Beispielhafte Tafeln - StadtGut Blankenfelde
Beispielhafte Tafeln - StadtGut Blankenfelde
Beispielhafte Tafeln - StadtGut Blankenfelde
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Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
Beispiel für eine Tafel zum Thema<br />
Lebensraum in Fließgewässern,<br />
Seen und Teichen<br />
<strong>Beispielhafte</strong><br />
<strong>Tafeln</strong><br />
55
Beispiele für aufgesetzte<br />
<strong>Tafeln</strong>: Thema<br />
Vogelwelt, mit fotografischerWiedergabe<br />
der beschriebenen<br />
Inhalte<br />
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Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
Beispiel für eine Tafel zum Thema<br />
Lebensraum Wiese<br />
<strong>Beispielhafte</strong><br />
<strong>Tafeln</strong><br />
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Beispiele für aufgesetzte<br />
<strong>Tafeln</strong>: Thema<br />
Trockenrasen, mit fotografischerWiedergabe<br />
der beschriebenen<br />
Inhalte<br />
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Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
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Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
Technik<br />
Die thematisch bezogenen TouchScreen-Monitorstandplätze werden<br />
freistehend an den Themenübergängen installiert und zum jeweiligen<br />
Thema zusätzliche Informationen (Multivisionen aus Bild/Text, Videos)<br />
oder ergänzende Materialsammlungen (z. B. digitalisierte Herbarien<br />
zu Pflanzen, Kräutern oder zu Themen wie z.B. Vogelflug etc.) zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Die Oberflächen der TouchScreen-Monitore werden einheitlich gestaltet<br />
und können bei Bedarf aktualisiert und erweitert werden. Die<br />
jeweiligen abrufbaren Themen können aus unterschiedlichen Quellen<br />
kommen.<br />
Die elektronisch abrufbaren Medien werden über einen Server bereitgestellt<br />
werden, so dass nur ein System aktualisiert und gewartet<br />
werden muss.<br />
Die Projektionstechnik zum Barnim-Modell wird tageslichttauglich<br />
ausgestattet und ebenfalls über den Server aktualisiert, z. B. Veranstaltungen<br />
und Führungen im Landschaftsraum.<br />
Erweitert durch Video-, Multivisions- und Filmtechnik wird die Anlage<br />
als kleines Kino für spezielle Veranstaltungen nutzbar sein. Eine separate<br />
Leinwand vor dem Reliefmodell wird dies ermöglichen.<br />
Die Vitrinen sind aus konservatorischen Gründen klimatisiert. Jede<br />
Vitrine enthält eine eigene indirekte Innenbeleuchtung, um störende<br />
Lichtreflexe zu vermeiden.<br />
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Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
Umfang zur Eröffnung der Ausstellungsräume<br />
Zur Ausstellungseröffnung werden alle Themen gemäß der Themensammlung<br />
auf den Ausstellungswänden und in den Vitrinen visualisiert<br />
sein.<br />
Die anschaulichen Modelle, wie das Rieselfeldmodell und die Relifkarte<br />
des Landschaftraums Barnim mit seinen funktionablen Animationen<br />
und ergänzenden Erläuterungen werden für die Besucher<br />
verfügbar sein.<br />
Im Bereich der „Tiere und Pflanzen des Naturraums Barnim“ werden<br />
die Dioramen fertiggestellt sein.<br />
Alle Vitrinen werden mit gegenständlichen und anschaulichen Exponaten<br />
ausgestattet sein.<br />
Für die TouchScreen-Inhalte sollte zumindest eine zum jeweiligen<br />
Themenbereich passende, ergänzende Multivision abrufbar sein.<br />
Hier müssen vor der Realisierung vor allem urheberrechtliche Nutzungsrechte<br />
geklärt sein. (Im Finanzierungskonzept schlagen wir<br />
deshalb einen vorläufigen Pauschalbetrag vor.)<br />
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Beispiel: Sukzession – von der Steppe zum Wald<br />
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B Umweltbildung<br />
1. Vorbemerkung (Was will Umweltbildung?)<br />
Unter Umweltbildung versteht man mehr als nur das Vermitteln von<br />
Wissen und Kenntnissen über Fragestellungen der belebten und unbelebten<br />
Umwelt. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
(BfNE) geht es vielmehr um die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen<br />
zum Erreichen einer individuellen Gestaltungskompetenz.<br />
Gemäß der Definition des Bundesweiten Arbeitskreises der staatlich<br />
getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz (BANU<br />
2003) versteht man unter Umweltbildung die „Vermittlung von<br />
Informationen, Methoden und Werten, um den handelnden und<br />
verantwortlichen Menschen zur Auseinandersetzung mit den Folgen<br />
seines Tuns in der natürlichen, gebauten und der sozialen Umwelt zu<br />
befähigen und zu umweltgerechtem Handeln als Beitrag zu nachhaltiger<br />
Entwicklung zu bewegen.“<br />
Hier stellt sich das Problem, dass vieles an Umwelt(fakten)wissen<br />
sich nur schlecht vermitteln lässt und kaum nachhaltige Spuren im<br />
Verständnis oder in der Einstellung der Belehrten hinterlässt. Moderne<br />
Umweltbildung sollte daher nicht in erster Linie Fakten vermitteln<br />
und ein Umweltthema inhaltlich behandeln, sondern das Erlernen<br />
von Methoden der Auseinandersetzung mit dem Umweltthema, die<br />
Vermitt-lung von Handlungs- und Gestaltungskompetenzen ermöglichen<br />
(Siebert 2002; de Haan u. Harenberg 1999; Nieke 2001). Nach<br />
Fietkau u. Kessel (1981) ergeben sich damit fünf Ansatzpunkte für das<br />
Umweltlernen:<br />
• Vermittlung von umweltrelevantem Wissen<br />
• Vermittlung von umweltrelevanten Werten<br />
• Schaffung von Möglichkeiten zu umweltbewusstem Verhalten<br />
• Schaffung von Rückkopplungsmöglichkeiten (Sichtbarmachen der<br />
Handlungskonsequenzen)<br />
• Schaffung von Handlungsanreizen<br />
Es geht darum, in der Umweltbildung die drei Ebenen des Handelns<br />
(Pragmatik), des gefühlsbetonten Erlebens (Emotion) und des geis-<br />
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64<br />
tigen Durchdringens (Kognition) gleichermaßen zu berücksichtigen<br />
und aufeinander zu beziehen.<br />
Für eine in ihr regionales Umfeld eingebettete Umweltbildungseinrichtung<br />
wie die Naturschutz- und Tourismus-Station auf dem Stadtgut<br />
<strong>Blankenfelde</strong> ist zudem das Konzept des Regionalen Lernens<br />
von Bedeutung (Salzmann et al. 2003): Das Regionale Lernen umfasst<br />
