Facharbeit - Organtransplantation
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2.2.2 Krankheitsbild Gallengangsatresie<br />
Die Gallengangsatresie, stellt die häufigste Ursache des Verschlusses<br />
mehrerer oder aller Gallenwege bei Neugeborenen dar. Sie tritt bei ca.<br />
125 Neugeborenen jährlich in der BRD auf. Hervorgerufen wird sie, so<br />
wird vermutet, durch infektiöse, genetische und autoimmune Ursachen. In<br />
90% der Fälle liegen keine funktionellen Gangreste für eine operative<br />
Rekonstruktion der Gallengänge vor. Dies bedeutet, dass eine solche<br />
Atresie, unbehandelt zu Ikterus, Varizen, ausgelöst durch portaler<br />
Hypertonie (erhöhtem Blutdruck im Bereich der Pfortader) führt, die sich in<br />
gastrointestinalen Blutungen niederschlagen kann. Zusätzlich entstehen,<br />
durch die Stauung der Galle, so genannte Gallenseen, die Infektionen mit<br />
zirrhotischen Prozessen verursachen. Bei einem derartigen<br />
Symptomkomplex spricht man von einer sekundären biliären<br />
Leberzirrhose (eine nachträglich hinzukommende die Gallenblase oder<br />
Gallengänge betreffenden Leberzirrhose). (Vgl. G. R. Pape, B. Göke (2006); W.<br />
Gerok, H.E. Blum (1995); K.-H. Meyer (1989))<br />
2.2.3 Diagnostik<br />
Mittels Leberfunktionsszintigraphie, Leberbiopsie und einer<br />
laborchemischen Differenzierung des Bilirubins, kann eine<br />
Gallengangsatresie diagnostiziert und gleichzeitig ein<br />
Neugeborenenikterus ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, dies<br />
bei Neugeborenen vor der 7. Lebenswoche durchzuführen, da sonst das<br />
Risiko einer sekundären biliären Leberzirrhose stark ansteigt (Vgl. G. R.<br />
Pape, B. Göke (2006))<br />
2.2.4 Therapiemöglichkeiten<br />
Wenn eine Gallengangsatresie ohne zirrhotischen Zerfall diagnostiziert<br />
wurde und keine funktionellen Gangreste für eine Rekonstruktion<br />
vorhanden sind, stellt eine Operation nach Kasai die wichtigste Therapie<br />
dar. Dabei wird eine Leerdarmschlinge direkt an das Lebergewebe<br />
herangeführt, um möglichen Restgängen Anschluss an den Darmabfluss<br />
zu ermöglichen. Der Erfolg eines solchen Verfahrens, ist mit dem<br />
Gelingen von 30 -60% und einer Überlebensrate von ca. 30% nach zwei<br />
Jahren, fraglich. Zu der überwiegenden Zahl stellt der Eingriff nach dem<br />
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