Musik im Internet
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Autor: Toni Scherrer<br />
Dozierende: Dr. Petra Schubert<br />
Publikationsdatum: Juni 2001<br />
Fachrichtungsarbeit Fachhochschule beider Basel (FHBB)<br />
Departement Wirtschaft<br />
http://it-management.fhbb.ch<br />
Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
<strong>Musik</strong> <strong>im</strong> <strong>Internet</strong>
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
Abstract<br />
Napster, MP3, P2P, Music on Demand, RIAA und Nachrichten über Gerichtsurteile<br />
begegnen uns fast täglich in den Medien. Doch was bedeuten diese Begriffe<br />
eigentlich, wieso sind sie ausgerechnet jetzt in aller Munde und was ist daran so<br />
wichtig oder gefährlich?<br />
Im Rahmen der vorliegenden Einzelarbeit konzentriert sich der Verfasser auf die<br />
grundlegenden Elemente der <strong>Musik</strong> <strong>im</strong> <strong>Internet</strong>, untersucht technische und<br />
ökonomische Aspekte und zeigt gleichzeitig an Beispielen auf, welche Angebote<br />
zurzeit auf dem Markt verfügbar sind. Der Autor erläutert die möglichen<br />
Veränderungen in den Strukturen der <strong>Musik</strong>branche vor dem Hintergrund der<br />
gesetzlichen Begebenheiten und der Kreativität, die mit dem noch jungen Medium<br />
<strong>Internet</strong> entstanden sind.<br />
Die theoretische Abhandlung wird jeweils mit aktuellen Beispielen aus der Praxis<br />
illustriert. Unterstützt werden die Aussagen mit verschiedenen internationalen<br />
Studien, die unter anderem die Ansicht des Autors begründen, dass die Idee hinter<br />
Napster trotz Gerichtsentscheiden nicht gestoppt werden kann.<br />
Zum Schluss wird ein Ausblick in die Zukunft gewagt, der mit persönlichen<br />
Kommentaren des Autors ergänzt wird.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 2/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
Vorwort<br />
Wohl keine alteingesessene Industrie ist von der <strong>Internet</strong>-Entwicklung so betroffen<br />
wie die <strong>Musik</strong>branche. Mit der Wahl des Themas „<strong>Musik</strong> <strong>im</strong> <strong>Internet</strong>“ für meine<br />
Fachrichtungsarbeit IT-Management/E-Business verband ich grosse Erwartungen, da<br />
ich mich auch neben dem Studium stark für dieses Gebiet interessiere.<br />
Ziel der Arbeit war es, einen groben Überblick über das Geschehen in der<br />
<strong>Musik</strong>branche <strong>im</strong> digitalen Zeitalter zu erhalten. Ich konzentrierte mich hauptsächlich<br />
auf die Bereiche Ökonomie, Technik, Recht und Services und vor allem auf das<br />
bekannteste Format: MP3. Natürlich konnte ich <strong>im</strong> Rahmen dieser Arbeit <strong>im</strong>mer nur<br />
einen kleinen Ausschnitt beleuchten und einige praktische Beispiele anführen. Leider<br />
musste ich einige Ausführungen wegen der Seitenbeschränkung wieder streichen.<br />
Auf andere Themen wie z.B. das <strong>Musik</strong>machen mit dem Computer oder speziellere<br />
Services wie Bestellung via SMS ab Radioprogramm u.a. konnte aus dem gleichen<br />
Grund gar nicht eingehen.<br />
Das Thema war für mich eine grosse Herausforderung. Besonders schwierig war und<br />
ist noch <strong>im</strong>mer der rechtliche Aspekt, da das Recht zurzeit der Praxis hinterherhinkt.<br />
Ich durfte am eigenen Leibe erfahren, dass der digitale Markt eine sehr schnelllebige<br />
Materie ist. So hat sich seit dem Beginn meiner Arbeit unhe<strong>im</strong>lich viel getan und es<br />
erscheinen täglich Artikel zu diesem Thema. Manchmal musste ich meine Arbeit<br />
wöchentlich anpassen und sogar umschreiben. Obwohl sich die <strong>Musik</strong>industrie in<br />
den 6 Monaten seit Beginn meiner Arbeit zumindest teilweise umwandelte, bleiben<br />
bis heute viele Fragen unbeantwortet. Im Gegenzug war das hohe Tempo der<br />
Veränderungen genau eines der Elemente die mich so faszinierten. Status Quo<br />
dieser Arbeit ist der 21. Mai 2001.<br />
Neben der Fachliteratur waren persönliche Gespräche mit Exponenten des<br />
<strong>Musik</strong>business sehr hilfreich. An dieser Stelle danke ich ganz herzlich allen<br />
Personen, die zum Gelingen dieser Arbeit einen Beitrag geleistet haben. Besonderer<br />
Dank geht an Dr. Petra Schubert, Dozentin an der Fachhochschule beider Basel, an<br />
die Rechtsabteilung der SUISA, an Andy Steinmann, BMG Schweiz, Daniel Eberle,<br />
EMI Schweiz, Andreas Konrad, CeDe.ch sowie an die Lektoren Tina Toggenburger<br />
und Patric Imark.<br />
<strong>Musik</strong> - Rund um die Uhr: Aus unserem Autoradio und unserer Stereoanlage, aus<br />
den Lautsprechern der Kaufhäuser, dem Discman und nun auch aus dem Computer.<br />
Werden wir in Zukunft 24 Std., überall auf der Welt unsere Lieblingsmusik hören<br />
können? Eine nicht abwegige Überlegung.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 3/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
Inhalt<br />
1 Geschichte der digitalen <strong>Musik</strong>speicherung ................................................... 5<br />
2 Technische Betrachtungsweise........................................................................ 7<br />
2.1 Formate ...................................................................................................................................... 7<br />
2.2 Download, Filesharing................................................................................................................ 8<br />
2.3 Software ................................................................................................................................... 10<br />
2.3.1 Der Kultplayer: Winamp................................................................................................... 10<br />
2.3.2 Die alles-in-einem-Lösung: MusicMatch Jukebox 6.0..................................................... 10<br />
2.4 Hardware .................................................................................................................................. 11<br />
3 Services .............................................................................................................12<br />
3.1 Die Sendung mit der Maus – Netz-Radios [Röttger 2000, S.143] ........................................... 12<br />
3.1.1 Streaming Radio .............................................................................................................. 12<br />
3.1.2 "Normale" Radiosender <strong>im</strong> Web...................................................................................... 13<br />
3.1.3 Selbst auf Sendung gehen .............................................................................................. 13<br />
3.2 Virtuelle <strong>Musik</strong>gemeinschaften / Communities ........................................................................ 14<br />
3.2.1 MP3.com.......................................................................................................................... 15<br />
3.2.2 Napster ............................................................................................................................ 16<br />
3.2.3 Audiogalaxy ..................................................................................................................... 17<br />
4 Ökonomische Betrachtungsweise...................................................................18<br />
4.1 Die Revolution? ........................................................................................................................ 18<br />
4.2 Was passiert eigentlich? .......................................................................................................... 20<br />
5 Rechtliche Betrachtungsweise ........................................................................21<br />
6 Ausblick in die Zukunft.....................................................................................23<br />
6.1 Technik ..................................................................................................................................... 23<br />
6.2 Services.................................................................................................................................... 24<br />
6.3 Ökonomie ................................................................................................................................. 25<br />
6.3.1 Die <strong>Musik</strong>industrie ........................................................................................................... 25<br />
6.3.2 Die Künstler ..................................................................................................................... 26<br />
6.3.3 Und die gute alte CD? ..................................................................................................... 27<br />
6.4 Recht ........................................................................................................................................ 28<br />
7 Anhang A: Glossar & Abkürzungen ................................................................29<br />
8 Anhang B: Abbildungsverzeichnis..................................................................31<br />
9 Anhang C: Tabellenverzeichnis .......................................................................32<br />
10 Anhang D: <strong>Internet</strong> Links..................................................................................33<br />
11 Anhang E: Literaturverzeichnis .......................................................................35<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 4/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
1 Geschichte der digitalen <strong>Musik</strong>speicherung<br />
Digitale Speicherung von Audio Daten ist erst seit der CD-Revolution möglich. Das<br />
1982/83 eingeführte Compact Disc Digital Audio System löste innerhalb weniger<br />
Jahre die bis dahin gebräuchliche analoge Schallplattentechnik ab, die sich über<br />
einen Zeitraum von fast 100 Jahren hatte etablieren können. Wichtig für die<br />
Durchsetzung des Systems war der gesättigte Schallplattenmarkt und die<br />
Ausgestaltung der CD zum Konsumgut. Gerade weil sich in der einfachen äußeren<br />
Benutzbarkeit des Systems die dahinterstehende technische Komplexität nicht<br />
spiegelt, gelang es, innerhalb des großen, bestehenden Marktes für<br />
Tonträgerprodukte die Schallplatte durch die CD zu substituieren. Gleichzeitig konnte<br />
die hoch entwickelte Mikroelektronik erstmals in großem Umfang ins individuelle<br />
Privatleben eindringen.<br />
