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Biotoppflege<br />

Ameisenbläuling, Wechselkröte<br />

und Torfmoos<br />

Als Erstes vielen Dank an die zahlreichen<br />

Spender! Das neue Naturschutzfahrzeug<br />

kommt bald zum Einsatz!<br />

Unser neues Naturschutzfahrzeug wird nun bald<br />

geliefert! Der Großteil des Fahrzeuges konnte allein<br />

durch Ihre zahlreichen und großzügigen Spenden<br />

finanziert werden! Jetzt kann die Biotoppflege noch<br />

effizienter ablaufen als bisher. Wir können zu jeder<br />

Zeit Pflegemaßnahmen durchführen, da der neue Bus<br />

ausschließlich für die Biotoppflege verwendet wird.<br />

Zudem wird das Fahrzeug nicht mehr in der Klenzestraße<br />

stehen, sondern in der Nähe unserer Biotope.<br />

Somit sparen wir uns die langen, zeitraubenden Wege<br />

durch die Stadt. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass<br />

die ständigen Ausfallzeiten durch Reparaturen im<br />

Gegensatz zum maroden bisherigen Fahrzeug wegfallen.<br />

Ein riesengroßes, herzliches Dankeschön also<br />

an die Spender, die uns das Naturschutzfahrzeug<br />

geschenkt haben!<br />

Chef in der WG –<br />

der Wiesenknopfbläuling<br />

Auf einer unserer Streuwiesen<br />

an der Lochhausenerstraße<br />

siedelt im Verborgenen<br />

eine erstaunliche<br />

Wohngemeinschaft.<br />

Teil der WG sind eine<br />

Blume, eine Ameise und<br />

ein Schmetterling, genauer<br />

gesagt: der Große Wiesenknopf<br />

(Sanguisorba<br />

officinalis), die Rotgelbe<br />

Knotenameise (Myrmica<br />

rubra) und der Schwarzblaue<br />

Ameisenbläuling<br />

(Maculinea nausithous).<br />

Wie so oft in Wohngemeinschaften<br />

profitiert<br />

aber nur einer vom<br />

Zusammenleben, nämlich<br />

der Schmetterling. Er legt<br />

zunächst seine Eier in die<br />

noch geschlossenen Blütenköpfe<br />

des Großen Wiesenknopfs.<br />

Die kleinen<br />

Raupen schlüpfen dort<br />

nach ca. einer Woche und<br />

ernähren sich ausschließlich<br />

von den Blütenköpfen<br />

und der Frucht der Pflan-<br />

2/ 2005<br />

Drei Überlebensstrategien und wie man diese bei der Biotoppflege berücksichtigt<br />

ze. Gegen Ende August/<br />

Anfang September lassen<br />

die Raupen sich auf den<br />

Boden fallen. Dort verharren<br />

sie regungslos, bis sie<br />

von der Rotgelben Knotenameise<br />

aufgelesen werden.<br />

Die Ameisen adoptieren<br />

die Raupen, die exakt<br />

den Geruch der Ameisenbrut<br />

nachahmen. Erstmal<br />

im Ameisennest angekommen,<br />

lassen sich die<br />

Raupen über den Winter<br />

bis zur Verpuppung im<br />

nächsten Jahr durchfüttern.<br />

Die frisch geschlüpften<br />

Bläulinge fliegen aus,<br />

sobald der Wiesenknopf<br />

zu blühen beginnt – und<br />

der Kreislauf beginnt von<br />

neuem. Trotz seiner genialen<br />

Anpassungen ist der<br />

Ameisenbläuling europaweit<br />

vom Aussterben<br />

bedroht, weil es immer<br />

weniger Wiesen gibt, die<br />

die gesamte Wohngemeinschaft<br />

beherbergen können.<br />

Erhalten können wir die<br />

Bläulinge in den von uns<br />

gepflegten Wiesen durch<br />

späte Mahd nach der<br />

Blüte des Wiesenknopfs<br />

und durch die Verwendung<br />

von leichtem Gerät,<br />

das die empfindlichen<br />

Ameisenhügel schont.<br />

Bin schon da –<br />

warum die Wechselkröte<br />

schneller<br />

als eine Libelle sein<br />

muss<br />

Schnell sieht sie zwar<br />

nicht gerade aus, und im<br />

direkten Laufvergleich<br />

würde sie wohl sogar von<br />

einer Blindschleiche abgehängt.<br />

Trotzdem ist es bei<br />

9<br />

ihr wie in der Fabel vom<br />

Hase und Igel, sie ist oft<br />

zuerst da. Zumindest gilt<br />

das, wenn der Ankunftsort<br />

eine frische Pfütze ist.<br />

Denn zumindest im<br />

Münchner Raum sind größere<br />

Pfützen der entscheidende<br />

Platz im Leben der<br />

Wechselkröte, von der<br />

hier die Rede ist. Wie<br />

gewinnt nun die Kröte das<br />

Rennen, wo doch auch<br />

viel schnellere Tiere wie<br />

Libellen und Wasserkäfer<br />

Pfützen lieben, und<br />

warum muss sie überhaupt<br />

zuerst da sein?<br />

Wechselkröten sind<br />

Wandertiere, vor allem im<br />

Abb. 1: Der Schwarzblaue Ameisenbläuling ist auf das Vorkommen<br />

des Großen Wiesenknopfes und der Rotgelben Knotenameise<br />

angewiesen. Foto: Jochen Goldsche

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