alle Lernprozesse, die sich auf die eigene Region, die heimatliche<br />
Lebenswelt beziehen, die aber zugleich den Blick für überregionale<br />
Zusammenhänge und globale Horizonte öffnen. Nach der gegenwärtigen<br />
Bewusstseinslage kann das nicht geschehen, ohne dass<br />
allenthalben Fragen der Umwelt zum Gegenstand solcher Lernprozesse<br />
werden. Dadurch ist ein unmittelbarer<br />
Zusammenhang von Regionalem Lernen und<br />
Umweltbildung hergestellt: die Kernbegriffe<br />
des Regionalen Lernens sind demnach „Heimat<br />
bzw. lokales Umfeld“, „Region“ und „Umwelt“.<br />
Ziel ist es, die historisch entstandenen<br />
Wechselwirkungen zwischen den natürlichen<br />
und den soziokulturellen Systemen in den<br />
Blick zu nehmen.<br />
Bildung für nachhaltige Entwicklung basiert auf den Grundsätzen<br />
der Agenda 21 (BMUNR 1997), dem offiziellen Abschlussdokument<br />
der Konferenz der Vereinten Nationen zum Thema „Umwelt und<br />
Entwicklung“, welche im Jahr 1992 in Rio de Janeiro stattfand. Mit der<br />
Agenda 21 wird ein „Aktionsprogramm der Staaten dieser Welt für<br />
das 21. Jahrhundert“ vorgelegt, das sich im Kapitel 25 mit Kindern und<br />
Jugendlichen und im Kapitel 36 mit der Funktion des Bildungssystems<br />
und der Förderung des Umweltbewusstseins auseinandersetzt. Im<br />
Gegensatz zur klassischen Umweltbildung spielt bei der Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung au ch der soziale Leitgedanke der Solidarität<br />
und Gerechtigkeit eine wichtige Rolle.<br />
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<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
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2. Umsetzung<br />
2.1 Zielgruppen der Umweltbildung<br />
Umweltbildung kann sich an unterschiedlichen<br />
Zielgruppen ausrichten. Während schulische<br />
Umweltbildung sich auf die verschiedenen<br />
Altersgruppen im Grundschul- und<br />
Sekundarschulbereich konzentriert, hat außerschulische<br />
Umweltbildung neben Kindern<br />
jeden Alters meist auch ganze Familien bzw.<br />
deutlich unterscheidbare Erwachsenengruppen<br />
zum Ziel. Die Erwachsenenbildung im Umweltbereich<br />
widmet sich oft bestimmten Zielgruppen wie Naturfreunden<br />
und Wanderern, Sportlern, die ihren Sport in der Natur ausüben,<br />
Senioren, Behinderten oder sogenannten „Multiplikatoren“ wie Lehrern,<br />
Politikern, Wirtschaftsführern etc.. Die Umweltbildung der Naturschutz-<br />
und Tourismus-Station auf dem Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong> richtet<br />
sich sowohl an Einzelbesucher wie Wanderer, Radfahrer, Naturfreunde<br />
und Spaziergänger (Ausstellungsbesucher), als auch an speziell interessierte<br />
Besucher für einzelne Veranstaltungen, ganze Familien und<br />
je nach Themenlage auch Schulklassen. Ein besonderer Focus liegt auf<br />
Besuchern der anderen Betriebe und Einrichtungen des Stadtgutes, die<br />
nicht gezielt wegen der Naturschutz- und Tourismus-Station auf das<br />
Stadtgut kommen, jedoch mit Informationen und Anregungen versorgt<br />
werden sollen.<br />
65
66<br />
2.2 Ziele der Umweltbildung der Naturschutz- und<br />
Tourismus-Station<br />
Die Naturschutz- und Tourismus-Station auf dem Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong><br />
soll Umweltwissen vermitteln und der Aufklärung der Besucher<br />
über umweltbewusstes Verhalten dienen. Im Rahmen der Naturschutz-<br />
und Tourismus-Station soll eine Sensibilisierung für Umweltwerte<br />
durch Information und Anleitung erfolgen. Hierzu sollen möglichst<br />
alle Sinne einbezogen werden: durch<br />
das Erleben von Zusammenhängen, durch<br />
Perspektivenwechsel und Reflexion soll der<br />
Besucher zu eigenständigem Umwelthandeln<br />
angeregt und angeleitet werden. Es soll<br />
bei ihm eine Identifikation mit den Zielen<br />
des Umwelt- und Naturschutzes ausgelöst<br />
werden.<br />
2.3 Bereiche der Umweltbildung in der Naturschutz- und<br />
Tourismus-Station<br />
In der Naturschutz- und Tourismusstation auf dem Stadtgut Blankefelde<br />
findet die Umweltbildung auf unterschiedliche Weise statt. Zum einen<br />
dient die Ausstellung über die Natur des Barnim und die Geschichte der<br />
Landschaft der Vermittlung von Umweltwissen, das sich die Besucher<br />
eigenständig aneignen sollen. Zudem sollen aber auch Umweltbildungsangebote<br />
gezielt durchgeführt werden. Hierzu zählen Führungen,<br />
Exkursionen und Veranstaltungen wie Seminare, Tagungen und Vorträ-<br />
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
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ge. In Zusammenarbeit mit einem Bildungsträger wie der Freien Natur-<br />
schule auf dem Stadtgut, einem Umweltverband oder freien Referenten<br />
ist auch eine Umweltbildungsarbeit im schulischen Bereich möglich.<br />
An einer in den Ausstellungsbereich integrierten Infotheke kann<br />
Informationsmaterial über einzelne Umweltthemen ausgelegt und<br />
verteilt werden. Dies umfasst sowohl Infomaterial wie Flyer, Faltblätter,<br />
Veröffentlichungen etc. anderer Institutionen (Umweltverbände,<br />
Bezirksamt, Umweltladen) wie auch von der Naturschutzstation<br />
selbst herausgegebenes Infomaterial.<br />
2.3.1 Infotheke<br />
Die Infotheke dient der Information der Ausstellungsbesucher und als<br />
Anlaufstelle für Fragen der Umweltberatung. Hier werden Veröffentlichungen<br />
anderer Herausgeber (Senatsverwaltung, Bezirksämter,<br />
Naturparkverwaltung, Tourismusverbände, NABU, BUND, Grüne Liga<br />
etc.) zu Umweltthemen, die sich auf das Dorf <strong>Blankenfelde</strong>, den<br />
Berliner Norden, die NSG Tegeler Fließ und Niedermoorwiesen, den<br />
67
Zwei<br />
Länder,<br />
ein Park<br />
68<br />
Ganz<br />
hervorragend<br />
Der rund 750 Quadratkilometer große Naturpark<br />
Barnim ist ein gemeinsames Großschutzgebiet<br />
der Länder Brandenburg und<br />
Berlin. 5,4 Prozent der Fläche befinden sich in<br />
den nördlichen Berliner Bezirken Pankow und<br />
Reinickendorf. Zwischen Bernau, Bad Freienwalde,<br />
Eberswalde, Liebenwalde und Oranienburg<br />
liegt der Brandenburger Teil des Naturparks.<br />
Egal, ob man sich dem „geologischen“ Barnim<br />
von Süden durch das Berliner Urstromtal,<br />
von Osten durch das Oderbruch, von Norden<br />
durch das Eberswalder Urstromtal oder<br />
westlich von der Havelniederung her nähert:<br />
