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NACHRICHTENBLATT - Förderverein Francisceum Zerbst e. V.

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<strong>NACHRICHTENBLATT</strong><br />

für Schüler, Eltern und Ehemalige<br />

<strong>Francisceum</strong> <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Juni 2010


Inhalt Seite<br />

Vorwort Torsten Huß 1<br />

Veranstaltungen vom Dezember 2009<br />

bis Mai 2010<br />

Konjunkturprogramm II am <strong>Francisceum</strong> Veronika Schimmel 3<br />

Rückblick auf die Schulfesttage Torsten Huß 5<br />

Geschichten aus der „Rohrstockzeit“ Jakob Kirsch/<br />

Lea Handrich<br />

Preise und Auszeichnungen:<br />

Junge Kunst in Anhalt<br />

Instrumentalwettbewerb<br />

Fremdsprachenolympiade<br />

Certamen Latinum<br />

Bio-/Chemie-Olympiade<br />

Mathematik-Olympiade<br />

Physik-Olympiade<br />

Geographiewettbewerb<br />

Ida Möhring – die erste Schülerin des<br />

<strong>Francisceum</strong>s (Auszug aus der Festrede<br />

des Schulleiters)<br />

2<br />

7<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

12<br />

12<br />

14<br />

14<br />

Hans-Henning Messer 15<br />

Rede zum 60-jährigen Abiturjubiläum Ursula Bock<br />

(geb. Zänsdorf)<br />

Rede zum 50-jährigen Abiturjubiläum Dr. Jürgen Metker 21<br />

Spender vom November 2009 bis<br />

Mai 2010<br />

Einnahmen-Ausgaben-Rechnung des<br />

<strong>Förderverein</strong>s 2009<br />

19<br />

28<br />

32


Vorwort<br />

Liebe Leser,<br />

wir blicken auf ereignisreiche Schulfesttage zurück. Einen Überblick über<br />

die Veranstaltungen und die Reden der Jubilare finden Sie in diesem Heft.<br />

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass in der Jahreshauptversammlung<br />

des <strong>Förderverein</strong>s beschlossen wurde, eine neue Akustikanlage<br />

für die Aula zu finanzieren. Damit möchten wir den ärgerlichen Missstand<br />

beseitigen, dass in den hinteren Reihen kaum etwas zu verstehen ist. Für<br />

die Vielzahl kultureller Veranstaltungen an unserer Schule ist eine neue<br />

Anlage sicherlich eine lohnende Investition.<br />

Torsten Huß<br />

<strong>Förderverein</strong> <strong>Francisceum</strong> <strong>Zerbst</strong> e. V.<br />

Weinberg 1<br />

39261 <strong>Zerbst</strong><br />

Telefon: 03923/787872<br />

Bürozeiten: mittwochs 9.45 – 11.30 Uhr<br />

(außer in den Schulferien)<br />

Internetadresse: www.foerderverein-francisceum.de<br />

Konto-Nr.: 3 301 000 494<br />

Bitte beachten Sie bei Überweisungen und Daueraufträgen<br />

die neue Bankleitzahl der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld:<br />

800 537 22<br />

Beitrag: 12,50 €<br />

Ermäßigt für Auszubildende und Studenten: 6,50 €<br />

1


Veranstaltungen von Dezember 2009 bis Mai 2010<br />

2. Dezember 2009 Vorstellung des 2. Buches über die Kirche St. Nikolai<br />

durch Herrn Tharan<br />

4. Dezember Elternabend der 5. Klassen am Weinberg mit Historischem<br />

Rundgang und Vorführung des Films über<br />

das <strong>Francisceum</strong><br />

8. Dezember Biologie-Chemie-Olympiade<br />

9. Dezember Physikolympiade der Klassen 6-7<br />

11. Dezember Weihnachtskonzert<br />

18. Dezember Weihnachtsfeier des Kollegiums<br />

20. Januar 2010 Tag der offenen Tür<br />

18. Februar Fremdsprachenolympiade<br />

26. Februar Instrumentalwettbewerb<br />

5. März Auszeichnungsveranstaltung<br />

„Junge Kunst in Anhalt“<br />

12. März Voll auf Musik<br />

18. März Känguru – Wettbewerb Kl. 5 – 11<br />

19. März Auszeichnungsveranstaltung der Naturwissenschaftswettbewerbe<br />

19.-30. April Schriftliches Abitur<br />

22.-24. April Schulfesttage<br />

30. April Grundsteinlegung für den Anbau am Naturwissenschaftsgebäude<br />

3.-7. Mai Besuch der Partnerschule aus Trutnov<br />

Mitwirkende an der Veranstaltung „Voll auf Musik“<br />

2


Konjunkturprogramm II am <strong>Francisceum</strong><br />

Dank der weltweiten Finanzkrise und der daraufhin aufgelegten Konjunkturprogramme<br />

in Deutschland steht unser <strong>Francisceum</strong> vor umfangreichen<br />

Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Wir wissen, dass die Schule ob seiner<br />

Geschichtsträchtigkeit<br />

und des Alters der Gebäude<br />

einen hohen Investitionsbedarf<br />

hat. Und so<br />

sind wir sehr froh, dass<br />

das <strong>Francisceum</strong> von<br />

dieser Krise profitieren<br />

kann. Der Landkreis<br />

Anhalt-Bitterfeld hat die<br />

ihm zur Verfügung stehenden<br />

Mittel in seine<br />

Schulen investiert. Das<br />

<strong>Francisceum</strong> erhält 2,3<br />

Mio. Euro zur energetischen<br />

Sanierung der historischen Fenster und Fassade am Weinberg 1,<br />

den Anbau der Vorbereitungsräume Biologie und Physik und für eine Vergrößerung<br />

der Räume im naturwissenschaftlichen Gebäude Weinberg 3.<br />

Geplant sind auch ein neuer Eingang am Weinberg 1, der transparenter,<br />

einladender sein soll und der gleichzeitig eine kleine Cafeteria für die<br />

Schüler beherbergen wird.<br />

Nachdem dieses Vorhaben soweit feststand, kam natürlich der Denkmalschutz<br />

des Landes Sachsen-Anhalt mit ins Boot, welcher ein großes Mitspracherecht<br />

beanspruchte. Es wurde um Zweckmäßigkeit, Nutzen und Geschichtsträchtigkeit<br />

gerungen und gestritten, bis eine Lösung für diese Vorhaben<br />

gefunden wurde, mit der alle Beteiligten - Landkreis, Schule und<br />

Denkmalschutz - leben konnten. So konnte am 30. April 2010 um 9.00 Uhr<br />

die feierliche Grundsteinlegung mit unserem Landrat Herrn Schulze, dem<br />

Bürgermeister Herrn Behrendt und vielen Gästen, Lehrern und Schülern<br />

stattfinden.<br />

Es wurde am 8. März 2010 begonnen, die alten, nicht unter Denkmalschutz<br />

stehenden Toiletten am Weinberg 3 abzureißen. Die neuen Toiletten kommen<br />

in den Keller des neuen Anbaus am Weinberg 3. Dazu wird ein über-<br />

3


dachter Vorbau geschaffen, so dass Schüler und Lehrer bei Regenwetter<br />

trockenen Fußes vom Unterrichtsraum zur Toilette und zurück finden. Es<br />

entstehen ein moderner Vorbereitungsraum für Biologie und eine Vergrößerung<br />

des Raumes N13 im Erdgeschoss. Ein moderner Vorbereitungsraum<br />

für Physik und eine Vergrößerung des Raumes N23 im ersten Obergeschoss<br />

sind geplant sowie eine Überdachung des Eingangsbereiches mit<br />

Vordachbewuchs und mit großer Wahrscheinlichkeit an der Seitenwand<br />

eine Solareinrichtung. Die Solareinrichtung ist interessant für den Physikunterricht<br />

und unsere wirtschaftliche Ausrichtung, der Bewuchs auf dem<br />

Vordach ist von Bedeutung für die Sammlung von Wetterdaten in Geografie,<br />

Wirtschaft und Biologie.<br />

Momentan sind die Bauarbeiter mit der stufenweisen Verankerung des<br />

Neubaus am alten naturwissenschaftlichen Gebäude beschäftigt. Parallel<br />

dazu wird im Juni mit der Sanierung der historischen Fenster am Weinberg<br />

1 begonnen. Die historischen Fenster werden zum größten Teil aufgearbeitet<br />

und mit Vorsatzfenstern versehen. In den Sommerferien folgen dann die<br />

Fenster der Nordseite, welche dem optischen Zustand von 1803 entsprechend<br />

wiederhergestellt werden. Dabei wird sensibel unter denkmalschützerischen<br />

Gesichtpunkten vorgegangen, so dass der Charakter des Klostergebäudes<br />

gewahrt bleibt. Die Unterbrechung der Fenster durch das hässliche<br />

graue Putzband wird im Rahmen dieser Sanierung verschwinden. In<br />

den Sommerferien werden auch die Arbeiten an der Fassade des Gebäudes<br />

beginnen.<br />

Wahrscheinlich erst 2011 wird dann der jetzige Haupteingang in das <strong>Francisceum</strong><br />

