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Magazin<br />

+ KÜCHEN<br />

NEUE GENUSS-CENTER<br />

+ KOCHEN<br />

SCHMANKERL-CHECK<br />

+ KAUFEN<br />

DINNER MIT STIL<br />

Cooking<br />

& Style


wo wahrer<br />

genuss<br />

entsteht …<br />

die einbauküche<br />

ottakring<br />

tio – all you need – die tio beruht auf einem durchdachten System, das die Küche radikal verein-<br />

facht und den Aufwand für Planung und Realisierung erheblich reduziert. Mit wenigen Varianten und<br />

Elementen bietet sie Gestaltungsfreiheit und unendliche Individualisierungsmöglichkeiten. Zudem<br />

lässt sie sich leicht erweitern, umbauen und neu gestalten. Die tio ist damit offen für neue Wohnformen<br />

und kommende Generationen. Passende Tische, Sitzmöbel und Regalsysteme in Kernesche<br />

erweitern die tio zum wohnlichen Lebensraum – zur Küche als kommunikativem Mittelpunkt.<br />

die einbauküche-ottakring ■ Thaliastraße 117 ■ 1160 Wien ■ Tel: 01/4932040<br />

www.dieeinbaukueche.at


© Fotolia, MiguEl diEtErich, MiElE/WarEndorF<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

erleben wir eine Neuauflage des<br />

schon in den Neunzigern viel zitierten<br />

Cocooning? Gourmetkritiker stimmen<br />

in diesen Tagen jedenfalls ein Klagelied<br />

an: Die Gourmetbibel „Guide Michelin“<br />

reduziert ihre Österreich-Bewertungen<br />

auf eine homöopathische Dosis, in Wien<br />

schließt ein Feinschmeckerrestaurant<br />

nach dem anderen. Hat man hierzulande<br />

dem Schnitzel ewige Treue gelobt?<br />

keineswegs. Wir behaupten sogar:<br />

Öster reich hat noch nie so gut gegessen<br />

wie heute – allerdings in den eigenen vier<br />

Wänden. Kochen, noch vor wenigen Jahren<br />

alltägliche Mühsal zwischen Staubsauger<br />

und Herd gefangener Hausfrauen,<br />

ist heute ein soziales Event für höchste<br />

An sprüche. Ausgesuchte Zutaten mit<br />

nach haltigem Anspruch – etwa von Paradeiser-Kaiser<br />

Stekovics (siehe Seite 24)<br />

– werden in hochwertigem und edlem<br />

Gerät (siehe Seite 12–18) auf den Punkt<br />

gegart, gebraten oder gedämpft. Was<br />

Fer ran Adrià in seinem mehrfach zum<br />

weltbesten Restaurant gekürten „elBulli“<br />

ausprobierte, wird heute in den eigenen<br />

vier Wänden nachgekocht. Freilich<br />

nicht nur, um den eigenen Gau men zu<br />

verwöh nen: Gern lädt man Freunde zum<br />

gemeinsamen Mahl – der Tisch liebevoll<br />

und aufwendig dekoriert, die Weine<br />

autochthon und edel im Geschmack.<br />

Den Rohstoff dafür liefert beispielsweise<br />

das Burgenland (siehe Seite 20).<br />

kein wunder, dass nun die Küche als<br />

wichtigster Raum im Haushalt gilt. Wie<br />

man aus der einst zweckmäßigen Kochecke<br />

eine hübsche Kreativwerkstatt mit<br />

Trendanspruch macht, erfahren Sie in<br />

diesem Cooking & Style des Diners Club<br />

Magazins ebenso wie die besten Orte, wo<br />

Sie sich neue Anregungen für innovative<br />

Gaumenerlebnisse holen können.<br />

Ein kulinarisches Leseerlebnis wünscht<br />

Ihr DIners Club MagazIn TeaM<br />

.../Editorial & inhalt<br />

T e x T : s T e f a n s c h a T z<br />

020<br />

...///inhalt<br />

024<br />

006 news & TrenDs ....................................................................................................<br />

delikater exkurs. Kulinarische Ausflüge der besonderen Art<br />

008 CoversTory ...........................................................................................................<br />

Modul-Menü. Küchentrends für jedes Lebensrezept<br />

012 TrenD ........................................................................................................................<br />

Tröpfchen-weisheit. So spülen Sie Ihren Gaumen mit Stil<br />

014 TrenD ........................................................................................................................<br />

einfach beerig. Diese Saison geben Beeren den Farb-Ton an<br />

016 TrenD ........................................................................................................................<br />

frische-spektakel. Bunte Helferlein für Picknick, Grillen und Co.<br />

018 TrenD ........................................................................................................................<br />

brillante Tafelrunde. Exklusive Must-Haves für Ihr Festmahl<br />

020 lIfesTyle ................................................................................................................<br />

ein land sieht rot. Burgenländische Winzer bekennen Farbe<br />

024 bIz Talk ...................................................................................................................<br />

frische-feldherr. Erich Stekovics über Paradeiser, Wetter und Visionen<br />

026 TIpps .........................................................................................................................<br />

genuss-Vielfalt. Kulinarische Highlights in Wien, Salzburg & Oberösterreich<br />

/// 2010 /// airplus | dinErs club | 005<br />

008<br />

„Kein Genuss ist vorübergehend,<br />

denn der<br />

Eindruck, den er zurücklässt,<br />

ist bleibend.“<br />

johann wolfgang v. goeThe<br />

IMpressuM || DIners Club MagazIn || herausgeber: airplus air travel card Vertriebsgesellschaft m.b.h., rainergasse 1,<br />

a-1041 Wien, tel.: 01/501 35-0, homepage: www.dinersclub.at || Medieninhaber: MEdiaunit Verlags gmbh & co Kg, rainer gas se 1/3,<br />

a-1041 Wien, tel.: 01/501 35-283, geschäftsführung: brigitte Mittermayer-cocyan, E-Mail: b.mittermayer@media unit.at || chefredaktion:<br />

stefan schatz || Mitarbeiter dieser ausgabe: alexandra binder, brigitte gauss, robert haidinger, Michaela Wailzer ||<br />

chefin vom dienst: Michaela holczek || artdirektion: Marcela Malek || anzeigen: awedis cocyan, doris pufitsch, christian smoli bowski<br />

|| litho: graphiccooperation – rudi huber || druck: leykam – let’s print, bickfordstraße 21, a-7201 neudörfl


.../ news & Trends<br />

T e x T : M i c h a e l a W a i l z e r<br />

Stechen Sie in See, gehen Sie in die Luft und<br />

wagen Sie einen kulinarischen Gartenausflug.<br />

delikater exkurs<br />

Gourmet-Kreuzfahrt<br />

neue welle<br />

dass Man auf einer Kreuzfahrt<br />

vor rangig speist, ist ja nichts Neues.<br />

Schließlich besteht der Alltag auf<br />

hoher See zu einem Großteil aus<br />

intensiven Besuchen der unzähligen<br />

Buffets sowie dem Verkosten diverser<br />

Snacks und Drinks. Dass trotz der Fülle<br />

an Angebot nicht Masse, sondern<br />

Klasse herrscht, dafür sorgen auf der<br />

MSC Magnifica eigens von Starkoch<br />

Mauro Uliassi (2 Michelin-Sterne) kreierte<br />

Menüs. Und wem der passi ve Kulinarikgenuss<br />

nicht reicht, der sollte<br />

sich für eine „Wein & Genuss“-Kreuzfahrt<br />

entscheiden. Dort werden neben<br />

Kochkursen, Cocktailworkshops<br />

sowie Weinverkostungen auch Schulungen<br />

in Sachen Tischdekoration<br />

und sogar Obstschnitzerei angeboten.<br />

www.msckreuzfahrten.at<br />

The Lanesborough<br />

genuss-bibliothek<br />

kein Wunder, dass auch Österreichs Parade-Export in Sachen Kulinarik, Wolfgang<br />

Puck, auf das Lanesborough in London schwört. Mister Oscar schaut allerdings<br />

nicht etwa wegen des exklusiven Spa-Bereichs oder des erstklassigen Butler-<br />

Service gern mal im Fünf-Sterne-Haus in Kensington vorbei. Sein Ziel ist, wie für<br />

so viele, immer wieder gern die Library Bar. Während im hoteleigenen Restaurant<br />

„Apsleys“ gediegene Gourmetatmosphäre herrscht, empfängt einen „The Library“<br />

mit selten gewordenem Barflair. Und zwar vom Feinsten. Schon beim Betreten<br />

strömt einem ein angenehmer Duft von Leder entgegen, der nicht nur von den<br />

schweren Ledersesseln kommt. Bis an die Decke strecken sich Regale, die wahre<br />

Schätze an in Leder gebundenen Büchern bergen. Und das sind bei Weitem nicht<br />

die einzigen Schätze, die diese Bar zu bieten hat. Hinterm Tresen steht die älteste<br />

Flasche Cognac der Welt, destilliert im Jahr 1770. Ein Glas davon kostet 4.500 Euro.<br />

Wer sonst schon alles hat, sollte sich diesen Luxus bei gedämpftem Licht und<br />

Kaminfeuer in „The Library“ gönnen. www.lanesborough.com<br />

006 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />

© beigesTellT<br />

Blüten für die Küche<br />

bunter augenschmaus<br />

chrysanTheMen, dahlien und Begonien spielen in diesem neuen Werk die<br />

Hauptrolle. Nein, es handelt sich nicht um den neuesten Gartenratgeber, sondern<br />

um ein Kochbuch der ganz besonderen Art. Erica Bänziger und Ruth Bossardt präsentieren<br />

auf 144 Seiten alles Wissenswerte rund ums Thema essbare Blüten. Da<br />

ist von Blütensirup und Aromaessig ebenso die Rede wie von Rosenblüten-Lachs<br />

oder Holunderblüten-Zabaione. Die Vielfalt der Rezepte ist groß, die Farbenpracht<br />

auch. Kein Wunder, schätzte man doch bereits in der Antike Blüten als essbare<br />

und kunstvolle Dekoration. Diese Art des Kochens verwöhnt jedoch nicht nur das<br />

Auge. Die unterschiedlichen Blüten entpuppen sich als wahre Aromenwunder, die<br />

jegliche Alltagsspeise zum lukullischen Ereignis machen. Ein Hauch von Paradies<br />

eben (144 Seiten, € 19,90, Verlag Hädecke). www.haedecke-verlag.de<br />

Adriàs elBulli<br />

last call<br />

MiT seineM elbulli hat sich Starkoch<br />

Ferran Adrià den Titel „Bestes<br />

Restaurant der Welt“ erkocht. Nun<br />

schockiert er seine Fangemeinde mit<br />

der Ankündigung, den spanischen<br />

Gour mettempel ab 2012 für zwei Jah -<br />

re zu schließen. Wer also noch ein mal<br />

elBullis Avantgardeküche probieren<br />

möchte, sollte rasch re ser vieren. Denn<br />

die Nachfrage nach molekularen Köstlichkeiten<br />

ist groß, Zeit und Platz jedoch<br />

begrenzt. Die nächste Chance<br />

bietet sich erst 2014, dann öffnet eine<br />

„Denkfabrik der gas tronomischen<br />

Kreativität“. www.elbulli.com<br />

/// 2010 /// airplus | diners club | 007<br />

Sydney Fish Market<br />

meerschatz<br />

fischMärkTe bieten nicht nur die<br />

optimale Kulisse für Filme (Hitchcocks<br />

„Die Vögel“) und Bestseller<br />

(„Fish!“), vor allem entpuppen sie<br />

sich als wahres Eldorado für Freunde<br />

der kulinarischen Meeresvielfalt. Ein<br />

besonders schönes Beispiel dafür ist<br />

der Sydney Fish Market, mit jährlich<br />

13.000 Tonnen gehandeltem Seafood<br />

einer der größten der Welt. Bis zu 200<br />

Großeinkäufer matchen sich täglich<br />

um das Beste, was das Meer zu bieten<br />

hat. Ein einzigartiges Spektakel, wo<br />

bereits Dabeisein purer Genuss ist.<br />

www.sydneyfishmarket.com.au<br />

Dinner in the Sky<br />

feinkost im höhenflug<br />

geniesser Wollen prinzipiell hoch hinaus. Und wer darunter nicht nur ein<br />

Catering-Menü im Charterflugzeug versteht, der hat bereits das „Dinner in the<br />