Er ist – mal mehr, mal weniger – als herausragende<br />
Hochfläche sichtbar. Der Naturpark<br />
Barnim ist mit dieser geologischen Einheit<br />
nicht deckungsgleich. Er umfasst vor allem<br />
den sogenannten Westbarnim, daneben Teile<br />
des Eberswalder Urstromtals und der Havelniederung,<br />
die hier von der Schnellen Havel<br />
durcheilt wird.<br />
Während der jüngsten Vereisung (Weichsel-Kaltzeit)<br />
lag der Barnim vor etwa 18.000<br />
Jahren im Randbereich eines relativ „müden“<br />
Gletschers. Er verpasste der bereits in der<br />
vorangegangenen Saale-Kaltzeit entstandenen<br />
Hochfläche lediglich den Feinschliff. Der<br />
Abbruch der Barnimkante ins Berliner Urstromtal<br />
ist u.a. an der B1/B5 (Berlin, Alt-<br />
Kaulsdorf), ins Oderbruch in Falkenberg<br />
(Karlsburg) besonders eindrucksvoll.<br />
Naturpark Barnim oder die Touristische Infrastrukturausstattung<br />
beziehen, ausgelegt und<br />
an die Besucher weitergereicht.<br />
Daneben werden hier auch vom Verein<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong> e.V. selbst herausgegebene<br />
Schriften angeboten. Hierunter fallen<br />
z.B. Wanderführer in die Umgebung <strong>Blankenfelde</strong>s<br />
und den südlichen Naturpark Barnim als<br />
Loseblattsammlung, Wanderkarten mit Wegbeschreibungen<br />
für Spaziergänger, Wanderer,<br />
Radfahrer, Reiter und Naturbeobachter, Führer<br />
zu touristischen Besonderheiten, aber auch<br />
Faltblätter und Publikationen zu Fachthemen<br />
aus dem Umweltbereich (Das Dorf als Lebensraum,<br />
Stadtrandsiedlung und Dorf <strong>Blankenfelde</strong>,<br />
Bauerngärten und naturnahes Gärtnern,<br />
Rieselfelder, Energieeinsparung etc.)<br />
Neben der Auslage von schriftlichem Informationsmaterial<br />
findet der Besucher hier auch eine Anlaufstelle für<br />
seine Fragen hinsichtlich der touristischen Angebote im Naturpark<br />
Barnim, der Gegend um <strong>Blankenfelde</strong> und dem Barnim, ähnlich den<br />
touristischen Informationsstellen der Tourismusverbände.<br />
Wasser und Wald Geschichte(n) Nur ein Katzensprung<br />
Über die Hälfte des Naturparks ist bewaldet;<br />
vor allem die Talsandterrassen des Eberswalder<br />
Urstromtals und die großen Sanderflächen<br />
im mittleren und südlichen Teil. Dominierend<br />
ist die Kiefer, doch gibt es auf<br />
einigen Standorten noch naturnahen Waldbestand:<br />
Buchenwald am Liepnitzsee und in<br />
der Barnimer Heide, Eichenmischwald im<br />
Kreuzbruch, Erlenbrüche im Finow- und Briesetal.<br />
Charakteristisch für den Naturpark sind<br />
auch seine Seen, Sölle und Fließe, deren Entstehungsgeschichte<br />
teilweise sehr unterschiedlich<br />
ist. Eines haben sie alle gemeinsam:<br />
Ihre Existenz verdanken sie der jüngsten Kaltzeit.<br />
Die kleinen, oft mondrunden Sölle sind<br />
Lebensraum für das Wappentier des Naturparks,<br />
die Rotbauchunke. Die vom Aussterben<br />
bedrohte Unkenart und ihr gefährdeter<br />
Lebensraum stehen stellvertretend für<br />
andere Amphibien wie Kammmolch, Knoblauchkröte<br />
und Moorfrosch, die im Naturpark<br />
ebenfalls vorkommen. In Zusammenarbeit<br />
mit Landwirten wurden Sölle renaturiert, was<br />
zur Stabilisierung des Amphibienbestandes<br />
und Zunahme der Artenvielfalt in der angrenzenden<br />
Agrarlandschaft geführt hat.<br />
Im Wandlitzer See und Liepnitzsee wird die<br />
als Delikatesse geschätzte Kleine Maräne gefischt.<br />
Tabu für Feinschmecker sind dagegen<br />
Bachneunauge, Westgroppe, Steinbeißer und<br />
andere geschützte Arten wie der Edelkrebs,<br />
die in naturnahen Fließen leben. Ornithologisch<br />
Interessierte können dort Eisvogel, Gebirgsstelze<br />
und – als Wintergast – die Wasseramsel<br />
beobachten. Beobachtungsglück<br />
braucht man auch für die scheuen Fischotter<br />
und Elbe-Biber. Die Spuren von Europas<br />
größtem Nager sind jedoch – u.a. am Langen<br />
Trödel – unübersehbar.<br />
Eine Seltenheit im norddeutschen Tiefland<br />
sind die „wachsenden Steine“ im Naturschutzgebiet<br />
„Kalktuffgelände am Tegeler<br />
Fließ“ in Berlin. Kalkhaltiges Wasser überzieht<br />
hier Moose und Pflanzen und hinterlässt<br />
nach deren Absterben poröses Gestein,<br />
das an Korallenstöcke erinnert.<br />
Rotbauchunke<br />
Eisvogel<br />
Bevor sich nach Ende der jüngsten Kaltzeit<br />
eine schützende Vegetationsdecke bildete,<br />
wurde der frei liegende Sand zu Dünen aufgeweht.<br />
So entstanden die typischen Binnendünengebiete;<br />
vor allem auf den Sandern<br />
im Süden (z. B. Schönower Heide) und Westen<br />
des Naturparks und im Randbereich des<br />
Eberswalder Urstromtals zwischen Melchow<br />
und Biesenthal (Melchower Schweiz). Bei<br />
geologischen Untersuchungen unweit der<br />
Finow wurde eine über 12.000 Jahre alte,<br />
unter den Dünen begrabene Braunerdeschicht<br />
entdeckt, die nach dem Fundort „Finowboden“<br />
genannt wurde. Sie zeugt von<br />
einer zwischenzeitlichen Erwärmungsphase<br />
und Pflanzenbewuchs gegen Ende der jüngsten<br />
Kaltzeit (Sandgrube Rosenberg bei<br />
Melchow).<br />
2004 wurde durch die Berliner Forsten ein<br />
Rundwanderweg mit Aussichtsturm in der<br />
Schönower Heide angelegt. Die heutige Heidelandschaft<br />
entstand durch einen Truppenübungsplatz.<br />
Wo früher Panzer rollten, befindet<br />
sich jetzt ein über 500 Hektar großes<br />
Naturschutzgebiet. Die Heide wird u.a.<br />
durch Entbuschung frei gehalten, um Besuchern<br />
den lila Blick und bedrohten Arten den<br />
selten gewordenen Lebensraum der Sandtrockenrasen<br />
und -heiden zu erhalten. Rund<br />
1/3 des Brutbestandes von Wiedehopf und<br />
Ziegenmelker in Deutschland kommt zum<br />
Beispiel auf ehemaligen Brandenburger Truppenübungsplätzen<br />
vor.<br />
Staubtrocken<br />
Die Sage erzählt, dass der aus dem Hause<br />
der Askanier (= Aschersleben) stammende<br />
Graf Albrecht I. von Ballenstedt, genannt „der<br />
Bär“, hier auf Bärenjagd war. Er verirrte sich im<br />
dichten Wald und kam an eine Schänke. Das<br />
vorzügliche Bier, die schöne Gegend und nicht<br />
zuletzt die Wirtin bewogen ihn – Mitte des 12.<br />
Jh.s – zur Gründung Bernaus. Tatsache ist, dass<br />
der von Slawen besiedelte und von mehreren<br />
Interessenten umkämpfte Barnim erst Mitte<br />
des 13. Jh.s endgültig in askanischen Besitz<br />
kam. Da ruhte der „Stammvater“ der Mark –<br />
