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Methodensammlung zum Thema Gott - firmung.at

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METHODEN<br />

VERTRAUEN UND VERTRAUENSÜBUNGEN<br />

ALLGEMEINES ZU VERTRAUENSÜBUNGEN<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Glauben im biblischen Sinn bedeutet zuallererst Vertrauen. Um konkret erfahrbar<br />

zu machen, was Vertrauen ist, eigenen sich Vertrauensübungen. Allerdings<br />

brauchen sie Zeit und die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Dies ist nicht<br />

selbstverständlich und nicht in allen Gruppen möglich. Bei Vertrauensübungen sind<br />

die Erlebniszeiten länger und die Kontakte deutlich spürbarer, da sie nicht durch<br />

Aktion und Bewegung überdeckt werden. Das kann bei manchen Jugendlichen die<br />

Abwehr vor der Berührung und vor dem Spüren anderer hervorrufen. Diese Abwehr<br />

ist für den/die Betroffene gut und richtig. Er/sie braucht dann Zeit und Raum. –<br />

Vertrauen braucht Zeit und Raum. Daraus ergeben sich Grundregeln für diese Art<br />

von Spielen:<br />

1. Gefühle und Reaktionen ernst nehmen und nicht verharmlosen.<br />

2. Niemand darf <strong>zum</strong> Mitmachen gezwungen werden!<br />

3. Gerade bei Vertrauensübungen ist dafür zu sorgen, dass keine bzw. nur so<br />

viele Zuschauer da sind, dass sich niemand gestört oder angegafft (»Zoo-<br />

Effekt«) fühlt.<br />

BLINDENFÜHRUNG<br />

Es bilden sich Paare. Eine/r schließt die Augen und lässt sich vom/von der anderen<br />

führen, indem Blinde/r und Sehende/r nur die Fingerkuppen ihrer Zeigefinger<br />

aufeinander legen. Dann Rollentausch. Anschließend Aufarbeitung mit<br />

Impulsfragen:<br />

� Wie habe ich mich gefühlt, als ich blind war? - Wie, als ich geführt habe?<br />

� Habe ich vertrauen können? – Ist es mir leicht gefallen?<br />

� Was war angenehm? Was unangenehm?<br />

� Was habe ich lieber gemacht? – Sich führen lassen oder selber führen?<br />

Varianten: Lotsenspiel 1<br />

Der/die führende Partner/in steht hinter dem/der blinden Partner/in und lotst<br />

diese/n durch Tupfen auf die Schultern. Rechts ist das Kommando »nach rechts«,<br />

links »nach links«, beide Schultern antupfen heißt »stopp«.<br />

Lotsenspiel 2<br />

Die Führung des/der Blinden erfolgt ohne Berührung. Beide Partner/innen machen<br />

sich einen Laut aus. Der/die eine schließt die Augen und geht den Lauten<br />

seines/ihres Partners/in nach. Sobald der Laut aufhört, bleibt der/die Blinde stehen.<br />

Lotsenspiel 3<br />

Beide machen sich wieder ein Geräusch aus. Die blinden Partner/innen bleiben<br />

stehen. Die führenden Partner/innen verteilen sich im Raum und machen ihr<br />

Geräusch. Das geschieht solange, bis die Blinden zu ihren Partnern/innen gefunden<br />

haben.<br />

Hinweis:<br />

62


Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Je nach Gruppengröße ist für genügend Pl<strong>at</strong>z zu sorgen, damit die Jugendlichen genug Raum<br />

<strong>zum</strong> Bewegen haben.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Augenbinden<br />

VERKEHRTE SCHLANGE<br />

PENDELN<br />

Alle Jugendlichen stellen sich hintereinander auf, so dass sie einander auf den<br />

Rücken sehen. Sie erfassen nun die Schultern des/der vorderen. Die so<br />

entstandene Schlange geht durch die Gegend. Wenn sich alle ans Gehen in der<br />

Schlange gewöhnt haben, unterbricht der/die Firmbegleiter/in. Die Gruppe dreht<br />

sich um 180° um und alle fassen einander erneut an den Schultern. Nun muss<br />

der/die letzte die Schlange von hinten aus durch die Gegend steuern. Allerdings<br />

werden den Jugendlichen – bis auf den/die letzte/n, der/die lenkt – die Augen<br />

verbunden.<br />

Anschließend an die Übung kurze Aufarbeitung mit Impulsfragen:<br />

� Wie habe ich mich gefühlt, als ich blind war?<br />

� Wie habe ich mich gefühlt, als ich geführt habe?<br />

� Habe ich vertrauen können? – Ist es mir leicht gefallen?<br />

� Was war angenehm? Was unangenehm?<br />

� Was habe ich lieber gemacht? – Sich führen lassen oder selber führen?<br />

Hinweis:<br />

Ein Wechsel desjenigen/derjenigen, der/die steuert ist möglich.<br />

Unbedingt auf Bodenunebenheiten (Wurzeln, Löcher, Gruben, Kabeln…) und Hindernisse<br />

(Sträucher, Sessel, Tische, offene Fensterflügel…) achten! Genügend Pl<strong>at</strong>z einplanen und<br />

sehende »Schutzengel« einteilen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� viel Pl<strong>at</strong>z!!!<br />

� Augenbinden<br />

Die Gruppe teilt sich in Kleingruppen von ca. fünf Jugendlichen. Jede Kleingruppe<br />

bildet einen Kreis. Jeweils ein/e Jugendliche/r geht in die Mitte, die andern stehen<br />

dicht herum und halten ihre Hände bereit. Wenn so alle fertig sind, für das Wohl<br />

des pendelnden Gruppenmitglieds zu sorgen, schließt der/die mittlere die Augen<br />

und lässt sich in irgendeine Richtung fallen. Die Umstehenden fangen ihn/sie auf<br />

und reichen ihn/sie weiter. Fühlt sich der/die Pendelnde entspannt genug, öffnet<br />

er/sie die Augen. Danach kommt der/die nächste an die Reihe.<br />

Anschließend an die Übung kurze Aufarbeitung mit Impulsfragen:<br />

� Wie habe ich mich gefühlt, als ich mich in die Arme der anderen fallen gelassen<br />

habe?<br />

� Habe ich vertrauen können? – Ist es mir leicht gefallen?<br />

� Was war angenehm? Was unangenehm?<br />

� Was habe ich lieber gemacht? – Sich fallen lassen oder auffangen?<br />

Hinweis:<br />

Am leichtesten ist die Übung, wenn sich der/die Fallende ziemlich steif macht und die Arme vor<br />

der Brust überkreuzt.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

keines<br />

63


PLAKATGESPRÄCH VERTRAUEN<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Der Glaube, den wir vermitteln wollen, ist das Vertrauen in <strong>Gott</strong>. Jede/r h<strong>at</strong> mit<br />

dem zwischenmenschlichen Vertrauen die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht<br />

– positive wie neg<strong>at</strong>ive. Sie sind die Basis fürs Vertrauen in <strong>Gott</strong>. Diese Erfahrungen<br />

und Assozi<strong>at</strong>ionen sollen gesammelt werden. Auf einem in der Mitte liegenden<br />

Plak<strong>at</strong> steht groß das Wort »Vertrauen«. Alle sollen nun aufs Plak<strong>at</strong> schreiben, was<br />

sie mit »Vertrauen« verbinden und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.<br />

Dabei wird nicht gesprochen, sondern nur geschrieben. Auch Antworten oder<br />

Bemerkungen zu schon Geschriebenem werden schriftlich auf dem Plak<strong>at</strong> getätigt.<br />

So entsteht ein Plak<strong>at</strong>-Gespräch <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong>. Gemeint ist keine Diskussion über<br />

eine Sache, sondern ein persönlicher Erfahrungsaustausch. Anschließend<br />

begutachten alle die schriftliche Diskussion. Dabei gibt es die Möglichkeit, mündlich<br />

nachzufragen.<br />

Hinweis:<br />

Je nach Vertrautheit der Gruppe können sehr persönliche St<strong>at</strong>ements am Plak<strong>at</strong> stehen. Der/die<br />

Firmbegleiter/in muss daher während des Plak<strong>at</strong>gesprächs darauf achten, dass keine<br />

Wertungen (wie z.B. »richtig – falsch« o.ä.) vorgenommen werden. Es geht bei dieser Methode<br />

nicht um eine Diskussion, sondern um den Austausch persönlicher Erfahrungen, die in ihrer<br />

Individualität respektiert werden müssen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Plak<strong>at</strong><br />

� Schreibzeug<br />

VERTRAUENSLANDKARTE<br />

Jede/r bekommt ein Bl<strong>at</strong>t Papier (Form<strong>at</strong> A3), das eine leere Landkarte des eigenen<br />

Lebens darstellen soll. Während ruhige Musik im Hintergrund spielt, sollen die<br />

Jugendlichen diese Landkarte füllen, indem sie die Antworten auf folgende Fragen<br />

einzeichnen bzw. hineinschreiben:<br />

� Wem habe ich in meinem Leben vertraut? / Wem vertraue ich in meinem<br />

Leben?<br />

� Welche konkreten Erlebnisse habe ich gehabt, in denen ich vertraut habe?<br />

� Wann und wo haben andere mir vertraut?<br />

� Wann und wo wurde mein Vertrauen enttäuscht?<br />

� Habe ich auch schon einmal das Vertrauen jemandes enttäuscht?<br />

Anschließend kann jede/r seine/ihre Landkarte den anderen vorstellen.<br />

Hinweis:<br />

Das Vorstellen und Präsentieren der Landkarten setzt die gegenseitige Wertschätzung und ein<br />

vertrauensvolles Klima voraus, da es hier um sehr persönliche Dinge geht. Bei der Präsent<strong>at</strong>ion<br />

dürfen Rückfragen gestellt werden, aber keine Wertungen vorgenommen werden.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Papier<br />

