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Ausgabe 1/2009 - Burgenländische Krankenanstalten GesmbH

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1/<strong>2009</strong> Die Zeitung der <strong>Burgenländische</strong>n <strong>Krankenanstalten</strong>-Gesellschaft m.b.H.<br />

Endomikroskopie im<br />

KH Oberpullendorf<br />

Ermöglicht gezielte<br />

Biopsien S. 5<br />

Krankenhaus Kittsee<br />

Hilfe bei Blasenschwäche<br />

S. 7<br />

KRAGES-Homepage<br />

im neuen Design<br />

Umfassender Überblick<br />

über das Leistungsangebot<br />

S. 7<br />

Internet: www.krages.at<br />

Trinken Sie sich<br />

sommerfit!


Vorwort<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!<br />

Kaum hat das Jahr begonnen, sind wir schon mitten<br />

im Sommer. Das Thema, welches uns im letzten halben<br />

Jahr beschäftigt hat und noch weiter beschäftigen wird, ist<br />

die weltweite Wirtschaftskrise, von der wir im Gesundheitswesen<br />

leider auch nicht verschont bleiben.Wir haben<br />

jedoch das Glück, in einem Unternehmensumfeld tätig zu sein, welches uns<br />

vor Maßnahmen wie Kurzarbeit oder gar Kündigung schützt. Nichtsdestotrotz<br />

ist das Gesundheitswesen genauso von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />

betroffen, wie alle anderen Branchen. So ist zu erwarten, dass die Einnahmen<br />

seitens der Sozialversicherung, aber auch seitens des Bundes deutlich<br />

weniger werden, was in letzter Konsequenz bedeutet, dass der KRAGES - so<br />

wie allen anderen Krankenhausträgern - in nächster Zukunft weniger Geld<br />

zur Verfügung stehen wird.Mit einem Anwachsen dieser Mittel wird nicht vor<br />

2011 gerechnet.Wir sehen uns daher vor allem in den nächsten Jahren mit<br />

sehr defensiven Strategien konfrontiert,um den ausbleibenden Finanzmitteln<br />

einigermaßen gerecht werden zu können.<br />

Das letzte halbe Jahr war vom Thema Zielplanung „Masterplan für die<br />

Krankenhäuser Oberwart, Oberpullendorf und Güssing“ geprägt. Selbstverständlich<br />

haben Strukturkonzepte auch viel Staub aufgewirbelt und zu Diskussionen<br />

geführt. Dennoch ist es wichtig, auch neue Wege vor zu denken<br />

und zu konzipieren. Die Masterplanung wird in nächster Zeit fertig gestellt<br />

sein und als Leitlinie für die zukünftige Entwicklung unserer Spitäler dienen.<br />

Der erste Fokus gilt dem a.ö. KH Oberwart. Seitens des Eigentümers wurde<br />

beschlossen, das a.ö. KH Oberwart zumindest auszubauen, wobei derzeit die<br />

Ausschreibungsarbeiten für eine Generalplanung laufen.Danach soll ein Generalunternehmer<br />

mit der baulichen Realisierung der Planung beauftragt werden.<br />

Die Masterpläne für die Krankenhäuser Oberpullendorf und Güssing<br />

dienen als Leitlinie für zukünftige Maßnahmen, wenn gleich heute noch<br />

kein konkreter Umsetzungszeitplan vorliegt. In Anbetracht der weltweiten<br />

Krisen müssen wir jedoch davon ausgehen, dass es nicht vor 2015 zu größeren<br />

baulichen Aktivitäten in den beiden Häusern kommen wird.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt,der uns im letzten halben Jahr in Oberwart<br />

begleitet hat, ist das Qualitätsmanagement. Das Projektteam um Frau DGKS<br />

Ursli, Frau OA Dr.Tegischer und Herrn Radl hat wesentliche Schritte zur<br />

Realisierung eines umfassenden Qualitätsmanagement nach Joint-Commission<br />

getan. Das Managementmeeting im Frühjahr dieses Jahres war ebenfalls<br />

dem Thema Joint-Commission gewidmet.Qualitätsmanagement (und in diesem<br />

Zusammenhang das Bestreben nach einer Akkreditierung gemäß dem<br />

internationalen Zertifikat Joint-Commission) wird uns auch in Zukunft immer<br />

mehr und verstärkt beschäftigen, zumal das Gesundheitswesen zunehmend<br />

in der Öffentlichkeit seine qualitativen hochwertigen Leistungen auch<br />

entsprechend dokumentieren und rechtfertigen muss.<br />

Trotz all dieser Veränderungen bin ich davon überzeugt, dass die Wirtschaftskrise<br />

und die damit verbundenen erforderlichen Maßnahmen auch für<br />

das Gesundheitswesen eine große Chance darstellen. Nämlich die Chance,<br />

Maßnahmen zu nachhaltiger Strukturverbesserung zu tätigen und somit unsere<br />

Standorte und die damit verbundenen Arbeitsplätze auch in Zukunft zu<br />

sichern.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Zuversicht und ein paar erholsame<br />

Sommermonate sowie einen schönen Urlaub!<br />

Mag. Hannes Frech<br />

Geschäftsführer<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort Dr. Rezar ....................S. 3<br />

e-card online ............................S. 4<br />

Endomikroskopie im<br />

KH Oberpullendorf..................S. 5<br />

MRT-taugliche Herzschrittmacher<br />

im KH Oberwart ........S. 6<br />

KH Kittsee –<br />

Hilfe bei Blasenschwäche ......S. 7<br />

Krages Homepage im neuen<br />

Design ......................................S. 7<br />

KH Oberwart:<br />

Lehrkrankenhaus der<br />

Med. Universität Graz ............S. 8<br />

Hilfe bei Rheuma<br />

im KH Güssing..........................S. 9<br />

Pflegekonzept neu<br />

im Pflegeheim Neudörfl ........S. 10<br />

Recht: Sachwalterschaft ........S. 11<br />

Diagnostik und Rehabilitation<br />

Neuropsychologischer<br />

Störungen ............................S. 12/13<br />

Interdisziplinäre Tagesklinik<br />

im KH Oberwart ......................S. 14<br />

KH Kittsee – Internistische<br />

Grundversorgung in Planung..S. 14<br />

Pilotprojekt Elektronische<br />

Stationsanforderung ..............S. 15<br />

Trinken Sie sich sommerfit ..S. 16/17<br />

Fatigue-Syndrom..................S.18/19<br />

Führungskräfteseminar..........S.20<br />

Firmenlauf <strong>2009</strong>......................S. 21<br />

Vorstellung: Dr. Karin Eglau ..S. 22<br />

Impressum:<br />

Die Zeitschrift der <strong>Burgenländische</strong>n <strong>Krankenanstalten</strong>-Gesellschaft<br />

m.b.H. • Herausgeber,Verleger<br />

und für den Inhalt verantwortlich: KRAGES <strong>Burgenländische</strong><br />

<strong>Krankenanstalten</strong>-Gesellschaft m.b.H.,<br />

A-7000 Eisenstadt, Josef-Hyrtl- Platz 4 • Tel. +43<br />

(0) 5 7979-3060, Fax-DW 5306 • Redaktions-E-<br />

Mail: gabriele.krupich@krages.at • Richtung: Unabhängig,<br />

informativ aktuell • Redaktionsteam (in<br />

alphabetischer Reihenfolge): Ingmar Falb, Klaudia<br />

Friedl, Gabriele Krupich, Günter Radl, Franz<br />

Resch, Manfred Ritthammer • Bildnachweis:<br />

Pixelio.de (S. 1, S. 7, S. 10, S. 12, S. 13, S. 16, S. 17),<br />

Bgld. Landesmedienservice (S. 6), KRAGES •<br />

Grafik: barabas, Oberwart • Druck: Schmidbauer,<br />

Oberwart.<br />

2


VORWORT<br />

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter!<br />

❮<br />

Acht Tage vor Weihnachten 2008 wurde der Prüfbericht<br />

des Rechnungshofes über die <strong>Burgenländische</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>gesellschaft<br />

veröffentlicht.<br />

22 Monate zuvor, im März 2007, hat die kleine Regierungspartei<br />

ÖVP die Durchführung einer Gebarungsprüfung<br />

der KRAGES durch den Bundesrechnungshof gefordert. Die<br />

Zeit davor war geprägt durch eine gezielte Medienkampagne<br />

gegen das burgenländische Gesundheitswesen:<br />

Die KRAGES sei bankrott,dass Gesundheitssystem funktioniere<br />

nicht, die Geschäftsführung handle willkürlich und<br />

unverantwortlich, der zuständige Landesrat solle überhaupt<br />

den Hut nehmen, usw.<br />

Ich bin wirklich dankbar, dass dieser Rechnungshofbericht<br />

angefordert wurde. Der Bericht ist für die KRAGES<br />

und für die verantwortlichen Landespolitiker äußerst positiv<br />

ausgefallen.Wir haben nun die historische Chance,das Gesundheitswesen<br />

außer Streit zu stellen.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse<br />

Der Rechnungshofprüfbericht über die KRAGES hat ergeben,<br />

dass die <strong>Burgenländische</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>gesellschaft<br />

umsichtig und verantwortungsvoll handelt. Die von der<br />

KRAGES eingeleiteten und teilweise schon wirksamen Strukturreformschritte<br />

werden ausdrücklich gut geheißen.<br />

Der Rechnungshof stellt weiter fest, dass sich die vom<br />

Land geleisteten Betriebszuschüsse an die KRAGES von<br />

1997 bis 2007 durchschnittlich um 3,7 % gesteigert haben,die<br />

tatsächlichen Kosten jedoch um 4,6 % jährlich gestiegen sind.<br />

Die Ursachen der finanziellen Entwicklung liegen vorrangig<br />

in den Leistungserweiterungen in allen Krankenhäusern.<br />

In den letzten sechs Jahren sind durch diese Leistungserweiterungen<br />

Mehrkosten in der Höhe von 3,4 Millionen<br />

Euro pro Jahr entstanden. Diese Mehrkosten hat die KRA-<br />

GES ohne zusätzliche Mittel durch das Land bewältigt.<br />

Der Rechnungshof bemerkt dazu, dass die KRAGES die<br />

steigenden Betriebsaufwendungen durch vermehrte Betriebsleistungen<br />

sowie durch die Auflösung frei verfügbarer<br />

Rücklagen ausgeglichen hat.<br />

Ein Ergebnis möchte ich noch herausgreifen:<br />

Das Verhältnis zwischen patientennahen und patientenfernen<br />

Personal verbesserte sich im Sinne einer Qualitätssteigerung<br />

in der Krankenversorgung auf 74,7 % : 25,3 % und liegt damit<br />

über dem österreichweiten Durchschnitt von 72,9 % : 27,1 %.<br />

Dass heißt, es wird Personal im Verwaltungsbereich und<br />

Betriebspersonal – dazu gehören auch die Reinigung,Küche,<br />

Vorwort<br />

Technik - eingespart und bei der Patientenbetreuung kommt<br />

Personal dazu. „Eingespart“ bedeutet aber nicht, dass irgendjemand<br />

seinen Arbeitsplatz verloren hat.Arbeitsabläufe haben<br />

sich geändert. Die EDV und die Technik erlauben es, zurVerfügung<br />

stehende Personalressourcen vom Verwaltungs- in den<br />

patientennahen Bereich zu verlagern. Das sind die Ressourcen,<br />

die für die Leistungserweiterungen eingesetzt werden<br />

können.<br />

Vom Rechnungshof angesprochene Einsparungspotenziale<br />

und Strukturverbesserungen sind von KRAGES-Seite<br />

selbstverständlich ernst zu nehmen. Einige der Empfehlungen<br />

sind schon umgesetzt. So wurde der KRAGES Aufsichtsrat<br />

der Empfehlung nach verkleinert, auf die unterschiedlichen<br />

Laborkosten wurde bereits mit der Einrichtung<br />

eines Laborverbundes reagiert,Verwaltungsprozesse werden<br />

zentralisiert, im Krankenhaus in Güssing gibt es eine zentrale<br />

Aufnahmestation usw.<br />

Im Zuge der Umsetzung des regionalen Strukturplans<br />

Gesundheit Burgenland, der im Juni <strong>2009</strong> von der Gesundheitsplattform<br />