eine Änderung erfahren. Der 1928 im Bauhausstil angesetzte kleine<br />

Würfel wird abgerissen und dafür wird eine Stahl-Glas-Konstruktion mit<br />

großen Türen und einer Cafeteria parallel zum Kirchenschiff geschaffen.<br />

Es gibt also noch viel Arbeit und es wird auch zu großen Einschnitten bei<br />

der Raumnutzung kommen. Doch wir alle nehmen dies gern in Kauf, wird<br />

doch das Endergebnis hervorragend werden. So manch einer wird zwar die<br />

maroden Fenster mit ihren großen Luftdurchlässen und fehlender Farbe<br />

vermissen, die Lernbedingungen in unserem <strong>Francisceum</strong> werden sich aber<br />

enorm verbessern. Wir hoffen, unsere späteren Schülergenerationen werden<br />

das auch so sehen.<br />

Veronika Schimmel<br />

4


Rückblick auf die Schulfesttage<br />

Die Schulfesttage am <strong>Francisceum</strong> führten auch in diesem Jahr die verschiedenen<br />

Generationen von Francisceern zusammen und boten eine Vielzahl<br />

von interessanten Veranstaltungen und erlebnisreichen Begegnungen.<br />

Am Donnerstagabend gab Walentina Wachtel, Abiturientin des Jahres 2009<br />

und nun Studentin an der Musikhochschule in Dresden, ein Klavierkonzert,<br />

in dem sie zeigte, wie virtuos sie dieses Instrument beherrscht. Gedichtrezitationen<br />

von Christopher Hentrich und Anastasia Setin rundeten den Abend<br />

ab.<br />

Der Projekttag am Freitag bot den Schülern die Möglichkeit, sich über zur<br />

Auswahl stehende Sprachen in der 7. und 9. Klasse zu informieren oder an<br />

anderen Veranstaltungen teilzunehmen, wobei auch in diesem Jahr wieder<br />

wirtschaftliche Aspekte den Schwerpunkt bildeten. Am Nachmittag beteiligten<br />

sich über 300 Schüler am <strong>Francisceum</strong>slauf. Einen besonderen Anreiz<br />

für die etwas Unsportlicheren bot die Tatsache, dass für komplett teilnehmende<br />

Klassen eine Prämie ausgesetzt wurde. Auch viele Lehrer nahmen<br />

an diesem Lauf teil. Die Jahreshauptversammlung des <strong>Förderverein</strong>s<br />

bestätigte den amtierenden Vorstand, der sich unverändert zur Wiederwahl<br />

stellte, einstimmig. So gestärkt wurde ein etwas größeres Projekt zur Diskussion<br />

gestellt und einvernehmlich beschlossen: Der <strong>Förderverein</strong> wird<br />

eine neue Akustikanlage in der Aula finanzieren. Immer wieder wird beklagt,<br />

dass die Akustik in den hinteren Reihen gegenwärtig sehr schlecht<br />

ist. Dem kann durch eine neue Anlage abgeholfen werden, die zu einem<br />

späteren Zeitpunkt ergänzt werden kann, so dass auch eine Nutzung im<br />

Freien möglich ist. Bei der Vielzahl von Veranstaltungen wie Theateraufführungen,<br />

Instrumental- und Chordarbietungen, die mit großem Engagement<br />

von den Schülern gestaltet werden, ist dies sicherlich eine lohnende<br />

Investition. Auch die Besucher der Festveranstaltung werden, wenn es<br />

klappt, im nächsten Jahr alles genau verstehen.<br />

In diesem Jahr erinnerte der Schulleiter in seiner Festrede an die im vergangenen<br />

Dezember verstorbene erste Schülerin des <strong>Francisceum</strong>s, Ida<br />

Koch, geb. Möhring. Auszüge aus der Rede sowie die Reden zum 50- und<br />

60-jährigen Abitur finden Sie in diesem Heft abgedruckt. Der Kammerchor<br />

untermalte die Veranstaltung musikalisch. Anschließend konnten die Besucher<br />

die historische Bibliothek besichtigen und ihre ehemaligen Klassenräume<br />

erkunden. Die Bibliothek verkaufte doppelte Exemplare aus dem<br />

Nachlass von Frau Prof. Dr. Bethke. Die Schülerfirma Hurrican bot einen<br />

5


Mittagsimbiss an. Am Nachmittag fand das traditionelle Kaffeetrinken in<br />

der Aula und in einigen Klassenräumen statt. Allein 220 angemeldete Gäste<br />

wurden erwartet. Schüler der 11. Klassen bewirteten sie mit Kaffee und<br />

selbst gebackenem Kuchen.<br />

Auch kulturell wurde etwas geboten: Dr. Eberhard und Dr. Wolfgang<br />

Schmaling lasen für die Gäste aus ihren Zwillingsgeschichten. Schüler<br />

verschiedener Klassenstufen führten historische Rundgänge durch. Dabei<br />

kamen nicht nur einzelnen Persönlichkeiten wie der Schulmeister Theodor<br />

Fabricius oder Rektor Bersmann zu Wort, sondern es waren auch drei kleine<br />

Spielszenen der Theatergruppe integriert, die in die Zeit von Fürst<br />

Franz, Ida Möhring und Direktor Franz Münnich einführten. Am späten<br />

Nachmittag konnte das <strong>Zerbst</strong>er Schloss besichtigt werden. Gäste, die<br />

schon vor vier Jahren an der Führung im Rahmen der Schulfesttage teilgenommen<br />

hatten, konnten sich vom baulichen Fortschritt durch die engagierte<br />

Arbeit des dortigen <strong>Förderverein</strong>s überzeugen. Der Abend der Begegnung<br />

rundete die diesjährigen Schulfesttage ab. Schüler der Klasse 11/2<br />

hatten ein leckeres Buffet vorbereitet. Etwa 40 Francisceer trafen sich an<br />

diesem Abend in der Aula. Es wäre schön, wenn es sich noch weiter he-<br />

6


umsprechen würde, dass am Samstagabend der Schulfesttage die Schule<br />

zu einem geselligen Zusammenkommen offensteht.<br />

Im Namen des <strong>Förderverein</strong>s möchte ich abschließend allen danken, die<br />

zum Gelingen der Schulfesttage beigetragen haben. Schüler und Kollegen<br />

haben sich sehr engagiert bei der Vorbereitung und Durchführung eingebracht.<br />

Die positive Rückmeldung, die ich von vielen Gästen erfahren habe,<br />

zeigt, dass sich der Einsatz gelohnt hat.<br />

Torsten Huß<br />

Geschichten aus der „Rohrstockzeit“<br />

Zum Schulgeburtstag des <strong>Francisceum</strong>s Ende April besuchten uns Herr<br />

Hehne und Frau Bauer vom <strong>Zerbst</strong>er Heimatverein, die eine Wanderausstellung<br />

zur <strong>Zerbst</strong>er Vergangenheit mit interessanten Bildern von historischen<br />

Gebäuden in der Stadt eröffneten.<br />

Herr Hehne beeindruckte uns mit Erlebnissen aus seiner Schulzeit, vor<br />

allem mit seinem Klassenlehrer, Herrn König, einem Hobby-Geologen.<br />

7


Er erzählte, dass eines Tages die Nachricht kam, man hätte in Leps eine<br />

Urne gefunden. Da Herr König schon etwas älter war, setzten die Schüler<br />

ihn einfach in einen kleinen Wagen und zogen ihn zum Fundort, um dort<br />

die Urne zu suchen. Auf dem Rückweg saß der Lehrer wieder in dem Wagen<br />

und hielt die Urne zwischen seinen Knien.<br />

Noch mehr faszinierte uns, was Herr Hehne auf die Frage, ob die Schüler<br />

auch früher spickten, erzählte, nämlich dass es sehr wenige Möglichkeiten<br />

zum Spicken gab. Wenn der Lehrer damals den Raum betrat, dann sagte er<br />

häufig einfach: „Zettel raus!“ Und die Schüler hatten keine Chance, sich<br />

vorher einen Spickzettel zu schreiben. Nur der Lehrer selbst spickte, erzählte<br />