Sky“ für sich entdeckt. Bei diesem außergewöhnlichen Mahl gehen Genießer<br />

wörtlich in die Luft. Ein Tisch, ein Kran, 16 Stahlseile, 22 Personen, 50 Höhenmeter<br />

– so lesen sich die wichtigsten Parameter dieses kulinarischen Erlebnisses. Alles,<br />

was Sie dafür tun müssen, ist im Schalensitz Platz zu nehmen, den Sicherheitsgurt<br />

anzulegen und Ihre etwaige Höhenangst zu verdrängen. Den Rest erledigt<br />

ein Kran, der Tisch und Stühle gen Himmel schweben lässt. In 50 Metern Höhe<br />

wird Ihnen dann ein dreigängiges Menü serviert. Wobei die Speisen angesichts<br />

der gigantischen Aussicht wohl eher eine Nebenrolle spielen. Wann und wo das<br />

nächs te luftige Dinner steigt, erfährt man online. www.dinnerinthesky.com


modul-<br />

.../Coverstory<br />

T e x T : R o b e R T H a i d i n g e R<br />

menü<br />

E<br />

Leicht, luftig, lecker: Moderne<br />

Küchen trends bieten aufregendes<br />

Möbeldesign für jedes Lebensrezept.<br />

es muss ja nicHT unbedingT Molekularküche sein. Das Varenna-Kochlabor<br />

„Kyton“ ist auch für simple Alfalfa-Omeletten da. Und trotzdem: Wenn italienisches<br />

Küchendesign heute die Kurve Richtung Star-Trek-Kantine kratzt, dann<br />

wird vor allem Licht und Leichtigkeit serviert. Die Zukunft des Kochens hat es<br />

nicht so mit verdichteter Materie – diese Message scheint uns die avantgardistische<br />

Küche mitzugeben. Das Rezept, das sich Varenna dazu ausgedacht hat:<br />

eine Küche, die aus Licht zu bestehen scheint. Ein purer Raum, der individuelle<br />

Bedürfnisse erfüllt. Aber auch: eine neue Leichtigkeit, die die Küchenfront<br />

Richtung Zukunft verschiebt – und keineswegs beim Light-Menü enden will.<br />

Je vielfältiger die Verwendung, desto schlichter sollte das dazu herangezogene<br />

Basismodul ausfallen. So lautet eine wesentliche Überlegung, die „Kyton“<br />

zugrunde liegt. Nicht zufällig schimmert in der strengen Geometrie die reiche<br />

Erfahrung des mit dem Küchen-Label verbandelten Stauraumspe zialisten Poliform<br />

durch. „Kyton“ fügt sich in Wohnräume ein, zeigt seine vielfältigen Funktionen<br />

allerdings erst während der Verwendung. Hängeschränke in Eiche mit<br />

LED-Spots, ein ausziehbares Regal und zweierlei Elektrosockel sind Beispiele<br />

für diese Philosophie. Würden nicht Töpfe die Küche verraten – man könnte<br />

hinter der „Kyton“-Front durchaus Wohnzimmerrequisiten vermuten.<br />

VErborgEnE WErtE<br />

Eine Küche, die als solche zunächst gar nicht erkannt werden will, die sich<br />

dezent im Hintergrund hält – auch dieser Ansatz zählt zu den Trends, die<br />

das heutige Küchendesign prägen. Das deutsche Avantgarde-Label Bulthaup<br />

schlägt mit dem auf der diesjährigen „Eurocucina“ in Mailand vorgestellten<br />

Küchenmodell b3 in eine ähnliche Kerbe. Nicht oder nur schwer erreichbare<br />

Zonen einfach weglassen – auch diese Spielart von Minimalismus beherrscht<br />

die neue Systemküche perfekt. Im Zentrum des Entwurfs, der auch diese Küche<br />

„unsichtbar“ macht, steht aber vor allem die neu entwickelte Multifunktionswand,<br />

ein statisches Element, an dem alles hängt: Schränke, Arbeitsplatte, aber<br />

auch ein Horizontalprofil zum Einhängen von Ober- und Unterschränken, Paneelen,<br />

Borden und Geräten. Das mag auf den ersten Blick ein wenig technisch<br />

klingen, doch wir legen sogar noch ein wenig nach: Bulthaup setzt bei der Kantenverarbeitung<br />

von Laminat eine weltweit einzigartige patentierte Lasertechnik<br />

ein, die eine hochfeste und minimale Schweißnaht garantiert. Das Resultat:<br />

Die Fronten erscheinen nach dem Polieren völlig fugenfrei, wie aus einem Guss.<br />

Mit Brillantlacken in „Klavierlack“-Qualität lassen sich zudem effektvolle Kon-<br />

008 | diners Club | airplus /// 2010 ///<br />

/// 2010 /// airplus | diners Club | 009


traste realisieren. Appetitliche Farbtöne<br />

wie Aubergine und Cayenne, aber auch<br />

Platin und Lehm sind dabei typisch für<br />

die farblichen Akzente der Gegenwart.<br />

Küchenschiff und mehr<br />

Man sieht: Technische Innovation und<br />

Style – wie Zutaten eines Haubenmenüs<br />

greifen diese ineinander. Der Gusto auf<br />

die gute Küche kommt da wie von selbst.<br />

Also blättern wir getrost noch ein wenig<br />

im Bilderbuch der Trendküchen: Trüffelgraue<br />

Kochoasen, Griffe aus Rosen- und<br />

Olivenholz (Modell „Carré“ von Ernestomeda)<br />

und sogar ein Schiff tauchen da<br />

auf. Letzteres in Form der Kücheninsel<br />

„Marecucine“. Kein Scherz: Was Hersteller<br />

Alno als fantasievollste Kombüse<br />

der Saison andampfen lässt, erinnert<br />

un übersehbar an ein Vintage-Boot.<br />

Die Kücheninsel mit dem markanten<br />

Schiffsbug ist freilich ein ganz besonderer<br />

Solo trip des Küchendesigns. Denn in<br />

der Regel prägen optimierte Stauraumlösungen<br />

und modulare Ansätze die aktuelle<br />

Küchenmode und garantieren so<br />

maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Kücheninsel mit Klasse<br />

Zentrale Kücheninseln spielen bei der<br />

möglichst flexiblen Küchengestaltung<br />

ihre ganze Stärke aus. Profikoch und<br />

hungrige Gäste stehen sich kein bisschen<br />

im Wege. Dafür sorgen auch konsequente<br />

Weiterentwicklungen der skulpturalen<br />

Küchenarchitektur. „Eclettica“ von Strato<br />

Cucine kreiert etwa einen schützenden<br />

elliptischen Bogen, der den Köchen ein<br />

bisschen Intimität zugesteht. Bei „Talia“<br />

von Leicht Küchen erzeugen wiederum<br />

die sachliche Materialauswahl und die<br />

Reduktion der Farben das nöti ge Klima<br />

der Konzentration – ebenso wie die extradünne<br />

Arbeitsplatte und der Verzicht<br />

auf Griffe, der Ziehen durch Antippen<br />

ersetzt. Generell beweisen beleuchtete<br />

Eckdrehschränke, Doppel-Apotheker -<br />

auszüge und vertikale Faltsysteme<br />

von Oberschränken, dass es gerade in<br />

Kochstresssituationen auf jeden Millimeter<br />

ankommt.<br />

comebacK der WohnKüche<br />

Und so kann auch für die „k7“ von Team 7<br />

der große Auftritt kommen: Mühelos<br />

senkt sich die Arbeitsplatte zu einem<br />

gemütlichen Tischchen ab – aus der<br />

Working Station wird ein kommunikatives<br />

Möbel. Überhaupt ist Wohnküche<br />

angesagt. Das schaffen die Küchendesigner<br />

mit stark horizontal gegliederten<br />

Küchen und niedrigen Lowboards – etwa<br />

bei Snaidero – oder mit Elementen, die<br />

auf Kufenfüße gestellt werden und so<br />

an moderne Sofas erinnern. Natürliche<br />

Materialien tun der relaxten Atmosphäre<br />

keinen Abbruch – auch nicht beim Detail.<br />

Typisch ist dabei auch die themenspezifische<br />

Gestaltung der Hochschränke, die<br />

etwa der Hersteller Dada anbietet: Bistro<br />

mit eingebautem Weinregal, Cafetery mit<br />

eingebauter Kaffeemaschine, Laundry<br />

mit eingebauter Waschmaschine, Bügelfach<br />

u. a. – so lauten die Optionen.<br />

010 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />

architeKten-cuisine<br />

Ebenfalls im Trend liegt Küchendesign<br />

aus der Feder berühmter Architekten.<br />

Nach den Küchen-Fingerübungen von<br />

Zaha Hadid oder Sir Norman Foster stellte<br />

Poggenpohl dieser Tage die vom Hamburger<br />

Architekten und Designer Hadi<br />

Teherani entwickelte „+Artesio“ vor – ein<br />

ganzheitliches Raumkonzept, bei dem<br />

die Themen Haus, Architektur, Wohnen<br />

und Küche ineinanderfließen. So entstand<br />

eine Lösung, die auch optisch den<br />

Bogen zwischen Kochen und Wohnen<br />

spannt. Apropos Bogen: Mit Schwung die<br />

Kurve Richtung Morgenkaffee gekratzt –<br />

vielleicht hat Alessandro Mendini seine<br />

Alessi-Küche auch deswegen mit hübscher<br />

Krümmung geformt.<br />

blicK in die zuKunft<br />

Dass Küchentechnik im Zeitalter von<br />

WiFi bei Pyrolyseherd und Microwave<br />

keineswegs aufhört, verrät ein näherer<br />

Blick auf die neuesten Siemens-Modelle<br />

S1 und S2. In beiden Fällen zählt ein<br />

eige ner Multimediaschrank, der neben<br />

anderen Extras einen TV-/Computer-<br />

Screen aufweist, zur Basisausstattung.<br />

Für den Fall, dass man trotz digital abgerufener<br />

Rezepte ins Schleudern kommt<br />

– die Kochgeräte tun das nicht. Schon<br />

gar nicht im Falle der SieMatic-Küche S1,<br />

die eine innovative Notbremse zieht:<br />

Rutschfeste GripDeck-Böden, die nach<br />

dem Vorbild von Segelyachtdecks aus<br />

heller Eiche und Kautschuk entwickelt<br />

wurden, sorgen dafür.<br />

© Miele/WarendorF, GaGGenau, TeaM7, poGGenpoHl, sieMens, osTer, bulTHaup<br />

raum, licht, techniK – Küchenträume Von heute<br />

auch architekten haben Küchendesign längst als spielwiese entdeckt<br />

K ü c h e n t r e n d s 2 0 1 0<br />

>>> sinGle-stoP-oVer<br />

<br />

schnell soll es gehen, weil vor dem date noch der Friseur drankommt?<br />

und auch mit dem platz hat man es eher etwas eng?<br />

Höchste Zeit für das minimalprogramm single-Küche! Zwei<br />

blöcke, einmal Wasser, einmal Wärmeplatte – fertig ist die minimalistische<br />

lösung. beispiele für solche funktionalen Kochmodule<br />

gibt es viele, und manche sind sogar mobil. pantrys heißen die<br />

rollenden Miniküchen im Fachjargon, so wie die Kombüsen auf<br />

Yachten. bauknecht hat dazu etwa die preisgünstige „minorküche“<br />

entwickelt. platz für zwei Kochplatten, für ein spülbecken<br />

und einen Kühlschrank mit 4-sterne-Gefrierfach findet sich hier<br />

auf engstem raum. Ähnliches lässt sich für die diversen Kofferküchenmodelle<br />