� Schreibzeug<br />

� ruhige Musik<br />

64


BILDER UND SYMBOLE<br />

ALLGEMEINES ZU GOTTES- UND GLAUBENSBILDERN<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Anhand vorgegebener bzw. selbst entworfener Bilder und Zeichen fällt es oft<br />

leichter, die eigenen Vorstellungen den anderen mitzuteilen. Jedes <strong>Gott</strong>esbild h<strong>at</strong><br />

seine Ursachen in der eigenen Lebensgeschichte und ist beschränkt, weil es <strong>Gott</strong><br />

beschränkt. Es ist nur der Versuch, <strong>Gott</strong> zur Sprache zu bringen. Aber jedes Bild<br />

hilft auch, die eigenen Vorstellungen zu benennen. Es sollte klar sein, dass wir<br />

damit nur Aspekte unserer <strong>Gott</strong>esbeziehung ausdrücken – jene, die im Moment<br />

eben aktuell und wichtig sind.<br />

BILDER DES GLAUBENS<br />

Der/die Firmbegleiter/in h<strong>at</strong> Bildausschnitte von verschiedenen religiösen<br />

Darstellungen (Gemälde, St<strong>at</strong>uen…) auf A3-Papier kopiert. – Jeweils ein<br />

Bildausschnitt auf ein Bl<strong>at</strong>t Papier. Diese Darstellungen sind Bilder des Glaubens<br />

einer bestimmten Zeit, eines/einer bestimmten Künstlers/Künstlerin in einer<br />

bestimmten Situ<strong>at</strong>ion. Sie können aber auch helfen, den eigenen Glauben<br />

auszudrücken. Jede/r sucht sich eine Darstellung aus. Haben alle eine gewählt,<br />

sollen die Jugendlichen durch Übermalen oder Ergänzen ihr eigenes Bild des<br />

Glaubens gestalten. Dazu spielt ruhige Musik. Anschließend stellt jede/r sein/ihr<br />

Bild in der Gruppe vor. Die Bilder werden dann im Gruppenraum oder in der Kirche<br />

aufgehängt. Sie stellen die Vielfalt und den unterschiedlichen Zugang <strong>zum</strong> Glauben<br />

dar, der sich nicht in einem einzigen Bild festhalten lässt.<br />

Hinweis:<br />

Beim Vorstellen der Kunstwerke dürfen Verständnisfragen gestellt, aber keine Wertungen oder<br />

sonstigen Kommentare abgegeben werden.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Kopien religiöser Darstellungen (auf A3 kopiert)<br />

� Malfarben<br />

� Ölkreiden<br />

� Filzstifte<br />

� ruhige Musik<br />

EIN SYMBOL FÜR MEINEN GLAUBEN<br />

Über den Glauben zu sprechen, ist nicht immer einfach. Oft fehlen einem die<br />

richtigen Worte, um das, was Glauben heißt, auszudrücken. Es kann einfacher und<br />

treffender sein, den eigenen Glauben in Zeichen und Symbolen auszudrücken.<br />

Jede/r soll ein Symbol bzw. einen Gegenstand, der den eigenen Glauben <strong>zum</strong><br />

Ausdruck bringt, suchen. Die Suche kann im Haus st<strong>at</strong>tfinden, auf der Straße, im<br />

Freien, in der N<strong>at</strong>ur. Nach einer vorgegebenen Zeit treffen einander alle wieder.<br />

Jede/r stellt nun seinen/ihren Gegenstand vor und erklärt, warum er/sie gerade<br />

diesen Gegen-stand als Symbol für den eigenen Glauben mitgebracht h<strong>at</strong>.<br />

Hinweis:<br />

Sollte jemand nichts Passendes finden, kann er/sie ein Symbol auch aufzeichnen bzw.<br />

beschreiben.<br />

Es ist oft leichter, zu beschreiben, was das Besondere, Schöne… am konkreten Gegenstand ist.<br />

Der/die Firmbegleiter/in kann dann durch vorsichtiges Fragen helfen, die Parallelen <strong>zum</strong><br />

Glauben herzustellen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Gegenstände, die sich als Symbole eignen.<br />

65


BILDASSOZIATION<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Es geht darum, anhand von Bildern und Zeichen die eigenen <strong>Gott</strong>esvorstellungen<br />

und Glaubenserfahrungen zur Sprache zu bringen und mit den anderen darüber zu<br />

sprechen. Rund zwanzig verschiedene Bilder mit Motiven, zu denen man sich etwas<br />

denken und empfinden kann, werden aufgelegt. In Ruhe sucht nun jede/r jenes Bild<br />

aus, das ihn/sie am meisten anspricht oder das die eigene <strong>Gott</strong>esvorstellung bzw.<br />

Glaubenserfahrung widerspiegelt. In beliebiger Reihenfolge und ohne Zeitdruck<br />

erzählt nun jede/r, was für ihn/sie das Bild aussagt.<br />

Hinweis:<br />

Dasselbe Bild kann auch von mehreren Teilnehmer/innen gewählt werden. In diesem Fall,<br />

nimmt eine/r das Bild zu sich und gibt es dann weiter.<br />

Darauf achten, dass dies keine Pflichtübung wird. Denn jede/r h<strong>at</strong> etwas zu sagen, und sei es,<br />

weshalb er/sie nichts sagen will. Keine Wertungen und Interpret<strong>at</strong>ionen vornehmen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� ca. 20 Bilder mit aussagekräftigen oder stimmungsvollen Motiven<br />

(M)EIN TRAUMBAUM – (M)EIN BILD VON GOTT<br />

Jeder von uns macht sich eine Vorstellung von <strong>Gott</strong>. Unsere <strong>Gott</strong>esbilder<br />

unterscheiden sich jedoch voneinander und verändern sich im Lauf unseres Lebens.<br />

Wir wissen alle, von wem wir sprechen, wenn wir von <strong>Gott</strong> sprechen, und doch<br />

stehen oft verschiedene Bilder dahinter. Die Jugendlichen sollen sich einen<br />

bequemen Pl<strong>at</strong>z am Boden (Decken oder M<strong>at</strong>ten aufbreiten) suchen und sich so<br />

hinlegen, dass sie eine Weile ruhig liegen bleiben können. Im Hintergrund läuft<br />

Medit<strong>at</strong>ionsmusik. Alle schließen die Augen.<br />

Suche dir einen bequemen Pl<strong>at</strong>z, auf dem du eine Weile ruhig liegen kannst.<br />

Schließe die Augen und fühle deine Atmung. Fühle wie du ruhig ein- und aus<strong>at</strong>mest.<br />

In Gedanken erscheint dir nun ein Baum. Wo steht dein Baum? Im Wald, auf einer<br />

Wiese, in einem Obstgarten, oder anderswo? Zu welcher Jahreszeit steht dein<br />

Baum? Ist es Winter, Frühling, Sommer, Herbst? Ist dein Baum ein Laubbaum oder<br />

ein Nadelbaum? Trägt dein Baum Blätter, Nadeln, Blüten, Früchte? Wie schaut die<br />

Baumkrone aus? Wie schaut die Rinde deines Baumes aus? Welche Farbe h<strong>at</strong> sie?<br />

H<strong>at</strong> sie tiefe Rillen? Ist sie irgendwo verletzt? Gibt es Tiere auf deinem Baum?<br />

Vögel, Insekten, andere Tiere? Wie sieht der Stamm aus? Ist er dick oder dünn?<br />

Wird er unten breiter? Kann man noch ein Stück von den Wurzeln sehen? Wie sieht<br />

die Umgebung deines Baums aus? Stehen da noch andere Bäume? H<strong>at</strong> der Baum,<br />

den du vor Augen h<strong>at</strong>test, gar keine Umgebung? In welcher Landschaft steht dein<br />

Baum?<br />

Der Baum, der vor dem geistigen Auge entstanden ist, soll nun gemalt oder<br />

gezeichnet werden. Die Musik kann dazu noch weiter spielen. Danach stellt jede/r<br />

seinen/ihren Baum kurz vor. Es wird deutlich, dass jede/r von uns weiß, was ein<br />

Baum ist. Und trotzdem sehen die Bäume, die gemalt wurden, alle verschieden aus.<br />

Noch niemand von uns h<strong>at</strong> <strong>Gott</strong> gesehen und trotzdem können wir über ihn reden<br />

und wissen wer gemeint ist. Jeder h<strong>at</strong> eine andere Vorstellung von <strong>Gott</strong>.<br />

Hinweis:<br />

Für die Medit<strong>at</strong>ion und die Malphase genug Zeit einplanen. Für diejenigen, die absolut nicht<br />

mitmachen können oder wollen, soll ein Raum abseits und eine altern<strong>at</strong>ive Aufgabe zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Beim Vorstellen der Bilder dürfen Verständnisfragen gestellt, aber keine Wertungen abgegeben<br />

werden.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Medit<strong>at</strong>ionstext<br />

� ruhige Musik<br />

� bequemer Raum<br />

� Decken und/oder Pölster<br />

� Papier<br />

� Malfarben<br />

66


GOTTESBILDER<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Im Hintergrund spielt ruhige Musik. An den Wänden sind die verschiedenen Typen<br />

von <strong>Gott</strong>esbildern angebracht. Der/die Firmbegleiter/in stellt ganz kurz diese Bilder<br />

vor. Nun h<strong>at</strong> jede/r Zeit zu überlegen, welches <strong>Gott</strong>esbild ihm/ihr am ehesten<br />

entspricht. Dorthin stellt er/sie sich dann. Haben sich alle entschieden und stehen<br />

bei ihrem <strong>Gott</strong>esbild, soll reihum jede/r seine/ihre Entscheidung begründen.<br />

In jedem/jeder von uns finden sich mehr oder weniger Spuren des einen oder<br />

anderen Bildes. Teilweise haben sie wenig mit dem biblischen <strong>Gott</strong>esverständnis zu<br />

tun. Jedes Bild und jedes Verständnis von <strong>Gott</strong> bleiben immer nur ein Versuch, <strong>Gott</strong><br />

zur Sprache zu bringen. Die biblischen Erzählungen können dabei helfen, denn sie<br />

sind wie ein Spiegel, in dem wir unsere eigenen <strong>Gott</strong>eserfahrungen wieder<br />

entdecken können.<br />

Der/die Firmbegleiter/in legt in der Raummitte Kärtchen mit biblischen<br />

<strong>Gott</strong>esbildern auf. Bei ruhiger Musik h<strong>at</strong> jede/r nun Zeit, die Texte durchzulesen<br />

und denjenigen zu wählen, der einem am ehesten entspricht. Diesen Text nimmt<br />

er/sie zu sich. Haben alle ein Kärtchen mit einem Text, soll reihum jede/r seine/ihre<br />