beschlossen wurde, wird es gelingen, weitere<br />

strukturelle Verbesserungen umzusetzen. Jede einzelne Maßnahme<br />

ist aber vor allem unter dem Gesichtspunkt des Patientenwohls<br />

und der Absicherung einer wohnortnahen, qualitativen<br />

medizinischen Versorgung aller Burgenländerinnen<br />

und Burgenländer zu sehen.<br />

Es ist eindeutig ein politisches Ziel, alle Krankenhausstandorte<br />

im Burgenland zu erhalten,um eine leichte Erreichbarkeit<br />

und die optimale Versorgung der burgenländischen<br />

Bevölkerung mit Leistungen der <strong>Krankenanstalten</strong> sicher zu<br />

stellen, sowie die burgenländische Bevölkerung am medizinischen<br />

Fortschritt teilnehmen zu lassen. Die KRAGES hat<br />

diesen eindeutigen Auftrag von Seiten des Eigentümers. Der<br />

Rechnungshof bemerkt dazu, dass die Standortgarantie in<br />

einem Zielkonflikt mit einem möglichst wirtschaftlichen Betrieb<br />

stünde. Für die <strong>Burgenländische</strong> Gesundheitspolitik ist<br />

dies kein Konflikt, weil es ein klares Bekenntnis zu allen fünf<br />

Krankenhausstandorten gibt. Die volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

der burgenländischen <strong>Krankenanstalten</strong> ist eine wichtige<br />

Ergänzung der gesundheitspolitischen Bedeutung. Gerade in<br />

Zeiten der Krise sind Arbeitsplätze im Gesundheitswesen ein<br />

wichtiger stabilisierender Faktor. Das Land Burgenland wird<br />

alles tun,den <strong>Krankenanstalten</strong> eine gedeihliche Entwicklung<br />

zu ermöglichen. ■<br />

Dr. Peter Rezar<br />

3


Aus den Häusern<br />

E-CARD ONLINE IN ALLEN KRAGES-<br />

SPITÄLERN<br />

Seit Dezember 2008 erleichtert die Nutzung des e-card-Onlineservices die Arbeit in den <strong>Burgenländische</strong>n<br />

<strong>Krankenanstalten</strong> der KRAGES.<br />

❮<br />

Um die korrekte Schreibweise von<br />

Patientennamen bei der Aufnahme<br />

sicherzustellen,wird von den KRAGES-<br />

Spitälern Güssing, Oberwart, Oberpullendorf<br />

und Kittsee schon seit 2006 die<br />

e-card genutzt.<br />

Durch die automatische Übernahme<br />

der auf der e-card gespeicherten Daten<br />

in das Krankenhausinformationssystem<br />

(KIS) ergibt sich eine deutliche Effizienzsteigerung,da<br />

nachträgliche Korrekturen<br />

weitestgehend entfallen. Für den<br />

eindeutig durch die e-card definierten<br />

Patienten ergibt sich ebenfalls ein wesentlicher<br />

Nutzen, da rasch auf alle ihn<br />

betreffenden Informationen im KIS als<br />

Basis für die weitere Behandlung zugegriffen<br />

werden kann.<br />

Patientenadministration weiter<br />

optimiert<br />

Mittels VDAS (Versicherten-Daten-Abfrage-Service)<br />

können alle sozialversicherungsrelevanten<br />

Daten (wie zB bei<br />

welchem Versicherungsträger der Patient<br />

versichert ist) online (quasi in Echtzeit)<br />

vom e-card System abgefragt werden.<br />

Hierdurch wurde eine weitere Optimierung<br />

der Patientenadministration<br />

möglich, da nun bereits bei der Patien-<br />

v.l.n.r.: Mag. Christian Moder, Franz Bittner, LR Dr. Peter Rezar, DI Volker<br />

Schörghofer, DI Horst Stagl<br />

tenaufnahme die Kostenübernahmeanfrage<br />

an den richtigen Versicherungsträger<br />

gestellt werden kann. Falls ein<br />

Patient seine e-card nicht dabei hat,liefert<br />

das Service SAS (Sozialversicherungsnummer-Abfrage-Service)<br />

rasch und<br />

einfach mittels Eingabe von Vorname,<br />

Zuname und Geburtsdatum die Sozialversicherungsnummer<br />

des Patienten.<br />

Personenbezogene medizinische Daten<br />

sind die sensibelsten Daten, die elektronisch<br />

übermittelt werden können.<br />

Dementsprechend muss das System sicher<br />

und hochverfügbar sein, was nur durch<br />

eine einheitliche und gesicherte Systemlösung<br />

vom Versender bis hin zum<br />

Empfänger der Daten gelöst werden<br />

kann. Die e-card Infrastruktur erfüllt<br />

diese hohen Anforderungen.<br />

Auf Basis der nun bei der KRAGES<br />

aufgebauten Infrastruktur kann in einem<br />

nächsten Schritt die Implementierung<br />

des Arzneimittel-Bewilligungs-<br />

Service (kurz ABS) oder anderer durch<br />

den Hauptverband angebotener Programme<br />

rasch erfolgen.<br />

Problemlose Implementierung<br />

Die Implementierung der Services bei<br />

der KRAGES war trotz der hohen Sicherheitsanforderungen<br />

auf Grund der<br />

hervorragenden Unterstützung durch<br />

den Hauptverband und der SVC-Sozialversicherungs-ChipkartenBetriebsund<br />

Errichtungsgesellschaft m.b.H.<br />

rasch und problemlos möglich. ■<br />

4


Aus den Häusern<br />

ERSTMALS IN ÖSTERREICH: ENDOMIKROS-<br />

KOPIE IM KH OBERPULLENDORF<br />

Die neue Diagnosemethode Endomikroskopie ermöglicht gezielte Biopsien.<br />

❮<br />

Endo plus Mikro ergibt Endomikroskopie.<br />

Das ist eine Technik, mit der<br />

Dank eines eingebauten Mikroskops<br />

während der Endoskopie auch kleinste<br />

Zellen untersucht werden können. Das<br />

erste derartige Diagnosegerät österreichweit<br />

ist im Krankenhaus Oberpullendorf<br />

im Einsatz.<br />

Die neue Diagnosemethode wird<br />

eine weitere Beschleunigung des Behandlungsprozesses<br />

bringen. Durch das<br />

auf das Endoskop aufgesetzte Mikroskop<br />

können die Diagnostiker sofort und<br />

schneller beurteilen, ob eine krankhafte<br />

Veränderung vorliegt.<br />

Endoskopieren und gleichzeitig<br />

Mikroskopieren<br />

Vor allem bei Patienten mit chronischen<br />

Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa,<br />

bei Erkrankungen der Speiseröhre, wie<br />

Barrett-Ösophagus, sowie zur Früherkennung<br />

von Dickdarmkrebs allgemein<br />

hat sich die neue Technik der Endomikroskopie<br />

schon bewährt. Biopsien für<br />

die histologische Untersuchung können<br />

so gezielter als bisher entnommen werden.Andererseits<br />

können auch endomikroskopische<br />

Bilder alleine, ohne die<br />

konkrete Gewebsentnahme, mit hoher<br />

Genauigkeit beurteilt werden.<br />

v.l.n.r.: LR Dr. Peter Rezar, OA Dr. Alexandra Gendo, ÄD Prim. Univ.-Prof.<br />

Dr. Felix Stockenhuber, OA Dr. Edelfriede Prager, Prim. Dr. Gerhard Böhm<br />

Für die Endomikroskopie wird ein<br />

Endoskop mit integriertem Mikroskop<br />

benutzt.Gearbeitet wird nach der Fluoreszenz-Methode.<br />

Hohe Sicherheit der neuen Methode<br />

Nach bisherigen Untersuchungen hat<br />

die Endomikroskopie eine sehr genaue<br />

Treffsicherheit. Diagnosen können ähnlich<br />

präzise gestellt werden wie bei einer<br />

Biopsie mit nachfolgender histologischer<br />

Untersuchung.<br />

Vorteil der Endomikroskopie<br />

Durch die vorherige mikroskopische<br />

Inspektion bestimmter Ösophagusoder<br />

Darmwandanteile können die<br />

Biopsien gezielter vorgenommen werden.<br />

So werden die Treffsicherheit und<br />

Kosteneffektivität erhöht.<br />

Biopsien müssen nur mehr in auffälligen<br />

Bereichen gemacht werden. Die<br />

Zeiten der Mehrfachbiopsien scheinen<br />

bald vorüber zu sein. ■<br />

5


Aus den Häusern<br />

MRT-TAUGLICHE HERZSCHRITTMACHER<br />

IM KRANKENHAUS OBERWART<br />

Seit Ende März macht ein nur knapp 5 Zentimeter großes und 21,5 Gramm leichtes Gerät möglich,<br />

dass die Magnetresonanz-Tomografie (MRT), eines der wichtigsten Untersuchungsinstrumente,<br />

erstmals auch Herzschrittmacher-Trägern im Burgenland zur Verfügung steht. Österreichweit<br />

wird dies nur noch in 15 weiteren Standorten angeboten.<br />

❮<br />

Bei dem SureScan Stimulationssystem<br />

handelt es sich um das erste für<br />

den sicheren Betrieb in MRT-Systemen<br />

konzipierte und zugelassene Herzschrittmacher-<br />

und Elektrodensystem<br />

der Welt. Dieses Gerät kommt fast völlig<br />

ohne magnetisch reagierende Metallteile<br />

aus. Die spezielle Abschirmung der<br />

Elektroden, die eine „Antennenwirkung“<br />

ausschließt, und die revolutionäre<br />

Elektronik des „MR-Modus“ des neuen<br />

Geräts schließen gefährdende Fehlfunktionen<br />

während einer MR-Untersuchung<br />

zuverlässig aus.<br />

Ausweitung der diagnostischen<br />

Möglichkeiten<br />

Das neue MRT-taugliche Gerät ist eine<br />

wesentliche Verbesserung für Menschen,<br />

die einen Herzschrittmacher benötigen.<br />

Rund 75 Prozent der Schrittmacher-<br />

Patienten brauchen zumindest einmal<br />

im Leben eine MRT-Untersuchung. In<br />

Österreich leben etwa 50.000 Menschen<br />

v.l.n.r.: Konrad Brunnader, ÄD Prim. Dr. Heinrich Kiss, Dr. Elisabeth Schmaldienst,<br />