von pro-art behaupten, die im Falle des Modells<br />

„Mondriano“ an ein aufklappbares Gemälde erinnern. Wenn<br />

ein bisschen show-cooking auf engem raum gefragt ist, dann<br />

könnte freilich auch der erste Teppanyaki-Grillwagen von Joko<br />

domus in der pole-position stehen! edelstahl, Massivholz und<br />

gesundes essen gehen dabei perfekt zusammen, im Trend liegt<br />

man damit allemal.<br />

noch eine nummer schräger: der faltbare „Qube“ von Gorenje,<br />

der laptop unter den Küchen, eine Kombination aus Fridge und<br />

Herd, die man notfalls auch unter den arm klemmen kann. denn<br />

schließlich lautet eine single-Weisheit ja auch: Küche ist dort,<br />

wo party ist – und keinesfalls umgekehrt.<br />

und wer sich, ob single oder nicht, ein absolutes Must-Have für<br />

seine Küche gönnen möchte, sollte auf den Weinklima schrank<br />

„Vario“ von Gaggenau auf keinen Fall verzichten. Zwei unter-<br />

schiedliche Temperaturzonen, ausziehbare buchenholzablagen<br />

und präsentationslicht sorgen für den perfekten auftritt als<br />

Gastgeber und Weinkenner. Mit Maßen von rund 45 x 213 cm<br />

findet er platz in der kleinsten Küche.<br />

Genuss auf höchstem Niveau<br />

www.kitzbuehelroyalspa.com<br />

Im unserem gehobenen Fine Dining<br />

Restaurant „Lyrics“ erwartet Sie eine<br />

Küche, die höchsten Ansprüchen<br />

gerecht wird.<br />

Genießen Sie zudem private<br />

Atmosphäre und exquisite kulinarische<br />

Köstlichkeiten in den beiden exklusiven<br />

Private Dining Rooms.<br />

Hotel Royal Spa Kitzbühel *****, Kitzbüheler Straße 48, 6373 Jochberg<br />

Tel.: +43 5355 50 100, info@kitzbuehelroyalspa.com, www.vi-hotels.com


3<br />

WMF Champagnerkühler<br />

designed by Jette Joop, ¤ 109,–<br />

www.wmf.at<br />

1<br />

SCREWPULL „Leverpull<br />

LM-350 Platinum“, ¤ 169,–<br />

www.screwpull.com<br />

5<br />

.../TRENDS<br />

R E D A K T I O N : B R I G I T T E G A U S S<br />

Tröpfchen-<br />

Weisheit<br />

Die schönsten Arten,<br />

den Gaumen mit<br />

Stil zu spülen.<br />

NACHTMANN Sektkelch<br />

„Delight“, ¤ 14,95<br />

www.nachtmann.de<br />

CHIVAS REGAL 12 Whisky<br />

mit Geschenkbox, ¤ 26,–<br />

www.exclusivespirits.at<br />

6<br />

7<br />

MENU Weinset<br />

„Vignon“, ¤ 29,95<br />

www.artvoll.de<br />

2<br />

NESPRESSO &<br />

PRODOMO WIEN<br />

„Coffee Tower“,<br />

Preis auf Anfrage<br />

www.prodomowien.at<br />

4<br />

RIEDEL Karaffe<br />

„Black Tie Bliss“, ¤ 75,–<br />

www.riedel.com<br />

12 | DINERS CLUB | AIRPLUS /// 2010 ///<br />

© HERSTELLER


.../TRENDS<br />

R E D A K T I O N : B R I G I T T E G A U S S<br />

Einfach<br />

beerig …<br />

3<br />

PAGO Limited Edition<br />

„Granatapfel“, 750 ml, ¤ 2,19<br />

www.pago.at<br />

BRITISH STOVES<br />

Spezialherd „Delaubrac“,<br />

¤ 11.500,–<br />

www.british-stoves.de<br />

7<br />

Beeren geben diese<br />

Saison den Farb-Ton<br />

in der Küche an.<br />

2<br />

NYMPHENBURG Porzellan<br />

„Lotos Platin Purpur“, ab ¤ 219,–<br />

www.nymphenburg.com<br />

6<br />

BODUM Salz- und Pfeffermühle<br />

„Twin“, ¤ 39,90<br />

www.bodum.at<br />

5<br />

14 | DINERS CLUB | AIRPLUS /// 2010 ///<br />

1<br />

LE CREUSET Gourmetbräter<br />

„Faszination Provence“, ¤ 199,–<br />

www.le-creuset.de<br />

4<br />

IITTALA Schale<br />

„Maribowl“, ab ¤ 19,95<br />

www.iittala.com<br />

KITCHEN AID Küchenmaschine<br />

„Artisan“, ¤ 599,–<br />

www.kitchenaid.com<br />

© HERSTELLER<br />

HERSTELLER<br />

SCHLOSSPARK MAUERBACH<br />

Genussvolle Stunden im wunderschönen Ambiente<br />

Unser Haus ... liegt mitten im Wienerwald, nur 3 km von Wien entfernt in einem wunderschönen 5 Hektar großen histori-<br />

schen Parkareal. Unter einem Dach vereinen sich Restaurant, Hotel und Seminarzentrum<br />

Kulinarik … Mittagsbuffet und à la carte-Genuss - unser Restaurant hat 7 Tage die Woche geöffnet und verwöhnt mit<br />

klassischen und kreativen Köstlichkeiten der Wiener Küche ebenso wie mit mediterranen Spezialitäten.<br />

Räumlichkeiten... 650 m² kombinierbare Räume mit modernster technischer Ausstattung sorgen für Bewegungsfreiraum.<br />

Seminare, Tagungen, Events, Familienfeiern oder Hochzeiten - im Schlosspark Mauerbach ist alles möglich.<br />

Hotel … gemütlich-exklusiv ausgestattete Gästezimmer bieten einen direkten Blick in den Park.<br />

SCHLOSSPARK MAUERBACH - MESONIC Services GmbH<br />

3001 Mauerbach • Herzog-Friedrich-Platz 1 • www.schlosspark-mauerbach.at • info@imschlosspark.at<br />

Empfang/Hotel: +43 1 970 30-100 • Restaurant: +43 1 970 30-140


2<br />

JOHANN LAFER<br />

„Mein Grillbuch“, ¤ 20,50<br />

www.gu.de<br />

.../TRENDS<br />

R E D A K T I O N : B R I G I T T E G A U S S<br />

Erfrischend bunte<br />

Helferlein für Picknick<br />

und Grillparty mit Stil.<br />

Frische<br />

Spektakel<br />

5<br />

7<br />

EVA SOLO Auflaufform<br />

und Servierplatte, ¤ 75,–<br />

www.cuisinarium.at<br />

BODUM Picknick-Holzkohlengrill<br />

„Fyrkat“, ¤ 49,90<br />

www.bodum.at<br />

1<br />

GUZZINI Schüssel „Mirage“,<br />

¤ 34,–, und Besteck, ¤ 9,90<br />

www.fratelliguzzini.com<br />

6<br />

MIONETTO Aperitivo<br />

„il SPR!Z“, 0,7 l, ¤ 6,–<br />

www.mionetto.com<br />

16 | DINERS CLUB | AIRPLUS /// 2010 ///<br />

3<br />

SCHENKEL Meersalz<br />

„Fleur de Sel“, 125 g, ¤ 5,99<br />

www.schenkel.at<br />

PEUGEOT<br />

Gewürzmühlen, ab ¤ 45,–<br />

www.richtig-schoenkochen.de<br />

4<br />

© HERSTELLER<br />

So schmeckt das Barbecue<br />

So schmeckt das Barbecue<br />

200 20.000 2.000.000 Scoville<br />

200 20.000 2.000.000 Scoville<br />

Die Scoville-Skala diente ursprünglich zur Abschätzung der Schärfe von Früchten<br />

Die der Scoville-Skala Paprikapflanze, diente zum Beispiel ursprünglich hat Gemüsepaprika zur Abschätzung ca. der 0-10, Schärfe Peperoni von Früchten 200-500<br />

der und Paprikapflanze, Habanerochili 100.000-350.000 zum Beispiel hat Scoville. Gemüsepaprika Heute wird ca. auch 0-10, der Peperoni Schärfegrad 200-500 von<br />

und Saucen Habanerochili und anderen 100.000-350.000 Lebensmittel in Scoville. Scoville angegeben. Heute wird auch der Schärfegrad von<br />

Saucen und anderen Lebensmittel in Scoville angegeben.<br />

Im Meinl am Graben finden Sie eine unvergleichliche Vielfalt an Saucenspezialitäten,<br />

Im die Meinl Ihr Barbecue, am Graben sowie finden Ihre Sie Marinaden eine unvergleichliche und Salate Vielfalt geschmacklich an Saucenspezialitäten,<br />

die vollendete<br />

die Würze Ihr und Barbecue, Schärfe sowie verleihen. Ihre Von Marinaden mild-würzig und über Salate fruchtig-feurig geschmacklich bis die höllisch-scharf vollendete<br />

Würze und noch und weit Schärfe darüber verleihen. hinaus Von bieten mild-würzig wir für jeden über Gaumen fruchtig-feurig die passende bis höllisch-scharf Freude.<br />

und noch weit darüber hinaus bieten wir für jeden Gaumen die passende Freude.<br />

Julius Meinl am Graben, Graben 19 • 1010 Wien<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 8.00 - 19.30, Sa 9.00 - 18.00<br />

Julius Meinl am Graben, Graben 19 • 1010 Wien<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 8.00 - 19.30, Sa 9.00 - 18.00<br />

