Raben - Naturmuseum St.Gallen
Raben - Naturmuseum St.Gallen
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Dohle<br />
Aussehen:<br />
Durch den grauen Nacken und die helleren Kopfseiten sowie<br />
die hellen Augen unterscheidet sie sich von den grösseren<br />
und völlig schwarzen Saat- und <strong>Raben</strong>krähen.<br />
Verbreitung & Lebensraum:<br />
In der Schweiz ist ihr Vorkommen sehr zerstreut, aber sie<br />
treten häufig als Wintergast auf. Ihr Bestand ist in den<br />
letzten Jahren zurückgegangen. Im Kulturland findet man<br />
Dohlen in den Baumhöhlen alter Laubwälder, aber auch in<br />
Parks, Ruinen und <strong>St</strong>ädten. Sie suchen ihre Nahrung bevorzugt auf niedrig oder lückig<br />
bewachsenen Flächen wie Weideland, kurz geschnittenen Rasen und abgeernteten Feldern in<br />
offenen und halboffenen Landschaften.<br />
Die Hauptgründe des Bestandesrückganges dieser Art in der Schweiz sind: die Verknappung<br />
des Nahrungsangebotes durch die Intensivierung der Landwirtschaft (Rückgang von<br />
Grossinsekten), der Verlust von Brutraum u.a. durch Gebäudesanierungen und die Aufhebung<br />
von offenen Deponien.<br />
Besonderheiten:<br />
Dohlen sind die einzigen Höhlenbrüter unter den <strong>Raben</strong>vögeln. Als Koloniebrüter sind sie<br />
ganzjährig sehr gesellig, es kommen aber auch einzeln brütende Paare vor.<br />
Saatkrähe<br />
Aussehen:<br />
Im Unterschied zu anderen schwarzen <strong>Raben</strong>vogelarten<br />
besitzen ausgewachsene Saatkrähen eine grau-weissliche<br />
Schnabelbasis, die keine Federn trägt. Ihr Schwanz ist stärker<br />
gerundet als der der <strong>Raben</strong>krähe. Ihre locker herab<br />
hängenden Flankenfedern sehen aus wie „Federhosen“.<br />
Verbreitung & Lebensraum:<br />
Saatkrähen sind fast in ganz Europa zuhause, bevorzugt im<br />
Flachland. In Mitteleuropa ist das momentane Verbreitungsgebiet stark zersplittert. Zum einen<br />
ist das auf die intensive Verfolgung zurückzuführen, zum anderen auf das sehr unterschiedliche<br />
Lebensraumangebot. Im zentralen und westlichen Mittelland sowie in der Nordwestschweiz ist<br />
die Saatkrähe ein spärlicher, wenn auch zunehmender Koloniebrüter. Sie fehlt in den südlichen<br />
Landesteilen.<br />
Saatkrähen bevorzugen bodenfeuchte Landschaften mit hohem Grundwasserstand, da nur dort<br />
auch bei sommerlicher Trockenheit Nahrungsorganismen erreichbar bleiben. Diese speziellen<br />
Ansiedlungsvoraussetzungen sind aber nur sporadisch anzutreffen. Daher sind Saatkrähen<br />
stark an die Nutzung von derartigen “Lebensrauminseln“ angepasst. Man findet sie in offenen<br />
Kulturlandschaften mit Ackerbau oder Grünlandwirtschaft, Wäldern sowie in Auen, aber<br />
zunehmend auch in <strong>St</strong>ädten. Aufgrund der menschlichen Nachstellungen hat sich ihr<br />
Lebensraum mancherorts - ähnlich wie bei der Elster – in den Siedlungsraum verlagert. Die<br />
Nahrungssuche findet allerdings meist ausserhalb der <strong>St</strong>adt in Entfernungen bis zu 10 km vom<br />
Horst in der Feldflur statt.<br />
Besonderheiten:<br />
Saatkrähen sind sehr gesellig – oft auch mit anderen <strong>Raben</strong>vögeln wie Dohlen vergesellschaftet<br />
– und besonders ortstreu, was mit Ringfunden belegt werden konnte. Ansiedlungen in weit<br />
entfernten Gebieten sind eher die Ausnahme. Im Winter gesellen sich noch Tiere aus den<br />
östlichen Brutgebieten dazu.<br />
<strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> - 8 - <strong>Raben</strong>vögel