Eroberer der slawischen Hauptburg Brennabor<br />
(Brandenburg) und von 1157-70 erster Brandenburger<br />
Markgraf – bereits über 70 Jahre in<br />
seiner Gruft im Ballenstedter Schloss.<br />
Der Barnimrand ist uraltes Siedlungsgebiet.<br />
Funde des Wandlitzer Museumsgründers<br />
Walter Blankenburg aus der Jungstein- und<br />
Bronzezeit sind im heimatkundlichen Teil des<br />
Agrarmuseums ausgestellt.<br />
Während der Völkerwanderung verließen<br />
im 4./5. Jh. die meisten – zu dieser Zeit germanischen<br />
– Bewohner die Gegend. Anschließend<br />
wanderten slawische Stämme ein.<br />
Ihre Spuren sind in vielen Orts- und Flurnamen<br />
gegenwärtig. Ende des 12. Jh.s begann<br />
die deutsche Eroberung. Zu den von den<br />
Brandenburger Markgrafen errichteten Burgen<br />
gehörte auch die in Biesenthal. Mauerreste<br />
sind auf dem Schlossberg erhalten. In<br />
Nachbarschaft erhebt sich auf einer Sandinsel<br />
in der Finowaue der 4 m hohe Reiherberg: ein<br />
slawischer Rundwall mit 45 m Durchmesser.<br />
Der Ortsname Biesenthal stammt von Siedlern<br />
aus der Altmark. Der ursprüngliche slawische<br />
Name liegt bis heute im Dunkeln.<br />
Agrarmuseum<br />
Mit den S-Bahnlinien S 1, S 2 und S 8 sind<br />
bekannte Ausflugsziele zu erreichen: z.B. Briesetal,<br />
Bucher Forst (durch den auch der Rad-<br />
/Wanderweg Naturpark Barnim Meridian<br />
führt) und die besonders bei Ornithologen<br />
beliebten Karower Teiche. Die „Heidekrautbahn“<br />
(RB 27) bringt ihre Fahrgäste direkt ins<br />
Naturparkzentrum. Von Berlin-Karow fährt sie<br />
zu Ausflugsklassikern wie Wandlitz und Lottschesee.<br />
Wer das Werk des Bibers am Langen<br />
Trödel (Finowkanal) in Augenschein nehmen<br />
will, für den ist Ruhlsdorf/Zerpenschleuse der<br />
richtige Bahnhof. Am Wochenende führt die<br />
Wensickendorfer Strecke der Heidekrautbahn<br />
bis zum Oberhavel Bauernmarkt. Auch die RB<br />
60 erschließt den Naturpark bequem. Ob romantisches<br />
Nonnenfließ oder Binnendünen<br />
der Melchower Schweiz: beides ist vom Naturparkbahnhof<br />
Melchow erreichbar..<br />
Mit dem Melchhof in Melchow (Demeter,<br />
Bioland), den Hoffnungstaler Werkstätten in<br />
Lobetal, Hof Eichhorn in Rüdnitz (beide Gäa),<br />
Hiram Heim in Klosterfelde (Demeter) gibt es<br />
Bio-Betriebe im Naturpark, die wie die AGRA<br />
Schmachtenhagen (Oberhavel-Bauernmarkt)<br />
ihre Produkte direkt vermarkten: vor Ort<br />
Herausgeber<br />
bzw. auf Berliner Wochenmärkten.<br />
Ministerium für Ländliche Entwicklung,<br />
Umwelt und Verbraucherschutz<br />
Die zum Forstamt Pankow (Berliner For-<br />
des Landes Brandenburg<br />
sten) gehörenden Waldflächen im Naturpark 14473 Potsdam, Tel. (03 31) 8 66-72 37<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
werden – historisch bedingt, da Berlin Wald<br />
des Landes Berlin, Tel: (0 30) 90 25-0<br />
vor allem für Erholungszwecke erwarb – seit Redaktion/Text:<br />
Landesumweltamt Brandenburg,<br />
langem nach den Richtlinien eines naturna- Naturpark Barnim/Marina Krüger<br />
hen Waldbaus bewirtschaftet. Alle Bestände Fotos: Alscher, Klaeber, Krone, Krüger,<br />
Liebke, Redlich, Robiller, Schlaak<br />
besitzen hier das FSC- und Naturland-Zertifi- Karte: Pro Line Concept, Berlin<br />
Gestaltung/Herstellung: Daniel/<br />
kat; der brandenburgische Landeswald im<br />
PoWer/DesignThing, Potsdam-Berlin<br />
Naturpark ist PEFC-zertifiziert.<br />
3. Auflage: Februar 2005<br />
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
Großschutzgebiete<br />
Naturpark<br />
Barnim<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
2.3.2 Veranstaltungen<br />
Ein weiterer wichtiger Angebotspunkt der Naturschutz- und Tourismus-Station<br />
ist die Organisation und Durchführung von regelmäßigen<br />
und unregelmäßigen (Sonder-)Veranstaltungen zu Themen des Naturund<br />
Umweltschutzes. Hierunter fallen u.a. Führungen und Exkursionen<br />
zu naturkundlichen Themen (Pilzberatung, Dorfökologie, Landwirtschaft,<br />
Heimatkunde, Vogelkunde, Pflanzenkunde, Rieselfelder,<br />
Schutzgebietsführungen etc.), Einzelvorträge (spezielle Themen, aber<br />
auch Stadtentwicklung, Energie, gesetzliche Grundlagen des Naturund<br />
Umweltschutzes etc.) und Wochenendveranstaltungen (Feste,<br />
Seminare und Familienaktionen zu speziellen<br />
Themen).<br />
Bei entsprechender Vorbereitung und personeller<br />
Ausstattung kann die Naturschutz- und<br />
Tourismusstation auch als Anbieter von Umweltbildungsveranstaltungen<br />
für Schulen und<br />
Kindergärten fungieren (Projektbegleitung,<br />
schulische Naturerlebnistage etc.)<br />
2.4 Räumliche Einbindung in das Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong><br />
Die Umweltbildungsangebote der Naturschutz- und Tourismusstation<br />
führt diese in ihren eigenen Räumlichkeiten auf dem Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong><br />
durch. Hierzu steht der Bereich der Ausstellung (für Vorträge,<br />
Führungen) sowie gemeinsam genutzte Räume in der Freien<br />
69
70<br />
Naturschule (ehem. Stellmacherei) zur Verfügung. Die Räume sollen<br />
mit allen notwendigen Medien (Projektionstechnik, Verdunklung etc.)<br />
und einer entsprechenden Bestuhlung ausgestattet werden. Für mediale<br />
Umweltbildung kann ein Raum für die computergestützte Arbeit<br />
mit Schulklassen und Besuchergruppen eingerichtet werden.<br />
Da die Räume (bis auf die Ausstellung in der Steinscheune) nicht<br />
durchgängig für Umweltbildungsveranstaltungen genutzt werden, soll<br />
die Auslastung durch kurzzeitige Vermietung gesteigert werden.<br />
Ein Teil der Umweltbildungsveranstaltungen findet außerhalb der<br />
Räume des Stadtgutes bzw. der Naturschutz- und Tourismusstation<br />
entweder auf dem Gelände des Stadtgutes oder im angrenzenden<br />
dörflichen und außerdörflichen Umfeld statt und verursacht daher<br />
auch keinen größeren Aufwand.<br />
2.5 Personelle Ausstattung<br />
Die Umsetzung der Umweltbildungsarbeit der Naturschutz- und Tourismus-Station<br />
soll überwiegend von auf dem Stadtgut wohnenden<br />
ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des Vereins <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
e.V. geleistet werden. Darüber hinaus sollen Mitarbeiter des Waldkindergartens<br />
und der Freien Naturschule, des ansässigen Landschaftspflegebetriebs<br />