Tel. +43 1 532 3334, Fax +43 1 532 3334 2090<br />

office@meinlamgraben.at, www.meinlamgraben.at<br />

Tel. +43 1 532 3334, Fax +43 1 532 3334 2090<br />

office@meinlamgraben.at, www.meinlamgraben.at


.../TRENDS<br />

R E D A K T I O N : B R I G I T T E G A U S S<br />

ROBBE & BERKING<br />

Kaffee- und Teeservice,<br />

Sterling-Silber, ab ¤ 1.240,–<br />

www.robbeberking.com<br />

Brillante<br />

Tafelrunde<br />

Exklusive Must-Haves, die Sie nicht nur<br />

bei Festen präsentieren sollten.<br />

3<br />

HERMÈS Porzellan<br />

„Mosaique au 24“, ¤ 65,–<br />

www.hermes.com<br />

DOM PÉRIGNON „Wedding<br />

Edition“, Preis auf Anfrage<br />

www.domperignon.com<br />

2<br />

DESIGNED BY ORA-ITO<br />

5<br />

Kerzenleuchter „Grande<br />

Candelabra“, Preis auf Anfrage<br />

www.lobmeyr.at<br />

1<br />

6<br />

18 | DINERS CLUB | AIRPLUS /// 2010 ///<br />

4<br />

CHRISTOFLE Weinkaraffe<br />

„Malmaison“, ¤ 720,–<br />

www.artedona.com<br />

ROBBE & BERKING Besteck<br />

„Alt-Spaten“, 4-teilig, ab ¤ 259,–<br />

www.heldwein.at<br />

© HERSTELLER


.../LifestyLe<br />

T e x T : A l e x A n d r A B i n d e r<br />

Die Winzerkönige der burgenländischen<br />

Weinbaugebiete bekennen beste Farbe.<br />

ein land sieht rot<br />

Wer Würde denken, dass es zwischen<br />

Karl dem Großen und dem Magazin<br />

„Falstaff“ Gemeinsamkeiten gibt? Und<br />

doch ist es so. Sie teilen die Zuneigung<br />

zu einer bestimmten Rebsorte: Die nennt<br />

sich „Blaufränkisch“ und gedeiht in heimischen<br />

Gefilden am besten im Burgenland.<br />

Herrn Karl (768 –814) war deren<br />

Potenzial schon früh klar: Deshalb legte<br />

er um 800 nach Christus in der Gegend,<br />

die einst das Burgenland werden sollte,<br />

einen Weinbaukataster an und sorgte<br />

dafür, dass die genannte blaue Traube<br />

ab diesem Zeitpunkt als qualitativ hochwertige<br />

Rebsorte geführt wurde. Seither<br />

haben die dort ansässigen Winzerkönige<br />

– warum ihnen dieser zugegeben blumige<br />

Titel durchaus zusteht, wird gleich<br />

klar – etwas mehr Erfahrung mit dieser<br />

Rebsorte gemacht als andere. Was unter<br />

anderem dazu führte, dass das Magazin<br />

„Falstaff“, als es das Geheimnis um das<br />

Ranking in ihrem Rotweinguide 2009/10<br />

lüftete, den „Blaufränkisch Perwolff“ von<br />

Reinhold Krutzler aus Deutsch-Schützen<br />

als besten heimischen Rotwein aufs<br />

Podest stellte. Wobei: Mit einer Zwei-<br />

Drit tel-Mehrheit von 33 vergebenen<br />

Sto ckerlplätzen dominierten die burgenländischen<br />

Winzer auch abgesehen<br />

davon im Vorjahr einmal mehr klar die<br />

gesamte österreichische Rotweinszene.<br />

Schwer nachzuvollziehen ist das allerdings<br />

nicht: Mit ganzen 35 Prozent der<br />

rund 15.000 Hektar Gesamtweinbaufläche,<br />

die auf Rotwein entfallen, haben die<br />

knapp 9000 burgenländischen Winzer die<br />

öster reichische Nase in diesem Sektor<br />

von Haus aus vorn.<br />

Vom NatioNalpark zum WeiN<br />

Wer Burgenland sagt, muss auch Neusiedlersee<br />

sagen. So viel ist klar. Wer<br />

burgenländischer Rotwein sagt, dem<br />

geht es nicht anders. Denn das größte<br />

dortige Weinbaugebiet wird vom Steppensee<br />

geprägt. Die sanften Hänge der<br />

Parndorfer Platte bringen aber nicht nur<br />

gehaltvolle Weißweine hervor, sondern<br />

dank steiniger Sand-Lehm-Böden auch<br />

vollmundige Rote – von Winden, Jois<br />

über Neusiedl, Gols, Mönchhof, Halbturn<br />

nach Frauenkirchen reicht die Palette<br />

der Anbaugebiete. Großes Potenzial<br />

schlummert außerdem in Andau, wo<br />

ein saf tig-reifer Zweigeltstil vinifiziert<br />

wird. Die Mehrheit der Weingärten liegt<br />

übrigens im Herzen des Nationalparks<br />

Neusied lersee, der nebstbei auch noch<br />

Weltkulturbe ist. Weiter geht es Richtung<br />

020 | diners cLub | airpLus /// 2010 ///<br />

Neusiedlersee-Hügelland. Die dortigen<br />

Rotweingärten in den Toplagen sind<br />

meist mit Blaufränkisch bestockt, insbesondere<br />

die Region um Pöttelsdorf<br />

konzentriert sich darauf. Und wenn<br />

man schon mal da ist, locken zudem die<br />

Haydntage in Eisenstadt, das Operettenfestival<br />

in Mörbisch und die große<br />

Freiluftoper in St. Margarethen. Im Zentrum<br />

der österreichischen Rotweinkultur<br />

landet man trotz bereits edler Tropfen in<br />

diesen beiden Gebieten allerdings erst<br />

dann, wenn man den Sieggraben südlich<br />

des Neusiedlersees überquert und<br />

in Richtung ungarische Grenze fährt.<br />

Mittelburgenland nennt sich die dortige<br />

Weinlandschaft mit dicht bewaldeten<br />

Hängen, in der an 300 Tagen im Jahr die<br />

Sonne scheint und die kaum glauben<br />

lässt, dass auch hier der Einfluss des<br />

Neusiedlersees ein maßgeblicher ist.<br />

Weichsel trifft BromBeere<br />

Vom Glauben zum Faktum: Ende der<br />

1970er und Anfang der 1980er Jahre wurden<br />

in dieser Region erstmals Rotweine<br />

mit Identität gekeltert, und der Auslöser<br />

des großen Aufschwungs ist bis heute<br />

wiederum die eingangs genannte Sorte<br />

Blaufränkisch, die im Burgenland auf<br />

paNNoNische eckpfeiler iN sacheN rotWeiN<br />

2000 sonnenstunden an über 250 sonnentagen, hervorragende Böden,<br />

vitale rebstöcke und international anerkannte spitzenwinzer<br />

2697 Hektar gedeiht und trockene, fruchtbetonte Tropfen mit<br />

Weichsel-Brombeer-Aromen hervorbringt. Die übrigens auch in<br />

Barriquevariationen erhältlich sind und kräftige Speisen und<br />

Fleischgerichte gern und gut begleiten, insbesondere Lamm. Wer<br />

sich dafür interessiert, kommt an vier Gemeinden nicht vorbei:<br />

Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt.<br />

Bleibt – neben Neusiedlersee, Neusiedlersee-Hügelland und Mittelburgenland<br />

– noch das kleinste Weinbaugebiet des Quartetts:<br />

das Südburgenland mit nur 430 Hektar, das sich mit kleinen<br />

Betrieben und 250 Buschenschenken, pannonischem Klima und<br />

seiner Hügellandschaft als das romantischste der vier entpuppt.<br />

Auch dort gedeihen individuelle Blaufränkische, vorrangig<br />

auf den eisenhaltigen Lehmböden um die Orte Eisenberg und<br />

Deutsch-Schützen.<br />

eiNgeBürgerter fraNzose<br />

Wer jetzt aber meint, das Burgenland bringe nicht mehr hervor als<br />

beste Blaufränkische, der täuscht sich gewaltig. Da wäre beispielsweise<br />

der St. Laurent – der als Rarität bzw. eigenständige Burgundervariation<br />

gilt. Die Rebsorte kam vermutlich ursprünglich aus<br />

Frankreich nach Österreich. Womit er punktet, das sind ganz klar<br />

seine Fruchtigkeit, seine dunkelrote Farbe und der leichte Weichselgeschmack.<br />

