02.01.2013 Aufrufe

Beispielhafte Tafeln - StadtGut Blankenfelde

Beispielhafte Tafeln - StadtGut Blankenfelde

Beispielhafte Tafeln - StadtGut Blankenfelde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

Beispiel für eine Tafel zum Thema<br />

Lebensraum in Fließgewässern,<br />

Seen und Teichen<br />

<strong>Beispielhafte</strong><br />

<strong>Tafeln</strong><br />

55


Beispiele für aufgesetzte<br />

<strong>Tafeln</strong>: Thema<br />

Vogelwelt, mit fotografischerWiedergabe<br />

der beschriebenen<br />

Inhalte<br />

56<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

Beispiel für eine Tafel zum Thema<br />

Lebensraum Wiese<br />

<strong>Beispielhafte</strong><br />

<strong>Tafeln</strong><br />

57


Beispiele für aufgesetzte<br />

<strong>Tafeln</strong>: Thema<br />

Trockenrasen, mit fotografischerWiedergabe<br />

der beschriebenen<br />

Inhalte<br />

58<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

Technik<br />

Die thematisch bezogenen TouchScreen-Monitorstandplätze werden<br />

freistehend an den Themenübergängen installiert und zum jeweiligen<br />

Thema zusätzliche Informationen (Multivisionen aus Bild/Text, Videos)<br />

oder ergänzende Materialsammlungen (z. B. digitalisierte Herbarien<br />

zu Pflanzen, Kräutern oder zu Themen wie z.B. Vogelflug etc.) zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Die Oberflächen der TouchScreen-Monitore werden einheitlich gestaltet<br />

und können bei Bedarf aktualisiert und erweitert werden. Die<br />

jeweiligen abrufbaren Themen können aus unterschiedlichen Quellen<br />

kommen.<br />

Die elektronisch abrufbaren Medien werden über einen Server bereitgestellt<br />

werden, so dass nur ein System aktualisiert und gewartet<br />

werden muss.<br />

Die Projektionstechnik zum Barnim-Modell wird tageslichttauglich<br />

ausgestattet und ebenfalls über den Server aktualisiert, z. B. Veranstaltungen<br />

und Führungen im Landschaftsraum.<br />

Erweitert durch Video-, Multivisions- und Filmtechnik wird die Anlage<br />

als kleines Kino für spezielle Veranstaltungen nutzbar sein. Eine separate<br />

Leinwand vor dem Reliefmodell wird dies ermöglichen.<br />

Die Vitrinen sind aus konservatorischen Gründen klimatisiert. Jede<br />

Vitrine enthält eine eigene indirekte Innenbeleuchtung, um störende<br />

Lichtreflexe zu vermeiden.<br />

59


60<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

Umfang zur Eröffnung der Ausstellungsräume<br />

Zur Ausstellungseröffnung werden alle Themen gemäß der Themensammlung<br />

auf den Ausstellungswänden und in den Vitrinen visualisiert<br />

sein.<br />

Die anschaulichen Modelle, wie das Rieselfeldmodell und die Relifkarte<br />

des Landschaftraums Barnim mit seinen funktionablen Animationen<br />

und ergänzenden Erläuterungen werden für die Besucher<br />

verfügbar sein.<br />

Im Bereich der „Tiere und Pflanzen des Naturraums Barnim“ werden<br />

die Dioramen fertiggestellt sein.<br />

Alle Vitrinen werden mit gegenständlichen und anschaulichen Exponaten<br />

ausgestattet sein.<br />

Für die TouchScreen-Inhalte sollte zumindest eine zum jeweiligen<br />

Themenbereich passende, ergänzende Multivision abrufbar sein.<br />

Hier müssen vor der Realisierung vor allem urheberrechtliche Nutzungsrechte<br />

geklärt sein. (Im Finanzierungskonzept schlagen wir<br />

deshalb einen vorläufigen Pauschalbetrag vor.)<br />

61


Beispiel: Sukzession – von der Steppe zum Wald<br />

62<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

B Umweltbildung<br />

1. Vorbemerkung (Was will Umweltbildung?)<br />

Unter Umweltbildung versteht man mehr als nur das Vermitteln von<br />

Wissen und Kenntnissen über Fragestellungen der belebten und unbelebten<br />

Umwelt. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

(BfNE) geht es vielmehr um die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen<br />

zum Erreichen einer individuellen Gestaltungskompetenz.<br />

Gemäß der Definition des Bundesweiten Arbeitskreises der staatlich<br />

getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz (BANU<br />

2003) versteht man unter Umweltbildung die „Vermittlung von<br />

Informationen, Methoden und Werten, um den handelnden und<br />

verantwortlichen Menschen zur Auseinandersetzung mit den Folgen<br />

seines Tuns in der natürlichen, gebauten und der sozialen Umwelt zu<br />

befähigen und zu umweltgerechtem Handeln als Beitrag zu nachhaltiger<br />

Entwicklung zu bewegen.“<br />

Hier stellt sich das Problem, dass vieles an Umwelt(fakten)wissen<br />

sich nur schlecht vermitteln lässt und kaum nachhaltige Spuren im<br />

Verständnis oder in der Einstellung der Belehrten hinterlässt. Moderne<br />

Umweltbildung sollte daher nicht in erster Linie Fakten vermitteln<br />

und ein Umweltthema inhaltlich behandeln, sondern das Erlernen<br />

von Methoden der Auseinandersetzung mit dem Umweltthema, die<br />

Vermitt-lung von Handlungs- und Gestaltungskompetenzen ermöglichen<br />

(Siebert 2002; de Haan u. Harenberg 1999; Nieke 2001). Nach<br />

Fietkau u. Kessel (1981) ergeben sich damit fünf Ansatzpunkte für das<br />

Umweltlernen:<br />

• Vermittlung von umweltrelevantem Wissen<br />

• Vermittlung von umweltrelevanten Werten<br />

• Schaffung von Möglichkeiten zu umweltbewusstem Verhalten<br />

• Schaffung von Rückkopplungsmöglichkeiten (Sichtbarmachen der<br />

Handlungskonsequenzen)<br />

• Schaffung von Handlungsanreizen<br />

Es geht darum, in der Umweltbildung die drei Ebenen des Handelns<br />

(Pragmatik), des gefühlsbetonten Erlebens (Emotion) und des geis-<br />

63


64<br />

tigen Durchdringens (Kognition) gleichermaßen zu berücksichtigen<br />

und aufeinander zu beziehen.<br />

Für eine in ihr regionales Umfeld eingebettete Umweltbildungseinrichtung<br />

wie die Naturschutz- und Tourismus-Station auf dem Stadtgut<br />

<strong>Blankenfelde</strong> ist zudem das Konzept des Regionalen Lernens<br />

von Bedeutung (Salzmann et al. 2003): Das Regionale Lernen umfasst<br />

alle Lernprozesse, die sich auf die eigene Region, die heimatliche<br />

Lebenswelt beziehen, die aber zugleich den Blick für überregionale<br />

Zusammenhänge und globale Horizonte öffnen. Nach der gegenwärtigen<br />

Bewusstseinslage kann das nicht geschehen, ohne dass<br />

allenthalben Fragen der Umwelt zum Gegenstand solcher Lernprozesse<br />

werden. Dadurch ist ein unmittelbarer<br />

Zusammenhang von Regionalem Lernen und<br />

Umweltbildung hergestellt: die Kernbegriffe<br />

des Regionalen Lernens sind demnach „Heimat<br />

bzw. lokales Umfeld“, „Region“ und „Umwelt“.<br />

Ziel ist es, die historisch entstandenen<br />

Wechselwirkungen zwischen den natürlichen<br />

und den soziokulturellen Systemen in den<br />

Blick zu nehmen.<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung basiert auf den Grundsätzen<br />

der Agenda 21 (BMUNR 1997), dem offiziellen Abschlussdokument<br />

der Konferenz der Vereinten Nationen zum Thema „Umwelt und<br />

Entwicklung“, welche im Jahr 1992 in Rio de Janeiro stattfand. Mit der<br />

Agenda 21 wird ein „Aktionsprogramm der Staaten dieser Welt für<br />

das 21. Jahrhundert“ vorgelegt, das sich im Kapitel 25 mit Kindern und<br />

Jugendlichen und im Kapitel 36 mit der Funktion des Bildungssystems<br />

und der Förderung des Umweltbewusstseins auseinandersetzt. Im<br />

Gegensatz zur klassischen Umweltbildung spielt bei der Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung au ch der soziale Leitgedanke der Solidarität<br />

und Gerechtigkeit eine wichtige Rolle.<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