Die <strong>Musik</strong>industrie erhielt durch das neue Medium einen erneuten Aufschwung, das<br />
<strong>Musik</strong>hören wurde bequemer und qualitativ besser. Die CD bestach und besticht vor<br />
allem durch die gute Soundqualität (kein Rauschen), ist sehr beschädigungsresistent<br />
und sehr bequem in der Handhabung (schneller Zugriff auf einzelne Titel). Trotzdem<br />
scheint so etwas wie das „Lebendige“, welches die Schallplatten scheinbar<br />
besassen, verloren gegangen zu sein. Dies ist vielleicht ein Grund, weshalb die<br />
jüngsten Entwicklungen in Richtung <strong>Musik</strong>erlebnis und Raumklang, wie z.B. die<br />
Super Audio CD oder DVD Audio, gehen.<br />
Gleichzeitig entstand eine gegenläufige Bewegung mit geringerer Soundqualität: Mit<br />
der Entwicklung, Audio Dateien kompr<strong>im</strong>ieren zu können, wurde die Verbreitung und<br />
der Austausch von <strong>Musik</strong>stücken via <strong>Internet</strong> ermöglicht. Das MP3 Format avancierte<br />
Ende der Neunziger Jahre zum Quasi-Standard für digitalisierte <strong>Musik</strong> auf dem Netz.<br />
Tabelle 1-1: Milestones der digitalen Speicherung<br />
1982/8<br />
3<br />
Philips und Sony führen die CD (Compact Disc Digital Audio System) ein, welche sich<br />
innert kürzester Zeit zum Industriestandard entwickelt.<br />
1990 Sony und Philips produzieren den Standard für die beschreibbare CD-Rom (CD-R) und<br />
eröffnen neue Möglichkeiten <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kopierbereich.<br />
1992 Sony beginnt mit dem Verkauf der MiniDisc. Eine Disc, welche physisch kleiner ist als die<br />
herkömmliche CD und dabei gleich viel Speicherplatz aufweist, da die Kompression<br />
grösser ist. Die MD soll die CD und Kassette ersetzen - was ihr aber nicht gelingt.<br />
1995 Das DVD-Video und DVD-Rom werden vorgestellt. Die DVD unterscheidet sich äusserlich<br />
kaum von einer herkömmlichen CD, ist aber zweiseitig bespielbar, fasst 7.5 mal die Daten<br />
einer CD und hat eine durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit, die ca. 3 mal so<br />
hoch ist. Die DVD ist prädestiniert für Filme, da pro Seite 133 Min. gezeigt werden können,<br />
dies mit 8 wählbaren Sprachen und 32 verschiedenensprachigen Untertiteln.<br />
1996 Das seit 1987 vom Frauenhofer Institut entwickelte MP3 Format wird von den ersten<br />
Surfern fürs <strong>Internet</strong> entdeckt.<br />
1997 MP3.com wird von Michael Robertson gegründet, anfänglich mit 3,000 <strong>Musik</strong>stücken zum<br />
freien Download. Innerhalb eines Jahres wird sie mit drei Millionen Besuchen monatlich zur<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 5/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
meistbesuchten <strong>Musik</strong>-Site auf dem <strong>Internet</strong>.<br />
1999 Shawn Fanning veröffentlicht die Betaversion eines <strong>Musik</strong>tauschprogramms namens<br />
„Napster“. Der Rest ist Geschichte ...<br />
MP3 löst den Begriff „Sex“ als meistgesuchtes Wort auf den <strong>Internet</strong>-Suchmaschinen<br />
Yahoo, Altavista u.a. ab. Unter der Suchmaschine Google.com findet man derzeit allein<br />
unter dem Stichwort MP3 13‘800‘000 Web-Sites (Stand 1.5.2001).<br />
2000 Sony, Philips und Co. versuchen mit neuen Formaten wie SACD (Super-Audio-CD) und<br />
DVD-Audio, welche vor allem auf ein neues Raumklanggefühl setzen, dem Highend Markt<br />
neuen Aufschwung zu verleihen.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 6/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
2 Technische Betrachtungsweise<br />
Durch die Kompr<strong>im</strong>ierung der Audio-Daten wurde der Austausch übers <strong>Internet</strong> erst<br />
zu vernünftigen Download-Zeiten möglich. Mittlerweile gibt es unzählige Formate, in<br />
den verschiedensten Qualitäten, mit oder ohne Kopierschutz etc. MP3 als ältestes,<br />
wenn auch nicht bestes Format hat sich zum Standard der Stunde entwickelt.<br />
Applikationen, mit denen Audiodaten durch Computer in MP3-<br />
Daten kodiert werden können, werden als MP3-Encoder<br />
bezeichnet. Als Weiterentwicklung der Encoder folgten später<br />
die sogenannten CD-Ripper, mit denen automatisch ganze<br />
<strong>Musik</strong>-CDs in MP3-Dateien umgewandelt werden können (oft<br />
nennt man dies auch Grabben). Um die digital gespeicherte<br />
<strong>Musik</strong> auch wiedergeben zu können, benötigt man die passende<br />
Abspiel-Software, den sogenannten Player oder/und die passende<br />
Hardware. Die Entwicklung ist derart rasant, dass fast täglich neue<br />
Produkte auf den Markt kommen und er dadurch sehr schwer<br />
überblickbar geworden ist. Fakt ist, dass fast alle Player die meisten<br />
Formate lesen oder mit einem Plug-in auf den aktuellsten Standard<br />
gebracht werden können.<br />
2.1 Formate<br />
Abbildung 2-1:<br />
1 Minute of<br />
Music = 1 MB<br />
of Memory<br />
Tabelle 2-1: <strong>Musik</strong>formate, eigene Tabelle<br />
Wave Ein Wave-File ist das ursprüngliche Microsoft Standard File-Format für die<br />
Speicherung von Audio Daten. Wave Files haben die Dateinamen-Erweiterung<br />
".WAV". In PC’s wird hauptsächlich dieses Dateiformat verwendet, da es ein<br />
international anerkannter Standart von Microsoft ist. So sind auch die<br />
verschiedenen Windows Systemklänge <strong>im</strong> Wave Files. Um herkömmliche<br />
<strong>Musik</strong>-CDs zu brennen, wird noch <strong>im</strong>mer das Wave-Format benötigt, welches<br />
aber sehr viel Speicherplatz belegt.<br />
MP3 MP3 ist heute definitiv das meistverwendete Audioformat und steht für Moving<br />
Picture Expert Group Audio Layer 3. Es wurde Mitte der Neunziger vom<br />
Frauenhofer Institut entwickelt, um <strong>Musik</strong> digital speichern und verbreiten zu<br />
können. Das Institut untersuchte die Amplituden der Tonfrequenzen <strong>im</strong><br />
Vergleich zu den Frequenzen, die das menschliche Ohr hört, und stellte<br />
erstaunlicherweise fest, dass nur ein Zwölftel der Daten zur Wiedergabe in fast<br />
gleicher Qualität benötigt werden. Dies ermöglichte ihnen, <strong>Musik</strong> für das<br />
menschliche Gehör opt<strong>im</strong>al zu kompr<strong>im</strong>ieren.<br />
Auf eine ganz normale CD passen max<strong>im</strong>al 74 Min. <strong>Musik</strong>. Ist sie ganz voll,<br />
sind das 650 Megabyte an Daten (entspricht ca. 220'000 mit Text gefüllten<br />
Schreibmaschinenseiten). Um die mit einem durchschnittlichen Modem aus<br />
dem Netz zu laden, bräuchte man ganze 43 Stunden. Bei MP3 Daten sind es<br />
dagegen „nur“ noch 3.5 Stunden.<br />
MPP<br />
Wird derzeit von den Erfindern des MP3-Formats entwickelt und soll das<br />
(Mult<strong>im</strong>edia<br />
Protection<br />
Protocol)<br />
Raubkopieren von Netzmusik in Zukunft unmöglich machen. Der Hörer braucht<br />
von nun an eine spezielle Abspielsoftware, die be<strong>im</strong> Anbieter mit<br />
Kundennummer registriert werden muss.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 7/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
Protocol)<br />
MS Audio 4.0 /<br />
WMA<br />
Auch Microsoft wird in Zukunft <strong>im</strong> Online-<strong>Musik</strong>geschäft mitmischen. Dazu<br />
bringt sie ein <strong>Musik</strong>format namens MS Audio 4.0 (Windows Media Player,<br />
normalerweise <strong>im</strong> Betriebssystem integriert) ins Web. Das Format soll eine<br />
starke Konkurrenz zum MP3-Format sein, da es die <strong>Musik</strong>dateien noch kleiner<br />
macht.<br />
RA/RAM Das RealAudio-Format ist ein weiterer Beitrag zur Mult<strong>im</strong>ediafähigkeit des<br />
<strong>Internet</strong>s. Die Firma RealNetworks hatte sich dabei zum Ziel gesetzt, Video<br />
oder Audio-Dateien schon während des Downloads (streaming audio/video) zu<br />
starten. Natürlich kann man die Dateien auch komplett herunterladen, damit<br />
man sie später Offline benutzen kann. Allerdings habe ich bei meinen<br />
Recherchen kein Programm finden können, mit dem man RA-Dateien<br />
entpacken und somit auf CD brennen kann. Auch <strong>im</strong> RA-Format kann man sehr<br />
kleine Dateien bekommen, dafür müssen aber meistens Einbussen hinsichtlich<br />
der Qualität in Kauf genommen werden.<br />
VCF Wurde von der Firma Yamaha entwickelt und hätte zu einem ernsthaften<br />
Konkurrent des MP3 werden können, da die Kompression und Qualität<br />
eindeutig besser sind. Durch das Fehlen von guter Software für das Abspielen<br />
verschwand das Format 1999 ziemlich von der Bildfläche.<br />
AAC Ähnlich wie MP3, in besserer Qualität und Kompression sowie mit einem<br />
Kopierschutz ausrüstbar, deshalb ist der Code auch nicht Open Source und<br />
nicht so verbreitet. Zudem gibt es verschiedene Formen von AAC, so dass<br />
diverse Player <strong>im</strong> Umlauf sind. Bekannteste Firma, welche AAC <strong>Musik</strong> mit<br />
Kopierschutz vertreibt: Liquid Audio.<br />
Midi Der Midi Standard ist eine Kombination von Hard- und Software und erlaubt,<br />
dass Computer, Synthesizer, Effekt- und andere MIDI-Geräte miteinander<br />
kommunizieren können. Die gespeicherten Daten enthalten Informationen über<br />
die Tonhöhe, -länge oder Veränderung . Dieses Dateien benötigen sehr wenig<br />
Speicherplatz, be<strong>im</strong> Benutzer muss aber ein <strong>Musik</strong>generator (z.B. Synthesizer)<br />
vorhanden sein und analoge Klänge können nicht digitalisiert werden.<br />
Ogg Vorbis Ogg Vorbis ist ein komplettes Open Source Audioformat, ähnlich zu MP3, aber<br />
der Code ist kostenlos (wer den MP3-Code benützt, muss dem Frauenhofer<br />
Institut Gebühren bezahlen), in besserer Audio-Qualität und Kompression. Das<br />
Format ist zurzeit noch nicht ausgereift.<br />
MOV (Qdesign2) Der neue Quick T<strong>im</strong>e Audio Code. Ist <strong>im</strong> neuen Movie Video Player integriert –<br />
besitzt aber eine noch sehr schlechte Sprachqualität.<br />
2.2 Download, Filesharing<br />
Woher kriegt man diese Audio Dateien, ohne sie zu stehlen? Erster Anlaufpunkt ist<br />
oft ein MP3-Server wie z.B. der bereits erwähnte MP3.com. Dort findet man viele<br />
Downloadmöglichkeiten, diese sind jedoch vor allem auf Newcomer beschränkt und<br />
deshalb auch kostenlos. Die Dateien werden von diesem Server jeweils sehr zentral<br />
verwaltet, d.h. die Künstler laden ihre Songs auf den Server und die Kunden<br />
downloaden sie direkt von dort.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 8/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
Es gibt mittlerweile unzählige Server und Sites, welche MP3 zum Download anbieten<br />
