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November 2011 - Deutsch-Polnische Gesellschaft der BRD eV

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POLITIK<br />

Krise besser fertig werden. Und hier wird<br />

es nicht mehr um nationale, son<strong>der</strong>n um<br />

Generationeninteressen gehen: Die Konflikte<br />

werden innerhalb <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

ausgetragen werden, zwischen Jung<br />

und Alt. Heute verteidigen die in die Jahre<br />

gekommenen politischen Eliten Europas<br />

hauptsächlich die Interessen <strong>der</strong> eigenen<br />

Generation, was die Frustration <strong>der</strong> jungen<br />

Arbeitslosen nur vertieft.<br />

Eine neue Linke?<br />

In Polen sind die Prekarisierungsprozesse<br />

ein Jahrzehnt später in Gang gekommen als<br />

in Westeuropa, aber sie werden unweigerlich<br />

ihre Ernte einfahren. Schlechter Ausgebildete<br />

werden prekäre Arbeitsverhältnisse<br />

in Telephonzentren, Einkaufszentren<br />

und Fastfoodrestaurants annehmen, und<br />

viele von ihnen werden noch schlechtere<br />

Jobs in <strong>der</strong> Emigration ausüben. Schwere<br />

Zeiten sind auch für die besser Ausgebildeten<br />

im Anzug: Der Regierungsbericht stellt<br />

unumwunden fest, dass <strong>der</strong> Arbeitsmarkt<br />

für Hochschulabsolventen mittlerweile gesättigt<br />

ist und die Qualifikationen <strong>der</strong> Übrigen<br />

den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

nicht entsprechen. Die jungen Polen sind<br />

nicht durch eine Kindheit in <strong>der</strong> Mittelklasse<br />

verwöhnt wie ihre Altersgenossen<br />

in Frankreich o<strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>land, aber <strong>der</strong><br />

Verzicht auf ihre Träume wird für sie ebenso<br />

schmerzlich sein.<br />

Die Prekarisierung <strong>der</strong> Senioren erfolgte<br />

durch die wirtschaftliche Transformation,<br />

und sie stellen heute die Wähler <strong>der</strong> Partei<br />

„Recht und Gerechtigkeit“ (PiS), während<br />

das junge Prekariat noch keine eigene<br />

Vertretung hat. Der Bericht „Die Jungen<br />

<strong>2011</strong>“ zeigt die Sorge <strong>der</strong> Regierung um<br />

diese Altersgruppe, doch er geht <strong>der</strong> Prekarisierung<br />

nicht tiefer auf den Grund, und<br />

seine Empfehlungen gehen in die Richtung<br />

einer weiteren Flexibilisierung des Arbeitsmarkts.<br />

Demgegenüber kann man aus<br />

den Erfahrungen Westeuropas leicht den<br />

Schluss ziehen, dass gerade die Jungen,<br />

wenn es in Polen schließlich zur ersten<br />

Rezession kommt, <strong>der</strong>en zahlenstärksten<br />

Opfer sein werden.<br />

Die Autoren des Regierungsberichts<br />

möchten, dass die Jungen die Initiative von<br />

<strong>der</strong> Solidarnosc-Generation übernehmen.<br />

Heute führt das einzige wahrscheinliche<br />

Szenario einer <strong>der</strong>artigen Rochade üer<br />

eine Rezession, die Politisierung des jungen<br />

Prekariats und die Geburt einer neuen<br />

Linken. Nicht einer postkommunistischen<br />

o<strong>der</strong> sozialdemokratischen, son<strong>der</strong>n einer<br />

postindustriellen, aus <strong>der</strong> Erfahrung<br />

<strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>en von unten gewachsenen<br />