Herr Hehne. Er konnte sich die Umrechnungszahlen für die Maßstäbe<br />

der Karten nicht merken, also schrieb er sie sich auf einen kleinen Zettel,<br />

den er immer in seiner Tasche aufbewahrte.<br />

Die Schüler damals spielten ihrem Lehrer auch schon Streiche. An eine<br />

Geschichte konnte Herr Hehne sich noch ganz genau erinnern. Er erzählte,<br />

dass sie im Winter einen Schneeball machten und ihn mit Tinte betröpfelten,<br />

um ihn dann unter den Tisch des Lehrers zu tun. Der Schnee schmolz<br />

und das Wasser-Tinten-Gemisch tropfte auf die Hose des Lehrers - zur<br />

großen Freude der Schüler. Der Lehrer fragte nicht einmal nach dem Täter,<br />

weil er wusste, dass sich sowieso keiner melden würde.<br />

Zuletzt erzählte er uns, wie die Schüler früher Schreibschrift lernten. Der<br />

Lehrer sagte nicht: „Schreibt ein m.", sondern „Hälschen oben. Strich.<br />

Halbkreis oben. Strich. Halbkreis oben. Strich und Hälschen unten.“<br />

8


Wir fanden die Stunde sehr lustig und es war interessant, etwas über die<br />

frühere Zeit zu lernen. Vielen Dank, Frau Bauer und Herr Hehne!<br />

Nun überlegen wir, welche Streiche wir unseren Lehrern spielen könnten,<br />

um in 60 Jahren auch solche Geschichten erzählen zu können.<br />

Jakob Kirsch und Lea Handrich (6/1)<br />

Preise und Auszeichnungen<br />

Preisträger des Wettbewerbs „Junge Kunst in Anhalt“ 2010<br />

Altersgruppe 15 - 17 Jahre<br />

Grafik und Fotografie:<br />

3. Preis: Camilla Pühl (10/2)<br />

Plastik und Optik:<br />

2. Preis: Lisa Flöter (10/3)<br />

Altersgruppe 18 – 20 Jahre<br />

Anerkennungspreise erhalten:<br />

Sarah Meier (11/1)<br />

Nicole Bunge (12/3)<br />

Belinda Schütze (11/2)<br />

9


Instrumentalwettbewerb am 26. Februar 2010<br />

Klasse 5 – 8<br />

Solisten:<br />

1. Preis: Tabea Scherkenbach (7/3)<br />

2. Preis: Lena Demmel (7/3)<br />

Gruppen:<br />

1. Preis: Lea Handrich (6/1)<br />

Neele Ventur (8/3)<br />

Anerkennungspreise:<br />

Lina Bergholz (6/3)<br />

Michel Kretschmer (5/3)<br />

Bastian Specht (5/3)<br />

Jule Kynast (6/2)<br />

Klasse 9 – 12<br />

Solisten:<br />

1.Preis: Amelie Eger (9/2)<br />

Fabian Petsch (10/4)<br />

Christopher Hentrich (10/4)<br />

2. Preis: Isabel Schulz (9/1)<br />

Frederic Riehl (11/2)<br />

Gruppen:<br />

1. Preis : Lisa Ille (10/4)<br />

Christopher Hentrich (10/4)<br />

Fabian Petsch (10/4)<br />

Anerkennungspreis:<br />

Maren Friedrich (12/2)<br />

10


Fremdsprachenolympiade 2010<br />

Hintere Reihe: Christoph Alarich (8/3), Friederike Koch (10/4), Felix<br />

Brauns (10/2), Adelina Berisha (8/1), Lina Elz (8/3), Kaja Papenroth (8/1),<br />

Erik Hünecke (8/1), Lukas Hybotter (6/3)<br />

Vordere Reihe: Nick Specht (6/1), Fabian Petsch (10/4), Martin Feldmann<br />

(8/3), Paul Kretschmer (6/3), Nicole Zilski (8/2), Lea-Jessica Strobel (8/2)<br />

Englisch 6 1. Nick Specht (6/1)<br />

2. Paul Kretschmer (6/3)<br />

3. Lukas Hybotter (6/3)<br />

Russisch 8 1. Lea-Jessica Strobel (8/2)<br />

2. Christoph Alarich (8/3)<br />

Spanisch 10 1. Fabian Petsch (10/4)<br />

2. Friederike Koch (10/4)<br />

3. Felix Brauns (10/2)<br />

Französisch 8 1. Martin Feldmann (8/3)<br />

2. Adelina Berisha (8/1)<br />

3. Lina Elz (8/3)<br />

Latein 8 1. Nicole Zilski (8/2)<br />

2. Kaja Papenroth (8/1)<br />

3. Erik Hünecke (8/1)<br />

11


Certamen Latinum<br />

Regionaler Lateinwettbewerb vom 21. Januar 2010 in Dessau<br />

Klasse 9<br />

1. Platz Franziska Hirt (9/3)<br />

3. Platz Tobias Fricke (9/2)<br />

Klasse 11<br />

1. Platz Albrecht Bette (11/2)<br />

3. Platz Sebastian Hoppe (11/2)<br />

Bio-Chemie-Olympiade<br />

Jahrgangsstufe 9:<br />

1. Platz: Frederik Schröder (9/2)<br />

2. Platz: Franziska Hirt (9/3)<br />

3. Platz: Tobias Fricke (9/2)<br />

Jahrgangsstufe 10:<br />

1. Platz: Fabian Petsch (10/4)<br />

2. Platz: Hellen Schmidt (10/1)<br />

3. Platz: Tom Edgar Krmela (10/2)<br />

Melanie Speck (10/2)<br />

Auswertung 2. Stufe der 49. Mathematik-Olympiade<br />

2009/2010<br />

Klassenstufe 5: 1. Platz: Florian Aderholz (5/1)<br />

2. Platz: Johanna Löhn (5/3)<br />

Kevin Schubert (5/2)<br />

3. Platz: Franziska Bida (5/2)<br />

12


Klassenstufe 6: 1. Platz: Paul Kretschmer (6/3)<br />

2. Platz: Nick Specht (6/1)<br />

3. Platz: Constantin Reinbothe (6/1)<br />

Preisträger in den Naturwissenschaften:<br />

(v. l.) Leonie Staffe (7/4), Johanna Scheithauer (9/1), Karl Lobedank (7/2),<br />

Jenny Dometzky (6/2), Frederik Schröder (9/2), Sven Kaminski (6/3), Fabian<br />

Petsch (10/4), Paul Kretschmer (6/3), Christina Schulze (8/1), Gergö<br />

Markó (11/2), Jonas Döhring (7/2), Isabell Schulz (9/1), Erik Hünecke<br />

(8/1), Florian Aderholz (5/1)<br />

Klassenstufe 7: 1. Platz: Karl Lobedank, (7/2)<br />

2. Platz: Nico Kuske (7/3)<br />

3. Platz: Paul Schumann (7/4)<br />

Klassenstufe 8: 1. Platz: Christina Schulze (8/1)<br />

2. Platz: Martin Feldmann (8/3)<br />

3. Platz: Tom Lutter (8/1)<br />

Klassenstufe 9: 1. Platz: Johanna Scheithauer (9/1)<br />

2. Platz: Amelie Eger (9/2)<br />

3. Platz: Anna Hustedt (9/3)<br />

Klassenstufe 10: 1. Platz: Fabian Petsch (10/4)<br />

13


Klassenstufe 11/12: 1. Platz: Gergö Markó (11/2)<br />

2. Platz: Sebastian Hoppe (11/2)<br />

Auswertung 1. Runde der 6. Landes-Physik-Olympiade<br />

2009/10<br />

Klassenstufe 8: 1. Platz: Erik Hünecke (8/1)<br />

2. Platz: Lea-Isabell Strobel (8/2)<br />

3. Platz: Nicole Zilski ( 8/2)<br />

Klassenstufe 9: 1. Platz: Frederik Schröder (9/2)<br />

2. Platz: Amelie Eger (9/2)<br />

3. Platz: Isabell Schulz (9/1)<br />

Johann Külz (9/1)<br />

Klassenstufe 10: 1. Platz: Fabian Petsch (10/4)<br />

2. Platz: Viktoria Ackert (10/3)<br />

3. Platz: Lisa Flöter (10/3)<br />

Geographiewettbewerb<br />

NATIONAL GEOGRAPHIC WISSEN 2010<br />

Klassensieger<br />

9/1: Isabell Schulz<br />

9/2: Maximilian Schmied<br />

9/3: Anna Hustedt<br />

10 Geo 1: Christopher Hentrich<br />

10 Geo 2: Maximilian Göricke<br />

Schulausscheid<br />

Schulsieger: Fabian Petsch (10 Geo 1)<br />

14


Ida Möhring – erste Schülerin des <strong>Francisceum</strong>s<br />

(Auszug aus der Festrede des Schulleiters)<br />

Werte Jubilare,<br />

als Sie am 3. Juni 1960, aus den Händen des damaligen Schulleiters Herrn<br />

Topf, Ihr Abiturzeugnis überreicht bekamen, befanden sich unter Ihnen wie<br />

selbstverständlich männliche als auch weibliche Absolventen. Koedukation<br />

– eine Schule für Jungen und Mädchen – wurde ja bereits 1945 auf dem<br />

Gebiet der späteren DDR eingeführt,<br />

in der Bundesrepublik<br />

Deutschland in den meisten Bundesländern<br />

jedoch erst 1960,<br />

endgültig 1966, in Österreich gar<br />

1975.<br />

Sie werden sich fragen, wieso ich<br />

dieses Thema der gemeinsamen<br />

Bildung und Erziehung von Jungen<br />

und Mädchen anspreche,<br />

geht es uns heute doch um unseren<br />

Schulgeburtstag.<br />

Gerade das <strong>Francisceum</strong> spielte<br />

bei der Einführung der Koedukation<br />

eine Vorreiterrolle. Bereits<br />

ab 1923 besuchte das erste Mädchen<br />

Ida Möhring die bis dahin reine Knabenschule, was für die damalige<br />

Zeit revolutionär war. Wir erinnern uns alle an die Szene in der „Feuerzangenbowle“<br />