und in geringerem Umfang auch Honorarkräfte zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Derzeit besteht in Form der Naturschutz- und Landschaftsgruppe des<br />
Vereins ein überschaubarer Pool an Fachleuten aus dem Bereich Umwelt-<br />
und Landschaftspflege sowie Naturschutz, der in Zukunft in die Arbeit<br />
der Naturschutz- und Tourismusstation eingebunden werden soll.<br />
Weitere Möglichkeiten bestehen im Einbinden von Zivildienstleistenden<br />
sowie jungen Menschen im Freiwilligen Ökologischen Jahr /<br />
Freiwilligen Sozialen Jahr in die Arbeit der Naturschutz- und Tourismusstation.<br />
Weitere Mitarbeiter lassen sich, wenn auch nur für einen überschaubaren<br />
Zeitraum und in nicht vorhersehbarem Umfang, über die Einbeziehung<br />
von Beschäftigungsgesellschaften finden. Hier hat der Verein<br />
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong> e.V. bereits gute Erfahrungen gemacht.<br />
Da diese Möglichkeit jedoch kaum planbar ist und in sehr starkem<br />
Maße von den kooperierenden Trägern der MAE-Maßnahmen sowie<br />
dem zuständigen Jobcenter abhängt, sind dies stets nur zusätzliche<br />
Hilfskräfte.<br />
Zur Koordinierung der Umweltbildungsarbeit und der Ausstellungsbetreuung<br />
ist auf entsprechend qualifiziertes Personal zu achten. Der<br />
Arbeitsumfang hierfür wird mit rund 15 Wochenstunden angesetzt.<br />
Erfahrungen aus dem Mutterverein zeigen, dass eine professionelle<br />
Betreuungsarbeit auch ehrenamtlich erbracht werden kann. Entsprechend<br />
qualifiziertes Personal steht im Verein zur Verfügung.<br />
2.6 Finanzierung<br />
Die laufenden Kosten der Naturschutz- und<br />
Tourismus-Station werden satzungsgemäß<br />
durch den Verein getragen. Die Umweltbildungsangebote<br />
sollen sich zumindest zu<br />
einem Teil aus Eintrittsgeldern für Vorträge<br />
und Exkursionen bzw. Beiträge für Seminare finanzieren. Dies dürfte<br />
jedoch im Höchstfall die laufenden Sachkosten abdecken können.<br />
Da erfahrungsgemäß eine komplette Abdeckung der Kosten durch<br />
die Beiträge der Teilnehmer nicht möglich ist, müssen weitere Quellen<br />
zur Finanzierung der Umweltbildungsarbeit ausgenutzt werden.<br />
So sollen weitere Finanzierungsquellen durch die Kooperation mit<br />
anderen Umweltverbänden erschlossen werden.<br />
71
72<br />
C Landschaftspflege<br />
1. Vorbemerkung (Wozu Landschaftspflege?)<br />
Ziel der Landschaftspflege ist, die bis heute erhaltenen Reste der<br />
Naturlandschaft, z.B. Gewässer, Moore und Sümpfe, aber auch traditioneller<br />
Kulturlandschaften wie bäuerliche Dorfumfelder, Obstwiesen,<br />
Brachäcker und selbst industrieller Kulturlandschaften in Form der<br />
Rieselfelder zu erhalten. Dabei soll die erreichte Naturausstattung<br />
nicht nur geschützt, sondern im besten Fall auch in einen naturnäheren<br />
Zustand weiterentwickelt werden. Oft müssen negative Eingriffe<br />
in den Landschaftshaushalt rückgängig gemacht werden oder alte,<br />
traditionelle Nutzungsformen der Mahd, der Bewässerung, Beweidung<br />
oder Holznutzung reaktiviert oder in modifizierter Form simuliert<br />
werden, um eine Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten, aber auch<br />
ganzen Lebensräumen zu erhalten.<br />
Die Methoden der Landschaftspflege reichen daher von historischen<br />
händischen Wirtschaftsformen wie kleinflächiger Sensenmahd,<br />
Pflanzung, Pflege und Betreuung einzelstammweiser Obstbestände<br />
bis hin zu maschinellen Pflegeformen und der Wiedergutmachung<br />
entstandener Landschaftsschäden durch Renaturierung (z.B. Gewässer,<br />
Wege, Waldränder etc.) und Extensivierung allgemeiner landwirtschaftlicher<br />
Nutzungsformen.<br />
2. Umsetzung<br />
2.1 Ziele der Landschaftspflege der Naturschutz- und<br />
Tourismus-Station<br />
Die Naturschutz- und Landschaftsgruppe des Vereins <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
e.V. hat bereits in den vergangenen Jahren Landschaftspflegemaßnahmen<br />
auf dem Gelände des Stadtgutes, aber auch im dörflichen Umfeld<br />
und in der freien Feldflur durchgeführt. Im Rahmen der Einrichtung<br />
der Naturschutz- und Tourismus-Station soll dies ausgeweitet werden,<br />
wobei sich der Verein als Träger auf die Bereiche Gebietsbetreuung und<br />
Pflegemaßnahmen konzentrieren wird. Durch das freiwillige und ehrenamtliche<br />
Tätigwerden in der Landschaftspflege soll der Öffentlichkeit ein<br />
Beispiel für Bürgerengagement im Naturschutz gegeben werden.<br />
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
2.1.1 Gebietsbetreuung<br />
Neben der regelmäßigen Kontrolle bestimmter Landschaftsausschnitte<br />
(NSG Tegeler Fließ, Niedermoorweisen, Idehorst, LSG<br />
<strong>Blankenfelde</strong>, Bereich Arkenberge, Zingergrabenniederung etc.) auf<br />
Schäden und Beeinträchtigungen soll der Kontakt zu den und die Information<br />
der diese Gebiete aufsuchenden Besucher im Mittelpunkt<br />
der Gebietsbetreuung stehen. Die Betreuung kann im Rahmen von<br />
Absprachen und Verträgen mit den zuständigen Behörden (Amt für<br />
Umwelt und Natur beim Bezirk, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung)<br />
und Flächeneigentümern erfolgen und die Form von „Patenschaften“<br />
annehmen oder gegen die Zahlung von Betreuungsgeldern<br />
erfolgen.<br />
Zur Gebietsbetreuung gehört auch die Kontrolle von Zäunen, Beschilderungen,<br />
dem Wegezustand, Besucherzählungen und -befragungen,<br />
die Erfassung und Dokumentation von Schäden und Veränderungen.<br />
Außerdem wären Monitoringaufgaben wie die Artenerfassung und<br />
Zählungen von bestimmten (Leit-)Arten zu nennen.<br />
2.1.2 Durchführung von Pflegemaßnahmen<br />
Neben einfachen Pflegemaßnahmen, wie dem Bau, der Ausbringung<br />
und Kontrolle von Nisthilfen für Vögel, Insekten und Kriechtieren<br />
stehen weitere bauliche Arbeiten wie Zaunbau, Bau von Ansitzwarten<br />
für Greifvögel, Errichtung und Betreuung von Amphibienzäunen.<br />
Durch kleinflächige Mahd und Beräumung von Wegerainen, Grünflächen,<br />
Feuchtwiesen und Brachflächen soll die traditionelle Nutzung<br />
solcher Landschaftsbereiche weitergeführt werden. Geeignete größere<br />
Flächen im Grünland, in Obstwiesen und Feuchtflächen sollen<br />
mit Tiergruppen unterschiedlicher Zusammensetzung (Schaf- und<br />
Ziegenbeweidung, gemischte Viehherden, ganzjährige Rinder- und<br />
Rinder/Pferdebeweidung) gepflegt werden.<br />