Linken. Je länger die Wirtschaftskrise<br />

dauert, desto dringen<strong>der</strong> braucht man<br />

eine neue Vision des Kapitalismus, und je<br />

tiefer die soziale Krise, desto größer wird<br />

die Sehnsucht nach einer neuen sozialen<br />

Ordnung und schließlich einer Politik, die<br />

fähig ist, beides miteinan<strong>der</strong> zu verbinden.<br />

Der Westen als Privatier<br />

Ehe es dazu kommt, werden die entwickelten<br />

Län<strong>der</strong> jedoch versuchen, um jeden<br />

Preis Verän<strong>der</strong>ungen zu vermeiden.<br />

Die europäischen Regierungen versuchen<br />

einan<strong>der</strong> gegenseitig mit Einsparungen<br />

zu überbieten, um wie<strong>der</strong> zu ausgeglichenen<br />

Haushalten zu kommen, doch dieser<br />

Wettlauf wird mit <strong>der</strong> Demontage <strong>der</strong> Sozialstaaten<br />

und dem Abdrängen weiterer<br />

Massen von Menschen ins Prekariat enden.<br />

Einige Staaten erhöhen die Steuern<br />

für die Reichsten, aber nicht etwa, um die<br />

Leistungen für die Armen zu erhöhen, son<strong>der</strong>n<br />

allein um sie weiter auf dem bisherigen,<br />

wenn nicht einem niedrigeren Niveau<br />

halten zu können. Wo sich die Konjunktur<br />

schon wie<strong>der</strong> abgeschwächt hat, wird als<br />

Methode zur Bekämpfung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

die Teilung von Arbeitsplätzen mit<br />

entsprechen<strong>der</strong> Gehaltskürzung erwogen.<br />

All das sind jedoch Lösungen im Rahmen<br />

des bestehenden Systems, das nicht<br />

nur soziale Sicherheit, son<strong>der</strong>n auch wirtschaftliches<br />

Wachstum nicht mehr garantieren<br />

kann. Noch in den neunziger Jahren<br />

wurden Visionen an die Wand gemalt, wonach<br />

neue Stellen im bürgerschaftlichen<br />

Sektor entstehen und soziale Dienstleistungen<br />

ebenso einträglich würden wie die<br />

Arbeit im staatlichen o<strong>der</strong> privaten Sektor.<br />

Dank des Produktivitätszuwachses sollten<br />

die Menschen für dasselbe Geld kürzer<br />

arbeiten. Die Wirklichkeit entpuppte sich<br />

als eine ganz an<strong>der</strong>e: Der bürgerschaftliche<br />

Sektor verdient nicht, <strong>der</strong> staatliche<br />

schrumpft und <strong>der</strong> private hat den übrigen<br />

die Logik des ungezügelten Marktes aufgezwungen.<br />

Laut Standing steuert die Welt<br />

auf eine große Transformation nach dem<br />

Muster <strong>der</strong>jenigen zu, die im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

