16,64 MB - Gemeinde Hopfgarten
16,64 MB - Gemeinde Hopfgarten
16,64 MB - Gemeinde Hopfgarten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
HOPFGARTNER BLATTL<br />
Liebe Mitchristinnen und<br />
Mitchristen in <strong>Hopfgarten</strong>,<br />
Kelchsau und Itter!<br />
Gedanken zu Advent und<br />
Weihnachten<br />
"Macht hoch die Tür, die Tor<br />
macht weit", so heißt es in einem<br />
Adventslied. Die Tür gilt<br />
vielfach auch als Symbol für den<br />
ADVENT.<br />
Wir bereiten uns vor auf das<br />
Kommen Gottes in unsere Welt.<br />
Er hat die Tür aufgemacht,<br />
sodass wir eintreten können, um<br />
bei ihm auszuruhen, um neue<br />
Kräfte zu sammeln. Gottes<br />
Wohnort ist nicht der Himmel<br />
geblieben, sondern er hat die Tür<br />
zur Welt aufgetan, ist Mensch<br />
geworden, damit wir einen<br />
Zugang zu ihm finden.<br />
Gott bietet uns an, uns beschenken<br />
zu lassen mit seiner<br />
Liebe und Menschenfreundlichkeit.<br />
Gott ist für uns zugänglich<br />
geworden, seine Tür steht für uns<br />
immer offen. Er stellt uns vor die<br />
Frage, wie wir es mit unseren<br />
Türen, den Türen des Hauses,<br />
aber vor allem den Türen des<br />
Herzens halten? - Stehen diese<br />
offen für andere oder halten wir<br />
sie fest verschlossen aus Angst,<br />
andere könnten einfach kommen<br />
um sich dieses und jenes zu<br />
holen.<br />
20 - Dezember 2010<br />
A U S D E M L E B E N D E R P F A R R E<br />
Wir alle kennen die Angst<br />
ausgenützt zu werden, zu kurz zu<br />
kommen, drauf zu zahlen. Die<br />
Herbergsuche führt uns dies<br />
immer wieder vor Augen: Türen<br />
blieben zu oder wurden zugeschlagen,<br />
weil da offensichtlich<br />
wenig zu holen war, weil da kein<br />
Geschäft zu machen war, weil da<br />
für einen selbst nichts herausschaute.<br />
Allen negativen Erfahrungen<br />
zum Trotz entschied Gott sich<br />
dazu Mensch zu werden. Und er<br />
kam nicht als großer Diktator,<br />
der keine Widerrede duldet und<br />
notfalls seine Vorstellungen mit<br />
Gewalt durchsetzt, sondern er<br />
kam als kleines, wehrloses,<br />
schutzbedürftiges, ganz auf Liebe<br />
und Zuwendung angewiesenes<br />
Kind. - Als kleines Kind klopft er<br />
an unsere Türen, damit wir uns<br />
ihm zuwenden. Gott ist Mensch<br />
geworden, damit wir immer<br />
wieder neu Mensch werden. Die<br />
Tür zu Gott ist der Mitmensch.<br />
Das Menschliche, die Herzlichkeit,<br />
die Wärme dürfen nicht<br />
untergehen, sondern müssen<br />
immer wieder neu "geboren",<br />
geweckt werden, Wurzeln<br />
schlagen und Frucht bringen. Wir<br />
brauchen Wohlwollen und Geduld,<br />
Zärtlichkeit und Liebe –<br />
dort, wo wir einander all das<br />
immer wieder neu erweisen, dort<br />
braucht es nicht mehr teure und<br />
große Geschenke, sondern dort<br />
kehrt in die Herzen ein, was wir<br />
für Weihnachten ersehnen:<br />
Freude und Frieden, Glück und<br />
innere Zufriedenheit.<br />
Gott hat die Tür zur Welt<br />
aufgetan und zeigt uns damit,<br />
was dem Menschen zum Heil<br />
dient, worauf die Menschheit<br />
nicht verzichten kann und was<br />
die Welt braucht. Es braucht<br />
Menschen mit Herz, Menschen<br />
mit der Bereitschaft, Fehler zu<br />
verzeihen, Schwächen nicht<br />
gnadenlos auszunützen, sondern<br />
einander mit Geduld und<br />
Verständnis zu begegnen, dem<br />
am Boden Liegenden nicht noch<br />
eins drauf zu geben, sondern ihn<br />
wieder aufzurichten, für den<br />
anderen die Tür zu einem<br />
gelungenen, geglückten Leben<br />
aufzutun.<br />
Ich wünsche es uns allen, dass<br />
uns das heurige Weihnachtsfest<br />
erneut eine Anregung ist, uns<br />
darum wieder vermehrt zu<br />
bemühen Türen nicht zuzuschlagen,<br />
sondern sie zu öffnen<br />
und die Welt um uns zu einem<br />
Ort zu machen, wo wir uns<br />
daheim fühlen, ausruhen können<br />
und so sein dürfen, wie wir sind,<br />
uns angenommen und bejaht<br />
wissen nicht nur mit den<br />
Vorzügen und Stärken, sondern<br />
auch mit den Schwächen und<br />
Fehlern, die unser Menschsein<br />
ausmachen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich<br />
euch allen eine gesegnete<br />
Advents- und Weihnachtszeit.<br />
Euer Pfarrer Sebastian Kitzbichler