.<br />
© Die Temperatur Im Allgemeinen gilt die Regel: Je leichter der<br />
Wein, umso kühler wird er getrunken. Die leichten und mittelschweren<br />
Roten (Blauer Zweigelt, St. Laurent, Blauburgun der)<br />
fühlen sich am wohlsten zwischen 14 und 16 Grad, bei den<br />
schwereren Roten (Blaufränkisch) dürfen es bis zu 18 Grad<br />
sein. Der Grund: Werden Letztere zu kühl getrunken, können<br />
die Bitterstoffe zu hart wirken. Je wärmer der Wein, umso<br />
geschmeidiger werden die Bitterstoffe.<br />
© Die rotwein-events im Burgenland 2010<br />
22.–23. 5. Rotwein Opening Horitschon, www.rotweinopening.at<br />
18. –19. 6. „Best of Red“ Oberpullendorf, www.oberpullendorf.at<br />
15.–18. 8. Oggauer Weinfest, www.oggau.at<br />
6.–9. 8. Rotweinerlebnis Lutzmannsburg, www.rotweinerlebnis.at<br />
9.–12. 8. Rotweinfestival Deutschkreutz, www.rotweinfestival.at<br />
12.–14. 8. Neckenmarkter Rotweintage, www.rotweintage.com<br />
2. 12. Top-Cuvées rot 2008, www.burgenland-vinothek.at<br />
VITIKULT IST,<br />
WENN GESCHMACK<br />
ZUM ZEITGEIST WIRD.<br />
Neun Winzer, ein gemeinsames Ziel:<br />
Erstklassigen Geschmack zum Zeitgeist zu erheben.<br />
Mit erlesener Rot-Wein-Kunst aus dem Mittelburgenland.<br />
Über die Jahre erschaffen, kunstvoll ausgebaut und mit<br />
Sorgfalt vollendet. Bereit, Ihren Gaumen mit den Eindrücken<br />
der reifen Natur zu umspielen. Rotwein als Ausdruck<br />
selbstbewusster Lebensfreude. Unvergleichliche Rotweine<br />
von den höchstprämierten Rotwein-Winzern Österreichs.<br />
WEINGUT K+K KIRNbAUER<br />
WEINGUT J. HEINRICH<br />
WEINGUT J. & M. REUMANN<br />
WEINGUT HERIbERT bAyER<br />
WEINGUT GAGER<br />
WEINGUT JULIANA WIEDER<br />
Präsentation der VITIKULT-Weine im Rahmen<br />
des internationalen Weinfestivals VIEVINUM<br />
www.vievinum.at<br />
www.vitikult.com<br />
WEINGUT JoSEf IGLER<br />
RoTWEINE LANG<br />
RoTWEINGUT PRICKLER
EeigenTlich hat Erich Stekovics Theologie<br />
studiert, seine Zukunft als Religionslehrer<br />
tauschte er aber bald gegen die<br />
Arbeit am Feld. Aufs Paradies musste er<br />
dennoch nicht verzichten, das schaffte<br />
er sich im burgenländischen Frauenkirchen<br />
kurzum selbst. In seinem Paradeiserparadies<br />
wacht er über 4000 Sortenraritäten,<br />
stets auf der Suche nach dem<br />
perfekten Geschmack. Eine Leidenschaft,<br />
die weltweit Erfolge bringt. Ein Gespräch<br />
über Mut, Visionen und das Wetter.<br />
Herr Stekovics, wie viele Ihrer Produkte haben<br />
Sie heute schon verzehrt?<br />
Noch gar keines (lacht). Ich koste näm <br />
lich auch sehr gern andere Produkte.<br />
„Die Natur ist die<br />
Werkstatt des Landwirts,<br />
nur ohne Dach.“<br />
ErdigE philosophiE<br />
.../Biz Talk<br />
T e x T : M i c h a e l a w a i l z e r<br />
Erich Stekovics wacht über 4000 Fruchtsorten.<br />
Der ParadeiserKaiser im Talk.<br />
Frische-Feldherr<br />
Was führte Sie 1999 von der Schule aufs Feld?<br />
Mir wurde bewusst, dass ich zwei Dinge<br />
in meinem Leben einfach forcieren<br />
möchte: meine Leidenschaft fürs Kochen<br />
und die Gärtnerei. Und diesen Lebenstraum<br />
habe ich mir erfüllt. Heute bauen<br />
wir über 4000 Sorten Paradeiser, Erdbeeren,<br />
Chili etc. an und verarbeiten diese.<br />
Wie kommt man zu dieser Sortenvielfalt?<br />
In den letzten 20 Jahren sind 80 Prozent<br />
der Kulturpflanzen ausgestorben.<br />
Das ist eine Entwicklung, mit der ich<br />
mich nicht abfinden möchte. Daher ver <br />
suchen wir weltweit über den Verein<br />
Arche Noah und andere, Samen alter<br />
Sor ten zu finden und auch zu kultivieren.<br />
Es gibt 300.000 Paradeisersorten, im<br />
Supermarkt findet man maximal fünf.<br />
Nun könnte man sich fragen: Wozu braucht<br />
man eigentlich so viele Sorten?<br />
Für uns gibt es nur ein Kriterium, und<br />
das ist der Geschmack. Für Supermarktprodukte<br />
zählen hauptsächlich die Lagerfähigkeit<br />
und der Ertrag, daher scheiden<br />
viele Sorten gleich aus. Was übrig bleibt,<br />
schmeckt meist nach nichts. Dabei ist<br />
das Potenzial groß. Allein eine Erdbeere<br />
besitzt 1000 Geschmackstöne, rund 25 davon<br />
werden auch am Gaumen erkannt.<br />
Ein wichtiges Kriterium dabei ist: Riecht<br />
und schmeckt die Frucht nach Wald?<br />
024 | diners cluB | airplus /// 2010 ///<br />
