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abnehmbare Winglets

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116 PARK- & E-FLYER FMT 06 | 08 WERNER BAUMEISTER<br />

100 PUNKTE<br />

Wing-Jet von Pichler<br />

Ja, was haben wir denn da? Ein gepfeilter<br />

Nurflügel mit Ohren, und hinten drauf ein<br />

Impeller? Das Ganze in ARF-Bauweise (im aller<br />

engsten Sinne) und wie es aussieht in Top-<br />

Qualität? Wenn der jetzt auch noch gut fliegt,<br />

könnte das ein echter Gewinner werden! Nach<br />

dem Motto: Er kam, sah, fliegte (hmm, Cäsar,<br />

meine Latein- und Deutschlehrer würden sich<br />

wohl im Grabe herumdrehen).<br />

arf in Vollendung<br />

Ein Nurflügel dieser Auslegung ist ja nun nicht<br />

wirklich etwas revolutionär Neues. robbes „Geier“<br />

(immerhin aus dem letzten Jahrhundert<br />

stammend) z.B. sah verblüffend ähnlich aus<br />

und eine Menge anderer gepfeilter „Wings“<br />

fliegen im bodennahen Luftraum dieser Erde.<br />

Die ganze Aufregung beim Autor rührt von der<br />

Verarbeitung her und der immensen Vorfertigung,<br />

die den ARF-Begriff 100%ig trifft. Der<br />

Rumpf liegt fertig bei, und zwar superstabil<br />

aus Holz gefertigt, mehrfarbig lackiert und<br />

mit einer ebensolchen Haube mit eingebauter<br />

Verriegelung und mit vorbildlichen Kühlöffnungen.<br />

Die fertig bespannte und hübsch bedruckte<br />

Fläche braucht bloß noch zusammengesteckt<br />

zu werden (siehe unten), lediglich die<br />

Ruder müssen noch mit den Ruderscharnieren<br />

der Fläche verbunden werden. Alle dafür<br />

notwendigen Schlitze sind schon (passend)<br />

angebracht. Also, ran an die Montage!<br />

Zwei Servos, ein Steller und schon hat<br />

man alles bis auf den Empfänger und den<br />

Flugakku beisammen<br />

der Wing<br />

Die Installation der Servos und<br />

der Gestänge ist dank passender<br />

Kleinteile ein Klacks. Die Servokabel<br />

müssen natürlich verlängert werden, aber<br />

dank eingelegter Fäden (picobello an den<br />

Öffnungen mit einem kleinen Kärtchen und<br />

Zacki gegen Verlieren fixiert) sind sie schnell<br />

durchgefädelt. Achtung! Das Unterlegen der<br />

Servos nicht vergessen, sonst drücken sie auf<br />

der Flächenunterseite durch. Die passenden<br />

Holzstückchen liegen selbstverständlich bei.<br />

Um die <strong>Winglets</strong> anzubringen, wird an<br />

der richtigen Stelle (an der richtigen hab’ ich<br />

gesagt, genau prüfen, am Besten unters Licht<br />

halten) die Bespannung aufgeschlitzt, wieder<br />

fest verbügelt und die <strong>Winglets</strong> können dort<br />

verklebt werden. Da dieses Modell aber geradezu<br />

nach dem Einsatz in aller Welt schreit,<br />

habe ich die <strong>Winglets</strong> abnehmbar gestaltet.<br />

Wie das geht, zeigen die Fotos. Damit wird<br />

der Wing-Jet zum Transportkönig, denn auch<br />

die Tragflächen sind geteilt und lassen sich<br />

so zusammen mit dem Rest auf engstem<br />

Raum verstauen.<br />

So kann man die <strong>Winglets</strong><br />

abnehmbar gestalten<br />

Bei dem großzügigen Einlauf sind gute<br />

Schubwerte zu erwarten. Die Motorkabel<br />

werden seitlich geführt.