2. Umsetzung<br />

2.1 Zielgruppen der Umweltbildung<br />

Umweltbildung kann sich an unterschiedlichen<br />

Zielgruppen ausrichten. Während schulische<br />

Umweltbildung sich auf die verschiedenen<br />

Altersgruppen im Grundschul- und<br />

Sekundarschulbereich konzentriert, hat außerschulische<br />

Umweltbildung neben Kindern<br />

jeden Alters meist auch ganze Familien bzw.<br />

deutlich unterscheidbare Erwachsenengruppen<br />

zum Ziel. Die Erwachsenenbildung im Umweltbereich<br />

widmet sich oft bestimmten Zielgruppen wie Naturfreunden<br />

und Wanderern, Sportlern, die ihren Sport in der Natur ausüben,<br />

Senioren, Behinderten oder sogenannten „Multiplikatoren“ wie Lehrern,<br />

Politikern, Wirtschaftsführern etc.. Die Umweltbildung der Naturschutz-<br />

und Tourismus-Station auf dem Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong> richtet<br />

sich sowohl an Einzelbesucher wie Wanderer, Radfahrer, Naturfreunde<br />

und Spaziergänger (Ausstellungsbesucher), als auch an speziell interessierte<br />

Besucher für einzelne Veranstaltungen, ganze Familien und<br />

je nach Themenlage auch Schulklassen. Ein besonderer Focus liegt auf<br />

Besuchern der anderen Betriebe und Einrichtungen des Stadtgutes, die<br />

nicht gezielt wegen der Naturschutz- und Tourismus-Station auf das<br />

Stadtgut kommen, jedoch mit Informationen und Anregungen versorgt<br />

werden sollen.<br />

65


66<br />

2.2 Ziele der Umweltbildung der Naturschutz- und<br />

Tourismus-Station<br />

Die Naturschutz- und Tourismus-Station auf dem Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong><br />

soll Umweltwissen vermitteln und der Aufklärung der Besucher<br />

über umweltbewusstes Verhalten dienen. Im Rahmen der Naturschutz-<br />

und Tourismus-Station soll eine Sensibilisierung für Umweltwerte<br />

durch Information und Anleitung erfolgen. Hierzu sollen möglichst<br />

alle Sinne einbezogen werden: durch<br />

das Erleben von Zusammenhängen, durch<br />

Perspektivenwechsel und Reflexion soll der<br />

Besucher zu eigenständigem Umwelthandeln<br />

angeregt und angeleitet werden. Es soll<br />

bei ihm eine Identifikation mit den Zielen<br />

des Umwelt- und Naturschutzes ausgelöst<br />

werden.<br />

2.3 Bereiche der Umweltbildung in der Naturschutz- und<br />

Tourismus-Station<br />

In der Naturschutz- und Tourismusstation auf dem Stadtgut Blankefelde<br />

findet die Umweltbildung auf unterschiedliche Weise statt. Zum einen<br />

dient die Ausstellung über die Natur des Barnim und die Geschichte der<br />

Landschaft der Vermittlung von Umweltwissen, das sich die Besucher<br />

eigenständig aneignen sollen. Zudem sollen aber auch Umweltbildungsangebote<br />

gezielt durchgeführt werden. Hierzu zählen Führungen,<br />

Exkursionen und Veranstaltungen wie Seminare, Tagungen und Vorträ-<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

ge. In Zusammenarbeit mit einem Bildungsträger wie der Freien Natur-<br />

schule auf dem Stadtgut, einem Umweltverband oder freien Referenten<br />

ist auch eine Umweltbildungsarbeit im schulischen Bereich möglich.<br />

An einer in den Ausstellungsbereich integrierten Infotheke kann<br />

Informationsmaterial über einzelne Umweltthemen ausgelegt und<br />

verteilt werden. Dies umfasst sowohl Infomaterial wie Flyer, Faltblätter,<br />

Veröffentlichungen etc. anderer Institutionen (Umweltverbände,<br />

Bezirksamt, Umweltladen) wie auch von der Naturschutzstation<br />

selbst herausgegebenes Infomaterial.<br />

2.3.1 Infotheke<br />

Die Infotheke dient der Information der Ausstellungsbesucher und als<br />

Anlaufstelle für Fragen der Umweltberatung. Hier werden Veröffentlichungen<br />

anderer Herausgeber (Senatsverwaltung, Bezirksämter,<br />

Naturparkverwaltung, Tourismusverbände, NABU, BUND, Grüne Liga<br />

etc.) zu Umweltthemen, die sich auf das Dorf <strong>Blankenfelde</strong>, den<br />

Berliner Norden, die NSG Tegeler Fließ und Niedermoorwiesen, den<br />

67


Zwei<br />

Länder,<br />

ein Park<br />

68<br />

Ganz<br />

hervorragend<br />

Der rund 750 Quadratkilometer große Naturpark<br />

Barnim ist ein gemeinsames Großschutzgebiet<br />

der Länder Brandenburg und<br />

Berlin. 5,4 Prozent der Fläche befinden sich in<br />

den nördlichen Berliner Bezirken Pankow und<br />

Reinickendorf. Zwischen Bernau, Bad Freienwalde,<br />

Eberswalde, Liebenwalde und Oranienburg<br />

liegt der Brandenburger Teil des Naturparks.<br />

Egal, ob man sich dem „geologischen“ Barnim<br />

von Süden durch das Berliner Urstromtal,<br />

von Osten durch das Oderbruch, von Norden<br />

durch das Eberswalder Urstromtal oder<br />

westlich von der Havelniederung her nähert:<br />

Er ist – mal mehr, mal weniger – als herausragende<br />

Hochfläche sichtbar. Der Naturpark<br />

Barnim ist mit dieser geologischen Einheit<br />

nicht deckungsgleich. Er umfasst vor allem<br />

den sogenannten Westbarnim, daneben Teile<br />

des Eberswalder Urstromtals und der Havelniederung,<br />

die hier von der Schnellen Havel<br />

durcheilt wird.<br />

Während der jüngsten Vereisung (Weichsel-Kaltzeit)<br />

lag der Barnim vor etwa 18.000<br />

Jahren im Randbereich eines relativ „müden“<br />

Gletschers. Er verpasste der bereits in der<br />

vorangegangenen Saale-Kaltzeit entstandenen<br />

Hochfläche lediglich den Feinschliff. Der<br />

Abbruch der Barnimkante ins Berliner Urstromtal<br />

ist u.a. an der B1/B5 (Berlin, Alt-<br />

Kaulsdorf), ins Oderbruch in Falkenberg<br />

(Karlsburg) besonders eindrucksvoll.<br />

Naturpark Barnim oder die Touristische Infrastrukturausstattung<br />

beziehen, ausgelegt und<br />

an die Besucher weitergereicht.<br />

Daneben werden hier auch vom Verein<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong> e.V. selbst herausgegebene<br />

