Ausgabe 3 - Netzwerk Nordbayern

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6 Foto: fotolia.com, auris N e w s N e w s 7 > Die START lädt ein: Am 3. und 4. Juli 2009 gibt es für Unternehmer und solche, die es werden wollen, in Halle 1 der NürnbergMesse viel Wissenswertes rund um die erfolgreiche Selbstständigkeit. Zu den Themen gehören unter anderem Finanzierung und Förderung, Franchising und innovative Ideen sowie Marketing und Vertrieb. Recht und Steuern, Mitarbeitergewinnung und -führung sowie Unternehmensentwicklung und -nachfolge sind ebenfalls Programmpunkte auf der Messe. Neu in diesem Jahr ist die Fokussierung auf die Bereiche Training, Coaching und Mentoring – ganz nach dem Motto: „Die Unternehmensentwicklung folgt der Unternehmer- und Mitarbeiterentwicklung“. In Fachvor- Crystal Grower Infobox Zusage für EXIST- Forschungstransfer > Crystal Grower, Sieger des diesjährigen Businessplan-Wettbewerb Nordbayern (Phase 2), hat eine positive Jurybewertung für den EXIST-Forschungstransfer erhalten. Im Rahmen dieses Förderprogramms unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium das Gründerteam für die nächsten eineinhalb Jahre und stellt 50.000 Euro für Sachmittel bereit. Die Forschergruppe der Universität Erlangen-Nürnberg hat ein neuartiges Ver- fahren aufgesetzt, mit dem es sogenannte Aluminiumnitrid-Halbleiterkristalle züchten kann. Aus den bisher nicht verfügbaren Kristallen lassen sich neuartige und energieeffizientere weiße Leuchtdioden herstellen. Ebenfalls eine Zusage für den EXIST-Forschungstransfer hat ein Team von der Universität Würzburg erhalten, das aus biologischem Material Implantate für den Kreuzbandersatz entwickelt. Die Förderung nutzt die vierköpfige Gruppe, um das Implantat weiterzuentwickeln und verschiedene Tests wie auch die präklinische Studie durchzuführen. Ein individuelles Coaching und Hilfe bei der Antragsstellung bekamen beide Teams vom netzwerk|nordbayern. www.exist.de START-Messe 2009 Auf die Messe, fertig, START! trägen und persönlichen Gesprächen an den Messeständen können sich Unternehmer und Gründer wertvolle Informationen und Impulse holen. Als Aussteller und Referenten vor Ort sind Fachleute aus Verbänden, Ministerien, Banken und Versicherungen sowie Berater, Vertreter von Franchise-Systemen und Netzwerken, wie dem netzwerk|nordbayern. Schirmherr der START ist der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil. Besucher, die sich vorab unverbindlich online anmelden, zahlen den vergünstigten Eintrittspreis von 10 Euro. www.start-messe.de Foto: fotolia.com, Andres Rodriguez Beratungsbedarf durch Konjunkturpaket > Für viele Arbeitnehmer hat sich das Konjunkturförderprogramm der Bundesregierung bereits auf der Lohnabrechnung bemerkbar gemacht. Profi- tieren können aber auch Unternehmen. Zu den relevanten Maßnahmen zählen beispielsweise die vorübergehende Wiedereinführung der Möglichkeit der degressiven Absetzung für Abnutzung (AfA) oder erleichterte Sonderabschreibungen für kleine und mittlere Unternehmen. Darüber hinaus werden mit dem Maßnahmenpaket Finanzierungshilfen für Investitionsvorhaben durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt. Als Reaktion auf die zurückhaltende Kreditvergabe der Geschäftsbanken eröffnet die Bundesregierung den Unternehmen zudem neue Kreditmöglichkeiten, deren Vielzahl es jedoch schwer macht, die passende Förderung zu finden. Gerade Klein- und Mittelstandsunternehmen sollten sich deshalb an den Steuerberater wenden, der sie zu den in Frage kommenden Fördermöglichkeiten berät und bei Bankgesprächen unterstützt. Für den Einstieg in die Thematik eignet sich auch die in Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und DATEV erschienene CD „Konjunkturpakete der Bundesregierung“. Sie fasst deren Inhalte übersichtlich zusammen und gibt