Des weiteren sind die Neuanlage von Ackerrandstreifen, von Kleingewässern<br />
als Amphibienteichen und die Pflanzung und Pflege (Schnitt,<br />
Rückschnitt, Verwertung) von Einzelgehölzen, wegbegleitenden<br />
73
Fotos: Dieter Sommerfeldt,<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
74<br />
Baumreihen, Obstgehölzen, Einzelbäumen und Hecken in der Feldflur<br />
rund um <strong>Blankenfelde</strong>, Lübars, Schildow und entlang des Nordrandes<br />
der geschlossenen Bebauung von Berlin (Bezirke Pankow, Reinickendorf)<br />
vorgesehen.<br />
Eine weitere Pflegemaßnahme betrifft die Bekämpfung von Neophyten.<br />
Auch bei der Renaturierung der in der Umgebung von <strong>Blankenfelde</strong><br />
liegenden Gewässer (Zingergraben) und der Deponie Arkenberge<br />
kann sich die Naturschutz- und Tourismusstation einbringen.<br />
Zur Durchführung der Pflegemaßnahmen ist der Aufbau einer Landschaftspflegeherde<br />
an Weidetieren (Schafe und Ziegen bzw. Rinder)<br />
geplant. Zudem soll im Laufe der Zeit die maschinelle Ausrüstung<br />
der Naturschutz- und Tourismusstation so gestaltet werden, dass<br />
auch größere Pflegeaufträge ausgeführt werden können (Traktor und<br />
Anhänger, Balkenmäher, Motorsensen etc.)<br />
2.2 Personelle Ausstattung<br />
Entsprechend der personellen Ausstattung des Bereichs Umweltbildung<br />
der Naturschutz- und Tourismus-Station soll auch bei der<br />
Landschaftspflege die Umsetzung überwiegend durch auf dem Stadtgut<br />
wohnende ehrenamtlich tätige Mitglieder des Vereins <strong>StadtGut</strong><br />
<strong>Blankenfelde</strong> e.V. erfolgen. Dabei ist angedacht, die Mitarbeiter der<br />
Umweltbildung auch im Bereich der Landschaftspflege einzusetzen.<br />
Hier sollen auch Eltern, die ihr Kind im Waldkindergarten oder in der<br />
Freien Naturschule haben, eine Möglichkeit zur tätigen Mithilfe finden.<br />
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
Weitere Möglichkeiten bestehen im Einsatz von Menschen mit psychischen<br />
Störungen, wie sie bereits während der vergangenen Jahre<br />
im Rahmen einer von der Pinel-Gesellschaft betreuten Tätigkeit in die<br />
Arbeit des Vereins <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong> e.V. eingebunden wurden.<br />
Zur Koordinierung der Landschaftspflegemaßnahmen, der Projektplanung<br />
und der Mitarbeiterbetreuung, die in Kooperation mit den<br />
Naturschutzbehörden und dem Naturpark Barnim erfolgen soll, ist<br />
auf entsprechend qualifiziertes Personal zu achten. Auch hier ist mit<br />
einem Arbeitsaufwand von rund 15 Wochenstunden zu rechnen.<br />
3. Finanzierung<br />
Da der Bereich Landschaftspflege in die Naturschutz-<br />
und Tourismus-Station eingebunden<br />
ist, werden die laufenden Betriebskosten<br />
vom Verein <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong> e.V. getragen.<br />
Die Finanzierung der Landschaftspflegearbeiten<br />
wird neben der ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit über Pflegegelder, die durch Pflegeaufträge<br />
von privaten Flächenbesitzern, der Stadt und den Bezirken<br />
eingeworben werden, zumindest teilweise abgedeckt. Des weiteren<br />
ist im Bereich der Tierhaltung eine Finanzierung über die Vermarktung<br />
der Weidetiere (Verkauf als Zuchttiere, Tierpatenschaften, Leasingverträge)<br />
denkbar. Für besondere Vorhaben sollen öffentliche und<br />
private Fördergelder eingeworben werden.<br />
75
76<br />
D. Freiwilligendienst<br />
1. Vorbemerkung<br />
Freiwillige Naturschutzhelfer gibt es in Form von Praktikanten, Teilnehmern<br />
des Freiwilligen Ökologischen Jahres und Zivildienstleistenden<br />
schon seit vielen Jahren. In den vergangenen Jahren wurden aber<br />
vermehrt auch Menschen im sogenannten „Ökologischen Freiwilligendienst“<br />
eingesetzt. Dabei handelt es sich im Unterschied zu den<br />
genannten Diensten um Menschen aller Altersstufen, die aufgrund<br />
von persönlichem Wissen oder Können, Interesse oder einfach für<br />
eine bestimmte Zeit sich für den Naturschutz in den unterschiedlichsten<br />
Formen einsetzen. Diese Freiwilligen werden von (hauptamtlichen)<br />
Freiwilligenkoordinatoren einer Trägergesellschaft betreut. Sie<br />
unterstützen mit ihrem Einsatz im Naturschutz die Arbeit der hauptamtlichen<br />
Naturschützer bzw. ergänzen diese.<br />
Freiwillige können sich nicht nur im praktischen Arten- und Biotopschutz<br />
einbringen, sondern helfen auch bei Gebietsbetreuung<br />
und Monitoring, unterstützen die Arbeit der Umweltbildung oder<br />
Öffentlichkeitsarbeit einer Organisation oder helfen bei Büro- und<br />
Verwaltungstätigkeiten, je nachdem, wo ihre persönlichen Interessen,<br />
Kenntnisse und Schwerpunkte liegen. Für jüngere Freiwillige ist ein<br />
solcher Dienst oft Teil der Berufsfindung, -vorbereitung oder auch<br />
Ausbildung in Studium oder Lehre. Für ältere Freiwillige zählt oft mehr<br />
die Teilhabe an und die Weitergabe von erworbenem Wissen, die<br />
generationenübergreifende Arbeit in einem auf Freiwilligkeit basierenden<br />
Team und die Überzeugung, mit dem eigenen Einsatz etwas<br />
sinnvolles und erfüllendes zu tun.<br />
2. Umsetzung<br />
2.1 Einsatzbereiche für Freiwillige in der<br />
Naturschutz- und Tourismus-Station<br />
Innerhalb der Naturschutz- und Tourismus-Station auf dem Stadtgut<br />
<strong>Blankenfelde</strong> gibt es mehrere Bereiche, wo freiwillige Helfer sinnvoll<br />
eingebunden werden können.<br />
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
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Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
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2.1.1 Ausstellung<br />
Im Bereich der Ausstellung können Freiwillige bei der Besucherbetreuung,<br />
bei der Betreuung der Infotheke und beim Unterhalt und der<br />
Instandsetzung der Ausstellung tätig werden. Ebenso sind verwaltende<br />
und planende Bürotätigkeiten wie Telefonberatung, Pressearbeit,<br />
Aufbau und Betreuung eines Archivs sowie Datenverwaltung<br />
und -auswertung denkbar.<br />
2.1.2 Umweltbildung<br />
Ein breites Einsatzfeld bietet die Umweltbildung.<br />
Freiwillige können Exkursionen und Führungen<br />
planen und leiten, sie können bestimmte Zielgruppen<br />
gezielt betreuen (Kinder, Jugendliche, Senioren) und<br />