mit Heinz Rühmann, in der die Mädchen aus dem Lyzeum eingeladen<br />

wurden, da der Mann mit dem Radium kommen sollte, und der<br />

Schulrat bemerkte: „Ah, eine Form von Gemeinschaftsunterricht, sehr modern,<br />

sehr modern.“ Ja, das <strong>Francisceum</strong> war bereits ab 1923 so modern.<br />

Das erste Mädchen des <strong>Francisceum</strong>s Ida Möhring, verheiratet Ida Koch,<br />

verstarb im Dezember 2009 im Alter von fast 97 Jahren. Bis zuletzt fühlte<br />

sie sich ihrer alten Schule eng verbunden, hielt regen Kontakt und arbeitete<br />

engagiert im <strong>Förderverein</strong> mit. Grund genug, um an die erste Schülerin<br />

unserer Schulgeschichte zu erinnern.<br />

15


Ida wurde am 26.12.1912 in Straguth als erstes von sechs Kindern des<br />

Volksschullehrers Ernst Möhring geboren. Ihr Vater schloss seine Ausbildung<br />

zum Lehrer auf dem Anhaltischen Lehrerseminar in Köthen ab. Ihre<br />

Mutter war die Lehrertochter Ida Bernecke aus Thurau bei Köthen. Die<br />

erste Anstellung des Vaters als Dorfschullehrer führte die junge Familie<br />

nach Straguth.<br />

Nach dem Abschluss der vierjährigen Grundschule wurde für die kleine Ida<br />

eine weiterführende Schule gesucht. Im nahegelegenen <strong>Zerbst</strong> gab es damals<br />

neben den zwei Volksschulen „Am Rephuns Garten“ und „Am Plan“<br />

eine Knabenmittelschule im „Neuen Haus am Markt“, eine Mädchenmittelschule<br />

(hinter dem Rathaus am Markt), das Lyceum – nur für Mädchen –<br />

auf der Schlossfreiheit und natürlich das <strong>Francisceum</strong> – nur für Knaben.<br />

Mädchen konnten damals an weiterführenden Schulen nur die „Mittlere<br />

Reife“ erwerben. So kam Ida auf das Lyceum, auch „Höhere Töchterschule“<br />

genannt, und wurde in <strong>Zerbst</strong> bei einer Gastfamilie untergebracht.<br />

Der Schwerpunkt der Bildung im Lyceum lag auf Handarbeit, Hauswirtschaft<br />

und Religion. Hier galt Sozialisation zur Weiblichkeit als heimlicher<br />

Lehrplan, Naturwissenschaften, Mathematik und Latein wurden nur am<br />

Rande unterrichtet, diese Fächer galten als zu schwierig für die zarten<br />

Mädchen. Außerdem befürchtete man, dass durch all zu viel Bildung das<br />

weibliche Wesen Schaden nehmen könnte. Mit dem Abschluss des Lyceums<br />

erwarben die jungen Frauen keine Hochschulreife – daher hat sich<br />

der Name „Pudding-Abitur“ für den Schulabschluss des Lyceums eingebürgert.<br />

Weil Ida die Klassenbeste im Lyceum war, drang ihr Vater auf höheren<br />

Schulbesuch, denn er wusste, dass im Jahre 1895 die erste deutsche Frau,<br />

Hildegard Ziegler, nach privater Vorbereitung in der Schweiz, an einem<br />

Jungengymnasium in Sigmaringen als Externe das Abitur erwarb.<br />

Der Damm war somit gebrochen, allerdings sollte es noch ganze 71 Jahre<br />

dauern, bis diese Errungenschaft für das gesamte Deutschland Gültigkeit<br />

bekam. In unserer Nachbarstadt Dessau wird in diesem Jahr 100 Jahre<br />

Mädchenabitur gefeiert, aber auch dort gestaltete sich dieses Anliegen sehr<br />

kompliziert. Es wurde 1906 extra der Verein für Mädchen Realgymnasialkurse<br />

in Dessau e.V. gegründet als ein erster Versuch, Mädchen eine höhere<br />

Bildung als die allgemein übliche Volks- und Mittelschulbildung zu<br />

vermitteln.<br />

Ermutigt auch durch die formale Gleichstellung der Geschlechter in der<br />

Weimarer Republik, wandte Ernst Möhring sich mit mehreren Schreiben an<br />

16


die Anhaltische Regierung, Abteilung für Schule in Dessau mit der Bitte<br />

um Aufnahme seiner Tochter an das <strong>Francisceum</strong> <strong>Zerbst</strong>. Nach diversem<br />

Schriftwechsel wurde zum Schuljahresbeginn 1923 der Tochter Ida der<br />

Besuch des <strong>Francisceum</strong>s mit Sondergenehmigung gestattet. Allerdings<br />

wurden schon im nächsten Jahr generell Mädchen am <strong>Francisceum</strong> zugelassen,<br />

doch blieb Ida bis zu ihrem Abitur 1931 die einzige Schülerin ihres<br />

Jahrgangs.<br />

In einem Rückblick, der auch auf unserer Homepage einsehbar ist, schreibt<br />

Ida Koch über ihren ersten Schultag: „Als ich an dem entscheidenden Morgen<br />

nach Ostern 1923 die Quinta betrat, schauten mir die ungläubigen<br />

Augen von ca. 30 Jungen entgegen. Sofort war ich an meiner Bank, die vor<br />

der Klasse stand, von einer neugierigen Horde umringt und das erste Begrüßungswort<br />

von meinem Klassenkameraden Herbert Ahrend werde ich<br />

nimmermehr vergessen: „Eins musst du wissen, wenn du petzt, kriegste<br />

Klassenkeile.“<br />

Zur Klassenkeile kam es dann doch nicht.<br />

Ida erfüllte auch am <strong>Francisceum</strong> sehr erfolgreich die an sie gestellten Anforderungen.<br />

Es war in jener Zeit am <strong>Francisceum</strong> üblich, zu Weihnachten<br />

Buch- oder Sachprämien an Schüler mit besonderer Begabung, Fleiß oder<br />

Stetigkeit zu verteilen. So stand in ihrem Bücherschrank an exponierter<br />

Stelle eine Biographie der deutschen Naturforscherin Amalie Dietrich.<br />

Noch vor der Titelseite ist in kunstvoller Schrift eingetragen: „Weihnachtsprämie<br />

für die Untersekundanerin Ida Möhring <strong>Francisceum</strong> <strong>Zerbst</strong> 22.<br />

Dez. 1927“. Dieses Buch hat sie besonders beeindruckt, so dass auch ihr<br />

Studienwunsch in Richtung Naturwissenschaften dadurch mit bestimmt<br />

wurde.<br />

1928 zog die Familie von Straguth nach <strong>Zerbst</strong>, weil der Vater eine Stelle<br />

als Lehrer für Naturwissenschaften zuerst an der Volksschule 1, dann an<br />

der Knabenmittelschule angenommen hatte.<br />

Ostern 1931 legte Ida ein durchweg gutes bis sehr gutes Abitur ab. In einem<br />

Gutachten, welches über alle Abiturienten vorliegt, steht über Ida folgendes<br />

geschrieben: „Ist als 1. Schülerin des <strong>Francisceum</strong>s auf Wunsch des<br />