Man kann ihn bereits in seinem Teenageralter<br />

trinken, allerdings empfiehlt es sich doch eher, ihm eine gewisse<br />

Reifezeit zu geben – am besten im Eichenfass, damit er sein<br />

gesamtes vollmundig-samtenes Aroma entfalten kann. Auch der<br />

international als hochwertig eingestuften Sorte Blauburgunder /<br />

Pinot Noir gefällt es im Burgenland. Sie bringt einen Wein hervor,<br />

der eine leuchtend rubinrote Farbe mit einer leicht violetten<br />

Nuance hat. Ihr Geschmack ist fein-fruchtig und erinnert leicht an


Mit der Kraft der<br />

südburgenländischen Erde.<br />

Sechs Winzer – sechs Blaufränkisch:<br />

Zum Verschenken oder Selbstein-schenken im gut<br />

sortierten Weinhandel. www.winzer-sixpack.at<br />

Bittermandel. Meister sind die burgenländischen Winzer schließlich<br />

auch noch in Sachen Cuvée, einer Kombination aus mehreren<br />

Rebsorten, die einerseits die Komplexität der Aromen erhöhen,<br />

andererseits den Stil eines Winzers unterstreichen sollen. Cuvées<br />

werden im Burgenland – speziell auch im Mittelburgenland –<br />

aus Blaufränkisch, Merlot, Zweigelt, Cabernet Sauvignon und St.<br />

Laurent hergestellt.<br />

Noch Viel mehr WeiN<br />

Wer dem burgenländischen Roten Tropferl mehr als nur die reine<br />

Gaumenfreude abgewinnen kann, dem könnte das multimediale<br />

Pöttelsdorfer Weinerlebnis „Von der Rebe bis ins Glas“ gefallen.<br />

Dort kommt man nebst einem Besuch des Weinkinos unter<br />

anderem an der größten Blaufränkisch-Traube der Welt vorbei<br />

und lernt einen Barrique-Lagerraum sowie einen Holzfasskeller<br />

mit 10.000-Liter-Holzfässern kennen. Ebenfalls mögen könnten<br />

bekennende Anhänger burgenländischen Rotweins das Weinwerk<br />

Burgenland in Neusiedl – das über 400 Weine von mehr<br />

als 140 burgenländischen Spitzenwinzern beherbergt, oder das<br />

Weinkulturhaus in Gols. Auch diese beiden laden unabhängig<br />

von einander zu Entdeckungsreisen rund um den dortigen Wein<br />

ein. Am unterhaltsamsten präsentiert sich die burgenländische<br />

Weinkultur allerdings freilich bei den Festen, die rund um den<br />

Wein entstanden sind. Wobei der unumstrittene jährliche Höhepunkt<br />

das sogenannte „Martiniloben“ um den 11. Novem ber ist,<br />

zu dem die Winzer mit Tagen der offenen Kellertüren einladen.<br />

Was das Jahr 2010 in Sachen burgenländischer Rotwein so mit sich<br />

bringen wird, weiß man zu diesem Zeitpunkt dann bereits. Die<br />

Burgenländer selbst rechnen als Optimisten freilich schon heute<br />

mit einem Bilderbuchherbst. Einem wie dem 2009er, der verantwortlich<br />

dafür war, dass sich bei den Rotweinen kon zentrierte<br />

Farbe, Frucht mit Extraktsüße, Tannin und Dichte vereinten.<br />

Einem, der einen großen Jahrgang mehr bringt.<br />

© BURGENLAND TOURISMUS, FOTOLIA<br />

ZAhleNSPiele rUND Um BUrGeNlANDS roTeN<br />

rund 35 Prozent der 15.000 hektar Gesamtweinbaufläche gehören<br />

dem rotwein, 250 Buschenschenken bietet allein das Südburgenland<br />

M S T i c h w o r T r o T w e i N<br />

>>> voN Der FArBe ZUm FeST<br />

© Die Farbe Diese kommt bei roten Trauben aus der Traubenhaut.<br />

Ihr Gehalt hängt in erster Linie von der Sorte ab, beeinflusst<br />

wird sie aber auch von Faktoren wie z. B. Reifegrad,<br />

Wassermangel und Sonneneinstrahlung. Um sie zu extrahieren,<br />

schließt man die Hautzellen auf. Das geschieht entweder<br />

durch Erhitzung (Maischeerwärmung) oder durch Alkohol bei<br />

der Maischegärung. Je nach Intensität der Maischebearbeitung<br />

oder Standzeit kann mehr oder weniger Farbe herausgeholt<br />

werden. Bei der Traubenreifung gibt es zudem ein Farboptimum:<br />

Ist der Reifegrad überschritten, nimmt sie wieder ab.<br />

© Die Temperatur Im Allgemeinen gilt die Regel: Je leichter der<br />

Wein, umso kühler wird er getrunken. Die leichten und mittelschweren<br />

Roten (Blauer Zweigelt, St. Laurent, Blauburgun der)<br />

fühlen sich am wohlsten zwischen 14 und 16 Grad, bei den<br />

schwereren Roten (Blaufränkisch) dürfen es bis zu 18 Grad<br />

sein. Der Grund: Werden Letztere zu kühl getrunken, können<br />

die Bitterstoffe zu hart wirken. Je wärmer der Wein, umso<br />

geschmeidiger werden die Bitterstoffe.<br />

© Die rotwein-events im Burgenland 2010<br />

22.–23. 5. Rotwein Opening Horitschon, www.rotweinopening.at<br />

18. –19. 6. „Best of Red“ Oberpullendorf, www.oberpullendorf.at<br />

15.–18. 8. Oggauer Weinfest, www.oggau.at<br />

6.–9. 8. Rotweinerlebnis Lutzmannsburg, www.rotweinerlebnis.at<br />

9.–12. 8. Rotweinfestival Deutschkreutz, www.rotweinfestival.at<br />

12.–14. 8. Neckenmarkter Rotweintage, www.rotweintage.com<br />

2. 12. Top-Cuvées rot 2008, www.burgenland-vinothek.at<br />

VITIKULT IST,<br />

WENN GESCHMACK<br />

ZUM ZEITGEIST WIRD.<br />

Neun Winzer, ein gemeinsames Ziel:<br />

Erstklassigen Geschmack zum Zeitgeist zu erheben.<br />

Mit erlesener Rot-Wein-Kunst aus dem Mittelburgenland.<br />

Über die Jahre erschaffen, kunstvoll ausgebaut und mit<br />

Sorgfalt vollendet. Bereit, Ihren Gaumen mit den Eindrücken<br />

der reifen Natur zu umspielen. Rotwein als Ausdruck<br />

selbstbewusster Lebensfreude. Unvergleichliche Rotweine<br />

von den höchstprämierten Rotwein-Winzern Österreichs.<br />

WEINGUT K+K KIRNbAUER<br />

WEINGUT J. HEINRICH<br />

WEINGUT J. & M. REUMANN<br />

WEINGUT HERIbERT bAyER<br />

WEINGUT GAGER<br />

WEINGUT JULIANA WIEDER<br />

Präsentation der VITIKULT-Weine im Rahmen<br />

des internationalen Weinfestivals VIEVINUM<br />

www.vievinum.at<br />

www.vitikult.com<br />

WEINGUT JoSEf IGLER<br />

RoTWEINE LANG<br />

RoTWEINGUT PRICKLER


EeigenTlich hat Erich Stekovics Theologie<br />

studiert, seine Zukunft als Religionslehrer<br />

tauschte er aber bald gegen die<br />

Arbeit am Feld. Aufs Paradies musste er<br />

dennoch nicht verzichten, das schaffte<br />

er sich im burgenländischen Frauenkirchen<br />

kurzum selbst. In seinem Paradeiserparadies<br />

wacht er über 4000 Sortenraritäten,<br />

stets auf der Suche nach dem<br />

perfekten Geschmack. Eine Leidenschaft,<br />

die weltweit Erfolge bringt. Ein Gespräch<br />

über Mut, Visionen und das Wetter.<br />

Herr Stekovics, wie viele Ihrer Produkte haben<br />

Sie heute schon verzehrt?<br />

Noch gar keines (lacht). Ich koste näm ­<br />

lich auch sehr gern andere Produkte.<br />

„Die Natur ist die<br />

Werkstatt des Landwirts,<br />

nur ohne Dach.“<br />

ErdigE philosophiE<br />

.../Biz Talk<br />

T e x T : M i c h a e l a w a i l z e r<br />

Erich Stekovics wacht über 4000 Fruchtsorten.<br />

Der Paradeiser­Kaiser im Talk.<br />

Frische-Feldherr<br />

Was führte Sie 1999 von der Schule aufs Feld?<br />

Mir wurde bewusst, dass ich zwei Dinge<br />

in meinem Leben einfach forcieren<br />

möchte: meine Leidenschaft fürs Kochen<br />

und die Gärtnerei. Und diesen Lebenstraum<br />

habe ich mir erfüllt. Heute bauen<br />

wir über 4000 Sorten Paradeiser, Erdbeeren,<br />

Chili etc. an und verarbeiten diese.<br />

Wie kommt man zu dieser Sortenvielfalt?<br />

In den letzten 20 Jahren sind 80 Prozent<br />

der Kulturpflanzen ausgestorben.<br />

Das ist eine Entwicklung, mit der ich<br />

mich nicht abfinden möchte. Daher ver ­<br />

suchen wir weltweit über den Verein<br />

Arche Noah und andere, Samen alter<br />

Sor ten zu finden und auch zu kultivieren.<br />

Es gibt 300.000 Paradeisersorten, im<br />

Supermarkt findet man maximal fünf.<br />

Nun könnte man sich fragen: Wozu braucht<br />

man eigentlich so viele Sorten?<br />

Für uns gibt es nur ein Kriterium, und<br />

das ist der Geschmack. Für Supermarktprodukte<br />

zählen hauptsächlich die Lagerfähigkeit<br />

und der Ertrag, daher scheiden<br />

viele Sorten gleich aus. Was übrig bleibt,<br />

schmeckt meist nach nichts. Dabei ist<br />

das Potenzial groß. Allein eine Erdbeere<br />

besitzt 1000 Geschmackstöne, rund 25 davon<br />

werden auch am Gaumen erkannt.<br />

Ein wichtiges Kriterium dabei ist: Riecht<br />

und schmeckt die Frucht nach Wald?<br />

024 | diners cluB | airplus /// 2010 ///<br />

Wie schafft man es, dass Sorten nach „Wald<br />

schmecken“ und ihre Aromen entfalten?<br />

Ich vertraue darauf, dass die Natur ohne<br />

viel Zutun gedeiht. Alle unsere Sorten<br />

wachsen daher ohne Extrabewässerung<br />

unter freiem Himmel. Sonne, Erde und<br />

Wind sind wichtige Geschmacksgeber.<br />

Wir kontrollieren auch täglich die Felder<br />

und ernten nur vollreife Früchte, da diese<br />

den vollsten Geschmack besitzen. Und<br />

dann werden die Früchte sofort zu Marmeladen,<br />

Saucen etc. verarbeitet, eingelegt<br />

oder direkt verzehrt.<br />

Welchen Einfluss hat dabei der Klimawandel?<br />

Die Natur ist die Werkstatt des Landwirts,<br />

nur ohne Dach. Daher spüren wir<br />

die vermehrten Wetterextreme sehr<br />

stark. Meiner Meinung nach ist es aber<br />

wichtig, die Pflanzen diesen Extremen<br />

auszusetzen, damit sie sich anpassen<br />

können. Bis jetzt hat es gut geklappt.<br />

Es gibt Sommeliers für Wein, Käse – mittlerweile<br />

auch für Obst und Gemüse?<br />

Leider nein, dabei gibt es so viel zu<br />

entdecken. Es gibt Paradeiser, die nach<br />

Bazooka­Kaugummi schmecken, Erdbeeren<br />

mit Champignonnote usw.<br />

Rund 60 Prozent Ihrer Produkte werden exportiert.<br />

Wohin überall?<br />

Mittlerweile sind unsere Produkte in<br />

Gourmet­Stores in Europa und auch in<br />

© MiGuel dieTericH<br />

gutE ErntE<br />

Erich stekovics am<br />

arbeitsplatz<br />

Kuwait sowie Katar erhältlich. Vor allem im arabischen Raum liegt<br />

kulinarisches Shopping zurzeit stark im Trend.<br />

Apropos Trend: Haben Ihre Kunden auf die Wirtschaftskrise reagiert?<br />

Unsere Kunden investieren momentan weniger in Banken,<br />

dafür mehr in Genuss und Zeit. Beides ist mir persönlich sehr<br />

wichtig und auch im Betrieb seit jeher authentisch spürbar.<br />

Wie würden Sie selbst Ihren Beruf bezeichnen?<br />

Ich bin kein ausgebildeter Gärtner, mein Wissen habe ich<br />

haupt sächlich gegoogelt. Ich sehe mich am liebsten als Landwirt.<br />

Welche Paradeisersorte essen Sie momentan am liebsten?<br />

Speckled Roman, schmeckt wunderbar zu Mozzarella.<br />

Ein Wunsch für die Zukunft?<br />

Es wäre wunderschön, wenn auch nach mir im Burgenland auf<br />

Dauer 100 Sorten für die Nachwelt erhalten blieben.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch!<br />