<strong>abnehmbare</strong> <strong>Winglets</strong><br />

An der Grenzlinie zwischen Winglet und Fläche<br />

wird ein Schlitz geschnitten (dünne Trennscheibe).<br />

Dort wird ein Stück einer Kunststoffverpackung<br />

(2×2 cm reichen völlig) mit<br />

Sekundenkleber eingeklebt, Dann das Winglet<br />

einstecken und auf beiden Seiten ein Stück<br />

Tesa drauf. Zur Sicherheit sollte man vorne<br />

und hinten eine solche Sicherung anbringen.<br />

Dann hält der Winglet bombenfest.<br />

geteilte flächen?<br />

Was, die Tragflächen werden nicht zusammengeklebt?<br />

Spinnt der Tester jetzt? Erlaubt<br />

er sich hier Eigenmächtigkeiten? So steht es<br />

doch ausdrücklich in der Anleitung!<br />

Tja, das dürfte wohl der einzige Fauxpas der<br />

Jungs von Pichler sein, denn das Zusammenkleben<br />

ist völlig unnötig. Die beiden Flächen<br />

werden einfach mit dem (sorgfältig gegen<br />

Rost geölten - spricht übrigens auch gegen<br />

das Zusammenkleben) Flächenstahl zusammengesteckt<br />

und auf dem Rumpf verschraubt,<br />

wohlgemerkt mit zwei Schrauben. Auch vorne<br />

ist je Flächenhälfte eine stabile Nase für die<br />

Flächenfixierung vorgesehen, was ebenfalls<br />

für eine demontierbare Lösung spricht. Die<br />

Stabilität dürfte jedenfalls nicht das Problem<br />

sein. Wer das Modell immer zusammengebaut<br />

transportieren möchte, kann das selbstverständlich<br />

trotzdem machen.<br />

Ach ja, auch für die Antenne gibt’s eine<br />

saubere Lösung. Sie wird wie die Servokabel<br />

in der Fläche versenkt. Selbstverständlich ist<br />

auch dafür ein Fädelchen eingezogen. Die<br />

Konstrukteure haben wirklich mitgedacht.<br />

der impeller<br />

Auch die Montage des Impellers gehört zu<br />

den einfachsten Übungen. Der Motor gehört<br />

selbstverständlich (bei Pichler jedenfalls) zum<br />

Lieferumfang dazu. Auch die Montage ist<br />

einfach und schnell erledigt. Die Anleitung<br />

beschreibt das alles deutlich. Weitere Erklärungen<br />

sind gar nicht nötig. Das fertige Aggregat<br />

wird einfach mit vier Schrauben befestigt. Die<br />

Löcher dafür sind bereits vorgebohrt. Eines<br />

davon musste ich etwas ausarbeiten, damit die<br />

Mutter auch draufpasst. Das war aber auch die<br />

einzige Nacharbeit am ganzen Bausatz.Dann<br />

werden die Motorkabel etwas verlängert und<br />

durch die, natürlich, bereits vorhandene seitliche<br />

Rumpföffnung in den Rumpf geführt. Dort<br />

werden drei Stecker angelötet und schon ist<br />

das Ganze mit dem Regler verbunden, der<br />

dort angeklettet wird. Man kann natürlich<br />

auch alles direkt zusammenlöten. Ich<br />

lasse mir da aber gerne weitere Verwendungsmöglichkeiten<br />

offen.<br />

�<br />

Baukasteninhalt,<br />

da fehlt nichts –<br />

klasse ist die<br />

bedruckte Folie<br />

FMT-TEST 117<br />

der akku – welcher akku?<br />

Jetzt wird’s etwas komplizierter, denn der<br />

empfohlene 3S1P 2.100 mAh LiPo passt nicht<br />

in den Rumpf. Jedenfalls mein Kokam 2000<br />

nicht. Hier wäre es hilfreich, den im Prototypen<br />

verwendeten Akku zu nennen, damit<br />

man eine Größen- und Gewichtsangabe hat.<br />

Mit dem Kokam, aufrecht in den Rumpf gestellt,<br />

wäre der Wing ordentlich kopflastig, mit<br />

einem X-Cell 1200 aber schwanzlastig. Selbst<br />

der passt aber nur nach kleinen Modifikationen<br />

rein. Für die ersten Flüge musste daher<br />

ein LemonRC mit 1.800 mAh herhalten. Der<br />

wiegt ca. 144 g und passt ebenfalls nur nach<br />

kleinen Fräsarbeiten rein. Ein paar Gramm<br />

Blei waren nötig, um den Flügel zum Fliegen<br />

zu bekommen. Wer größere Akkus verwenden<br />

möchte, kommt um das Auffräsen des<br />

Rumpfspants nicht herum.<br />

Was ist denn das?<br />

Schon beim Auspacken der erdbebensicher<br />

verpackten Einzelteile (gilt zumindest bis zu<br />

einem Beben der Kategorie 6 auf der nach<br />

oben offenen FMT-Skala) waren mir blaue<br />

Schaumteile aufgefallen, die nicht zum Modell<br />

zu gehören schienen. Vielleicht Teile eines<br />

Modellständers? Wozu?<br />

Dafür kann man sie zwar auch benutzen,<br />

aber der Hersteller hat weiter gedacht. Da am<br />

Modell kein Fahrwerk vorhanden ist, muss<br />

man es mit der Hand starten. Kein Problem,<br />

wenn man das gut kann. Was aber für alle<br />

diejenigen, die eine Hartpiste haben? Bodenstart<br />

wäre hier schon schön. Also montierten<br />

die cleveren Planer an dieses Gestell vier<br />

Rädchen, man legt das Modell drauf, stellt<br />

es auf die Piste und gibt Gas. Nach einigen<br />

Metern soll das Modell dann abheben – so<br />

die Idee. Ob das wohl funktioniert?<br />

Bis zur Auflösung dieses Geheimnisses<br />

vergingen kaum 5 Stunden Montagezeit, die<br />

Nerven zermürbende Wartezeit hielt sich also<br />

in engen Grenzen. Und da der Handstart bei<br />

noch nicht eingeflogenen Modellen immer<br />

so eine Sache ist, begann ich den Test gleich<br />

mit dem ersten Bodenstartversuch.


118 PARK- & E-FLYER FMT 06 | 08 Datenblatt FMT-TEST<br />

Park- & E-Flyer<br />

Das „blaue Wunder“ – auf holprigen Grund funktioniert der mitgelieferte (!) Startwagen leider nicht<br />