Schriften angeboten. Hierunter fallen<br />

z.B. Wanderführer in die Umgebung <strong>Blankenfelde</strong>s<br />

und den südlichen Naturpark Barnim als<br />

Loseblattsammlung, Wanderkarten mit Wegbeschreibungen<br />

für Spaziergänger, Wanderer,<br />

Radfahrer, Reiter und Naturbeobachter, Führer<br />

zu touristischen Besonderheiten, aber auch<br />

Faltblätter und Publikationen zu Fachthemen<br />

aus dem Umweltbereich (Das Dorf als Lebensraum,<br />

Stadtrandsiedlung und Dorf <strong>Blankenfelde</strong>,<br />

Bauerngärten und naturnahes Gärtnern,<br />

Rieselfelder, Energieeinsparung etc.)<br />

Neben der Auslage von schriftlichem Informationsmaterial<br />

findet der Besucher hier auch eine Anlaufstelle für<br />

seine Fragen hinsichtlich der touristischen Angebote im Naturpark<br />

Barnim, der Gegend um <strong>Blankenfelde</strong> und dem Barnim, ähnlich den<br />

touristischen Informationsstellen der Tourismusverbände.<br />

Wasser und Wald Geschichte(n) Nur ein Katzensprung<br />

Über die Hälfte des Naturparks ist bewaldet;<br />

vor allem die Talsandterrassen des Eberswalder<br />

Urstromtals und die großen Sanderflächen<br />

im mittleren und südlichen Teil. Dominierend<br />

ist die Kiefer, doch gibt es auf<br />

einigen Standorten noch naturnahen Waldbestand:<br />

Buchenwald am Liepnitzsee und in<br />

der Barnimer Heide, Eichenmischwald im<br />

Kreuzbruch, Erlenbrüche im Finow- und Briesetal.<br />

Charakteristisch für den Naturpark sind<br />

auch seine Seen, Sölle und Fließe, deren Entstehungsgeschichte<br />

teilweise sehr unterschiedlich<br />

ist. Eines haben sie alle gemeinsam:<br />

Ihre Existenz verdanken sie der jüngsten Kaltzeit.<br />

Die kleinen, oft mondrunden Sölle sind<br />

Lebensraum für das Wappentier des Naturparks,<br />

die Rotbauchunke. Die vom Aussterben<br />

bedrohte Unkenart und ihr gefährdeter<br />

Lebensraum stehen stellvertretend für<br />

andere Amphibien wie Kammmolch, Knoblauchkröte<br />

und Moorfrosch, die im Naturpark<br />

ebenfalls vorkommen. In Zusammenarbeit<br />

mit Landwirten wurden Sölle renaturiert, was<br />

zur Stabilisierung des Amphibienbestandes<br />

und Zunahme der Artenvielfalt in der angrenzenden<br />

Agrarlandschaft geführt hat.<br />

Im Wandlitzer See und Liepnitzsee wird die<br />

als Delikatesse geschätzte Kleine Maräne gefischt.<br />

Tabu für Feinschmecker sind dagegen<br />

Bachneunauge, Westgroppe, Steinbeißer und<br />

andere geschützte Arten wie der Edelkrebs,<br />

die in naturnahen Fließen leben. Ornithologisch<br />

Interessierte können dort Eisvogel, Gebirgsstelze<br />

und – als Wintergast – die Wasseramsel<br />

beobachten. Beobachtungsglück<br />

braucht man auch für die scheuen Fischotter<br />

und Elbe-Biber. Die Spuren von Europas<br />

größtem Nager sind jedoch – u.a. am Langen<br />

Trödel – unübersehbar.<br />

Eine Seltenheit im norddeutschen Tiefland<br />

sind die „wachsenden Steine“ im Naturschutzgebiet<br />

„Kalktuffgelände am Tegeler<br />

Fließ“ in Berlin. Kalkhaltiges Wasser überzieht<br />

hier Moose und Pflanzen und hinterlässt<br />

nach deren Absterben poröses Gestein,<br />

das an Korallenstöcke erinnert.<br />

Rotbauchunke<br />

Eisvogel<br />

Bevor sich nach Ende der jüngsten Kaltzeit<br />

eine schützende Vegetationsdecke bildete,<br />

wurde der frei liegende Sand zu Dünen aufgeweht.<br />

So entstanden die typischen Binnendünengebiete;<br />

vor allem auf den Sandern<br />

im Süden (z. B. Schönower Heide) und Westen<br />

des Naturparks und im Randbereich des<br />

Eberswalder Urstromtals zwischen Melchow<br />

und Biesenthal (Melchower Schweiz). Bei<br />

geologischen Untersuchungen unweit der<br />

Finow wurde eine über 12.000 Jahre alte,<br />

unter den Dünen begrabene Braunerdeschicht<br />

entdeckt, die nach dem Fundort „Finowboden“<br />

genannt wurde. Sie zeugt von<br />

einer zwischenzeitlichen Erwärmungsphase<br />

und Pflanzenbewuchs gegen Ende der jüngsten<br />

Kaltzeit (Sandgrube Rosenberg bei<br />

Melchow).<br />

2004 wurde durch die Berliner Forsten ein<br />

Rundwanderweg mit Aussichtsturm in der<br />

Schönower Heide angelegt. Die heutige Heidelandschaft<br />

entstand durch einen Truppenübungsplatz.<br />

Wo früher Panzer rollten, befindet<br />

sich jetzt ein über 500 Hektar großes<br />

Naturschutzgebiet. Die Heide wird u.a.<br />

durch Entbuschung frei gehalten, um Besuchern<br />

den lila Blick und bedrohten Arten den<br />

selten gewordenen Lebensraum der Sandtrockenrasen<br />

und -heiden zu erhalten. Rund<br />

1/3 des Brutbestandes von Wiedehopf und<br />

Ziegenmelker in Deutschland kommt zum<br />

Beispiel auf ehemaligen Brandenburger Truppenübungsplätzen<br />

vor.<br />

Staubtrocken<br />

Die Sage erzählt, dass der aus dem Hause<br />

der Askanier (= Aschersleben) stammende<br />

Graf Albrecht I. von Ballenstedt, genannt „der<br />

Bär“, hier auf Bärenjagd war. Er verirrte sich im<br />

dichten Wald und kam an eine Schänke. Das<br />

vorzügliche Bier, die schöne Gegend und nicht<br />

zuletzt die Wirtin bewogen ihn – Mitte des 12.<br />

Jh.s – zur Gründung Bernaus. Tatsache ist, dass<br />

der von Slawen besiedelte und von mehreren<br />

Interessenten umkämpfte Barnim erst Mitte<br />

des 13. Jh.s endgültig in askanischen Besitz<br />

kam. Da ruhte der „Stammvater“ der Mark –<br />

Eroberer der slawischen Hauptburg Brennabor<br />

(Brandenburg) und von 1157-70 erster Brandenburger<br />

Markgraf – bereits über 70 Jahre in<br />

seiner Gruft im Ballenstedter Schloss.<br />

Der Barnimrand ist uraltes Siedlungsgebiet.<br />

Funde des Wandlitzer Museumsgründers<br />

Walter Blankenburg aus der Jungstein- und<br />

Bronzezeit sind im heimatkundlichen Teil des<br />

Agrarmuseums ausgestellt.<br />

Während der Völkerwanderung verließen<br />

im 4./5. Jh. die meisten – zu dieser Zeit germanischen<br />

– Bewohner die Gegend. Anschließend<br />

wanderten slawische Stämme ein.<br />