Wie schafft man es, dass Sorten nach „Wald<br />
schmecken“ und ihre Aromen entfalten?<br />
Ich vertraue darauf, dass die Natur ohne<br />
viel Zutun gedeiht. Alle unsere Sorten<br />
wachsen daher ohne Extrabewässerung<br />
unter freiem Himmel. Sonne, Erde und<br />
Wind sind wichtige Geschmacksgeber.<br />
Wir kontrollieren auch täglich die Felder<br />
und ernten nur vollreife Früchte, da diese<br />
den vollsten Geschmack besitzen. Und<br />
dann werden die Früchte sofort zu Marmeladen,<br />
Saucen etc. verarbeitet, eingelegt<br />
oder direkt verzehrt.<br />
Welchen Einfluss hat dabei der Klimawandel?<br />
Die Natur ist die Werkstatt des Landwirts,<br />
nur ohne Dach. Daher spüren wir<br />
die vermehrten Wetterextreme sehr<br />
stark. Meiner Meinung nach ist es aber<br />
wichtig, die Pflanzen diesen Extremen<br />
auszusetzen, damit sie sich anpassen<br />
können. Bis jetzt hat es gut geklappt.<br />
Es gibt Sommeliers für Wein, Käse – mittlerweile<br />
auch für Obst und Gemüse?<br />
Leider nein, dabei gibt es so viel zu<br />
entdecken. Es gibt Paradeiser, die nach<br />
BazookaKaugummi schmecken, Erdbeeren<br />
mit Champignonnote usw.<br />
Rund 60 Prozent Ihrer Produkte werden exportiert.<br />
Wohin überall?<br />
Mittlerweile sind unsere Produkte in<br />
GourmetStores in Europa und auch in<br />
© MiGuel dieTericH<br />
gutE ErntE<br />
Erich stekovics am<br />
arbeitsplatz<br />
Kuwait sowie Katar erhältlich. Vor allem im arabischen Raum liegt<br />
kulinarisches Shopping zurzeit stark im Trend.<br />
Apropos Trend: Haben Ihre Kunden auf die Wirtschaftskrise reagiert?<br />
Unsere Kunden investieren momentan weniger in Banken,<br />
dafür mehr in Genuss und Zeit. Beides ist mir persönlich sehr<br />
wichtig und auch im Betrieb seit jeher authentisch spürbar.<br />
Wie würden Sie selbst Ihren Beruf bezeichnen?<br />
Ich bin kein ausgebildeter Gärtner, mein Wissen habe ich<br />
haupt sächlich gegoogelt. Ich sehe mich am liebsten als Landwirt.<br />
Welche Paradeisersorte essen Sie momentan am liebsten?<br />
Speckled Roman, schmeckt wunderbar zu Mozzarella.<br />
Ein Wunsch für die Zukunft?<br />
Es wäre wunderschön, wenn auch nach mir im Burgenland auf<br />
Dauer 100 Sorten für die Nachwelt erhalten blieben.<br />
Herzlichen Dank für das Gespräch!<br />
g r ü n E l E b E n s l i n i E<br />
>>> gEschmacks-untErnEhmEr<br />
Zur person<br />
erich stekovics’ eltern starteten 1958 mit einem kleinen<br />
paprika anbau. er selbst studierte Theologie, wurde religions<br />
lehrer und übernahm 1999 das Handwerk seiner eltern.<br />
Zum unternehmen<br />
im paradeiserparadies in Frauenkirchen werden alle Früchte<br />
unter freiem Himmel angebaut, erst bei voller reife geerntet<br />
und danach direkt verarbeitet. auf der suche nach dem verlo<br />
renen Geschmack hat stekovics bereits 3200 sorten paradei<br />
ser kultiviert. auch paprika, erdbeeren, Gurken etc. werden<br />
gezüchtet. rund 60 prozent der produkte werden exportiert.<br />
im sommer werden Führungen angeboten. www.stekovics.at<br />
LA SIGNATURE D’UNE<br />
GRANDE CAVE…<br />
www.gobillard.at
Über den Dächern<br />
Wiens, mit Blick<br />
auf den Graben<br />
oder in der Dom<br />
Pérignon Lounge.<br />
1Palais<br />
Coburg<br />
<strong>Anstoss</strong><br />
Wenn 60.000 FlaSchen edelster<br />
Tropfen, unter ihnen solche aus dem<br />
Jahr 1727, in sechs themengewidmeten<br />
Weinkellern aufeinander treffen:<br />
Dann findet man sich im traditionsreichen<br />
Wiener Palais Coburg wieder.<br />
Weingeistig allein ist man dort<br />
aber freilich nicht. Vielmehr hat auch<br />
der Champagner hier seinen festen<br />
Platz. Und zwar nicht irgendeiner,<br />
sondern der Dom Pérignon, seines<br />
Zeichens die Prestige-Cuvée des tra -<br />
di tionsreichsten Champagnerhauses<br />
der Welt – Moët & Chandon. Ihm ist<br />
im Palais Coburg eine eigene Lounge<br />
gewidmet, die beim Verkosten von<br />
Jahrgangschampagner auch in Sachen<br />
Design alle Blicke auf sich zieht<br />
– trägt sie doch Philippe Starcks<br />
Handschrift. www.palais-coburg.com<br />
.../Tipps<br />
T e x T : a l e x a n d r a b i n d e r<br />
Sinnlicher<br />
schlemmen<br />
2<br />
Meinl am Graben<br />
WAndelbAr<br />
eine MeTaMorphoSe hat ein besonderer<br />