Holterdipolter –<br />

spann mich nicht auf die folter!<br />

Den Gashebel auf Anschlag und das „Blaue<br />

Wunder“ (die Dresdener Leser werden mich<br />

verstehen) setzte sich ruckartig in Bewegung<br />

– mit dem Wing-Jet oben drauf! Würde er sich<br />

rechtzeitig von seinem Startwagen lösen?<br />

Oder würde er einfach peinlich ins Grün rollen<br />

ohne jemals den schwäbischen Himmel von<br />

der Nähe gesehen zu haben? In einschlägigen<br />

Seifenopern würden Sie jetzt wahrscheinlich<br />

auf die nächste Folge vertröstet, doch nicht<br />

hier in der FMT. Wir lösen Rätsel sofort!<br />

Der Wing-Jet raste los, drehte nach rechts<br />

weg und rauschte dann von seinem Startgestell<br />

ins Gras. Viel hätte nicht gefehlt fürs Abheben,<br />

aber dazu hätte das Ganze geradeaus<br />

fahren müssen. Und lenken ist nun mal nicht<br />

drin mit dieser Konstruktion. Nun ist unsere<br />

Piste aber aus Betonsteinen zusammengesetzt,<br />

mit den dazugehörigen deutlichen Rillen. Dafür<br />

sind die Rädchen einfach zu klein. Auf einer<br />

glatten, womöglich asphaltierten Piste dürfte<br />

der Bodenstart wohl funktionieren.<br />

Handstart ohne probleme!<br />

Doch wozu überhaupt, der Handstart stellte<br />

sich als absolut easy heraus. Einfach Vollgas<br />

geben und den Wingjet nach vorne schieben.<br />

Der Impeller liefert genügend Schub für einen<br />

sicheren Start, ganz ohne Anlauf. Ein paar<br />

Klicks Querruder, ein-zwei Klicks Höhe, und<br />

der Nurflügler flog geradeaus. Tadellos!<br />

Erster Eindruck: Impellertypisch ziemlich<br />

laut, aber man bekommt auch Leistung dafür.<br />

Das Impelleraggregat liefert ordentlich Power,<br />

Die Teile des Impellers mit dem kleinen, aber hochdrehenden<br />

Außenläufer – eine äußerst effektive Einheit<br />

senkrechtes Steigen geht zwar nicht „unlimited“,<br />

aber doch erstaunlich lange. Riesenloops<br />

sind eindrucksvoll, die Rollen kommen axial und<br />

weich, für meinen Geschmack aber etwas zu<br />

langsam. Größere Ausschläge lösen dieses Problem.<br />

Anders das Höhenruder. Hier muss etwas<br />

Expo drauf, sonst wird das Ganze zu ruckelig.<br />

Und wie schnell wird das Teil denn nun? Wir<br />

messen mit der Radarpistole: Über 70 Meilen<br />

sind locker drin, immerhin ca. 120 km/h. Für ein<br />

solches Modell eine ganze Menge. Allerdings<br />

sollte man das nicht ausreizen. Die Fläche ist<br />

sehr leicht gebaut und dadurch nicht wirklich<br />

verwindungssteif. Im Sturzflug zur Radarmessung<br />

drehte das Modell nach einer Weile immer<br />

mal nach links oben weg, gegensteuern hatte<br />

da wenig Wirkung. Erst nach dem Zurückgehen<br />

der Geschwindigkeit durch den Steigflug<br />

oder durch Gas wegnehmen flog der Wing-Jet<br />

wieder geradeaus. Vermutlich verzieht sich die<br />

Fläche oder das Querruder. Das feste Einkleben<br />