Ihre Spuren sind in vielen Orts- und Flurnamen<br />

gegenwärtig. Ende des 12. Jh.s begann<br />

die deutsche Eroberung. Zu den von den<br />

Brandenburger Markgrafen errichteten Burgen<br />

gehörte auch die in Biesenthal. Mauerreste<br />

sind auf dem Schlossberg erhalten. In<br />

Nachbarschaft erhebt sich auf einer Sandinsel<br />

in der Finowaue der 4 m hohe Reiherberg: ein<br />

slawischer Rundwall mit 45 m Durchmesser.<br />

Der Ortsname Biesenthal stammt von Siedlern<br />

aus der Altmark. Der ursprüngliche slawische<br />

Name liegt bis heute im Dunkeln.<br />

Agrarmuseum<br />

Mit den S-Bahnlinien S 1, S 2 und S 8 sind<br />

bekannte Ausflugsziele zu erreichen: z.B. Briesetal,<br />

Bucher Forst (durch den auch der Rad-<br />

/Wanderweg Naturpark Barnim Meridian<br />

führt) und die besonders bei Ornithologen<br />

beliebten Karower Teiche. Die „Heidekrautbahn“<br />

(RB 27) bringt ihre Fahrgäste direkt ins<br />

Naturparkzentrum. Von Berlin-Karow fährt sie<br />

zu Ausflugsklassikern wie Wandlitz und Lottschesee.<br />

Wer das Werk des Bibers am Langen<br />

Trödel (Finowkanal) in Augenschein nehmen<br />

will, für den ist Ruhlsdorf/Zerpenschleuse der<br />

richtige Bahnhof. Am Wochenende führt die<br />

Wensickendorfer Strecke der Heidekrautbahn<br />

bis zum Oberhavel Bauernmarkt. Auch die RB<br />

60 erschließt den Naturpark bequem. Ob romantisches<br />

Nonnenfließ oder Binnendünen<br />

der Melchower Schweiz: beides ist vom Naturparkbahnhof<br />

Melchow erreichbar..<br />

Mit dem Melchhof in Melchow (Demeter,<br />

Bioland), den Hoffnungstaler Werkstätten in<br />

Lobetal, Hof Eichhorn in Rüdnitz (beide Gäa),<br />

Hiram Heim in Klosterfelde (Demeter) gibt es<br />

Bio-Betriebe im Naturpark, die wie die AGRA<br />

Schmachtenhagen (Oberhavel-Bauernmarkt)<br />

ihre Produkte direkt vermarkten: vor Ort<br />

Herausgeber<br />

bzw. auf Berliner Wochenmärkten.<br />

Ministerium für Ländliche Entwicklung,<br />

Umwelt und Verbraucherschutz<br />

Die zum Forstamt Pankow (Berliner For-<br />

des Landes Brandenburg<br />

sten) gehörenden Waldflächen im Naturpark 14473 Potsdam, Tel. (03 31) 8 66-72 37<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

werden – historisch bedingt, da Berlin Wald<br />

des Landes Berlin, Tel: (0 30) 90 25-0<br />

vor allem für Erholungszwecke erwarb – seit Redaktion/Text:<br />

Landesumweltamt Brandenburg,<br />

langem nach den Richtlinien eines naturna- Naturpark Barnim/Marina Krüger<br />

hen Waldbaus bewirtschaftet. Alle Bestände Fotos: Alscher, Klaeber, Krone, Krüger,<br />

Liebke, Redlich, Robiller, Schlaak<br />

besitzen hier das FSC- und Naturland-Zertifi- Karte: Pro Line Concept, Berlin<br />

Gestaltung/Herstellung: Daniel/<br />

kat; der brandenburgische Landeswald im<br />

PoWer/DesignThing, Potsdam-Berlin<br />

Naturpark ist PEFC-zertifiziert.<br />

3. Auflage: Februar 2005<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

Großschutzgebiete<br />

Naturpark<br />

Barnim<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

2.3.2 Veranstaltungen<br />

Ein weiterer wichtiger Angebotspunkt der Naturschutz- und Tourismus-Station<br />

ist die Organisation und Durchführung von regelmäßigen<br />

und unregelmäßigen (Sonder-)Veranstaltungen zu Themen des Naturund<br />

Umweltschutzes. Hierunter fallen u.a. Führungen und Exkursionen<br />

zu naturkundlichen Themen (Pilzberatung, Dorfökologie, Landwirtschaft,<br />

Heimatkunde, Vogelkunde, Pflanzenkunde, Rieselfelder,<br />

Schutzgebietsführungen etc.), Einzelvorträge (spezielle Themen, aber<br />

auch Stadtentwicklung, Energie, gesetzliche Grundlagen des Naturund<br />

Umweltschutzes etc.) und Wochenendveranstaltungen (Feste,<br />

Seminare und Familienaktionen zu speziellen<br />

Themen).<br />

Bei entsprechender Vorbereitung und personeller<br />

Ausstattung kann die Naturschutz- und<br />

Tourismusstation auch als Anbieter von Umweltbildungsveranstaltungen<br />

für Schulen und<br />

Kindergärten fungieren (Projektbegleitung,<br />

schulische Naturerlebnistage etc.)<br />

2.4 Räumliche Einbindung in das Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong><br />

Die Umweltbildungsangebote der Naturschutz- und Tourismusstation<br />

führt diese in ihren eigenen Räumlichkeiten auf dem Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong><br />

durch. Hierzu steht der Bereich der Ausstellung (für Vorträge,<br />

Führungen) sowie gemeinsam genutzte Räume in der Freien<br />

69


70<br />

Naturschule (ehem. Stellmacherei) zur Verfügung. Die Räume sollen<br />

mit allen notwendigen Medien (Projektionstechnik, Verdunklung etc.)<br />

und einer entsprechenden Bestuhlung ausgestattet werden. Für mediale<br />

Umweltbildung kann ein Raum für die computergestützte Arbeit<br />

mit Schulklassen und Besuchergruppen eingerichtet werden.<br />

Da die Räume (bis auf die Ausstellung in der Steinscheune) nicht<br />

durchgängig für Umweltbildungsveranstaltungen genutzt werden, soll<br />

die Auslastung durch kurzzeitige Vermietung gesteigert werden.<br />

Ein Teil der Umweltbildungsveranstaltungen findet außerhalb der<br />

Räume des Stadtgutes bzw. der Naturschutz- und Tourismusstation<br />

entweder auf dem Gelände des Stadtgutes oder im angrenzenden<br />

dörflichen und außerdörflichen Umfeld statt und verursacht daher<br />

auch keinen größeren Aufwand.<br />

2.5 Personelle Ausstattung<br />

Die Umsetzung der Umweltbildungsarbeit der Naturschutz- und Tourismus-Station<br />

soll überwiegend von auf dem Stadtgut wohnenden<br />

ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des Vereins <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

e.V. geleistet werden. Darüber hinaus sollen Mitarbeiter des Waldkindergartens<br />

und der Freien Naturschule, des ansässigen Landschaftspflegebetriebs<br />

und in geringerem Umfang auch Honorarkräfte zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Derzeit besteht in Form der Naturschutz- und Landschaftsgruppe des<br />

