Anstoss - Road Account
Anstoss - Road Account
Anstoss - Road Account
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Most kultivieren,<br />
das Bratl in die Rain<br />
und edel brennen:<br />
Das und mehr tut<br />
man im Genussland<br />
Oberösterreich.<br />
oberösTerreicH und KulinariscH?<br />
Ein saftiges Bratl, Knödel und spritziger<br />
Most: Das sind die Klassiker an Assoziationen.<br />
Und sie sind nicht ganz falsch. Es<br />
gibt sie noch, diese Gerichte mit Tradition.<br />
Aber auch in Oberösterreich sind inzwischen<br />
die vielzitierten jungen Wilden<br />
herangewachsen. Und mit ihnen ist althergebrachtes<br />
Wissen in eine neue, moderne<br />
und feine Küche eingegangen, die<br />
sich ihrer einfachen bäuerlichen Wurzeln<br />
aber nicht schämt. Und so wartet man<br />
auch weiter mit Knödeln in allen Variationen<br />
auf, sauren und süßen. Manchmal<br />
begleiten sie das Bratl in der Rain oder<br />
ganz elegant das Schweinsrückensteak<br />
aus der Haubenküche. Abgesehen davon<br />
versenkt man sich noch immer gern<br />
in die Vielfalt an Brot und Gebäck, vom<br />
Bauernbrot bis zum Brauchtumsgebäck<br />
und dem Gebildbrot. Darunter versteht<br />
der Oberösterreicher handgeformtes Gebäck<br />
in bildhafter Gestalt, das kultische<br />
Bedeutung hatte. Und auch bei den Getränken<br />
herrscht eine ungeahnte Varianz.<br />
Einerseits ist Oberösterreich quasi<br />
das Synonym für Obstmost und Saft aus<br />
Apfel oder Birne, Mischlingsmost und<br />
Apfel- oder Birnenschaumwein. Andererseits<br />
braut man im Mühl- und Innviertel<br />
höchst individuell Bier – Stichwort<br />
Honig- und Biobier. Ganz zu schweigen<br />
von Reisetbauer & Co, besser bekannt als<br />
preisgekrönte Brenner. Halten wir also<br />
fest: Der kulinarische Bogen spannt sich<br />
von Hausmannskost in Wirtshäusern<br />
oder Mostschänken bis zu haubengekrönten<br />
Kreationen. Und: Wer es lernen<br />
will, das typisch ober österreichische<br />
Kochen, der könnte sich in einem der<br />
Kochkurse im Genuss-Salon oder den<br />
Kochstudios wiederfinden. Man behält<br />
nämlich nicht alle Geheimnisse für sich<br />
in Oberösterreich. Näheres dazu erfahren<br />
Sie stets bei der Oberösterreich Tourismus<br />
Information (Tel.: 0732/22 10 22,<br />
E-Mail: info@oberoesterreich.at) oder<br />
online unter www.genussland.at<br />
.../Tipps<br />
T e x T : a l e x a n d r a b i n d e r<br />
Wia z’ Haus,<br />
aber besser<br />
Es wird ein Most sein<br />
mosteln<br />
meHr als 1,2 millionen Mostobstbäume<br />
fühlen sich in oberösterreichischen<br />
Landen heimisch und machen<br />
eines klar: wenn es um Most<br />
geht, sind die Oberösterreicher Experten.<br />
Das sollte schon allein klar sein,<br />
weil sie es sind, die den Most – das<br />
ursprünglich recht grobe Bauerngetränk<br />
– kultiviert haben. Was simplifiziert<br />
in etwa so geht: Man nehme<br />
sich den Wein als Vorbild und produziere<br />
eine ähnliche Vielfalt. Klingt einfacher,<br />
als es ist. Deshalb sollten Sie<br />
sich auch weniger dem Kultivieren als<br />
vielmehr dem genussvollen Mostkosten<br />
widmen. Wann und wo genau,<br />
das können Sie am Veranstaltungskalender<br />
unter www.genussland.at<br />
nachlesen. Oder aber Sie kehren ein-<br />
1<br />
fach zwischen 25. September und 3.<br />
Oktober persönlich bei Norbert Eder<br />
und Eva Pankrazhofer in Tragwein<br />
ein, deren „Birnenmost Winawitzbirne“<br />
nicht nur einmal prämiert wurde.<br />