und dies in allen Facetten: Kostenlos, gebührenpflichtig, legal, illegal, privat,<br />
kommerziell usw. Gefunden werden können diese Files entweder durch gezieltes<br />
Suchen, Glück, eine der zahlreichen <strong>Musik</strong>suchmaschinen oder noch besser mit<br />
einer MP3-Metasuchmaschine wie Palavista oder TrackSeek.<br />
Als Weiterentwicklung hat die "Fussballbildertausch"-ähnliche Technologie, welche<br />
Napster einsetzt, die <strong>Musik</strong>gemeinde gespalten. Dabei wird die Unterscheidung<br />
zwischen Client und Server aufgehoben: das <strong>Internet</strong> verwandelt sich in ein verteiltes<br />
System. Der Server verwaltet nur noch die Index- und Mitgliederdaten. Wird ein<br />
best<strong>im</strong>mtes File gesucht, wird der Sucher direkt an die möglichen Zulieferer<br />
verwiesen. Dort kann der Suchende anschliessend direkt das gewünschte File<br />
herunterladen.<br />
Noch einen Schritt weiter geht die Peer-to-Peer (P2P) Technologie: Jeder Client wird<br />
auch zum Server und sogar die Indicies (Verzeichnisdaten) werden von Mitglied zu<br />
Mitglied weitergereicht, so dass die anonyme und effiziente Speicherung von<br />
Informationen ermöglicht wird. Natürlich wird ein solches Netz völlig unkontrollierbar<br />
und somit zur grösseren Gefahr der <strong>Musik</strong>industrie. Meine persönliche Meinung,<br />
dass der begonnene Prozess des kostenlosen <strong>Musik</strong>- bzw. Filmdownloads nicht<br />
mehr gestoppt werden kann, wird hier nur noch unterstrichen.<br />
Zentrale Kontrolle<br />
Zentraler Dienst<br />
(Hierarchie)<br />
A<br />
A<br />
Klassischer Vertrieb<br />
S<br />
Legende<br />
A - Anbieter<br />
S - Server<br />
K - Kunde<br />
Peer-to-Peer<br />
(Netzwerk)<br />
Abbildung 2-2: Peer-to-Peer Computing<br />
Quelle: Lechner/Schmid 2001<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
S<br />
MP3.com<br />
A<br />
A<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 9/37<br />
S<br />
Napster<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
K<br />
A<br />
Gnutella<br />
Einer der Vorläufer dieser Technologie ist Gnutella. Dahinter stecken dieselben<br />
Leute, die auch den MP3 Player Winamp programmiert haben. Gnutella wurde von<br />
A<br />
A<br />
C<br />
K<br />
Zeit<br />
A<br />
K
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
AOL aufgekauft und sollte anschliessend liquidiert werden. Da Gnutella aber Open<br />
Source ist, wurde die Idee von Computerinteressierten weiterentwickelt. Unter<br />
www.gnutella.wego.com erhält man Informationen und Listen der aktuellen<br />
Programme, wobei sich BearShare zurzeit durchzusetzen scheint.<br />
2.3 Software<br />
Durch die Software ist es heute möglich, Audio-Dateien aufzunehmen, umzuformen,<br />
zu verändern, Playlists zu erstellen, Endlos-Hintergrundmusik zu programmieren,<br />
eine Lichtshow auf den he<strong>im</strong>ischen Bildschirm zu zaubern und vieles mehr zu<br />
machen. Mittlerweile unterstützen <strong>im</strong>mer mehr Mult<strong>im</strong>edia Programme verschiedene<br />
Formate wie z.B. der RealAudio-Player oder der Windows Media Player.<br />
Neben den kompr<strong>im</strong>ierten Formaten, wie z.B. MP3, kann man mit den meisten<br />
Playern auch <strong>Musik</strong>-CDs abspielen. Der Clou an der Sache: Greift man auf die CD<br />
zu während man <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> ist, n<strong>im</strong>mt der Player mit der CDDB (CD-Datenbank)<br />
Kontakt auf. Diese riesige Datenbank sendet dann die ganze Track-List auf den PC<br />
mit der CD zurück. Der Player merkt sich diese Daten und be<strong>im</strong> nächsten Abspielen<br />
werden die CD und die darauf enthaltenen Titel von ihm sofort wiedererkannt.<br />
Da wie erwähnt ständig neue Software auf den Markt kommt und die Seitenanzahl<br />
begrenzt ist, möchte ich nur kurz die zwei wichtigsten Player/Encoder vorstellen:<br />
2.3.1 Der Kultplayer: Winamp<br />
Aus dem Hause Nullsoft stammt der mit Sicherheit meistverwendete<br />
und populärste MP-3 Freeware-Player. Sein Erfolg liegt wohl an den<br />
fast endlos erweiterbaren Plug-in Möglichkeiten. Man kann ihm ein<br />
anderes Aussehen verpassen, mit Effekten am Klang feilen oder<br />
synchron zur <strong>Musik</strong> Visuals auf den Monitor zaubern.<br />
Kreative Möglichkeiten dem Winamp seinen persönlichen Touch zu<br />
verleihen bieten die sogenannten Skins. Wer das Aussehen von<br />
Winamp satt hat, installiert einfach eine neue Oberfläche oder erstellt<br />
sich seine eigene und erkennt den Player danach kaum noch wieder.<br />
2.3.2 Die alles-in-einem-Lösung: MusicMatch Jukebox 6.0<br />
Bis zum Frühjahr 2000 waren die Encoder noch sehr teuer.<br />
Zu dem Zeitpunkt kam eine neue Version der Musicmatch<br />
Jukebox auf den Markt, die hochwertige MP3s mit den<br />
Original-Formeln des Frauenhofer Instituts ausspuckte,<br />
aber trotzdem kostenlos war und noch <strong>im</strong>mer ist [Röttgers<br />
2000, S. 97]. Durch die Erweiterung des Layouts und der<br />
Skins bleibt der MusicMatch auch weiterhin erste Wahl.<br />
Abbildung<br />
2-3: Winamp<br />
Lighthow<br />
Abbildung 2-4:<br />
MusicMatch 6.0<br />
Oberfläche<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 10/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
2.4 Hardware<br />
Im Hardwarebereich tut sich zurzeit einiges, wobei der grosse Boom wegen der<br />
schwierigen Rechtslage und dem Fehlen eines Standards noch ausgeblieben ist.<br />
Jedoch soll der Absatz von Abspielgeräten gemäss einer Studie des IDC von derzeit<br />
3.3 Millionen Mark auf 26 Millionen <strong>im</strong> Jahre 2005 um jährlich 51 % steigen. Die<br />
zurzeit ca. 20 auf dem Europäischen Markt erhältlichen Hardware-Komponenten sind<br />
mehrheitlich Walkmans, die sich ihre Songs von internen Chips via Computer oder<br />
wechselbaren Speicherkarten laden und normalerweise bis zu einer Stunde <strong>Musik</strong> in<br />
CD-Qualität fassen. Ausnahmen bilden die mobilen MP3-Discmans. Statt mit<br />
Mult<strong>im</strong>edia Karten werden sie mit CD-Roms gefüttert und haben somit Speicherplatz<br />
für 12 Std. <strong>Musik</strong>. Allerdings weisen diese Discmans die gleichen Nachteile wie die<br />
ursprünglich Geräte auf: Grosse Erschütterungen werden auch durch den<br />
Zwischenspeicher nicht abgefedert und sie verbrauchen <strong>im</strong>mer noch (zu) viel Strom.<br />
Weitere Ausnahmen sind die Player in Rack-Format, welche für den stationären<br />
Gebrauch zuhause entweder CDs mit MP3 lesen können (TerraTec's m3po geniesst<br />
Kultstatus unter den MP3-Fans) oder welche digitalisierte Songs auf eine interne<br />
Harddisk speichern. Somit haben plötzlich ganze Plattensammlungen in einem Gerät<br />
Platz!<br />
Zurzeit befinden wir uns in der Zwischenphase der zweiten und dritten Generation<br />
der MP3-Walkmans. Die zweite Generation verfügt normalerweise über 64Mbyte<br />
interner Speicher, was für ca. 1 Std. <strong>Musik</strong> reicht. Die neueren Player arbeiten mit<br />
IBMs Microdrive (340MB, 1GB) oder bis zu 10GB Harddisks, sind erschütterungsfrei,<br />
besitzen normalerweise einen USB Anschluss zur schnellen Datenübertragung und<br />
viele technische Features. Der Klassiker unter den mobilen Playern ist sicherlich der<br />
Rio Player der Firma Diamond, welche zurzeit mit dem Modell Rio 800 auf dem Markt<br />
ist.<br />
Voller Technik ist auch eine Uhr, die MP3-Hits „vom Handgelenk schüttelt". Die<br />
Armbanduhr von Casio kann je nach gewählter Tonqualität 16, 22 oder 33 Minuten<br />
MP3-Sound speichern. Ihre Abmessungen sind allerdings noch<br />
wuchtig.<br />
Abbildung<br />
2-5: Casio<br />
MP3-Uhr<br />
Wem die Spielzeit der Walkmans nicht reicht, der kann auf die<br />
Innovation des amerikanischen Herstellers Creative zurückgreifen: Die<br />
Nomad Jukebox ist kleiner als eine Tafel Schokolade und bietet mit<br />
ihrer eingebauten 6-Gigabyte-Festplatte genug Platz für 150 CDs <strong>im</strong><br />
MP3 Format.<br />
Seit Ende 1999 ist auch in Europa die Sony-Playstation für wenig Geld um die<br />
Funktion eines MP3-Players erweiterbar. So wird aus dem CD-Laufwerk der<br />
Playstation ein stationärer MP3-Player fürs Wohnz<strong>im</strong>mer. Auch der Gameboy kann<br />
mit der richtigen Erweiterung zum sogenannten Songboy aufgemotzt werden.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
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3 Services<br />
3.1 Die Sendung mit der Maus – Netz-Radios [Röttger 2000, S.143]<br />
Ist es nicht <strong>im</strong>mer wieder erstaunlich wie viele schlechte Sender auf unserer<br />
Radiofrequenzleiste Platz haben? Die Rettung kommt aus dem <strong>Internet</strong>: Streaming<br />
Audio, vierundzwanzig Stunden, sieben Tage lang, ohne Werbung, Jingles und<br />
Staumeldungen.<br />
Vereinfacht lässt sich die riesige Auswahl an Netzradios in zwei Bereiche aufteilen.<br />
Die einen, meist die professionelleren Angebote, benutzen RealAudio als Streaming<br />
Technik. Die Freizeitmoderatoren setzen dagegen häufig auf MP3 Streams, welche<br />
mit einer normalen MP3-Software abgespielt werden können, da sich diese Streams<br />
problemlos ins Netz bringen lassen. Um RealAudio und somit dem Real Player<br />
kommt man be<strong>im</strong> Radio aus dem Netz trotzdem nicht herum.<br />
Um die verschiedenen Radios auch finden zu können, existieren selbstverständlich<br />
einige Radiosuchmaschinen. Eine der besten ist der RadioSpy, mit welchem man<br />
nebst Radio <strong>im</strong> MP3-Format auch RealAudio-Streams und sogar Windows-Media-<br />
Radios aufspüren kann. Das Programm ist kostenlos, bietet clevere Suchfunktionen,<br />
einen Chat, News und vieles mehr. Zusätzlich existieren auch Programme wie der<br />
Stream Recorder von XRMX Software Solutions, mit welchen man die MP3 Streams<br />
direkt ab <strong>Internet</strong> aufnehmen kann. Dies <strong>im</strong> Gegensatz zu den Streams <strong>im</strong><br />
RealAudio- und Windows-Media-Format, die noch nicht live aufgenommen werden<br />
können. Auch die Musicmatch Jukebox bietet dieses Feature, wobei bei der<br />
Betaversion 6.1 sogar Songs auf dem Radio MX geskippt werden können, man<br />
Lieder nach aktuellen Gemütszustand wählen kann und vieles mehr.<br />
3.1.1 Streaming Radio<br />
Radio Sonicnet<br />
Eine der interessantesten Radio Stationen auf dem Web. Stellen Sie sich vor, sie<br />
haben einen persönlichen DJ, auf welchen Sie stehen und er würde dann nur die<br />
besten Platten Ihres Lieblingsgenres spielen und falls mal ein langweiliger Song<br />