g r ü n E l E b E n s l i n i E<br />

>>> gEschmacks-untErnEhmEr<br />

Zur person<br />

erich stekovics’ eltern starteten 1958 mit einem kleinen<br />

paprika anbau. er selbst studierte Theologie, wurde religions­<br />

lehrer und übernahm 1999 das Handwerk seiner eltern.<br />

Zum unternehmen<br />

im paradeiserparadies in Frauenkirchen werden alle Früchte<br />

unter freiem Himmel angebaut, erst bei voller reife geerntet<br />

und danach direkt verarbeitet. auf der suche nach dem verlo­<br />

renen Geschmack hat stekovics bereits 3200 sorten paradei­<br />

ser kultiviert. auch paprika, erdbeeren, Gurken etc. werden<br />

gezüchtet. rund 60 prozent der produkte werden exportiert.<br />

im sommer werden Führungen angeboten. www.stekovics.at<br />

LA SIGNATURE D’UNE<br />

GRANDE CAVE…<br />

www.gobillard.at


Über den Dächern<br />

Wiens, mit Blick<br />

auf den Graben<br />

oder in der Dom<br />

Pérignon Lounge.<br />

1Palais<br />

Coburg<br />

<strong>Anstoss</strong><br />

Wenn 60.000 FlaSchen edelster<br />

Tropfen, unter ihnen solche aus dem<br />

Jahr 1727, in sechs themengewidmeten<br />

Weinkellern aufeinander treffen:<br />

Dann findet man sich im traditionsreichen<br />

Wiener Palais Coburg wieder.<br />

Weingeistig allein ist man dort<br />

aber freilich nicht. Vielmehr hat auch<br />

der Champagner hier seinen festen<br />

Platz. Und zwar nicht irgendeiner,<br />

sondern der Dom Pérignon, seines<br />

Zeichens die Prestige-Cuvée des tra -<br />

di tionsreichsten Champagnerhauses<br />

der Welt – Moët & Chandon. Ihm ist<br />

im Palais Coburg eine eigene Lounge<br />

gewidmet, die beim Verkosten von<br />

Jahrgangschampagner auch in Sachen<br />

Design alle Blicke auf sich zieht<br />

– trägt sie doch Philippe Starcks<br />

Handschrift. www.palais-coburg.com<br />

.../Tipps<br />

T e x T : a l e x a n d r a b i n d e r<br />

Sinnlicher<br />

schlemmen<br />

2<br />

Meinl am Graben<br />

WAndelbAr<br />

eine MeTaMorphoSe hat ein besonderer<br />

Wiener Gourmettempel<br />

durchlaufen: Der Meinl am Graben<br />

hat sich neu erfunden. Seit Mai wird<br />

das im ersten Stock gelegene Lokal<br />

tagsüber als Kaffeehaus geführt – womit<br />

die historische Kernkompetenz<br />

des Hauses, die Kaffeehauskultur,<br />

wieder in den Mittelpunkt rückt.<br />

Abends wandelt sich das Kaffeehaus<br />

dann zur In-Location, in der Champagner,<br />

Cocktails, Austern, Kaviar und<br />

anderes Exquisites die tragende Rolle<br />

übernehmen. www.meinlamgraben.at<br />

026 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />

Das Turm<br />

blickfAng<br />

noch höher hinauS will „Das<br />

Turm“, über dessen kulinarische Höhenflüge<br />

über den Dächern Wiens im<br />

21. und 22. Stockwerk des Immofinanz-Towers<br />

das Businessvolk schon<br />

bisher viel zu erzählen wusste. Den<br />

zweiten kulinarischen Frühling will<br />

die neue Führung unter Geschäftsführer<br />

Gottfried Krasser und Küchenchef<br />

Jörg Domansky abends nun<br />

auch zusammen mit dem privaten<br />

Gast erleben. Das Motto des Duos,<br />

das sein Gourmethändchen schon<br />

bei der legendären Cantinetta Antinori<br />

und im Procacci angelegt hat:<br />

kontinentaleuropäische und mediterrane<br />

Küche, regional ausgerichtet,<br />

frisch und traditionell. Sechs Kochkünstler<br />

sind am Werk, zu speziellen<br />

Anlässen will man auch befreundete<br />

Köche aus dem Ausland einladen. Für<br />

davor oder danach ist natürlich auch<br />

gesorgt. Gleich unter dem Restaurant<br />

findet man sich zu früherer oder<br />

späterer Stunde in der ebenfalls neu<br />

a daptierten Cocktailbar mit Terrasse<br />

in chilliger After-Work-Atmosphäre<br />

oder nach einem romantischen Dinner<br />

ein. Der Blick von der Terrasse ist<br />

atemberaubend und die Auswahl an<br />

Rum und Gin groß. www.dasturm.at<br />

3<br />

© beigesTellT<br />

AUTORISIERTER VERTRIEBSPARTNER<br />

www.prosenbauer.at<br />

Suppépromenade 139 3571 Gars am Kamp<br />

Öffnungszeiten<br />

Donnerstag 15:00 — 23:00 Uhr<br />

Freitag — Sonntag 11:30 — 23:00 Uhr<br />

Montag — Mittwoch Ruhetag<br />

Gesundes Kochen – leicht gemacht<br />

Gesunde Ernährung bekommt einen immer höheren Stellenwert<br />

in der Gesellschaft. Allerdings steht immer weniger Zeit zur Verfügung,<br />

um ein frisches Essen zu kochen. Das soll jedoch kein<br />

Widerspruch sein – der Thermomix TM31 von Vorwerk ermöglicht<br />

gesundes Kochen mit einem geringen Zeitaufwand.<br />

Leichte Bedienung<br />

Er ist kinderleicht zu bedienen und durch seine zahlreichen<br />

Funktionen kocht sich das Essen fast wie von selbst. Sein innovatives<br />

Design vereint 26 Geräte in einem – so wird nicht nur<br />

Zeit, sondern auch Platz gespart. Dass der Benützer mit dem<br />

Thermomix auch noch Geld spart, macht ihn zu einem unverzichtbaren<br />

Teil einer jeden modernen Küche. Edith Müllner, 3-fache<br />

Mutter aus Petronell-Carnuntum ist begeistert: „Seit ich den<br />

Thermomix habe, backe ich leidenschaftlich gerne für meine Familie<br />

– und während der Thermomix für mich die Arbeit erledigt,<br />

kann ich mich auf meinen Jüngsten konzentrieren! Ich kann mir<br />

gar nicht mehr vorstellen, ohne diesem Küchenhelfer zu sein.“<br />

Beste Kundenbetreuung<br />

Der Thermomix ist ausschließlich über den Direktvertrieb erhältlich.<br />

Dazu Alfred Prosenbauer, Geschäftsführer der A.P.GmbH:<br />

„Das ist die einzige Möglichkeit den Thermomix mit allen seinen<br />

Funktionen unseren Kunden nahezubringen – denn uns ist es<br />

wichtig, dass unsere Kunden möglichst großen Nutzen und viel<br />

Freude mit dem Küchenwunder haben!“<br />

Wenn Sie Interesse an einer unverbindlichen Kochvorführung<br />

haben, helfen Ihnen unsere Mitarbeiter gerne<br />

eine solche zu organisieren: 0660 / 31 31 31 1<br />

GENIESSEN SIE IM RESTAURANT<br />

ROTER PANDA<br />

„International trifft Regional“<br />

bei a la carte-Genuss,<br />

Menü-Special oder<br />

Weinkeller<br />

Jeden 2. Sonntag Barbecue<br />

auf der schönsten Terrasse von Gars<br />

direkt am Kamp<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

Tischreservierung: +43 (0) 2985/ 26 66-3433<br />

www.roterpanda.com


Im Salzburger Land<br />

erhebt man Genuss<br />

auf vielfältigen<br />

Routen 184-mal<br />

zum Muss.<br />

Wer siCh selbsT als Genussmensch betitelt,<br />

wird sich früher oder später auf der<br />

Via Culinaria im Salzburger Land wiederfinden.<br />

Warum wir das so genau wissen?<br />

Nun, weil diese auf sieben Touren zu<br />

184 gastronomischen Höhepunkten im<br />

Salzburger Land führt, darunter zu 18<br />

ausgewählten mit Gault-Millau-Hauben<br />

geschmückten Restaurants und zu zwölf<br />

mit Michelin-Sternen gekrönten. Mitentwickelt<br />

hat diese Routen einer, der sozusagen<br />

selbst als Inbegriff für Genuss<br />

steht: Starkoch Eckhart Witzigmann. Als<br />

Schirmherr hat er aber nicht nur Gourmetrestaurants<br />

gesucht und gefunden, sondern<br />

auch Gasthöfe, Almwirtschaften<br />

und Bauernhöfe, Konditoreien und Fischräuchereien,<br />

Käsereien, Schnapsbrenner<br />

und Brauereien auserwählt, die nun<br />

den Weg der Via Culinaria säumen. Aber<br />

Witzigmann ist kritisch: Wer die Produktkriterien<br />

heimisch, biologisch, saisonal<br />

und frisch hergestellt nicht erfüllt, geht<br />

leer aus. Seinem Anspruch wird beispielsweise<br />

die Familie Döllerer im beschaulichen<br />

Golling gerecht. Sie punktet<br />

nicht nur mit 100-jähriger Tradition und<br />

einem Viersternehotel mit Gourmetrestaurant,<br />

sondern auch mit der eigenen<br />

Enothek und Fleischerei, hausgemachter<br />

Feinkost, Weinproben, Kochkursen und<br />

… Andreas Döllerer. Der erkochte u. a. bereits<br />

drei Gault-Millau-Hauben. Ein anderes<br />

Beispiel? Maria und Hans Schnitzhoferl,<br />

die von Ende Mai bis Ende Oktober<br />

eine 400 Jahre alte Hütte auf der Postalm<br />

bewirtschaften, wo sie mit 30 Kühen auf<br />

1200 Metern Höhe leben, Joghurt, Butter<br />

und bereits mehrfach preisgekrönten Käse<br />

fabrizieren. Wer’s urbaner mag, kehrt<br />

im „Café Fürst“ in Salzburg ein, verkostet<br />

die „Original Salzburger Mozartkugeln“<br />

oder besucht den dort angebotenen Mozartkugel-Drehkurs.<br />

Womit wir bei der<br />

Quintessenz sind, die alle Via-Culinaria-<br />

Mitglieder auszeichnet: das persönliche<br />

Engagement und die Bereitschaft, den<br />

Reisenden etwas andere Einblicke zu ermöglichen.<br />

www.via-culinaria.com<br />

.../Tipps<br />

T e x T : a l e x a n d r a b i n d e r<br />

reise zur<br />

Via Culinaria<br />

1<br />

Bier und Schnaps<br />

Pur & Klar<br />

Was unTer kennern als heimli che<br />

Bierhauptstadt gilt – und Salzburg<br />

tut das –, muss schon besonderes<br />

können. Also kommt es nicht unerwartet,<br />

dass es allein in der Mozartstadt<br />

fünf Braue reien geschafft haben,<br />

