Anstoss - Road Account

traste realisieren. Appetitliche Farbtöne
wie Aubergine und Cayenne, aber auch
Platin und Lehm sind dabei typisch für
die farblichen Akzente der Gegenwart.
Küchenschiff und mehr
Man sieht: Technische Innovation und
Style – wie Zutaten eines Haubenmenüs
greifen diese ineinander. Der Gusto auf
die gute Küche kommt da wie von selbst.
Also blättern wir getrost noch ein wenig
im Bilderbuch der Trendküchen: Trüffelgraue
Kochoasen, Griffe aus Rosen- und
Olivenholz (Modell „Carré“ von Ernestomeda)
und sogar ein Schiff tauchen da
auf. Letzteres in Form der Kücheninsel
„Marecucine“. Kein Scherz: Was Hersteller
Alno als fantasievollste Kombüse
der Saison andampfen lässt, erinnert
un übersehbar an ein Vintage-Boot.
Die Kücheninsel mit dem markanten
Schiffsbug ist freilich ein ganz besonderer
Solo trip des Küchendesigns. Denn in
der Regel prägen optimierte Stauraumlösungen
und modulare Ansätze die aktuelle
Küchenmode und garantieren so
maßgeschneiderte Lösungen.
Kücheninsel mit Klasse
Zentrale Kücheninseln spielen bei der
möglichst flexiblen Küchengestaltung
ihre ganze Stärke aus. Profikoch und
hungrige Gäste stehen sich kein bisschen
im Wege. Dafür sorgen auch konsequente
Weiterentwicklungen der skulpturalen
Küchenarchitektur. „Eclettica“ von Strato
Cucine kreiert etwa einen schützenden
elliptischen Bogen, der den Köchen ein
bisschen Intimität zugesteht. Bei „Talia“
von Leicht Küchen erzeugen wiederum
die sachliche Materialauswahl und die
Reduktion der Farben das nöti ge Klima
der Konzentration – ebenso wie die extradünne
Arbeitsplatte und der Verzicht
auf Griffe, der Ziehen durch Antippen
ersetzt. Generell beweisen beleuchtete
Eckdrehschränke, Doppel-Apotheker -
auszüge und vertikale Faltsysteme
von Oberschränken, dass es gerade in
Kochstresssituationen auf jeden Millimeter
ankommt.
comebacK der WohnKüche
Und so kann auch für die „k7“ von Team 7
der große Auftritt kommen: Mühelos
senkt sich die Arbeitsplatte zu einem
gemütlichen Tischchen ab – aus der
Working Station wird ein kommunikatives
Möbel. Überhaupt ist Wohnküche
angesagt. Das schaffen die Küchendesigner
mit stark horizontal gegliederten
Küchen und niedrigen Lowboards – etwa
bei Snaidero – oder mit Elementen, die
auf Kufenfüße gestellt werden und so
an moderne Sofas erinnern. Natürliche
Materialien tun der relaxten Atmosphäre
keinen Abbruch – auch nicht beim Detail.
Typisch ist dabei auch die themenspezifische
Gestaltung der Hochschränke, die
etwa der Hersteller Dada anbietet: Bistro
mit eingebautem Weinregal, Cafetery mit
eingebauter Kaffeemaschine, Laundry
mit eingebauter Waschmaschine, Bügelfach
u. a. – so lauten die Optionen.
010 | diners club | airplus /// 2010 ///
architeKten-cuisine
Ebenfalls im Trend liegt Küchendesign
aus der Feder berühmter Architekten.
Nach den Küchen-Fingerübungen von
Zaha Hadid oder Sir Norman Foster stellte
Poggenpohl dieser Tage die vom Hamburger
Architekten und Designer Hadi
Teherani entwickelte „+Artesio“ vor – ein
ganzheitliches Raumkonzept, bei dem
die Themen Haus, Architektur, Wohnen
und Küche ineinanderfließen. So entstand
eine Lösung, die auch optisch den
Bogen zwischen Kochen und Wohnen
spannt. Apropos Bogen: Mit Schwung die
Kurve Richtung Morgenkaffee gekratzt –
vielleicht hat Alessandro Mendini seine
Alessi-Küche auch deswegen mit hübscher
Krümmung geformt.
blicK in die zuKunft
Dass Küchentechnik im Zeitalter von
WiFi bei Pyrolyseherd und Microwave
keineswegs aufhört, verrät ein näherer
Blick auf die neuesten Siemens-Modelle
S1 und S2. In beiden Fällen zählt ein
eige ner Multimediaschrank, der neben
anderen Extras einen TV-/Computer-
Screen aufweist, zur Basisausstattung.
Für den Fall, dass man trotz digital abgerufener
Rezepte ins Schleudern kommt
– die Kochgeräte tun das nicht. Schon
gar nicht im Falle der SieMatic-Küche S1,
die eine innovative Notbremse zieht:
Rutschfeste GripDeck-Böden, die nach
dem Vorbild von Segelyachtdecks aus
heller Eiche und Kautschuk entwickelt
wurden, sorgen dafür.
© Miele/WarendorF, GaGGenau, TeaM7, poGGenpoHl, sieMens, osTer, bulTHaup
raum, licht, techniK – Küchenträume Von heute
auch architekten haben Küchendesign längst als spielwiese entdeckt
K ü c h e n t r e n d s 2 0 1 0
>>> sinGle-stoP-oVer
schnell soll es gehen, weil vor dem date noch der Friseur drankommt?
und auch mit dem platz hat man es eher etwas eng?
Höchste Zeit für das minimalprogramm single-Küche! Zwei
blöcke, einmal Wasser, einmal Wärmeplatte – fertig ist die minimalistische
lösung. beispiele für solche funktionalen Kochmodule
gibt es viele, und manche sind sogar mobil. pantrys heißen die
rollenden Miniküchen im Fachjargon, so wie die Kombüsen auf
Yachten. bauknecht hat dazu etwa die preisgünstige „minorküche“
entwickelt. platz für zwei Kochplatten, für ein spülbecken
und einen Kühlschrank mit 4-sterne-Gefrierfach findet sich hier
auf engstem raum. Ähnliches lässt sich für die diversen Kofferküchenmodelle
von pro-art behaupten, die im Falle des Modells
„Mondriano“ an ein aufklappbares Gemälde erinnern. Wenn
ein bisschen show-cooking auf engem raum gefragt ist, dann
könnte freilich auch der erste Teppanyaki-Grillwagen von Joko
domus in der pole-position stehen! edelstahl, Massivholz und
gesundes essen gehen dabei perfekt zusammen, im Trend liegt
man damit allemal.
noch eine nummer schräger: der faltbare „Qube“ von Gorenje,
der laptop unter den Küchen, eine Kombination aus Fridge und
Herd, die man notfalls auch unter den arm klemmen kann. denn
schließlich lautet eine single-Weisheit ja auch: Küche ist dort,
wo party ist – und keinesfalls umgekehrt.
und wer sich, ob single oder nicht, ein absolutes Must-Have für
seine Küche gönnen möchte, sollte auf den Weinklima schrank
„Vario“ von Gaggenau auf keinen Fall verzichten. Zwei unter-
schiedliche Temperaturzonen, ausziehbare buchenholzablagen
und präsentationslicht sorgen für den perfekten auftritt als
Gastgeber und Weinkenner. Mit Maßen von rund 45 x 213 cm
findet er platz in der kleinsten Küche.
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