INFOS CANyONING- UND SchLUchTENFÜhRER - Österreichische ...
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Alle Systeme sind so aufgebaut und entwickelt, dass jede Einsatzart<br />
damit abgearbeitet werden kann. Ob Eis, Fels, Gletscher,<br />
Wasserfall, Canyoning, es gibt nichts wo die Materialien und<br />
Techniken nicht funktionieren.<br />
Wenig Material und Gewicht tragen dazu bei, dass die Einsatzkräfte<br />
schnell zum Einsatzort gelangen.<br />
Fazit in der Bergrettung!<br />
Dyneemaseile und Systeme haben in der Bergrettung Tirol ein<br />
neues Zeitalter der Rettungstechniken eingeläutet. Alles in allem<br />
überwiegen die Vorteile gegenüber den Nachteilen bei weitem.<br />
Trotzdem möchte ich hier nochmals die Vor- und Nachteile auflisten:<br />
Vorteile:<br />
- UV beständig<br />
- Hochfest<br />
- Abreibfest<br />
- Wasserresistent<br />
- Sehr leicht<br />
Nachteile:<br />
- Sehr statisch<br />
- Rutschiges Material<br />
- Niedrige Temperaturgrenze<br />
Der Einsatz von Dyneemaseilen im Bereich<br />
der Bergführer!<br />
Grundsätzlich ist das Seil laut Norm für diesen Bereich nicht erlaubt.<br />
Trotzdem wird es von einigen Führern, speziell im Bereich<br />
von Gletscherführungen bereits verwendet.<br />
Sicherheit und Technik<br />
Im Felsbereich ist es zum Führen absolut ungeeignet. Fasern<br />
und einzelne Geflechtlitzen werden, sobald das Seil lose am<br />
Fels liegt, leicht durch spitze Steine herausgezogen. Zudem<br />
würde sich durch die fehlende Energie des Seiles, die stürzende<br />
Person schwere Verletzungen zuziehen.<br />
Wo es aber von meiner Seite bedenkenlos einsetzbar ist, ist im<br />
Bereich eines Gletschers. Geringes Gewicht, wasserresistent<br />
(die Faser nimmt kein Wasser auf) und UV Beständigkeit sind<br />
Vorteile, die bei Hochtouren schon eine große Rolle spielen.<br />
Auch die statischen Eigenschaften sind bei der Verwendung am<br />
Gletscher kein Problem, da es ja nicht zu einem statischen Sturz<br />
kommen kann.<br />
Vorteile für den Führer am Gletscher:<br />
- Geringes Gewicht<br />
- Keine Grangelbildung<br />
- Seil hat wenig Volumen<br />
- Seil ist schnell im Rucksack verstaut (stopfen)<br />
- Gutes Handling<br />
- Klemmgeräte funktionieren sehr gut (Klemme greift<br />
direkt in den Kern)<br />
- Keine Wasseraufnahme<br />
- UV-beständig<br />
Nachteile für den Führer:<br />
- Keine Norm<br />
- Eingeschränkte Knotbarkeit<br />
- Statisches Seil<br />
- Lange Trocknungszeit (Wird das Seil häufig verwendet,<br />
so wird es relativ schnell pelzig. Dadurch bleibt bei der<br />
Verwendung am Gletscher die Nässe zwischen den<br />
Fasern liegen.<br />
Die Folge ist eine relativ lange Trocknungszeit)<br />
Fazit für Bergführer:<br />
Da das Seil keiner Norm für Bergsteigen entspricht, handelt jeder<br />
Bergführer eigenverantwortlich, ob, wo und wann er ein Dyneemaseil<br />
einsetzt.<br />
Ich persönlich sehe als Führer keinerlei Problem bei einer Verwendung<br />
am Gletscher, solange das Seil nur zum Retten und<br />
Anseilen einer Seilschaft am Gletscher eingesetzt wird. Für eine<br />
Seilschaft, die den Gletscher angeseilt mit einem Dyneemaseil<br />
überquert, gibt es allerdings einige Dinge zu beachten. Diese<br />
Details erscheinen in der nächsten Ausgabe.<br />
Vorbereitungskurse zur<br />
Aufnahmeprüfung der<br />
Bergführerausbildung<br />
Ski: 19.03.2011 Ort Kühtai<br />
Fels: 18.06.2011 Ort Ginzling<br />
Eis: 09.07.2011 Ort Sölden<br />
genauere Kursinformationen im Internet unter<br />
www.bersportfuehrer-tirol.at<br />
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