zu Fixpunkten der Via Culinaria<br />

zu werden. Unter ihnen das Augustiner<br />

Bräu, in dem seit 1890 Bier gezapft<br />

wird. Wer mehr als nur zapfen möchte,<br />

kann sich aber auch selbst im Bierbrauen<br />

erproben und das persönliche<br />

Lieblingsbier mit nach Hause nehmen:<br />

beispielsweise in der Creativ-<br />

Brauerei Sigl in Obertrum. Weil man<br />

im Salzburger Land aber nicht nur gut<br />

braut, sondern ebenso brennt, kommen<br />

auch die Destillateure auf der<br />

Via Culinaria nicht zu kurz. Ein „Dauerbrenner“<br />

im Salzkammergut ist<br />

das Primushäusl von Johanna und<br />

Josef Rieger, die seit einem Vierteljahrhundert<br />

eigenes Obst zu Bränden<br />

veredeln. Williams-Christ-Birne<br />

und Wacholderbeere empfehlen sich<br />

im Besonderen. Ebenso wie ein Besuch<br />

beim „Duke of Saalfelden“ Siegfried<br />

Herzog: Unzählige Male zum<br />

Schnapsbrenner des Jahres gekürt,<br />

zählen seine Brände zu den edelsten<br />

Tropfen. www.herzogschnaps.mgfb.at<br />

028 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />

Nosing und Tasting<br />

Beduftet<br />

Über GesChmaCk lässt sich streiten,<br />

nicht aber über Geruch“, sagt<br />

Andreas Mayer, Gastgeber im Mayer’s<br />

auf Schloss Prielau, und meint es<br />

durchaus provokant. Die Konsequenz<br />

daraus: Unter dem Titel „Nosing<br />

and Tasting“ bietet der Sternekoch<br />

mit seiner Frau Brigitte Interessierten<br />

verschiedenste Kreationen, die<br />

er mit Düften begleitet. Insgesamt<br />

22 Par fum essenzen, die jeweils die<br />

Kern note seiner liebevoll kreierten<br />

Gerichte widerspiegeln, gilt es zu<br />

entdecken. www.schloss-prielau.at<br />

2<br />

© XXXXXXXXXXXX<br />

Haubengekrönte Restaurants<br />

feinGesPitzt<br />

Ganze 18 mal lässt es sich auf der Via Culinaria<br />

bei Haubenrestaurants Station machen.<br />

Einige der dahinter stehenden Stars seien<br />

hier erwähnt. Einerseits Johanna Maier, deren<br />

Kochkünste weit über die Grenzen ihres Hotel<br />

Hubertus in Filzmoos strahlen: vier Hauben<br />

im Gault Millau, zwei Michelin-Sterne und fünf<br />

Sterne im Guide „À la Carte“ sprechen für sich.<br />

Andererseits Maria Lerchner & Josef Steffner-<br />

Wallner, die etwas südlicher im Mauterndorfer<br />

Mesnerhaus unter dem Motto „So viel Heimat<br />

wie möglich verkochen“ aufwarten.<br />

www.mesnerhaus.at, www.johannamaier.at<br />

Stichwort Fleisch<br />

Geschmort<br />

speCkknödel, TafelspiTz oder<br />

doch lieber Suppe mit Schafleberknödeln<br />

und Hirschwurst: Das sind nur<br />

einige der Gerichte, derentwegen nicht<br />

nur Fleischtiger auf der Via Culinaria<br />

bei den 17 entsprechenden Stationen<br />

Halt machen. Mit dabei sind etwa der<br />

Biobauernhof Greilhof in Tamsweg im<br />

Lungau, der mit Köstlichkeiten vom<br />

Bioschwein und vom Biojungrind<br />

punktet, der St. Veiter Sonnenhof – in<br />

dem man einen „Wilderer-Schmaus“<br />

serviert, und der Unterberger wirt in<br />

Dorfgastein, der bekannt für seine<br />

„Himmlischen Piri-Heubeisser“ ist –<br />

Pinzgauer Jungrinder aus Mutterkuhhaltung,<br />

die diesen Namen tragen und<br />

die Küchenchef Hans Peter Berti verarbeitet.<br />

www.unterbergerwirt.at<br />

4<br />

Salzburg lebt „bio“<br />

BioloGisch<br />

isT Von bio die rede, ist man im<br />

Bundesland Salzburg genau richtig.<br />

Unbestechliche Zahlen bestätigen<br />

das: Über 50 Prozent aller Bauern im<br />

Salzburger Land haben sich längst<br />

für „bio“ entschieden. Damit ist Salzburg<br />

Bio-Europameister. Der logische<br />

nächste Schritt: mit dem Kompetenzpartner<br />

Bio Austria die Plattform<br />

„Bio Paradies SalzburgerLand“ zu<br />

gründen. Dort stellen sich nicht nur<br />

die 25 Mitgliedsbetriebe vor, hier findet<br />

sich auch eine aktuelle Auswahl<br />

an buchbaren „BioPackages“.<br />

www.bioparadies.salzburgerland.com<br />

5<br />

/// 2010 /// airplus | diners club | 029<br />

3<br />

Winterlicher Lockruf<br />

Behüt(t)et<br />

die hÜTTenGaudi gehört zu Salzburg<br />

wie die Mozartkugel. Deshalb<br />

empfiehlt sich gerade im Winter der<br />

„Genussweg für Hüttenhocker“ auf<br />

der Via Culinaria. Moderne „Genuss-<br />

Lounges“ findet man dort ebenso wie<br />

urige Vertreter. Echte Nostalgieatmo -<br />

sphäre genießt man etwa in der „Alten<br />

Schmiede“ oder der „Kösslbacher<br />

Alm“, während Feinschmecker auf<br />

der Areitalm in Zell am See oder auf<br />

der Oberforsthofalm in St. Johann im<br />

Pongau mit Spitzengastronomie auf<br />

höchstem Niveau verwöhnt werden.<br />

6<br />

www.oberforsthofalm.at


7<br />

Mehr als nur Käse<br />

sonnenGelB<br />

Von dorfkäsereien wie der Pöt -<br />

zels berger im Tennengau bis zu Almwanderungen<br />

mit einem eigenen Käsesommelier<br />

reicht die sonnengelbe<br />

Genusspalette. Auch Feinkostläden<br />

– etwa Salzburgs traditionelles „Kaslöchl“,<br />

ein alteingesessenes Feinkostlädchen,<br />

das auf nur sieben Quadratmetern<br />

bis zu 150 Käsespezialitäten<br />

aus aller Welt anbietet – erweist sich<br />

als wahres Highlight für Käseliebhaber.<br />

An 14 Stationen im Salzburger<br />

Land und Umgebung können Gäste<br />

das gelbe Gold bestaunen und verkosten.<br />

www.almkas.lammertal.info<br />

Süße Versuchungen<br />

Vernascht<br />

die mozarTkuGel ist das Synonym<br />

für das süße Salzburg. Auf<br />

der Via Culinaria lässt es sich aber<br />

17-mal mehr ziemlich gut naschen.<br />

In „Bergers Feinster Confiserie“ in<br />

Lofer etwa, beim Eintauchen in die<br />

Schokoladenherstellung oder in Mau -<br />

terndorf, wo Marmeladen-Magier<br />

Wal ter Trausner in „Trausners Genusswerkstatt“<br />

nicht nur biologische<br />

Marmeladen und Jellys aus wild gewachsenen,<br />

handverlesenen Beeren<br />

herstellt, sondern in einer offenen<br />

Schauküche auch süße Einblicke<br />

gewährt. www.genusswerkstatt.com<br />

030 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />

Genusspunkte für Fischfans<br />

fanGfrisch<br />

baChforellen, reinanken, Zander, Hechte<br />

und Waller tummeln sich in den Salzburger<br />

Gewässern. An einem ebensolchen, dem Wolfgangsee,<br />

liegt das bemerkenswerte Gasthaus<br />

Fürberg, auf dessen Speisekarte hausgemachte<br />

Fischsulze und marinierte Reinankenfilets stehen.<br />

Aber auch wer sich den Fisch lieber selbst<br />

zubereitet, wird an einer der elf Fischstatio nen<br />

fündig. In Walter Grülls „Al Pescatore“ kann<br />

man aus 30 verschiedenen Fischarten wählen.<br />

Unser Geheimtipp: die kleinen weißen Stör eier,<br />

die von den 100 Albino-Fischen aus seinem<br />

Fischbecken stammen. www.alpescatore.at<br />

Zu Gast im Hangar-7<br />

BeflüGelt<br />

hisTorisChe fluGzeuGe der Flying<br />

Bulls zu beherbergen: Dafür wurde<br />

der inzwischen als architektonisches<br />

Kunstwerk berühmt gewordene Hangar-7<br />

eigentlich konzipiert. Heute ist<br />

die flügelförmige Konstruktion, eine<br />

atemberaubende Mischung aus<br />

Glas und Stahl, aber nicht nur ein Synonym<br />

für avantgardistische Architektur,<br />

sondern auch für moderne<br />

Kunst – dreimal im Jahr präsentiert<br />

HangART-7 zeitgenössische Kunst<br />

eines anderen Landes – und nicht<br />

zuletzt Spitzengastronomie. Im Juni<br />

kochen Nicolas Schneller und Supanut<br />

Kha na rak vom Restaurant Spice<br />

Market des Four Seasons Hotel Bangkok<br />

im „Ikarus“ im Hangar-7 als Gastköche<br />

auf. www.hangar-7.com<br />

8 9 10<br />

© beigesTellT, Helge KircHberger/red bull Hangar-7<br />

WELLNESS-GOLF-SKI<br />

DAS WELLNESS-GOLF-& GARTENHOTEL IM SALZBURGER LAND<br />

Hotel Oberforsthof * 5600 St. Johann-Alpendorf 11 * Salzburger Land<br />

Tel.: 0043(0)6412/6171 * www.oberforsthof.at<br />

Romantik Hotel GMACHL<br />

Dorfstraße 14, 5161 Salzburg-Elixhausen<br />

Tel.: +43/662/48 02 12<br />

romantikhotel@gmachl.com<br />

www.gmachl.com<br />

WELLNESS & GENUSS SEIT 675 JAHREN<br />

Das **** Romantik Hotel GMACHL ist der älteste Familienbetrieb<br />

Österreichs. Das neue, atemberaubende GMACHL Panorama<br />

SPA „Horizont“ auf 1.500 m² besticht mit seinem fantastischen<br />

Weitblick auf die Salzburger Bergwelt. Pure Entspannung genießt<br />

man im Hallenbad mit offenem Kamin, im Außenschwimmbad<br />

mit großer Liegewiese (Mai bis September), in der großzügigen<br />

Saunalandschaft, im eigenen Damen SPA mit Bio-Sauna, Aromadampfbad<br />

und Ruheliegen, im Ruhepavillon mit Lounge-Liegebereich<br />

sowie im Private SPA für romantische Momente zu zweit.<br />

In den alten, liebevoll renovierten Stuben und im romantischen<br />

Garten genießen Sie haubengekrönte Küche und erlesene Weine.<br />

Die Küche, ausgezeichnet mit 14 Punkten von Gault Millau,<br />

verwöhnt Sie mit typisch österreichischer Küche und regionalen<br />

sowie hausgemachten Produkten auf Haubenniveau.