auftauchen würde, könnte man ihm mitteilen, dass man nichts mehr von diesem<br />
<strong>Musik</strong>er hören möchte. Zukunftsmusik? Keineswegs, denn bei Radio Sonicnet ist<br />
dies bereits heute möglich. Natürlich muss man dem Sender zuerst mitteilen, auf<br />
welche <strong>Musik</strong> man steht. Der persönlichen Radiostation kann man ziemlich detailliert<br />
sagen, wie viel man von welcher <strong>Musik</strong> hören möchte. Auch während des Hörens<br />
kann man das Ganze noch verfeinern: Für jeden Song können Noten von eins bis<br />
fünf abgegeben werden. Damit legt man fest, wie oft der Künstler be<strong>im</strong> nächsten<br />
Start des Radio Senders gespielt werden soll. Ein ähnliches Konzept mit dem<br />
gleichen Ziel ist auch bei Musicmatch zu finden.<br />
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Youwant.com<br />
Erst seit einem Jahr ist Youwant.com online, der deutsche Aufsteiger hat aber<br />
einiges zu bieten. Allein das Design der Website lohnt einen Besuch. Sie bietet aber<br />
auch eine grosse Auswahl archivierter DJ-Sets aus verschiedensten Sparten an.<br />
Spannend ist auch der Ansatz, die User ihr eigenes Programm zusammenstellen zu<br />
lassen. Alles in allem könnte Youwant.com eine der vielversprechendsten Sites mit<br />
Rundum-Angebot werden.<br />
3.1.2 "Normale" Radiosender <strong>im</strong> Web<br />
Bis das <strong>Internet</strong>-Fernsehen so richtig läuft, müssen wir uns noch ein bisschen mit<br />
Audio-Streams die Zeit vertreiben [Röttgers 2000, S. 152]. Viele Radios strahlen ihre<br />
Sendungen mittlerweile auch <strong>im</strong> Netz aus. Sicher macht es nicht viel Sinn, mit dem<br />
RealAudio-Stream den ortsansässigen Lokalsender auf Telefonleitungskosten zu<br />
hören. Aber um spezifische <strong>Musik</strong>sendungen oder Radios aus anderen Gegenden<br />
(z.B. Rocksendungen aus L.A.) zu hören ist diese Form natürlich ideal. Den Radios<br />
ist die einfache Ausstrahlungen ihrer Sendungen nicht mehr genug. Viele Sender<br />
strahlen auf dem <strong>Internet</strong> Spezialsendungen aus, es gibt Chats, Neuigkeiten und<br />
Hintergrundberichte, Archive mit Audiofiles, Texten und vielen Links.<br />
3.1.3 Selbst auf Sendung gehen<br />
Ein eigenes MP3-Radio ins Netz zu bringen, ist heute wirklich ein Kinderspiel. Eine<br />
eigene Radiosendung, produziert zu Hause in der Wohnstube oder <strong>im</strong> Keller hat<br />
schon das Flair eines Piratensenders. Ist es also überhaupt legal? Diese privaten<br />
Radios können den kommerziellen Sendern sowieso nicht das Wasser reichen und<br />
kleine Webcaster erreichen häufig nur zwei, drei Zuhörer gleichzeitig. Deshalb<br />
wurden mit den Webcasting-Anbietern Pauschalabrechnungen verhandelt. Für die<br />
einzelnen Radiomacher ist das Senden kostenlos, man muss sich einfach an einige<br />
Regeln handeln. Diese Vorschriften gibt es auf den einzelnen Servern einzusehen.<br />
Einer davon ist Live365.com. Bis vor einigen Monaten waren Netzradios noch eine<br />
aufwändige und kostspielige Sache. Hauptproblem war die Bandbreite, denn wenn<br />
z.B. ein Modembesitzer seine Sendung mit 33'600 bps ausstrahlte, konnte er<br />
lediglich einen einzigen Zuhörer haben, andernfalls wäre die Leitung<br />
zusammengebrochen. Live365.com stellt aber nun den Server und Speicherplatz für<br />
einzelne Webcaster zur Verfügung. Man lädt seine MP3s hoch und stellt sich daraus<br />
seine eigene Sendung zusammen. Aber auch für eigene DJ-Sets und Live-<br />
Übertragung lässt sich der Server sehr einfach benutzen.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 13/37
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3.2 Virtuelle <strong>Musik</strong>gemeinschaften / Communities<br />
Jeder <strong>Internet</strong>benutzer begibt sich mit einer best<strong>im</strong>mten Absicht auf die Reise in die<br />
elektronische Welt. Dies kann die Suche nach einer einfachen Auskunft, einem<br />
Informationsaustausch oder nach einem best<strong>im</strong>mten Produkt sein. Häufig ist er mit<br />
seinem Interesse nicht alleine – andere <strong>Internet</strong>benutzer haben gleiche oder ähnliche<br />
Interessen bzw. Bedürfnisse. Gemeinschaften zwischen Menschen entstehen durch<br />
derartige gemeinsame Interessen. Man denke hier z.B. an best<strong>im</strong>mte Sportarten wie<br />
Fussball oder Tennis oder an das Bedürfnis, Erfahrungen auszutauschen (z.B. in<br />
einem Buchclub oder einer Wickelgruppe) [Schubert et al. 2001, S. 149].<br />
Die <strong>Musik</strong>branche zeigt auf eindrückliche Weise, wie sich Virtuelle Gemeinschaften<br />
um ein gemeinsames Hobby formen können. Bei <strong>Musik</strong> handelt es sich um ein Gut,<br />
das in vielfacher Weise ideal für das <strong>Internet</strong> geeignet ist. Es ist<br />
• Informatisierbar<br />
Lieder sind in digitaler Form speicher- und übertragbar<br />
• Einfach identifizierbar<br />
<strong>Musik</strong>stücke werden von den Attributen Interpret und Titel vollständig beschrieben<br />
• Von allgemeinem Interesse<br />
Fast jeder mag <strong>Musik</strong> und konsumiert diese regelmässig<br />
Darüber hinaus wird <strong>Musik</strong> begleitet von einer Vielzahl von zusätzlichen<br />
Informationen, wie Hintergründe über den Interpreten, Texte, Kategorisierung in<br />
verschiedene Genres, Albums, Hersteller, etc. Verschiedene Geschmäcker<br />
best<strong>im</strong>men, welche spezielle <strong>Musik</strong> ein Konsument nachfragt. Das Produkt eignet<br />
sich ideal für Profilbildung, da viele Leute ähnliche Geschmacksmuster aufweisen.<br />
Dabei fallen be<strong>im</strong> Kauf einzelner MP3-Dateien Transaktionsprofile an und bei der<br />
Suche nach best<strong>im</strong>mten Stücken können Interaktionsmuster aufgezeichnet werden.<br />
Darüber hinaus bietet das Produkt viele Möglichkeiten, Präferenzprofile einzugeben,<br />
best<strong>im</strong>mte <strong>Musik</strong>stücke zu bewerten und Empfehlungen auszusprechen.<br />
Nachfolgend werden einige Beispiele genannt, die praktisch 1:1 übertragbar auf<br />
andere Systeme wie beispielsweise Peoplesound, Audiogalaxy, BearShare,<br />
Vitaminic und Besonic sind.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 14/37
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3.2.1 MP3.com<br />
Das erfolgreiche Startup bezeichnet sich selbst als Music Service Provider. MP3.com<br />
ist ein Intermediär zwischen verschiedenen Parteien der <strong>Musik</strong>industrie. Ihr<br />
Geschäftsmodell basiert auf einem neuartigen, direkten Zusammenbringen von<br />
Interpreten und <strong>Musik</strong>konsumenten. Dabei werden die klassischen Zwischenstufen<br />
(<strong>Musik</strong>labels, <strong>Musik</strong>grosshandel, <strong>Musik</strong>einzelhandel) ausgeschaltet. Darüber hinaus<br />
bietet die Plattform Zusatzangebote, wie das Probehören von <strong>Musik</strong>, das<br />
Zusammenstellen von individuellen Sampler-CDs, etc.<br />
Die folgende Abbildung stellt einen Partizipativen Elektronischen Produktkatalog<br />
(PEP) für das praktische Beispiel MP3.com dar.<br />
Kunden-<br />
Sicht<br />
Anbieter-<br />
Sicht<br />
<strong>Musik</strong>fan 1<br />
Benutzer-Profile<br />
mp3-Plattform<br />
MY.MP3.COM Message<br />
Boards<br />
E-Zines<br />
Music Greeting<br />
Cards<br />
<strong>Musik</strong>fan 2<br />
<strong>Musik</strong>fan n<br />
Gemeinschafts-<br />
Informationen<br />
Empfehlungsservice<br />
PEP MP3.com Messenger<br />
Top 40<br />
Produkt-<br />
Informationen<br />
Chat<br />
Intermediation/Integration von Produktinformationen<br />
Interpret 1 Interpret 2 Interpret n<br />
Notify Me!<br />
Abbildung 3-1: <strong>Musik</strong>industrie: PEP für den Vertrieb von MP3-Dateien<br />
Quelle: Schubert et al. 2001, S. 151<br />
Vokabular<br />
Auf Anbieterseite findet eine Anbindung freier Interpreten statt, die ihre <strong>Musik</strong> über<br />
diese Plattform vertreiben wollen. Die Produkte sind <strong>Musik</strong>stücke <strong>im</strong> MP3-Format, die<br />
vom Plattformbetreiber – in diesem Fall von MP3.com – in einem einheitlichen<br />
Produktkatalog integriert werden. Produktinformationen sind die Basisdaten über die<br />
Lieder, wie Name des Stücks, Interpret, Länge, Dateigrösse, Preis, etc. Zusätzlich<br />
finden sich in der Datenbasis Hintergrundinformationen zu den Interpreten,<br />
Liedertexte, <strong>Musik</strong>events wie Rockkonzerte, etc. Im Bereich der<br />
Gemeinschaftsinformationen werden Informationen gespeichert, die von der<br />
Gemeinschaft der <strong>Musik</strong>fans eingegeben werden. <strong>Musik</strong>fans können andere<br />
Interessierte hier auf Veranstaltungen, Neuerscheinungen oder Besonderheiten<br />
hinweisen.<br />
Die Kundenseite bilden <strong>Musik</strong>interessierte, die über diese Plattform <strong>Musik</strong><br />
nachfragen und Zusatzinformationen abfragen wollen. Sie werden durch persönliche<br />
Profile identifiziert. Das erlaubt dem PEP, auf die Wünsche des Einzelnen<br />
einzugehen.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 15/37<br />
Profile
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Folgende Profile und ihre Nutzung sind denkbar:<br />
Tabelle 3-1: MP3.com: Kundenprofile und deren Nutzung<br />
Quelle: Schubert et al. 2001, S. 152<br />
Profiltyp/Inhalt Nutzung<br />
Präferenzprofil: selbsteingegebene<br />
Daten wie Lieblingsgenre,<br />
Lieblingsgruppen<br />
Ratings: Einschätzungen einzelner<br />
Stücke<br />
Transaktionsprofil: getätigte Einkäufe<br />
an MP3-Dateien<br />
Interaktionsprofil: angehörte MP3-<br />
Dateien, angesehene<br />
Informationsseiten<br />
Inhalte in MY.MP3.com: freigegebene<br />
CDs<br />
Empfehlungen auf der persönlichen Homepage mit<br />
Möglichkeit zum Probehören (Pull-Service)<br />
E-Mail-Empfehlungen bei Neuerscheinungen (Push-Service)<br />
Zuordnung zu Affinitätsgruppen, Empfehlungsgenerierung<br />
auf der Basis der Transaktionsprofile der Affinitätsgruppe<br />
Rabatte, Erweiterung des Präferenzprofils aufgrund<br />
tatsächlicher Käufe<br />
Erweiterung des Präferenzprofils, Anpassung der<br />
persönlichen Homepage<br />
Offenbarung des Geschmacks des Kunden, Ableitung von<br />
Empfehlungen<br />
Daneben bietet die Plattform diverse Zusatzservices. E-Zines bietet Informationen<br />
und Bewertungen von <strong>Musik</strong>experten. Mit Music Greeting Cards kann man per E-<br />
Mails Grusskarten mit angehängtem <strong>Musik</strong>stück verschicken. In den diversen<br />
Message Boards diskutiert man asynchron in Bulletin Boards mit anderen <strong>Musik</strong>fans.<br />