Entscheidung begründen.<br />

Hinweis:<br />

Bei den einzelnen Begründungen dürfen Verständnisfragen gestellt, aber keine Wertungen<br />

abgegeben werden.<br />

Die Texte auf den Kärtchen sollten in mehrfacher Ausführung vorhanden sein, damit ein Text<br />

auch von mehreren Personen gewählt werden kann.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� <strong>Gott</strong>esbilder (siehe Vorlagen)<br />

� Kärtchen – Biblisches Reden von <strong>Gott</strong> (siehe Vorlagen)<br />

� ruhige Musik<br />

DAS GEMALTE GOTTES-BILD<br />

Die Jugendlichen sitzen in Kleingruppen (zu drei bis vier Personen) um jeweils ein<br />

Plak<strong>at</strong> und sollen ein Bild malen, das <strong>Gott</strong> bzw. ihre <strong>Gott</strong>eserfahrung ausdrückt.<br />

Einerseits soll dabei die Erfahrung der einzelnen berücksichtigt werden und<br />

andererseits ein einheitliches Gesamtbild entstehen. Ist das Bild fertig, soll sich<br />

jede Kleingruppe einen Namen für das Bild überlegen. Anschließend werden die<br />

Bilder mit den Namen präsentiert, wobei auch folgende Impulsfragen berücksichtigt<br />

werden sollen:<br />

� Wie ist es mir beim Malen gegangen?<br />

� Wer h<strong>at</strong> die Idee für das Bild gehabt?<br />

� Wie haben wir uns geeinigt?<br />

� Bin ich mit dem Ergebnis zufrieden?<br />

� Wie sind wir <strong>zum</strong> Namen gekommen?<br />

Die anderen können sagen, was sie am Bild beobachten bzw. entdecken. Sind alle<br />

Bilder vorgestellt worden, können noch weitere Namen für die Bilder (auch für die<br />

nicht eigenen) gesammelt werden. Dadurch soll klar werden, dass wir von <strong>Gott</strong><br />

auch nur in Bildern sprechen können und unterschiedliche Namen für ihn haben – je<br />

nachdem, welcher Aspekt betont werden soll.<br />

Hinweis:<br />

Es ist wichtig, dass ein Bild von mehreren Personen betrachtet wird und diese auch sagen, was<br />

sie sehen. Manche Dinge fallen einem selber nicht auf. Allerdings soll es dabei bleiben. Es<br />

dürfen keine Wertungen oder Interpret<strong>at</strong>ionen angestellt werden.<br />

Die Bilder können einen Pl<strong>at</strong>z in der Kirche bekommen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Plak<strong>at</strong>e<br />

� Malfarben<br />

67


DIAS GESTALTEN<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Als Vorbereitung werden Glas-Dias über einer Kerze geschwärzt. Jede/r soll nun,<br />

ausgerüstet mit einer Stecknadel, eine einfache Zeichnung ins Glas ritzen, die für<br />

ihn/sie <strong>Gott</strong> beschreibt. Im Hintergrund kann ruhige Musik spielen. Anschließend<br />

werden die Dias an die Wand projiziert und jede/r darf das eigene Dia<br />

kommentieren bzw. erklären.<br />

Hinweis:<br />

Die geritzten Dias sehen an die Wand projiziert imposanter aus – <strong>zum</strong>indest anders - als im<br />

Kleinform<strong>at</strong>. Darum sollte jedes Bild etwas länger angeschaut werden, um auch dem/der<br />

Künstlerin die Möglichkeit zu geben, Dinge darin zu entdecken, die ursprünglich nicht<br />

»sichtbar« waren.<br />

Es dürfen Verständnisfragen zu den einzelnen Dias gestellt, aber keine Wertungen abgegeben<br />

werden.<br />

Zum anrußen und ritzen eignen sich am besten Dias mit doppeltem Glas. Die Innenseite des<br />

einen Glases wird über einer Kerze geschwärzt und dann mit der Nadel das Bild hineingeritzt.<br />

Nach Fertigstellung der Ritzarbeit wird das Glas zugeklappt und der Ruß kann nicht mehr<br />

verwischt werden.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Dias mit Doppelglas<br />

� Kerze<br />

� Stecknadeln<br />

� Diaprojektor mit Magazin<br />

� Leinwand oder weiße Wand für die Projektion<br />

� ruhige Musik<br />

MEIN BILD VON GOTT ALS TEIL EINES GANZEN<br />

Auf Overheadfolien sollen die Jugendlichen mit ein paar Strichen oder Symbolen<br />

eine einfache Zeichnung anfertigen, die für sie <strong>Gott</strong> beschreibt. Dazu kann ruhige<br />

Musik gespielt werden. Anschließend werden die Folien einzeln an die Wand<br />

projiziert. Jede/r darf das eigene Bild kommentieren und erklären. Danach werden<br />

die Folien der Reihe nach übereinander gelegt. Dadurch entsteht aus vielen<br />

Einzelbildern wiederum ein neues »gemeinsames« Bild. Dieses Bild bleibt eine Weile<br />

liegen und die Jugendlichen können in einem Brainstorming sagen, was ihnen daran<br />

auffällt oder dazu einfällt.<br />

Hinweis:<br />

Es dürfen Verständnisfragen zu den einzelnen Folien gestellt, aber keine Wertungen abgegeben<br />

werden. Ebenso darf das gemeinsame Bild nicht gewertet werden.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Overheadfolien<br />

� Overheadstifte<br />

� Overheadprojektor<br />

� Leinwand oder weiße Wand für die Projektion<br />

� ruhige Musik<br />

MEINE BEZIEHUNG ZU GOTT<br />

Jede/r erhält ein Bl<strong>at</strong>t Papier (Form<strong>at</strong> A3) und Filzstifte. Mit einfachen Linien oder<br />

einfachen Symbolen (Kreis, Viereck, Blume, Fenster…) sollen die Jugendlichen ihre<br />

Beziehung zu <strong>Gott</strong> darstellen. Dabei wählt jede/r ein Symbol für <strong>Gott</strong> und eines für<br />

sich selbst. Diese beiden Symbole sollen (evtl. mit einfachen Linien) in Beziehung<br />

zueinander gesetzt werden. Anschließend stellt jeder sein/ihr Bild vor, wobei die<br />

anderen Verständnisfragen stellen können.<br />

Hinweis:<br />

Beim Vorstellen der Bilder drauf achten, dass keine Wertungen gemacht werden.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Papier<br />

� Filzstifte<br />

68


AKTION »GOTTESBILDER«<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Für diese Aktion müssen sich Kleingruppen zu jeweils zwei bis drei Personen bilden.<br />

Jede Kleingruppe bekommt einen Auftrag, nach <strong>Gott</strong>esbildern zu suchen bzw. zu<br />

schauen, welche <strong>Gott</strong>esbilder vorhanden sind und vermittelt werden.<br />

AUFTRAG KIRCHENLIEDER: Der/die Firmbegleiter/in wählt ein paar alte und neue<br />

Kirchenlieder im Vorhinein aus und kopiert sie. Die Jugendlichen sollen die Texte<br />

durchgehen und schauen, welche <strong>Gott</strong>esbilder sich darin widerspiegeln:<br />

� Wie wird <strong>Gott</strong> in den Liedern dargestellt?<br />

� Welche Eigenschaften h<strong>at</strong> er?<br />

� Was tut er? Was tut er nicht, was ich erwarten würde?<br />

� Ist mir dieser <strong>Gott</strong> symp<strong>at</strong>hisch oder unsymp<strong>at</strong>hisch?<br />

� Gibt es Übereinstimmungen mit dem Bild, das ich von <strong>Gott</strong> habe?<br />

� Gibt es Unterschiede dazu?<br />

AUFTRAG KREATIVES GESTALTEN: Aus Ton oder anderen M<strong>at</strong>erialien soll das eigene<br />

<strong>Gott</strong>esbild kre<strong>at</strong>iv gestaltet werden. Dabei geht es darum, dass die Jugendlichen<br />

ihren Gefühlen Ausdruck verleihen.<br />

AUFTRAG STRASSENBEFRAGUNG: Die Jugendlichen gehen auf die Straße (oder ins<br />

Pfarrcafé) und befragen die Leute: »Was bedeutet <strong>Gott</strong> für Sie?« Die Antworten<br />

werden notiert oder aufgenommen.<br />

AUFTRAG KIRCHENRAUM: Die Jugendlichen gehen in den Kirchenraum und nehmen<br />

diesen genau unter die Lupe. Welches <strong>Gott</strong>esbild wird durch den Kirchenraum hier<br />

vermittelt?<br />

� Wie riecht es hier (alt, modrig, feucht, angenehm, unangenehm, gut…)?<br />

� Wie ist der Raum gestaltet (freundlich, unfreundlich, angenehm…)?<br />

� Welche Farben spielen im Raum eine Rolle (dunkle, helle, düstere, freundliche,<br />

traurige, fröhliche…)?<br />

� Ist es kalt oder warm, dunkel oder hell?<br />

� Wie sind die Sitze angeordnet (Reihen, Kreis…)? Wo steht der Alter (oben,<br />

Mitte, vorne…)?<br />

� Gibt es Bilder und Darstellungen? Welche?<br />

Die Ergebnisse werden zusammengetragen und stichwortartig auf einem Plak<strong>at</strong><br />

festgehalten. Es ist interessant zu sehen, dass es eine Vielzahl von Bildern und<br />

Vorstellungen gibt.<br />

Hinweis:<br />

Bei kleinen Gruppen können die Aufträge ohne Kleingruppenaufteilung hintereinander<br />

ausgeführt werden – evtl. verteilt auf mehrere Firmstunden oder Treffen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Papier<br />

� Schreibzeug<br />

� evtl. Aufnahmegerät<br />

� kopierte Kirchenlieder<br />

� M<strong>at</strong>erialien <strong>zum</strong> kre<strong>at</strong>iven Gestalten<br />