Most kultivieren,<br />

das Bratl in die Rain<br />

und edel brennen:<br />

Das und mehr tut<br />

man im Genussland<br />

Oberösterreich.<br />

oberösTerreicH und KulinariscH?<br />

Ein saftiges Bratl, Knödel und spritziger<br />

Most: Das sind die Klassiker an Assoziationen.<br />

Und sie sind nicht ganz falsch. Es<br />

gibt sie noch, diese Gerichte mit Tradition.<br />

Aber auch in Oberösterreich sind inzwischen<br />

die vielzitierten jungen Wilden<br />

herangewachsen. Und mit ihnen ist althergebrachtes<br />

Wissen in eine neue, moderne<br />

und feine Küche eingegangen, die<br />

sich ihrer einfachen bäuerlichen Wurzeln<br />

aber nicht schämt. Und so wartet man<br />

auch weiter mit Knödeln in allen Variationen<br />

auf, sauren und süßen. Manchmal<br />

begleiten sie das Bratl in der Rain oder<br />

ganz elegant das Schweinsrückensteak<br />

aus der Haubenküche. Abgesehen davon<br />

versenkt man sich noch immer gern<br />

in die Vielfalt an Brot und Gebäck, vom<br />

Bauernbrot bis zum Brauchtumsgebäck<br />

und dem Gebildbrot. Darunter versteht<br />

der Oberösterreicher handgeformtes Gebäck<br />

in bildhafter Gestalt, das kultische<br />

Bedeutung hatte. Und auch bei den Getränken<br />

herrscht eine ungeahnte Varianz.<br />

Einerseits ist Oberösterreich quasi<br />

das Synonym für Obstmost und Saft aus<br />

Apfel oder Birne, Mischlingsmost und<br />

Apfel- oder Birnenschaumwein. Andererseits<br />

braut man im Mühl- und Innviertel<br />

höchst individuell Bier – Stichwort<br />

Honig- und Biobier. Ganz zu schweigen<br />

von Reisetbauer & Co, besser bekannt als<br />

preisgekrönte Brenner. Halten wir also<br />

fest: Der kulinarische Bogen spannt sich<br />

von Hausmannskost in Wirtshäusern<br />

oder Mostschänken bis zu haubengekrönten<br />

Kreationen. Und: Wer es lernen<br />

will, das typisch ober österreichische<br />

Kochen, der könnte sich in einem der<br />

Kochkurse im Genuss-Salon oder den<br />

Kochstudios wiederfinden. Man behält<br />

nämlich nicht alle Geheimnisse für sich<br />

in Oberösterreich. Näheres dazu erfahren<br />

Sie stets bei der Oberösterreich Tourismus<br />

Information (Tel.: 0732/22 10 22,<br />

E-Mail: info@oberoesterreich.at) oder<br />

online unter www.genussland.at<br />

.../Tipps<br />

T e x T : a l e x a n d r a b i n d e r<br />

Wia z’ Haus,<br />

aber besser<br />

Es wird ein Most sein<br />

mosteln<br />

meHr als 1,2 millionen Mostobstbäume<br />

fühlen sich in oberösterreichischen<br />

Landen heimisch und machen<br />

eines klar: wenn es um Most<br />

geht, sind die Oberösterreicher Experten.<br />

Das sollte schon allein klar sein,<br />

weil sie es sind, die den Most – das<br />

ursprünglich recht grobe Bauerngetränk<br />

– kultiviert haben. Was simplifiziert<br />

in etwa so geht: Man nehme<br />

sich den Wein als Vorbild und produziere<br />

eine ähnliche Vielfalt. Klingt einfacher,<br />

als es ist. Deshalb sollten Sie<br />

sich auch weniger dem Kultivieren als<br />

vielmehr dem genussvollen Mostkosten<br />

widmen. Wann und wo genau,<br />

das können Sie am Veranstaltungskalender<br />

unter www.genussland.at<br />

nachlesen. Oder aber Sie kehren ein-<br />

1<br />

fach zwischen 25. September und 3.<br />

Oktober persönlich bei Norbert Eder<br />

und Eva Pankrazhofer in Tragwein<br />

ein, deren „Birnenmost Winawitzbirne“<br />

nicht nur einmal prämiert wurde.<br />

www.pankrazhofer.at<br />

2Kräuter ohne Ende<br />

Gut würzen<br />

032 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />

die Krone eines GericHTs sind die Kräuter.<br />

In Oberösterreich lebt man diese Erkenntnis.<br />

Ganz besonders in der Kräuterkraftquelle<br />

Hirschbach im Mühlviertel. Das weiß, wer sich<br />

einmal einer Wanderung entlang der Kräuterfelder<br />

angeschlossen hat, danach im Verwöhnbauernhof<br />

Haiböck in Hirschbach eingekehrt<br />

ist und schließlich noch einen Abstecher zur<br />

Kräuterwirtin Gerlinde Schimpl gemacht hat,<br />

die nicht umsonst „Genuss-Wirtin des Jahres<br />

2009“ ist. www.kraeuterkraftquelle.at<br />

© XXXXXXXXXXXX<br />

3<br />

Brotkultur<br />

baCkwerken<br />

ein broTfreund zu sein, das wird<br />

dem Oberösterreicher in die Wiege<br />

gelegt. Woraus resultiert, dass er eine<br />

Vielfalt an Gebäcksorten verlangt<br />

und dieses Verlangen von den ansässigen<br />

Bäckern auch gestillt wird.<br />

All jene, deren Brothunger Schnitte<br />

um Schnitte größer wird, sollten sich<br />

der Brotkultur hingebungsvoller widmen.<br />

Das geht in der Bio Hofbäckerei<br />

Mauracher, die von der Ähre bis zum<br />

Brot alles auf dem eigenen Hof erzeugt,<br />

bzw. auf deren kulinarischer<br />

Tagesreise „Das geht runter wie Öl“.<br />

www.mauracherhof.com<br />

Mehr als nur Essen<br />

Gast sein<br />

Vom WirTsHaus ist es nicht weit<br />

zum umgangssprachlichen „Wia<br />

z’ Haus“. Und das wiederum sagt<br />

dem, der es versteht, dass man sich<br />

da wie zu Hause fühlt. Das ist so, weil<br />

Essen und Trinken dort geprägt sind<br />

durch Regionalität und Bodenständigkeit.<br />

In anderen Worten: Im Wia<br />

z’ Haus serviert man Schmankerln<br />

wie etwa würziges Bauernbrot, selbst<br />

gemachte Butter, milden Schaf- oder<br />

rassigen Ziegenkäse, heimischen<br />

Honig, selbst gemachte Marmelade,<br />

saftiges Fleisch oder geräucherten<br />

Speck. www.genussland.at<br />

4 5<br />

/// 2010 /// airplus | diners club | 033<br />

Gelbes Gold genießen<br />

Cheese saGen<br />

die KäsequaliTäT isT den Oberösterreichern<br />

heilig. Deshalb wird ihr liebs ter Käs’ auch in<br />

einem Zisterzienserstift im Kremstal produziert.<br />

Dort widmen sich die Mönche seit fast<br />

einem Jahrhundert dem „Schlierbacher“. Mit<br />

Erfolg: Erst bei der jüngsten internationalen<br />

Käsiade räumten sie mit dem Kuh- und Ziegenmilchmix<br />

„2 Mönche“ und mit dem Klosterkäse<br />

geräuchert zwei Goldmedaillen ab.<br />

Wer wissen will, wie’s geht, besucht die dortige<br />

Schaukäserei. Nicht vorbei kommen Käsefreunde<br />

aber auch an der Gmundner Molkerei<br />

und dem Sterngartl. www.stift-schlierbach.at<br />

Von Krusten & Schwartln<br />

anbeissen<br />

ein braTl aus Oberösterreich<br />

schätzte schon Kaiser Franz Joseph.<br />

Der schoss es sich zwar noch selbst,<br />

ließ es aber schon damals von den<br />

Bratl-Meistern zubereiten. Worin<br />

liegt deren Geheimnis? Es könnte<br />

das Hauptgewürz Kümmel sein, das<br />

nicht nur als verdauungsanregend,<br />

sondern auch als glücksbringend gilt.<br />

Dazu „Knofl“, und schon hat das Bratl<br />

alles, was es braucht. Ein typisches<br />

Bratl gibt es aber nicht, eher so viele<br />

Varianten wie Dörfer. Im Mühlviertel<br />

bevorzugt man es klassisch, im Innviertel<br />

gesurt. Wer auf die verträgliche<br />

Variante setzt, hält sich am besten an<br />

die Rezepte der Kultiwirte, die altes<br />

Wissen mit neuer Kreativität 6paaren.<br />

www.kultiwirte.at


Der Bierkultur frönen<br />

zarter zapfen<br />

es isT die HandWerKsKunsT, die das oberösterreichische<br />

vom gemeinen Bier unterscheidet.<br />

Dazu kommt, dass Wasser, Gerste und<br />

Hopfen von bester regionaler Qualität sind –<br />

die typischen hohen Hopfengärten dominieren<br />

ganze Landstriche. Besonders hervor tun sich<br />

die Mühlviertler Brauereien in Sachen Handwerk,<br />

etwa die Stiftsbrauerei Schlägl. Dort, am<br />

Fuß des Böhmerwaldes, brauen die Chorherren<br />

seit dem Jahr 1580. Kein Wunder, dass es auch<br />

Teil des Mühlviertler Biererlebnisses ist, das<br />

auf den Spuren des Gerstensaftes durch die<br />

ganze Landschaft führt. www.biererlebnis.at<br />

Edler brennen<br />

anstossen<br />

sie Heissen Hochmair und Langmayr,<br />

Parzmair, Schosser, Wöhrer,<br />

Wurm sowie Reisetbauer und beherrschen<br />

das Destillieren wie sonst<br />

kaum einer. Tausend Medaillen haben<br />

die Edelbrände dieser oberösterreichischen<br />

Meisterbrenner innerhalb<br />

von zwölf Jahren geholt. Was allerdings<br />

kein Wunder ist, denn das Land<br />

der Obstgärten bietet die vollkommene<br />

Grundlage für solch besondere<br />

Tropfen wie beispielseise Hans Reisetbauers<br />

Hausruckviertler „Apfel aus<br />

dem Eichenfass“: Der erinnert an helle<br />

Aromen, Biskuit, Vanille, Arancini,<br />

zeigt am Gaumen kernobstschalige<br />

Noten, eine leichte Süße, ist zimtig<br />

und im Reifepotenzial unumstritten.<br />

www.reisetbauer.at<br />

8 9<br />

Den Knödel feiern<br />

mahlzeiten<br />

Wenn die oberösTerreicHer von<br />

einer Tradition sprechen, ist das kein<br />

leeres Gerede. Nehmen wir nur „ihre“<br />

Knödel. Deren erste archäologische<br />

Funde stammen aus jungsteinzeitlichen<br />

Pfahlbaudörfern rund um den<br />

Mondsee. Und weil „wer keinen Knödel<br />

isst, den ganzen Tag Hunger hat“,<br />

fand die Beilage von dort aus ihren<br />

Weg nicht nur in die Suppe und ins<br />

Dessert, sondern kommt auch als<br />

Surspeckknödel daher – den man, sagen<br />

Knödelfreaks, beim Stranzinger<br />

im Innviertel einnehmen sollte<br />

www.landgasthof-stranzinger.com<br />

034 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />

7<br />

Genussvoll wandern<br />

weGe finden<br />

Waldmeer, WasserscHloss, König<br />

Dachstein oder Urgestein Granit.<br />

Dem begegnet, wer im Nationalpark<br />

Kalkalpen, im Salzkammergut oder<br />

im Mühlviertel einen Schritt vor den<br />

anderen setzt. Und wer das Genusswandern<br />

erst entdeckt hat, der findet<br />

sich bald auf dem Donausteig – der<br />

auf 450 Kilometern Passau mit Grein<br />

verbindet. Wobei bei all dem Gehen<br />

nicht auf die Einkehr vergessen werden<br />

sollte. Die schönsten Almhütten<br />

warten nur darauf, dem Wanderer eine<br />

lukullische Stärkung mit auf den<br />

Weg zu geben. www.wandern.at<br />

© beigesTellT, oö Tourismus/röbl<br />

10<br />

Blue Moments [die] Momente reinsten Genusses, erzeugt durch das perfekte<br />

Zusammenspiel purer Ursprünglichkeit und gehaltvollen Geschmacks; wird häufig zu:<br />

Quell der Inspiration.<br />

Montes. das feinste vom wasser.


www.nespresso.com

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