Vaters schon von der 5. Klasse an auf der Knabenschule. Sie ist gut begabt,<br />

eifrig, fleißig und hat immer gute Leistungen erzielt. Im Wesen frisch, lebendig<br />

und natürlich. Sie nahm an der biologischen Arbeitsgemeinschaft<br />

teil.“<br />

Nun, mit dem Abitur in der Tasche, stand Ida ein Studium offen, gemessen<br />

an der heutigen Vielfalt der Möglichkeiten in eher beschränktem Umfang.<br />

17


Eine solche aussichtsreiche Variante war die Philologie; Ida entschied sich<br />

für den naturwissenschaftlichen Zweig. Vom <strong>Francisceum</strong> erhielt sie ein<br />

ansehnliches Stipendium. Außerdem unterstützte Oberstudiendirektor Dr.<br />

Münnich die Wohnungssuche am ersten Studienort Jena, indem er sie bei<br />

einem ehemaligen Studienkollegen unterbrachte. Weitere Studienorte waren<br />

Tübingen und Leipzig. In Jena lernte sie den künftigen Theologen Herbert<br />

Koch kennen, den sie 1934 heiratete und mit dem sie nach Mehna –<br />

bei Altenburg – zog. Das Studium musste sie ohne Abschluss beenden.<br />

Als Ehefrau eines Dorfpfarrers hatte sie nun neben der Betreuung der Familie<br />

mit letztlich drei Kindern vielfältige Aufgaben in der Gemeindearbeit<br />

zu erledigen.<br />

Später erhielt ihr Ehemann eine neue Pfarrstelle in Großbrembach bei<br />

Weimar.<br />

Besonders schwer waren die Jahre während und nach dem zweiten Weltkrieg,<br />

als Herbert Koch durch Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft sieben<br />

Jahre von zu Hause abwesend war und sie die Familie allein versorgen<br />

musste. Außerdem verwaltete sie während dieser Zeit die Geschäfte des<br />

Pfarramtes in drei Dorfgemeinden.<br />

Nach Jahren als Pfarrer in Weimar wurde Herbert Koch pensioniert und<br />

man zog 1976 nach Berlin in die Nähe des ältesten Sohnes.<br />

Am 21.12.2009 schlossen sich für immer die Augen des ersten Mädchens<br />

des <strong>Francisceum</strong>s. Mit einem Zitat von Ida Koch möchte ich die Erinnerung<br />

an sie beenden:<br />

„Im Kaiserreich geboren, die Weimarer Republik durchlebt, zwei Diktaturen,<br />

eine nationalsozialistische und eine kommunistische und zwei Kriege<br />

überlebt.“<br />

Ich glaube, damit hat Ida knapp und prägnant ein ganzes Jahrhundert zusammengefasst.<br />

Und wie stellt sich die Situation heute dar?<br />

Im Schuljahr 2009/10 besuchen 4% mehr Mädchen als Jungen das <strong>Francisceum</strong>.<br />

In vielen Klassen gehören sie zur Leistungsspitze oder bilden diese.<br />

Im Unterricht müssen sich Mädchen und Jungen bei aller Verschiedenheit<br />

als gleichberechtigt und gleichwertig wahrnehmen, indem ihre unterschiedlichen<br />

Lebenserfahrungen, Interessen und Bedürfnisse ernst genommen<br />

werden und sie zu kooperativem Umgang miteinander angehalten werden.<br />

In der PISA-Studie werden diese Geschlechterdifferenzen in Bezug auf die<br />

Kompetenzbereiche folgendermaßen konstatiert:<br />

18


„Die größten und konsistentesten Geschlechterunterschiede sind im Bereich<br />

Lesen zu beobachten. In allen PISA-Teilnehmerstaaten erreichen<br />

Mädchen im Lesen signifikant höhere Testwerte als die Jungen. Und in der<br />

Mathematik lassen sich Leistungsvorteile für die Jungen feststellen.<br />

Aber ich glaube, mit dieser Tatsache wussten schon die Lehrer von Ida<br />

Möhring umzugehen.<br />

Hans-Henning Messer<br />

Rede zum 60-jährigen Abitur<br />

Liebe Freunde des <strong>Francisceum</strong>s!<br />

Ein kluger Mensch, Alexander Dumas d. Ä., hat einmal gesagt, es sei das<br />

größte Glück, in einer Kleinstadt geboren zu sein. Was Monsieur Dumas<br />

nicht wissen konnte – er war schließlich Franzose: es gibt noch eine Steigerung:<br />

nämlich in einer Kleinstadt eine Schule<br />

wie das <strong>Francisceum</strong> besuchen zu dürfen,<br />

auch wenn man nicht dort geboren ist. (Etliche<br />

Mitschüler hatte es ja in den Wirren des<br />

Krieges und der Nachkriegszeit nach <strong>Zerbst</strong><br />

verschlagen.)<br />

Es war keine einfache Zeit, unsere Schulzeit:<br />

Krieg, Verluste, oft schlimme Nachrichten<br />

für den Einzelnen, Nachkriegszeit.<br />

Langsam pendelte sich das Leben nach 1945<br />

wieder ein. Wir konnten wieder zur Schule<br />

gehen, in eine Schule, die uns geprägt hat,<br />

durch unsere Lehrer, und die ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt hat in<br />

dem schönen Gebäude.<br />

Man erwartet viel vom Leben in diesen jungen Jahren und muss lernen,<br />

dass es nicht frei ist von Enttäuschungen. So wurde die persönliche Freiheit<br />

einiger Mitschüler reduziert, sie mussten auf politischen Druck hin die<br />

Schule verlassen.<br />

19


Wir, die wir 1950 das Abitur schafften, also vor 60 Jahren, waren vor Entscheidungen<br />

gestellt, die nicht einfach waren. Hierbleiben – weggehen man<br />

war da oft recht allein. Wir sind eine Generation, auseinandergerissen<br />

durch den Ost-West-Konflikt, zusammengeschweißt durch gemeinsame<br />

Erlebnisse in der wichtigen Zeit des Erwachsenwerdens. Jetzt sitzen wir<br />

zum Glück wieder an einem Tisch.<br />

Wenn man sich in unserem Alter an die Schulzeit, an persönliche Erlebnisse<br />

erinnern will, ist das nicht so einfach. Erinnern - vergessen braucht Balance.<br />

Und das Gedächtnis ist auch kein Archiv, in dem alles aufgehoben<br />

wird. Wenn man aber sagen kann, dass das vor so vielen Jahren in der<br />

Schulzeit im <strong>Francisceum</strong> Erlebte zu den unverzichtbaren Glücksbausteinen<br />

der eigenen Existenz gehört, dann war es eine gute Zeit.<br />

60 Jahre Abitur feierten: (v. l.) Jürgen Koitzsch, Wolfgang Pannicke,<br />

Christa Huth (geb. Meinecke), Joachim Schwarz, Rosemarie Szillat (geb.<br />

Brandt), Ursula Bock (geb. Zänsdorf), Kurt Leetz<br />

Eine gute Zeit wünsche ich den jungen Leuten, die jetzt die Schule besuchen<br />

oder bald ihren Abschluss machen. Ihnen stehen viele Wege offen.<br />

Steinig sind diese zwar oft, doch das haben Wege so an sich. Aber sie sind<br />

20


es, die die Zukunft sichern sollen, die Kraft und Ausdauer haben und die<br />

sich ein Ziel setzen können und müssen.<br />

Sie, liebe junge Francisceer haben mit Ihrem Schulabschluss ein Kapital im<br />

Rücken, nutzen Sie es. Gewinnen Sie Klarheit über Ihre Fähigkeiten, Ihre<br />

Stärken, Ihre Neigungen, formulieren Sie Ihr Ziel – Umwege muss man<br />

einkalkulieren. Und ich hoffe, dass Ihre persönliche Freiheit niemals und<br />

durch niemanden eingeschränkt wird.<br />

Und jetzt wünsche ich uns allen erlebnisreiche und fröhliche Schulfesttage.<br />