Wiener Gourmettempel<br />
durchlaufen: Der Meinl am Graben<br />
hat sich neu erfunden. Seit Mai wird<br />
das im ersten Stock gelegene Lokal<br />
tagsüber als Kaffeehaus geführt – womit<br />
die historische Kernkompetenz<br />
des Hauses, die Kaffeehauskultur,<br />
wieder in den Mittelpunkt rückt.<br />
Abends wandelt sich das Kaffeehaus<br />
dann zur In-Location, in der Champagner,<br />
Cocktails, Austern, Kaviar und<br />
anderes Exquisites die tragende Rolle<br />
übernehmen. www.meinlamgraben.at<br />
026 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />
Das Turm<br />
blickfAng<br />
noch höher hinauS will „Das<br />
Turm“, über dessen kulinarische Höhenflüge<br />
über den Dächern Wiens im<br />
21. und 22. Stockwerk des Immofinanz-Towers<br />
das Businessvolk schon<br />
bisher viel zu erzählen wusste. Den<br />
zweiten kulinarischen Frühling will<br />
die neue Führung unter Geschäftsführer<br />
Gottfried Krasser und Küchenchef<br />
Jörg Domansky abends nun<br />
auch zusammen mit dem privaten<br />
Gast erleben. Das Motto des Duos,<br />
das sein Gourmethändchen schon<br />
bei der legendären Cantinetta Antinori<br />
und im Procacci angelegt hat:<br />
kontinentaleuropäische und mediterrane<br />
Küche, regional ausgerichtet,<br />
frisch und traditionell. Sechs Kochkünstler<br />
sind am Werk, zu speziellen<br />
Anlässen will man auch befreundete<br />
Köche aus dem Ausland einladen. Für<br />
davor oder danach ist natürlich auch<br />
gesorgt. Gleich unter dem Restaurant<br />
findet man sich zu früherer oder<br />
späterer Stunde in der ebenfalls neu<br />
a daptierten Cocktailbar mit Terrasse<br />
in chilliger After-Work-Atmosphäre<br />
oder nach einem romantischen Dinner<br />
ein. Der Blick von der Terrasse ist<br />
atemberaubend und die Auswahl an<br />
Rum und Gin groß. www.dasturm.at<br />
3<br />
© beigesTellT<br />
AUTORISIERTER VERTRIEBSPARTNER<br />
www.prosenbauer.at<br />
Suppépromenade 139 3571 Gars am Kamp<br />
Öffnungszeiten<br />
Donnerstag 15:00 — 23:00 Uhr<br />
Freitag — Sonntag 11:30 — 23:00 Uhr<br />
Montag — Mittwoch Ruhetag<br />
Gesundes Kochen – leicht gemacht<br />
Gesunde Ernährung bekommt einen immer höheren Stellenwert<br />
in der Gesellschaft. Allerdings steht immer weniger Zeit zur Verfügung,<br />
um ein frisches Essen zu kochen. Das soll jedoch kein<br />
Widerspruch sein – der Thermomix TM31 von Vorwerk ermöglicht<br />
gesundes Kochen mit einem geringen Zeitaufwand.<br />
Leichte Bedienung<br />
Er ist kinderleicht zu bedienen und durch seine zahlreichen<br />
Funktionen kocht sich das Essen fast wie von selbst. Sein innovatives<br />
Design vereint 26 Geräte in einem – so wird nicht nur<br />
Zeit, sondern auch Platz gespart. Dass der Benützer mit dem<br />
Thermomix auch noch Geld spart, macht ihn zu einem unverzichtbaren<br />
Teil einer jeden modernen Küche. Edith Müllner, 3-fache<br />
Mutter aus Petronell-Carnuntum ist begeistert: „Seit ich den<br />
Thermomix habe, backe ich leidenschaftlich gerne für meine Familie<br />
– und während der Thermomix für mich die Arbeit erledigt,<br />
kann ich mich auf meinen Jüngsten konzentrieren! Ich kann mir<br />
gar nicht mehr vorstellen, ohne diesem Küchenhelfer zu sein.“<br />
Beste Kundenbetreuung<br />
Der Thermomix ist ausschließlich über den Direktvertrieb erhältlich.<br />
Dazu Alfred Prosenbauer, Geschäftsführer der A.P.GmbH:<br />
„Das ist die einzige Möglichkeit den Thermomix mit allen seinen<br />
Funktionen unseren Kunden nahezubringen – denn uns ist es<br />
wichtig, dass unsere Kunden möglichst großen Nutzen und viel<br />
Freude mit dem Küchenwunder haben!“<br />
Wenn Sie Interesse an einer unverbindlichen Kochvorführung<br />
haben, helfen Ihnen unsere Mitarbeiter gerne<br />
eine solche zu organisieren: 0660 / 31 31 31 1<br />
GENIESSEN SIE IM RESTAURANT<br />
ROTER PANDA<br />
„International trifft Regional“<br />
bei a la carte-Genuss,<br />
Menü-Special oder<br />
Weinkeller<br />
Jeden 2. Sonntag Barbecue<br />
auf der schönsten Terrasse von Gars<br />
direkt am Kamp<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />
Tischreservierung: +43 (0) 2985/ 26 66-3433<br />
www.roterpanda.com
Im Salzburger Land<br />
erhebt man Genuss<br />
auf vielfältigen<br />
Routen 184-mal<br />