Im Chat kann man sich synchron mit ebenfalls Anwesenden zu verschiedenen<br />
<strong>Musik</strong>genres austauschen. Die Top 40 präsentieren die MP3-Lieder der Woche. Der<br />
MP3.com Messanger schickt Empfehlungen aufgrund des Präferenzprofils via E-<br />
Mail. Notify Me! gibt die Möglichkeit, sich per E-Mail über Veranstaltungen in der<br />
Nähe des eigenen Wohnorts informieren zu lassen [Schubert et al. 2001, S. 150-<br />
153].<br />
Eine völlige Innovation stellt das sogenannte MY.MP3.com dar. Dieser Service<br />
erlaubt es den Benutzern, ihre eigenen, bereits gekauften CDs abzulegen und<br />
ortsunabhängig abrufen zu können. Ein Softwareprogramm namens Beam-It erkennt<br />
die CD an ihrer Kennung und schaltet die darauf enthaltenen Songs auf der Website<br />
für den Benutzer frei. Durch die Zusammenarbeit mit Tower Records können online<br />
gekaufte CDs sofort auf dem MY.MP3.com Server gehört werden, dies noch, bevor<br />
die CD zu Hause <strong>im</strong> Briefkasten liegt.<br />
3.2.2 Napster<br />
Die Firma ist in aller Munde und auch <strong>im</strong> Rahmen dieser Arbeit bereits einige Male<br />
erwähnt worden. Es handelt sich um eine Virtuelle Gemeinschaft<br />
<strong>Musik</strong>interessierter, die den Zweck verfolgt, <strong>Musik</strong>stücke digital untereinander<br />
auszutauschen. Ist die Software auf einem am <strong>Internet</strong> angeschlossenen Computer<br />
geladen, so wird ein definierter Teil der Festplatte des Benutzers zur Napster<br />
Datenbasis hinzugefügt. Die in diesem Teil gespeicherten MP3-Dateien stehen nun<br />
allen anderen Benutzern zum Download zur Verfügung. Die Napster-Suchfunktion<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 16/37
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zeigt bei der Suche nach einem Stück <strong>im</strong>mer nur die Dateien der jeweils aktuell<br />
angeschlossenen Benutzer an.<br />
Im Gegensatz zu den stark servergebundenen <strong>Musik</strong>sites sind die zusätzlichen<br />
Features sehr bescheiden. Es gibt einige Chat-Rooms, in welchen sich die Benutzer<br />
austauschen können, Napster dient aber hauptsächlich als Tauschbörse für<br />
<strong>Musik</strong>files.<br />
Wie bereits erwähnt, ist die rechtliche Situation nicht ganz geklärt. Durch die<br />
Beteiligung des Bertelsmann Konzerns wurde der Weg zu einem Abonnenten-<br />
System in die Wege geleitet. Momentan (Stand 16. Mai 2001) ist Napster durch die<br />
Entfernung vieler Songs nur noch ein Schatten seiner selbst und es wird<br />
anzunehmen, dass sie in dieser Form wohl kaum überleben würde. Es bleibt<br />
abzuwarten, wie die Resultate der aktuellen Betatester ausfallen.<br />
3.2.3 Audiogalaxy<br />
Dieser Server gehört zur zweiten Generation und ist die Alternative schlechthin. Die<br />
Firma verbindet das Gute von MP3 und Napster auf einer Plattform. Natürlich ist der<br />
Umfang längst nicht so gross wie be<strong>im</strong> Original, aber die reinen <strong>Musik</strong>informationen<br />
sind sicherlich ebenbürtig. Die Stärken von Audiogalaxy sind die Reviews und<br />
Bewertungen, denn jeder Song, der auf den Server geladen wird, erhält vom<br />
Audiogalaxy Team nach dessen Anhörung eine Bewertung. Auch andere Surfer<br />
erhalten die Gelegenheit, gehörte Songs zu benoten und ihren Kommentar<br />
abzugeben. Selbstverständlich hat es Links für weitere Bandinformationen, Chat-<br />
Räume über alle möglichen Themen, Links zu Plattenfirmen und mehr.<br />
Audiogalaxy bietet auch die Möglichkeit an, mit einem kleinen Programm (Satellite)<br />
wie bei Napster <strong>Musik</strong>files zu tauschen. Auch bei diesem Filesharing-Tool haben die<br />
Programmierer nicht einfach nur die Napstertechnik kopiert. So können<br />
abgebrochene Downloads wieder aufgenommen werden oder das Herunterladen von<br />
Songs von Mitgliedern, welche zurzeit nicht Online sind, bei dessen nächster Einwahl<br />
automatisch gestartet werden. Da viele bekannte Künstler zu finden sind, stellt sich<br />
die Frage, wie lange es noch geht, bis auch dieser Service von den Plattenfirmen<br />
verklagt wird.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
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4 Ökonomische Betrachtungsweise<br />
4.1 Die Revolution?<br />
MP3.com startete 1999 mit 3‘000 <strong>Musik</strong>stücken zum freien Download. Innerhalb<br />
eines Jahres wurde sie zur meistbesuchten <strong>Musik</strong>-Site auf dem <strong>Internet</strong> mit drei<br />
Millionen Besuchen monatlich. Als einige Monate später der 19-jährige Student<br />
Shawn Fanning seine Anwendung mit dem ungewöhnlichen Namen Napster als<br />
Betaversion <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> veröffentlichte, löste er ein Erdbeben aus. Innerhalb von<br />
Wochen luden sich Tausende von <strong>Internet</strong>-Benutzern, insbesondere amerikanische<br />
Hochschulstudenten, das Programm auf ihren Computer und begannen <strong>Musik</strong>files <strong>im</strong><br />
MP3-Format auszutauschen. Mittlerweile wird die internationale Napster-Gemeinde<br />
auf über 70 Millionen Benutzer geschätzt (Angaben Napster, Daten März 2001).<br />
Keine Gemeinschaft ist je so schnell gewachsen. Wie ein Flächenbrand hat sich das<br />
Napster-Fieber sowie seine Ableger mit Namen wie Gnutella, Gnapster, Scour,<br />
Wrapster, Free-Net rund um die Welt fortgepflanzt und längst werden nicht nur<br />
<strong>Musik</strong>files getauscht, sondern mittlerweile beliebige Dateiformate wie Filme etc.<br />
[Schubert et al. 2001].<br />
Wir befinden uns in einer spannenden Zeit, in der das <strong>Musik</strong>business einer grösseren<br />
Veränderung unterliegt. Businessmodelle werden sich bald ändern (müssen), denn<br />
die herkömmliche Wertekette mit der Plattenfirma als alleinigem Produzenten und<br />
Vertreiber wird durch das <strong>Internet</strong> unterwandert. Die Angst vor illegalen Kopien stellt<br />
in dieser Branche jedoch nichts Neues dar: Die kopierbare Audiokassette führte die<br />
<strong>Musik</strong>branche Anfang der 80er Jahre in eine Krise, die sie nur durch einen besser<br />
klingenden Tonträger überwand, der sich lediglich unter massiven Qualitätsverlusten<br />
kopieren liess: die Audio-CD [Schlager 2001]. Die <strong>Musik</strong>industrie sonnte sich in<br />
einem zweiten Frühling, obwohl <strong>im</strong>mer mehr Marktuntersuchungen vorlagen, die auf<br />
den neuen Vertriebskanal <strong>Internet</strong> und dessen Gefahren aufmerksam machten. Den<br />
Anstoss des Online-<strong>Musik</strong>-Vertriebs hatte man seitens der Industrie – sich der<br />
Gefahren des Missbrauchs wohl bewusst – nicht geben wollen, um das angestammte<br />
Geschäft nicht zu kannibalisieren. Dass es schliesslich Aussenstehende waren, die<br />
mit der kostenlosen Verbreitung von MP3-Files den Stein ins Rollen brachten und<br />
damit die Lawine auslösten, ist eine klassische Lektion der Geschichte: Das Mögliche<br />
wird eben auch gemacht [Schlager 2001].<br />
Die unscheinbaren Filesharingprogramme haben an den Grundfesten der<br />
Unterhaltungsindustrie gerüttelt. Der Download der Dateien ist umsonst, die grossen<br />
<strong>Musik</strong>konzerne werden um ihre Einnahmen geprellt. Selbstverständlich versuchen<br />
sie sich zu wehren und die weltweite Dachorganisation IFPI (International Federation<br />
of the Phonographic Industry) tut ihr Möglichstes, um einen eigenen Standard für<br />
den Austausch mit einem eingebauten Kopierschutz zu schaffen. Doch mit wenig<br />
Erfolg. Die <strong>Musik</strong>konzerne fühlen sich bedroht. Sie sind aber bloss die jüngsten<br />
Opfer in einer langen Reihe von – durch Disruptive Technologies ausgelösten –<br />
Veränderungen der Strukturen ganzer Wirtschaftszweige. Disruptive Technologies<br />
zeichnen sich zu Beginn oft durch geringe Leistungskraft aus, sind aber billig, einfach<br />
zu bedienen und offerieren grosse Bequemlichkeit [Schubert et al. 2001]. Unter<br />
Disruptive Technologies versteht man die schleichende Unterwanderung<br />
bestehender Wirtschaftssysteme. Z.B. wurde durch die Kompr<strong>im</strong>ierung von<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 18/37
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<strong>Musik</strong>dateien der Vertrieb von <strong>Musik</strong> auf dem <strong>Internet</strong> erst ermöglicht. Anfänglich<br />
benutzten nur wenige User das Filesharing, plötzlich hat es aber eine ganze Industrie<br />
erschüttert.<br />
Anhand eines Wertschöpfungsmodells (Value-Chain) kann ersehen werden, dass die<br />
<strong>Musik</strong>konzerne bis anhin den Wertefluss unter Kontrolle hatten, und dank dem<br />
natürlichen Qualitätsverlust be<strong>im</strong> Kopieren von Tonbandkassetten keinen<br />
ernstzunehmenden illegalen Attacken ausgesetzt waren. Sie hatten grosse Macht, da<br />
die Produktion sowie der Vertrieb meist in ihren Händen blieb. Folgende Grafik zeigt<br />
die traditionelle Wertschöpfungskette eines <strong>Musik</strong>stücks:<br />
Abbildung 4-1: Traditionelle Wertschöpfungskette der <strong>Musik</strong>branche<br />
Quelle: Schubert Petra, basierend auf Dissertation von Patrick Haertsch über E-Commerce<br />
Strategien, St. Gallen 1999<br />
Durch das <strong>Internet</strong> erfolgt eine Machtverlagerung von der Branche hin zum Künstler.<br />
Für die Künstler stellt sich somit die grundsätzliche Frage, wofür sie die<br />
<strong>Musik</strong>branche noch brauchen, wenn sie ihre <strong>Musik</strong> auch selbst über das <strong>Internet</strong><br />
vertreiben können. Natürlich ist die Urheberfrage damit noch nicht geklärt und die<br />
Songs werden nach dem Erscheinen wieder frei zum hemmungslosen Kopieren. Die<br />
<strong>Musik</strong>industrie wird somit gezwungen, ihre Strategien und Geschäftsmodelle zu<br />
überdenken. Selbst wenn es gelingen sollte, einen brauchbaren Kopierschutz zu<br />
entwickeln, bräuchte der <strong>Musik</strong>er nur noch den Mechanismus des Kopierschutzes,<br />
eine Plattform zur Präsentation, gute Reviews und allenfalls Werbung. Die Value<br />
Chain der Record Labels würde in der Produktion und in der Distribution trotzdem<br />
unterbrochen oder zumindest verändert.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 19/37
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<br />
Die aktuelle Situation des alternativen, digitalen Vertriebs von <strong>Musik</strong> sieht nämlich<br />
wie folgt aus:<br />
Anbieter herkömmlicher CDs<br />
Künstler Konsument<br />
z.B. Amazon, CDnow, Getmusic.com<br />
Traditionelle Branche<br />