69


MEINE LEBENSMITTE – MEIN LEBENSMANDALA<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Mandala bedeutet Kreis. Jeder Kreis h<strong>at</strong> eine Mitte. Jedes Rad h<strong>at</strong> eine Mitte, um<br />

das es sich dreht. Die Jugendlichen erhalten ein Bl<strong>at</strong>t Papier mit einem Kreis. Nun<br />

soll jede/r überlegen, was die Mitte seines/ihres Lebens ausmacht. Dazu zeichnet<br />

er/sie ein Symbol oder andere Zeichnung in die Mitte des Kreises. Folgende Fragen<br />

können dabei helfen:<br />

� Was gibt mir die Mitte meines Lebens?<br />

� Worum dreht sich mein Leben?<br />

� Was gibt mir Sicherheit und Vertrauen?<br />

� Kann ich mich auf die Mitte meines Lebens verlassen?<br />

� Habe ich diese Mitte immer vor Augen?<br />

Rundherum wird das gezeichnet, was mein Leben sonst noch ausmacht. Dazu kann<br />

ruhige Musik im Hintergrund spielen. Anschließend stellt jede/r sein/ihr Mandala<br />

vor.<br />

Hinweis:<br />

Um die anderen nicht zu stören, sollte ein eigener Raum und eine in der Zwischenzeit zu<br />

erledigende Aufgabe für diejenigen zur Verfügung stehen, die sich am Mandala-Malen nicht<br />

beteiligen können oder wollen.<br />

Diese Methode braucht große Vertrautheit und gegenseitige Wertschätzung – besonders das<br />

Vorstellen der Mandalas.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Papier mit Kreis<br />

� Bunt-, Filzstifte<br />

� ruhige Musik<br />

70


SONSTIGE METHODEN<br />

MEINE NÄHE UND DISTANZ ZU GOTT<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Im Hintergrund spielt ruhige Musik. Die Jugendlichen befinden sich in einem<br />

möglichst leeren Raum, in dem sie sich frei bewegen können. An der einen Wand ist<br />

ein Schild mit der Aufschrift »<strong>Gott</strong>« befestigt. Jede/r erhält einen aus Papier<br />

ausgeschnittenen tellergroßen Kreis und schreibt seinen/ihren Namen groß darauf.<br />

Nun bekommt jede/r die Aufgabe, durch Vor- und Zurückgehen auf Distanz oder in<br />

die Nähe <strong>zum</strong> Schild <strong>Gott</strong> zu gehen. So soll jede/r seinen/ihren Ort finden, an dem<br />

er/sie sich in Nähe oder Distanz zu <strong>Gott</strong> einordnet. Dort legt er/sie seinen/ihren<br />

Kreis dann nieder. Im Laufe des Spieles kann jede/r seinen/ihren Punkt noch<br />

verrücken. Wer damit fertig ist, setzt sich an den Rand des Raumes und verhält<br />

sich ruhig, bis alle ihren Pl<strong>at</strong>z gefunden haben.<br />

Ist es soweit, dann erhält jede/r jeweils drei rote und drei grüne Kärtchen. Auf die<br />

Kärtchen wird jeweils eine Antwort auf folgende Fragen geschrieben:<br />

� Rot: Was würde dich von <strong>Gott</strong> weiter wegbringen?<br />

� Grün: Was würde dich näher zu <strong>Gott</strong> bringen?<br />

Die beschriebenen Kärtchen werden auf den Boden <strong>zum</strong> eigenen Punkt gelegt. Sind<br />

alle fertig, können die Jugendlichen in Ruhe im Raum von Kreis zu Kreis gehen und<br />

die Kärtchen lesen. Anschließend ist ein Gespräch möglich, bei dem Gefühle und<br />

Erfahrungen geäußert werden können. Mögliche Impulsfragen dazu:<br />

� Wie ist es dir ergangen?<br />

� Was ist dir leicht gefallen, was schwer?<br />

� Was h<strong>at</strong> dich bewogen, deinen Punkt dorthin zu legen?<br />

� Was h<strong>at</strong> dich überrascht?<br />

� Was ist in dir vorgegangen, als du die anderen Kärtchen gelesen hast?<br />

� Möchtest du jemand anderem noch etwas sagen?<br />

Hinweis:<br />

Bei der Suche nach dem richtigen Ort der Nähe und Distanz können sich die Jugendlichen<br />

aneinander orientieren oder auch ganz nach ihrem Gefühl gehen.<br />

Sowohl beim Begutachten der Kärtchen als auch beim anschließenden Gespräch sind<br />

Rückfragen erlaubt, aber keine Wertungen oder Interpret<strong>at</strong>ionen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Raum mit viel Bewegungsfreiheit<br />

� tellergroße, Kreise aus buntem Papier (1 pro Jugendlichem/r)<br />

� rote und grüne Kärtchen (je 3 pro Jugendlichem/r)<br />

� Schreibzeug<br />

� ruhige Musik<br />

WARUM FRAGE ICH NACH GOTT?<br />

Die Jugendlichen erhalten einen Fragebogen <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> Glaube und <strong>Gott</strong>. Zum<br />

Ausfüllen sollte genügend Zeit sein. Dazu spielt ruhige Musik. Sind alle fertig, geht<br />

der/die Firmbegleiter/in die Fragen der Reihe nach durch und die Jugendlichen<br />

vergleichen ihre Antworten miteinander.<br />

Hinweis:<br />

Die Methode setzt Vertrautheit und gegenseitige Wertschätzung voraus. Beim Austausch sind<br />

Interpret<strong>at</strong>ionen und Wertungen der anderen Antworten nicht erlaubt. Außerdem darf sich<br />

niemand gezwungen fühlen, mehr zu sagen, als er/sie t<strong>at</strong>sächlich den anderen mitteilen<br />

möchte.<br />

M<strong>at</strong>erial<br />

� Schreibzeug<br />

� Fragebogen »Warum frage ich nach <strong>Gott</strong>?« (siehe Vorlagen)<br />

71


RIESENSEIFENBLASEN<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Unser Glaube lässt sich nicht in einem einzigen Bild oder mit einzelnen Worten<br />

festhalten. Er ist so gesehen nicht fassbar, ist dynamisch und verändert sich<br />

ständig. Als plastischer Vergleich eignen sich dafür (Riesen)Seifenblasen. Sie sind<br />

genauso wie der Glaube nicht fassbar, verändern sich und können sogar<br />

zerpl<strong>at</strong>zen…<br />

Dazu bereitet der/die Firmbegleiter/in in einem flachen, größeren Gefäß Seifenlauge<br />

vor. Aus einem Drahtbügel wird ein Kreis mit ca. 15cm Durchmesser gebogen. Die<br />

Teilnehmer/innen können nun versuchen, mit diesem Bügel und der Seifenlauge<br />

Riesenseifenblasen herzustellen.<br />

Hinweis:<br />

Die Aktion eignet sich sehr gut als auflockernder und spielerischer Abschluss z.B. eines<br />

Nachmittages <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> Glauben.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Seifenlauge (im Handel erhältlich)<br />

� Drahtkleiderbügel<br />

� Flaches Gefäß, in das der gebogene Kleiderbügel eingetaucht werden kann.<br />

DAS APOSTOLISCHE GLAUBENSBEKENNTNIS<br />

Das Apostolische Glaubensbekenntnis, das in unseren <strong>Gott</strong>esdiensten sehr oft<br />

gesprochen wird, bringt wesentliche Glaubensinhalte zur Sprache. Allerdings<br />

verwendet es Formulierungen, die nicht immer leicht zu verstehen sind oder sogar<br />

missverstanden werden können. Die Jugendlichen sollen zu den Aussagen des<br />

Glaubensbekenntnisses Stellung nehmen. Dazu wird in einem Raster das<br />

Glaubensbekenntnis versweise abgedruckt. Neben jedem Vers befindet sich eine<br />

Skala, die von »Das glaube ich.« bis zu »Das glaube ich nicht.« reicht. Nun kann<br />

jede/r zu den einzelnen Versen Position beziehen, indem er/sie in der jeweiligen<br />

Skala einen Punkt setzt. Anschließend geht der/die Firmbegleiter/in mit den<br />

Jugendlichen die einzelnen Verse durch und bespricht mit ihnen, was die evtl. un-<br />

oder missverständlichen Formulierungen bedeuten. Dabei ist es interessant zu<br />

sehen:<br />

� Wo sind viele Übereinstimmungen?<br />

� Wo sind viele Unterschiede?<br />

� Was wird mehrheitlich »geglaubt« und was nicht?<br />

� Was fällt leicht zu glauben?<br />

� Was sind die Schwierigkeiten?<br />

Mögliche Weiterführung:<br />

Auf Grund der intensiven Beschäftigung mit den Inhalten und Formulierungsweisen<br />

des Apostolischen Glaubensbekenntnisses kann die Gruppe versuchen, ihr eigenes<br />

Glaubensbekenntnis zu formulieren. Dazu und als Inform<strong>at</strong>ion kann der/die<br />

Firmbegleiter/in »Mein Glaubensbekenntnis…?« austeilen.<br />

Hinweis:<br />

Es darf bei den Jugendlichen auf keinen Fall der Eindruck einer »Glaubens-Prüfung« entstehen.<br />

Je mehr Vertrauen da ist, desto ehrlicher werden die Jugendlichen ihre Punkte setzen. Die<br />

Streuung der Punkte kann dann (muss aber nicht) auf den ersten Blick für den/die<br />

Firmbegleiter/in erschreckend sein. Sie gibt den momentanen Ist-Stand wieder. Diese Methode<br />

würde zu einem anderen Zeitpunkt mit denselben Personen wahrscheinlich zu einem anderen<br />

Ergebnis führen. Sowohl die Konfront<strong>at</strong>ion der Jugendlichen mit den Formulierungen des<br />

Glaubensbekenntnisses als auch die Konfront<strong>at</strong>ion des/der Firmbegleiters/in mit einzelnen<br />

Ergebnissen trägt die Chance in sich, Formulierungen und Inhalte zu überdenken und evtl. neu,<br />

für die Jugendlichen passender, zu formulieren.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Glaubensbekenntnis-Raster - auf A2 vergrößert (siehe Vorlagen)<br />

� Schreibzeug bzw. Klebepunkte<br />

� Erklärungen <strong>zum</strong> Glaubensbekenntnis (siehe Vorlagen)<br />

72


MEIN GLAUBENSBEKENNTNIS FORMULIEREN<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Ein Glaubensbekenntnis ist meist ein Ausschnitt aus der Momentaufnahme des<br />

Glaubens. In ihm wird das formuliert, was über den Glauben auszusagen zu einer<br />

bestimmten Zeit und in einer bestimmten Situ<strong>at</strong>ion wesentlich erscheint. Die<br />

