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Jugendtreffen in Wagrain - Freie Christengemeinde

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12<br />

Lehre<br />

Es begann mit e<strong>in</strong>em Vortrag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Altersheim. Lange überlegte ich, worüber<br />

ich sprechen könnte. Ich war gerade<br />

fünfzig, und so beschloss ich, von<br />

dem zu erzählen, was ich <strong>in</strong> all diesen<br />

Jahren gelernt hatte. Ich sagte me<strong>in</strong>en<br />

Zuhörern, dass man mit fünfzig nicht<br />

mehr so unerfahren sei, nichts über das<br />

Leben sagen zu können, aber auch noch<br />

nicht so alt, um schweigen zu müssen,<br />

weil man nichts mehr zu sagen hat. E<strong>in</strong><br />

wichtiger Gedanke dabei war, dass man<br />

nicht vergessen sollte, was man mit Gott<br />

erlebt hat. Wer vergisst oder verdrängt,<br />

darf sich nicht wundern, dass er auf<br />

nichts zurückgreifen kann, wenn er Trost<br />

und Ermutigung braucht oder weitere<br />

Schritte im Glauben gehen möchte.<br />

So sprach ich über me<strong>in</strong>e Träume<br />

und Wünsche, über me<strong>in</strong>e Berufung als<br />

Pastor und darüber, wie sich me<strong>in</strong> Dienst<br />

allmählich zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen<br />

Dienst entwickelte. Dann stellte ich die<br />

Frage, woran man erkennen könne, ob<br />

man bei allem auch reif geworden ist.<br />

Reife bedeutet, dass man nicht alles, was<br />

man an Negativem erlebt, allzu wichtig<br />

nimmt und über eigene Fehler auch e<strong>in</strong>mal<br />

lachen kann. Wir alle werden aus der<br />

Summe unserer Erfahrungen reif oder<br />

aber verbittert und unausstehlich. Am<br />

Ende sagte mir der Leiter des Hauses:<br />

„Es wird immer schwieriger, e<strong>in</strong> solches<br />

Heim zu führen. Früher brachten unsere<br />

Bewohner viel mehr Erfahrungen<br />

und Lebensweisheit mit als heute. Sie<br />

wussten mit Schicksalsschlägen besser<br />

umzugehen, dazu waren sie aufgeräumter<br />

und anspruchsloser als heute. Die<br />

meisten alten Menschen dieser Zeit s<strong>in</strong>d<br />

unzufrieden, verbittert oder fühlen sich<br />

vom Leben betrogen.“<br />

Betrachte das leben als schule<br />

Das Leben besteht aus vielen<br />

Herausforderungen; aus Kämpfen und<br />

Siegen, aus Freude und Leid, aus Gew<strong>in</strong>n<br />

und Verlust. Viele resignieren im Leben,<br />

weil sie aus früheren Erfahrungen nichts<br />

gelernt haben. Wer e<strong>in</strong> Ereignis e<strong>in</strong>fach<br />

ImPuls<br />

Mit Würde alt werden<br />

Wie im Alter die<br />

schönste Zeit des Lebens beg<strong>in</strong>nt<br />

Woran sollte man denken, wenn man mit Würde alt werden will und auch im alter noch e<strong>in</strong> aktiver<br />

senior <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de se<strong>in</strong> möchte?<br />

abhakt, um zur Tagesordnung überzugehen,<br />

hat nichts gelernt und braucht<br />

sich nicht zu wundern, wenn er später<br />

versagt. Jede verstandene Lektion h<strong>in</strong>gegen<br />

wird zum Kapital, auf das man bei<br />

der nächsten Herausforderung zurückgreifen<br />

kann. Ich war fünfzig, als mir das<br />

bewusst wurde. So begann ich mich auf<br />

das Altwerden schon recht früh vorzubereiten,<br />

frei nach dem Motto: Lerne de<strong>in</strong>e<br />

Lektion beizeiten, und du wirst nicht<br />

durch die Prüfung fallen.<br />

lerne rechtzeitig loszulassen<br />

Unser Leben ist begrenzt. Der Tag wird<br />

kommen, an dem wir alles, was wir erreicht<br />

haben, wieder aus den Händen<br />

geben müssen. E<strong>in</strong> lieber Freund erzählte<br />

mir von se<strong>in</strong>em Schwiegervater.<br />

Über viele Jahre hatte er Fachliteratur<br />

und Zeitschriften gesammelt. Mit der<br />

Zeit waren alle Regale gefüllt. E<strong>in</strong>es<br />

Tages kam der Rat der Familie zusammen.<br />

Vaters Sammelleidenschaft war<br />

das Thema. „Je älter er wird, desto lei-

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