Abbildung 4-2: Zukünftige Wertschöpfungskette der <strong>Musik</strong>branche<br />
Quelle: Schubert Petra, basierend auf Dissertation von Patrick Haertsch über E-Commerce<br />
Strategien, St. Gallen 1999<br />
4.2 Was passiert eigentlich?<br />
Eigener <strong>Internet</strong>-Auftritt<br />
z.B. publicenemy.com, aegean.net<br />
<strong>Internet</strong>-<strong>Musik</strong>labels<br />
z.B. MP3.com, EMusic.com<br />
Durch die Möglichkeiten, welche das <strong>Internet</strong> und der technologische Fortschritt<br />
bieten, können viele <strong>Musik</strong>stücke bequem zu Hause heruntergeladen werden. Die<br />
wenigsten Konsumenten realisieren, dass sie auf diese Weise die <strong>Musik</strong>er um ihre<br />
Einnahmequelle, die Vergütung der Urheberrechte, bringen. Zusätzlich entgehen der<br />
<strong>Musik</strong>industrie die Einnahmen an den Verkäufen, obwohl die Auswirkungen des<br />
<strong>Musik</strong>downloads bis heute noch nicht klar sind.<br />
Einer Studie des bekannten "Rolling Stone" Magazins <strong>im</strong> Jahr 2000 zufolge gaben<br />
über 50 % der Leser an, ihre Kaufgewohnheiten haben sich trotz freien MP3 nicht<br />
geändert und 36 % gaben sogar an, mehr <strong>Musik</strong>-CDs zu kaufen. Der deutsche<br />
Tonträgermarkt konnte gemäss den Verbandsstatistiken <strong>im</strong> 1. Halbjahr 2000<br />
erstmals seit zwei Jahren wieder zulegen und auch in Amerika seien die Verkäufe<br />
markant angestiegen, wobei die Industrie diese Zahlen durch den "illegalen"<br />
<strong>Musik</strong>vertrieb gebremst sehen. Gemäss der RIAA (Record Industry Association of<br />
America) sind die Singleverkäufe <strong>im</strong> Jahr 2000 um ca. 40 % gesunken. Diese<br />
machen aber lediglich 1 % des Umsatzes aus. Gleichzeitig stiegen die CD-Verkäufe<br />
insgesamt um ca. 3 % (trotz schwachem Wirtschaftswachstum in den USA).<br />
Dies ist eine Andeutung, dass die MP3-Songs die Singles zu ersetzen scheinen, die<br />
CD aber als Gesamtwerk mit eigener St<strong>im</strong>mung nicht so stark betroffen ist, wie die<br />
<strong>Musik</strong>industrie zurzeit klagt.<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 20/37
FHBB / Departement Wirtschaft Fachrichtungsarbeit IT-Mgmt/E-Business, Kurs 2000-01<br />
<br />
5 Rechtliche Betrachtungsweise<br />
``It's like stopping rain,''<br />
Chuck D (Public Enemy) said.<br />
``You can't stop the rain.''<br />
Legal, illegal, ganz egal?<br />
Nichts erregt <strong>im</strong> Zusammenhang mit digitaler <strong>Musik</strong>speicherung und vor allem mit<br />
MP3 mehr die Gemüter als die Frage: Ist das denn überhaupt legal? Schnell wird von<br />
<strong>Musik</strong>piraterie geredet, von Urheberrechtsverletzungen, Diebstahl geistigen<br />
Eigentums etc. Wie so oft werden erst durch Innovation neue Gesetze gefordert,<br />
wobei gemäss Auskunft der Rechtsabteilung der Suisa, welche die Urheberrechte in<br />
der Schweiz überwacht, die derzeitige Rechtsauslegung (Urhebergesetz: UhrG), für<br />
viele Fragen eine Antwort bietet.<br />
Entgegen aller Gerüchte ist das Brennen von CDs oder Grabben (automatisch ganze<br />
<strong>Musik</strong>-CDs in MP3-Dateien umwandeln) von MP3 Files keineswegs illegal. Es ist<br />
erlaubt, für den privaten Gebrauch einzelne Kopien zu erstellen. Strafbar macht sich<br />
erst, wer Geld dafür verlangt. Wieviele CDs man auf legale Weise brennen kann ist<br />
aber nicht genau geregelt, sicher sind 30 zuviel, 2-4 Exemplare sollten aber noch<br />
keine Gefahr darstellen.<br />
Anders sieht es aus, wenn man z.B. nicht selbstkomponierte MP3s auf seiner<br />
Homepage oder einem Chat anbietet, egal, ob jemand die Songs auch runterlädt<br />
oder nicht: man macht sich strafbar, weil man die Rechte der Songs nicht besitzt und<br />
sie somit zum kostenlosen Kopieren anbietet. Die Gesetze varieren von Land zu<br />
Land. Im Rahmen dieser Arbeit war es nicht möglich, sich intensiver mit den<br />
verschiedenen Rechtsverhältnissen in den verschiedenen Ländern auseinander zu<br />
setzen.<br />
Und wie sieht es mit dem Herunterladen aus? Zwei Rechtsauffassungen erschweren<br />
den Durchblick: Nach Rechtsauffassung der <strong>Musik</strong>industrie ist das genauso illegal<br />
wie das Anbieten. Andererseits besteht die Auffassung, dass die<br />
Urheberrechtsverletzung bereits geschehen sei und man auch niemanden verhafte,<br />
der ein Billig-Nike-Shirt oder eine Rolex-Kopie gekauft hat. Schliesslich hat der<br />
Anbieter die Fälschung in den Umlauf gebracht.<br />
Noch verwirrender wird es bei den Tauschbörsen wie z.B. Napster oder Gnutella.<br />
Napster ist in der letzten Zeit in die Schlagzeilen geraten, weil Bands wie z.B.<br />
Metallica ihr vorwerfen, illegalen Austausch von MP3s zu ermöglichen. Anders als<br />
die Metaller hat aber die Hip-Hop Truppe Public Enemy gar nichts dagegen und rufen<br />
sogar dazu auf, sich ihre <strong>Musik</strong> mit Napster zu besorgen. Im Frühling hat das<br />
Berufungsgericht in Palo Alto (USA) entschieden, dass Napster alle illegalen<br />
Tauschversuche mittels eines Filters sperren müsse. Zudem wird die Firma, auf<br />
Druck des Bertelsmann-Konzerns, die Tauschbörse ab Juni 2001 kostenpflichtig<br />
machen.<br />
Die sicherste Lösung ist es, sich an die legalen Download Angebote zu halten. Diese<br />
werden mittlerweile vom MP3.com Server, von Plattenfirmen oder von Newcomer<br />
Bands, die schon bald die Hitparaden stürmen könnten, angeboten.<br />
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<br />
Tabelle 5-1: Fokus Magazin, rechtliche Sicht digitaler <strong>Musik</strong> (eigene Tabelle)<br />
Was man tun darf Urheberrechtlich geschützte <strong>Musik</strong>, die Sie gekauft haben,<br />
zum eigenen Gebrauch ins MP3-Format umwandeln (etwa<br />
zum Abhören auf einem mobilen MP3-Player).<br />
MP3-<strong>Musik</strong> aus dem <strong>Internet</strong> herunterladen, wenn deren<br />
Urheber dem Online-Anbieter das Recht zum Vertrieb erteilt<br />
hat. Dabei handelt es sich in der Regel um selbst<br />
komponierte <strong>Musik</strong> anderer <strong>Internet</strong>-Nutzer oder um gezielte<br />
Promotion-Aktionen von Künstlern und Platten-Labels.<br />
Urheberrechtlich geschützte <strong>Musik</strong> gegen Bezahlung aus<br />
dem <strong>Internet</strong> herunterladen. Achten Sie dabei aber<br />
unbedingt darauf, dass Sie keine Raubkopie erwerben! Der<br />
Verkauf muss mit Zust<strong>im</strong>mung des Rechte-Inhabers<br />
erfolgen.<br />
Eigene Kompositionen <strong>im</strong> MP3-Format ins <strong>Internet</strong> stellen<br />
oder auf anderem Weg an Dritte weitergeben.<br />
Was man lieber nicht tun sollte Bekannten und Freunden MP3-<strong>Musik</strong> weitergeben, deren<br />
Nutzungsrechte der Empfänger nicht besitzt (weil er zum<br />
Beispiel die betreffende CD nicht selbst gekauft hat).<br />
Urheberrechtlich geschützte <strong>Musik</strong> ohne Bezahlung aus<br />
dem <strong>Internet</strong> herunterladen.<br />
Was man nicht tun darf Urheberrechtlich geschützte <strong>Musik</strong> auf Ihrer Web-Site oder<br />
in öffentlichen <strong>Internet</strong>-Bereichen einspielen, um anderen<br />
Teilnehmern den Download zu ermöglichen.<br />
Auf so genannten „Ratio-Sites“ urheberrechtlich geschützte<br />
<strong>Musik</strong> einspielen („Upload“), um anschliessend andere<br />
urheberrechtlich geschützte Titel von dort herunterladen zu<br />
können.<br />
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6 Ausblick in die Zukunft<br />
6.1 Technik<br />
"Napster hat inzwischen 70 Mio. Nutzer, das können nicht alles Kr<strong>im</strong>inelle sein."<br />
(Andreas Schmidt, Chef der Bertelsmann E-Commerce Group (BeCG)<br />
auf dem Medienkongress "hamburger dialog", 23. April 2001)<br />
Die Hardwarehersteller haben ihre abwartende Haltung abgelegt und setzen zurzeit<br />
alles auf die Karte MP3. Während die Industrie sich mit neuen MP3 Abspielgeräten<br />
überbietet, kündigt Napster an, dass dank einem speziellen Schutz ab dem 1. Juli<br />
2001 keine Downloads vom kostenpflichtigen Vertriebsmodell mehr <strong>im</strong> MP3-Format<br />
auf CD gebrannt werden können. Gleichzeitig befinden sich Napster und Microsoft in<br />
Verhandlungsgesprächen. Viele andere Firmen befassen sich mit den Themen<br />
Kopierschutz und sicheren Formaten.<br />
Abbildung 6-1:<br />
Samsung<br />
SPH-M2100<br />
MP3-Handy<br />
Die nächste Generation von Abspielgeräten werden die Handys sein.<br />
Dank UMTS und dessen Bandbreiten kann <strong>Musik</strong> sogar live in Realt<strong>im</strong>e<br />
ab dem <strong>Internet</strong> gehört werden. Bereits heute bietet Ericsson<br />
Zusatzgeräte zu ihren Handys an, mit welchen man <strong>Musik</strong> hören kann.<br />
Absoluter Marktführer in Europa ist aber Siemens mit dem SL-45, in dem<br />
ein MP3 Player vollständig integriert ist.<br />
Auch die Handhelds werden zukünftig vermehrt mit MP3 Playern<br />
vermischt werden. Voraussichtlich werden Handhelds, Handys und<br />
MP3 Player in Zukunft ganz verschmelzen.<br />
UKW-Radio goes MP3. Früher haben <strong>Musik</strong>liebhaber am Radio ihre<br />
Lieblingshits auf Kassette oder Tonband mitgeschnitten. Heute<br />
funktioniert das digital, und das sogar in Echtzeit: Das USB-Radio DRU-<br />
R100 aus der NetEasy-Reihe von D-Link macht den PC nicht nur zum<br />
Radio, sondern auch zur Mitschneide-Zentrale: Das Programm aller<br />
UKW-Sender kann auf Knopfdruck aufgezeichnet werden. Das<br />
Ergebnis: eine MP3-Datei auf der Festplatte<br />
Auch in die Automobilwelt wird MP3 vermehrt Einzug halten. Der<br />
Autoradio-Hersteller Blaupunkt hat heute schon zwei entsprechende<br />
Mustergeräte in seinen Entwicklungslabors stehen. Brandneu ist<br />
auch die Idee des <strong>Internet</strong>radios <strong>im</strong> Auto, wo direkt Online-Streams<br />
gehört werden können.<br />
Abbildung 6-2:<br />
D-Link DRU-<br />
R100 USB-<br />
Radio<br />
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6.2 Services<br />
2010: <strong>Musik</strong> ist eine Dienstleistung geworden. <strong>Musik</strong>hörer tragen ein "ca"<br />
(communication appliance). Mit diesem Gerät sind sie jederzeit auf Wunsch mit ihren<br />
auf Servern gespeicherten Jukeboxes verbunden. Niemand benutzt mehr CDs,<br />
Flash-Cards oder Harddisks als Speichermedien. Gemäss den Präferenzen der<br />
Studenten werden täglich neue Lieder vorgeschlagen, die sofort in die Jukebox<br />
aufgenommen werden können. Zwischen den Stücken kann man auch die aktuellen<br />
Nachrichten hören oder sich in ein Live-Konzert der Lieblingsband einschalten. Fühlt<br />