zum Muss.<br />
Wer siCh selbsT als Genussmensch betitelt,<br />
wird sich früher oder später auf der<br />
Via Culinaria im Salzburger Land wiederfinden.<br />
Warum wir das so genau wissen?<br />
Nun, weil diese auf sieben Touren zu<br />
184 gastronomischen Höhepunkten im<br />
Salzburger Land führt, darunter zu 18<br />
ausgewählten mit Gault-Millau-Hauben<br />
geschmückten Restaurants und zu zwölf<br />
mit Michelin-Sternen gekrönten. Mitentwickelt<br />
hat diese Routen einer, der sozusagen<br />
selbst als Inbegriff für Genuss<br />
steht: Starkoch Eckhart Witzigmann. Als<br />
Schirmherr hat er aber nicht nur Gourmetrestaurants<br />
gesucht und gefunden, sondern<br />
auch Gasthöfe, Almwirtschaften<br />
und Bauernhöfe, Konditoreien und Fischräuchereien,<br />
Käsereien, Schnapsbrenner<br />
und Brauereien auserwählt, die nun<br />
den Weg der Via Culinaria säumen. Aber<br />
Witzigmann ist kritisch: Wer die Produktkriterien<br />
heimisch, biologisch, saisonal<br />
und frisch hergestellt nicht erfüllt, geht<br />
leer aus. Seinem Anspruch wird beispielsweise<br />
die Familie Döllerer im beschaulichen<br />
Golling gerecht. Sie punktet<br />
nicht nur mit 100-jähriger Tradition und<br />
einem Viersternehotel mit Gourmetrestaurant,<br />
sondern auch mit der eigenen<br />
Enothek und Fleischerei, hausgemachter<br />
Feinkost, Weinproben, Kochkursen und<br />
… Andreas Döllerer. Der erkochte u. a. bereits<br />
drei Gault-Millau-Hauben. Ein anderes<br />
Beispiel? Maria und Hans Schnitzhoferl,<br />
die von Ende Mai bis Ende Oktober<br />
eine 400 Jahre alte Hütte auf der Postalm<br />
bewirtschaften, wo sie mit 30 Kühen auf<br />
1200 Metern Höhe leben, Joghurt, Butter<br />
und bereits mehrfach preisgekrönten Käse<br />
fabrizieren. Wer’s urbaner mag, kehrt<br />
im „Café Fürst“ in Salzburg ein, verkostet<br />
die „Original Salzburger Mozartkugeln“<br />
oder besucht den dort angebotenen Mozartkugel-Drehkurs.<br />
Womit wir bei der<br />
Quintessenz sind, die alle Via-Culinaria-<br />
Mitglieder auszeichnet: das persönliche<br />
Engagement und die Bereitschaft, den<br />
Reisenden etwas andere Einblicke zu ermöglichen.<br />
www.via-culinaria.com<br />
.../Tipps<br />
T e x T : a l e x a n d r a b i n d e r<br />
reise zur<br />
Via Culinaria<br />
1<br />
Bier und Schnaps<br />
Pur & Klar<br />
Was unTer kennern als heimli che<br />
Bierhauptstadt gilt – und Salzburg<br />
tut das –, muss schon besonderes<br />
können. Also kommt es nicht unerwartet,<br />
dass es allein in der Mozartstadt<br />
fünf Braue reien geschafft haben,<br />
zu Fixpunkten der Via Culinaria<br />
zu werden. Unter ihnen das Augustiner<br />
Bräu, in dem seit 1890 Bier gezapft<br />
wird. Wer mehr als nur zapfen möchte,<br />
kann sich aber auch selbst im Bierbrauen<br />
erproben und das persönliche<br />
Lieblingsbier mit nach Hause nehmen:<br />
beispielsweise in der Creativ-<br />
Brauerei Sigl in Obertrum. Weil man<br />
im Salzburger Land aber nicht nur gut<br />
braut, sondern ebenso brennt, kommen<br />
auch die Destillateure auf der<br />
Via Culinaria nicht zu kurz. Ein „Dauerbrenner“<br />
im Salzkammergut ist<br />
das Primushäusl von Johanna und<br />
Josef Rieger, die seit einem Vierteljahrhundert<br />
eigenes Obst zu Bränden<br />
veredeln. Williams-Christ-Birne<br />
und Wacholderbeere empfehlen sich<br />
im Besonderen. Ebenso wie ein Besuch<br />
beim „Duke of Saalfelden“ Siegfried<br />
Herzog: Unzählige Male zum<br />
Schnapsbrenner des Jahres gekürt,<br />
zählen seine Brände zu den edelsten<br />
Tropfen. www.herzogschnaps.mgfb.at<br />
028 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />
Nosing und Tasting<br />
Beduftet<br />
Über GesChmaCk lässt sich streiten,<br />
nicht aber über Geruch“, sagt<br />
Andreas Mayer, Gastgeber im Mayer’s<br />
auf Schloss Prielau, und meint es<br />
durchaus provokant. Die Konsequenz<br />
daraus: Unter dem Titel „Nosing<br />
and Tasting“ bietet der Sternekoch<br />
mit seiner Frau Brigitte Interessierten<br />
verschiedenste Kreationen, die<br />
er mit Düften begleitet. Insgesamt<br />
22 Par fum essenzen, die jeweils die<br />
Kern note seiner liebevoll kreierten<br />
Gerichte widerspiegeln, gilt es zu<br />
entdecken. www.schloss-prielau.at<br />
2<br />