Glaubensbekenntnisse der frühen Konzilien sind immer formuliert worden, um<br />

wichtige Glaubensinhalte in Abgrenzung von Irrlehren in Worte zu fassen. Ein<br />

Glaubensbekenntnis kann nie den gesamten Glauben für alle Zeiten zur Sprache<br />

bringen. Es werden immer die einen Dinge fehlen und die anderen dafür besonders<br />

betont. Insofern ist es legitim, dass auch die Jugendlichen ihr Glaubensbekenntnis<br />

formulieren.<br />

Im Raum verteilt liegen oder hängen kurze Texte <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> Glauben und<br />

unterschiedliche Glaubensbekenntnisse. Jede/r kann in Ruhe diese Texte lesen und<br />

anhand derer soll jede/r sein/ihr ganz persönliches Glaubensbekenntnis<br />

formulieren. Dazu spielt ruhige Musik im Hintergrund. Folgende Impulsfragen<br />

können dabei helfen.<br />

� Welche Formulierungen gefallen mir, welche nicht?<br />

� Welche Formulierungen möchte ich in meinem Glaubensbekenntnis verwenden?<br />

� Was möchte ich den anderen unbedingt von meinem Glauben sagen?<br />

� Gibt es bestimmte Bilder oder Symbole, mit denen ich meinen Glauben<br />

vergleichen kann?<br />

Sind alle Glaubensbekenntnisse fertig, darf jede/r seinen/ihren Text den anderen<br />

vorlesen. Die Glaubensbekenntnisse können auch in der Kirche aufgehängt werden.<br />

Variante 1:<br />

Die vorgegebenen Texte dürfen zerschnitten werden. Aus den so entstandenen<br />

Teilen wird ein neues Glaubensbekenntnis zusammengesetzt.<br />

Variante 2:<br />

Die Gruppe erstellt ein gemeinsames Glaubensbekenntnis, das z.B. bei der<br />

Erneuerung des Taufversprechens verwendet wird. Als Hilfe kann der/die<br />

Firmbegleiter/in vorgeben, was im Glaubensbekenntnis für die<br />

Taufversprechenserneuerung vorkommen soll – z.B. der Glaube an <strong>Gott</strong>, Jesus<br />

Christus und den Heiligen Geist, Auferstehung…<br />

Hinweis:<br />

Eine Formulierungshilfe kann sein, wenn man versucht, das Wort »glauben« durch »vertrauen«<br />

zu ersetzen. Dadurch bekommt das Glaubensbekenntnis eine ganz andere Färbung.<br />

Das Vorlesen bzw. Präsentieren der Glaubensbekenntnisse benötigt einen Rahmen der<br />

Vertrautheit und gegenseitigen Wertschätzung, damit die Jugendlichen ohne (Gruppen-)Druck<br />

ihren persönlichen Glauben formulieren können. Ist dieser Rahmen nicht gegeben, sollte das<br />

Vorlesen entfallen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Textvorlagen<br />

� Papier<br />

� Schreibzeug<br />

� ruhige Musik<br />

Für Variante 1 zusätzlich noch:<br />

� Scheren<br />

� Klebstoff<br />

73


INTERVIEW-AKTION<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Die Jugendlichen planen und führen eine Interview-Aktion <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> »Glaube«<br />

durch. In einem ersten Schritt notiert sich jede/r Fragen <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong>, die er/sie<br />

gerne einigen Personen aus der Pfarre stellen würde. Danach werden alle Fragen<br />

zusammengetragen und zu Fragenkomplexen zusammengefasst. Daraus formuliert<br />

die Gruppe sechs bis acht gemeinsame Fragen für die Aktion. Ein Grunds<strong>at</strong>z für alle<br />

Fragen soll sein: Ich stelle nur solche Fragen, die auch ich selbst beantworten<br />

würde. Darum bekommt jede/r der Jugendlichen Zeit, diese Fragen an sich selbst<br />

zu »testen«, d.h. die Fragen für sich zu beantworten. Anschließend Austausch in<br />

der Gruppe. Dabei sollen die Aussagen bzw. Antworten in ein paar Stichworten<br />

schriftlich festgehalten werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt mit den<br />

Antworten der Interviewpartner/innen vergleichen zu können.<br />

Der zweite Schritt ist die Durchführung der Interview-Aktion. An einem gemeinsam<br />

vereinbarten Termin (z.B. im Pfarrcafé nach einem Sonntagsgottesdienst) sind die<br />

Jugendlichen – am besten jeweils zu zweit - als Reporter unterwegs. Mit den<br />

Fragen, Papier und Schreibzeug ausgerüstet sollen sie die Menschen in der Pfarre<br />

interviewen. Gut ist es, wenn vorher besprochen wird, wer welche Altersgruppe<br />

befragt. Die Antworten werden notiert.<br />

Im dritten Schritt, beim nächsten Treffen, findet der Rückblick auf die Interviews<br />

st<strong>at</strong>t. Zuerst berichtet jedes Reporter-Team von seiner Arbeit und stellt seine<br />

Interviews vor. Danach vergleichen die Jugendlichen die Antworten der Leute mit<br />

den eigenen Antworten.<br />

Hinweis:<br />

Ziel dieser Aktion ist es, die Vielfalt des Glaubens deutlich zu machen. Es geht nicht um eine<br />

Wertung oder Beurteilung der Aussagen. Der/die Firmbegleiter/in soll auf die Wertschätzung<br />

gegenüber den interviewten Leuten bzw. ihren Aussagen achten!<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Papier<br />

� Schreibzeug<br />

MEIN GLAUBENSWEG<br />

Glaube ist kein starres Gebilde, sondern heißt zuallererst suchen. Den Glauben<br />

»h<strong>at</strong>« man nicht einfach, sondern es ist ein »Auf-dem-Weg-Sein« mit<br />

verschiedenen Erlebnissen, Situ<strong>at</strong>ionen, Höhen und Tiefen, geprägt von<br />

Begegnungen mit Menschen, die den Glauben vermitteln und von verschiedenen<br />

»<strong>Gott</strong>esbildern«. Die Jugendlichen sollen ihren bisherigen Glaubensweg darstellen.<br />

Auf einem Bl<strong>at</strong>t Papier (Form<strong>at</strong> A3) zeichnet jede/r einen Weg mit den wichtigsten<br />

St<strong>at</strong>ionen in seinem/ihrem Glaubens-Leben. Die Landschaft soll das eigene Leben<br />

symbolisieren, der Weg den Glauben. Um das konkreter zu machen, können<br />

folgende Fragen hilfreich sein:<br />

� Welche Menschen haben mir von <strong>Gott</strong>, von Jesus Christus, vom Glauben…<br />

erzählt?<br />

� Was wurde mir von <strong>Gott</strong> erzählt? Welche Bilder habe ich von <strong>Gott</strong> (gehabt)?<br />

� Zu welchen Anlässen war/bin ich in der Kirche (Taufe, Erstkommunion,<br />

Jungschar, <strong>Gott</strong>esdienst…)?<br />

� H<strong>at</strong> es schöne oder schlimme Ereignisse in meinem Leben gegeben, in denen<br />

ich besonders an <strong>Gott</strong> gedacht habe?<br />

� Wann ist es mir leicht gefallen, an <strong>Gott</strong> zu glauben? Wann schwer?<br />

Anschließend werden die Bilder reihum vorgestellt.<br />

74


Variante:<br />

HOT POINT<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Die Wege der Jugendlichen werden mit nur jeweils zwei Arten von Symbolen gelegt<br />

– mit Blüten und Steinen. (Entweder echte oder aus Papier ausschneiden). Auf die<br />

Steine soll jede/r schreiben, was ihm/ihr das Glauben schwer, auf die Blüten, was<br />

ihm/ihr das Glauben leicht macht.<br />

Hinweis:<br />

Wer sich die grafische Gestaltung nicht sosehr zutraut, kann einen Weg zeichnen und einfache<br />

Symbole verwenden oder den Weg einfach beschriften.<br />

Beim Austausch dürfen Verständnisfragen gestellt, aber keine Wertungen vorgenommen<br />

werden oder Diskussionen über ein Bild aufkommen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Papier<br />

� Schreibzeug<br />

� Malfarben<br />

� Farbstifte<br />

� Für die Variante:<br />

� Blüten und Steine (echt oder aus Papier)<br />

Alle sitzen im Kreis. Ein Gegenstand (z.B. eine brennende Kerze) bildet den<br />

Mittelpunkt des Kreises. Der/die Firmbegleiter/in h<strong>at</strong> Kärtchen mit verschiedenen<br />

Aussagen <strong>zum</strong> eigenen Glauben vorbereitet. Diese Kärtchen legt er/sie mit der<br />

Rückseite nach oben in einem Stapel neben die Kerze. Eine/r beginnt nun, darf die<br />

oberste Karte vom Stapel nehmen und liest die Frage laut vor. Er/sie kann nun kurz<br />

überlegen und die gezogene Karte in Nähe oder Distanz zur Mitte legen. Ganz in<br />

der Mitte bedeutet: »Ich stimme dieser Aussage zu 100% zu.« Ganz am Rand des<br />

Kreises bedeutet: »Ich stimme dieser Aussage überhaupt nicht zu.« Dazwischen<br />

sind alle Abstufungen möglich. Nachdem die Karte liegt, soll er/sie seine/ihre<br />

Entscheidung mit ein paar Worten erklären. Ist er/sie fertig, dürfen auch die<br />

anderen Jugendlichen ganz kurz ihre Meinung zur Aussage auf der Karte sagen, die<br />

Karte bleibt aber dort liegen, wohin sie ursprünglich gelegt wurde. Anschließend<br />

kommt der/die nächste im Kreis an die Reihe.<br />

Gespielt wird solange, bis jede/r mindestens einmal an der Reihe war oder bis alle<br />

Karten verbraucht sind oder solange es Spaß macht.<br />

Variante:<br />

Alle bekommen leere Kärtchen. Der/die Firmbegleiter/in liest die Aussagen <strong>zum</strong><br />

<strong>Thema</strong> Glaube vor und jede/r der Jugendlichen legt eines seiner/ihrer leeren<br />

Kärtchen in Nähe oder Distanz zur Mitte, um so die eigene Meinung zur Aussage<br />

darzustellen.<br />

Hinweis:<br />

Da es um sehr persönliche Dinge geht, gibt es die Möglichkeit, eine gezogene Karte, zu deren<br />

