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Liederheft 2012 - RömerGarde Köln - Weiden eV

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Vor den Toren Colonias<br />

Als im Jahre 38 vor Christi Geburt der römische Feldherr Agrippa die<br />

Ansiedlung des germanischen Stammes der Ubier auf der linken Rheinseile fortsetzte,<br />

die unter Caesar bereits begann, wurde ihre Hauptstadt dort errichtet, wo sich das<br />

heutige <strong>Köln</strong>, die aus den Trümmern unzähliger Bombennächte des zweiten<br />

Weltkrieges wiedererstandene rheinische Metropole und ehrwürdige Domstadt,<br />

erhebt. Nach der Ara Ubiorum, dem um 12 v. Chr. errichteten Altar der Ubier, jener<br />

dem Kaiser Augustus zugedachten Kultstätte, wird im ersten nachchristlichen<br />

Jahrhundert die Ubierstadt Ara genannt.<br />

Colonia, Claudia Agrippinensium! Das wurde die stolze Bezeichnung, nachdem im<br />

Jahre 50 n. Chr. die Stadt am Rhein als eine Kolonie römischer Bürger und verdienter<br />

Kriegsveteranen gegründet wurde. Mit der Verleihung der bevorzugten Rechtsstellung<br />

römischer Städte, die ihren Bürgern volle Steuerfreiheit gewährten, kann sich somit<br />

<strong>Köln</strong> rühmen, rechtlich die älteste deutsche Stadt zu sein.<br />

War <strong>Köln</strong> während der Römerzeit - genau wie heute - ein bedeutsamer Zentralpunkt,<br />

sei es als Hauptstadt der römischen Provinz Nieder-Germanien mit dem Sitz des<br />

militärischen Oberkommandos und dem Militärhafen oder sogar zeitweilig als<br />

Residenz römischer Kaiser (zwischen 254 und 257 Kaiser Gallienus), so nimmt es<br />

nicht wunder, wenn in seiner näheren und weiteren Umgebung auch römische<br />

Ansiedlungen entstanden.<br />

Hierfür haben wir durch zahlreiche Funde und Ausgrabungen eindeutige Beweise.<br />

Daher wissen wir auch, dass nicht selten vor den Toren der römischen Stadt hohe<br />

Beamte ihre Landvillen erbauen ließen, wie römische Großgrundbesitzer hier weiträumige<br />

und prachtvolle Gutshöfe errichteten. Wie ein solcher Gutshof aussah, wissen<br />

wir durch die Ausgrabungen auf der Jahnwiese im heutigen <strong>Köln</strong>er Sportpark, die<br />

unter Leitung von Professor Dr. Fremersdorf im Jahre 1926 die Reste eines weitläufigen<br />

Besitzes frei legten. Das Hauptgebäude, das große Herrenhaus, war ein<br />

langgestrecktes Rechteck von 50 m Länge und 27 m Breite. Es umfasste 30 Räume.<br />

Um das Herrenhaus gruppierten sich elf landwirtschaftliche Nebengebäude das<br />

Ganze von einer Umfassungsmauer eingeschlossen. Bezeichnenderweise lag das Gut<br />

nicht direkt an der Straße, sondern einige 100 Meter abseits auch noch des alten<br />

Junkersdorfer Weges, der eine römische Straße zweiten Ranges gewesen sein muss.<br />

Die römische Grabkammer in <strong>Weiden</strong><br />

Die Geschichte der großen archäologischen Entdeckungen, die <strong>Köln</strong> zu einem wahren<br />

Dorado der Altertumsforschung machten, setzte vor mehr als 100 Jahren mit der<br />

Freilegung der Grabkammer von <strong>Weiden</strong> ein.<br />

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