die Marktwirtschaft und den Nationalstaat<br />

hervorgebracht hat. Der Schwund<br />

<strong>der</strong> Vollbeschäftigung in den entwickelten<br />

Län<strong>der</strong>n ist ein natürlicher Prozess, denn<br />

in einem globalen System können sie von<br />

den Zinsen des angehäuften Kapitals leben.<br />

Nach Ansicht des Wissenschaftlers ist<br />

ein Mittel, um die Explosion des Prekariats<br />

zu stoppen, diese Kapitalzinsen in Form eines<br />

Grundeinkommens auszuzahlen, einer<br />

niedrigen, ständigen Pension für alle Bürger,<br />

die diese durch Gelegenheitsarbeiten<br />

ergänzen könnten. Ein exotischer Gedanke:<br />

Denn ein kleine Schwierigkeit besteht darin,<br />

dass sich dieses Kapital heute in privater<br />

Hand befindet. Aber gibt es irgendwelche<br />

an<strong>der</strong>en Ideen? <br />

Der Text erschien unter dem Originaltitel<br />

„Prekariusze wszystkich krajow“<br />

in <strong>der</strong> Polityka Nr. 37 vom 7.09.<strong>2011</strong>.<br />

Übersetzung: Silke Lent. Redaktion: Paul-<br />

Richard Gromnitza.<br />

Na zdrowje Bar Convention<br />

mit Gastland Polen<br />

Seit 2007 gibt es in Berlin eine Bar-<br />

und Spirituosenmesse. In diesem Jahr<br />

gab es erstmals ein Gastland: Polen.<br />

An <strong>der</strong> „Bar Poland“ präsentieren an<br />

zwei Tagen bekannte polnische Barten<strong>der</strong><br />

die Cocktail- und Spirituosenkultur<br />

ihrer Heimat. Dabei wurde allerdings<br />

deutlich, daß die meisten polnischen<br />

Wodkahersteller im Besitz internationaler<br />

Unternehmen sind.<br />

Żubrówka beispielsweise, ein Markenname<br />

<strong>der</strong> sich gleichzeitig auch<br />

als Gattungsname <strong>der</strong> Wodkavarianten<br />

mit Büffelgrashalm durchgesetzt<br />

hat. Es hätte auch Wodka mit dem<br />

„Duftenden Mariengras“ o<strong>der</strong> Wodka<br />

mit dem „Vanillegras“ heißen können,<br />

denn das sind ebenfalls Namen die <strong>der</strong><br />

genutzten Pflanze zuteil werden. Hier<br />

in <strong>Deutsch</strong>land wird er „Grasovka“ genannt.<br />

Ein Name, den ihm seine Besitzer<br />

„Un<strong>der</strong>berg“ gegeben haben.<br />

Doch auf <strong>der</strong> Messe sind auch Produkte<br />

aus Łańcut (Biała Dama) im Südosten<br />

Polens o<strong>der</strong> die Produkte des<br />

jungen Familienunternehmens Kozuba<br />

aus Nidzica in den Masuren den Besuchern<br />

angenehm aufgefallen.<br />

Eine gute Idee <strong>der</strong> Messeleitung: An<br />

einer langen Tafel sind bekannte und<br />

unbekannte Wodkasorten aus Polen<br />

aufgereiht, nicht nur zum Anschauen:<br />

Probierbecher stehen gleich bereit.<br />

Karl Forster<br />

Ministerium finanziert Verfasser rechtsextremer Thesen<br />

Vom slawischen<br />

Drang nach Westen<br />

Umstrittene Broschüren an Schulen verschickt<br />

Die Regierung des Bundeslandes Hessen<br />

beliefert Lehreinrichtungen mit rechtslastigen<br />

Publikationen über die Umsiedlung<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>en. Eine Broschüre, die das<br />

hessische Sozialministerium im Juli an<br />

450 Institutionen versandt hat, darunter<br />

Studienseminare und Abendgymnasien,<br />

ist von einem prominenten Interviewpartner<br />

rechtslastiger Medien verfasst worden.<br />

Der Völkerrechtler Alfred de Zayas<br />

schreibt darin, die Umsiedlung nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg weise zumindest partiell<br />