bei der Gestaltung von Veranstaltungen organisierend<br />
und durchführend tätig werden. Pädagogisch geschulte<br />
Freiwillige können zudem bei der Programmgestaltung und der Entwicklung<br />
des Umweltbildungangebots mitarbeiten. Auch die Ausarbeitung<br />
und Erstellung von Informationsmaterial kann durch Freiwillige<br />
gemacht werden.<br />
2.1.3 Landschaftspflege<br />
Menschen, die landwirtschaftliche Kenntnisse haben oder erwerben<br />
möchten, die gerne mit Tieren arbeiten und handwerkliches Geschick<br />
besitzen, sind im Bereich der Landschaftspflege wertvolle Mitarbeiter.<br />
Freiwillige jeden Alters können hier bei praktischen Landschaftspflegearbeiten<br />
wie Wiesenmahd, Baumpflanzungen, Gehölzpflege, aber<br />
auch Bau, Kontrolle und Unterhalt von baulichen Anlagen wie Koppelzäunen,<br />
Amphibienzäunen, Nisthilfen für Vögel, Amphibien, Insekten<br />
etc. ihr Einsatzgebiet finden. Auch für den Bau und die Instandhaltung<br />
von Lehrpfadstationen und touristischen Anlagen wie Wanderrastplätzen<br />
braucht die Naturschutz- und Tourismus-Station freiwillige<br />
Helfer. Zudem kann die touristische Infrastrukturentwicklung (Fahrradausleihe<br />
etc.) durch engagierte Menschen gefördert werden.<br />
77
78<br />
2.2 Kooperationspartner bzw. Träger eines ökologischen<br />
Freiwilligendienstes<br />
Im Rahmen der Naturschutz- und Tourismus-Station auf dem Stadtgut<br />
<strong>Blankenfelde</strong> bieten sich vor allem die in Berlin bzw. im angrenzenden<br />
Brandenburg bereits seit längerem erfolgreich tätigen<br />
Freiwilligen-Agenturen und Träger solcher Dienste an. Hier sind v.a.<br />
die Stiftung Naturschutz Berlin als Träger des Modellprojekts „Generationsübergreifender<br />
Ökologischer Freiwilligendienst“ sowie der<br />
Verein EUROPARC Deutschland e.V. als Träger des Projekts „Freiwillige<br />
in Parks“ der Brandenburger Naturparks zu nennen. Auch Träger wie<br />
die Pinel-Gesellschaft, die bereits in den vergangenen Jahren mit<br />
Menschen mit psychischen Behinderungen auf dem Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong><br />
helfend tätig war, sind verlässliche Partner beim Einsatz von<br />
Freiwilligen.<br />
Autoren und Mitarbeiter:<br />
Carina Vogel<br />
Uwe Glade<br />
Oskar Tschörner<br />
Klaus Mauch (Büro Akut)<br />
Manfred Krauß und Angela Lührte (Büro Stadt-Wald-Fluß)<br />
Fotos: Jens Redlich, Dieter Sommerfeldt<br />
Ausstellungsplanung<br />
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Naturschutz- und Tourismusstation<br />
© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
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© 2008<br />
Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
Finanzierungsbedarf<br />
Der folgende Finanzierungsbedarf geht von einer technisch hochwer-<br />
tig ausgestatteten und künstlerisch-grafisch anspruchsvoll gestalteten,<br />
modernen Umsetzung der Ausstellung aus.<br />
Die „Neuen Medien“ mit deren vielfältigen Nutzungs- und Erweiterungsmöglichkeiten,<br />
insbesondere der Aktualisierungen einzelner<br />
Themen, stehen für eine besucherintegrierende Ausstellungsvariante,<br />
die es nur selten oder gar nicht in Naturschutz- und Tourismusstationen<br />
gibt.<br />
Im Vordergrund steht der hohe ästhetische Aspekt einer optimalen<br />
Darstellung von nicht erlebbaren Fauna/Flora-Lebensräumen und<br />
jahreszeitlich nicht abhängigen Großflächen in illustrativer aber<br />
naturalistischer Ausführung, ergänzt mit wissenschaftlichen Themen<br />
auf vorgesetzte Einzeltafeln, sowie frei verfügbaren ergänzenden<br />
Dokumentationen, Fotos, Filmen und Multivisionen auf TouchScreen-<br />
Monitoren.<br />
Die Vielfältigkeit der Themen, der Exponate und deren Präsentation<br />
in diesem geschlossenen Ensemble werden das <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
das<br />
„Tor zum Naturpark Barnim“<br />
werden lassen.<br />
79
80<br />
Ausstellungsplanung<br />
<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />
Naturschutz- und Tourismusstation<br />
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Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
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Naturschutz- und Tourismusstation<br />
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Max Ley und Konrad Zwingmann<br />
Finanzplanung: Alle Kostenangaben in Euro<br />
A Auflistung der grafischen, architektonischen,<br />
technischen und Neue-Medien-Entwicklungsund<br />
Herstellungskosten<br />
0. Teilgebäudemodernisierung und -sanierung<br />
gemäß Architektenangaben je qm 1.200<br />
Ausstellungsraum, Toiletten, Büroraum,<br />
Teeküche, Garderobe<br />
ca. 380 qm 456.000<br />
1. Innenarchitektur<br />
(Tischlerarbeiten bzw. Ausstellungsbaufirma)<br />
1.1 Wandtafeln mit Wandhalterungen und eingebauten<br />
Vitrinen (6), Bodenpodest „Biberbau“, freistehende<br />
<strong>Tafeln</strong> „Tegeler Fließ“ und „Kräuter/Pilze“, Sockel für<br />
Rieselfeldmodell, aufgesetzte „austauschbare“<br />
Ausstellungs tafeln (32) in unterschiedlichen Größen<br />
inkl. Distanzhalter, Boden/Wandpodest für Reliefkarte<br />
„Naturpark Barnim“ ca. 65.000<br />
1.2 Zentraler Terminaltisch (3 x 3 Arbeitsplätze) inkl.<br />
der neuen Sitzhocker ca. 4.000<br />
1.3 Film- und Videoleinwand (verdeckt oberhalb des<br />
Reliefmodels), Beschallungssystem, Verkabelung 3.000<br />
1.4 Cafeteria, inkl. Innenausstattung (6 Tische, 24 Stühle,<br />
Tresen, Kücheneinrichtung, Wandregale,<br />
Werbematerialienständer ca. 8.000<br />
2. Modelle<br />
2.1 Relieflandkarte (aus weißen Hartschaum) „Naturpark<br />
Barnim“, ca. 250 mm x 190 mm (30-fach überhöht)<br />
2.2 Modell der Rieselfelder, ca. 200 x 80/150 cm<br />
ca. 5.700<br />
(evtl. Maßstab 1:72) ca. 5.000<br />
2.3 Einrichtung Herbarien für Vitrine ca. 3.000<br />
2.4 Biberdamm (mit Biber – präpariert) ca. 2.500<br />
81
82<br />
3. Technische Ausstattung<br />
3.1 Zentraler Server, inkl. Betriebssoftware, RAID5-System,<br />
Backup-System, USV, Bluetooth, Videokarten für<br />
TouchScreen-Terminals (Installation und Einrichtung) ca. 6.000<br />
3.2 Zehn TouchScreen-Terminals, drei für zentralen<br />
Nutzerbereich, sieben mit Ständer für den<br />
Ausstellungsbereich ca. 20.000<br />
3.3 Laser-Beamer für Tageslicht-Projektion inkl.<br />
Deckenhalterung, Verkabelung und Installation ca. 3.500<br />
3.4 Ausstellungsgerechte Beleuchtung inkl. Installation<br />