LR Dr. Peter Rezar, OA Dr. Raimund Deutsch und KD Ewald Schlaffer<br />

mit einem Herzschrittmacher, in der<br />

EU sind es rund 2 Millionen. Im Burgenland<br />

sind es<br />

etwa 1750.<br />

Bei Patienten<br />

über 65 Jahre verdoppelt<br />

sich die<br />

Wahrscheinlichkeit,<br />

dass ein MRT<br />

durchgeführt werden<br />

muss – etwa<br />

für Untersuchungen<br />

des Gehirns,<br />

des Herzen, der<br />

Gefäße, des Rückenmarks,<br />

der Weichteile<br />

bei Rheuma,<br />

die Diagnose von<br />

Schlaganfällen, von<br />

Lähmungserscheinungen<br />

oder Tumoren.<br />

Dies ist aber<br />

genau jene Alters-<br />

gruppe, die am häufigsten einen Herzschrittmacher<br />

braucht, und gegebenenfalls<br />

bisher von den Fortschritten der<br />

MRT-Diagnostik nicht profitieren konnte.<br />

Der Grund dafür liegt in den starken<br />

elektrischen und magnetischen<br />

Feldern, die während einer MRT-Untersuchung<br />

aufgebaut werden und die<br />

Funktion herkömmlicher Herzschrittmacher<br />

auf mehrfache Weise sabotieren<br />

können.<br />

Schonende Implantation<br />

Die Implantation des neuen Herzschrittmachers<br />

ist für die Patientinnen und<br />

Patienten sehr schonend.<br />

Leichte Sedierung und Lokalanästhesie<br />

sind für den Eingriff ausreichend.<br />

Während des Eingriffs, der rund 45-60<br />

Minuten dauert, sind die Patienten ansprechbar.<br />

■<br />

6


Aus den Häusern<br />

KH KITTSEE – HILFE BEI BLASENSCHWÄCHE<br />

Unkontrollierter Harnabgang, Inkontinenz: Ein Problem über das man nicht gerne spricht.<br />

Obwohl es sich um ein weit verbreitetes Problem handelt.<br />

❮<br />

Jede 4. Frau und jeder 10. Mann sind<br />

im Laufe des Lebens von diesem Problem<br />

betroffen.Mit zunehmendem Alter<br />

steigt die Wahrscheinlichkeit, an unfreiwilligem<br />

Harnverlust zu leiden. Viele<br />

Betroffene ziehen sich aus Angst, ihr<br />

Problem könnte in der Öffentlichkeit,<br />

im Freundeskreis oder in der Familie be-<br />

OÄ Dr. Zorica Petroviç, Leiterin der<br />

Inkontinenzambulanz im Wilheminenspital<br />

und Fachärztin am urologischen<br />

Fachschwerpunkt im Krankenhaus<br />

Kittsee<br />

KRAGES HOMEPAGE IM NEUEN DESIGN<br />

Seit acht Jahren präsentiert sich die <strong>Burgenländische</strong> <strong>Krankenanstalten</strong> Ges.m.b.H (KRAGES)<br />

unter der Internetadresse www.krages.at im Internet und bietet einen Überblick über ihr Leistungsangebot.<br />

Nun wurde der etwas in die Jahre gekommene Internetauftritt modernisiert<br />

und benutzerfreundlicher gemacht. Die neue Homepage bietet einen Überblick über das umfangreiche<br />

Service- und Informationsangebot der KRAGES-Einrichtungen.<br />

Benutzerfreundliches<br />

Serviceangebot<br />

Insbesondere der Teil mit Informationen<br />

für Patienten und Besucher ist von<br />

besonderer Bedeutung. Patienten und<br />

deren Angehörige können auf der neuen<br />

Internet-Seite vor einem Aufenthalt in<br />

merkt werden, zurück und<br />

vereinsamen. Nur 15 % der<br />

Betroffenen suchen ärztliche<br />

Hilfe.<br />

Obwohl die Inkontinenz<br />

keine schwere Krankheit darstellt,<br />

führt sie zu einer seelischen<br />

und körperlichen Beeinträchtigung.<br />

Das Selbstvertrauen<br />

der Betroffenen<br />

wird in Mitleidenschaft gezogen, sie<br />

fühlen sich weniger attraktiv und sind<br />

weniger sexuell aktiv. Häufig kommen<br />

auch Depressionen dazu.<br />

Hilfe im Krankenhaus Kittsee<br />

Blasenschwäche muss nicht sein. Man<br />

kann etwas dagegen tun. Der Arztbesuch<br />

ist ein erster wichtiger Schritt, um<br />

die Ursachen der Inkontinenz erkennen<br />

und wirksame therapeutische Maß-<br />

einem Spital bereits sehr genau Informationen<br />

über Aufnahme, was man ins<br />

Krankenhaus mitnehmen sollte oder ob<br />

man sein Kind ins Spital begleiten darf<br />

bis hin zur Entlassung einholen.<br />

Ziel der Neugestaltung war es, ein<br />

möglichst benutzerfreundliches Informationsangebot<br />

aufzubauen. Den Homepage-Besuchern<br />

soll ein umfassender<br />

Überblick über das Leistungsangebot<br />

der KRAGES-Einrichtungen<br />

geboten werden.<br />

Die neue Homepage enthält neben<br />

dem Leistungsangebot der Spitäler, Informationen<br />

über Patientenrechte,einen<br />

historischen Rückblick, die KRAGES-<br />

Geschäftsberichte und nützliche Infos<br />

für Patienten und Besucher.Die Home-<br />

nahmen setzen zu können. Bei Bedarf<br />

wird der Arzt in die urologische Ambulanz<br />

nach Kittsee überweisen. OÄ Dr.<br />

Zorica Petroviç und ein interdisziplinäres<br />

Team unter der Leitung von Fachschwerpunktleiter<br />

Univ. Doz. Dr. Gerhard<br />

Theyer bieten Diagnose,Therapieplanung<br />

und Operation.<br />

Die telefonische Voranmeldung<br />

unter 05 79 79/ 35112 ist unbedingt<br />

notwendig. ■<br />

LR Dr. Peter Rezar, IT-Direktor DI Horst<br />

Stagl, Geschäftsführer Mag. Hannes<br />

Frech<br />

page wird laufend aktualisiert und ist<br />

nicht nur für Patienten von großer Bedeutung.<br />

Hier präsentiert sich die<br />

KRAGES auch als moderner und attraktiver<br />

Arbeitgeber. ■<br />

7


Aus den Häusern<br />

DAS A.Ö. KH OBERWART IST LEHRKRAN-<br />

KENHAUS DER MED. UNIVERSITÄT GRAZ<br />

Als erstem Krankenhaus der KRAGES wurde dem a.ö. KH Oberwart die Berechtigung zur<br />

Führung der Bezeichnung Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Graz ab dem<br />

Sommersemester <strong>2009</strong> erteilt.<br />

❮<br />

Studierende des 6. Studienjahres der<br />

Medizinischen Fakultät Graz absolvieren<br />

einen Teil ihrer Ausbildung in einem<br />

Lehrkrankenhaus.Die Lehrkrankenhäuser<br />

bieten dabei in drei Fächergruppen<br />

Gruppe 1: Chirurgische Fächer sowie<br />

Akut und Notfallmedizin<br />

Gruppe 2: Interne Medizin und Neurologie<br />

Gruppe 3: sonstige bzw. spezielle Fächer,<br />

wie z.B. Pädiatrie, HNO<br />

eine theoretische und vor allem praktische<br />

Ausbildung an.<br />

Oberwart startet mit den Fächern<br />

Innere Medizin, Unfallchirurgie<br />

und Urologie<br />

Die Studierenden werden in der Regel<br />

zu zweit an eine Abteilung für die Dauer<br />

von 10 Wochen zugeteilt. Vorgesehen<br />

sind 3 Tage in der Woche.An den beiden<br />

verbleibenden Tagen sind Ringseminare<br />

an der Med. Universität Graz bzw. Arbeiten<br />

an der Diplomarbeit geplant.<br />

Die Zuteilung der Studierenden zu<br />

Stationen erfolgt immer zusätzlich zum<br />

Stationspersonal. Die Studierenden haben<br />

eine Ansprechperson (Lehrbeauftragte/r),<br />

die sie betreut. Dies beinhaltet<br />

längere Visitendauer, Erklärungen, Fallbesprechungen,<br />

etc.<br />

Weiters erhalten die Studierenden<br />

einen vom Lehrbeauftragten erstellten<br />

Leitfaden für den Tages- und Wochenablauf<br />

am Anfang des Stationspraktikums<br />

als Orientierungshilfe.<br />

Nah am Patienten<br />

Die Studierenden haben das 5. Studienjahr<br />

bereits erfolgreich absolviert und<br />

damit die gesamte Theorie der Medizin<br />

und alle basalen Fähigkeit erlernt.<br />

Sie sollen nun, an das Tätigkeitsprofil<br />

der Turnusärzte angenähert, Patienten<br />

betreuen und sich in die Betreuungspro-<br />

zesse vertiefen. Dazu wird auch die Erstellung<br />

einer Fallmappe mit 12 verschiedenen,exakt<br />

zu dokumentierenden<br />

Fällen aus den vorhandenen Krankheitsbildern<br />

verlangt.Nach Möglichkeit sollten<br />

die Studierenden die Patienten auch<br />

zu Untersuchungen begleiten, um diese<br />

besser kennen zu lernen. Mit dem Gesamt-Prozess<br />

wird das gründliche Bearbeiten<br />

von Fällen geübt.<br />

Die erstellte Mappe bildet die<br />

Grundlage für das Abschlussgespräch<br />

und die Bewertung seitens der Lehrbeauftragten.<br />

Am Ende des Stationspraktikums erfolgt<br />

durch die Studierenden eine Evaluierung<br />

und Beurteilung des Praktikums.<br />

Der ausgefüllte Evaluierungsbogen<br />

ergeht an die Medizinische<br />

Universität Graz.<br />

Die Berechtigung „Lehrkrankenhaus“<br />

ist somit eine Anerkennung des<br />

hohen medizinischen<br />

Standards des<br />

jeweiligen Krankenhauses.<br />

Mit dem Titel<br />

„Lehrkrankenhaus“<br />

ist eine wichtige Verantwortung<br />

dieser<br />

Einrichtung in der<br />

Ausbildung der Studierendenverbunden.<br />

■<br />

v.l.n.r.:<br />

PD Maria Eresheim,<br />

OA Dr. Sonja Tegischer,<br />

LR Dr. Peter Rezar,<br />

ÄD Prim. Heinrich Kiss,<br />

DGKS Renate Knopf,<br />

KD Ewald Schlaffer,<br />

Dr. Klaus Herzig<br />

8


HILFE BEI RHEUMA IM KH GÜSSING<br />

Rheuma – keine Alterskrankheit<br />

Rheumatische Erkrankungen können<br />

in jedem Alter auftreten. Wird es nicht<br />

behandelt, schreitet es immer weiter<br />

fort. Es kann zu starker Beeinträchtigung<br />

des gesamten Bewegungsapparates<br />

führen. Hinter der Bezeichnung Rheuma<br />

stehen rund 400 verschiedene Krankheiten.<br />

Entscheidend für den Krankheitsverlauf<br />

sind frühe Diagnosestellung<br />

und Therapiebeginn sowie die rechtzeitige<br />

Kontaktaufnahme mit einem<br />

Spezialisten.<br />

Rheumaambulanz im KH Güssing<br />

Der erste Weg eines jeden Schmerzpatienten<br />

sollte zum Praktischen Arzt<br />

führen. Durch genaue Befragung findet<br />

er erste Hinweise auf das Vorliegen einer<br />

Gesundheit<br />

Viele Menschen sind von Schmerzen der Knochen und Gelenke betroffen. Den einen schmerzt<br />

es beim Ruhen, den anderen bei der Bewegung. Hinter solchen Beschwerden kann sich eine<br />