„Völkermordcharakter“ auf. Den „Vertriebenen“<br />

stehe daher die Rückgabe ihres<br />

früheren Eigentums o<strong>der</strong> Entschädigung<br />

zu. Über den einstigen tschechoslowakischen<br />

Staatspräsidenten Edvard Beneš behauptet<br />

<strong>der</strong> Autor, Beneš habe politische<br />

Ziele „in Analogie zur Ideologie des deutschen<br />

Nationalsozialismus“ verfolgt. Die<br />

Broschüre enthält heftige Attacken auch<br />

gegen Polen sowie die Westalliierten. Ihre<br />

Verbreitung durch das Sozialministerium<br />

ist <strong>der</strong> vorläufige Höhepunkt einer bereits<br />

seit gut zehn Jahren andauernden Initiative<br />

<strong>der</strong> hessischen Landesregierung, die darauf<br />

abzielt, den Stellenwert <strong>der</strong> Umsiedlung<br />

im öffentlichen Diskurs zu stärken.<br />

Wie eine Sprecherin des hessischen Sozialministeriums<br />

auf Anfrage bestätigt, hat<br />

ihr Haus im Sommer rund 450 Exemplare<br />

<strong>der</strong> Broschüre „50 Thesen zur Vertreibung“<br />

von Alfred de Zayas verschickt. Empfänger<br />

seien verschiedenste Institutionen in ganz<br />

Hessen gewesen, darunter Studienseminare.<br />

Wie Dokumente zeigen, die dieser<br />

Redaktion vorliegen, wurde die Broschüre<br />

auch an Abendgymnasien versandt. Die<br />

Bezahlung sei aus dem Haushalt des Sozialministeriums<br />

erfolgt, bestätigt die Sprecherin.<br />

Der Preis <strong>der</strong> Broschüre wird vom<br />

Verlag, etwaige Rabatte nicht eingerechnet,<br />

mit 7 Euro pro Stück beziffert.<br />

Nicht unumkehrbar<br />

In <strong>der</strong> Broschüre behauptet Autor de Zayas,<br />

zumindest in <strong>der</strong> Tschechoslowakei<br />

und Jugoslawien habe die „Vertreibung“<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>en „Völkermordcharakter“ erkennen<br />

lassen. (*1) Daraus ergebe sich „ein<br />

absolutes Anerkennungsverbot auch <strong>der</strong><br />

dabei durchgeführten Enteignungen“. Die<br />

„Vertriebenen“ könnten also mit Recht<br />

„Rückkehr und Eigentumsrückgabe“ verlangen,<br />

wenngleich man, weil Rückgabe<br />

wohl oft kaum noch möglich sei, auch Entschädigungen<br />

in Betracht zu ziehen habe.<br />

Jedenfalls müsse jetzt „im politischen<br />

Bereich (...) die Suche nach gangbaren<br />

Wegen für (...) einen gerechten Ausgleich<br />

auch in <strong>der</strong> schwierigen Eigentumsfrage<br />

intensiviert werden“. Weiter heißt es in <strong>der</strong><br />

Broschüre: „Die Vorstellung, vollzogene<br />

Vertreibungen seien unumkehrbar, ist weit<br />

verbreitet, aber nicht zutreffend.“ So seien<br />

etwa Vertreibungen im früheren Jugoslawien<br />

„zum Teil wie<strong>der</strong>gutgemacht“ worden.<br />

„Dieser Befund“ könne etwa den „Ost- und<br />

Sudetendeutschen (...) Hoffnung machen“.<br />

"Massensterben in Kauf genommen"<br />

Über diese Behauptungen hinaus enthält<br />

de Zayas' Broschüre heftige Angriffe<br />

gegen mehrere Nachbarstaaten. So heißt<br />

es etwa, die „weit verbreitete Vorstellung<br />

eines gewaltsamen (deutschen, d. Red.)<br />

Drangs nach Osten“ sei nicht haltbar (*2) ;<br />

„vielmehr existierte ein allmählicher Drang<br />

nach Westen <strong>der</strong> Slawen“. In Polen habe<br />

„die Diskriminierung <strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>en“ schon<br />

in den Jahren von 1919 bis 1924 „Züge<br />

einer Vertreibung“ angenommen. Der<br />

tschechoslowakische Staatspräsident Edvard<br />

Beneš habe einen „rein slawische(n)<br />

tschechisch(n) Nationalstaat“ angestrebt<br />

– „durchaus in Analogie zur Ideologie des<br />

deutschen Nationalsozialismus“. Nicht<br />

etwa <strong>der</strong> NS-Vernichtungskrieg, son<strong>der</strong>n<br />

„die Vertreibung <strong>der</strong> <strong>Deutsch</strong>en“ habe „ein<br />