Vereins ein überschaubarer Pool an Fachleuten aus dem Bereich Umwelt-<br />

und Landschaftspflege sowie Naturschutz, der in Zukunft in die Arbeit<br />

der Naturschutz- und Tourismusstation eingebunden werden soll.<br />

Weitere Möglichkeiten bestehen im Einbinden von Zivildienstleistenden<br />

sowie jungen Menschen im Freiwilligen Ökologischen Jahr /<br />

Freiwilligen Sozialen Jahr in die Arbeit der Naturschutz- und Tourismusstation.<br />

Weitere Mitarbeiter lassen sich, wenn auch nur für einen überschaubaren<br />

Zeitraum und in nicht vorhersehbarem Umfang, über die Einbeziehung<br />

von Beschäftigungsgesellschaften finden. Hier hat der Verein<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong> e.V. bereits gute Erfahrungen gemacht.<br />

Da diese Möglichkeit jedoch kaum planbar ist und in sehr starkem<br />

Maße von den kooperierenden Trägern der MAE-Maßnahmen sowie<br />

dem zuständigen Jobcenter abhängt, sind dies stets nur zusätzliche<br />

Hilfskräfte.<br />

Zur Koordinierung der Umweltbildungsarbeit und der Ausstellungsbetreuung<br />

ist auf entsprechend qualifiziertes Personal zu achten. Der<br />

Arbeitsumfang hierfür wird mit rund 15 Wochenstunden angesetzt.<br />

Erfahrungen aus dem Mutterverein zeigen, dass eine professionelle<br />

Betreuungsarbeit auch ehrenamtlich erbracht werden kann. Entsprechend<br />

qualifiziertes Personal steht im Verein zur Verfügung.<br />

2.6 Finanzierung<br />

Die laufenden Kosten der Naturschutz- und<br />

Tourismus-Station werden satzungsgemäß<br />

durch den Verein getragen. Die Umweltbildungsangebote<br />

sollen sich zumindest zu<br />

einem Teil aus Eintrittsgeldern für Vorträge<br />

und Exkursionen bzw. Beiträge für Seminare finanzieren. Dies dürfte<br />

jedoch im Höchstfall die laufenden Sachkosten abdecken können.<br />

Da erfahrungsgemäß eine komplette Abdeckung der Kosten durch<br />

die Beiträge der Teilnehmer nicht möglich ist, müssen weitere Quellen<br />

zur Finanzierung der Umweltbildungsarbeit ausgenutzt werden.<br />

So sollen weitere Finanzierungsquellen durch die Kooperation mit<br />

anderen Umweltverbänden erschlossen werden.<br />

71


72<br />

C Landschaftspflege<br />

1. Vorbemerkung (Wozu Landschaftspflege?)<br />

Ziel der Landschaftspflege ist, die bis heute erhaltenen Reste der<br />

Naturlandschaft, z.B. Gewässer, Moore und Sümpfe, aber auch traditioneller<br />

Kulturlandschaften wie bäuerliche Dorfumfelder, Obstwiesen,<br />

Brachäcker und selbst industrieller Kulturlandschaften in Form der<br />

Rieselfelder zu erhalten. Dabei soll die erreichte Naturausstattung<br />

nicht nur geschützt, sondern im besten Fall auch in einen naturnäheren<br />

Zustand weiterentwickelt werden. Oft müssen negative Eingriffe<br />

in den Landschaftshaushalt rückgängig gemacht werden oder alte,<br />

traditionelle Nutzungsformen der Mahd, der Bewässerung, Beweidung<br />

oder Holznutzung reaktiviert oder in modifizierter Form simuliert<br />

werden, um eine Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten, aber auch<br />

ganzen Lebensräumen zu erhalten.<br />

Die Methoden der Landschaftspflege reichen daher von historischen<br />

händischen Wirtschaftsformen wie kleinflächiger Sensenmahd,<br />

Pflanzung, Pflege und Betreuung einzelstammweiser Obstbestände<br />

bis hin zu maschinellen Pflegeformen und der Wiedergutmachung<br />

entstandener Landschaftsschäden durch Renaturierung (z.B. Gewässer,<br />

Wege, Waldränder etc.) und Extensivierung allgemeiner landwirtschaftlicher<br />

Nutzungsformen.<br />

2. Umsetzung<br />

2.1 Ziele der Landschaftspflege der Naturschutz- und<br />

Tourismus-Station<br />

Die Naturschutz- und Landschaftsgruppe des Vereins <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

e.V. hat bereits in den vergangenen Jahren Landschaftspflegemaßnahmen<br />

auf dem Gelände des Stadtgutes, aber auch im dörflichen Umfeld<br />

und in der freien Feldflur durchgeführt. Im Rahmen der Einrichtung<br />

der Naturschutz- und Tourismus-Station soll dies ausgeweitet werden,<br />

wobei sich der Verein als Träger auf die Bereiche Gebietsbetreuung und<br />

Pflegemaßnahmen konzentrieren wird. Durch das freiwillige und ehrenamtliche<br />

Tätigwerden in der Landschaftspflege soll der Öffentlichkeit ein<br />

Beispiel für Bürgerengagement im Naturschutz gegeben werden.<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

2.1.1 Gebietsbetreuung<br />

Neben der regelmäßigen Kontrolle bestimmter Landschaftsausschnitte<br />

(NSG Tegeler Fließ, Niedermoorweisen, Idehorst, LSG<br />

<strong>Blankenfelde</strong>, Bereich Arkenberge, Zingergrabenniederung etc.) auf<br />

Schäden und Beeinträchtigungen soll der Kontakt zu den und die Information<br />

der diese Gebiete aufsuchenden Besucher im Mittelpunkt<br />

der Gebietsbetreuung stehen. Die Betreuung kann im Rahmen von<br />

Absprachen und Verträgen mit den zuständigen Behörden (Amt für<br />

Umwelt und Natur beim Bezirk, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung)<br />

und Flächeneigentümern erfolgen und die Form von „Patenschaften“<br />

annehmen oder gegen die Zahlung von Betreuungsgeldern<br />

erfolgen.<br />

Zur Gebietsbetreuung gehört auch die Kontrolle von Zäunen, Beschilderungen,<br />

dem Wegezustand, Besucherzählungen und -befragungen,<br />

die Erfassung und Dokumentation von Schäden und Veränderungen.<br />

Außerdem wären Monitoringaufgaben wie die Artenerfassung und<br />

Zählungen von bestimmten (Leit-)Arten zu nennen.<br />

2.1.2 Durchführung von Pflegemaßnahmen<br />

Neben einfachen Pflegemaßnahmen, wie dem Bau, der Ausbringung<br />

und Kontrolle von Nisthilfen für Vögel, Insekten und Kriechtieren<br />

stehen weitere bauliche Arbeiten wie Zaunbau, Bau von Ansitzwarten<br />

für Greifvögel, Errichtung und Betreuung von Amphibienzäunen.<br />

Durch kleinflächige Mahd und Beräumung von Wegerainen, Grünflächen,<br />

Feuchtwiesen und Brachflächen soll die traditionelle Nutzung<br />

solcher Landschaftsbereiche weitergeführt werden. Geeignete größere<br />

Flächen im Grünland, in Obstwiesen und Feuchtflächen sollen<br />

mit Tiergruppen unterschiedlicher Zusammensetzung (Schaf- und<br />

Ziegenbeweidung, gemischte Viehherden, ganzjährige Rinder- und<br />

Rinder/Pferdebeweidung) gepflegt werden.<br />

Des weiteren sind die Neuanlage von Ackerrandstreifen, von Kleingewässern<br />

als Amphibienteichen und die Pflanzung und Pflege (Schnitt,<br />

Rückschnitt, Verwertung) von Einzelgehölzen, wegbegleitenden<br />

73


Fotos: Dieter Sommerfeldt,<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

74<br />

Baumreihen, Obstgehölzen, Einzelbäumen und Hecken in der Feldflur<br />

rund um <strong>Blankenfelde</strong>, Lübars, Schildow und entlang des Nordrandes<br />