und Verkabelung ca. 10.000<br />
3.5 Internetzugang für Ausstellungs- und Serverbereich ca. 3.500<br />
4. Neue Medien<br />
4.1 Programmierung des Zentralservers auf bestimmte<br />
Zugriffsrechte der Terminalnutzer und Programmierung<br />
der zulässigen Internetportale ca. 2.800<br />
4.2 Entwicklung der TouchScreen-Oberfläche für jeweiliges<br />
Thementerminal: 3 x allgemeine Zugriffsrechte, 7 x spezifische<br />
Zugriffsrechte zu Themenbereiche (inkl. je einer<br />
Musterdatei in CMS-Struktur für die spätere Ergänzung<br />
mit weiteren Ebenen) ca. 14.500<br />
4.3 Fünf verschiedene Projektionsdateien für Barnimer<br />
Reliefkarte entwickeln und programmieren inkl. einem<br />
CMS-Fenster für aktuelle Daten (Veranstaltungen/<br />
Führungen) ca. 6.000<br />
4.4 Programmierung der Vogelstimmen für TouchScreen-<br />
Monitor (12 Stimmen mit Erkärungen) ca. 2.800<br />
4.5 Sieben interaktiv abrufbare ergänzende Multivisionen<br />
für die jeweiligen TouchScreen-Terminals, Nutzungsrechte<br />
inklusive eventueller Überarbeitung der möglichen<br />
vorhandenen Daten,<br />
je Thema (maximal pauschal) 1.800 12.600<br />
Ausstellungsplanung<br />
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Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
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5. Großflächige Illustrationen<br />
5.1 Landschafts- und Siedlungsentwicklung (von der<br />
Eiszeit bis „Berliner Vorstädte“ 12.000<br />
5.2 Grafisches Schema der Funktion und landwirtschaftlichen<br />
Nutzung der Rieselfelder<br />
5.3 Grafisches Schema der Geschichte der Berliner<br />
Stadtgüter – ergänzt mit historischen Bildern<br />
3.000<br />
(Fotomaterial und Reproverarbeitung)<br />
5.4 Lebensraum-Illustration „Barnimer Landschaft“ (vier<br />
Säugetiere, ein Reptil, eine Schlange, fünf Insekten, acht<br />
detaillierte Pflanzen, drei Vögel im Lebensraum von<br />
4.000<br />
Trocken- über Feuchtwiesen, Busch und Wald)<br />
5.5 Vogelhimmel (mit schematisierten typischen Flug-<br />
12.000<br />
ansichten von 12 Vögeln)<br />
5.6 Zwei Thementafelhintergründe für Kräuter und für Pilze<br />
2.800<br />
mit jeweils fünf illustrierten Kräutern bzw. Pilzen 4.500<br />
5.7 „Gärtnerei ohne Gift“ (Gärtner bei der Arbeit)<br />
5.8 Neucollage von zwei Lebensräumen „Tegeler Flies“<br />
(wird aus bestehenden Motiven zu zwei neuen Collagen<br />
3.000<br />
zusammengesetzt) 1.200<br />
5.9 Grafisches Schema zu nacchhaltige Wasserwirtschaft 2.500<br />
5.10 Leitsystem für Ausstellungsbereiche 2.500<br />
6. Druckvorstufen- und Printproduktionen<br />
6.1 GrafikDesign, Layout und Reinzeichnung ca. 28.000<br />
6.2 Großdaten-Verarbeitung für Wandtafeln als „Hintergrund-Plotts“,<br />
einschließlich Kaschierung und Lichtschutz-Laminierung<br />
auf 2 mm Polysterol und<br />
Anbringung auf installierten Wandtafeln (voraussichtlich<br />
200 qm inklusive Überlappungen) ca. 52.000<br />
6.3 Text- und Fototafeln inkl. Layout und je Tafel zwei<br />
Fotodigitalisierungen in Druckqualität,<br />
Plott und Kaschierung mit Lichtschutz-Laminierung<br />
auf vorgesetzte separate „Ausstellungstafeln“<br />
32 <strong>Tafeln</strong> im Durchschnitt 50 x 70 cm ca. 9.000<br />
6.4 Montage der Ausstellungstafeln und Wandtafeln ca. 8.000<br />
83
84<br />
7. Nutzungsrechte und Autorenhonorare<br />
7.1 Nutzungsrechte für Bilder, Audio (Vogelstimmen), Filme,<br />
Abdruckrechte von evtl. Buch- oder Broschürentexte<br />
pauschal<br />
7.2 Ein oder zwei Fachautoren plus ein Lektor für<br />
Ausstellungsinhalte, Texte, Recherchen im Rahmen<br />
25.000<br />
von thematischen Inhalten pauschal 25.000<br />
7.3 Storyboards für multimediale ergänzende TouchScreen-<br />
Themen für Neuproduktionen,<br />
je Storyboard (bei 10 Schnittsequenzen) ca. 1.000 ca. 10.000<br />
8. Administrative und organisatorische Arbeiten<br />
eines Generalbevollmächtigten Ausstellungsentwicklers<br />
8.1 Ausschreibungen, Prüfung und Votum der Angebote,<br />
Terminplanung und -überwachung, Besprechungen,<br />
Recherchen, Herstellungsüberwachungen der einzelnen<br />
Zulieferer, Produzenten, Autoren, Nutzungsrechtvereinbarung,<br />
Verhandlungen bei Lizenzkosten. Prüfung der<br />
Rechnungen bzw. der Änderungsangebote bei veränderter<br />
Auftragslage.<br />
Eine Person<br />
voraussichtlich 240 Std. (durch Nachweis) 12.850<br />
(Jede weitere Stunde auf Nachweis 42,-- Netto)<br />
9. Gesamtkosten Gebäudeteil und Ausstellung ca. 851.200<br />
Wichtiger Hinweis!<br />
Nutzungsrechtliche Vereinbarungen und Kostendarstellungen beziehen<br />
sich generell auf das hier dargestellte Ausstellungsvorhaben. Es<br />
schließt nicht die Verwertung der gelieferten Daten oder Vorlagen<br />
durch Weitergabe des Auftraggebers an Dritte ein. Die erweiterten<br />
Verwertungsrechte verbleiben generell bei den verschiedenen Autoren,<br />
Gestaltern und Lieferanten.<br />
Bei allen weiterführenden Verwendungen (z. B. Internetnutzung oder<br />
Broschüren und Faltblätter bzw, Weitergabe an Dritte) ist mit den<br />
Urhebern der jeweiligen Inhalte, Fotos, Filmen, Illustrationen etc. eine<br />
erweiterte Vereinbarung zu treffen.<br />
Ausstellungsplanung<br />
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Max Ley und Konrad Zwingmann
Ausstellungsplanung<br />
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A1: Gesamtkosten Gebäudeteil 456.000<br />
A2: Ausstellung 395.200<br />
B Landschaftspflege<br />
Material Stück Gesamtsumme<br />
Handscheren 5 100<br />
Astscheren 5 200<br />
Handsägen 5 150<br />
Baumsägen 3 150<br />
Gartensägen 5 50<br />
Gestängesägen 2 400<br />
Erdbohrer 1 1300<br />
Erdlochausheber 1 90<br />
Handerdbohrer 1 100<br />
Spaten 10 400<br />
Schippe 5 100<br />
Spatengabel 5 200<br />
Laubrechen 5 100<br />
Handsense 5 300<br />
Handsichel 2 40<br />
Motorsense 1 900<br />
Zubehör Motorsense 200<br />
Häcksler 1 700<br />
Sackkarre 1 100<br />
Schubkarre 5 500<br />
Motorsäge 1 700<br />
Zubehör Motorsäge 200<br />
Balkenmäher 1 500<br />
Tracktor mind. 45 PS 1 5000<br />
Zubehör Traktor 1000<br />
C Umweltbildung<br />
Material Stück Gesamtsumme<br />
Laptop 1 2500<br />
Beamer 1 300<br />
Vortragstechnik 300<br />
Kopierer 1 200<br />
Fax/Telefon 1 50<br />
Bestuhlung 50 3000<br />
Schreibtisch 2 100<br />
Bürostuhl 2 100<br />
Gesamt 13.480<br />
Gesamt 6.550<br />
Gesamt A, B und C 871.230<br />
85