© XXXXXXXXXXXX<br />
Haubengekrönte Restaurants<br />
feinGesPitzt<br />
Ganze 18 mal lässt es sich auf der Via Culinaria<br />
bei Haubenrestaurants Station machen.<br />
Einige der dahinter stehenden Stars seien<br />
hier erwähnt. Einerseits Johanna Maier, deren<br />
Kochkünste weit über die Grenzen ihres Hotel<br />
Hubertus in Filzmoos strahlen: vier Hauben<br />
im Gault Millau, zwei Michelin-Sterne und fünf<br />
Sterne im Guide „À la Carte“ sprechen für sich.<br />
Andererseits Maria Lerchner & Josef Steffner-<br />
Wallner, die etwas südlicher im Mauterndorfer<br />
Mesnerhaus unter dem Motto „So viel Heimat<br />
wie möglich verkochen“ aufwarten.<br />
www.mesnerhaus.at, www.johannamaier.at<br />
Stichwort Fleisch<br />
Geschmort<br />
speCkknödel, TafelspiTz oder<br />
doch lieber Suppe mit Schafleberknödeln<br />
und Hirschwurst: Das sind nur<br />
einige der Gerichte, derentwegen nicht<br />
nur Fleischtiger auf der Via Culinaria<br />
bei den 17 entsprechenden Stationen<br />
Halt machen. Mit dabei sind etwa der<br />
Biobauernhof Greilhof in Tamsweg im<br />
Lungau, der mit Köstlichkeiten vom<br />
Bioschwein und vom Biojungrind<br />
punktet, der St. Veiter Sonnenhof – in<br />
dem man einen „Wilderer-Schmaus“<br />
serviert, und der Unterberger wirt in<br />
Dorfgastein, der bekannt für seine<br />
„Himmlischen Piri-Heubeisser“ ist –<br />
Pinzgauer Jungrinder aus Mutterkuhhaltung,<br />
die diesen Namen tragen und<br />
die Küchenchef Hans Peter Berti verarbeitet.<br />
www.unterbergerwirt.at<br />
4<br />
Salzburg lebt „bio“<br />
BioloGisch<br />
isT Von bio die rede, ist man im<br />
Bundesland Salzburg genau richtig.<br />
Unbestechliche Zahlen bestätigen<br />
das: Über 50 Prozent aller Bauern im<br />
Salzburger Land haben sich längst<br />
für „bio“ entschieden. Damit ist Salzburg<br />
Bio-Europameister. Der logische<br />
nächste Schritt: mit dem Kompetenzpartner<br />
Bio Austria die Plattform<br />
„Bio Paradies SalzburgerLand“ zu<br />
gründen. Dort stellen sich nicht nur<br />
die 25 Mitgliedsbetriebe vor, hier findet<br />
sich auch eine aktuelle Auswahl<br />
an buchbaren „BioPackages“.<br />
www.bioparadies.salzburgerland.com<br />
5<br />
/// 2010 /// airplus | diners club | 029<br />
3<br />
Winterlicher Lockruf<br />
Behüt(t)et<br />
die hÜTTenGaudi gehört zu Salzburg<br />
wie die Mozartkugel. Deshalb<br />
empfiehlt sich gerade im Winter der<br />
„Genussweg für Hüttenhocker“ auf<br />
der Via Culinaria. Moderne „Genuss-<br />
Lounges“ findet man dort ebenso wie<br />
urige Vertreter. Echte Nostalgieatmo -<br />
sphäre genießt man etwa in der „Alten<br />
Schmiede“ oder der „Kösslbacher<br />
Alm“, während Feinschmecker auf<br />
der Areitalm in Zell am See oder auf<br />
der Oberforsthofalm in St. Johann im<br />
Pongau mit Spitzengastronomie auf<br />
höchstem Niveau verwöhnt werden.<br />
6<br />
www.oberforsthofalm.at
7<br />
Mehr als nur Käse<br />
sonnenGelB<br />
Von dorfkäsereien wie der Pöt -<br />
zels berger im Tennengau bis zu Almwanderungen<br />
mit einem eigenen Käsesommelier<br />
reicht die sonnengelbe<br />
Genusspalette. Auch Feinkostläden<br />
– etwa Salzburgs traditionelles „Kaslöchl“,<br />
ein alteingesessenes Feinkostlädchen,<br />
das auf nur sieben Quadratmetern<br />
bis zu 150 Käsespezialitäten<br />
aus aller Welt anbietet – erweist sich<br />
als wahres Highlight für Käseliebhaber.<br />
An 14 Stationen im Salzburger<br />
Land und Umgebung können Gäste<br />
das gelbe Gold bestaunen und verkosten.<br />
www.almkas.lammertal.info<br />
Süße Versuchungen<br />
Vernascht<br />
die mozarTkuGel ist das Synonym<br />
für das süße Salzburg. Auf<br />
der Via Culinaria lässt es sich aber<br />
17-mal mehr ziemlich gut naschen.<br />
In „Bergers Feinster Confiserie“ in<br />
Lofer etwa, beim Eintauchen in die<br />
Schokoladenherstellung oder in Mau -<br />
terndorf, wo Marmeladen-Magier<br />
Wal ter Trausner in „Trausners Genusswerkstatt“<br />
nicht nur biologische<br />
Marmeladen und Jellys aus wild gewachsenen,<br />
handverlesenen Beeren<br />
herstellt, sondern in einer offenen<br />
Schauküche auch süße Einblicke<br />
gewährt. www.genusswerkstatt.com<br />
030 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />
Genusspunkte für Fischfans<br />
fanGfrisch<br />
