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Jugendtreffen in Wagrain - Freie Christengemeinde

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ImPuls<br />

Ria und Steve Adams s<strong>in</strong>d mit ihren K<strong>in</strong>dern Naomi, Nooa<br />

und Elias seit 2006 und noch bis Juni 2011 als Missionare<br />

der <strong>Freie</strong>n Christengeme<strong>in</strong>de Österreich <strong>in</strong> Dhaka, Bangladesch.<br />

Sie haben e<strong>in</strong>e Lehrwerkstätte für Kfz-Mechaniker<br />

und -Elektriker aufgebaut sowie Handarbeitsprojekte<br />

und Computergruppen gestartet und bieten Jugendlichen<br />

aus den Slumgebieten Berufschancen.<br />

Vieles, das zu Beg<strong>in</strong>n noch eigenartig<br />

für uns war, ist <strong>in</strong>zwischen normaler<br />

Alltag geworden. Beispielsweise fällt<br />

der Strom <strong>in</strong> mehr oder weniger regelmäßigen<br />

Abständen mehrmals<br />

am Tag aus. Doch niemand aus unserer<br />

Familie f<strong>in</strong>det das mehr seltsam.<br />

Es ist ganz natürlich, am Abend bei<br />

Kerzenlicht Zähne zu putzen. Oder<br />

zu kalkulieren, wann die beste Zeit<br />

zum Backen ist. Beim Verlassen der<br />

Wohnung werfe ich immer e<strong>in</strong>en<br />

großflächigen Schal über me<strong>in</strong>en<br />

Oberkörper. Dieses Tuch beengt mich<br />

längst nicht mehr. Ich f<strong>in</strong>de es sogar<br />

praktisch, und es gibt mir Sicherheit<br />

vor den Blicken außerhalb me<strong>in</strong>er<br />

vier Wände. Es ist normal für mich,<br />

am Markt über läppische fünf Cent zu<br />

streiten und zu e<strong>in</strong>em anderen Obsthändler<br />

zu gehen, wenn mir der erste<br />

den Preis nicht genug nachlässt. E<strong>in</strong><br />

T-Shirt, das mehr als zwei Euro kostet,<br />

ist teuer. Gehupt wird im Straßenverkehr<br />

nicht nur bei Gefahrensituationen,<br />

sondern man hat gelernt, aus<br />

der Länge des Huptons verschiedene<br />

Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

AMPuls<br />

im schatten e<strong>in</strong>es großen Mangobaumes am Projekthausgelände warte<br />

ich auf steve, der im Büro noch alltägliche Kundenangelegenheiten<br />

erledigt. ich b<strong>in</strong> mit me<strong>in</strong>er Besprechung mit unserer Projektleiter<strong>in</strong> im<br />

Handarbeitszentrum schon fertig. im sommer werden wir dieses land<br />

verlassen. Die arbeit hier wird jedoch weiter bestehen dank unserer<br />

tollen angestellten, die hier täglich die praktische arbeit leisten, um<br />

Jugendlichen Hoffnung für ihre Zukunft zu schenken.<br />

abschied von rikscha und Curries<br />

Zum Alltag gehört, dass wir frische<br />

Lebensmittel nach dem E<strong>in</strong>kauf <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e chemische Lösung legen, damit<br />

Giftstoffe und Schmutz zum<strong>in</strong>dest<br />

teilweise verschw<strong>in</strong>den. Es ist nicht<br />

eigenartig, dass e<strong>in</strong>e Wachfirma<br />

mit früheren Berufssoldaten unsere<br />

Wohnung 24 Stunden an sieben Tagen<br />

bewacht. Für den Rikschafahrer,<br />

der kräftig <strong>in</strong> die Pedale treten muss,<br />

damit ich mich wie e<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong><br />

herumkutschieren lassen kann, empf<strong>in</strong>de<br />

ich ke<strong>in</strong> Mitleid mehr. Vielmehr<br />

erfreue ich mich an se<strong>in</strong>em meist lächelnden<br />

Gesicht, wenn er e<strong>in</strong> paar<br />

Taka (Währung <strong>in</strong> Bangladesch) mehr<br />

verdient, weil ich se<strong>in</strong>e Dienstleis-<br />

tung beanspruche. Die bengalischen<br />

Curries schmecken ke<strong>in</strong>eswegs alle<br />

gleich. Fehlt e<strong>in</strong> solches im Familienwochenmenü,<br />

sehnt man sich danach.<br />

Leitungswasser ist ungenießbar.<br />

Obwohl wir uns auf vieles <strong>in</strong> Österreich<br />

freuen, wird der Abschied<br />

hier nicht so e<strong>in</strong>fach werden. In den<br />

letzten fünf Jahren haben wir gelernt,<br />

das Land und se<strong>in</strong>e Leute zu lieben.<br />

Doch wir s<strong>in</strong>d auf der Zielgeraden<br />

angekommen, wo wir den E<strong>in</strong>heimischen<br />

die Verantwortung übergeben<br />

dürfen und mit dankbarem Herzen<br />

sagen können: Unsere Arbeit hier<br />

ist durch Gottes Gnade vorerst vollendet.<br />

Gespannt warten wir auf die<br />

nächsten Herausforderungen!<br />

AMPuls ist der Arbeitsbereich Außenmission<br />

der <strong>Freie</strong>n Christengeme<strong>in</strong>de.<br />

< Verladung von Fässern zum<br />

Fischtransport auf „Van-Rikschas“<br />

am Flusshafen<br />

7<br />

Von ria aDaMs

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