Heft 1 - Klima und Böden (PDF 8 MB - Nationalpark Bayerischer Wald
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sche <strong>Wald</strong> häufig unter dem Kaltlufteinfluß des festländischen<br />
Hochdruckgebietes <strong>und</strong> wird daher nicht vom<br />
Tauwetter erfaßt. Entsprechende Unterschiede kamen<br />
auch bereits in den Lufttemperaturen während des<br />
Winters zum Ausdruck (siehe Abschnitt 3.1.4.1).<br />
Höhe der Schneedecke<br />
Die mittlere Schneedeckenhöhe (= Summe der<br />
Schneehöhe der einzelnen Tage dividiert durch die<br />
Zahl der Tage mit Schneedecke) für den Bayerischen<br />
<strong>Wald</strong> <strong>und</strong> einige Vergleichsstationen ist aus Tab. 39 zu<br />
ersehen.<br />
Sie kulminiert bei allen angeführten Stationen im Februar.<br />
Vergleicht man für diesen Monat die Gebiete untereinander,<br />
so fällt der Bayerische <strong>Wald</strong> durch seinen<br />
Schneereichtum auf: In den entsprechenden Höhenlagen<br />
der Alpen, des Schwarzwaldes <strong>und</strong> der Rhön sind<br />
die mittleren Schneedeckenhöhen wesentlich niedriger.<br />
Selbst der um 180 m höhere Feldberg erreicht in<br />
den Hauptwintermonaten nicht die Werte des Großen<br />
Falkenstein, nur zu Winterbeginn hat er etwas höhere<br />
Schneedecken. Sogar die rd. 350 m höher gelegene<br />
Station beim Kreuzeckhaus übertrifft in der mittleren<br />
Schneedeckenhöhe den Großen Falkenstein nur in<br />
den Monaten September, Oktober, November, Dezember,<br />
sowie im Juli <strong>und</strong> August. In den Hauptwinter-<br />
Schneedeckenhöhe<br />
cm<br />
150<br />
100<br />
50<br />
10<br />
98<br />
monaten unterscheiden sich die Werte der beiden<br />
Meßstelien nur geringfügig.<br />
Die graphische Darstellung in Abb. 29 macht an Hand<br />
der mittleren Schneedeckenhöhe der einzelnen Monate<br />
den durchschnittlichen Verlauf des Auf- <strong>und</strong> Abbaus<br />
der Schneedecke in verschiedenen Höhenlagen<br />
des Inneren Bayerischen <strong>Wald</strong>es anschaulich.<br />
Im Gebiet des <strong>Nationalpark</strong>s sind in den einzelnen Höhenstufen<br />
etwa folgende mittlere Schneedeckenhöhen<br />
im schneereichsten Monat Februar zu erwarten:<br />
Hochlage<br />
Obere Hanglage<br />
Untere Hanglage<br />
Tallage<br />
100-120 cm<br />
80-100 cm<br />
40- 80 cm<br />
40- 60 cm<br />
Auch die mittleren monatlichen Maxima der Schneedeckenhöhe<br />
(Tab. 41) erreichen ihre höchsten Werte<br />
im Februar (eine Ausnahme macht nur die Station<br />
Wasserkuppe, bei der eine verkürzte Beobachtungsreihe<br />
zugr<strong>und</strong>eliegt). Auch in diesen Zahlen kommt<br />
zum Ausdruck, daß der Bayerische <strong>Wald</strong> schneereicher<br />
ist als die zum Vergleich herangezogenen Gebirge.<br />
Die größten <strong>und</strong> kleinsten Monats- <strong>und</strong> Jahresmaxima<br />
(Tab. 42) geben die Grenzwerte an, zwischen denen<br />
sich die Höhe der Schneedecke in den einzelnen Mo-<br />
Großer Falkenstein BOr m<br />
Abb. 29: Mittlere monatliche Schneedeckenhöhe (cm) in verschiedenen Höhenlagen des Hinteren Bayer.<br />
<strong>Wald</strong>es aufgr<strong>und</strong> 20jähriger Beobachtungen nach CASPAR (1962)