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100 % Baumwolle! Wo ist das Problem? - Future-on-Wings e.V.

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Baumwollprodukti<strong>on</strong> –<br />

fair und umweltfreundlich! (7)<br />

Entwicklungsgerechtigkeit<br />

durch Bio-<str<strong>on</strong>g>Baumwolle</str<strong>on</strong>g><br />

Auf großen industriell betriebenen Anbaufarmen in Afrika werden<br />

Frauen me<str<strong>on</strong>g>ist</str<strong>on</strong>g> nur als billige Arbeitskräfte genutzt. Aus soziokulturellen<br />

Gründen haben sie in der Regel auch keinen Zugang zu Gemeinschaften<br />

der Kleinbauern, über die chemischer Dünger und Pflanzenschutzmittel<br />

verteilt werden, sie werden bei der Zuteilung v<strong>on</strong> Land<br />

benachteiligt oder dürfen nicht selbst bestimmen, was sie darauf<br />

anbauen.<br />

Mit der Einführung des Anbaus v<strong>on</strong> Bio-<str<strong>on</strong>g>Baumwolle</str<strong>on</strong>g> hat die Zahl der v<strong>on</strong><br />

Frauen geleiteten Anpflanzungen deutlich zugenommen und steigt<br />

weiter. In Anbaukampagnen und <str<strong>on</strong>g>Wo</str<strong>on</strong>g>rkshops werden sie direkt<br />

einbezogen und haben ihr eigenes Stück Land. Frauen nutzen den<br />

Vorteil, alle nötigen Arbeiten selbständig und ohne gesundheitliche<br />

Risiken, zum Beispiel auch während einer Schwangerschaft,<br />

durchführen zu können.<br />

Außerdem sind die notwendigen Samen, die Mittel zur Schädlingsk<strong>on</strong>trolle<br />

und Dünger lokal und unabhängig v<strong>on</strong> Depots, zu denen nur<br />

Männer Zugang haben, erhältlich und kosten deutlich weniger als die<br />

synthetischen Produkte.<br />

Im Zeitraum 1996 bis 2003 stieg beispielsweise die Zahl der im Bio-<br />

Baumwollanbau tätigen Frauen im Benin v<strong>on</strong> 0 auf 32 Prozent an.<br />

Im Senegal wurden in der Sais<strong>on</strong> 1999/2000 sogar 38 Prozent des Bio-<br />

Baumwollanbaus v<strong>on</strong> Frauen getätigt, eine enorme Steigerung<br />

gegenüber 5 Prozent Frauenanteil im Jahr 1995.<br />

Ähnliches lässt sich auch in anderen afrikanischen Ländern feststellen.<br />

So betrug der Frauenanteil zu Beginn eines Bio-Baumwollprojektes in<br />

Zimbabwe unter den 40 interessierten Bauern sogar 90 Prozent.<br />

Quelle: http://www.pan-germany.org/download/fs_bw_u_frauen.pdf<br />

Djeneba K<strong>on</strong>e aus der Regi<strong>on</strong> Kol<strong>on</strong>dieba baut gemeinsam mit vier<br />

anderen Frauen Bio-<str<strong>on</strong>g>Baumwolle</str<strong>on</strong>g> an<br />

«Dank der biologischen Methode können jetzt auch die Frauen<br />

<str<strong>on</strong>g>Baumwolle</str<strong>on</strong>g> anbauen und Geld verdienen. Wir hatten nie k<strong>on</strong>venti<strong>on</strong>elle<br />

<str<strong>on</strong>g>Baumwolle</str<strong>on</strong>g> angebaut, weil die Chemikalien zu teuer und sehr gefährlich<br />

für die Gesundheit der Frauen – insbes<strong>on</strong>dere schwangerer Frauen –<br />

und der Kinder sind. Heute <str<strong>on</strong>g>ist</str<strong>on</strong>g> <str<strong>on</strong>g>das</str<strong>on</strong>g> anders. Unsere Frauengruppe macht<br />

die Feldplanung gemeinsam und verteilt die Aufgaben untereinander.<br />

Nach der Ernte teilen wir die Einkünfte auf. Das Geld kommt unseren<br />

Familien zugute, wir können damit Kleider, Schulgebühren und<br />

Medikamente bezahlen.»<br />

Welche Veränderungen<br />

25<br />

bringt der Anbau v<strong>on</strong> Bio-<br />

<str<strong>on</strong>g>Baumwolle</str<strong>on</strong>g> in den Verhält-<br />

nissen zwischen den<br />

Geschlechtern?<br />

Wie beurteilst du diese<br />

Veränderungen?

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