Unternehmen einen aktuellen Überblick zu den Förderprogrammen. Die CD ist kostenlos bestellbar unter: www.datev.de/bmwi Vor- gestellt! Bayerisches Wirtschaftsministerium Neuer Venture-Capital-Fonds für bayerische Start-ups > Gute Nachrichten für junge bayerische Technologieunternehmen: Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil startete Ende März den mit 30 Millionen Euro ausgestatteten „Clusterfonds Innovation“. „Gerade in der aktuellen Finanzmarktkrise unter- stützen wir mit dem Fonds junge Hightech-Unternehmen in Bayern bei der Überwindung von Kapitalknappheit“, so Martin Zeil. Der Fonds stellt bis zu zwei Millionen Euro für Unternehmen in der Gründungs- und Startup-Phase bereit. Für die Verwaltung des „Clusterfonds Innovation“ ist die Bayern Kapital GmbH in Landshut verantwortlich, bei der auch das Manage- Kennen Sie eigentlich schon …? > Seit Januar dieses Jahres ist Ralf Knobel im netzwerk|nordbayern als Juror und Business Angel aktiv. Besonderes Interesse hat der 33-Jährige, der bereits an der BioGents AG aus Regensburg beteiligt ist, an potenzialträchtigen Start-ups aus der weißen und grünen Biotechnologie. Nach seinem Studium der Internationa- > Dr. Stephan Beyer verfügt über mehr als zwölf Jahre Erfahrung im Venture-Capital-Geschäft und ist seit 2001 als Investment Director bei der Berliner Ventegis Capital AG tätig, mit der auch das netzwerk|nordbayern intensiv zusammenarbeitet. Hier war er zuletzt für mehrere Beteiligungen aus den Branchen Cleantech und Technologie verantwortlich. Seine Laufbahn > Heinz Barth ist Geschäftsführer des Unternehmens, dem das netzwerk|nordbayern die 100. Finanzierung in seiner Geschichte vermittelt hat. Die Idee des Oberpfälzers: ein neuartiges Wärmedämmungssystem für Wohngebäude, das sich nicht nur überdurchschnittlich schnell montieren lässt, sondern auch dickere Dämmstärken als bisher ermöglicht und so jede Menge Energie spart. Im April ment des „Seedfonds Bayern“ und des „Clusterfonds Start up!“ angesiedelt ist. Der „Clusterfonds Innovation“ setzt das bewährte Co-Investorenmodell fort: Die Jungunternehmer sind durch die Mittel von privaten Kapitalgebern und staatlichen Fonds finanziell abgesichert und erhalten durch die Investoren zusätzlich Expertise und Zugang zu wichtigen Netzwerken. Martin Zeil ist von dem Konzept des „Clusterfonds Innovation“ überzeugt: „Innovative Unternehmensgründer haben damit in Bayern eine stabile Perspektive, ihre Projekte bis zur Markteinführung durchfinanzieren zu können.“ www.bayernkapital.de len Betriebswirtschaft in Dortmund, Paris und San Diego war Ralf Knobel zunächst in der Arthur Andersen Mittelstandsberatung tätig und führte dann drei Jahre lang das Unternehmen der Familie, bevor er dieses 2005 verkaufte. Seine Freizeit verbringt der Wahl-Düsseldorfer am liebsten auf dem Tennisplatz. begann der Wirtschaftsingenieur im VDI/VDE-IT-Technologiezentrum Berlin. Dr. Stephan Beyer, der berufsbegleitend über das Thema Venture Capital promovierte, ist zudem Dozent an der Fachhochschule für Ökonomie in Berlin. In seiner freien Zeit trifft man den 39-Jährigen zum Segeln auf dem Wannsee und bei seiner Familie. letzten Jahres gründete der gelernte Maschinenbautechniker, der zuvor eine Schreinerei in Regensburg führte, die heutige insu-fast GmbH. Mittlerweile sind erste Patente angemeldet, die baubehördliche Zulassung ist in Arbeit und das erste Pilotobjekt in der Umsetzung. Der nächste Schritt ist die Suche nach Investoren für die Anschlussfinanzierung. n|2 Ausgabe 3 Mai 2009 n|2 Ausgabe 3 Mai 2009 Foto: fotolia.com, Dieter Brockmann 3 X NEU Ralf Knobel Juror & Business Angel netzwerk|nordbayern Dr. Stephan Beyer Investment Director Ventegis Capital AG Heinz Barth Geschäftsführer insu-fast GmbH Sie möchten weitere Investoren, Partner oder potenzielle Kunden kennenlernen? Dann nutzen Sie unsere Networking-Veranstaltungen oder sprechen Sie uns direkt an und knüpfen Sie wertvolle persönliche Kontakte im netzwerk|nordbayern! Foto: fotolia.com, Nicole Effinger