Ursula Bock (geb. Zänsdorf)<br />

Rede zum 50-jährigen Abitur<br />

Werte Anwesende,<br />

liebe Mitschülerinnen und Mitschüler,<br />

ein freudiger Anlass hat uns heute hier zusammengeführt. Wir feiern ein<br />

50-jähriges Jubiläum, unser Abiturjubiläum. Solche Jubiläen sind immer<br />

ein willkommener Anlass, Rückblick zu halten. Rückblick auf eine vierjährige<br />

gemeinsame Schulzeit an unserer schönen traditionsreichen Schule,<br />

dem <strong>Francisceum</strong>.<br />

Eine Zusammenfassung der wichtigsten<br />

Ereignisse dieser vier Jahre ist nicht ganz<br />

einfach, zumal ich heute, man höre und<br />

staune, als B-Klässler die A-Klasse mit<br />

vertreten darf. Diese Würde ist aber auch<br />

eine Bürde, ganz einfach deshalb, weil es<br />

mir gelingen muss, die Balance in der<br />

Bewertung beider Klassen zu halten. Also,<br />

was muss gesagt werden, was kann gesagt<br />

werden und was sollte lieber ungesagt<br />

bleiben?<br />

21


Was nun über meine Lippen kommt, entspringt meinem Blickwinkel, meiner<br />

Interpretation.<br />

Bernd, Inge, Klaus oder wer auch immer, hat wahrscheinlich eine andere<br />

Sicht der Dinge. Dies müssen wir aber nun gemeinsam aushalten und heute<br />

Abend, bei einem Glas Wein oder Bier, stelle ich mich der Kritik und bin<br />

bereit, Selbstkritik zu üben, so wie es uns einst beigebracht wurde.<br />

Was bewegt mich alles:<br />

Zum einen die Freude darüber, bei passabler Gesundheit vor Ihnen stehen<br />

zu können. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, haben wir schmerzlich<br />

durch den Tod unseres Mitschülers Jürgen Schulze erfahren müssen.<br />

Zum anderen die Freude, in diesem Ambiente vor Ihnen zu stehen. Es hat<br />

in der Vergangenheit Versuche gegeben, den besonderen Charakter dieser<br />

Schule und den der Aula zu zerstören. Wir selbst haben einen dieser Versuche<br />

miterlebt. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass durch das Engagement<br />

des <strong>Förderverein</strong>s und der Schule selbst, der Charakter des <strong>Francisceum</strong>s<br />

wiederhergestellt und erhalten werden konnte.<br />

Erstaunt bin ich allerdings, dass sich vorab keine Leitungsebene für meinen<br />

Vortrag interessiert hat. Keinem Sekretär, keinem Direktor musste ich mein<br />

Manuskript vorlegen. Vor 50 Jahren unvorstellbar! Fiel doch damals in<br />

unserer Abiturzeitung „der Rückstoss“, ein Gedicht über das Russisch-<br />

Abitur, der Zensur zum Opfer. Intensive Suche im eigenen Keller durch<br />

Wolfgang Hagemann hat dieses wertvolle Dokument wieder zu Tage gefördert<br />

und es ist in der Neuauflage der Abi Zeitung nachzulesen.<br />

Bei einem Rückblick müssen wir uns fragen, was war das für eine Zeit<br />

1956?<br />

Elf Jahre nach dem verbrecherischen Krieg der Deutschen und dem Holocaust.<br />

Das hoch gepriesene humanistische Bildungsideal hat dies nicht verhindert!<br />

Leider!!<br />

Jetzt musste alles neu, besser werden, grundsätzlich anders. Das sozialistische<br />

Bildungsprinzip wurde zur obersten Maxime erhoben, Veränderungen<br />

daran nicht vorgesehen, Kritik daran nicht zugelassen.<br />

Friedliche Revolution und der Mauerfall wurden dadurch nicht verhindert.<br />

Gott sei Dank!!<br />

Unsere einst so schöne Stadt war 1956 noch von den Wunden des Krieges<br />

übersät. Es gab Lebensmittelkarten, in vielen Familien fehlte der Vater, die<br />

Mütter waren allein und mussten die Herausforderungen der schweren<br />

Nachkriegszeit allein meistern.<br />

22


Deshalb möchte ich heute den Müttern, den Eltern dafür Dank sagen, dass<br />

sie uns unter schwierigen Bedingungen einen guten Weg für die Zukunft,<br />

durch den Besuch der Oberschule ermöglicht haben.<br />

Wir sollten aber auch nicht ganz vergessen, dass die neue Ordnung ihre<br />

speziellen Auswahlkriterien für den Besuch der Oberschule hatte. Schulfreunden<br />

von mir aus der 8. Klasse war es durch Zuordnung eines besonderen<br />

Buchstabens nicht möglich, die Oberschule zu besuchen.<br />

Deutschland war geteilt, unterschiedliche gesellschaftliche Systeme hatten<br />

sich etabliert und versuchten, jedes auf seine Weise, ihre Überlegenheit zu<br />

beweisen.<br />

Da gab es FDJ-Hemd, Fahnenappell, GST. Dagegen traten Elvis, Rock´n<br />

Roll, Peter Kraus und der Rias an.<br />

Dazu passt auch folgende Geschichte:<br />

Die Akteure: 3 Jungs aus der A Klasse, die sich durch die Anwesenheit<br />

erlesen gekleideter junger Damen in ihrer Klasse gemüßigt fühlten, etwas<br />

für ihr bis dato eher kümmerliches Outfit zu tun.<br />

Die Lösung: Eine Fahrt nach Berlin-West, der selbstständigen politischen<br />

Einheit. Dort Umtausch des sauer verdienten Geldes (Ost) und Umtausch in<br />

DM West (Kurs 1:4 oder 5) und Erwerb je einer als äußerst modisch geltenden<br />

Glencheck Hosen.<br />

Folge: Durch die aufmerksamen Genossen der DVP-Feststellung der Personalien<br />

und Meldung an die Schule. In solchen Fällen war der Karriereknick<br />

eigentlich unausbleiblich. Aber ... alle drei konnten ihr Abitur erfolgreich<br />

ablegen.<br />

Herr Direktor, die Jungs werden es Ihnen gedankt haben.<br />

In diesem Spannungsbogen haben wir gelebt, auch unsere Eltern und besonders<br />

unsere Lehrer. Letztere waren immer verantwortlich, wenn im jugendlichen<br />

Übermut und in pubertärer Opposition ein wenig gegen die<br />

Obrigkeit revoltiert wurde.<br />

Eine Losung an einem Ackerwagen genügte, um ein ideologisches Erdbeben<br />

auszulösen. Lehrer wurden versetzt, ein neuer Direktor wurde installiert,<br />

ein „neuer Besen“ sollte besser, schärfer fegen. Neben dem Fahnenappell<br />

und dem FDJ – Hemd entwickelte sich nun ein moderner „Sängerkrieg“<br />

im <strong>Francisceum</strong>. Statt des geforderten kämpferischen Gesangsbeitrages,<br />

sang die 12 B stur und unbeirrt Gesamtdeutsches Liedgut, und zwar<br />

„Hoch auf dem gelben Wagen“.<br />

Unsere allseits geliebte und beliebte Ellen wird’s hoffentlich gefreut haben.<br />

Damit sind wir gleich bei der eigentlichen wichtigsten Kennziffer der Schu-<br />

23


le, den Lehrern. Diese prägen, neben den Eltern, ganz entscheidend die<br />

Entwicklung ihrer Schüler. Deshalb ist an dieser Stelle Qualität gefragt.<br />

Nicht nur die Qualität, die an Zensuren ablesbar ist, sondern die Fähigkeit,<br />

die eigene Persönlichkeit in den Schülern zu entdecken, sie zu entwickeln<br />

und die Schüler für den weiteren Lebensweg mit gutem, wertvollem Gepäck<br />

auszustatten.<br />

Mit Wärme und Hochachtung denke ich heute an unsere Lehrer zurück.<br />

Vergessen die Wut über vermeintlich ungerechte Behandlung, die Masse an<br />

Hausaufgaben, die unvorhergesehene Mathearbeit, ohne die Möglichkeit<br />

geeignete Maßnahmen zur Zensurstabilisierung einzuleiten.<br />

Ich kann unsere Lehrer nicht einzeln würdigen, aber sie bleiben uns unvergessen.<br />

Einen Satz möchte ich aber noch zu Herbert Baake verlieren. Er ist<br />

im vorigen Jahr mit Recht durch Volker Jahns gewürdigt worden. Dem ist<br />

nichts hinzuzufügen.<br />

Klassenlehrer<br />

sind ja immer<br />

aufgrund ihrer<br />

hervorgehobenen<br />

Stellung ein besonderesProblem.<br />

Ein Klassenlehrer<br />

hat naturgemäß<br />

deutlich<br />

größere Möglichkeiten<br />

in die Persönlichkeits-<br />

und<br />

Zensurenentwicklung<br />

einzugreifen, als z. B. ein Russischlehrer.<br />

Das hatten einige Schüler der B-Klasse schnell begriffen, als sie bei einer<br />

Brockenwanderung 1959 sich an die Rockschöße des Klassenlehrers Walter<br />

Tharan hefteten, um damit Zukunftssicherung, sprich Abitur, zu betreiben.<br />

Dass dies nicht auf die Zustimmung der, nun von der Brockenbesteigung<br />

ausgeschlossenen, übergroßen Mehrheit stieß, ist verständlich und führte zu<br />

jahrzehntelangen Irritationen innerhalb der Klasse. Erst, als der einst unbestiegene<br />