baChforellen, reinanken, Zander, Hechte<br />
und Waller tummeln sich in den Salzburger<br />
Gewässern. An einem ebensolchen, dem Wolfgangsee,<br />
liegt das bemerkenswerte Gasthaus<br />
Fürberg, auf dessen Speisekarte hausgemachte<br />
Fischsulze und marinierte Reinankenfilets stehen.<br />
Aber auch wer sich den Fisch lieber selbst<br />
zubereitet, wird an einer der elf Fischstatio nen<br />
fündig. In Walter Grülls „Al Pescatore“ kann<br />
man aus 30 verschiedenen Fischarten wählen.<br />
Unser Geheimtipp: die kleinen weißen Stör eier,<br />
die von den 100 Albino-Fischen aus seinem<br />
Fischbecken stammen. www.alpescatore.at<br />
Zu Gast im Hangar-7<br />
BeflüGelt<br />
hisTorisChe fluGzeuGe der Flying<br />
Bulls zu beherbergen: Dafür wurde<br />
der inzwischen als architektonisches<br />
Kunstwerk berühmt gewordene Hangar-7<br />
eigentlich konzipiert. Heute ist<br />
die flügelförmige Konstruktion, eine<br />
atemberaubende Mischung aus<br />
Glas und Stahl, aber nicht nur ein Synonym<br />
für avantgardistische Architektur,<br />
sondern auch für moderne<br />
Kunst – dreimal im Jahr präsentiert<br />
HangART-7 zeitgenössische Kunst<br />
eines anderen Landes – und nicht<br />
zuletzt Spitzengastronomie. Im Juni<br />
kochen Nicolas Schneller und Supanut<br />
Kha na rak vom Restaurant Spice<br />
Market des Four Seasons Hotel Bangkok<br />
im „Ikarus“ im Hangar-7 als Gastköche<br />
auf. www.hangar-7.com<br />
8 9 10<br />
© beigesTellT, Helge KircHberger/red bull Hangar-7<br />
WELLNESS-GOLF-SKI<br />
DAS WELLNESS-GOLF-& GARTENHOTEL IM SALZBURGER LAND<br />
Hotel Oberforsthof * 5600 St. Johann-Alpendorf 11 * Salzburger Land<br />
Tel.: 0043(0)6412/6171 * www.oberforsthof.at<br />
Romantik Hotel GMACHL<br />
Dorfstraße 14, 5161 Salzburg-Elixhausen<br />
Tel.: +43/662/48 02 12<br />
romantikhotel@gmachl.com<br />
www.gmachl.com<br />
WELLNESS & GENUSS SEIT 675 JAHREN<br />
Das **** Romantik Hotel GMACHL ist der älteste Familienbetrieb<br />
Österreichs. Das neue, atemberaubende GMACHL Panorama<br />
SPA „Horizont“ auf 1.500 m² besticht mit seinem fantastischen<br />
Weitblick auf die Salzburger Bergwelt. Pure Entspannung genießt<br />
man im Hallenbad mit offenem Kamin, im Außenschwimmbad<br />
mit großer Liegewiese (Mai bis September), in der großzügigen<br />
Saunalandschaft, im eigenen Damen SPA mit Bio-Sauna, Aromadampfbad<br />
und Ruheliegen, im Ruhepavillon mit Lounge-Liegebereich<br />
sowie im Private SPA für romantische Momente zu zweit.<br />
In den alten, liebevoll renovierten Stuben und im romantischen<br />
Garten genießen Sie haubengekrönte Küche und erlesene Weine.<br />
Die Küche, ausgezeichnet mit 14 Punkten von Gault Millau,<br />
verwöhnt Sie mit typisch österreichischer Küche und regionalen<br />
sowie hausgemachten Produkten auf Haubenniveau.
Most kultivieren,<br />
das Bratl in die Rain<br />
und edel brennen:<br />
Das und mehr tut<br />
man im Genussland<br />
Oberösterreich.<br />
oberösTerreicH und KulinariscH?<br />
Ein saftiges Bratl, Knödel und spritziger<br />
Most: Das sind die Klassiker an Assoziationen.<br />
Und sie sind nicht ganz falsch. Es<br />
gibt sie noch, diese Gerichte mit Tradition.<br />
Aber auch in Oberösterreich sind inzwischen<br />
die vielzitierten jungen Wilden<br />
herangewachsen. Und mit ihnen ist althergebrachtes<br />
Wissen in eine neue, moderne<br />
und feine Küche eingegangen, die<br />
sich ihrer einfachen bäuerlichen Wurzeln<br />
aber nicht schämt. Und so wartet man<br />
auch weiter mit Knödeln in allen Variationen<br />
auf, sauren und süßen. Manchmal<br />
begleiten sie das Bratl in der Rain oder<br />
ganz elegant das Schweinsrückensteak<br />
aus der Haubenküche. Abgesehen davon<br />
versenkt man sich noch immer gern<br />
in die Vielfalt an Brot und Gebäck, vom<br />
Bauernbrot bis zum Brauchtumsgebäck<br />
und dem Gebildbrot. Darunter versteht<br />
der Oberösterreicher handgeformtes Gebäck<br />
in bildhafter Gestalt, das kultische<br />
Bedeutung hatte. Und auch bei den Getränken<br />
herrscht eine ungeahnte Varianz.<br />
Einerseits ist Oberösterreich quasi<br />
das Synonym für Obstmost und Saft aus<br />
Apfel oder Birne, Mischlingsmost und<br />
Apfel- oder Birnenschaumwein. Andererseits<br />
braut man im Mühl- und Innviertel<br />
