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Das ist Indie! - Noisy-neighbours.com

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Irgendwann aber kommt der Moment, in dem wir merken,<br />

dass es wieder rund läuft, wir die alten Bahnen wiedergefunden<br />

haben, die uns ein perfektes Zusammenwirken<br />

garantieren.“<br />

Der Erfolg von Tool beruht zu einem nicht geringen Teil auf der<br />

visuellen Umsetzung der Songs der Band - und auf dem Fakt,<br />

dass nicht wenige ihrer Videos keinen freien Zugang zum Musikfernsehen<br />

gefunden haben, sondern oft nur in verstümmelter<br />

Form gezeigt wurden. „Stinkf<strong>ist</strong>“ schließlich war den Machern<br />

des Musiksenders MTV schon allein vom Titel her zu kontrovers,<br />

so dass das dazugehörige Video unter dem unverfänglichen<br />

Namen „Track #1“ auf die Bildschirme geschickt wurde. Fühlt<br />

man sich da in seinem künstlerischen Wirken nicht sehr beschnitten,<br />

gar zensiert?<br />

„Glücklicherweise können wir darüber tatsächlich nur lachen. Es<br />

<strong>ist</strong> eine wirklich lächerliche Situation, dass damit so umgegangen<br />

wird. Natürlich, wir könnten uns auch darüber mokieren, dass<br />

unsere Arbeit beschnitten wird, dass eine Zensur stattfindet. Aber<br />

wem würde das etwas bringen? Um ganz ehrlich zu sein - die<br />

ganze Diskussion um die gekürzten Fassungen und die Umbenennung<br />

von „Stinkf<strong>ist</strong>“ hat uns mehr Aufmerksamkeit gebracht, als es<br />

die Videos normalerweise getan haben. So muss man sich auch<br />

eingestehen, dass der Erfolg der Band bis zu einem gewissen<br />

Punkt gerade darauf beruht. Was die gesamte Geschichte dann<br />

doch ein wenig relativiert.“<br />

Live dagegen zeigt die Band eben jene Videos gerne komplett, dazu<br />

unzählige Animationen und Kurzfilme. Tool auf der Bühne sind eine<br />

multimediale Inszenierung, die Musik, Licht und Technik deutlich in<br />

den Vordergrund stellt und die Band selber ein wenig an den Rand<br />

drängt. „Eine Wirkung, die wir genau so erzielen möchten. Wir stehen<br />

ungern im Rampenlicht, wollen um keinen Preis der absolute Mittelpunkt<br />

unserer Shows sein. Ich persönlich finde Konzerte, in denen<br />

sich Bands völlig auf sich konzentrieren und versuchen, die Blicke des<br />

Publikums zu hundert Prozent auf sich zu konzentrieren fürchterlich<br />

langweilig. Was soll das? Ich gehe zu einem Konzert, um mir die Musik<br />

anzuhören, nicht, um einen Sänger zu sehen, der meint, er müsste sich<br />

mit aller Gewalt profilieren. Leider gibt es von diesen Bands eine ganze<br />

Menge. Da wollen wir uns nicht einreihen. Bei uns soll die Musik das<br />

Erlebnis Konzert bestimmen.“<br />

Tool<br />

09<br />

Mit Mastodon haben sich Tool<br />

eine Begleitband gesucht, die<br />

gewisse Parallelen aufwe<strong>ist</strong> -<br />

technisch komplex, progressiv<br />

und modern ausgerichtet, mit<br />

stetig wachsender Fangemeinschaft<br />

und derzeit gefeiert von<br />

den englischsprachigen Medien<br />

wie kaum eine zweite Metal-Band. Nimmt da eine<br />

arrivierte Band eine junge unter ihre Fittiche? „Nein,<br />

so <strong>ist</strong> das eigentlich nicht. Sicher, es <strong>ist</strong> schön, einer<br />

jungen und interessanten Band ein wenig zu helfen<br />

und ihnen die Möglichkeit zu geben, vor einem<br />

größeren Publikum zu spielen. Aber der Grund <strong>ist</strong><br />

eigentlich ein ganz anderer: Wir mögen die Band<br />

schlichtweg, sowohl persönlich, da wir mit ihnen<br />

befreundet sind, als auch die Musik, die sie<br />

machen.“<br />

Arnulf Woock<br />

toolband.<strong>com</strong>

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