man sich etwas schlecht, verlangt man be<strong>im</strong> Dienst eine Blues-Session. Die Hörer<br />
zahlen nach gehörten Minuten, was aber <strong>im</strong> Vergleich zu heute sehr billig sein wird.<br />
Möchte man kostenlos <strong>Musik</strong> beziehen, schaltet der Dienst hin und wieder einige<br />
Werbesendungen ein. Zukunftsmusik? Vielleicht, doch einiges deutet darauf hin,<br />
dass wir uns in grossen und kleinen Schritten dorthin bewegen.<br />
Bis zu diesem Punkt sind aber noch viele Hürden zu überwinden. Am meisten zu<br />
Reden gibt zurzeit sicherlich die Frage nach den rechtlichen Grundlagen - eine<br />
internationale Lösung scheint unwahrscheinlich. Die Industrie wird sich nur schwer<br />
auf ein Standardformat einigen können. Wie Ende Mai 2001 vermeldet wurde,<br />
werden auf der Plattform MusicNet nur Lieder angeboten, die nicht auf ein tragbares<br />
Gerät geladen oder auf eine CD gebrannt werden können. Zudem erlischt das Recht<br />
auf den Titel nach einigen Wochen - manchmal entsteht der Eindruck, die<br />
Plattenfirmen stellen sich <strong>im</strong>mer wieder selbst Steine in den Weg.<br />
Wie eine Web Assessement-Studie <strong>im</strong> Rahmen des IT/E-Business Unterrichts an<br />
der FHBB <strong>im</strong> Mai 2001 ergab, sind zudem die Communities allgemein noch sehr<br />
unbedeutend und z.T. auch nicht erwünscht, wenn auch <strong>im</strong> <strong>Musik</strong>bereich am<br />
Fortgeschrittensten. Speziell die Fancommunities werden aber rege benützt.<br />
In diesem Bereich liegt bis heute noch viel ungenutztes Potential, da es mit den<br />
<strong>Musik</strong>gewohnheiten relativ einfach ist, Kundenprofile zu erstellen. Es ist zu vermuten,<br />
dass Firmen wie MP3.com uns bald weitere Innovation präsentieren werden, um die<br />
Personalisierung zu verbessern (am 21.5.2001 kündigte Univeral an, MP3 für $ 372<br />
Mio. zu übernehmen...). Bereits heute können eigene Songs in einem Ordner<br />
abgelegt werden, um sie auf der ganzen Welt via <strong>Internet</strong> zu hören. Eine weitere<br />
Neuheit kommt von Radiomp3, das seine Sendungen über Satellit und Kabel<br />
ausstrahlt. Dazu benötigt man lediglich eine TV-Karte für den PC und schon kann<br />
man kostenlos <strong>Internet</strong>-Radio hören, sehen, welche Songs bald gespielt werden und<br />
mit einem Knopf auf der Abhörsoftware kann man die MP3 Files auch gleich live<br />
mitschneiden.<br />
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<br />
6.3 Ökonomie<br />
Die <strong>Internet</strong>-Nutzer haben der <strong>Musik</strong>industrie in Verlegenheit gebracht. Kostenlose<br />
<strong>Musik</strong>tauschbörsen wie Napster und Gnutella zeigten und zeigen den Grossen der<br />
Branche, dass das <strong>Internet</strong> weit mehr ist als ein reines Marketinginstrument. Ich<br />
denke, bei der aktuellen Situation, wo viele Bands nur einen, zwei Hits landen und<br />
danach wieder von der Bildfläche verschwinden, muss das Konzept des<br />
<strong>Musik</strong>albums überdacht werden. Kunden werden je länger je mehr nach den<br />
gewünschten Einzeltiteln verlangen. Trotz der vielen Anliegen der <strong>Musik</strong>hörer hatte<br />
ich bei meinen Gesprächen mit den Marketing-Direktoren von EMI, Universal und<br />
BMG das Gefühl, in der Schweiz befasst man sich noch nicht so sehr mit dem<br />
Thema. Hauptsache, die Copyrights und somit auch die Vertriebsmonopole werden<br />
baldmöglichst wieder hergestellt.<br />
6.3.1 Die <strong>Musik</strong>industrie<br />
Die beiden weltgrößten <strong>Musik</strong>firmen Universal Music Group und Sony Music<br />
Entertainment (zusammen 46 % Marktanteil) planen mit dem Gemeinschaftsprojekt<br />
Duet für den Sommer einen gebührenpflichtigen Online-<strong>Musik</strong>service. Warner Music,<br />
Bertelsmann Music Group (BMG) und EMI starteten eine Gegenoffensive mit der<br />
Online-Plattform MusicNet. Durch die Allianz kann Bertelsmann nun auch Lizenzen<br />
für die <strong>Musik</strong>titel aller drei Plattenfirmen an den Partner Napster übertragen. Egal,<br />
welcher Online-Plattform sich der <strong>Musik</strong>liebhaber zuwendet, um das Bezahlen<br />
kommt er bei den Angeboten der Plattenmultis nicht herum. Voraussichtlich werden<br />
die Schallplattenmultis verschiedene Abonnementsysteme einführen mit monatlichen<br />
Gebühren. Es war aber noch nicht zu vernehmen, wie die jeweiligen<br />
Geschäftsmodelle und Services aussehen werden. Diese Unsicherheiten stammen<br />
von den wenig erfolgreichen <strong>Internet</strong>exper<strong>im</strong>enten, welche von den Plattenmultis<br />
gesponsert wurden (EMI war z.B. an nicht weniger als 40 Firmen <strong>im</strong> digitalen<br />
<strong>Musik</strong>bereich beteiligt). Matt Bailey, ein Analyst von Webnoize, berechnete, dass die<br />
Schallplattenfirmen für eine zentrale Distribution ca. 300 Mio. USD jährlich<br />
aufwenden müssten, um eine gleiche Performance wie Napster vor den<br />
Gerichtsentscheiden zu erreichen.<br />
Es ist durchaus vorstellbar, dass <strong>Musik</strong> in Zukunft zu einem freien Gut wird (auch die<br />
Filmindustrie wird sich mit diesem Gedanken auseinandersetzen müssen – wohl<br />
früher als ihnen lieb ist). Wenn überhaupt stellt die <strong>Musik</strong>industrie noch die Inhalte<br />
zur Verfügung, löst sich aber vom Distributionsgeschäft – das <strong>Musik</strong> Value Web<br />
entsteht [Schubert et al. 2001]. Allerdings wird auch in Zukunft ein Benutzer eine<br />
Führung durch die übergrosse Auswahl brauchen: Modelle die auf<br />
Subskriptionsbasis für so genannte Destination Sites fussen und dem Benutzer eine<br />
personalisierte Führung durch die Vielzahl an Wahlmöglichkeiten bieten, werden sich<br />
erfolgreich etablieren. Die grossen Labels werden sich noch vermehrt auf die<br />
Promotion von ihren Stars beschränken.<br />
Eines ist sicher, Erfolg werden diejenigen haben, die den Wandel aktiv mitgestalten -<br />
den Wandel von einer Ökonomie der knappen Ressourcen und Güter hin zu einer<br />
Ökonomie der Multi-Optionen und des Managements von Aufmerksamkeit, der<br />
sogenannten Economy of Attention [Schubert et al. 2001, S. 226].<br />
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<br />
6.3.2 Die Künstler<br />
Parallel zum Einstieg der <strong>Musik</strong>industrie geht aber die Entwicklung anderer<br />
Gratistauschbörsen weiter und auch viele <strong>Musik</strong>er gehen bereits eigene Wege. Nach<br />
David Bowie hat auch Prince (er war derjenige, der den Streit mit seiner Plattenfirma<br />
Warner um die Urheberrechte seiner Master Records an die Öffentlichkeit trug,<br />
indem er sich das Wort "Slave" (Sklave) auf das Gesicht malte) begonnen, über eine<br />
eigene Website <strong>Musik</strong> zu verkaufen. Für ihr Geld sollen die Fans Zugriff auf<br />
exklusives Bild- und Tonmaterial erhalten, besondere Veranstaltungen <strong>im</strong> Netz<br />
erleben und spezielle Devotionalien erwerben dürfen.<br />
Das Ungleichgewicht, das durch das <strong>Internet</strong> entstand, wird in einigen Jahren zu<br />
einem neuen Gleichgewicht führen: Die <strong>Musik</strong>er werden mehr Geld durch Konzerte,<br />
Sponsoren und Produktlizenzen einnehmen als durch den eigentlichen Verkauf von<br />
<strong>Musik</strong>. Neue Geschäftsmodelle für den Verkauf von <strong>Musik</strong> werden das Gut "<strong>Musik</strong>"<br />
eher wie eine Dienstleistung behandeln als ein Produkt. Anstatt pro verkaufte CD zu<br />
verdienen werden zukünftig Abonnemente und digitale Distribution das Geschäft<br />
best<strong>im</strong>men. Die <strong>Musik</strong>er können direkt mit ihrem Publikum in Kontakt treten und<br />
brauchen die <strong>Musik</strong>labels nicht mehr [Schubert et al. 2001, S. 103].<br />
Abbildung 6-3 zeigt, wie sich die Möglichkeiten für die Künstler mit der digitalen Welt<br />
erweitert haben und zudem Arbeit durch den Endkunden selbst übernommen wird:<br />
Electronic Media<br />
Idea Studio<br />
Studio<br />
Pack<br />
aging<br />
Pack<br />
aging<br />
Marke<br />
ting<br />
Marke<br />
ting<br />
Artist<br />
Multi<br />
plication<br />
Distri<br />
bution<br />
Music Industry<br />
Broadcasting Music Industry<br />
Digital World<br />
Idea Studio<br />
Abbildung 6-3: Electronic Media vs Digital World<br />
Quelle: Schubert Petra, basierend auf Dissertation von Patrick Haertsch über E-Commerce<br />
Strategien, St. Gallen 1999<br />
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Studio<br />
Pack<br />
aging<br />
Pack<br />
aging<br />
Pack<br />
aging<br />
Pack<br />
aging<br />
Pack<br />
aging<br />
Pack<br />
aging<br />
Marke<br />
ting<br />
Marke<br />
ting<br />
Marke<br />
ting<br />
Marke<br />
ting<br />
Marke<br />
ting<br />
Marke<br />
ting<br />
Artist<br />
Multi<br />
plication<br />
Distri<br />
bution<br />
Music Industry<br />
Broadcasting Music Industry<br />
Multi<br />
plication<br />
Distri<br />
bution<br />
Consumer<br />
Broadcasting Consumer<br />
Multi<br />
plication<br />
Service
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<br />
6.3.3 Und die gute alte CD?<br />
Zurzeit erleben die brennbaren CDs einen richtigen Boom, dienen sie doch als<br />
äusserst günstiges Medium zum Speichern von MP3-Files (Platz für ca. 10-15<br />
herkömmliche CDs). Meiner Ansicht nach wird sich dies aber ändern, wenn die<br />
digitalen Speicher billiger werden und die Bandbreiten es erlauben, <strong>Musik</strong> ohne<br />
Verzögerung live zu empfangen. Diese Aussage wird bestätigt durch die Ergebnisse<br />
einer jüngst veröffentlichten Studie mit dem Titel „R.I.P.? The Compact Disc 1970 –<br />
2005” des britischen Instituts Market & Opinion Research International (MORI). Darin<br />
heisst es, dass das Ende für die CD in Sicht sei, besonders unter jungen Leuten. Sie<br />
würde bald ersetzt durch die "unendlichen Möglichkeiten" von virtuellen<br />
Plattensammlungen, die auf portablen Geräten gespeichert würden. Unter bald<br />
verstehen die Marktforscher von MORI einen Zeitraum von fünf Jahren.<br />
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<br />
6.4 Recht<br />
Die rechtliche Situation ist wie bereits beschrieben sehr unklar. Von der Industrie wird<br />
ein Kopierschutz gesucht und verlangt, aber die Industrie ist zu schwerfällig und<br />
muss (zu) vielen Interessen gerecht werden.<br />
Mit der Vereinigung von über 150 namhaften Firmen zu Secure Digital Music<br />
Initiative (SDMI) versucht die Industrie seit fast 2 Jahren einen gemeinsamen Nenner<br />
