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Heft 1 - Klima und Böden (PDF 8 MB - Nationalpark Bayerischer Wald

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Die Aufteilung der Geländeklassen nach Expositionen<br />

brachte unterschiedliche Ergebnisse. Zwischen den<br />

Hauptexpositionen Nord, Ost, Süd, West innerhalb der<br />

Täler (Tallagen mit Kaltluftstau <strong>und</strong> Hangtäler) bestehen<br />

bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% keine<br />

gesicherten Unterschiede. Das ist nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />

da die Ausgleichfunktionen fast identisch sind.<br />

Für die vier Hauptexpositionen der Hänge ergibt die<br />

Kovarianzanalyse bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit<br />

von 5% gesicherte Unterschiede (Abb. 16). Man sollte<br />

diesen Bef<strong>und</strong> aber nicht überbewerten. In Höhenlagen<br />

von etwa 900 m aufwärts gibt die Ausgleichsfunktion<br />

für die Südhänge die höchsten, diejenige für die<br />

Nordhänge die niedrigsten eT-Werte. Die Ost- <strong>und</strong><br />

West-Hänge ordnen sich hier dazwischen ein. Unterhalb<br />

einer Höhe von etwa 900 m ergeben sich für die<br />

Süd hänge geringere Temperaturen, als für die Ost-<strong>und</strong><br />

Westhänge. Die Ursache dieser Abweichung ist nicht<br />

klar.<br />

Wie sehr nicht ohne weiteres faßbare Zufälligkeiten die<br />

Lage der Ausgleichsfunktionen verändern können,<br />

zeigt das Beispiel der West hänge. Je nachdem, ob man<br />

die zwei Stationen aus Frauenberg, deren Werte aus<br />

dem Rahmen fallen, einbezieht oder nicht, ergeben<br />

sich deutlich verschiedene Ausgleichsfunktionen (s.<br />

Abb.16).<br />

Als wesentliches Ergebnis ist festzuhalten, daß sich in<br />

dem gut mit Stationen besetzten Bereich der Hanglagen<br />

etwa zwischen 800 <strong>und</strong> 1300 m Höhe im Stammraum<br />

der Bestände nur auffallend geringe Differenzen<br />

der wirksamen Mitteltemperatur in Abhängigkeit von<br />

der Exposition ergeben. Nord- <strong>und</strong> Südhänge unterscheiden<br />

sich bei gleicher Höhenlage im Durchschnitt<br />

nur etwa um 0,3 bis 0,6 0 eT; das entspricht einem Höhenunterschied<br />

von etwa 50 bis 100 m. Die Unterschiede<br />

sind damit etwas geringer als zwischen Hanglagen<br />

<strong>und</strong> Tälern, die im Durchschnitt eine Temperaturdifferenz<br />

von 0,5 bis 0,70 eT aufweisen (s. Abb. 15).<br />

Vergleich der wirksamen Mitteltemperatur der Luft<br />

mit den Temperaturmessungen des Wetterdienstes<br />

An drei Stationen des Deutschen Wetterdienstes, auf<br />

dem Großen Falkenstein, in Freyung <strong>und</strong> in Zwieselberg<br />

war je ein PALLMANN-Röhrchen vom 1. Juli bis 1.<br />

September 1970 in der Wetterhütte untergebracht.<br />

Gleichlaufend zu den eT-Werten liegen also Messungen<br />

der Lufttemperatur zu den üblichen Terminen sowie<br />

Maxima <strong>und</strong> Minima vor. Die Mitteltemperaturen<br />

der Luft in den Monaten Juli <strong>und</strong> August 1970 sowie die<br />

langjährigen Mittel dieser Monate enthält die folgende<br />

Übersicht:<br />

Mitteltemperatur der Monate Juli <strong>und</strong> August<br />

Station langjähriges Mittel Mittel<br />

(1931-1960)<br />

1970<br />

Großer Falkenstein (1307 m) 11 ,9<br />

Freyung (655 m) 15,7<br />

Zwieselberg (615 m)<br />

Passau-Oberhaus (409 m) 17,4<br />

Es wurde bereits eingehend begründet, warum die eT­<br />

Werte nicht in Mitteltemperaturen umgerechnet werden<br />

können. Für die 8 PALLMANN-Stationen auf Berggipfeln<br />

soll das nun trotzdem überschlägig geschehen,<br />

um wenigstens eine Größenordnung für den Vergleich<br />

der eT-Werte mit den Mittelwerten der Lufttemperatur<br />

zu geben. Die Gipfelstationen erscheinen am geeignetsten,<br />

weil hier der Geländeeinfluß - der sich auch in<br />

68<br />

11,5<br />

15,7<br />

15,0<br />

16,9<br />

unterschiedlichen Tagesschwankungen auswirkt - am<br />

geringsten ist.<br />

Die Beziehung zwischen dem Mittel der Lufttemperatur<br />

während der Monate Juli <strong>und</strong> August 1970 <strong>und</strong> der<br />

wirksamen Mitteltemperatur geht aus Abb. 17 hervor.<br />

Mit Hilfe der entsprechenden Regressionsgleichung<br />

sind die eT-Werte der Gipfellagen in "Mitteitemperaturen"<br />

umgerechnet (Abb. 18). Außerdem enthält die Ab-

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