der geschlossenen Bebauung von Berlin (Bezirke Pankow, Reinickendorf)<br />

vorgesehen.<br />

Eine weitere Pflegemaßnahme betrifft die Bekämpfung von Neophyten.<br />

Auch bei der Renaturierung der in der Umgebung von <strong>Blankenfelde</strong><br />

liegenden Gewässer (Zingergraben) und der Deponie Arkenberge<br />

kann sich die Naturschutz- und Tourismusstation einbringen.<br />

Zur Durchführung der Pflegemaßnahmen ist der Aufbau einer Landschaftspflegeherde<br />

an Weidetieren (Schafe und Ziegen bzw. Rinder)<br />

geplant. Zudem soll im Laufe der Zeit die maschinelle Ausrüstung<br />

der Naturschutz- und Tourismusstation so gestaltet werden, dass<br />

auch größere Pflegeaufträge ausgeführt werden können (Traktor und<br />

Anhänger, Balkenmäher, Motorsensen etc.)<br />

2.2 Personelle Ausstattung<br />

Entsprechend der personellen Ausstattung des Bereichs Umweltbildung<br />

der Naturschutz- und Tourismus-Station soll auch bei der<br />

Landschaftspflege die Umsetzung überwiegend durch auf dem Stadtgut<br />

wohnende ehrenamtlich tätige Mitglieder des Vereins <strong>StadtGut</strong><br />

<strong>Blankenfelde</strong> e.V. erfolgen. Dabei ist angedacht, die Mitarbeiter der<br />

Umweltbildung auch im Bereich der Landschaftspflege einzusetzen.<br />

Hier sollen auch Eltern, die ihr Kind im Waldkindergarten oder in der<br />

Freien Naturschule haben, eine Möglichkeit zur tätigen Mithilfe finden.<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

Weitere Möglichkeiten bestehen im Einsatz von Menschen mit psychischen<br />

Störungen, wie sie bereits während der vergangenen Jahre<br />

im Rahmen einer von der Pinel-Gesellschaft betreuten Tätigkeit in die<br />

Arbeit des Vereins <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong> e.V. eingebunden wurden.<br />

Zur Koordinierung der Landschaftspflegemaßnahmen, der Projektplanung<br />

und der Mitarbeiterbetreuung, die in Kooperation mit den<br />

Naturschutzbehörden und dem Naturpark Barnim erfolgen soll, ist<br />

auf entsprechend qualifiziertes Personal zu achten. Auch hier ist mit<br />

einem Arbeitsaufwand von rund 15 Wochenstunden zu rechnen.<br />

3. Finanzierung<br />

Da der Bereich Landschaftspflege in die Naturschutz-<br />

und Tourismus-Station eingebunden<br />

ist, werden die laufenden Betriebskosten<br />

vom Verein <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong> e.V. getragen.<br />

Die Finanzierung der Landschaftspflegearbeiten<br />

wird neben der ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit über Pflegegelder, die durch Pflegeaufträge<br />

von privaten Flächenbesitzern, der Stadt und den Bezirken<br />

eingeworben werden, zumindest teilweise abgedeckt. Des weiteren<br />

ist im Bereich der Tierhaltung eine Finanzierung über die Vermarktung<br />

der Weidetiere (Verkauf als Zuchttiere, Tierpatenschaften, Leasingverträge)<br />

denkbar. Für besondere Vorhaben sollen öffentliche und<br />

private Fördergelder eingeworben werden.<br />

75


76<br />

D. Freiwilligendienst<br />

1. Vorbemerkung<br />

Freiwillige Naturschutzhelfer gibt es in Form von Praktikanten, Teilnehmern<br />

des Freiwilligen Ökologischen Jahres und Zivildienstleistenden<br />

schon seit vielen Jahren. In den vergangenen Jahren wurden aber<br />

vermehrt auch Menschen im sogenannten „Ökologischen Freiwilligendienst“<br />

eingesetzt. Dabei handelt es sich im Unterschied zu den<br />

genannten Diensten um Menschen aller Altersstufen, die aufgrund<br />

von persönlichem Wissen oder Können, Interesse oder einfach für<br />

eine bestimmte Zeit sich für den Naturschutz in den unterschiedlichsten<br />

Formen einsetzen. Diese Freiwilligen werden von (hauptamtlichen)<br />

Freiwilligenkoordinatoren einer Trägergesellschaft betreut. Sie<br />

unterstützen mit ihrem Einsatz im Naturschutz die Arbeit der hauptamtlichen<br />

Naturschützer bzw. ergänzen diese.<br />

Freiwillige können sich nicht nur im praktischen Arten- und Biotopschutz<br />

einbringen, sondern helfen auch bei Gebietsbetreuung<br />

und Monitoring, unterstützen die Arbeit der Umweltbildung oder<br />

Öffentlichkeitsarbeit einer Organisation oder helfen bei Büro- und<br />

Verwaltungstätigkeiten, je nachdem, wo ihre persönlichen Interessen,<br />

Kenntnisse und Schwerpunkte liegen. Für jüngere Freiwillige ist ein<br />

solcher Dienst oft Teil der Berufsfindung, -vorbereitung oder auch<br />

Ausbildung in Studium oder Lehre. Für ältere Freiwillige zählt oft mehr<br />

die Teilhabe an und die Weitergabe von erworbenem Wissen, die<br />

generationenübergreifende Arbeit in einem auf Freiwilligkeit basierenden<br />

Team und die Überzeugung, mit dem eigenen Einsatz etwas<br />

sinnvolles und erfüllendes zu tun.<br />

2. Umsetzung<br />

2.1 Einsatzbereiche für Freiwillige in der<br />

Naturschutz- und Tourismus-Station<br />

Innerhalb der Naturschutz- und Tourismus-Station auf dem Stadtgut<br />

<strong>Blankenfelde</strong> gibt es mehrere Bereiche, wo freiwillige Helfer sinnvoll<br />

eingebunden werden können.<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

2.1.1 Ausstellung<br />

Im Bereich der Ausstellung können Freiwillige bei der Besucherbetreuung,<br />

bei der Betreuung der Infotheke und beim Unterhalt und der<br />

Instandsetzung der Ausstellung tätig werden. Ebenso sind verwaltende<br />

und planende Bürotätigkeiten wie Telefonberatung, Pressearbeit,<br />

Aufbau und Betreuung eines Archivs sowie Datenverwaltung<br />

und -auswertung denkbar.<br />

2.1.2 Umweltbildung<br />

Ein breites Einsatzfeld bietet die Umweltbildung.<br />

Freiwillige können Exkursionen und Führungen<br />

planen und leiten, sie können bestimmte Zielgruppen<br />

gezielt betreuen (Kinder, Jugendliche, Senioren) und<br />

bei der Gestaltung von Veranstaltungen organisierend<br />

und durchführend tätig werden. Pädagogisch geschulte<br />

Freiwillige können zudem bei der Programmgestaltung und der Entwicklung<br />

des Umweltbildungangebots mitarbeiten. Auch die Ausarbeitung<br />

und Erstellung von Informationsmaterial kann durch Freiwillige<br />

gemacht werden.<br />

2.1.3 Landschaftspflege<br />

Menschen, die landwirtschaftliche Kenntnisse haben oder erwerben<br />

möchten, die gerne mit Tieren arbeiten und handwerkliches Geschick<br />

besitzen, sind im Bereich der Landschaftspflege wertvolle Mitarbeiter.<br />

Freiwillige jeden Alters können hier bei praktischen Landschaftspflegearbeiten<br />