Vater Brocken wieder frei war, ist es zu einer versöhnenden, gemeinsamen<br />

Brockenbesteigung gekommen.<br />

24


Walter Tharan war sehr jung, als er von Walter dem Älteren, sprich Walter<br />

Fütterer, den Staffelstab als neuer Klassenlehrer übernahm. Das führte zu<br />

einer fatalen Fehleinschätzung durch uns. Glaubten wir doch anfänglich,<br />

die Richtlinienkompetenz zu haben. Doch Walter war nicht nur Lehrer,<br />

sondern auch Handballer und damit gewohnt, sich gegen Widerstände<br />

durchzusetzen. Wir haben aber relativ schnell begriffen, dass es sinnvoller<br />

ist, sich seinem Spielsystem anzupassen.<br />

Aber auch die A-Klasse hatte so ihre Nöte mit ihrem Klassenlehrer, Herrn<br />

Günter, Mecki, Arndt. Der hatte sie gleich in der 9. Klasse unter seine Fittiche<br />

genommen und diese Beschützerfunktion über vier Jahre penibel wahrgenommen.<br />

Eigentlich kein Wunder, fühlte er sich doch besonders der<br />

Mädchenschar im Hinblick auf Ordnung und Sicherheit verpflichtet. Der<br />

Gänsemarsch außerhalb geschlossener Ortschaften schien ihm ein geeignetes<br />

Mittel, dem Sicherheitsaspekt Rechnung zu tragen. Da ihm auch einige<br />

seiner Mädchen schon recht flügge erschienen, war bei Klassenfahrten<br />

Alkoholverbot und Stubendurchgang um 22 Uhr angesagt.<br />

Aber wie so oft im Leben kommt es erstens anders und zweitens, als man<br />

denkt.<br />

Bei der Klassenfahrt nach Weimar 1959 versagten die Sicherheitsvorkehrungen.<br />

Es gelang beileibe nicht allen, nach anstrengendem kulturellem<br />

Verzehr, geraden Ganges und rechtzeitig, die Unterkunft zu erreichen.<br />

Durch geschicktes Taktieren und unter tatkräftiger Hilfe der toleranten<br />

Ehefrau Ellen wurde aber diese gefährliche Klippe umschifft und der Kapitän<br />

war, wie immer, im guten Glauben, alles im Griff zu haben.<br />

Inzwischen feiert die B-Klasse heute Abend bereits ihr 50. Klassentreffen<br />

und seit Jahren feiern mit uns auch Schülerinnen und Schüler, die nach der<br />

10. Klasse die Oberschule verlassen haben. Ein deutliches Zeichen der<br />

Verbundenheit untereinander und mit Ihrem Klassenlehrer, Danke Walter!<br />

Und das sei nicht unterschlagen, seit fast drei Jahrzehnten erweist uns auch<br />

die A-Klasse die Ehre, gemeinsam mit uns zu feiern.<br />

A und B – Klasse, wie war das eigentlich damals?<br />

Was gab es für Auswahlkriterien? War alles freiwillig? Ging es mit rechten<br />

Dingen zu?<br />

Das z. B. fünf Jungs, von den B-Jungen beneidet, mit einer Vielzahl junger<br />

Mädchen vier Jahre gemeinsam verbringen durften!! Und wir? Wir hatten<br />

lediglich fünf Mädchen zur Auswahl. Gerechtigkeit sieht anders aus.<br />

A - das waren die Auserwählten, die sprachlich, literarisch begabten, die<br />

feinsinnigen Menschen. Da war es fast folgerichtig, dass nur ein Absolvent<br />

25


der A-Klasse das Bundesverdienstkreuz erhalten konnte. Respekt vor Deiner<br />

Leistung, Heinrich Hamann!<br />

Allerdings waren wir, bis auf wenige leuchtende Ausnahmen, vor den Integralen<br />

oder der Elektronenwanderung um den Atomkern, alle gleich.<br />

Neben den Bedrückungen durch Mathematik, Aufsatz oder anderen, in<br />

unseren Augen oft verzichtbaren Mühseligkeiten, konnte uns aber regelmäßig<br />

eine bunte Vielfalt an Ereignissen die Schule erträglich gestalten.<br />

Tanz im Alumnatskorridor, Faschingsfeiern mit der Möglichkeit, zarte<br />

Kontakte im Schummerlicht zu knüpfen, Klassenfahrten an die Ostsee,<br />

oder nach Thüringen, das Landschulheim Hopplake mit unterschiedlichen<br />

Anforderungen und Vergnügungen, Sportveranstaltungen mit Siegertypen<br />

aus A- und B-Klasse und unvergessen, die Schulfeste als Kulturwettstreit<br />

zum Schuljahresende. Hier konnte auch die B-Klasse dank einer überragenden<br />

Akteurin (Monner) und ausgesuchter Superstars glänzen. Ansonsten<br />

war Kultur nicht gerade unsere Stärke.<br />

Ich erinnere an eine Theaterfahrt zur allseitigen kulturellen Bildung der<br />

jungen Generation. Ausgerechnet eine Opernaufführung im Landestheater<br />

Dessau wurde zum Anlass genommen, das Getränkeangebot der Nachtbar<br />

einer eingehenden Überprüfung zu unterziehen.<br />

So könnte der Fluss meiner Worte Sie noch einige Zeit begleiten. Es fallen<br />

mir noch viele erzählenswerte Histörchen ein. Doch ich möchte uns hier<br />

alle nicht überfordern, zumal wir Jubilare am heutigen Tage und Abend die<br />

Möglichkeit haben, uns weiter auszutauschen.<br />

Eines muss aber noch Erwähnung finden, der Lohn für die aufregende<br />

mühselige Zeit des mündlichen und schriftlichen Abiturs, die feierliche<br />

26


Überreichung der Abiturzeugnisse, der Lorbeerkranz auf unseren Häuptern,<br />

dazu das Glockengeläut vom Schuldach und unsere auf uns soooooo stolzen<br />

Eltern.<br />

Ich erinnere mich nicht mehr, ob bei all der Freude auch ein wenig Wehmut<br />

mit dabei war. Wehmut über das Ende einer SCHÖNEN GEMEINSAMEN<br />

Zeit, die Trennung von Schulfreunden, Lehrern und der uns ans Herz gewachsenen<br />

Schule, dem <strong>Francisceum</strong>.<br />

Aber an diesem Abend überwogen Glücksgefühl, Stolz und ein unbedingter<br />

Feierwille.<br />

Diesem war es zu verdanken, das nach nächtlichen Besuchen mehrerer<br />

Lehrer mit entsprechender Bewirtung und Fortsetzung der Feier im Stadtbad<br />

bis zum Morgengrauen, ein sportlicher Ausklang auf dem Marktplatz<br />

einen tatsächlich krönenden Abschluss fand. Die Überreichung eines durch<br />

die Wirren der Nacht geretteten Lorbeerkranzes an die Butterjungfer. Und<br />

wer sonst, als Karl Heinz Zander war nach dieser kräftezehrenden Nacht in<br />

der Lage, diese sportliche Leistung zu vollbringen?<br />

Im Übrigen: für alle, die sich nicht so recht erinnern können, es gibt ein<br />

schönes aussagekräftiges Gedicht von Ursel Schaaf im „Rückstoss“.<br />

Damit hat sich der Kreis geschlossen. Wir wurden mit gutem Gepäck für<br />

unseren Lebensweg durch unsere Lehrer, unsere Schule in das weitere Leben<br />

entlassen. Immer aber sind wir gerne an unsere Schule, zu unseren<br />

vielfältigen Erinnerungen zurückgekehrt. Warum diese Bindung so intensiv<br />

war und ist, habe ich Ihnen hoffentlich vermitteln können.<br />

Das Gildehaus, unser mittäglicher Treffpunkt, ist für einige von uns auch<br />

erinnerungsträchtig. Wurden wir doch hier durch einen „Lehramtsanwärter“<br />

in die Rituale studentischen Biertrinkens eingewiesen. Das Skatspiel an<br />

urigen Kneipentischen und die Wirtspersönlichkeit von Herrn Hesse gehörten<br />

ebenso dazu.<br />

Eigentlich hätte ich es Ihnen und mir leichter machen können. Als Fazit ein<br />

Satz:<br />

Diese vier Jahre waren die schönsten meines Lebens!!<br />

Aber dies war nicht mein Auftrag und es ist ein wenig länger geworden.<br />

Eine Danksagung zum Schluss, keine Pflichtaufgabe, sondern ehrliches<br />

Bekenntnis.<br />

Dank an das Org. Komitee unserer beiden Klassen für intellektuelle Zuarbeit.<br />