Vielzahl von Krankheiten verbergen.<br />

rheumatischen Erkrankung. Er wird bei<br />

Bedarf einen Blutbefund erstellen und<br />

ein Röntgen anordnen.<br />

Bei anhaltenden Schmerzen kann<br />

der Hausarzt in eine Spezialambulanz<br />

zuweisen. Im Krankenhaus Güssing gibt<br />

es die einzige Rheumaambulanz des<br />

Burgenlandes. OA Dr. Rene Fallent und<br />

sein Team bieten hier Diagnose und<br />

Therapieplanung. Die telefonische Voranmeldung<br />

unter 05 79 79/ 31629 ist<br />

unbedingt notwendig.<br />

Wasser hilft<br />

Mit Basismedikamenten wird sowohl<br />

die Grunderkrankung behandelt als<br />

auch etwas gegen den Schmerz getan.<br />

Bei Bedarf wird auch Physio- oder Ergotherapie<br />

empfohlen.<br />

Bestandteil jeder Therapie ist jedenfalls<br />

eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.<br />

Der Knorpel braucht Flüssigkeit<br />

um funktionsfähig zu bleiben. Er kann<br />

mit einem Badeschwamm verglichen<br />

werden: Ein feuchter Schwamm bleibt<br />

elastisch, ein trockener wird spröde und<br />

bricht leicht.<br />

Vorbeugung ist möglich<br />

Regelmäßig Bewegung,eine ausgeglichene<br />

Ernährung sowie ausreichend Flüssigkeit<br />

wie Tee, Fruchtsäfte,Wasser, Mineralwasser<br />

sind ein guter<br />

Schutz gegen abnützungsbedingterheumatische<br />

Erkrankungen. ■<br />

OA Dr. René Fallent<br />

KH Güssing<br />

9


Aus den Häusern<br />

PFLEGEKONZEPT NEU IM PFLEGEHEIM<br />

NEUDÖRFL<br />

Im Pflegeheim Neudörfl werden schwerpunktmäßig Patientinnen und Patienten betreut, die<br />

einen sehr hohen Betreuungsaufwand haben: psychiatrische Patienten, gerontopsychiatrische<br />

Patienten und in letzter Zeit vermehrt Patientinnen und Patienten mit dementiellen Erkrankungen.<br />

Im Mittelpunkt der Mensch<br />

Die künftigen Aufgaben der Pflegeheime<br />

liegen in der Versorgung dieser alten<br />

und hochbetagten Menschen, mit dem<br />

Ziel, ihnen ein geeignetes Lebensumfeld<br />

zu schaffen.<br />

Zusätzlich sind geeignete Angebote<br />

zur Bewältigung und Förderung der<br />

Aktivitäten des täglichen Lebens zu<br />

entwickeln und umzusetzen.<br />

Es ist notwendig,ein ganzheitliches,<br />

den individuellen Bedürfnissen und der<br />

jeweiligen Tagesverfassung der Bewohner<br />

angepasstes Pflege- und Betreuungskonzept<br />

anzuwenden. Im Mittelpunkt<br />

des Pflegekonzeptes steht der<br />

Mensch mit seiner Biografie, seinen<br />

Kompetenzen und Ressourcen.<br />

Das von der VAMED entwickelte<br />

Pflegekonzept ist eine konsequente Zusammenführung<br />

von bekannten Pflegekonzeptansätzen<br />

des In- und Auslands,<br />

nur mit dem Unterschied, dass diese in<br />

dieser Kombination noch nicht so umgesetzt<br />

wurden. Dies passiert nun erstmals<br />

im Burgenland.<br />

Individuelle Förderung<br />

Wesentliche Schwerpunkte dieses innovativen<br />

Ansatzes sollen neben dem<br />

salutogenetischen (Salutogenese: „Gesundheitsentstehung“<br />

ganzheitlich orientiertes<br />

Modell oder „Ursprung von<br />

Gesundheit“) und ressourcenorientier-<br />

ten (was schafft der Patient ) Pflegemodell<br />

auch die Einführung eines<br />

Hausgemeinschaftskonzeptes sein. Eine<br />

sinnstiftende Beschäftigung für alte,<br />

pflegebedürftige Menschen, aber vor<br />

allem für psychiatrische Bewohner des<br />

Pflegeheims Neudörfl wird mit einer<br />

eigenen Arbeits- und Beschäftigungstherapie<br />

sichergestellt werden.<br />

Vorrangiges Ziel ist hierbei die individuelle<br />

Förderung der noch vorhandenen<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten der<br />

Bewohner.<br />

Das zweite wesentliche Element<br />

dieses Modells ist die starke Ausrichtung<br />

auf die Mitarbeiter durch eine individuelle<br />

Mitarbeiterförderung mit gezielter<br />

Aus- und Weiterbildung.<br />

Erste Ergebniss 2010<br />

Das Modell wird wissenschaftlich begleitet.<br />

Eine Präsentation erster Ergebnisse<br />

dieses zukunftsorientierten VAMED-<br />

Modells ist am Österreichischen Heimleiterkongress<br />

2010, der erstmalig im<br />

Burgenland stattfinden wird, geplant. ■<br />

10


Sachwalterschaft<br />

Wenn eine volljährige Person an einer psychischen Krankheit leidet<br />

oder geistig behindert ist und sie aus diesem Grund alle oder einzelne<br />

ihrer Angelegenheiten nicht ohne Gefahr eines Nachteils für sich selbst<br />

besorgen kann, ist für sie durch Beschluss des Gerichts ein Sachwalter<br />

zu bestellen.<br />

Es ist aber nicht ausreichend,<br />

dass die Person an einer psychischen<br />

Krankheit oder geistigen Behinderung<br />

leidet. Es muss noch hinzukommen,<br />

dass die betreffende Person<br />

ihre Angelegenheiten nicht<br />

mehr ohne Gefahr eines Nachteils<br />

für sich selbst besorgen kann.<br />

Ein Sachwalter ist allerdings<br />

nicht zu bestellen, wenn die Angelegenheiten<br />

der Person durch einen<br />

anderen gesetzlichen Vertreter,<br />

durch Familienmitglieder oder<br />

durch soziale Einrichtungen besorgt<br />

werden können. Wenn die betreffende<br />

Person eine Vorsorgevollmacht<br />

oder eine verbindliche Patientenverfügung<br />

für die Besorgung<br />

ihrer Angelegenheiten errichtet hat,<br />

ist ebenfalls von der Bestellung eines<br />

Sachwalters Abstand zu nehmen.<br />

In einer neuen Entscheidung<br />

hat der OGH die Voraussetzungen<br />

für die Bestellung eines Sachwalters<br />

ausführlich dargestellt (3 Ob<br />

286/08t). Demnach darf die Bestellung<br />

eines Sachwalters nur dann erfolgen,<br />

wenn der Betroffene nicht<br />

anders [Möglichkeit der Hilfe in der<br />

Familie oder die Möglichkeit der<br />

Erteilung einer Vollmacht,insbesondere<br />

einer Vorsorgevollmacht] in die<br />

Lage versetzt werden kann, seine<br />

Angelegenheiten im erforderlichen<br />

Ausmaß zu besorgen. Die Anhaltspunkte<br />

für die Notwendigkeit einer<br />

Bestellung eines Sachwalters für eine<br />

behinderte Person müssen konkret<br />

und begründet sein. Sie müssen sich<br />

sowohl auf die psychische Krankheit<br />

oder geistige Behinderung als<br />

auch auf die Schutzbedürftigkeit<br />

beziehen.“<br />

Unterschiedliche Befugnisse<br />

Der Sachwalter kann je nach Ausmaß<br />

der Behinderung und der Art<br />

der zu besorgenden Angelegenheiten<br />

unterschiedliche Befugnisse haben.Er<br />

kann für die Besorgung einzelner<br />

Angelegenheiten (z.B. Abschluss<br />

eines bestimmten Rechtsgeschäftes),<br />

eines bestimmten Kreises<br />

von Angelegenheiten (z.B.Verwaltung<br />

des Vermögens) oder mit<br />

der Besorgung aller Angelegenheiten<br />

betraut sein.<br />

Der Sachwalter hat die behinderte<br />

Person von beabsichtigten<br />

wichtigen Maßnahmen, welche die<br />

Person bzw.das Vermögen betreffen,<br />

zu verständigen und die behinderte<br />

Person hat das Recht, sich zu diesem<br />

Maßnahmen zu äußern.Wenn<br />

der von der betreffenden Person<br />

geäußerte Wunsch nicht ihrem<br />

Wohl entgegensteht, hat der Sachwalter<br />

diese Äußerung zu berücksichtigen.<br />

Pflege persönlichen Kontaktes<br />

Es besteht die Pflicht des Sachwalters,<br />

mit der behinderten Person<br />

den persönlichen Kontakt zu pflegen<br />

und er hat sich darum zu kümmern,<br />

dass der behinderten Person<br />

die erforderliche ärztliche und soziale<br />

Betreuung gewährt wird.<br />

Kann eine behinderte Person<br />

aufgrund fehlender Einsichts- und<br />

Urteilsfähigkeit in eine medizinische<br />

Behandlung nicht einwilligen,<br />

ist die Zustimmung des Sachwalters<br />

erforderlich, soweit sein Wirkungsbereich<br />

die Besorgung dieser Angelegenheiten<br />

umfasst.Der Sachwalter<br />

kann in eine medizinische Behand-<br />

Mag. Elisabeth Jagsch<br />

lung, die gewöhnlich mit einer<br />

schweren oder nachhaltigen Beeinträchtigung<br />

der körperlichen Unversehrtheit<br />

oder Persönlichkeit<br />

verbunden ist, nur zustimmen,<br />

wenn ein vom behandelnden Arzt<br />

unabhängiger Arzt bestätigt,dass die<br />

behinderte Person nicht über die<br />

erforderliche Einsichts- und Urteilsfähigkeit<br />

verfügt und die Vornahme<br />

der Behandlung zur Wahrung<br />

ihres Wohls erforderlich ist.<br />

Gibt es diese Bestätigung nicht<br />

oder gibt die behinderte Person zu<br />

erkennen, dass sie die Behandlung<br />

ablehnt, ist für die Zustimmung des<br />

Sachwalters die Genehmigung des<br />

Gerichts erforderlich.<br />

Das Gericht kann auch dann die<br />

Zustimmung des Sachwalters ersetzen<br />

oder die Sachwalterschaft einer<br />

anderen Person übertragen, wenn<br />

der Sachwalter die Zustimmung zu<br />

einer medizinischen Behandlung<br />

nicht erteilt und dadurch das Wohl<br />

der betreffenden Person gefährdet<br />

wird.<br />

Wenn allerdings die Behandlung<br />

so dringend notwendig ist, dass<br />

durch den Aufschub für die Einholung<br />

der Zustimmung oder der gerichtlichen<br />

Entscheidung das Leben<br />

der behinderten Person gefährdet<br />

oder mit der Gefahr einer schweren<br />

Schädigung der Gesundheit verbunden<br />

wäre, sind die Zustimmung<br />

des Sachwalters und die Entscheidung<br />

des Gerichts nicht erforderlich.<br />

■<br />

Mag. Elisabeth Jagsch<br />

Direktion<br />

Recht<br />

11


Gesundheit<br />

DIAGNOSTIK UND REHABILITATION<br />

NEUROPSYCHOLOGISCHER STÖRUNGEN<br />

Seit März 2008 gibt es erstmals eine Halbtagsstelle für Neuropsychologie im Krankenhaus Oberwart.<br />