8 POLEN und wir 4/<strong>2011</strong> POLEN und wir 4/<strong>2011</strong> 9<br />

POLITIK<br />

in Jahrhun<strong>der</strong>ten gewachsenes Zusammenleben<br />

von Slawen und <strong>Deutsch</strong>en zerstört“.<br />

Auch die Westalliierten treffe schwere<br />

Schuld: Sie hätten, als sie <strong>der</strong> Umsiedlung<br />

zustimmten, angesichts <strong>der</strong> desolaten Ernährungslage<br />

im befreiten <strong>Deutsch</strong>land<br />

„die Gefahr eines Massensterbens in Kauf“<br />

genommen.<br />

„Verharmlosung“ als Verbrechen<br />

Zusätzlich lässt <strong>der</strong> Autor erkennen, dass<br />

er abweichende Ansichten über die „Vertreibung“<br />

nicht zu dulden bereit ist. So sei,<br />

erklärt de Zayas, schon die Benennung<br />

<strong>der</strong> „Vertreibung“ als „Umsiedlung“ „verharmlosend“.<br />

(*3) „Die schwere und anhaltende<br />

Verharmlosung <strong>der</strong> Vertreibung <strong>der</strong><br />

<strong>Deutsch</strong>en“ stelle jedoch, heißt es weiter,<br />

ihrerseits „eine Menschenrechtsverletzung<br />

dar“.<br />

Sudetendeutsche, Juden, Tutsi<br />

Der Autor <strong>der</strong> Broschüre, die das hessische<br />

Sozialministerium verbreitet, ist unter<br />

an<strong>der</strong>em aus Interviews mit rechtslastigen<br />

Medien bekannt. Im Gespräch mit <strong>der</strong> ultrarechten<br />

Wochenzeitung „Junge Freiheit“<br />

etwa behauptete de Zayas, die Sudetendeutschen<br />

seien „aus rassistischen Gründen<br />

vertrieben“ worden, es handele sich<br />

also um „Völkermord“: „Um als Völkermord<br />

zu gelten, ist es nicht nötig, dass alle Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Gruppe massakriert werden.<br />

Auch nicht alle Armenier, nicht alle Juden,<br />

nicht alle Tutsis wurden ausgerottet.“ (*4) In<br />

Kreisen <strong>der</strong> äußeren Rechten wird gegenwärtig<br />

Zayas' jüngstes Buch gefeiert („Völkermord<br />

als Staatsgeheimnis“), in dem er<br />

die These vertritt, die NS-Vernichtungspolitik<br />

sei vor <strong>der</strong> Befreiung 1945 im <strong>Deutsch</strong>en<br />

Reich allenfalls Insi<strong>der</strong>n, nicht jedoch allgemein<br />

bekannt gewesen. Verleger <strong>der</strong> vom<br />

hessischen Sozialministerium versandten<br />

Broschüre ist <strong>der</strong> Chefredakteur <strong>der</strong> Preußischen<br />

Allgemeinen Zeitung, Konrad Ba-<br />

In einem Interview mit <strong>der</strong> Jungen Freiheit 9 JUNI 2006, SEITE 6, erklärte de Zayas u.a.:<br />

Die Sudetendeutschen waren Opfer eines virulenten Rassismus, <strong>der</strong> bereits viele Jahre<br />

vor dem Zweiten Weltkrieg Tote und Verletzte for<strong>der</strong>te. … Nach <strong>der</strong> Völkermordkonvention<br />

von 1948 ist die „Absicht“ das entscheidende Moment. Völkermord bedeutet also<br />

Handlungen, die in <strong>der</strong> Absicht begangen werden, „eine nationale, ethnische, rassische<br />

o<strong>der</strong> religiöse Gruppe als solche ganz o<strong>der</strong> teilweise zu zerstören“. Die Benesch-Dekrete,<br />

die Internierung Tausen<strong>der</strong> Sudetendeutscher in Konzentrationslagern, <strong>der</strong> Raub<br />

des Privateigentums und die Art und Weise <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Vertreibung belegen<br />

die Absicht Beneschs und <strong>der</strong> tschechoslowakischen Regierung, die sudetendeutsche<br />

Volksgruppe zu zerstören. Wichtig dabei ist die Tatsache, daß die gesamte Volksgruppe<br />

aus rassistischen Gründen vertrieben wurde, also nur weil sie <strong>Deutsch</strong>e waren. Um als<br />

Völkermord zu gelten, ist es nicht nötig, daß alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe massakriert<br />

werden. Auch nicht alle Armenier, nicht alle Juden, nicht alle Tutsis wurden ausgerottet.

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