höchst individuell Bier – Stichwort<br />
Honig- und Biobier. Ganz zu schweigen<br />
von Reisetbauer & Co, besser bekannt als<br />
preisgekrönte Brenner. Halten wir also<br />
fest: Der kulinarische Bogen spannt sich<br />
von Hausmannskost in Wirtshäusern<br />
oder Mostschänken bis zu haubengekrönten<br />
Kreationen. Und: Wer es lernen<br />
will, das typisch ober österreichische<br />
Kochen, der könnte sich in einem der<br />
Kochkurse im Genuss-Salon oder den<br />
Kochstudios wiederfinden. Man behält<br />
nämlich nicht alle Geheimnisse für sich<br />
in Oberösterreich. Näheres dazu erfahren<br />
Sie stets bei der Oberösterreich Tourismus<br />
Information (Tel.: 0732/22 10 22,<br />
E-Mail: info@oberoesterreich.at) oder<br />
online unter www.genussland.at<br />
.../Tipps<br />
T e x T : a l e x a n d r a b i n d e r<br />
Wia z’ Haus,<br />
aber besser<br />
Es wird ein Most sein<br />
mosteln<br />
meHr als 1,2 millionen Mostobstbäume<br />
fühlen sich in oberösterreichischen<br />
Landen heimisch und machen<br />
eines klar: wenn es um Most<br />
geht, sind die Oberösterreicher Experten.<br />
Das sollte schon allein klar sein,<br />
weil sie es sind, die den Most – das<br />
ursprünglich recht grobe Bauerngetränk<br />
– kultiviert haben. Was simplifiziert<br />
in etwa so geht: Man nehme<br />
sich den Wein als Vorbild und produziere<br />
eine ähnliche Vielfalt. Klingt einfacher,<br />
als es ist. Deshalb sollten Sie<br />
sich auch weniger dem Kultivieren als<br />
vielmehr dem genussvollen Mostkosten<br />
widmen. Wann und wo genau,<br />
das können Sie am Veranstaltungskalender<br />
unter www.genussland.at<br />
nachlesen. Oder aber Sie kehren ein-<br />
1<br />
fach zwischen 25. September und 3.<br />
Oktober persönlich bei Norbert Eder<br />
und Eva Pankrazhofer in Tragwein<br />
ein, deren „Birnenmost Winawitzbirne“<br />
nicht nur einmal prämiert wurde.<br />
www.pankrazhofer.at<br />
2Kräuter ohne Ende<br />
Gut würzen<br />
032 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />
die Krone eines GericHTs sind die Kräuter.<br />
In Oberösterreich lebt man diese Erkenntnis.<br />
Ganz besonders in der Kräuterkraftquelle<br />
Hirschbach im Mühlviertel. Das weiß, wer sich<br />
einmal einer Wanderung entlang der Kräuterfelder<br />
angeschlossen hat, danach im Verwöhnbauernhof<br />
Haiböck in Hirschbach eingekehrt<br />
ist und schließlich noch einen Abstecher zur<br />
Kräuterwirtin Gerlinde Schimpl gemacht hat,<br />
die nicht umsonst „Genuss-Wirtin des Jahres<br />
2009“ ist. www.kraeuterkraftquelle.at<br />
© XXXXXXXXXXXX<br />
3<br />
Brotkultur<br />
baCkwerken<br />
ein broTfreund zu sein, das wird<br />
dem Oberösterreicher in die Wiege<br />
gelegt. Woraus resultiert, dass er eine<br />
Vielfalt an Gebäcksorten verlangt<br />
und dieses Verlangen von den ansässigen<br />
Bäckern auch gestillt wird.<br />
All jene, deren Brothunger Schnitte<br />
um Schnitte größer wird, sollten sich<br />
der Brotkultur hingebungsvoller widmen.<br />
Das geht in der Bio Hofbäckerei<br />
Mauracher, die von der Ähre bis zum<br />
Brot alles auf dem eigenen Hof erzeugt,<br />
bzw. auf deren kulinarischer<br />
Tagesreise „Das geht runter wie Öl“.<br />
www.mauracherhof.com<br />
Mehr als nur Essen<br />
Gast sein<br />
Vom WirTsHaus ist es nicht weit<br />
zum umgangssprachlichen „Wia<br />
z’ Haus“. Und das wiederum sagt<br />
dem, der es versteht, dass man sich<br />
da wie zu Hause fühlt. Das ist so, weil<br />
Essen und Trinken dort geprägt sind<br />
durch Regionalität und Bodenständigkeit.<br />
In anderen Worten: Im Wia<br />
z’ Haus serviert man Schmankerln<br />
wie etwa würziges Bauernbrot, selbst<br />
gemachte Butter, milden Schaf- oder<br />
rassigen Ziegenkäse, heimischen<br />
Honig, selbst gemachte Marmelade,<br />
saftiges Fleisch oder geräucherten<br />
Speck. www.genussland.at<br />
4 5<br />
/// 2010 /// airplus | diners club | 033<br />
Gelbes Gold genießen<br />
Cheese saGen<br />
die KäsequaliTäT isT den Oberösterreichern<br />
heilig. Deshalb wird ihr liebs ter Käs’ auch in<br />
einem Zisterzienserstift im Kremstal produziert.<br />
Dort widmen sich die Mönche seit fast<br />
einem Jahrhundert dem „Schlierbacher“. Mit<br />
Erfolg: Erst bei der jüngsten internationalen<br />