Die Anstellung erfolgt im Rahmen des Psychosozialen Dienstes Burgenland. Hiermit möchte<br />

ich einen kleinen Einblick in das Arbeitsfeld der klinischen Neuropsychologie geben.<br />

Was ist Neuropsychologie überhaupt?<br />

Die klinische Neuropsychologie ist ein<br />

interdisziplinäres Fachgebiet, das sich<br />

mit der Diagnostik und Rehabilitation<br />

von Störungen höherer Hirnleistungen<br />

nach erworbener Hirnschädigung befasst.<br />

Was ist neuropsychologische<br />

Diagnostik?<br />

Die neuropsychologische Diagnostik<br />

beruht auf standardisierten,genau überprüften<br />

Messverfahren und beschäftigt<br />

sich mit folgenden Störungen:<br />

• Zerebrale Sehstörungen<br />

Überprüft werden können die Sehleistungen<br />

nach Hirnschädigungen. Hierbei<br />

geht es nicht um die Erkrankungen<br />

des Auges oder des Sehnervs, sondern<br />

um das Gesichtsfeld (Hemianopsie),<br />

visuelle Exploration, Objekt- und Gesichtererkennung.<br />

Im Alltag äußern sich zerebrale Sehstörungen<br />

oft darin, dass Personen nach<br />

einer Hirnschädigung Gegenstände<br />

oder andere Personen übersehen. Oft<br />

werden die Augen unzureichend in<br />

einem Gesichtsfeld eingesetzt und es<br />

resultieren Lesestörungen. Diese Men-<br />

schen haben Probleme, den Zeilenanfang<br />

oder das Zeilenende eines Textes<br />

zu finden oder können sich keinen<br />

Überblick über eine Reizvorlage verschaffen.<br />

Andere Patienten erkennen oft,<br />

obwohl sie eigentlich sehen könnten,<br />

Gegenstände oder Menschen nicht.Das<br />

bezeichnet man auch als Agnosie.<br />

• Räumliche Störungen<br />

Hierbei können räumlich-kognitive<br />

(mentaler Perspektivenwechsel), räumlich-konstruktive<br />

(freies Zeichnen oder<br />

Abzeichnen von Figuren) und räumlich-perzeptive<br />

Störungen (Längen,<br />

Winkel und Positionen einschätzen)<br />

diagnostiziert werden.<br />

Im Alltag fallen diese Menschen oft<br />

beim Treppensteigen, Halbieren eines<br />

Brotes, Uhrzeit ablesen, Lesen einer<br />

Straßenkarte,Ankleiden, … auf.<br />

• Aufmerksamkeitsstörungen<br />

Die Aufmerksamkeit ist bei ca.80 % der<br />

Patienten nach einem Schlaganfall,<br />

Schädel-Hirn-Trauma oder anderen Erkrankungen<br />

des zentralen Nervensystems<br />

beeinträchtigt. Die Störungen<br />

der Konzentration können sich in weiterer<br />

Folge negativ auf die Gedächtnisleistungen<br />

und alle anderen Hirnfunktionen<br />

auswirken.<br />

Die Aufmerksamkeitsfunktionen<br />

spielen in praktisch allen Lebensbereichen<br />

eine wichtige Rolle und deswegen<br />

kommt der genauen Diagnostik<br />

und Therapie eine wichtige Rolle zu.<br />

Man muss zwischen der Aufmerksamkeitsintensität(Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit,<br />

tonische und<br />

phasische Aktiviertheit, Vigilanz und<br />

Daueraufmerksamkeit) und Aufmerksamkeitsselektivität<br />

(fokussierte Aufmerksamkeit,<br />

geteilte Aufmerksamkeit<br />

und visuell-räumliche Aufmerksamkeit)<br />

unterscheiden. Menschen mit gestörter<br />

Aufmerksamkeit fallen im Alltag oft<br />

durch erhöhte Ermüdung, verringerte<br />

Belastbarkeit, leichtere Ablenkung auf<br />

und können mehrere Informationen<br />

nicht gleichzeitig verarbeiten (z.B.: im<br />

Straßenverkehr).<br />

• Neglect<br />

Ist ebenfalls eine Aufmerksamkeitsstörung.<br />

Hierbei wird eine Raumund/oder<br />

Körperhälfte vernachlässigt<br />

(meist die linke Seite), obwohl es keine<br />

motorische oder sensorische Ursache<br />

dafür gibt. Diese Personen haben auch<br />

keine Einsicht in die Erkrankung.<br />

Im Alltag stoßen diese Personen oft<br />

im linken Gesichtsfeld an Hindernissen<br />

an oder übersehen Personen, beginnen<br />

rechts von der Mitte der Seite zu lesen,<br />

sind im Straßenverkehr beeinträchtigt<br />

oder beschweren sich, dass sie zuwenig<br />

zu Essen bekommen haben, weil sie die<br />

linke Seite des Tellers nicht wahrnehmen<br />

können, obwohl die Sehfähigkeit<br />

nicht beeinträchtigt ist.<br />

• Apraxie<br />

Hierunter versteht man motorische<br />

Fehlhandlungen, bei intakten motori-<br />

12


Gesundheit<br />

schen Leistungen. Man unterscheidet<br />

die ideomotorische Apraxie (Störung<br />

der sequentiellen Anordnungen von<br />

Einzelbewegungen zu Bewegungsfolgen)<br />

- diese Personen können keine Gesten<br />

oder Pantomime nachmachen oder<br />

auf Aufforderung zeigen. Die ideatorische<br />

Apraxie (Störung der sequentiellen<br />

Ausführung von mehrgliedrigen Handlungsfolgen)<br />

äußert sich darin, dass diese<br />

Personen oft Objekte falsch gebrauchen<br />

(z. B.: das Brot wird mit der Gabel bestrichen).<br />

• Lern- und Gedächtnisstörungen<br />

Sind nach den Aufmerksamkeitsstörungen<br />

die zweithäufigste neuropsychologische<br />

Störung nach erworbener Hirnschädigung.<br />

Man muss unterscheiden ob die<br />

Aufnahme (Lernen), das kurz- oder längerfristige<br />

Behalten (Speicherung, Konsolidierung)<br />

oder das Abrufen (Reproduktion)<br />

von Informationen betroffen<br />

ist.<br />

Weiteres kann man noch zwischen<br />

Kurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis<br />

(wichtig beim Kopfrechnen), Langzeitgedächtnis,<br />

prospektivem Gedächtnis<br />

(Informationen die sich auf die Zukunft<br />

beziehen - z.B.: Termine merken) und<br />

Altgedächtnis (autobiographisches und<br />

allgemeines Wissen) unterscheiden.<br />

• Exekutive Störungen<br />

Bei Störungen dieser Funktionen zeigen<br />

Menschen oft Probleme die Aufmerksamkeit<br />

zu fokussieren, können<br />

keine irrelevanten Informationen hemmen,<br />

keine Handlungen planen und<br />

ausführen,haben eine mangelnde Krankheitseinsicht,<br />

können in ihrem Verhalten<br />

entweder antriebsvermindert oder gesteigert<br />

sein. Dies führt bis zur Distanzlosigkeit<br />

und Verlusten an sozialen Umgangsformen.<br />

Allgemeine Prinzipien und Methoden<br />

neuropsychologischer Therapie<br />

Es können drei Therapiesäulen unterschieden<br />

werden:<br />

• Restitution<br />

Hierbei geht es um die komplette oder<br />

partielle Wiederherstellung einer Hirnleistung.<br />

Durch die spezifische Stimulation<br />

soll eine „Neuverdrahtung“ des geschädigten<br />

Systems durch intensives<br />

Üben erreicht werden (z. B.: Aufmerksamkeitstraining<br />

am PC). Hierbei wird<br />

die Plastizität des Zentralnervensystems<br />

ausgenützt.<br />

• Kompensation<br />

Darunter versteht man den Einsatz von<br />

Ersatzstrategien durch das Ausnützen<br />

erhalten gebliebener Restfunktionen<br />

(z.B.: Gedächtnistagebuch führen, Gedächtnisstrategien<br />

anwenden). Voraussetzung<br />

dafür ist eine Krankheitseinsicht.<br />

In weiterer Folge sind oft integrierte<br />

Verfahren nötig (neuropsychologische<br />

Therapie), um einzelne Funktionsdefizite<br />

zu vermindern oder zu beseitigen.<br />

Sie beziehen sich auf den Umgang mit<br />

aktuellen Funktionsbeeinträchtigungen<br />

(Krankheitseinsicht), Verhaltensstörungen,die<br />

Bewältigung emotionaler Belastungen,<br />

sowie die Entwicklung neuer<br />

Lebensziele, wenn keine Restitution<br />

mehr möglich ist.<br />

Leider wird dieser 3.Säule der neuropsychologischen<br />

Therapie kaum Augenmerk<br />

geschenkt und es gibt zu wenig<br />

ambulante neuropsychologische Angebote<br />

nach Rehabilitationsaufenthalten:<br />

Menschen mit Hirnleistungsstörungen<br />

(z.B.: nach einem Schlaganfall, Schädel-<br />

Hirn-Trauma, …) oder deren Angehörige<br />

müssen oft selbst sehen,wie sie mit<br />

diesen Reststörungen oder Verhaltensauffälligkeiten<br />

im Alltag klar kommen.<br />

In Zukunft sollte vor allem die ambulante<br />

neuropsychologische Therapie<br />

mehr beachtet werden. ■<br />

Mag. Petra Foisner<br />

Klinische & Gesundheitspsychologin<br />

KH Oberwart<br />

13


Aus den Häusern<br />

INTERDISZIPLINÄRE TAGESKLINIK IM<br />

KRANKENHAUS OBERWART<br />

Seit Anfang <strong>2009</strong> gibt es auch im Krankenhaus Oberwart eine Interdisziplinäre Tagesklinik.<br />

Es werden 18 Betten – sechs 3-Bettzimmer – für Patientinnen der Gynäkologischen Abteilung<br />

sowie für die Patientinnen und Patienten der internen, der chirurgischen, der unfallchirurgischen,<br />

der urologischen, der neurologischen und der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde zur<br />

Verfügung stehen. Die Betriebszeiten der Tagesklinik sind MO - FR von 7.00 - 19.00 Uhr.<br />

