Ausgabe - Amateurtheater-Oberösterreich
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Holger und Klaus sind Konsumverweigerer. Aber als ein Gutscheinheft an der<br />
Wohnungstür hängt, wird Klaus schwach. Holger, der Asket, weiß um die Gefahr von<br />
Gutscheinen. Gutscheine zwingen uns zum Handeln, man muss sie einlösen. Sie täuschen<br />
nur vor, dass sie nichts kosten, und ehe wir merken, wie teuer sie sind, ist es zu spät. Auf<br />
der freien Wildbahn des Konsums begegnen sie Veronika Kirchner als gezeichnetem<br />
Konsumkrüppel und Bernhard Ruf als Polizisten. Dort holen sich die Geier, was ihnen<br />
gehört.<br />
Das kühle, skurril-morbide Bühnenbild (David Hochgatterer) unterstreicht die Ironie<br />
des Stücks. Gut eine Stunde ist der Zuschauer an ein leidenschaftlich und präzise durchgeführtes<br />
Experiment gefesselt. Ich muss gestehen, dass ich immer schon sprachliche<br />
Bilder und Zitate aufgesogen und aufgeschrieben habe. Bei diesem Text - Beschäftigung<br />
genug! Die Konzentration, die die Schauspieler für den poetischen und teilweise widersinnigen<br />
Text aufwenden müssen, überträgt sich auf das Publikum. Man ist gefordert, den<br />
Informationsgehalt des Textes herauszufiltern, der mit mehr Wörtern und<br />
Umschreibungen mitgeteilt wird, als unbedingt nötig wäre. Für Menschen, wie mich,<br />
ein Vergnügen.<br />
„Das Leben ist die Schmierenkomödie - oder hast du das Leben schon einmal auf den<br />
Punkt gelebt?“<br />
Hermine Touschek<br />
rück.blick<br />
Veronika Kirchner, Josef Hundegger,<br />
Bernhard Ruf (liegend), Christian Geirhofer,<br />
Hans Peter Baumfried<br />
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