Käsiade räumten sie mit dem Kuh- und Ziegenmilchmix<br />
„2 Mönche“ und mit dem Klosterkäse<br />
geräuchert zwei Goldmedaillen ab.<br />
Wer wissen will, wie’s geht, besucht die dortige<br />
Schaukäserei. Nicht vorbei kommen Käsefreunde<br />
aber auch an der Gmundner Molkerei<br />
und dem Sterngartl. www.stift-schlierbach.at<br />
Von Krusten & Schwartln<br />
anbeissen<br />
ein braTl aus Oberösterreich<br />
schätzte schon Kaiser Franz Joseph.<br />
Der schoss es sich zwar noch selbst,<br />
ließ es aber schon damals von den<br />
Bratl-Meistern zubereiten. Worin<br />
liegt deren Geheimnis? Es könnte<br />
das Hauptgewürz Kümmel sein, das<br />
nicht nur als verdauungsanregend,<br />
sondern auch als glücksbringend gilt.<br />
Dazu „Knofl“, und schon hat das Bratl<br />
alles, was es braucht. Ein typisches<br />
Bratl gibt es aber nicht, eher so viele<br />
Varianten wie Dörfer. Im Mühlviertel<br />
bevorzugt man es klassisch, im Innviertel<br />
gesurt. Wer auf die verträgliche<br />
Variante setzt, hält sich am besten an<br />
die Rezepte der Kultiwirte, die altes<br />
Wissen mit neuer Kreativität 6paaren.<br />
www.kultiwirte.at
Der Bierkultur frönen<br />
zarter zapfen<br />
es isT die HandWerKsKunsT, die das oberösterreichische<br />
vom gemeinen Bier unterscheidet.<br />
Dazu kommt, dass Wasser, Gerste und<br />
Hopfen von bester regionaler Qualität sind –<br />
die typischen hohen Hopfengärten dominieren<br />
ganze Landstriche. Besonders hervor tun sich<br />
die Mühlviertler Brauereien in Sachen Handwerk,<br />
etwa die Stiftsbrauerei Schlägl. Dort, am<br />
Fuß des Böhmerwaldes, brauen die Chorherren<br />
seit dem Jahr 1580. Kein Wunder, dass es auch<br />
Teil des Mühlviertler Biererlebnisses ist, das<br />
auf den Spuren des Gerstensaftes durch die<br />
ganze Landschaft führt. www.biererlebnis.at<br />
Edler brennen<br />
anstossen<br />
sie Heissen Hochmair und Langmayr,<br />
Parzmair, Schosser, Wöhrer,<br />
Wurm sowie Reisetbauer und beherrschen<br />
das Destillieren wie sonst<br />
kaum einer. Tausend Medaillen haben<br />
die Edelbrände dieser oberösterreichischen<br />
Meisterbrenner innerhalb<br />
von zwölf Jahren geholt. Was allerdings<br />
kein Wunder ist, denn das Land<br />
der Obstgärten bietet die vollkommene<br />
Grundlage für solch besondere<br />
Tropfen wie beispielseise Hans Reisetbauers<br />
Hausruckviertler „Apfel aus<br />
dem Eichenfass“: Der erinnert an helle<br />
Aromen, Biskuit, Vanille, Arancini,<br />
zeigt am Gaumen kernobstschalige<br />
Noten, eine leichte Süße, ist zimtig<br />
und im Reifepotenzial unumstritten.<br />
www.reisetbauer.at<br />
8 9<br />
Den Knödel feiern<br />
mahlzeiten<br />
Wenn die oberösTerreicHer von<br />
einer Tradition sprechen, ist das kein<br />
leeres Gerede. Nehmen wir nur „ihre“<br />
Knödel. Deren erste archäologische<br />
Funde stammen aus jungsteinzeitlichen<br />
Pfahlbaudörfern rund um den<br />
Mondsee. Und weil „wer keinen Knödel<br />
isst, den ganzen Tag Hunger hat“,<br />
fand die Beilage von dort aus ihren<br />
Weg nicht nur in die Suppe und ins<br />
Dessert, sondern kommt auch als<br />
Surspeckknödel daher – den man, sagen<br />
Knödelfreaks, beim Stranzinger<br />
im Innviertel einnehmen sollte<br />
www.landgasthof-stranzinger.com<br />
034 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />
7<br />
Genussvoll wandern<br />
weGe finden<br />
Waldmeer, WasserscHloss, König<br />
Dachstein oder Urgestein Granit.<br />
Dem begegnet, wer im Nationalpark<br />
Kalkalpen, im Salzkammergut oder<br />
im Mühlviertel einen Schritt vor den<br />
anderen setzt. Und wer das Genusswandern<br />
erst entdeckt hat, der findet<br />
sich bald auf dem Donausteig – der<br />
auf 450 Kilometern Passau mit Grein<br />
verbindet. Wobei bei all dem Gehen<br />
nicht auf die Einkehr vergessen werden<br />
sollte. Die schönsten Almhütten<br />
warten nur darauf, dem Wanderer eine<br />
lukullische Stärkung mit auf den<br />
Weg zu geben. www.wandern.at<br />
© beigesTellT, oö Tourismus/röbl<br />
10<br />
Blue Moments [die] Momente reinsten Genusses, erzeugt durch das perfekte<br />
Zusammenspiel purer Ursprünglichkeit und gehaltvollen Geschmacks; wird häufig zu:<br />
Quell der Inspiration.<br />
Montes. das feinste vom wasser.
www.nespresso.com