❮<br />

Nach den Installierungen der Interdisziplinären<br />

Tagesklinik in Güssing im<br />

Jänner 2001, und Kittsee im Juni 2002,<br />

in Oberpullendorf im Februar 2008<br />

steht nun auch in Oberwart dieses<br />

wichtige und zeitgemäße Angebot zur<br />

Verfügung.<br />

Kürzere Verweildauern erfordern<br />

moderne Strukturen<br />

Die Entwicklung der Diagnostik und<br />

der medizinischen Behandlung haben<br />

eine deutliche Kürzung der stationären<br />

Verweildauern zu Folge, moderne und<br />

sanfte chirurgische Operationstechniken<br />

verkürzten die benötigten pflegerischen<br />

Verweildauern auf wenige Stunden.<br />

Mit der Installierung der interdisziplinären<br />

Tagesklinik wird diesem Trend<br />

Rechnung getragen.An der Tagesklinik<br />

werden Patientinnen und Patienten behandelt,<br />

die wenige Stunden nach der<br />

Behandlung wieder entlassen werden<br />

können. ■<br />

KRANKENHAUS KITTSEE – INTERNISTISCHE<br />

GRUNDVERSORGUNG IN PLANUNG<br />

Prim. Dr. Grafl plant Festigung und Weiterentwicklung einer internistischen Grundversorgung<br />

❮<br />

Der langjährige 1. Oberarzt und der<br />

erfahrene interimistische Leiter der Internen<br />

Abteilung des Krankenhauses<br />

Kittsee, Herr Primarius Dr. Erwin<br />

Grafl, wurde mit 1. 1. <strong>2009</strong> zum Abteilungsvorstand<br />

bestellt.<br />

Mit Dr.Erwin Grafl übernimmt eine<br />

Persönlichkeit die ärztliche Leitung der<br />

Internen Abteilung, die das Krankenhaus<br />

Kittsee sehr gut kennt, mit den<br />

Strukturen bestens vertraut ist,von allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektiert<br />

und geschätzt wird und die<br />

Abteilung bisher schon interimistisch<br />

geleitet hat.<br />

Endoskopische Leistungen<br />

Prim. Grafl plant die Festigung und<br />

Weiterentwicklung einer internistischen<br />

Grundversorgung. In der nächsten<br />

Zeit wird die Interne Abteilung daher<br />

vermehrt endoskopische Leistun-<br />

gen anbieten. Der erste<br />

Schritt dazu war die<br />

Installierung eines neuen<br />

Endoskopieturmes<br />

im Dezember 2008.<br />

Weiters wird es einen<br />

kardiologischen<br />

Schwerpunkt geben, so<br />

wird auch eine Herzinsuffienzambulanzein-<br />

Prim. Dr.<br />

Erwin Grafl,<br />

KH Kittsee<br />

gerichtet. ■<br />

14


Aus den Häusern<br />

PILOTPROJEKT ELEKTRONISCHE STATIONS-<br />

ANFORDERUNG<br />

Elektronische Stationsanforderung – ein Pilotprojekt auf der Unfallchirurgie 1<br />

im a.ö. Krankenhaus Oberwart<br />

❮<br />

Der Anforderungsschein für Arzneimittel<br />

im Papierformat soll bald Geschichte<br />

sein. Was heute nach der Erstellung<br />

von Listen durch Mitarbeiter in<br />

das Medikamentendepot getragen, dort<br />

manuell ausgegeben und anschließend<br />

händisch ausgetragen wird, soll zukünftig<br />

mittels einem aus dem SAP generiertem<br />

Programm elektronisch bestellt<br />

werden können.<br />

KRAGES Arbeitsgruppe<br />

Seit dem Vorjahr hat sich eine Arbeitsgruppe<br />

bestehend aus den Projektmitgliedern<br />

Erika Kneissl, DI Horst Stagl,<br />

DGKP Hans-Jürgen Hufnagel, Gerald<br />

Wilde unter der Projektleitung von<br />

Mag. Marion Alt und Andreas Schedl<br />

mit diesem Thema auseinandergesetzt<br />

und einen Anforderungskatalog erarbeitet.<br />

Ziel des Projektes ist, durch einen<br />

externen Berater im SAP ein Modul für<br />

Arzneimittel-Anforderungen auszuarbeiten,<br />

das möglichst anwenderfreundlich<br />

angewendet werden kann.<br />

Bestellung per Mausklick<br />

Mittlerweile konnte dieses System in<br />

Form eines Pilotprojektes auf der Unfallchirurgie<br />

1 im a.ö. Krankenhaus<br />

Oberwart implementiert werden.<br />

Ein Mitarbeiter der Pflege kann<br />

anhand eines im SAP eingepflegten<br />

Produktkataloges die für die Station<br />

erforderlichen Arzneimittel zusammenstellen.<br />

Idealerweise sollte ein Arzt diese<br />

Anforderung auf Plausibilität mittels<br />

Genehmigung prüfen. Die Stationsleitung<br />

kann dann im Anschluss per<br />

Mausklick die Bestellung ans Medikamentendepot<br />

senden.<br />

Die Mitarbeiter im Depot können<br />

direkt am PC die Anforderungen bearbeiten.<br />

Ein händisches Austragen nach<br />

der <strong>Ausgabe</strong> ist dadurch nicht mehr erforderlich.<br />

STL Erika Kneissl meint zu<br />

diesem Projekt: „Bereits auf der Station<br />

können Übertragungsfehler<br />

vermieden werden.Das<br />

Projekt<br />

ist ein wichtiger<br />

Schritt in RichtungqualitätssichernderMaßnahmen.“<br />

Die Mitarbeiter<br />

des Medikamentendepots<br />

des KrankenhausOber-<br />

v.l.n.r.: Edith Pehr, Edith Griszler, Marianne Szaffich, Sabine<br />

Boisits Schranz<br />

wart freuen sich, dass endlich das zeitraubende<br />

Austragen der Anforderungen<br />

anhand der Listen entfällt. Sie hoffen,<br />

dass möglichst bald die elektronische<br />

Anforderung im ganzen Haus umgesetzt<br />

werden kann. ■<br />

15


Gesundheit<br />

TRINKEN SIE SICH SOMMERFIT<br />

Immer wieder hört und liest man, dass ausreichendes Trinken so wichtig ist. Doch was ist der<br />

Grund dafür? Warum darf man auf das Trinken nicht vergessen?<br />

❮<br />

Der menschliche Körper besteht zu<br />

ca. 63 % aus Wasser, bei Kindern sind es<br />

sogar fast 70 %.<br />

Über Atmung, Urin und Stuhl werden<br />

täglich rund 1,5 Liter Wasser ausgeschieden.Bei<br />

körperlicher Aktivität und<br />

großer Hitze oder in bestimmten Situationen,<br />

z.B. Fieber, Durchfall oder Erbrechen,<br />

ist der Wasserverlust entsprechend<br />

höher. Es ist zu beachten, dass<br />

schon ein Verlust von ein bis drei Prozent<br />

den Körper belastet. Wenn sich<br />

z.B. Müdigkeit und Kopfweh breit machen,<br />

dann ist Wasser oft das erste und<br />

einfachste Gegenmittel!<br />

Um den Wasserhaushalt trotz der<br />

großen Flüssigkeitsverluste im Gleichgewicht<br />

halten zu können, braucht der<br />

Mensch täglich 2,5l Flüssigkeit. Etwa<br />

die Hälfte davon nehmen wir über<br />

Nahrungsmittel (z.B. Suppen, Saucen,<br />

Milch, Joghurt, Obst, Gemüse…) zu<br />

uns. Somit bleiben noch 1,5 Liter<br />

übrig, die wir als Getränke zuführen<br />

müssen. Doch für viele ist gerade dies<br />

ein Problem: Sie trinken viel zu wenig!<br />

Trinken mit Verstand<br />

Das bedeutet: Die Getränkearten ab-<br />

wechseln und die Trinkmengen gut<br />

über den ganzen Tag aufteilen!<br />

Es ist als Konsument nicht leicht,<br />

bei der großen Auswahl an Getränken<br />

den Überblick zu bewahren. Die Verkaufsregale<br />

sind voll gefüllt mit den verschiedensten<br />

Getränken. Immer wieder<br />

kommen neue „Wellnessgetränke“ auf<br />

den Markt, die sich als wahre Verkaufsschlager<br />

entpuppen.<br />

v.l.n.r.: Iris Stimpfl, Renate Amtmann, Eva Hütter, Lisa Höller-Brunnhofer<br />

Richtiges Trinken kann man trainieren!<br />

Die folgenden Tipps und<br />

Tricks sollen dabei helfen:<br />

• Am Morgen mit einem Glas Wasser<br />

beginnen und über den Tag fixe<br />

„Trinkzeiten“ einplanen (z.B. alle<br />

zwei Stunden).<br />

• Einen Krug und ein volles Glas immer<br />

in Sichtweite hinstellen oder an<br />

solchen Plätzen, an denen man oft<br />

vorbeigeht, lange sitzt bzw. arbeitet.<br />

• Zu jeder Mahlzeit ein Getränk dazu<br />

trinken.<br />

• Nach jedem Toilettengang auf das<br />

Trinken nicht vergessen.<br />

• Vor und nach jeder sportlichen<br />

Betätigung ausreichend Flüssigkeit<br />

zuführen.<br />

• Auf die richtige Getränkeauswahl<br />

achten:<br />

- Einerseits gibt es Getränke, die einen<br />

hohen Zuckergehalt aufweisen<br />

(z.B. Cola-Getränke, Limonaden<br />

und Fruchtsäfte). Diese sind zum<br />

Ausgleichen des Flüssigkeitsverlustes<br />

ganz und gar nicht geeignet, da sie<br />

uns neben der Flüssigkeit auch sehr<br />

viel Energie liefern. Energiearme<br />

Getränke (z.B Mineralwässer,ungesüßte<br />

Tees) sind die besseren Alternativen.<br />

Sie erfüllen ihre Aufgabe als<br />

gesunde Durstlöscher hervorragend.<br />

– Milch ist so nährstoffreich, dass sie<br />

nicht als Getränk, sondern als Nahrungsmittel<br />

angesehen werden muss.<br />

Daher nur in Maßen, nicht jedoch<br />

gegen den Durst trinken!<br />

– Ein Gläschen in Ehren,muss niemand<br />

verwehren! Dabei ist jedoch zu beachten,<br />

dass alkoholische Getränke,<br />

genauso wie schwarzer Tee und Kaffee<br />

zu den Genussmitteln zählen.<br />

Zahlreiche epidemiologische Studien<br />

zeigen zwar einen Zusammenhang<br />

zwischen leichtem Alkoholkonsum<br />

und einem Schutz vor<br />

koronaren Herzerkrankungen – mehr<br />

als 1 /8 l Wein bei Frauen und 1 /4 l<br />

Wein bei Männern sollte es täglich<br />

aber trotzdem nicht sein.<br />

16


Auflösung: 1B/2C/3B /4B/5C/6B/7C/8B/9B/10B/11A<br />

Quelle: Eigenquelle<br />

Gesundheit<br />

Allerdings versprechen Werbung<br />

und Aufschriften manchmal mehr als<br />

tatsächlich möglich ist. Das folgende<br />

Quiz soll etwas Klarheit darüber verschaffen,<br />

wie viel Zucker nun wirklich<br />

in den einzelnen Durstlöschern steckt.<br />

Testen Sie sich selbst! Wie gut kennen<br />

Sie sich aus? Versuchen Sie, den richtigen<br />

Zuckergehalt der einzelnen Getränke<br />

zu erraten! ■<br />

Eva Hütter, Diätologin<br />

KH Oberwart<br />

Alle Durstlöscher auf<br />

einen Blick:<br />

ungünstig<br />

• Stark gezuckerte Limonaden<br />

• Colagetränke & Co,<br />

• Wellnessgetränke<br />

• Obstsäfte pur<br />

• Fruchtnektare pur<br />

• Milch und Milchmixgetränke<br />

• Käufliche Joghurtdrinks<br />

• Fettreiche Kakaogetränke<br />

• Kaffee in großen Mengen<br />

• Schwarztee in großen<br />

Mengen<br />

• Energydrinks<br />

• Alkohol<br />

günstig<br />

• Leitungswasser, stilles oder<br />

prickelndes Mineralwasser<br />

• Tafelwasser, Quellwasser<br />

• Soda Zitron<br />

• Obstsäfte mit Wasser 1:3<br />

verdünnt<br />

• Gemüsesäfte mit Wasser 1:3<br />

verdünnt<br />

• Früchtetees, Kräutertees,<br />

ungesüßt<br />

• Grüner Tee<br />

• Buttermilch mit Mineralwasser<br />

1:3 verdünnt<br />

• Light-Getränke in kleinen<br />

Mengen<br />

17


Gesundheit<br />

FATIGUE-SYNDROM – DAS HÄUFIGSTE<br />

BEGLEITSYMPTOM BEI TUMORPATIENTEN<br />

An der Onkologie- und Palliativstation des a. ö. KH Oberwart wurde das Thema Fatigue in die<br />