Aussage man nicht Stellung beziehen möchte, unter den Stapel zu legen und eine neue Karte<br />

von oben zu nehmen.<br />

Es darf jede/r seine/ihre Meinung zur Aussage auf der Karte abgeben, jedoch darf es keine<br />

Kommentare zu Aussagen bzw. Meinungen der Jugendlichen geben bzw. dürfen die Aussagen<br />

der anderen weder gewertet noch interpretiert werden.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Gegenstand für Mitte<br />

� Meinungskärtchen - Glaube (siehe Vorlagen)<br />

75


JESUS AUF DIE FINGER SCHAUEN<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien<br />

Die Menschen haben in Jesus, in seinem Handeln und Wirken, in seiner ganzen<br />

Person <strong>Gott</strong> selbst erfahren. Im Johannes-Evangelium wird das u.a. so formuliert:<br />

»Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt h<strong>at</strong>.« (Joh 12,45) D.h. Jesus auf die<br />

Finger zu schauen, sagt uns gleichzeitig etwas über <strong>Gott</strong>.<br />

Die Jugendlichen sollen sich auf die Suche nach für Jesus typischen Eigenschaften<br />

oder Handlungen machen. Dazu bekommt jede/r eine Bibel. Die Ergebnisse notiert<br />

jede/r für sich auf ein Bl<strong>at</strong>t Papier. Dabei kann ruhige Musik spielen. Dann werden<br />

die Ergebnisse auf einem großen Plak<strong>at</strong> zusammengetragen. Der/die<br />

Firmbegleiter/in teilt dafür das Plak<strong>at</strong> durch einen senkrechten Strich in die Hälfte.<br />

Alles, was typisch für Jesus ist, wird unter der Überschrift »Typisch Jesus« in die<br />

linke Spalte geschrieben. – Manche Dinge müssen wahrscheinlich gebündelt werden<br />

(z.B. bei einer Heilungsgeschichte: Jesus heilt).<br />

Ist die Sammlung »Typisch Jesus« beendet, bilden die Jugendlichen<br />

Zweiergruppen, in denen sie ein Rätsel lösen sollen. Als Lösung soll der<br />

Schlüssels<strong>at</strong>z aus dem Johannes-Evangelium: »Wer mich sieht, sieht den, der mich<br />

gesandt h<strong>at</strong>.« (Joh 12,45), entstehen. Ist das Rätsel gelöst, kann ein kurzes<br />

Gespräch darüber st<strong>at</strong>tfinden, was mit diesem S<strong>at</strong>z gemeint sei. - Wir wissen viel<br />

von <strong>Gott</strong> durch das, was und wie Jesus gelebt h<strong>at</strong>.<br />

Auf Grund dieses Schlüssels<strong>at</strong>zes soll die Gruppe gemeinsam die rechte Spalte des<br />

Plak<strong>at</strong>es unter der Überschrift »Typisch <strong>Gott</strong>« beschriften. D.h. die Gruppe geht<br />

Punkt für Punkt auf der Jesus-Seite durch und überlegt, ob und wie das auf <strong>Gott</strong><br />

zutrifft. Bei manchen Punkten kann es zu einer Diskussion kommen, ob denn das<br />

wirklich so sei.<br />

Wenn noch Zeit bleibt und die Jugendlichen noch Energie haben, können sie in<br />

jenen Kleingruppen, die schon beim Rätsel zusammen waren, versuchen, die<br />

Aussage von Joh 12,45 ins Bild zu bringen. Anschließend werden die Bilder<br />

vorgestellt und erklärt.<br />

Hinweis:<br />

Diese Methode funktioniert besonders gut bei Aussagen über Eigenschaften Jesu oder häufigen<br />

Handlungen (z.B.: »Jesus verzeiht - Der V<strong>at</strong>er verzeiht«), nicht aber z.B. bei »Jesus wird<br />

gekreuzigt« oder »Jesus ist auferstanden.« Bei solchen Aussagen wäre folgende Bündelung<br />

möglich: Die Kreuzigung Jesu ist sowohl Ausdruck der Hingabe Jesu als auch der Hingabe<br />

<strong>Gott</strong>es. Die Auferstehung Jesu ist Ausdruck des Willens beider, die Macht des Todes zu brechen.<br />

M<strong>at</strong>erial:<br />

� Bibeln<br />

� Papier<br />

� Plak<strong>at</strong><br />

� Schreibzeug<br />

� Plak<strong>at</strong>stifte<br />

� Rätsel »Jesus auf die Finger schauen« (siehe Vorlagen)<br />

� Malfarben oder Filzstifte<br />

76


221<br />

<strong>Gott</strong> als Polizist und Aufpasser:<br />

Er stellt Ge- und Verbote auf, überwacht<br />

deren Einhaltung und bestraft Vergehen<br />

bzw. belohnt gutes Verhalten.<br />

<strong>Gott</strong> als Feuerwehr:<br />

Ihn ruft man an, wenn's einmal brennt;<br />

wenn man Hilfe braucht, sonst ist er eher<br />

uninteressant. - »Not lehrt beten.«<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien


222<br />

<strong>Gott</strong> als Autom<strong>at</strong>:<br />

Gegen entsprechende Gegenleistungen<br />

kann ich von ihm alles verlangen. Für den<br />

Messbesuch springt für mich schon eine<br />

bessere Note bei der Schularbeit heraus.<br />

Der liebe Herrgott:<br />

Er wird in Heurigenliedern besungen und<br />

ist im Grunde genommen ein ganz<br />

umgänglicher, kumpelhafter Kerl.<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien


223<br />

<strong>Gott</strong> als alter Mann auf der Wolke:<br />

Milde schaut er von oben auf uns herab.<br />

Eigentlich ist er schon ziemlich alt und<br />

daher von gestern – er ist nicht mehr<br />

zeitgemäß, höchstens etwas für Kinder.<br />

<strong>Gott</strong> als Aufputz:<br />

Eigentlich spielt er im Leben kaum eine<br />

Rolle, bei Taufen, Firmungen, Hochzeiten<br />

und anderen Feiern darf er aber nicht<br />

fehlen.<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien


224<br />

<strong>Gott</strong> als absoluter Befehlshaber:<br />

Die Welt ist schlecht, die Menschen vom<br />

Glauben abgefallen. <strong>Gott</strong> sagt uns, wo's<br />

lang geht. Im Namen <strong>Gott</strong>es müssen wir<br />

die Welt bekehren und oft auch richtig<br />

dreinschlagen.<br />

<strong>Gott</strong> als irgendetwas Höheres:<br />

<strong>Gott</strong> ist Energie oder die Erklärung für<br />

Dinge, die wir n<strong>at</strong>urwissenschaftlich nicht<br />

erklären können… Schließlich muss es ja<br />

irgendwas Höheres geben.<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien


225<br />

<strong>Gott</strong> als Superheld:<br />

<strong>Gott</strong> kann alles, er weiß alles und sieht<br />

alles. Außerdem ist alles von ihm<br />

vorherbestimmt. Wir sind eigentlich nur<br />

seine Marionetten.<br />

Feuer & Flamme Werkmappe für Firmbegleiter/innen<br />

Ein Behelf der K<strong>at</strong>holischen Jugend Wien


226<br />

Denn so spricht <strong>Gott</strong>, der Herr: Jetzt will ich meine<br />

Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern.<br />

Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an<br />

dem Tag, an dem er mitten unter den Schafen ist, die<br />

sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine<br />

Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie<br />

sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben.<br />

(Ez 34,11f.)<br />

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin<br />

der Herr.<br />

(Lev 19,18)<br />

Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich<br />

<strong>zum</strong> Retter geworden. Er ist mein <strong>Gott</strong>, ihn will ich<br />

preisen; den <strong>Gott</strong> meines V<strong>at</strong>ers will ich rühmen.<br />

(Ex 15,2)<br />

Da antwortete <strong>Gott</strong> dem Mose: Ich bin der »Ich-binda«.<br />

(Ex 3,14)<br />

Kärtchen - Biblisches Reden von <strong>Gott</strong><br />

An <strong>Gott</strong> glauben


227<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein <strong>Gott</strong>, wie groß<br />

bist du! Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet. Herr,<br />

wie zahlreich sind deine Werke! Mit Weisheit hast du sie<br />

alle gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.<br />

(Ps 104,1.24)<br />

Die Toren sagen in ihrem Herzen: »Es gibt keinen<br />

<strong>Gott</strong>.« Sie handeln verwerflich und schnöde; da ist<br />

keiner, der Gutes tut.<br />

(Ps 14,1)<br />

Höre, Israel! Jahwe, unser <strong>Gott</strong>, Jahwe ist einzig. Darum<br />

sollst du den Herrn, deinen <strong>Gott</strong>, lieben mit ganzem<br />

Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.<br />

(Dtn 6,4f.)<br />

Mein <strong>Gott</strong>, mein Fels, bei dem ich mich berge, mein<br />

Schild und sicheres Heil, meine Feste, meine Zuflucht,<br />

mein Helfer, der mich vor der Gewaltt<strong>at</strong> rettet.<br />

(2 Sam 22,3)<br />

Kärtchen - Biblisches Reden von <strong>Gott</strong><br />

An <strong>Gott</strong> glauben


228<br />

Ein V<strong>at</strong>er der Waisen, ein Anwalt der Witwen ist <strong>Gott</strong> in<br />

seiner heiligen Wohnung.<br />

(Ps 68,6)<br />

Ehe die Berge geboren wurden, die Erde entstand und<br />

das Weltall, bist du, o <strong>Gott</strong>, von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />

(Ps 90,2)<br />

Mein <strong>Gott</strong>, mein <strong>Gott</strong>, warum hast du mich verlassen,<br />

bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage?<br />

Mein <strong>Gott</strong>, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine<br />