zu finden. Im Herbst 2000 erlitt sie eine schwere Niederlage, nachdem sie auf dem<br />
<strong>Internet</strong> einen Wettbewerb lancierte, der dazu aufrief, den Kopierschutzcode zu<br />
knacken. Trotz Boykott der <strong>Internet</strong>-Hackergemeinde konnten von nur ca. 400<br />
"Hobbyhacker" mindestens zwei einen Code entschlüsseln. Als ein amerikanischer<br />
Forscher die geknackten Codes <strong>im</strong> Mai dieses Jahres veröffentlichen wollte, drohte<br />
man ihm seitens der Industrie langjährige Gerichtsverfahren an; er unterliess die<br />
Präsentation. Auch bestehen etliche Zielkonflikte innerhalb einzelner Firmen: Sony<br />
springt mit MP-3 Playern auf den Hardwarezug, während sie gleichzeitig die MP3<br />
(Raub-)kopien ihrer Künstler bekämpfen.<br />
Die <strong>Musik</strong>industrie hat mit ihren Gerichtsurteilen einen Teilsieg errungen. Nach den<br />
aktuellen Berichten hat Napster in den letzten zwei Monaten fast 50 % der Benutzer<br />
verloren und auch der Netzverkehr selbst ging drastisch zurück. Ob dies ein<br />
anhaltender Sieg der Industrie ist, mag bezweifelt werden, da viele Nutzer auf andere<br />
Systeme ausgewichen sind. Es ist auch Fakt, dass viele Menschen nun gewohnt<br />
sind, <strong>Musik</strong> sehr einfach und kostenlos zu beziehen. Wie wenn dies nicht schon<br />
genug wäre, haben Länder wie z.B. Dänemark, angekündigt, nicht gegen den<br />
privaten <strong>Musik</strong>tausch vorzugehen. Ich bleibe auch nach meinen Recherchen und der<br />
aktuellen Geschehnissen der Meinung, dass auf längere Sicht die <strong>Musik</strong> nicht mehr<br />
geschützt werden kann und die Künstler (so leid mir das als <strong>Musik</strong>er selbst auch tut)<br />
auf anderem Weg zu ihrem Geld kommen müssen (siehe Kap: Ökonomische<br />
Zukunft).<br />
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<br />
7 Anhang A: Glossar & Abkürzungen<br />
Bandbreite Übertragungskapazität. Sagt aus, wie viel Daten<br />
gleichzeitig durch die Leitung fliessen.<br />
BeCG Bertelsmann E-Commerce Group<br />
Broadcasten Eine Radiosendung übertragen. Wird <strong>im</strong> Netz gern auch<br />
als Streamen oder Netcasten bezeichnet. Der<br />
Broadcaster ist dabei so etwas wie der Sender.<br />
CDDB CD Database. Eine <strong>Internet</strong>-Datenbank mit<br />
Informationen zu Tausenden von Audio-CDs.<br />
Chatten Schwätzen per Tastatur.<br />
Download Dateien aus dem Netz auf den eigenen Rechner<br />
befördern. Wird vom Browser erledigt.<br />
Encoder Kodierungsprogramm für MP3-Dateien. Sorgt dafür,<br />
dass Audiodaten klein geschrumpft werden.<br />
Freeware Software, programmiert von Leuten, die sich<br />
uneigennützig zur freien Verfügung stellen.<br />
FTP File Transfer Protocol. <strong>Internet</strong>-Dienst, mit dem<br />
hauptsächlich grosse Daten um den Globus geschoben<br />
werden.<br />
Grabben Audiodaten von einer CD ziehen. Wird gerne auch<br />
Rippen genannt.<br />
ID3-Tag Infoteil einer MP3-Datei. Kann zum Abspeichern des<br />
<strong>Musik</strong>er- und Titelnamens sowie anderer Infos benutzt<br />
werden.<br />
IFPI International Federation of the Phonographic Industry<br />
IP-Adresse Netzadresse in Zahlenform. Jeder WWW-Server, jeder<br />
Surfer und jede ans Netz angeschlossene<br />
Kaffeemaschine besitzt eine.<br />
IRC <strong>Internet</strong> Relay Chat. Tausende von Chat-Kanälen.<br />
Kompression Kleinermachen. Im Zusammenhang mit Netzmusik ist in<br />
der Regel MP3-Kompression gemeint.<br />
M3U Dateiendung für MP3-Playlists<br />
MIME-Type Browsereinstellung, die festlegt, für welche Dateien<br />
welches Programm zustandig ist.<br />
Modules Sehr kompaktes Songformat. Ursprung der <strong>Musik</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Internet</strong>.<br />
MP3<br />
Moving Picture Expert Group Audio Layer 3.<br />
Open Source<br />
Kompressionsverfahren für Audiodaten.<br />
Programme, die öffentlich entwickelt werden. Frei nach<br />
dem Motto: Schau mir in den Quellcode, Kleines. Gibt’s<br />
umsonst.<br />
Player In Zusammenhang mit MP3s meist Abspielsoftware.<br />
Kann aber auch ein Gerät zum Abspielen meinen, einen<br />
so genannten Hardware-Player.<br />
Plug-in Programmerweiterung.<br />
Proxy-Server Zwischenspeicher des <strong>Internet</strong>-Providers. Sorgt unter<br />
anderem dafür, dass oft nachgefragte Seiten schneller<br />
geladen werden. Kann aber <strong>im</strong> Zusammenhang mit<br />
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<br />
<strong>Musik</strong> <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> auch jede Menge Ärger machen.<br />
RealAudio Zweitwichtigstes Audioformat <strong>im</strong> <strong>Internet</strong>. Wird<br />
insbesondere für Streams gerne eingesetzt.<br />
RIAA Record Industry Association of America.<br />
Dachorganisation der grossen US-Plattenlabel.<br />
SDMI Secure Digital Music Initiative. Soll MP3 ablösen. Bisher<br />
ist davon noch nichts zu spüren.<br />
Shareware Software mit Testmöglichkeit.<br />
Skin Austauschbare Oberfläche eines Programms.<br />
Besonders beliebt in der Welt der MP3-Player.<br />
Stream Audiodaten, die in Echtzeit angehört werden. Die zwei<br />
wichtigsten Streaming-Formate sind RealAudio und<br />
MP3.<br />
SUISA Verwertungsgesellschaft der <strong>Musik</strong>er.<br />
Upload Dateien vom eigenen Rechner ins Netz befördern. Geht<br />
manchmal mit dem Browser, besser funktionierts mit ein<br />
FTP Programm.<br />
UrhG Urhebergesetz, kümmert sich um die Rechte der<br />
Urheber<br />
USB Universal Serial Bus. Stecker, mit dem sich Geräte<br />
ziemlich einfach an den PC klemmen lassen. Sorgt bei<br />
tragbaren MP3-Playern für akzeptable<br />
Aufladegeschwindigkeiten.<br />
WAV-Datei Standardformat für Audiodaten unter Windows.<br />
Windows Media Audio Microsoft Audio-Format. Da Manchmal auch MS-Audio<br />
genannt. Wird mit dem Windows Media Player<br />
abgespielt.<br />
ZIP-Datei Zusammengepacktes und kompr<strong>im</strong>iertes Archiv. Man<br />
braucht ein ZIP-Programm dazu, es wieder<br />
auszupacken. Anders als bei MP3 geht hier be<strong>im</strong><br />
Kompr<strong>im</strong>ieren nichts verloren.<br />
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<br />
8 Anhang B: Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 2-1: 1 Minute of Music = 1 MB of Memory ................................................ 7<br />
Abbildung 2-2: Peer-to-Peer Computing..................................................................... 9<br />
Abbildung 2-3: Winamp Lighthow ............................................................................. 10<br />
Abbildung 2-4: MusicMatch 6.0 Oberfläche.............................................................. 10<br />
Abbildung 2-5: Casio MP3-Uhr ................................................................................. 11<br />
Abbildung 3-1: <strong>Musik</strong>industrie: PEP für den Vertrieb von MP3-Dateien ................... 15<br />
Abbildung 4-1: Traditionelle Wertschöpfungskette der <strong>Musik</strong>branche ...................... 19<br />
Abbildung 4-2: Zukünftige Wertschöpfungskette der <strong>Musik</strong>branche......................... 20<br />
Abbildung 6-1: Samsung SPH-M2100 MP3-Handy .................................................. 23<br />
Abbildung 6-2: D-Link DRU-R100 USB-Radio.......................................................... 23<br />
Abbildung 6-3: Electronic Media vs Digital World ..................................................... 26<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
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<br />
9 Anhang C: Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1-1: Milestones der digitalen Speicherung ..................................................... 5<br />
Tabelle 2-1: <strong>Musik</strong>formate, eigene Tabelle................................................................. 7<br />
Tabelle 3-1: MP3.com: Kundenprofile und deren Nutzung ....................................... 16<br />
Tabelle 5-1: Fokus Magazin, rechtliche Sicht digitaler <strong>Musik</strong> (eigene Tabelle)......... 22<br />
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<br />
10 Anhang D: <strong>Internet</strong> Links<br />
Letzter Zugriff aller Links: 23. Mai 2001<br />
AfterNapster www.afternapster.com<br />
Altavista www.altavista.com<br />
Audiogalaxy www.audiogalaxy.com<br />
BearShare www.bearshare.com<br />
Bertelsmann www.bertelsmann.com<br />
BMG Schweiz www.bmg.ch<br />
Besonic www.besonic.com<br />
Blaupunkt www.blaupunkt.de<br />
Casio www.casio.com<br />
CDDB www.cddb.com<br />
CeDe Online Music/DVD Shop www.cede.ch<br />
D-Link www.dlink.com<br />
EMI Music Switzerland www.em<strong>im</strong>usic.ch<br />
Ericsson www.ericsson.com<br />
Focus Magazin www.focus.de<br />
Frauenhofer Institut www.frauenhofer-institut.de<br />
Freeamp www.freeamp.org<br />
GNN www.gnn.ch<br />
Gnutella gnutella.wega.com<br />
Google www.google.com<br />
HanGo www.pjbox.com<br />
Heise Newsticker www.heise.de/newsticker<br />
IBM www.ibm.com<br />
IDC www.idc.com<br />
IFPI www.ifpi.org<br />
K-Jöfol www.kjofol.org<br />
Liquid Audio www.liquidaudio.com<br />
Live365 www.live365.com<br />
Market & Opinion Research International www.mori.co.uk<br />
Metallica www.metallica.com<br />
Minick www.minick.ch<br />
MP3.com www.mp3.com<br />
MP3.de (Deutschland) www.mp3.de<br />
MusicMatch www.musicmatch.com<br />
Napster www.napster.com<br />
Neue Zürcher Zeitung www.nzz.ch<br />
Nike www.nike.com<br />
Ogg Vorbis www.xiph.org/ogg/vorbis<br />
Palavista www.palavista.com<br />
Peoplesound www.peoplesound.de<br />
Philips www.philips.com<br />
Public Enemy www.publicenemy.com<br />
Radio MP3 www.radiomp3.de<br />
RadioSpy www.radiospy.com<br />
Real Audio www.real.com<br />
Datei: Facharbeit_<strong>Musik</strong> Druckdatum: 21.06.2001<br />
Autoren: Toni Scherrer Seite: 33/37
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<br />
RIAA www.riaa.org<br />
Rio www.riohome.com<br />
Rolex www.rolex.com<br />
Rolling Stone Magazine www.rollingstone.com<br />
Sagem www.sagem.com<br />
Samsung www.samsung.com<br />
Scour www.scour.com<br />
SDMI www.sdmi.org<br />
Share Sniffer Inc. www.sharesniffer.com<br />
Siemens www.siemens.com<br />
Sonicnet www.sonicnet.com<br />
Sony www.sony.com<br />
Star Trek www.startrek.com<br />
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Vivendi www.vivendi.com<br />
Warner Music Switzerland www.warnermusic.ch<br />
Webnoize www.webnoize.com<br />
Winamp www.winamp.com<br />
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