Betreuung der Tumorpatienten aufgenommen. Erhebungsmaßnahmen sowie Patientenaufklärung<br />

über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sollen vermehrt eingesetzt werden.<br />

❮<br />

Fatigue (Ermüdbarkeit, Mattigkeit)<br />

ist ein häufiges,die Patienten sehr belastendes<br />

zusätzliches Krankheitsbild, das<br />

zu jedem Zeitpunkt der Tumorerkrankung<br />

auftreten kann.<br />

Gemeinsam mit dem Patienten und<br />

seinen Angehörigen wird ein Behandlungskonzept<br />

erstellt, damit diese mit<br />

Fatigue besser leben lernen.<br />

Was ist Fatigue?<br />

Unter dem Fatigue-Syndrom versteht<br />

man das subjektive Gefühl von<br />

Schwäche, körperlicher und geistiger<br />

Müdigkeit und Energielosigkeit.<br />

Die Patienten berichten über verringerte<br />

Muskelkraft und über ein massiv<br />

erhöhtes Ruhebedürfnis, das unverhältnismäßig<br />

groß ist im Verhältnis zu<br />

vorangegangenen Aktivitäten.<br />

Diese Erschöpfung lässt sich durch<br />

normale Erholungsmechanismen nicht<br />

beheben, auch nicht durch übermäßigen<br />

Schlaf.<br />

Dieses Krankheitsbild wird individuell<br />

erlebt und die subjektive Bedeutung<br />

unterschiedlich wahrgenommen.<br />

Häufigste Nebenwirkung<br />

Das Fatigue-Syndrom ist eine der häu-<br />

figsten Nebenwirkungen der Tumorerkrankung<br />

und -therapie. Etwa 80 % aller<br />

Tumorpatienten, die eine Chemooder<br />

Strahlentherapie erhalten, leiden<br />

an dieser Form der Ermüdung und sogar<br />

100 % der Palliativpatienten.<br />

Es kann als Erstsymptom oder zu<br />

jedem Zeitpunkt im Verlauf einer Tumorerkrankung<br />

auftreten, die Häufigkeit<br />

steigt mit Dauer und Intensität der<br />

Chemotherapie oder Strahlentherapie.<br />

Fatigue kann auch noch Jahre nach<br />

einer Chemotherapie vorhanden sein<br />

und ist eine wichtige Ursache dafür,<br />

dass Frauen nach einer Brustkrebs-<br />

18


erkrankung häufig nicht mehr ins Erwerbsleben<br />

eintreten können.<br />

Ursachen<br />

• Appetit- und Gewichtsverlust<br />

• Mangelernährung, Flüssigkeitsmangel,<br />

veränderter Stoffwechsel<br />

• Mangel an körperlicher Aktivität und<br />

damit verbundener Muskelabbau<br />

• Muskelabbau durch den Tumor<br />

selbst<br />

• Hormonelle Störungen<br />

• emotionaler Stress<br />

• Schlafstörungen<br />

• Schmerzen<br />

• chemo- oder strahlentherapeutische<br />

Behandlung<br />

• andere Medikamente<br />

• operative Eingriffe<br />

• Blutarmut<br />

• Sauerstoffunterversorgung<br />

• wiederkehrende Infektionen<br />

Symptome<br />

• Müdigkeit und reduzierte körperliche<br />

Kapazität<br />

• Lustlosigkeit und Überforderung durch<br />

alltägliche Aufgaben<br />

• generelle Schwäche<br />

• Verlust der körperlichen Belastbarkeit<br />

• Desinteresse, Motivationsverlust<br />

• Traurigkeit, Reizbarkeit, Gefühl der<br />

seelischen Erschöpfung<br />

• Verlust des Interesses am Leben mit<br />

Entfremdung der Familie<br />

• Konzentrationsstörungen<br />

• Angst und/oder Depression<br />

• Schlafstörungen<br />

Diagnose<br />

Die Diagnose erfolgt nach genauer Befragung<br />

unter Zuhilfenahme von Fragebögen<br />

zur Einschätzung der Art (kognitiv,<br />

psychisch,sozial) und des Schweregrades.<br />

Therapie<br />

Wenn auslösende Faktoren identifiziert<br />

sind, sollen diese konsequent behandelt<br />

werden: Korrektur einer Anämie, Behandlung<br />

von Infektionen, Behandlung<br />

einer Depression, Beseitigung von Entgleisungen<br />

des Stoffwechsels.<br />

Gesunheit<br />

Zusätzlich kommen allgemeine<br />

Maßnahmen zur Anwendung:<br />

• Förderung der Schlafhygiene (zu diesem<br />

Thema wurde vom Onkoteam<br />

ein eigener Patienteninformationsfolder<br />

erarbeitet)<br />

• gezielte Bewegungs- und physikalische<br />

Therapie um weiteren Muskelabbau<br />

zu bremsen<br />

• Ernährungsberatung bei Gewichtsverlust<br />

• psychoonkologische Beratung von<br />

Patienten und deren Angehörigen bei<br />

Überforderung<br />

• Aktivitätsmanagement<br />

Die wichtigste Maßnahme bei primärer<br />

Tumorfatigue ist aber eine wirksame<br />

tumorspezifische Therapie (Chemotherapie,<br />

Strahlentherapie, Chirurgische<br />

Therapie), die imstande ist, Tumorgewebe<br />

zu reduzieren. ■<br />

Dr. Elisabeth Halper<br />

OA Dr.Wolfgang Stangl<br />

Mag. Ulrike Guger-Halper<br />

KH Oberwart<br />

19


Fortbildung<br />

FÜHRUNGSKRÄFTESEMINAR EISENBERG<br />

Das diesjährige Führungskräfteseminar in Eisenberg, zu dem leitende Mitarbeiter der KRAGES-<br />

Direktion, die Kollegialen Führungen sowie die Qualitätssicherungsbeauftragten der Häuser<br />

eingeladen waren, stand diesmal ganz im Zeichen von Joint Commission.<br />

❮<br />

Dr. Patrick Schöggl, Arzt und QM-<br />

Berater, erläuterte in eineinhalb Tagen<br />

die Grundzüge,Vor- und Nachteile und<br />

praktische Fallbeispiele dieses speziell<br />

auf das Gesundheitswesen zugeschnittene<br />

Qualitätssystems, das im KH Oberwart<br />

bereits im Einsatz ist.<br />

Sicherheit und Qualität<br />

medizinischer Leistungen<br />

Der erste Teil der Veranstaltung am Freitag<br />

gab den Anwesenden einen<br />

Überblick über die Hintergründe dieses<br />

Qualitätssystems und einen Vergleich<br />

mit anderen in Österreich üblichen Systemen,<br />

z.B. ISO oder EFQM.<br />

Joint Commission ist eine US-amerikanische<br />

Non-Profit Organisation, die<br />

1951 in den USA gegründet wurde und<br />

seit 1998 als Joint Commission International<br />

auch in Europa vermehrt tätig ist.<br />

Ziel ist es, die Sicherheit und Qualität<br />

medizinischer Leistungen kontinuierlich<br />

zu erhöhen, wobei immer ganze Krankenhäuser<br />

und nicht nur einzelne Abteilungen<br />

bewertet werden. Sämtliche Abläufe,<br />

von der Patientenaufnahme über<br />

Untersuchungen und Behandlungen bis<br />

hin zur Verlegung und Entlassung eines<br />

Patienten werden definiert und dokumentiert<br />

und über Indikatoren messbar<br />

gemacht. In regelmäßigen Abständen<br />

werden die Gesundheitsdienstleister,<br />

(z.B: Krankenhäuser) visitiert, bewertet<br />

und wenn sie den Standards entsprechen<br />

zertifiziert/= akkreditiert.<br />

Die internationalen Standards der<br />

Joint Commission sind in 3 Kapitel un-<br />

terteilt (Patientensicherheitsziele, patientenbezogene<br />

und organisationsbezogene<br />

Standards) und beziehen sich jeweils<br />

auf die gesamte Einrichtung. Insgesamt<br />

gibt es 350 Standards mit mehr<br />

als 1000 messbaren Kriterien, die erfüllt<br />

werden müssen.<br />

Joint Commission für KRAGES<br />

Am Samstag wurde die Rolle von Qualitätsindikatoren<br />

an Hand eines Kapitels,<br />

nämlich Patientensicherheitsziele,<br />

erläutert. Besonders interessant war dies<br />

natürlich für die Teilnehmer des KH<br />

Oberwart, das sich zurzeit in der Phase<br />

der Selbstbewertung befindet, in der<br />

schon vorhandene<br />

Standards an<br />

Hand der Vorgaben<br />

identifiziert<br />

und festgehalten<br />

werden.<br />

Das engagierte<br />

QS-Team unter<br />

der Leitung<br />

von DGKS Susanne<br />

Ursli und<br />

Dr. Sonja Tegischer konnte die Zeit<br />

nutzen, um Herrn Dr. Schöggl spezielle<br />

Fragen zu stellen. Wichtig waren<br />

auch die Gespräche mit den Qualitätsbeauftragten<br />

der anderen Häuser, um<br />

eine Vernetzung innerhalb der KRA-<br />

GES herzustellen, da ja diskutiert wird,<br />

eine Zertifizierung nach Joint Commission<br />

KRAGES-weit durchzuführen.<br />

Gesamt gehen haben wir alle sehr<br />

viele Informationen erhalten, interessante<br />

Diskussionen geführt und wieder<br />

einmal als Kernaussage mitgenommen,<br />

dass nur ein offener, reflektiver und<br />

interdisziplinärer Umgang mit komplexen<br />

Qualitätsthemen zu einem für alle<br />

befriedigenden Ergebnis führen kann.<br />

In Namen aller Teilnehmer möchte<br />

ich mich stellvertretend ganz herzlich<br />

für diese sehr gelungene Veranstaltung<br />

bedanken. ■<br />

Dr. Karin Eglau, Direktion<br />

1. Patientensicherheitsziele<br />

• Patientenidentifikation<br />

•Verbesserte Kommunikation<br />

• Kontrolle konzentrierter Elektrolytlösungen<br />

•Vermeidung von Eingriffsverwechslung<br />

(richtiger Eingriffsort,<br />

richtiger Eingriff, richtige Prozedur,<br />

richtiger Patient)<br />

•Verbesserte Handhygiene zur<br />

Prävention von Infektionen im<br />

Zusammenhang mit der<br />

Gesundheitsfürsorge<br />

•Verringerung der Gefährdung<br />

des Patienten durch Stürze<br />

2. Patientenbezogene Standards<br />

• Zugang zur und Kontinuität<br />

der Behandlung<br />

• Rechte der Patienten und deren<br />

Familienangehörigen<br />

• Untersuchung der Patienten<br />

• Behandlung und Betreuung<br />

der Patienten<br />

• Anästhesie und Chirurgie<br />

• Medikamentenmanagement<br />

und -einsatz<br />

• Aufklärung und Belehrung von<br />

Patienten und Angehörigen<br />

3. Organisationsbezogene<br />

Standards<br />

• Qualitätsverbesserung und<br />

Patientensicherheit<br />

• Prävention und Überwachung<br />

von Infektionen<br />

• Unternehmensleitung<br />

• Gebäudemanagement und<br />

Sicherheit<br />

• Qualifikation und Ausbildung<br />

der Mitarbeiter<br />

• Kommunikations- und Informationsmanagement<br />

20


Veranstaltung<br />

SPORTLICH GLANZLEISTUNGEN<br />

BEIM FIRMENLAUF <strong>2009</strong><br />

Mitarbeiter der KRAGES haben zum insgesamt fünften Mal beim Österreichischen Firmenlauf<br />