www.pankrazhofer.at<br />
2Kräuter ohne Ende<br />
Gut würzen<br />
032 | diners club | airplus /// 2010 ///<br />
die Krone eines GericHTs sind die Kräuter.<br />
In Oberösterreich lebt man diese Erkenntnis.<br />
Ganz besonders in der Kräuterkraftquelle<br />
Hirschbach im Mühlviertel. Das weiß, wer sich<br />
einmal einer Wanderung entlang der Kräuterfelder<br />
angeschlossen hat, danach im Verwöhnbauernhof<br />
Haiböck in Hirschbach eingekehrt<br />
ist und schließlich noch einen Abstecher zur<br />
Kräuterwirtin Gerlinde Schimpl gemacht hat,<br />
die nicht umsonst „Genuss-Wirtin des Jahres<br />
2009“ ist. www.kraeuterkraftquelle.at<br />
© XXXXXXXXXXXX<br />
3<br />
Brotkultur<br />
baCkwerken<br />
ein broTfreund zu sein, das wird<br />
dem Oberösterreicher in die Wiege<br />
gelegt. Woraus resultiert, dass er eine<br />
Vielfalt an Gebäcksorten verlangt<br />
und dieses Verlangen von den ansässigen<br />
Bäckern auch gestillt wird.<br />
All jene, deren Brothunger Schnitte<br />
um Schnitte größer wird, sollten sich<br />
der Brotkultur hingebungsvoller widmen.<br />
Das geht in der Bio Hofbäckerei<br />
Mauracher, die von der Ähre bis zum<br />
Brot alles auf dem eigenen Hof erzeugt,<br />
bzw. auf deren kulinarischer<br />
Tagesreise „Das geht runter wie Öl“.<br />
www.mauracherhof.com<br />
Mehr als nur Essen<br />
Gast sein<br />
Vom WirTsHaus ist es nicht weit<br />
zum umgangssprachlichen „Wia<br />
z’ Haus“. Und das wiederum sagt<br />
dem, der es versteht, dass man sich<br />
da wie zu Hause fühlt. Das ist so, weil<br />
Essen und Trinken dort geprägt sind<br />
durch Regionalität und Bodenständigkeit.<br />
In anderen Worten: Im Wia<br />
z’ Haus serviert man Schmankerln<br />
wie etwa würziges Bauernbrot, selbst<br />
gemachte Butter, milden Schaf- oder<br />
rassigen Ziegenkäse, heimischen<br />
Honig, selbst gemachte Marmelade,<br />
saftiges Fleisch oder geräucherten<br />
Speck. www.genussland.at<br />
4 5<br />
/// 2010 /// airplus | diners club | 033<br />
Gelbes Gold genießen<br />
Cheese saGen<br />
die KäsequaliTäT isT den Oberösterreichern<br />
heilig. Deshalb wird ihr liebs ter Käs’ auch in<br />
einem Zisterzienserstift im Kremstal produziert.<br />
Dort widmen sich die Mönche seit fast<br />
einem Jahrhundert dem „Schlierbacher“. Mit<br />
Erfolg: Erst bei der jüngsten internationalen<br />
Käsiade räumten sie mit dem Kuh- und Ziegenmilchmix<br />
„2 Mönche“ und mit dem Klosterkäse<br />
geräuchert zwei Goldmedaillen ab.<br />
Wer wissen will, wie’s geht, besucht die dortige<br />
Schaukäserei. Nicht vorbei kommen Käsefreunde<br />
aber auch an der Gmundner Molkerei<br />
und dem Sterngartl. www.stift-schlierbach.at<br />
Von Krusten & Schwartln<br />
anbeissen<br />
ein braTl aus Oberösterreich<br />
schätzte schon Kaiser Franz Joseph.<br />
Der schoss es sich zwar noch selbst,<br />
ließ es aber schon damals von den<br />
Bratl-Meistern zubereiten. Worin<br />
liegt deren Geheimnis? Es könnte<br />
das Hauptgewürz Kümmel sein, das<br />
nicht nur als verdauungsanregend,<br />
sondern auch als glücksbringend gilt.<br />
Dazu „Knofl“, und schon hat das Bratl<br />
alles, was es braucht. Ein typisches<br />
Bratl gibt es aber nicht, eher so viele<br />
Varianten wie Dörfer. Im Mühlviertel<br />
bevorzugt man es klassisch, im Innviertel<br />
gesurt. Wer auf die verträgliche<br />
Variante setzt, hält sich am besten an<br />
die Rezepte der Kultiwirte, die altes<br />
Wissen mit neuer Kreativität 6paaren.<br />
www.kultiwirte.at