wie Wiesenmahd, Baumpflanzungen, Gehölzpflege, aber<br />

auch Bau, Kontrolle und Unterhalt von baulichen Anlagen wie Koppelzäunen,<br />

Amphibienzäunen, Nisthilfen für Vögel, Amphibien, Insekten<br />

etc. ihr Einsatzgebiet finden. Auch für den Bau und die Instandhaltung<br />

von Lehrpfadstationen und touristischen Anlagen wie Wanderrastplätzen<br />

braucht die Naturschutz- und Tourismus-Station freiwillige<br />

Helfer. Zudem kann die touristische Infrastrukturentwicklung (Fahrradausleihe<br />

etc.) durch engagierte Menschen gefördert werden.<br />

77


78<br />

2.2 Kooperationspartner bzw. Träger eines ökologischen<br />

Freiwilligendienstes<br />

Im Rahmen der Naturschutz- und Tourismus-Station auf dem Stadtgut<br />

<strong>Blankenfelde</strong> bieten sich vor allem die in Berlin bzw. im angrenzenden<br />

Brandenburg bereits seit längerem erfolgreich tätigen<br />

Freiwilligen-Agenturen und Träger solcher Dienste an. Hier sind v.a.<br />

die Stiftung Naturschutz Berlin als Träger des Modellprojekts „Generationsübergreifender<br />

Ökologischer Freiwilligendienst“ sowie der<br />

Verein EUROPARC Deutschland e.V. als Träger des Projekts „Freiwillige<br />

in Parks“ der Brandenburger Naturparks zu nennen. Auch Träger wie<br />

die Pinel-Gesellschaft, die bereits in den vergangenen Jahren mit<br />

Menschen mit psychischen Behinderungen auf dem Stadtgut <strong>Blankenfelde</strong><br />

helfend tätig war, sind verlässliche Partner beim Einsatz von<br />

Freiwilligen.<br />

Autoren und Mitarbeiter:<br />

Carina Vogel<br />

Uwe Glade<br />

Oskar Tschörner<br />

Klaus Mauch (Büro Akut)<br />

Manfred Krauß und Angela Lührte (Büro Stadt-Wald-Fluß)<br />

Fotos: Jens Redlich, Dieter Sommerfeldt<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

Finanzierungsbedarf<br />

Der folgende Finanzierungsbedarf geht von einer technisch hochwer-<br />

tig ausgestatteten und künstlerisch-grafisch anspruchsvoll gestalteten,<br />

modernen Umsetzung der Ausstellung aus.<br />

Die „Neuen Medien“ mit deren vielfältigen Nutzungs- und Erweiterungsmöglichkeiten,<br />

insbesondere der Aktualisierungen einzelner<br />

Themen, stehen für eine besucherintegrierende Ausstellungsvariante,<br />

die es nur selten oder gar nicht in Naturschutz- und Tourismusstationen<br />

gibt.<br />

Im Vordergrund steht der hohe ästhetische Aspekt einer optimalen<br />

Darstellung von nicht erlebbaren Fauna/Flora-Lebensräumen und<br />

jahreszeitlich nicht abhängigen Großflächen in illustrativer aber<br />

naturalistischer Ausführung, ergänzt mit wissenschaftlichen Themen<br />

auf vorgesetzte Einzeltafeln, sowie frei verfügbaren ergänzenden<br />

Dokumentationen, Fotos, Filmen und Multivisionen auf TouchScreen-<br />

Monitoren.<br />

Die Vielfältigkeit der Themen, der Exponate und deren Präsentation<br />

in diesem geschlossenen Ensemble werden das <strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

das<br />

„Tor zum Naturpark Barnim“<br />

werden lassen.<br />

79


80<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

Finanzplanung: Alle Kostenangaben in Euro<br />

A Auflistung der grafischen, architektonischen,<br />

technischen und Neue-Medien-Entwicklungsund<br />

Herstellungskosten<br />

0. Teilgebäudemodernisierung und -sanierung<br />

gemäß Architektenangaben je qm 1.200<br />

Ausstellungsraum, Toiletten, Büroraum,<br />

Teeküche, Garderobe<br />

ca. 380 qm 456.000<br />

1. Innenarchitektur<br />

(Tischlerarbeiten bzw. Ausstellungsbaufirma)<br />

1.1 Wandtafeln mit Wandhalterungen und eingebauten<br />

Vitrinen (6), Bodenpodest „Biberbau“, freistehende<br />

<strong>Tafeln</strong> „Tegeler Fließ“ und „Kräuter/Pilze“, Sockel für<br />

Rieselfeldmodell, aufgesetzte „austauschbare“<br />

Ausstellungs tafeln (32) in unterschiedlichen Größen<br />

inkl. Distanzhalter, Boden/Wandpodest für Reliefkarte<br />

„Naturpark Barnim“ ca. 65.000<br />

1.2 Zentraler Terminaltisch (3 x 3 Arbeitsplätze) inkl.<br />

der neuen Sitzhocker ca. 4.000<br />

1.3 Film- und Videoleinwand (verdeckt oberhalb des<br />

Reliefmodels), Beschallungssystem, Verkabelung 3.000<br />

1.4 Cafeteria, inkl. Innenausstattung (6 Tische, 24 Stühle,<br />

Tresen, Kücheneinrichtung, Wandregale,<br />

Werbematerialienständer ca. 8.000<br />

2. Modelle<br />

2.1 Relieflandkarte (aus weißen Hartschaum) „Naturpark<br />

Barnim“, ca. 250 mm x 190 mm (30-fach überhöht)<br />

2.2 Modell der Rieselfelder, ca. 200 x 80/150 cm<br />

ca. 5.700<br />

(evtl. Maßstab 1:72) ca. 5.000<br />

2.3 Einrichtung Herbarien für Vitrine ca. 3.000<br />

2.4 Biberdamm (mit Biber – präpariert) ca. 2.500<br />

81


82<br />

3. Technische Ausstattung<br />

3.1 Zentraler Server, inkl. Betriebssoftware, RAID5-System,<br />

Backup-System, USV, Bluetooth, Videokarten für<br />

TouchScreen-Terminals (Installation und Einrichtung) ca. 6.000<br />

3.2 Zehn TouchScreen-Terminals, drei für zentralen<br />

Nutzerbereich, sieben mit Ständer für den<br />

Ausstellungsbereich ca. 20.000<br />

3.3 Laser-Beamer für Tageslicht-Projektion inkl.<br />

Deckenhalterung, Verkabelung und Installation ca. 3.500<br />

3.4 Ausstellungsgerechte Beleuchtung inkl. Installation<br />

und Verkabelung ca. 10.000<br />

3.5 Internetzugang für Ausstellungs- und Serverbereich ca. 3.500<br />

4. Neue Medien<br />

4.1 Programmierung des Zentralservers auf bestimmte<br />

Zugriffsrechte der Terminalnutzer und Programmierung<br />

der zulässigen Internetportale ca. 2.800<br />

4.2 Entwicklung der TouchScreen-Oberfläche für jeweiliges<br />

Thementerminal: 3 x allgemeine Zugriffsrechte, 7 x spezifische<br />

Zugriffsrechte zu Themenbereiche (inkl. je einer<br />

Musterdatei in CMS-Struktur für die spätere Ergänzung<br />

mit weiteren Ebenen) ca. 14.500<br />

4.3 Fünf verschiedene Projektionsdateien für Barnimer<br />

Reliefkarte entwickeln und programmieren inkl. einem<br />

CMS-Fenster für aktuelle Daten (Veranstaltungen/<br />

Führungen) ca. 6.000<br />

4.4 Programmierung der Vogelstimmen für TouchScreen-<br />

Monitor (12 Stimmen mit Erkärungen) ca. 2.800<br />

4.5 Sieben interaktiv abrufbare ergänzende Multivisionen<br />

für die jeweiligen TouchScreen-Terminals, Nutzungsrechte<br />

inklusive eventueller Überarbeitung der möglichen<br />

vorhandenen Daten,<br />

je Thema (maximal pauschal) 1.800 12.600<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

