Gedanken zum Start bei der Mongolia Bike Challenge - VeloTeam ...
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Meinen persönlichen Rennverlauf sehe ich im Nachhinein mit einem lachenden und einem<br />
weinenden Auge.<br />
Tag 1: 5 Pannen, 5 Aufholjagten, 1 Std Rückstand auf die Topplatzierten meiner Gruppe<br />
Tag 2: Versuch dran zu bleiben trotz extremer Schwächung durch die Aufholjagten am Vortag<br />
mit dem Erfolg 400 m vor dem Ziel Zusammenbruch mit Ganzkörperkrampf. Teil 1 <strong>der</strong> Strecke<br />
war gut, Teil 2 (50 Km Wüstenpiste <strong>bei</strong> ca. 50 °C) war die Hölle (Kurt: das war Folter!). Für die<br />
400 m brauchte ich 30 Minuten! „Die Taiwan Angels“ (Taiwan TV Team) waren meine Rettung.<br />
Sie haben mich moralisch aufgebaut. Laut Reglement durften sie mir ja nix geben. Es war für<br />
mich bis dahin unvorstellbar dass man 400 m vor dem Ziel ans aufgeben denken kann. Ich kann<br />
mich auch nicht mehr daran erinnern wie ich ins Ziel gekommen bin!<br />
Foto 1: Wüste Gobi Foto 2: „Taiwan Angles“<br />
Tag 1 und 2 bin ich also <strong>der</strong>maßen „ab gewatscht“ worden dass ein Kampf um die Plätze<br />
sinnlos wurde.<br />
Neues Ziel : Ankommen, als Finisher! Aufgeben kommt nicht in Frage! Platzierung egal!<br />
Der Vorteil: <strong>der</strong> Druck war weg und das „genießen“ begann als ich wie<strong>der</strong> fit wurde.<br />
Tag 3 und 4 bin ich auf 50 - 65 % allerhöchstens 75 % gefahren, quasi im Recovery Modus.<br />
Manchmal mit den Südtirolern, als es wie<strong>der</strong> besser ging mit Kurt und Judith.<br />
Die Recovery Fahrten und vor allem „Fisio Stefano“ mit seinen Magic Hands haben meine<br />
permanenten Krämpfe von den Fußsohlen bis in die Fingerspitzen nach und nach „geheilt“.<br />
Niemals vorher habe ich <strong>der</strong>artige Strecken (Länge und Schwierigkeit) unter <strong>der</strong>artigen<br />
muskulären Problemen und Schmerzen absolviert.<br />
Ab Tag 4 ging es physisch wie<strong>der</strong> bergauf. Endlich konnte ich meinen Helfern etwas<br />
zurückgeben.<br />
Ich fuhr ja mit 1,5 Std Rückstand quasi außerhalb jeglicher Competition und brauchte einen<br />
Sinn für meine Fahrten. Auf den endlosen Pisten auf einem Scheißuntergrund braucht man<br />
einen Sinn. Nur durchkommen reichte nicht. Manch einer hat aus Motivationsgründen<br />
aufgegeben, psychisch einfach nicht durchgehalten.<br />
So habe ich mich dann vor Kurt und Judith gespannt und Windschatten gegeben. O<strong>der</strong> Markus<br />
mitgezogen als er Magenprobleme hatte. O<strong>der</strong> Michael geholfen als er mit Reifenpanne im