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Was kann man tun, wenn man nicht mehr heilen kann?

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Nr. 1/ 2011 l online academy l Schilddrüsenerkrankungen und ihre Behandlung l Anatomie/Pathophysiologie<br />

Schilddrüsenerkrankungen und ihre Behandlung<br />

1<br />

TSH<br />

produktion drosselt. Erst <strong>wenn</strong> diese Kompensation erschöpft<br />

ist, entsteht eine klinisch <strong>man</strong>ifeste Hyperthyreose,<br />

die beim Betroffenen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion<br />

verursacht. Die Patienten erhalten entweder eine<br />

Radiojodtherapie, oder das krankhafte Gewebe wird<br />

operativ entfernt. Bis dahin werden zur Überbrückung<br />

Thyreo statika gegeben, um die Hormonproduktion zu<br />

drosseln. Gleichzeitig können Betablocker eingesetzt werden,<br />

um die Symptome der Überfunktion beim Patienten<br />

abzumildern.<br />

Eine weitere Form der Schilddrüsenüberfunktion ist der<br />

Morbus Basedow, der vor allem bei jüngeren Menschen<br />

zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr und bei Frauen<br />

fünf­ bis sechsmal häufiger als bei Männern auftritt [4].<br />

Bei dieser Autoimmunerkrankung bilden die Lymphozyten<br />

agonistische Antikörper (TRAK = Thyreotropin­Rezeptor ­<br />

Autoantikörper) gegen den TSH­Rezeptor auf den Thyreozyten,<br />

welche ebenfalls in der Lage sind, diesen genau<br />

wie TSH zu stimulieren. Allerdings geschieht dies <strong>nicht</strong><br />

bedarfs gerecht, sondern per<strong>man</strong>ent, woraus eine dauerhaft<br />

erhöhte Hormonsynthese und eine Hyperthyreose<br />

resultieren . Die meist plötzlich auftretenden Symptome<br />

sind typisch für eine Überfunktion. Häufig ist die Schild­<br />

8<br />

2 3 4 5<br />

Jod Jod<br />

T3,T4 T3,T4 T3,T4 T3,T4 T3,T4<br />

Abbildung 3<br />

Schematische Darstellung von Schilddrüsenerkrankungen.<br />

Gesunde Schilddrüse (1)<br />

Hyperthyreosen (2, 3): Durch autonomes Gewebe (2) oder durch Antikörper (3) wird die Hormonproduktion unphysiologisch<br />

gesteigert.<br />

Hypothyreose (4): Die Schilddrüse <strong>kann</strong> den Bedarf an Hormonen <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> decken.<br />

Euthyreose (5): Bei zu geringer Jodzufuhr <strong>kann</strong> die Schilddrüse die Hormonproduktion durch eine bessere Verwer<strong>tun</strong>g<br />

zunächst aufrecht erhalten. Langfristig bildet sich eine Hypothyreose aus.<br />

Kasten 1<br />

Heisse Knoten<br />

TSH<br />

Heisse Knoten oder autonome Adenome sind überaktive Zellareale<br />

innerhalb des Schilddrüsengewebes. Als «heiss» werden<br />

sie bezeichnet, da rote Bezirke im Szintigramm die höchste<br />

Aktivität bezogen auf die Speicherung und Verarbei<strong>tun</strong>g des<br />

radioaktiven Isotops anzeigen; «autonom», da sie eigenständig<br />

und unabhängig vom thyreotropen Regelkreis <strong>mehr</strong> Hormone<br />

als gesundes Gewebe produzieren.<br />

Heisse Knoten können sich aus knotigen Veränderungen entwickeln<br />

und sind im Gegensatz zu «kalten» Knoten überwiegend<br />

gutartig. Da sie eine latente oder <strong>man</strong>ifeste Hyperthyreose<br />

verursachen und den Organismus schädigen können,<br />

sind sie behandlungsbedürftig.

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