5. Großflächige Illustrationen<br />

5.1 Landschafts- und Siedlungsentwicklung (von der<br />

Eiszeit bis „Berliner Vorstädte“ 12.000<br />

5.2 Grafisches Schema der Funktion und landwirtschaftlichen<br />

Nutzung der Rieselfelder<br />

5.3 Grafisches Schema der Geschichte der Berliner<br />

Stadtgüter – ergänzt mit historischen Bildern<br />

3.000<br />

(Fotomaterial und Reproverarbeitung)<br />

5.4 Lebensraum-Illustration „Barnimer Landschaft“ (vier<br />

Säugetiere, ein Reptil, eine Schlange, fünf Insekten, acht<br />

detaillierte Pflanzen, drei Vögel im Lebensraum von<br />

4.000<br />

Trocken- über Feuchtwiesen, Busch und Wald)<br />

5.5 Vogelhimmel (mit schematisierten typischen Flug-<br />

12.000<br />

ansichten von 12 Vögeln)<br />

5.6 Zwei Thementafelhintergründe für Kräuter und für Pilze<br />

2.800<br />

mit jeweils fünf illustrierten Kräutern bzw. Pilzen 4.500<br />

5.7 „Gärtnerei ohne Gift“ (Gärtner bei der Arbeit)<br />

5.8 Neucollage von zwei Lebensräumen „Tegeler Flies“<br />

(wird aus bestehenden Motiven zu zwei neuen Collagen<br />

3.000<br />

zusammengesetzt) 1.200<br />

5.9 Grafisches Schema zu nacchhaltige Wasserwirtschaft 2.500<br />

5.10 Leitsystem für Ausstellungsbereiche 2.500<br />

6. Druckvorstufen- und Printproduktionen<br />

6.1 GrafikDesign, Layout und Reinzeichnung ca. 28.000<br />

6.2 Großdaten-Verarbeitung für Wandtafeln als „Hintergrund-Plotts“,<br />

einschließlich Kaschierung und Lichtschutz-Laminierung<br />

auf 2 mm Polysterol und<br />

Anbringung auf installierten Wandtafeln (voraussichtlich<br />

200 qm inklusive Überlappungen) ca. 52.000<br />

6.3 Text- und Fototafeln inkl. Layout und je Tafel zwei<br />

Fotodigitalisierungen in Druckqualität,<br />

Plott und Kaschierung mit Lichtschutz-Laminierung<br />

auf vorgesetzte separate „Ausstellungstafeln“<br />

32 <strong>Tafeln</strong> im Durchschnitt 50 x 70 cm ca. 9.000<br />

6.4 Montage der Ausstellungstafeln und Wandtafeln ca. 8.000<br />

83


84<br />

7. Nutzungsrechte und Autorenhonorare<br />

7.1 Nutzungsrechte für Bilder, Audio (Vogelstimmen), Filme,<br />

Abdruckrechte von evtl. Buch- oder Broschürentexte<br />

pauschal<br />

7.2 Ein oder zwei Fachautoren plus ein Lektor für<br />

Ausstellungsinhalte, Texte, Recherchen im Rahmen<br />

25.000<br />

von thematischen Inhalten pauschal 25.000<br />

7.3 Storyboards für multimediale ergänzende TouchScreen-<br />

Themen für Neuproduktionen,<br />

je Storyboard (bei 10 Schnittsequenzen) ca. 1.000 ca. 10.000<br />

8. Administrative und organisatorische Arbeiten<br />

eines Generalbevollmächtigten Ausstellungsentwicklers<br />

8.1 Ausschreibungen, Prüfung und Votum der Angebote,<br />

Terminplanung und -überwachung, Besprechungen,<br />

Recherchen, Herstellungsüberwachungen der einzelnen<br />

Zulieferer, Produzenten, Autoren, Nutzungsrechtvereinbarung,<br />

Verhandlungen bei Lizenzkosten. Prüfung der<br />

Rechnungen bzw. der Änderungsangebote bei veränderter<br />

Auftragslage.<br />

Eine Person<br />

voraussichtlich 240 Std. (durch Nachweis) 12.850<br />

(Jede weitere Stunde auf Nachweis 42,-- Netto)<br />

9. Gesamtkosten Gebäudeteil und Ausstellung ca. 851.200<br />

Wichtiger Hinweis!<br />

Nutzungsrechtliche Vereinbarungen und Kostendarstellungen beziehen<br />

sich generell auf das hier dargestellte Ausstellungsvorhaben. Es<br />

schließt nicht die Verwertung der gelieferten Daten oder Vorlagen<br />

durch Weitergabe des Auftraggebers an Dritte ein. Die erweiterten<br />

Verwertungsrechte verbleiben generell bei den verschiedenen Autoren,<br />

Gestaltern und Lieferanten.<br />

Bei allen weiterführenden Verwendungen (z. B. Internetnutzung oder<br />

Broschüren und Faltblätter bzw, Weitergabe an Dritte) ist mit den<br />

Urhebern der jeweiligen Inhalte, Fotos, Filmen, Illustrationen etc. eine<br />

erweiterte Vereinbarung zu treffen.<br />

Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann


Ausstellungsplanung<br />

<strong>StadtGut</strong> <strong>Blankenfelde</strong><br />

Naturschutz- und Tourismusstation<br />

© 2008<br />

Max Ley und Konrad Zwingmann<br />

A1: Gesamtkosten Gebäudeteil 456.000<br />

A2: Ausstellung 395.200<br />

B Landschaftspflege<br />

Material Stück Gesamtsumme<br />

Handscheren 5 100<br />

Astscheren 5 200<br />

Handsägen 5 150<br />

Baumsägen 3 150<br />

Gartensägen 5 50<br />

Gestängesägen 2 400<br />

Erdbohrer 1 1300<br />

Erdlochausheber 1 90<br />

Handerdbohrer 1 100<br />

Spaten 10 400<br />

Schippe 5 100<br />

Spatengabel 5 200<br />

Laubrechen 5 100<br />

Handsense 5 300<br />

Handsichel 2 40<br />

Motorsense 1 900<br />

Zubehör Motorsense 200<br />

Häcksler 1 700<br />

Sackkarre 1 100<br />

Schubkarre 5 500<br />

Motorsäge 1 700<br />

Zubehör Motorsäge 200<br />

Balkenmäher 1 500<br />

Tracktor mind. 45 PS 1 5000<br />

Zubehör Traktor 1000<br />

C Umweltbildung<br />

Material Stück Gesamtsumme<br />

Laptop 1 2500<br />

Beamer 1 300<br />

Vortragstechnik 300<br />

Kopierer 1 200<br />

Fax/Telefon 1 50<br />

Bestuhlung 50 3000<br />

Schreibtisch 2 100<br />

Bürostuhl 2 100<br />

Gesamt 13.480<br />

Gesamt 6.550<br />

Gesamt A, B und C 871.230<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!