8 N e w s Foto: fotolia.com, Karin Jehle Dr. Cornelius Boersch Europas bester Engel > Der „European Business Angel of the Year” 2009 heißt Dr. Cornelius Boersch. Ausgezeichnet wurde der Unternehmer, der auch drei Start-ups aus dem netzwerk|nordbayern finanziert hat, vom European Business Angel Network (EBAN) nach der Auswahl durch eine internationale Jury. Dr. Cornelius Boersch gilt als ein Pionier des Neuen Markts und der Business-Angel- Szene in Deutschland. Noch während seines BWL-Studiums an der European Business School in Oestrich-Winkel > Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) hat am 22. April 2009 seinen achtköpfigen Vorstand neu gewählt. Vorstandsvorsitzender ist ab sofort Dr. Peter Terhart von der S-Refit AG, der Rolf Christof Dienst von Wellington Partners ablöst. Dr. Peter Terhart gehört bereits seit April 2007 zur Vorstandschaft des Verbandes. Als Stellvertreter wird Dr. Günther Niethammer von der gründete er das Vorgänger-Unternehmen der ACG AG, einen weltweit führenden Chipbroker, den er später als CEO leitete und im Jahr 1999 an die Deutsche Börse brachte. 2004 gründete er die Mountain Partners Group, eine Asset Management Gruppe in der Schweiz mit spezialisierten Investmentvehikeln, die als „institutionalisierter Business Angel“ aktiv ist. „Ob ich in ein Unternehmen investiere, entscheide ich intuitiv – und schnell: Nach ein oder zwei Meetings ist die Entscheidung Hyglos GmbH Mit neuem Investor aus der Insolvenz > Nach ihrer Insolvenz im November 2008 geht es für die ehemalige Profos AG, Sieger beim Businessplan-Wettbewerb Nordbayern 2005, wieder aufwärts: Das Regensburger Unternehmen hat zwei neue Investoren aus Wissenschaft und Wirtschaft gefunden: die Hyglos Invest GmbH und die Mérieux Alliance. Das hat zur Folge, dass die Profos AG, die sich unter anderem dem Nachweis und der Bekämpfung von Bakterien in den Bereichen Lebensmittel, Umweltschutz und Gesundheit widmet, seit März als Hyglos GmbH firmiert. Mit wesentlichen Veränderungen für Kunden und Partner sei nicht zu rechnen. www.hyglos.de Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften Dr. Peter Terhart neuer Vorsitzender Odewald & Compagnie Gesellschaft für Beteiligungen mbH aktiv. Die neu geschaffene Position des BVK-Präsidenten füllt Dr. Hanns Ostmeier aus. Der BVK ist die politische Interessensvertretung der deutschen Eigenkapitalbranche und setzt sich seit 20 Jahren dafür ein, ein optimales Umfeld für Beteiligungskapital in Deutschland zu schaffen. www.bvkap.de meist gefallen”, berichtete Dr. Cornelius Boersch bei der Preisverleihung im Rahmen des internationalen EBAN- Kongresses am 27. April 2009 in Madrid. „Einen speziellen Branchenfokus habe ich dabei nicht. Entscheidend für mich ist der Mensch, der das Unternehmen führt.“ Vorgeschlagen für die Auszeichnung wurde Dr. Cornelius Boersch vom netzwerk|nordbayern, wo er seit Ende Mai 2005 als Business Angel gelistet ist. www.congress2009.eban.org Nach- gezählt! > Gründer 57.299 haben sich im Jahr 2008 laut dem Statistischen Bundesamt für eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung entschieden. Die GmbH ist somit – nach dem absoluten Spitzenreiter, dem Einzelunternehmen (572.648) – die zweitbeliebteste Rechtsform bei Neugründungen. Die Gesellschaft des bürgerlichen Rechts, GbR, steht mit 30.278 Gründungen an dritter, die GmbH & Co. KG mit 13.222 an vierter Position. Für eine Private Company oder eine AG entschieden sich nur sehr wenige Gründer (4.884 bzw. 2.361). In den kommenden Jahren könnte die Statistik aber vielleicht schon ganz anders aussehen, denn seit November 2008 können Gründer