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MUSICALS WANTED! HUNDErTWASSEr - Kultur bz it

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INTErVIEW<br />

Michael Lösch. Ich finde es toll, solche Programm<br />

vorzubere<strong>it</strong>en.<br />

Um gegen die große, finanzkräftige Konkurrenz<br />

bestehen zu können, braucht man also ein<br />

kulturelles Profil?<br />

Unbedingt! Wir könnten uns nie gegen diese<br />

amerikanischen Filme durchsetzen, die m<strong>it</strong> einem<br />

riesigen Aufwand an Werbung auf die Leute<br />

losgelassen werden, das kann nur m<strong>it</strong> einem<br />

Filmprogramm gelingen, das sich deutlich anders<br />

pos<strong>it</strong>ioniert. Wir sind auch M<strong>it</strong>glieder von Europa<br />

Cinemas und bekommen Zuschüsse, wenn wir<br />

mehr als 50% europäische Filme zeigen, die bei<br />

uns einen Schwerpunkt bilden. Es gibt ganz tolle<br />

europäische Filme, die weniger populär, aber<br />

großartig gemacht sind.<br />

Kann ein Low-Budget-Film dem Publikumsgeschmack<br />

unserer Ze<strong>it</strong> gerecht werden?<br />

Es gibt durchaus Low-Budget Filme, die m<strong>it</strong>halten<br />

können. Ich erwähne den schwedischen<br />

Streifen „Wie im Himmel“, der ein Riesenerfolg<br />

wurde, obwohl kein bekannter Schauspieler m<strong>it</strong><br />

dabei ist, oder „Uomini di Dio“, ein französische<br />

Film über christliche Geistliche in einem algerischen<br />

Kloster, die Ängste durchleben aufgrund<br />

der Gefahr von Anschlägen, zu erwähnen ist auch<br />

„Gomorra“. Es gibt also immer wieder „kleine“<br />

Filme, zu denen die Leute ins Kino strömen<br />

wie zu „Avatar“. Ein Glücksfall können auch<br />

Produktionen m<strong>it</strong> Lokalbezug sein. Unser größter<br />

Erfolg letztes Jahr war der Messner-Film „Nanga<br />

Parbat“, „Bergblut“ war ebenfalls sehr erfolgreich.<br />

So schaffen wir es durchaus, das „andere“ Kino<br />

in Bozen zu stabilisieren. Wir haben uns klar definiert,<br />

man weiß, was von uns zu erwarten ist.<br />

Nicht alle verstehen, dass ein Filmclub Subventionen<br />

benötigt.<br />

Aber ich verstehe es. Das <strong>Kultur</strong>kino zieht<br />

manchmal halt auch nur sieben Zuschauer an,<br />

und diese sagen: „Das ist der tollste Film, den ich<br />

je gesehen habe. Aber es sind manchmal wirklich<br />

nur sieben! Eine Filmvorführung kostet an die<br />

500 Euro, also weiß man, dass es ohne Subventionen<br />

nicht geht. Wir haben auch sechs Außenstellen;<br />

auch hier ist es manchmal schwer, das<br />

Publikum für niveauvolle Filme zu gewinnen.<br />

Südtirol und vor allem die Dolom<strong>it</strong>en als Filmkulisse<br />

– wird da genug getan?<br />

Es gibt eine irre Geschichte um den Film „Der<br />

Bär. Jean-Jacques Annaud begann in Fanes zu<br />

drehen. Es war alles abgesprochen, Magnago<br />

war einverstanden, doch ein Bürgermeister hat<br />

die Sache abgewürgt. Das Team ist deshalb ins<br />

Trentino und dann nach Osttirol ausgewichen.<br />

Der zwe<strong>it</strong>e Film von Annaud, „Sieben Jahre in<br />

Tibet, wurde dann in Nordtirol gedreht. Se<strong>it</strong> damals<br />

hat nie mehr ein größeres Filmteam Südtirol<br />

aufgesucht, bis jetzt vor kurzem, als Terence Hill<br />

ins Pustertal kam.<br />

Interview: Mateo Taibon<br />

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