der <strong>Winglets</strong>, vom Tester sicherheitshalber mal<br />

probiert, half nur wenig. Also nicht übertreiben,<br />

denn der Flieger ist etwas übermotorisiert.<br />

Volle punktzahl<br />

Mit einer steiferen Fläche wären sicher über<br />

130 km/h drin. Eine Balsa-D-Box oder einfach<br />

etwas härteres Balsa hätten dafür wohl schon<br />

ausgereicht. Aber wozu? Das Teil macht Spaß,<br />

kostet wenig und ist schon durch seine Optik<br />

eine Schau. Dazu passt der problemlose Zusammenbau<br />

und die Abstimmung der tadellosen<br />

Komponenten. Der Kandidat hat 100<br />

Punkte! Irgendwelche Gegenstimmen? Keine?<br />

Wunderbar, dann gehen wir fliegen!<br />

Modellname: Wing Jet EP<br />

Verwendungszweck: Impeller-Motorflug<br />

Hersteller / Vertrieb: The World Models/Pichler<br />

Preis: 139,- €<br />

Modelltyp: ARF-Model in Holzbauweise mit GFK-Rumpf,<br />

Rippenfläche<br />

Lieferumfang: Rumpf mit fertiger, verriegelbarer Haube, Tragfläche,<br />

Leitwerke, Kleinteile, Impeller, Motor, Startwagen<br />

Bau- u. Betriebsanleitung: englisch, 8 Seiten, 26 Bilder/<br />

Zeichnungen, Einstellwerte vorhanden<br />

Aufbau:<br />

Rumpf: GFK-Schalenbauweise, mehrfarbig lackiert,<br />

Dekor aufgebracht<br />

Tragfläche: zweiteilig, Rippenfläche, bebügelt,<br />

Folie mehrfarbig bedruckt<br />

Kabinenhaube: GFK, abnehmbar, mehrfarbig lackiert<br />

Motoreinbau: im Impeller<br />

Einbau Flugakku: Akkufach +Klettverschluss,<br />

Akku nicht verschiebbar<br />

Technische Daten:<br />

Spannweite: 1.000 mm<br />

Länge: 440 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 200 mm<br />

Flächentiefe am Randbogen: 190 mm<br />

Tragflächeninhalt: 19,4 dm²<br />

Flächenbelastung: ca. 30 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: k.A.<br />

Tragflächenprofil Rand: k.A.<br />

Gewicht / Herstellerangabe: 620 g<br />

Fluggewicht Testmodell ohne Flugakku: 432 g<br />

mit 3S1P LemonRC 1.800 mAh: 585 g<br />

Antrieb vom Hersteller empfohlen:<br />

Motor : KMO283110 Außenläufer-Motor liegt bei<br />

Akku: 3S1P 2100<br />

Regler: 30 A<br />

Antrieb im Testmodell verwendet:<br />

Motor: KMO283110 Außenläufer-Motor liegt bei<br />

Akku: Lemon 3S1P 1800<br />

Regler: Pulsar XC 30<br />

RC-Funktionen und Komponenten:<br />

Höhe/Querruder: 2×Master S 1713<br />

verwendete Mischer: Fertigmischer Nurflügel<br />

Fernsteueranlage: Graupner MC 22<br />

Empfänger: Schulze Alpha 435<br />

Empf.Akku: BEC<br />

Erforderliches Zubehör: Akku, Servos, Empfänger, Regler<br />

Geeignet für: Fortgeschrittene, Experten<br />

Bezug: direkt bei: Pichler Modellbau, Lauterbachstr. 19,<br />

84307 Eggenfelden, www.pichler-modellbau.de<br />

Die Innereien: So passt der Schwerpunkt gerade eben,<br />

für den LiPo LemonRC 1800 musste<br />

etwas gefeilt werden

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