auch eine sogenannte haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft gründen. Dabei handelt es sich um eine Variante der GmbH, bei der nur 1 Euro Stammkapital erbracht werden muss. www.destatis.de Foto: fotolia.com, p!xel 66 Michael Raab Partner & Vorstand Concentro Management AG Ein Gespräch auf gleicher Augenhöhe I n t e r v i e w Ein Kapitalgeber hat Interesse an Ihrer Geschäftsidee gefunden. Doch wie führen Sie als Gründer erfolgreiche Verhandlungsgespräche mit dem potenziellen Investor? Im Gespräch mit n2 gaben Michael Raab von der Concentro Management AG sowie Stefan Reiß, Gründer der Respectbio Marketing & Vertriebs- gesellschaft mbH, wertvolle Tipps. > n2: Herr Raab, welche Ratschläge geben Sie Gründern, die vor Verhandlungsgesprächen mit dem Kapitalgeber stehen? Michael Raab: Meines Erachtens kann man sich nie gut genug auf das Gespräch vorbereiten. Deswegen rate ich Gründern stets, vorab einen „Dry- run“ ihrer Präsentation zu machen, damit sie später ihre eigene Geschäftsidee knapp und anschaulich darstellen können. Um technologisch anspruchsvolle Sachverhalte verständlich zu präsentieren, bietet es sich zudem an, diese in einem Modell zu vereinfachen. Auch erste Muster oder Prototypen sollte man den Investoren natürlich nicht vorenthalten. Daneben empfehle ich, dass Unternehmer bereits vor dem Gespräch genau abstecken, welche Punkte ihnen wichtig sind und was sie erreichen möchten. Weiterhin sollte der Gründer sich über die Kapitalgeber informieren und wissen, mit wem er es zu tun hat. n2: Herr Reiß, Ihre Verhandlungsgespräche in den letzten Monaten waren ein voller Erfolg. Demnächst kann sich Ihr zweites Unternehmen Green Coco über eine Finanzspritze freuen. Was war Ihr Geheimrezept? Stefan Reiß: Ähnlich wie es Herr Raab gerade empfohlen hat, waren natürlich auch wir gut auf die Gespräche vorbereitet: Wir wussten, wer uns gegenübersitzt, wir haben uns vorher überlegt, was wir unbedingt durchsetzen wollen, und kannten unsere eigenen Unterlagen aus dem ff. Außerdem haben wir vorher im Team unsere Rollen genau festgelegt: Zum Beispiel bin ich eher für die Zahlen und Fakten zuständig. Mein Kollege übernimmt den menschlich-emotionalen Part. n2: Wenn ich Sie richtig verstehe, haben Sie die Gespräche also im Detail vorbereitet? Stefan Reiß: Wir haben das Gespräch gedanklich durchgespielt, aber nicht im Detail geplant. Das ist aus meiner Sicht auch nicht notwendig. Natürlich wollen wir den Kapitalgebern unsere Geschäftsidee „verkaufen“. Man sollte aber nie vergessen, dass auch die Investoren etwas von uns Gründern haben möchten. Deswegen sehe ich Verhandlungen mit Kapitalgebern immer als Gespräche auf gleicher Augenhöhe. Stefan Reiß Gründer der Respectbio Marketing & Vertriebsgesellschaft mbH n2: Was sagen Sie dazu, Herr Raab, sollten Gründer selbstsicherer auftreten oder doch lieber Zurückhaltung demonstrieren? Michael Raab: Natürlich darf das Auftreten nicht arrogant wirken, aber eine selbstbewusste Präsentation ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Verhandlung. Dazu gehört auch, dass man Fragen nach Fakten und Zahlen ohne Zögern beantworten kann. Wenn dem Gründerteam dazu das notwendige kaufmännische Knowhow fehlt, ist es übrigens vollkommen in Ordnung, wenn man Externe einbindet und diese gegebenenfalls zu den Gesprächen mitnimmt. n2: Eine letzte Frage: Was sollten Gründer in Verhandlungsgesprächen auf keinen Fall tun? Stefan Reiß: Man sollte nie versuchen, etwas zu verbergen, sondern Risiken oder Schwachstellen der Geschäftsidee lieber offen ansprechen. Und bevor man einen Vertrag unterschreibt, empfiehlt es sich natürlich immer, den Vertrag mit einem Rechtsanwalt durchzusprechen. n|2 Ausgabe 3 Mai 2009 n|2 Ausgabe 3 Mai 2009 9 Foto: fotolia.com, Phototom
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