Dank an Klaus Henseleit für seine bekannte und liebenswerte Akribie<br />

bei der Organisation.<br />

27


Mein und unser besonders herzlicher Dank geht an die Organisatoren für<br />

die Vorbereitung und die Gestaltung des heutigen Tages. Damit haben sie<br />

bereits wieder eine neue und bewahrenswerte Tradition der Geschichte des<br />

<strong>Francisceum</strong>s hinzugefügt.<br />

Wir wünschen Ihnen Erfolg auf dem Weg, Tradition zu bewahren und sich<br />

der ständigen Fortentwicklung zu öffnen.<br />

Ihnen allen Dank für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit.<br />

Dr. Jürgen Metker<br />

Historischer Rundgang: Ida Möhring mit Schulkameradin<br />

Spender im Zeitraum vom 19. November 2009 bis 11. Mai 2010<br />

Baake Irmgard Langen (Hessen)<br />

Ballerstein Martin Magdeburg<br />

Baseler Klaus Lindau<br />

Baumgart Dr. Jürgen Güterglück<br />

Böhler Ursula Konstanz<br />

28


Bohne Gerhard Magdeburg<br />

Briedigkeit Prof. Dr. Walter Berlin<br />

Brohse Beate <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Dietrich Dr. Klaus Bochum-Stiepel<br />

Düben Werner Hannover<br />

Elß Dr. Walter <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Elz Annette Luso/<strong>Zerbst</strong><br />

Finger Klaus Hermann Röpersdorf<br />

Fricke Renate Ellerau/Holst.<br />

Friesleben Hans Ulrich Düsseldorf<br />

Gast Maria <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Gatermann Annemarie Lübeck<br />

Gatermann Uwe Lübeck<br />

Gebhardt Dr. Ulrich Otzberg<br />

Gelhausen Ilse Höxter<br />

Gielisch Lieselotte Schriesheim<br />

Götze Petra Leitzkau<br />

Groncki Peter Köln<br />

Guschewski Inge Lübs<br />

Hädicke Ingeborg <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Heinrich Dr. Christine Leitzkau<br />

Heinze Günter Erkrath<br />

Herbst Annerose Jeber-Bergfrieden<br />

Hillmann Dr. Hans Bruchköbel<br />

Hövelmann Silke <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Hustedt Jeannette <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Johannes Dr. Günter Hamminkeln<br />

Juschka Marie-Luise Mainz<br />

Kanis Elisabeth Groß Rosenburg<br />

Köcher Sebastian <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Köhler Torsten <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Koitzsch Dr. Jürgen Halle/Saale<br />

Kölling Erika Nienburg<br />

Koschel Bernd Göttingen<br />

Kröll Ellen Hilden<br />

Krüger Andrea Hamburg<br />

Leber Elfriede <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Lemke Thomas Badewitz<br />

29


Lüderitz Fritz Dessau-Roßlau<br />

Ludwig-Jacobj Eva-Maria Münsingen-Buttenhausen<br />

Lyhs Hannelore Berlin<br />

Mahlke Rene <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Matthias Wolfgang Oranienburg<br />

Michels Helga <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Möhring Bernd Dessau-Roßlau<br />

Möhring Dietrich Dessau-Roßlau<br />

Möhring Reinhard <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Mühlhausen Elisabeth Halle<br />

Oertel Karl-Heinz Dresden<br />

Otto Detlev Rosian<br />

Pawlas Ingrid Dessau-Roßlau<br />

Pfleghar Udo Köln<br />

Plümecke Manfred Berlin<br />

Proennecke Otto Köln<br />

Radke Reinhardt Schora<br />

Reich Ursula Düsseldorf<br />

Richter Christoph Altenburg<br />

Rosenberg Anja Berlin<br />

Samlowski Hans-Gert Krefeld<br />

Schaaf Ursula <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Schmid Gerda und Georg Hamburg-Poppenbüttel<br />

Schmidt Christa Sulingen<br />

Schmidt Erika Weiterstadt<br />

Schneider & Schulze Konrad Dessau-Roßlau<br />

Schreck Dr. med. Dora <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Schreck Hildegard <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Schub Volker Lindau<br />

Schulze Bernd u. Andrea <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Schulze Dr. Karl-Heinz Wilhelmshaven<br />

Schulze Ingrid <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Schumacher Dr. Torsten Bakum<br />

Schwarz Joachim Nörvenich<br />

Seidler Hannelore <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Siebenthaler Karin Berlin<br />

Sixdorf Christel <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Specht Wolfgang Hamburg<br />

30


Steffen Reina Kuhberge<br />

Stephan Dr. Frank Jena<br />

Szillat Rosemarie Gera<br />

Tharan Walter <strong>Zerbst</strong>/Anhalt<br />

Thürmer Lothar Eggersdorf<br />

Weinert Mirko Düsseldorf<br />

Willno Dr. Kurt Groß Rosenburg<br />

Windmüller Annemarie Berlin<br />

Woyth Joachim Torgau<br />

Herzlichen Dank für alle Beiträge und Spenden !<br />

Historischer Rundgang: Der letzte Mönch im Franziskanerkloster<br />

31


Einnahmen-Ausgaben-Rechnung 2009<br />

Kontostand 01.01.09: 6095,61€<br />

Kassenstand 01.01.09: 242,67€<br />

Guthaben insgesamt : 6338,28€<br />

Einnahmen 2008 2009<br />

Beiträge 4146,12 4133,62<br />

Spenden 1 14452,59 7428,54<br />

Leihgebühr f. Bücher aus d. Bibliothek 198,00<br />

Verkauf von Werbeartikeln 2 7506,50 5231,77<br />

Politik-Projekt 2008 3 1073,40<br />

Einnahmen insgesamt 27376,61 16793,93<br />

1<br />

26.03.08 – 5000 € der Sparkassenstiftung für die historische Bibliothek<br />

und durch den Trauerfall Wedemeyer 1893,06€<br />

2<br />

vor allem T-Shirts und Sweatshirts (1881,87€); Schüler- und Lehrerkalender<br />

(2420,80€);<br />

3<br />

Eigenleistung der Schüler und Landeszuschuss f. Sozialkundeprojekt zu<br />

internationaler Sicherheit<br />

Ausgaben 2008 2009<br />

Postversand 489,38 540,75<br />

Kopierarbeiten / Büro 1375,81 90,82<br />

Telekom 217,80 207,73<br />

Bibliothek / Neuanschaffungen 1 76,50 511,00<br />

Bibliothek / Restaurierungen 5099,15<br />

Vereinsarbeit 2 13697,88 7678,40<br />

Schule 3 7374,95 4620,14<br />

Politik-Projekt 1066,80<br />

Italien-Projekt 2911,65<br />

Ausgaben insgesamt 32309,92 13648,84<br />

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1 Ankauf der Vergil-Ausgabe v. Gregor Bersmann<br />

2 Druck und Bestickung von T-Shirts u. Sweatshirts (2521,12€); Schüler-<br />

und Lehrerkalender (2309,15€); Druck der Nachrichtenblätter Frühjahr<br />

09 (752,37€) und Herbst 09 (659,89€); Internet-Auftritt der Schule und<br />

des Vereins (141,66€); Videoschnittprogramm Pinnacle (121,50€)<br />

3 Computer mit Software und Projektor zur Festinstallierung<br />

(1668,50€); Projektor zur Festinstallierung (599,90€); Unterstützung<br />

Schulpartnerschaften, Wettbewerbe u. Projekte (748,20€); 100 Anstecknadeln<br />

„60 Jahre Abitur“ (710,53€); Kühlschrank u. Spülmaschine<br />

f. Küche Weinberg (426,00€); 1000 Taschenkalender (199,00€);<br />

2500 Flyer „<strong>Francisceum</strong>“ (145,18€); Gedenktafel f. Direktoren in der<br />

Aula (107,10€)<br />

Kontostand 31.12.09: 9376,66€<br />

Kassenstand 31.12.09: 106,71€<br />

Guthaben insgesamt : 9483,37€<br />

Historischer Rundgang in der Aula: Wo steckt der Füller?<br />

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Impressum<br />

Redaktion: Torsten Huß<br />

Ditha Laube<br />

Dr. Birgit Pflug<br />

Christina Schulze<br />

Titelbild: Schülerkalender 2010/11<br />

(Fotostudio Wellna, Inh. Schlegel)<br />

Fotos: Peter Bürkner (Schulfesttage)<br />

Christoph Caesar (Voll auf Musik)<br />

Walter Grabow (Konjunkturprogramm)<br />

Tobias Dachenhausen (Preisträger Nat.wiss.)<br />

Kerstin Görner (Preisträger Fremdsprachen)<br />

Susanne Schirmer (Herr Hehne)<br />

Redaktionsschluss: Mai 2010<br />

Satz und Druck: Medienhaus Gottschalk Aken<br />

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