OFC-NEWS - Kickers Offenbach

Vereinsgeschichte von Fans für Fans
Schals, Kutten, Trikots,
Stadionmagazine ...
... so weit das Auge reicht nur Kickers Offenbach.
Wer einmal das Fan-Museum an
der Goethestraße in Offenbach besucht
hat, kommt so schnell aus dem Staunen
nicht mehr heraus. Kaum ein Fleckchen
Wand ist zu sehen, jeder Platz bis aufs
Letzte genutzt. Von den frühesten Kickers-
Tagen bis heute, es gibt fast aus jedem
Jahr etwas zu begutachten.
„Teilweise kommen wir schon an unsere
Grenzen. Wir sind räumlich begrenzt
und würden am liebsten noch viel mehr
zeigen“, berichtet Thorsten Franke, der
zusammen mit einem Team aus zehn
Personen für das Kickers-Fan-Museum
verantwortlich ist. Sie sammeln, tauschen,
archivieren alles, was sie in die Finger bekommen.
„Wir sind immer auf der Suche
nach etwas neuem und oftmals finden wir
auch Dinge, die selbst wir noch nie gesehen
haben“, erzählt der leidenschaftliche
Kickersfan weiter.
Erst vor kurzem klingelte in der Geschäftsstelle
der Offenbacher Kickers
das Telefon. Am Apparat: Susanne
Lückenrath, die dem Museum gerne
einen Kunstdruck des Stadions aus den
70ern überreichen möchte. Wenige Tage
später war das Treffen im Presseraum am
Stadion organisiert. Susanne Lückerath
erzählte die bewegende Geschichte und
überreichte Thorsten Franke das Bild.
„Solche Stories sind etwas ganz besonderes,
da freuen wir uns immer, wenn wir
so etwas bei uns ausstellen dürfen“, sagt
Franke danach. Den Kunstdruck, der das
Stadion mit vielen interessanten Details
abbildet, hatte der Mann von Susanne
Lückerath vor Jahren einmal erworben.
Das Bild von Künstler Dirk Ohlerich hing
KICKERS-FAN-MUSEUM
immer über dem Bett des langjährigen
Kickersfans und nach seinem Tod im Jahr
2001 erinnerte es Susanne Lückerath an
ihren Mann. „Nun soll es wieder einen
denkwürdigen Platz erhalten und noch
viele andere Anhänger erfreuen“, sagt sie
bei der Übergabe.
Geschichten, die nicht alltäglich sind,
aber doch immer mal wieder vorkommen.
So haben Fans über Jahre hinweg immer
wieder ihren Teil dazu beigetragen, dass
der Bestand an historischen Gegenständen
im Kickers-Fan-Museum
immer weiter zunahm.
Und auch heute ist kein
Ende in Sicht.
Die wohl verrücktesteGeschichte
verbirgt
sich hinter einem
Ball in der Vitrine.
Es handelt sich
dabei um den Endspielball
des Meisterschaftsfinals
von 1959, der
mit allen Unterschriften seinen
Weg ins Kickers-Museum gefunden hat. Da
erinnert sich auch Thorsten Franke gerne
zurück. „Irgendwann kamen wir mit einem
Mann in Kontakt, der einen alten Ball auf
dem Dachboden gefunden hatte. Als sich
OFC-NEWS
herausstellte, dass das der Original-Endspielball
mit den Unterschriften aller Spieler
war, sind wir beinahe durchgedreht“,
berichtet er mit einem Grinsen auf dem
Gesicht. „Alles was der Mann dafür wollte,
war eine Tasse - unglaublich oder?“
Und so lässt sich die Liste beliebig fortführen,
denn jedes ausgestellte Stück hat
seine Geschichte, die einem im Kickersmuseum
gerne erzählt wird. Der Besuch
lohnt sich also, nicht allein nur wegen
der Ausstellungsstücke, sondern erst recht
wegen den Geschichten, die sich dahinter
verbergen. Und Thorsten Franke und sein
Team machen das alles ehrenamtlich in
ihrer Freizeit. „Wir sind einfach Vollblutfans,
die ihren Verein lieben. Das ist nicht
nur Hobby, sondern auch Leidenschaft.
Ein besonderer Dank gilt dabei dem
Verein, der uns sehr viel unterstützt und
uns mit tollen Ausstellungsstücken versorgt
hat“, sagt Franke.
Wer das Kickers-Museum in der Goethestraße
einmal besuchen möchte, kann das
freitags (14 bis 17.30 Uhr), samstags (10
bis 13 Uhr) und sonntags (10 bis 13
Uhr) tun. „Länger können
wir nicht machen,
dann verpassen
wir ja die
Spiele“, lacht
Franke.
„Vielleicht
haben wir
ja im neuen
Stadion
ein bisschen
Raum zum
Ausstellen unsere
historischen Stücke“,
hofft er. Wenn es klappt,
ist vielleicht auch noch Platz da für noch
mehr Schals, noch mehr Kutten, noch
mehr Trikots und noch viel, viel mehr
Stadionmagazine.
Philipp Meurer
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