in Wr. Neustadt teilgenommen. Bei optimalen Wetterbedingungen ist es auch heuer wieder<br />

einigen Kolleginnen und Kollegen gelungen, herausragende Ergebnisse, vor allem beim Nordic<br />

Walking, zu erzielen.<br />

❮<br />

So gelang es unseren sehr erfahrenen<br />

und auch in der Vergangenheit bereits<br />

erfolgreichen Kolleginnen aus dem KH<br />

Oberpullendorf mit dem Team KRA-<br />

GES Walking 7 (Sonja Grünwald, Regina<br />

Sellmeister, Anita Wukovits) den 3.<br />

Platz der Klasse „weiblich“ zu ergattern.<br />

Die Gruppe<br />

KRAGES Walking<br />

8 rund um unseren<br />

Geschäftsführer<br />

Herrn Mag. Frech<br />

(Mag, Hannes Frech<br />

, Mag. Sonja Draxler,<br />

Dr. Karin<br />

Eglau) belegte den<br />

3. Platz der Klasse<br />

„mixed“.<br />

Frau Mag. (FH)<br />

Sonja Draxler erreichte<br />

den ausgezeichneten<br />

2. Platz<br />

in der Nordic Walking Gesamtwertung<br />

- sie musste sich nur knapp der Vizeweltmeisterin<br />

Waltraud Schartner geschlagen<br />

geben. Mit insgesamt 72 Star-<br />

Das erfolgreiche KRAGES-Team Walking 7 freute sich über den 3. Platz<br />

tern konnte die KRAGES den 3. Platz<br />

in der Wertung „Firmenlauffördererpreis“<br />

belegen. ■<br />

Thomas Kremsner, Direktion<br />

21


Aus den Häusern<br />

Vermögensaufbau<br />

nach Plan mit der BKS<br />

Bank<br />

Sie denken ans Vorsorgen<br />

oder möchten einen größeren<br />

Betrag für eine spätere Investition<br />

ansparen? „Dann ist der<br />

Wertpapierplan der BKS Bank<br />

mit den Vorteilen des Fondsmarktes<br />

und der flexiblen Ansparmöglichkeit<br />

bereits mit<br />

kleinen Beträgen, ideal für Sie“,<br />

rät Gerhard Dank, Privatkundenbetreuer<br />

in der BKS<br />

Bank Oberpullendorf.<br />

Denn gerade jetzt bieten die<br />

niedrigen Kurse an den Börsen<br />

eine ideale Einstiegsmöglichkeit,<br />

wenn man über einen längeren<br />

Anlagehorizont verfügt.<br />

I h r e V o r t e i l e<br />

n a c h P l a n :<br />

• Mit kleinen Beträgen die<br />

Vorteile des Kapitalmarktes<br />

genießen<br />

• Ideal zur mittel- bis langfristigen<br />

Kapitalbindung<br />

• Einzahlung ab € 70,–<br />

monatlich<br />

• Änderung der Sparleistung<br />

jederzeit möglich<br />

• Individuelle Fondsauswahl<br />

• Breite Risikostreuung<br />

• Spesengünstiger Erwerb<br />

• Variable Laufzeit. Der Verkauf<br />

ist jederzeit möglich<br />

Nutzen Sie die Vorzüge dieser<br />

Veranlagungsform für Ihren Vermögensaufbau<br />

und informieren Sie<br />

sich in der BKS Bank Oberpullendorf!<br />

Nähere<br />

Informationen:<br />

Herr<br />

Gerhard Dank<br />

BKS Bank<br />

Oberpullendorf<br />

Hauptplatz 1<br />

T: 0 26 12 / 42 356<br />

E: gerhard.dank@bks.at<br />

Vorstellung:<br />

Dr. Karin Eglau, MPH<br />

Mit 1.April dieses Jahres habe ich, Dr. Karin Eglau MPH,<br />

die Stelle Medizinisches Controlling in der Direktion der<br />

KRAGES als Nachfolgerin von Dr. Matousek übernommen.<br />

Ich bin Allgemeinmedizinerin. Nach Absolvierung des Turnus verbrachte<br />

ich ein Jahr an der Erstversorgung (interne Notfälle) des Wilhelminenspitals in<br />

Wien bevor ich als Stationsärztin für 5 Jahre in die Confraternität-Privatklinik<br />

Josefstadt wechselte.<br />

Parallel zu dieser Tätigkeit absolvierte ich von 2002-2004 den Universitätslehrgang<br />

für Public Health an der MedUni Graz. Nach Abschluss des Studiums<br />

übernahm ich die Stelle für Medizinisches Controlling und Qualitätssicherung<br />

in der privaten KH-Trägergesellschaft Humanomed.Dort war ich nicht nur für<br />

sämtliche Controlling-Tätigkeiten inkl. Verantwortung für die Med. Dokumentation,<br />

LKF-Codierung und Abrechnung sowie strategische Entwicklungen<br />

zuständig,sondern auch für die Implementierung eines Klinischen Risikomanagements<br />

im Rahmen eines Projektes über 2 Jahre.<br />

Die Schwerpunkte meiner Tätigkeit in der KRAGES werden in der nächsten<br />

Zeit die Verbesserung der Codierung von Leistungen und Diagnosen durch<br />

ein LKF-Controlling,die Betreuung der Tumorboards für die onkologische Versorgung<br />

der burgenländischen Patienten sowie Projekte im Rahmen des <strong>Burgenländische</strong>n<br />

Gesundheitsfonds BURGEF sein.<br />

Privat lebe ich in einer Lebensgemeinschaft und habe 2 Kinder. ■<br />

Tombola-Preis eingelöst<br />

Der von Prim. Dr. Martin Fabsits zur Verfügung gestellte Krankenhaus-<br />

Gschnas-Preis <strong>2009</strong> – ein Burgenland Rundflug mit dem Spender als Pilot<br />

– wurde von Kollegin Kornelia Simetits eingelöst.<br />

„Ein wunderbares Erlebnis, ein wunderbarer Tag, herzlichen Dank an den<br />

Veranstalter!“ meinte Pflegehelferin Conny.<br />

22


Neue MitarbeiterInnen<br />

PH Kirschner Josef 01.04.<strong>2009</strong> KH Kittsee<br />

Dr. Seidl Sandra 01.04.<strong>2009</strong> KH Kittsee<br />

DGKS Schopf Elfriede 15.12.2008 KH Kittsee<br />

DGKS Zschutschke Christina 04.05.<strong>2009</strong> KH Kittsee<br />

Dr.Ahmad Josef 01.04.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

BMA Amtmann Renate 01.12.2008 KH Oberwart<br />

PH Artner Martin 02.03.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKP Artner Rainer 02.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Bruchmann Andrea 02.04.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Edelenyi Erzsebet 07.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

PH Frühwirth Eva-Maria 15.12.2008 KH Oberwart<br />

Dr. Guttmann Martin 07.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKP Hauser Benjamin 02.03.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Jandrisevits Eva Maria 07.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Könighofer Elisabeth 01.04.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Ladovitsch Daniela<br />

DGKS Latifovic-Osmanovic<br />

02.02.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Aldina 02.03.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Merker Tanja 02.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Meszner Harald 27.04.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Morvay Balazs 11.05.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Neumayer Christoph 01.04.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Otter Maria 02.02.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Petrovic Scheidel Alexander02.03.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

PH Pferschy Christopher 02.03.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Pöttler Maria 04.05.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Saurer Carmen 01.12.2008 KH Oberwart<br />

Dr. Sersea Cristina 07.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Sommersguter Angelika 02.02.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Summerer Monika 15.04.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Ing. Dr. Supper Gerald 18.02.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Schmiedtberger Silvia 05.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr: Schrammel Nicole 02.02.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Schuber-Vadon Eva 01.04.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Steiner Sabine 05.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Strobl Michaela 02.02.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Thier Michaela 02.02.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

DGKS Wagner Katrin 02.01.<strong>2009</strong> KH Oberwart<br />

Dr. Bekto Edmira 01.04.<strong>2009</strong> KH Güssing<br />

Dr. Bruckner Katrin 02.02.<strong>2009</strong> KH Güssing<br />

Dr. Lang Thomas 02.03.<strong>2009</strong> KH Güssing<br />

Dr. Masser Karina 12.01.<strong>2009</strong> KH Güssing<br />

DGKP Maurer Günther 02.03.<strong>2009</strong> KH Güssing<br />

DGKS Moser-Poandl Kathrin 09.02.<strong>2009</strong> KH Güssing<br />

Dr. Ruiter Sabine 01.04.<strong>2009</strong> KH Güssing<br />

PH Siderits Klaudia 01.12.2008 KH Güssing<br />

PH Aminger Birgit 05.01.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

Bäck Melanie 16.02.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

RT Beidinger Carina 04.05.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

PH Biricz Agnes 05.01.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

BMA Brenner Anja 02.03.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

BMA Handke Andrea 01.12.2008 KH Oberpullendorf<br />

PH Huber Rosalinde 04.05.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

Dr. Jung Dagmar 03.12.2008 KH Oberpullendorf<br />

PH Juranich Muniba 04.05.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

Hebamme Ranegger Elisabeth 02.03.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

RT Rathmanner Silke 02.03.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

Dr.Vlaschitz Andreas 01.02.<strong>2009</strong> KH Oberpullendorf<br />

Dr. Zach Daniela 01.12.2008 KH Oberpullendorf<br />

DGKS Kaiser Maria-Luise 01.04.<strong>2009</strong> PZ Hirschenstein<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wenn Sie eine Idee für die INTRO haben oder selbst einmal einen Artikel<br />

verfassen wollen – oder ein tolles Foto haben – wenden Sie sich an das<br />

Redaktionsteam!<br />

(siehe Impressum)<br />

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