Antwort; ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe.<br />

(Ps 22,2f.)<br />

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt<br />

mich lagern auf grünen Auen und führt mich <strong>zum</strong><br />

Ruhepl<strong>at</strong>z am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet<br />

mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. Muss ich<br />

auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein<br />

Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab<br />

geben mir Zuversicht.<br />

(Ps 23,1-4)<br />

Kärtchen - Biblisches Reden von <strong>Gott</strong><br />

An <strong>Gott</strong> glauben


229<br />

Wie ein Vogel mit ausgebreiteten Flügeln wird der Herr<br />

der Heere Jerusalem schützen, es beschirmen und<br />

befreien, verschonen und retten.<br />

(Jes 31,5)<br />

Bei Tag wird nicht mehr die Sonne dein Licht sein, und<br />

um die Nacht zu erhellen, scheint dir nicht mehr der<br />

Mond, sondern der Herr ist dein ewiges Licht, dein <strong>Gott</strong><br />

dein strahlender Glanz.<br />

(Jes 60,19)<br />

Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König. Den<br />

Erdkreis h<strong>at</strong> er gegründet, sodass er nicht wankt. Er<br />

richtet die N<strong>at</strong>ionen so, wie es recht ist. Der Himmel<br />

freue sich, die Erde frohlocke, es brause das Meer und<br />

alles, was es erfüllt. Es jauchze die Flur und was auf ihr<br />

wächst. Jubeln sollen alle Bäume des Waldes vor dem<br />

Herrn, wenn er kommt, wenn er kommt, um die Erde zu<br />

richten. Er richtet den Erdkreis gerecht und die N<strong>at</strong>ionen<br />

nach seiner Treue.<br />

(Ps 96,10-13)<br />

Du hast mich getröstet. Ja, <strong>Gott</strong> ist meine Rettung; ihm<br />

will ich vertrauen und niemals verzagen. Denn meine<br />

Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich <strong>zum</strong><br />

Retter geworden.<br />

(Jes 12,1b-2)<br />

Kärtchen - Biblisches Reden von <strong>Gott</strong><br />

An <strong>Gott</strong> glauben


230<br />

<strong>Gott</strong> ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in<br />

<strong>Gott</strong> und <strong>Gott</strong> bleibt in ihm.<br />

(1 Joh 4,16b)<br />

Seht, die Wohnung <strong>Gott</strong>es unter den Menschen! Er wird<br />

in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein;<br />

und er, <strong>Gott</strong>, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen<br />

von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr<br />

sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was<br />

früher war, ist vergangen.<br />

(Offb 21,3f.)<br />

Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch;<br />

in Jerusalem findet ihr Trost.<br />

(Jes 66,13)<br />

Sie werden hinter Jahwe herziehen. Er brüllt wie ein<br />

Löwe, ja, er brüllt, dass die Söhne vom Westmeer<br />

zitternd herbeikommen.<br />

(Hos 11,10)<br />

Kärtchen - Biblisches Reden von <strong>Gott</strong><br />

An <strong>Gott</strong> glauben


Ich glaube an <strong>Gott</strong>,<br />

den V<strong>at</strong>er, den Allmächtigen,<br />

den Schöpfer des Himmels und der Erde,<br />

und an Jesus Christus,<br />

seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,<br />

empfangen durch den Heiligen Geist,<br />

geboren von der Jungfrau Maria,<br />

gelitten unter Pontius Pil<strong>at</strong>us, gekreuzigt,<br />

gestorben und begraben,<br />

hinabgestiegen in das Reich des Todes,<br />

am dritten Tag auferstanden von den Toten,<br />

aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten<br />

<strong>Gott</strong>es, des allmächtigen V<strong>at</strong>ers;<br />

von dort wird er kommen zu richten die Lebenden<br />

und die Toten.<br />

Ich glaube an den Heiligen Geist,<br />

die heilige k<strong>at</strong>holische Kirche,<br />

Gemeinschaft der Heiligen,<br />

Vergebung der Sünden,<br />

Auferstehung der Toten<br />

und das ewige Leben.<br />

An <strong>Gott</strong> glauben<br />

Glaubensbekenntnis - Raster<br />

�glaube ich sicher glaube ich nicht�<br />

231


ICH GLAUBE AN GOTT:<br />

An <strong>Gott</strong> glauben<br />

Nicht an etwas, sondern an jemanden – an <strong>Gott</strong> – glauben wir! Er<br />

wird in konkreten Situ<strong>at</strong>ionen, im persönlichen Leben erfahren. Das<br />

muss nicht spektakulär sein, sondern geschieht vor allem im<br />

Kleinen, wobei man es oft gar nicht mitbekommt. Erst im<br />

Nachhinein kann man solche Erfahrungen als <strong>Gott</strong>eserfahrungen<br />

deuten. Glauben heißt vertrauen. »Ich glaube an <strong>Gott</strong>« bedeutet:<br />

»Ich vertraue mich <strong>Gott</strong> an.«<br />

DEN VATER:<br />

»V<strong>at</strong>er« bezieht sich auf uns Menschen. - <strong>Gott</strong> steht zu den<br />

Menschen in einer Beziehung wie ein liebender V<strong>at</strong>er zu seinen<br />

Kindern. »V<strong>at</strong>er« bezieht sich auch auf Jesus Christus: Jesu<br />

Beziehung zu <strong>Gott</strong> war so eng und einmalig, dass er zu <strong>Gott</strong><br />

»Abba« (Papa) sagen konnte.<br />

DEN ALLMÄCHTIGEN:<br />

DEN SCHÖPFER DES HIMMELS UND DER ERDE:<br />

Erklärungen <strong>zum</strong> Glaubensbekenntnis<br />

»Allmächtig« ist ein philosophischer Ausdruck. Es heißt<br />

nicht, dass <strong>Gott</strong> ein Superman ist. <strong>Gott</strong>es Macht kommt<br />

oft im Unscheinbaren, scheinbar Belanglosen,<br />

Alltäglichen… <strong>zum</strong> Ausdruck (vgl. die Geburt Jesu in<br />

ärmlichen Verhältnissen, in einem abgeschiedenen Stall).<br />

»Schöpfer« bzw. dass <strong>Gott</strong> alles geschaffen h<strong>at</strong>, heißt, dass alles durch ihn da ist. Das ist keine<br />

Konkurrenz zu n<strong>at</strong>urwissenschaftlich Theorien (z.B. Evolutionstheorie…). Mit <strong>Gott</strong> sollen keine<br />

Lücken erklärt werden, die von der Wissenschaft (noch) nicht erklärt werden können. <strong>Gott</strong> als<br />

Schöpfer ist eine biblische Erfahrung. Wer sich von den kleinen und großen Wundern der N<strong>at</strong>ur<br />

ansprechen lässt, hört darin <strong>Gott</strong>es Stimme.<br />

UND AN JESUS CHRISTUS, SEINEN EINGEBORENEN SOHN, UNSERN HERRN:<br />

»Sohn <strong>Gott</strong>es« ist ein Ausdruck, der im Judentum für fromme Menschen<br />

verwendet wurde. Bei Jesus bekommt diese Bezeichnung noch einmal<br />

eine besondere Färbung. In ihm haben die Menschen <strong>Gott</strong> selbst erfahren<br />

– in seinen Worten und T<strong>at</strong>en, in seiner ganzen Person. So einmalig, dass<br />

das nicht wiederholbar oder überbietbar ist. So einmalig, dass wir zu<br />

Jesus Christus »Herr« und »<strong>Gott</strong>« sagen können.<br />

EMPFANGEN DURCH DEN HEILIGEN GEIST:<br />

Jesu Geburt war ein »Segen« für die Menschen –<br />

<strong>zum</strong>indest können wir das heute so sagen. Jesu<br />

Leben war also auf besondere Weise von <strong>Gott</strong>,<br />

vom Heiligen Geist erfüllt – von Anfang an.<br />

GEBOREN VON DER JUNGFRAU MARIA:<br />

GELITTEN UNTER PONTIUS PILATUS, GEKREUZIGT, GESTORBEN UND BEGRABEN:<br />

Er h<strong>at</strong> wie jeder Mensch Freud und Leid erfahren. Er h<strong>at</strong> uns kein The<strong>at</strong>er<br />

vorgespielt bzw. nur so getan als ob. Das Sterben war für ihn genauso<br />

Furcht besetzt wie für jeden anderen Menschen. Er ist t<strong>at</strong>sächlich<br />

gestorben und wurde begraben – wie jeder andere Mensch auch. Er war<br />

ganz Mensch.<br />

HINABGESTIEGEN IN DAS REICH DES TODES:<br />

Die Menschen sind in Jesus von Nazareth <strong>Gott</strong> selbst<br />

begegnet. Und trotzdem war Jesus kein Übermensch oder<br />

sagenhafter Halbgott. Er wurde wie jeder andere Mensch<br />

geboren. Er war ganz Mensch.<br />

Hier geht es nicht im eine Aussage über ein Totenreich, sondern es ist ein sehr<br />

bildhafter Ausdruck dafür, dass Jesus t<strong>at</strong>sächlich tot war. Er war nicht scheintot<br />

oder h<strong>at</strong> nur so getan, sondern er war wirklich tot. Im Bild gesprochen: Er war<br />

dort, wo alle toten Menschen sind. Er war tot wie alle toten Menschen.<br />

232


AUFGEFAHREN IN DEN HIMMEL; ER SITZT ZUR<br />

RECHTEN GOTTES, DES ALLMÄCHTIGEN VATERS:<br />

ICH GLAUBE AN DEN HEILIGEN GEIST:<br />

DIE HEILIGE KATHOLISCHE KIRCHE:<br />

An <strong>Gott</strong> glauben<br />

Der Geist <strong>Gott</strong>es ist sein Leben spendender Atem, das, was uns bewegt. Der Geist<br />

<strong>Gott</strong>es kann wie ein Sturm für uns sein oder wie ein fast unscheinbares Säuseln.<br />

Der Heilige Geist weht, wo er will. Wir können ihn nicht festhalten. Wir bemerken<br />

ihn, indem wir seine Wirkungen sehen.<br />

GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN:<br />

Erklärungen <strong>zum</strong> Glaubensbekenntnis<br />

AM DRITTEN TAG AUFERSTANDEN VON DEN TOTEN:<br />

Wir können über das »Wie« der Auferstehung nichts sagen.<br />

Die Bibel sagt nichts darüber, denn das entzieht sich<br />

unserer menschlichen Erfahrung. Aber was sehr wohl eine<br />

konkrete Erfahrung ist, von der die Bibel spricht: Am dritten<br />

Tag erscheint der auferstandene Jesus seinen<br />

Freuden/innen. Sie haben ihn nicht gleich erkannt. Aber als<br />

sie ihn erkannt haben, h<strong>at</strong> das ihr Leben radikal verändert.<br />

Auch das ist wieder ein bildhafter Ausdruck dafür,<br />

dass Jesus nicht tot ist. Er ist auferstanden und<br />

lebt bei <strong>Gott</strong> – wie auch immer wir uns das<br />

vorstellen.<br />

VON DORT WIRD ER KOMMEN ZU RICHTEN DIE LEBENDEN UND DIE TOTEN:<br />

Als Christ/innen glauben wir, dass das, was mit Jesus begonnen h<strong>at</strong>, eine Zukunft h<strong>at</strong>;<br />

dass das »Reich <strong>Gott</strong>es« in Zukunft endgültig kommen wird. Das Wie bleibt dabei offen.<br />

Dazu finden wir in der Bibel einige Stellen, die versuchen, das mit verschiedenen Bildern<br />

auszudrücken.<br />

Damit ist keine bestimmte Konfession gemeint. Die Kirche ist zur Heiligkeit<br />

berufen, auch wenn sie sich manchmal gar nicht danach benimmt. Heilig zu<br />

sein ist weder ein Privileg, noch bedeutet es, irgendwie verklärt durch die Lüfte<br />

zu schweben. Die Kirche h<strong>at</strong> den Auftrag, etwas vom Reich <strong>Gott</strong>es unter den<br />

Menschen aufscheinen zu lassen. – Sie soll Heil bringen und selbst heil sein.<br />

K<strong>at</strong>holisch bedeutet, dass die Kirche mit diesem Auftrag zu allen Menschen<br />

gesandt ist. - Unabhängig von Volkszugehörigkeit, Hautfarbe, politischer<br />

Einstellung, Geschlecht…. »K<strong>at</strong>holisch« heißt »allumfassend«.<br />

Auch sie gehören zur Kirche. Die Kirche besteht nicht nur aus den sichtbaren<br />

Steinen und Menschen, sondern auch aus denjenigen, die bereits gelebt haben. Als<br />

Getaufte (und Gefirmte) sind wir alle zur Heiligkeit berufen, sind wir alle Heilige.<br />

VERGEBUNG DER SÜNDEN:<br />

An den <strong>Gott</strong> zu glauben, den Jesus Christus verkündet, bedeutet an<br />

einen <strong>Gott</strong> zu glauben, der nicht nachtragend ist, sondern der dem<br />

Menschen ermöglicht, seinen Weg zu korrigieren. Voraussetzung ist<br />

allerdings, dass der Mensch das will.<br />

AUFERSTEHUNG DER TOTEN UND DAS EWIGE LEBEN:<br />

Der Glaube an die Auferstehung ist ein wesentliches Element des christlichen Glaubens. Es<br />

geht dabei nicht um die Wiederbelebung eines/einer Toten oder das Auswandern der<br />

Seele oder das Engerl mit Harfe auf der Wolke. Auferstehung heißt: Mit dem Tod ist nicht<br />

alles aus. Es ist nicht egal und es ist nicht vorbei, was und wer wir im Leben gewesen sind<br />

und was wir getan haben. All das gehört zu uns und zu unserer Identität, all das macht<br />

uns aus. Diese Identität und Einmaligkeit eines/einer jeden von uns geht mit dem Tod<br />

und der Auferstehung nicht verloren.<br />

233


An <strong>Gott</strong> glauben<br />

Warum frage ich nach <strong>Gott</strong>?<br />

WAS VERBINDE ICH AM STÄRKSTEN ODER AM MEISTEN MIT DEM WORT »GOTT«?<br />

O Schöpfer O Weltenlenker<br />

O Lebensprinzip O Lebensspender<br />

O Urkraft O Grund-Ursache<br />

O Höchstes Wesen O V<strong>at</strong>er<br />

O Übermensch O Geist<br />

O Wahrheit O Richter<br />

O Idee O Nichts<br />

O Herr O Alter Mann<br />

O Kosmischer Nullpunkt O …………………………<br />

WOHER KOMMEN MEINE »BILDER« UND VORSTELLUNGEN?<br />

O Kindheit O Film<br />

O Religionsunterricht O Gespräche<br />

O Lektüre O Begegnungen<br />

O <strong>Gott</strong>esdienst O Erlebnis<br />

O Veranstaltungen O …………………………<br />

O Erziehung O …………………………<br />

HAT GOTT FÜR MICH GEGENWART, D.H. WO IST ER/SIE ANWESEND?<br />

O Im Himmel O In der Welt<br />

O In mir O In allen Menschen<br />

O In der Begegnung O Im Universum<br />

O Irgendwo O In der N<strong>at</strong>ur<br />

O In der Stille O In der Tiefe<br />

O In der Höhe O Im Herzen<br />

O In der Seele O In der Geschichte<br />

O In den Ereignissen O Im Wort<br />

O In der Verkündigung O In der T<strong>at</strong><br />

O Im Sakrament O Im Gebet<br />

O In der Bibel O In der Zukunft<br />

O Im Denken O Im Leben überhaupt<br />

WELCHE EIGENSCHAFTEN VERBINDE ICH HAUPTSÄCHLICH MIT GOTT?<br />

O Güte O Größe<br />

O Menschlichkeit O Zärtlichkeit<br />

O Ferne O Freiheit<br />

O Allmacht O Herrlichkeit<br />

O Liebe O Eifersucht<br />

O Nähe O Frieden<br />

O Zorn O Heiligkeit<br />

O Gerechtigkeit O Ungerechtigkeit<br />

O Wunderbarkeit O Macht<br />

O ………………………… O …………………………<br />

234


WOHER BEZIEHE ICH DIESE GRUNDLAGEN?<br />

An <strong>Gott</strong> glauben<br />

Warum frage ich nach <strong>Gott</strong>?<br />

O Auswendig gelernt O Mühsam erarbeitet<br />

O Zufällig gehört O Angelesen<br />

O Durch Auseinandersetzung O Aus Zweifel geboren<br />

O Religionsunterricht O In Erfahrung gewachsen<br />

O Durch Gemeinschaft O Plötzliche Erkenntnis<br />

O ………………………… O …………………………<br />

GOTT STELLE ICH MIR SO VOR:<br />

WENN ICH VON GOTT REDE, DANN MEINE ICH…<br />

235


<strong>Gott</strong> mutet den Menschen viel zu,<br />

weil er ihnen viel zutraut.<br />

Der Mensch ist selbst für sein Glück<br />

verantwortlich.<br />

Das Leid fordert unsere seelischen<br />

und geistigen Kräfte heraus.<br />

Persönliche Betroffenheit ist bei<br />

dem, was alles in der Welt passiert,<br />

nicht mehr möglich.<br />

Jede schwierige Situ<strong>at</strong>ion ist auch<br />

eine Chance, um stärker zu<br />

werden.<br />

Es interessiert mich, ob es einen<br />

<strong>Gott</strong> gibt.<br />

An <strong>Gott</strong> glauben<br />

Meinungskärtchen - Glaube<br />

<strong>Gott</strong> h<strong>at</strong> mit dem Leid auf dieser<br />

Welt gar nichts zu tun.<br />

Durch die Erfahrung des Leidens<br />

kann der Mensch reifen.<br />

Leid macht ängstlich, wütend und<br />

traurig.<br />

Leidvolle Erfahrungen kosten Kraft<br />

und Energie.<br />

Ich glaube an <strong>Gott</strong>.<br />

Ich habe Angst vor <strong>Gott</strong>.<br />

236


Ich bete zu <strong>Gott</strong>.<br />

Ich habe mich von <strong>Gott</strong> schon im<br />

Stich gelassen gefühlt.<br />

Es ist für mich wichtig, dass mein/e<br />

Freund/in an <strong>Gott</strong> glaubt.<br />

Mein Leben wäre ohne den Glauben<br />

an <strong>Gott</strong> anders.<br />

Mein Glaube beeinflusst mein<br />

Verhalten.<br />

Ich mache mir ein bestimmtes Bild<br />

von <strong>Gott</strong>.<br />

An <strong>Gott</strong> glauben<br />

Meinungskärtchen - Glaube<br />

Ich habe mich <strong>Gott</strong> schon einmal<br />

besonders nahe gefühlt.<br />

Es gibt Situ<strong>at</strong>ionen, da spüre ich,<br />

dass es <strong>Gott</strong> gibt.<br />

Es gibt Situ<strong>at</strong>ionen, da zweifle ich,<br />

ob es <strong>Gott</strong> überhaupt gibt.<br />

Ich möchte <strong>Gott</strong> gerne einmal<br />

etwas ganz Bestimmtes sagen.<br />

Ich spreche mit Freunden/innen<br />

über meinen Glauben.<br />

Der Glaube an <strong>Gott</strong> hilft mir im<br />

Leben.<br />

237


Es gibt jemanden, dessen<br />

<strong>Gott</strong>esglaube mich stark<br />

beeindruckt (h<strong>at</strong>).<br />

<strong>Gott</strong> belohnt die Guten und straft<br />

die Bösen.<br />

<strong>Gott</strong> erfüllt meine Wünsche, wenn<br />

ich nach seinen Geboten lebe.<br />

In einer modernen Welt brauchen<br />

wir keinen <strong>Gott</strong> mehr.<br />

An <strong>Gott</strong> glauben<br />

Meinungskärtchen - Glaube<br />

Glaube kann Berge versetzen.<br />

Wenn es mir schlecht geht, dann<br />

bete ich zu <strong>Gott</strong>.<br />

<strong>Gott</strong> lenkt unser Denken und<br />

unsere Handlungen.<br />

<strong>Gott</strong> ist überall anzutreffen.<br />

238


Methoden<br />

Findet die einzelnen Wörter heraus, die einen bestimmten S<strong>at</strong>z ergeben.<br />

1.) Englisch: WHO = Deutsch: ..............................<br />

2.) HIMC = ..............................<br />

3.) F = 16<br />

4.) = 3. Wort<br />

5.)<br />

6.)<br />

7.) = 2. Wort<br />

8.)<br />

9.) B = 4<br />

s<br />

n<br />

. . . . .<br />

3 19 15 18 4<br />

2 3 4<br />

t<br />

d<br />

a<br />

e<br />

1 2<br />

. . .<br />

10 3 22<br />

Lösung: 1=WER, 2=7=MICH, 3=4=SIEHT, 5=DEN, 6=DER, 8=GESANDT, 9=HAT<br />

g<br />

239

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